SlideShare ist ein Scribd-Unternehmen logo
1 von 3
www.arcd.de


     Presse-Information
Nr. 941                                                   10. September 2009

Heute mit folgenden Themen:

      – Gigaliner: ARCD bleibt bei seiner strikten Ablehnung
      – Autos: Kräftiges Plus bei Neuzulassungen im August
      – Forscher entwickeln mobile Mitfahrzentrale
      – EU-Kommission will Garantiefonds für Fluggäste
      – Weiter Streit um Arbeitszeitbeschränkung selbstständiger Lkw-Fahrer

Gigaliner: ARCD bleibt bei seiner strikten Ablehnung
Bad Windsheim (ARCD) – Das verstehe, wer will: Die Bundesregierung hält die von den
Bundesländern Thüringen und Mecklenburg-Vorpommern bis zum Jahresende erlaubten regel-
mäßigen Einsätze von überdimensionierten Lastkraftwagen für „eindeutig rechtswidrig“. Im
Europäischen Rat und bei jeder Gelegenheit in der Öffentlichkeit lehnt Verkehrsminister
Tiefensee die Zulassung von Gigalinern vehement ab. Dennoch seien grenzüberschreitende
Fahrten mit Megatrucks zulässig, teilte sein Ministerium in einer Antwort auf eine Kleine
Anfrage der Fraktion Bündnis 90/Die Grünen mit. So hat ein Spediteur von den Behörden in
Mecklenburg-Vorpommern die Erlaubnis erhalten, bis zum Jahresende zwischen Dummerstorf
und dem Rostocker Überseehafen mit Gigalinern zu fahren. In Skandinavien hätten die
Fahrzeuge aus Deutschland dann ohnehin eine reguläre Zulassung zum Straßenverkehr und
damit freie Fahrt, schrieb das Verkehrsministerium. Für den Auto- und Reiseclub Deutschland
(ARCD) ist die scheibchenweise Legalisierung der überlangen Lastkraftwagen in Deutschland
ein Skandal. Wenn Tiefensee Fahrten mit Megatrucks in Deutschland für rechtswidrig halte,
müsse er dagegen Maßnahmen ergreifen. Sein Sprecher Rainer Lingenthal wiegelte bereits
ab, sein Ministerium hätte dazu keine Handhabe. Der Club beobachtet denn auch voller Sorge
einen schleichenden Erosionsprozess in der Widerstandsfront gegen die Megatrucks. Nach
dem Bundesverband Güterverkehr und Logistik (BGL) brach nun auch der ADAC ein und gab
seine bisherige strikt ablehnende Haltung auf. Dabei wiegen die Bedenken vieler Experten
gegen die Monstertrucks schwer. So müsste unter anderem die Straßeninfrastruktur mit teuren
Investitionen auf Kosten der Steuerzahler für die Megatrucks nachgerüstet werden.
Zusammenstöße mit kleineren Kraftfahrzeugen würden zu viel schwereren Unfällen führen,
warnt Michael Cramer, verkehrspolitischer Sprecher der Grünen im Europäischen Parlament.
Eine Studie des Fraunhofer Instituts für System- und Innovationsforschung wies nach, dass
durch Megatrucks eine negative Klimabilanz droht, weil mit massiven Verlagerungen des
Güterverkehrs von der Schiene auf die Straße zu rechnen sei. Verweise der Gigaliner-Lobby
auf den angeblich reibungslosen Einsatz von Riesen-Lkw in Finnland, Schweden und den
Niederlanden hält der ARCD für eine bewusste Fehlinformation. In diesen Ländern gebe es oft
andere Verhältnisse bei Steigungs- und Gefällstrecken, Streckenverläufen und in den städti-
schen Großräumen als bei uns. Der ARCD erinnert in diesem Zusammenhang an die vielen
Unfälle bei Abbiegemanövern selbst von „normalen“ Lastkraftwagen, die jedes Jahr etliche
Radfahrer, Kinder und Fußgänger das Leben kosten. Aus all diesen und noch weiteren wichti-
gen Gründen lehnt der ARCD die Einführung von überlangen Lastkraftwagen auch weiterhin
kategorisch ab. ARCD


                                                                        Auto- und Reiseclub Deutschland
                                                                        91427 Bad Windsheim
                                                                        Telefon 0 98 41/4 09-182
                                                                        presse@arcd.de
                                                                        www.arcd.de/presse
www.arcd.de


     Presse-Information
Autos: Kräftiges Plus bei Neuzulassungen im August
Bad Windsheim (ARCD) – Der Abwrackprämie sei Dank: Mit 275.219 Pkw-Neuzulassungen
(+ 28,4 %) gab es im August einen kräftigen Zuwachs im Vergleich zum Vorjahresmonat, teilte
das Kraftfahrt-Bundesamt (KBA) mit. Vor allem bei den Minis (+ 80,6 %), den Kleinwagen
(+ 63,3 %) und der Kompaktklasse (+ 45,7 %) flutschte das Geschäft. Dies machte sich bei
den deutschen Marken VW (+ 49,6%), Opel (+ 26,8 %) und Ford (+ 13,1 %) besonders
bemerkbar. Stark abgerutscht im Vergleich zum Vorjahr sind dagegen die Zulassungszahlen
bei Porsche (– 34 %), Mercedes (– 31,9%) und Audi (– 16,3 %). Durchwegs schwarze Zahlen
schrieben die ausländischen Hersteller. Einige von ihnen fuhren sogar dreistellige
Zuwachsraten ein: Bei Lada (+ 147 %), Suzuki (+ 112 %), Kia (+ 107%) und Nissan (+ 102%)
brummte das Deutschlandgeschäft. Offenbar wirkt sich die Abwrackprämie auch als
Umweltprämie aus. Im August lagen 12,6 Prozent der neu zugelassenen Pkw unterhalb der
120-Gramm-Marke für den CO2-Ausstoß, mehr als die Hälfte der Neuwagen erreichen Werte
zwischen 121 und 160 g/km. Nach einer Erhebung des Instituts für Energie- und
Umweltforschung liegen Spritverbrauch und CO2-Ausstoß der knapp zwei Millionen geförder-
ten Autos um rund 20 Prozent niedriger als bei den abgewrackten Fahrzeugen. Der
Kleinwagenboom hat auch Auswirkungen auf den Anteil der dieselgetriebenen Fahrzeuge: Nur
noch 28,5 % der Neuwagenkäufer entschieden sich für diese Motorisierung. Insgesamt stieg
die Zahl der Neuzulassungen von Januar bis August 2009 um 26,8 % im Vergleich zum
Vorjahreszeitraum. Der Privatanteil war mit 64,8 % weiterhin relativ hoch. In den Segment-
Ranglisten gab es im August gleich sechs neue Champions: In der Mini-Klasse eroberte der
Fiat Panda mit 11,2 % Anteil seine Führungsrolle vom Mai zurück; bei den Kleinwagen setzte
sich der Opel Corsa mit 11,6 % an die Spitze; in der Mittelklasse distanzierte der VW-Passat
mit 18,8 % seine Konkurrenz; in der Oberklasse fuhr der BMW 7er mit 37,9 % Anteil allen
anderen davon; und im Sportwagensegment eroberte sein Stallgefährte Z 4 mit 23,1 % die
Pole-Position; eine dicke Überraschung gelang zudem im Segment Mini-Van dem Nissan
Qashqai, der mit 16,1 % Anteil seinen Dauervorgänger, die Mercedes B-Klasse, ausstach.
Wieder Licht am Ende des Tunnels sehen auch die Hersteller von Krafträdern. Im Juli waren
die Neuanmeldungen mit einem Minus von 13,7 % im Vergleich zum Vorjahr noch auf Talfahrt,
im August ging es mit + 5,8 % erneut bergauf. ARCD

Forscher entwickeln mobile Mitfahrzentrale
Bad Windsheim (ARCD) – Im Stadtverkehr sind viele Autofahrer allein unterwegs. Im
Durchschnitt sitzen nur 1,2 Personen im Fahrzeug – es bleibt also viel Platz für mögliche
Mitfahrer. Um sie zu finden, entwickelten Fraunhofer-Forscher den mobilen Mitfahrdienst
„OpenRide“. Einen Prototyp stellten sie gerade auf der Internationalen Funkausstellung (IFA) in
Berlin vor. Mit dem System lassen sich nach Angaben seiner Entwickler bequem und spontan
Mitfahrgelegenheiten vermitteln. Das System wird vom Bundesministerium für Wirtschaft und
Technologie in seinem EXIST-Programm gefördert. Und so funktioniert es: Die Nutzer rufen die
Anwendung auf ihrem Mobiltelefon auf und wählen aus einem vorgegebenen Menü, ob sie eine
Mitfahrgelegenheit anbieten oder suchen wollen. Sie geben Start- und Endpunkt an sowie die
Anzahl der freien oder benötigten Plätze. Die Anfrage geht dann an den OpenRide-Server. Dort
gleicht eine Suchmaschine Angebote und Nachfragen miteinander ab. Bei der Suche berück-
sichtigt werden übrigens nicht nur Start- und Endpunkte, sondern auch Teilstrecken entlang der


                                                                         Auto- und Reiseclub Deutschland
                                                                         91427 Bad Windsheim
                                                                         Telefon 0 98 41/4 09-182
                                                                         presse@arcd.de
                                                                         www.arcd.de/presse
www.arcd.de


      Presse-Information
gesamten Route. Das Mobiltelefon zeigt in Echtzeit „Fahrer gefunden“ oder „Mitfahrer gefun-
den“ an, nennt die Namen und die voraussichtliche Abhol- und Fahrtdauer. Außerdem planen
die Forscher, OpenRide mit einem Bewertungssystem und Nutzerprofilen auszustatten, um das
Vertrauen zwischen Fahrer und Mitfahrer zu stärken. „Das System verknüpft mobile Endgeräte,
Navigations- und Routenplanungssoftware“, erläutert Projektleiter Matthias Flügge. Die mobile
Mitfahrzentrale eigne sich damit besonders für Kurzentschlossene und für städtische Fahrten.
„Wir setzen auf geräteunabhängige Technologien, um den Service möglichst vielen Nutzern zur
Verfügung zu stellen“, ergänzt Anna Kress, technische Leiterin von OpenRide. Ein erster
Praxistest ist noch für 2009 geplant. ARCD

EU-Kommission will Garantiefonds für Fluggäste
Bad Windsheim (ARCD) – Zehntausende von Fluggästen, die bei der Billig-Fluglinie SkyEurope
Flüge gebucht hatten, blieben in den vergangenen Wochen nach dem endgültigen Konkurs der
Fluglinie auf dem Boden und konnten nur zum Teil Regressforderungen stellen: und zwar jene
Urlauber, die ihre SkyEurope-Flüge im Rahmen eines Reisepakets bestellt hatten oder ihre
Order via Kreditkarte noch schnell rückgängig machen konnten. Denn die europäischen
Fluggastrechte sehen im Fall eines Konkurses der Fluglinie keinen spezifischen
Konsumentenschutz vor. Das wollen der EU-Kommissar für Verkehr, Antonio Tajani, und seine
bulgarische Kollegin Meglena Kuneva (Konsumentenschutz) nun nachholen. Sie führen mit den
europäischen Fluglinien derzeit Gespräche mit dem Ziel der Einrichtung eines von den
Fluglinien zu finanzierenden Garantiefonds, um im Fall eines Konkurses den Fluggästen
zumindest die Ticketkosten zu erstatten oder gestrandeten Urlaubern die Heimreise zu ermögli-
chen. An einer derartigen Regelung wären auch Reiseveranstalter und –büros interessiert, die
ihren Kunden gegenüber haften. ARCD

Weiter Streit um Arbeitszeitbeschränkung selbstständiger Lkw-Fahrer
Bad Windsheim (ARCD) – EU-Parlament und EU-Kommission stehen weiter auf
Konfrontationskurs in der Frage nach der Einbeziehung selbstständiger Lkw-Lenker in die
Arbeitszeitrichtlinie. In erster Lesung hatte eine Mehrheit des Parlaments den Vorschlag der
EU-Kommission, solchen Fahrern keine Arbeitszeitbeschränkungen aufzuerlegen, im Frühjahr
zurückgewiesen. Zahlreiche EU-Abgeordnete im Sozialausschuss des EU-Parlaments argu-
mentierten, dass man damit noch mehr Lkw-Fahrer in die Scheinselbständigkeit treibe und
unnötige Gefahren für Dritte in Kauf nähme, da übermüdete Brummi-Lenker ein höheres
Unfallrisiko bedeuteten. Der Verkehrsausschuss hingegen hatte sich ebenso wie die EU-
Kommission für die Ausnahme ausgesprochen. Die Gültigkeit der Lenk- und Ruhezeitregelung
für alle Lkw-Fahrer biete ausreichenden Schutz gegen Übermüdung am Steuer, wie Mathieu
Grosch, Verkehrssprecher der stimmenstärksten Fraktion EVP, hervorhob. Die Entscheidung
wurde nun auf den 29. September vertagt. Sollte der Vorschlag endgültig vom Parlament
zurückgewiesen werden, tritt der paradoxe Fall ein, dass sämtliche EU-Mitgliedsländer mit
Verlagsverletzungsverfahren zu rechnen hätten. Seit 23. März 2009 müsste nämlich theore-
tisch jedes EU-Land auch selbstständige Fahrer auf die Einhaltung einer Arbeitszeit von maxi-
mal 60 Wochenstunden (durchschnittlich 48 Wochenstunden über einen Zeitraum von vier
Wochen) überprüfen. In der Praxis werden jedoch bei Betriebsprüfungen nur Arbeitsstunden
von angestellten Fahrern unter die Lupe genommen. ARCD



                                                                          Auto- und Reiseclub Deutschland
                                                                          91427 Bad Windsheim
                                                                          Telefon 0 98 41/4 09-182
                                                                          presse@arcd.de
                                                                          www.arcd.de/presse

Weitere ähnliche Inhalte

Andere mochten auch (11)

PM_Auszeichnung für richtungsweisende MS-Forschung verliehen.pdf
PM_Auszeichnung für richtungsweisende MS-Forschung verliehen.pdfPM_Auszeichnung für richtungsweisende MS-Forschung verliehen.pdf
PM_Auszeichnung für richtungsweisende MS-Forschung verliehen.pdf
 
MarktkommentarRenten.pdf
MarktkommentarRenten.pdfMarktkommentarRenten.pdf
MarktkommentarRenten.pdf
 
PI_OutDoor_Messe12_SPORT 2000_final.pdf
PI_OutDoor_Messe12_SPORT 2000_final.pdfPI_OutDoor_Messe12_SPORT 2000_final.pdf
PI_OutDoor_Messe12_SPORT 2000_final.pdf
 
043 Veranstaltungstipp_ Au-Pair_Jobs.pdf
043 Veranstaltungstipp_ Au-Pair_Jobs.pdf043 Veranstaltungstipp_ Au-Pair_Jobs.pdf
043 Veranstaltungstipp_ Au-Pair_Jobs.pdf
 
PI 13 Fernreisen.pdf
PI 13 Fernreisen.pdfPI 13 Fernreisen.pdf
PI 13 Fernreisen.pdf
 
PM 11-03-14 Unternehmenspreis Gesundheit.pdf
PM 11-03-14 Unternehmenspreis Gesundheit.pdfPM 11-03-14 Unternehmenspreis Gesundheit.pdf
PM 11-03-14 Unternehmenspreis Gesundheit.pdf
 
Mapas conceptuales
Mapas conceptualesMapas conceptuales
Mapas conceptuales
 
Programmheft_10-03-12_TinAlley String Quartet.pdf
Programmheft_10-03-12_TinAlley String Quartet.pdfProgrammheft_10-03-12_TinAlley String Quartet.pdf
Programmheft_10-03-12_TinAlley String Quartet.pdf
 
pi947.pdf
pi947.pdfpi947.pdf
pi947.pdf
 
MM_Naturally me_Juli2012_d.pdf
MM_Naturally me_Juli2012_d.pdfMM_Naturally me_Juli2012_d.pdf
MM_Naturally me_Juli2012_d.pdf
 
EMS_2011_AusgewählteHighlights.pdf
EMS_2011_AusgewählteHighlights.pdfEMS_2011_AusgewählteHighlights.pdf
EMS_2011_AusgewählteHighlights.pdf
 

Ähnlich wie pi941.pdf (20)

pi929.pdf
pi929.pdfpi929.pdf
pi929.pdf
 
pi929.pdf
pi929.pdfpi929.pdf
pi929.pdf
 
pi929.pdf
pi929.pdfpi929.pdf
pi929.pdf
 
pi929.pdf
pi929.pdfpi929.pdf
pi929.pdf
 
pi929.pdf
pi929.pdfpi929.pdf
pi929.pdf
 
pi995.pdf
pi995.pdfpi995.pdf
pi995.pdf
 
pi995.pdf
pi995.pdfpi995.pdf
pi995.pdf
 
pi995.pdf
pi995.pdfpi995.pdf
pi995.pdf
 
pi995.pdf
pi995.pdfpi995.pdf
pi995.pdf
 
pi983.pdf
pi983.pdfpi983.pdf
pi983.pdf
 
pi983.pdf
pi983.pdfpi983.pdf
pi983.pdf
 
pi983.pdf
pi983.pdfpi983.pdf
pi983.pdf
 
pi983.pdf
pi983.pdfpi983.pdf
pi983.pdf
 
pi994.pdf
pi994.pdfpi994.pdf
pi994.pdf
 
pi994.pdf
pi994.pdfpi994.pdf
pi994.pdf
 
pi1007.pdf
pi1007.pdfpi1007.pdf
pi1007.pdf
 
pi1007.pdf
pi1007.pdfpi1007.pdf
pi1007.pdf
 
pi1007.pdf
pi1007.pdfpi1007.pdf
pi1007.pdf
 
pi998.pdf
pi998.pdfpi998.pdf
pi998.pdf
 
pi993.pdf
pi993.pdfpi993.pdf
pi993.pdf
 

Mehr von unn | UNITED NEWS NETWORK GmbH

Presseinformation Honda Modelle auf der Motorradwelt Boden….pdf
Presseinformation Honda Modelle auf der Motorradwelt Boden….pdfPresseinformation Honda Modelle auf der Motorradwelt Boden….pdf
Presseinformation Honda Modelle auf der Motorradwelt Boden….pdfunn | UNITED NEWS NETWORK GmbH
 
Verkostungen bei der ProWein 2013 Gemeinschaftsstand Pfalz.pdf
Verkostungen bei der ProWein 2013 Gemeinschaftsstand Pfalz.pdfVerkostungen bei der ProWein 2013 Gemeinschaftsstand Pfalz.pdf
Verkostungen bei der ProWein 2013 Gemeinschaftsstand Pfalz.pdfunn | UNITED NEWS NETWORK GmbH
 
Presseinformation Honda Neue Führerscheinregularien 18-01-….pdf
Presseinformation Honda Neue Führerscheinregularien 18-01-….pdfPresseinformation Honda Neue Führerscheinregularien 18-01-….pdf
Presseinformation Honda Neue Führerscheinregularien 18-01-….pdfunn | UNITED NEWS NETWORK GmbH
 

Mehr von unn | UNITED NEWS NETWORK GmbH (20)

Über den Valentinstag.pdf
Über den Valentinstag.pdfÜber den Valentinstag.pdf
Über den Valentinstag.pdf
 
PM.pdf
PM.pdfPM.pdf
PM.pdf
 
130124_zoll_weltzolltag.pdf
130124_zoll_weltzolltag.pdf130124_zoll_weltzolltag.pdf
130124_zoll_weltzolltag.pdf
 
AL-KO Pressemeldung Vertragsverlaengerung FCA.pdf
AL-KO Pressemeldung Vertragsverlaengerung FCA.pdfAL-KO Pressemeldung Vertragsverlaengerung FCA.pdf
AL-KO Pressemeldung Vertragsverlaengerung FCA.pdf
 
Presseinformation Honda Modelle auf der Motorradwelt Boden….pdf
Presseinformation Honda Modelle auf der Motorradwelt Boden….pdfPresseinformation Honda Modelle auf der Motorradwelt Boden….pdf
Presseinformation Honda Modelle auf der Motorradwelt Boden….pdf
 
Presseinformation MSX125 auf den HMT 23-01-13.pdf
Presseinformation MSX125 auf den HMT 23-01-13.pdfPresseinformation MSX125 auf den HMT 23-01-13.pdf
Presseinformation MSX125 auf den HMT 23-01-13.pdf
 
130121RettedeinenNächstenRotary.pdf
130121RettedeinenNächstenRotary.pdf130121RettedeinenNächstenRotary.pdf
130121RettedeinenNächstenRotary.pdf
 
Verkostungen bei der ProWein 2013 Gemeinschaftsstand Pfalz.pdf
Verkostungen bei der ProWein 2013 Gemeinschaftsstand Pfalz.pdfVerkostungen bei der ProWein 2013 Gemeinschaftsstand Pfalz.pdf
Verkostungen bei der ProWein 2013 Gemeinschaftsstand Pfalz.pdf
 
ZLB_PM_IsraellnachderWahl.pdf
ZLB_PM_IsraellnachderWahl.pdfZLB_PM_IsraellnachderWahl.pdf
ZLB_PM_IsraellnachderWahl.pdf
 
V.COM_PIAGET_MINUTE_REPEATER_DE-email.pdf
V.COM_PIAGET_MINUTE_REPEATER_DE-email.pdfV.COM_PIAGET_MINUTE_REPEATER_DE-email.pdf
V.COM_PIAGET_MINUTE_REPEATER_DE-email.pdf
 
V.COM_PIAGET_ALTIPLANO_SIHH_2013_DE-email.pdf
V.COM_PIAGET_ALTIPLANO_SIHH_2013_DE-email.pdfV.COM_PIAGET_ALTIPLANO_SIHH_2013_DE-email.pdf
V.COM_PIAGET_ALTIPLANO_SIHH_2013_DE-email.pdf
 
4549 - Pflanzenroller-Modellreihe.pdf
4549 - Pflanzenroller-Modellreihe.pdf4549 - Pflanzenroller-Modellreihe.pdf
4549 - Pflanzenroller-Modellreihe.pdf
 
Prinz_Charles_besucht_Halewood.pdf
Prinz_Charles_besucht_Halewood.pdfPrinz_Charles_besucht_Halewood.pdf
Prinz_Charles_besucht_Halewood.pdf
 
PI Daimler Mobility Services.pdf
PI Daimler Mobility Services.pdfPI Daimler Mobility Services.pdf
PI Daimler Mobility Services.pdf
 
PM.pdf
PM.pdfPM.pdf
PM.pdf
 
36_imm cologne_Schlussbericht.pdf
36_imm cologne_Schlussbericht.pdf36_imm cologne_Schlussbericht.pdf
36_imm cologne_Schlussbericht.pdf
 
01-21-AI-Graziano.pdf
01-21-AI-Graziano.pdf01-21-AI-Graziano.pdf
01-21-AI-Graziano.pdf
 
Presseinformation Honda Neue Führerscheinregularien 18-01-….pdf
Presseinformation Honda Neue Führerscheinregularien 18-01-….pdfPresseinformation Honda Neue Führerscheinregularien 18-01-….pdf
Presseinformation Honda Neue Führerscheinregularien 18-01-….pdf
 
Text EÖ-PK 2013 .pdf
Text EÖ-PK 2013 .pdfText EÖ-PK 2013 .pdf
Text EÖ-PK 2013 .pdf
 
PM4 INVENTA Garden.pdf
PM4 INVENTA Garden.pdfPM4 INVENTA Garden.pdf
PM4 INVENTA Garden.pdf
 

pi941.pdf

  • 1. www.arcd.de Presse-Information Nr. 941 10. September 2009 Heute mit folgenden Themen: – Gigaliner: ARCD bleibt bei seiner strikten Ablehnung – Autos: Kräftiges Plus bei Neuzulassungen im August – Forscher entwickeln mobile Mitfahrzentrale – EU-Kommission will Garantiefonds für Fluggäste – Weiter Streit um Arbeitszeitbeschränkung selbstständiger Lkw-Fahrer Gigaliner: ARCD bleibt bei seiner strikten Ablehnung Bad Windsheim (ARCD) – Das verstehe, wer will: Die Bundesregierung hält die von den Bundesländern Thüringen und Mecklenburg-Vorpommern bis zum Jahresende erlaubten regel- mäßigen Einsätze von überdimensionierten Lastkraftwagen für „eindeutig rechtswidrig“. Im Europäischen Rat und bei jeder Gelegenheit in der Öffentlichkeit lehnt Verkehrsminister Tiefensee die Zulassung von Gigalinern vehement ab. Dennoch seien grenzüberschreitende Fahrten mit Megatrucks zulässig, teilte sein Ministerium in einer Antwort auf eine Kleine Anfrage der Fraktion Bündnis 90/Die Grünen mit. So hat ein Spediteur von den Behörden in Mecklenburg-Vorpommern die Erlaubnis erhalten, bis zum Jahresende zwischen Dummerstorf und dem Rostocker Überseehafen mit Gigalinern zu fahren. In Skandinavien hätten die Fahrzeuge aus Deutschland dann ohnehin eine reguläre Zulassung zum Straßenverkehr und damit freie Fahrt, schrieb das Verkehrsministerium. Für den Auto- und Reiseclub Deutschland (ARCD) ist die scheibchenweise Legalisierung der überlangen Lastkraftwagen in Deutschland ein Skandal. Wenn Tiefensee Fahrten mit Megatrucks in Deutschland für rechtswidrig halte, müsse er dagegen Maßnahmen ergreifen. Sein Sprecher Rainer Lingenthal wiegelte bereits ab, sein Ministerium hätte dazu keine Handhabe. Der Club beobachtet denn auch voller Sorge einen schleichenden Erosionsprozess in der Widerstandsfront gegen die Megatrucks. Nach dem Bundesverband Güterverkehr und Logistik (BGL) brach nun auch der ADAC ein und gab seine bisherige strikt ablehnende Haltung auf. Dabei wiegen die Bedenken vieler Experten gegen die Monstertrucks schwer. So müsste unter anderem die Straßeninfrastruktur mit teuren Investitionen auf Kosten der Steuerzahler für die Megatrucks nachgerüstet werden. Zusammenstöße mit kleineren Kraftfahrzeugen würden zu viel schwereren Unfällen führen, warnt Michael Cramer, verkehrspolitischer Sprecher der Grünen im Europäischen Parlament. Eine Studie des Fraunhofer Instituts für System- und Innovationsforschung wies nach, dass durch Megatrucks eine negative Klimabilanz droht, weil mit massiven Verlagerungen des Güterverkehrs von der Schiene auf die Straße zu rechnen sei. Verweise der Gigaliner-Lobby auf den angeblich reibungslosen Einsatz von Riesen-Lkw in Finnland, Schweden und den Niederlanden hält der ARCD für eine bewusste Fehlinformation. In diesen Ländern gebe es oft andere Verhältnisse bei Steigungs- und Gefällstrecken, Streckenverläufen und in den städti- schen Großräumen als bei uns. Der ARCD erinnert in diesem Zusammenhang an die vielen Unfälle bei Abbiegemanövern selbst von „normalen“ Lastkraftwagen, die jedes Jahr etliche Radfahrer, Kinder und Fußgänger das Leben kosten. Aus all diesen und noch weiteren wichti- gen Gründen lehnt der ARCD die Einführung von überlangen Lastkraftwagen auch weiterhin kategorisch ab. ARCD Auto- und Reiseclub Deutschland 91427 Bad Windsheim Telefon 0 98 41/4 09-182 presse@arcd.de www.arcd.de/presse
  • 2. www.arcd.de Presse-Information Autos: Kräftiges Plus bei Neuzulassungen im August Bad Windsheim (ARCD) – Der Abwrackprämie sei Dank: Mit 275.219 Pkw-Neuzulassungen (+ 28,4 %) gab es im August einen kräftigen Zuwachs im Vergleich zum Vorjahresmonat, teilte das Kraftfahrt-Bundesamt (KBA) mit. Vor allem bei den Minis (+ 80,6 %), den Kleinwagen (+ 63,3 %) und der Kompaktklasse (+ 45,7 %) flutschte das Geschäft. Dies machte sich bei den deutschen Marken VW (+ 49,6%), Opel (+ 26,8 %) und Ford (+ 13,1 %) besonders bemerkbar. Stark abgerutscht im Vergleich zum Vorjahr sind dagegen die Zulassungszahlen bei Porsche (– 34 %), Mercedes (– 31,9%) und Audi (– 16,3 %). Durchwegs schwarze Zahlen schrieben die ausländischen Hersteller. Einige von ihnen fuhren sogar dreistellige Zuwachsraten ein: Bei Lada (+ 147 %), Suzuki (+ 112 %), Kia (+ 107%) und Nissan (+ 102%) brummte das Deutschlandgeschäft. Offenbar wirkt sich die Abwrackprämie auch als Umweltprämie aus. Im August lagen 12,6 Prozent der neu zugelassenen Pkw unterhalb der 120-Gramm-Marke für den CO2-Ausstoß, mehr als die Hälfte der Neuwagen erreichen Werte zwischen 121 und 160 g/km. Nach einer Erhebung des Instituts für Energie- und Umweltforschung liegen Spritverbrauch und CO2-Ausstoß der knapp zwei Millionen geförder- ten Autos um rund 20 Prozent niedriger als bei den abgewrackten Fahrzeugen. Der Kleinwagenboom hat auch Auswirkungen auf den Anteil der dieselgetriebenen Fahrzeuge: Nur noch 28,5 % der Neuwagenkäufer entschieden sich für diese Motorisierung. Insgesamt stieg die Zahl der Neuzulassungen von Januar bis August 2009 um 26,8 % im Vergleich zum Vorjahreszeitraum. Der Privatanteil war mit 64,8 % weiterhin relativ hoch. In den Segment- Ranglisten gab es im August gleich sechs neue Champions: In der Mini-Klasse eroberte der Fiat Panda mit 11,2 % Anteil seine Führungsrolle vom Mai zurück; bei den Kleinwagen setzte sich der Opel Corsa mit 11,6 % an die Spitze; in der Mittelklasse distanzierte der VW-Passat mit 18,8 % seine Konkurrenz; in der Oberklasse fuhr der BMW 7er mit 37,9 % Anteil allen anderen davon; und im Sportwagensegment eroberte sein Stallgefährte Z 4 mit 23,1 % die Pole-Position; eine dicke Überraschung gelang zudem im Segment Mini-Van dem Nissan Qashqai, der mit 16,1 % Anteil seinen Dauervorgänger, die Mercedes B-Klasse, ausstach. Wieder Licht am Ende des Tunnels sehen auch die Hersteller von Krafträdern. Im Juli waren die Neuanmeldungen mit einem Minus von 13,7 % im Vergleich zum Vorjahr noch auf Talfahrt, im August ging es mit + 5,8 % erneut bergauf. ARCD Forscher entwickeln mobile Mitfahrzentrale Bad Windsheim (ARCD) – Im Stadtverkehr sind viele Autofahrer allein unterwegs. Im Durchschnitt sitzen nur 1,2 Personen im Fahrzeug – es bleibt also viel Platz für mögliche Mitfahrer. Um sie zu finden, entwickelten Fraunhofer-Forscher den mobilen Mitfahrdienst „OpenRide“. Einen Prototyp stellten sie gerade auf der Internationalen Funkausstellung (IFA) in Berlin vor. Mit dem System lassen sich nach Angaben seiner Entwickler bequem und spontan Mitfahrgelegenheiten vermitteln. Das System wird vom Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie in seinem EXIST-Programm gefördert. Und so funktioniert es: Die Nutzer rufen die Anwendung auf ihrem Mobiltelefon auf und wählen aus einem vorgegebenen Menü, ob sie eine Mitfahrgelegenheit anbieten oder suchen wollen. Sie geben Start- und Endpunkt an sowie die Anzahl der freien oder benötigten Plätze. Die Anfrage geht dann an den OpenRide-Server. Dort gleicht eine Suchmaschine Angebote und Nachfragen miteinander ab. Bei der Suche berück- sichtigt werden übrigens nicht nur Start- und Endpunkte, sondern auch Teilstrecken entlang der Auto- und Reiseclub Deutschland 91427 Bad Windsheim Telefon 0 98 41/4 09-182 presse@arcd.de www.arcd.de/presse
  • 3. www.arcd.de Presse-Information gesamten Route. Das Mobiltelefon zeigt in Echtzeit „Fahrer gefunden“ oder „Mitfahrer gefun- den“ an, nennt die Namen und die voraussichtliche Abhol- und Fahrtdauer. Außerdem planen die Forscher, OpenRide mit einem Bewertungssystem und Nutzerprofilen auszustatten, um das Vertrauen zwischen Fahrer und Mitfahrer zu stärken. „Das System verknüpft mobile Endgeräte, Navigations- und Routenplanungssoftware“, erläutert Projektleiter Matthias Flügge. Die mobile Mitfahrzentrale eigne sich damit besonders für Kurzentschlossene und für städtische Fahrten. „Wir setzen auf geräteunabhängige Technologien, um den Service möglichst vielen Nutzern zur Verfügung zu stellen“, ergänzt Anna Kress, technische Leiterin von OpenRide. Ein erster Praxistest ist noch für 2009 geplant. ARCD EU-Kommission will Garantiefonds für Fluggäste Bad Windsheim (ARCD) – Zehntausende von Fluggästen, die bei der Billig-Fluglinie SkyEurope Flüge gebucht hatten, blieben in den vergangenen Wochen nach dem endgültigen Konkurs der Fluglinie auf dem Boden und konnten nur zum Teil Regressforderungen stellen: und zwar jene Urlauber, die ihre SkyEurope-Flüge im Rahmen eines Reisepakets bestellt hatten oder ihre Order via Kreditkarte noch schnell rückgängig machen konnten. Denn die europäischen Fluggastrechte sehen im Fall eines Konkurses der Fluglinie keinen spezifischen Konsumentenschutz vor. Das wollen der EU-Kommissar für Verkehr, Antonio Tajani, und seine bulgarische Kollegin Meglena Kuneva (Konsumentenschutz) nun nachholen. Sie führen mit den europäischen Fluglinien derzeit Gespräche mit dem Ziel der Einrichtung eines von den Fluglinien zu finanzierenden Garantiefonds, um im Fall eines Konkurses den Fluggästen zumindest die Ticketkosten zu erstatten oder gestrandeten Urlaubern die Heimreise zu ermögli- chen. An einer derartigen Regelung wären auch Reiseveranstalter und –büros interessiert, die ihren Kunden gegenüber haften. ARCD Weiter Streit um Arbeitszeitbeschränkung selbstständiger Lkw-Fahrer Bad Windsheim (ARCD) – EU-Parlament und EU-Kommission stehen weiter auf Konfrontationskurs in der Frage nach der Einbeziehung selbstständiger Lkw-Lenker in die Arbeitszeitrichtlinie. In erster Lesung hatte eine Mehrheit des Parlaments den Vorschlag der EU-Kommission, solchen Fahrern keine Arbeitszeitbeschränkungen aufzuerlegen, im Frühjahr zurückgewiesen. Zahlreiche EU-Abgeordnete im Sozialausschuss des EU-Parlaments argu- mentierten, dass man damit noch mehr Lkw-Fahrer in die Scheinselbständigkeit treibe und unnötige Gefahren für Dritte in Kauf nähme, da übermüdete Brummi-Lenker ein höheres Unfallrisiko bedeuteten. Der Verkehrsausschuss hingegen hatte sich ebenso wie die EU- Kommission für die Ausnahme ausgesprochen. Die Gültigkeit der Lenk- und Ruhezeitregelung für alle Lkw-Fahrer biete ausreichenden Schutz gegen Übermüdung am Steuer, wie Mathieu Grosch, Verkehrssprecher der stimmenstärksten Fraktion EVP, hervorhob. Die Entscheidung wurde nun auf den 29. September vertagt. Sollte der Vorschlag endgültig vom Parlament zurückgewiesen werden, tritt der paradoxe Fall ein, dass sämtliche EU-Mitgliedsländer mit Verlagsverletzungsverfahren zu rechnen hätten. Seit 23. März 2009 müsste nämlich theore- tisch jedes EU-Land auch selbstständige Fahrer auf die Einhaltung einer Arbeitszeit von maxi- mal 60 Wochenstunden (durchschnittlich 48 Wochenstunden über einen Zeitraum von vier Wochen) überprüfen. In der Praxis werden jedoch bei Betriebsprüfungen nur Arbeitsstunden von angestellten Fahrern unter die Lupe genommen. ARCD Auto- und Reiseclub Deutschland 91427 Bad Windsheim Telefon 0 98 41/4 09-182 presse@arcd.de www.arcd.de/presse