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Kooperationsvorhaben „Erprobung von Managementmaßnahmen in Bremen zum Erhalt der
Krebsschere (Stratiotes aloides)“

Laufzeit
07/2007 – 05/2010

Projektleiter
Zacharias, Dietmar, Prof. Dr.

Projektbeteiligte
Brunken, Heiko, Prof. Dr.
Weber, Gert, Dr.
Harder, Henning, Dipl.-Biol.
Hein, Matthias, Dipl.-Umweltbiol. (FH)

Projektbericht

Abstract                                            were presented and discussed at different
The water plant Stratiotes aloides is a key         occasions. For example, a workshop took
species for biodiverse waters and it is             place on invitation of University of Applied
endangered in Germany. In the course of the         Sciences Bremen with Prof. Jan Roelofs and
three year research project “trial of               Dr. Fons Smolders of the Institute for Water
management strategies in Bremen for the             and Wetland Research of Radboud University
preservation of the water soldier Stratiotes        Nijmegen, The Netherlands. Further occasions
aloides” (Jordan et al. 2008) the University of     were the Conference of the Parties to the
Applied Sciences Bremen investigates the            Convention on Biological Diversity (COP9) in
water quality of the ditch systems in Hollerland,   May 2008 in Bonn and “Schülerlabor”, an
Niedervieland and Werderland grassland areas        event that took place on the 29.8.2008 in
which are habitats of Stratiotes aloides. In this   Hollerland, Bremen.
context, series of measurements of physical-
chemical parameters were carried out and            Anlass und Ziel
analysed to study the effects of different          Die bundesweit als gefährdet eingestufte
management methods on the water quality.            Krebsschere (Stratiotes aloides) hat in Bremen
Furthermore, the water quality can indicate         einen Verbreitungsschwerpunkt. Der
limiting factors for the occurrence of the water    aquatische Makrophyt gilt als Leitart für
soldier. The University of Applied Sciences         artenreiche, für den Naturschutz wertvolle
also investigates the effects of the                Gewässer wie diese in den Bremer Graben-
management methods on specific key species          Grünland-Systemen im Hollerland,
of the fish fauna in regard to the Habitats         Niedervieland und Werderland anzutreffen sind
Directive.                                          und deren Meldung als europäische
                                                    Schutzgebiete im Natura 2000-Netzwerk unter
The three areas of investigation showed             anderem auf der Biodiversität der z. T. 800
differences regarding the hydrology and the         Jahre alten Grabensysteme basiert (Abb. 1). In
water quality as well as the development of         dieser alten Kulturlandschaft wurden jedoch in
water soldier populations. The Werderland           den letzten Jahren Bestandsschwankungen
marshland generally showed constant                 und –rückgänge der Krebsschere festgestellt.
Stratiotes populations while in the Hollerland      Aus dem Ziel der Stabilisierung der
bog marshland a continuous recovery of              Populationen und dem Erhalt der durch diese
Stratiotes populations could be verified after a    Leitart charakterisierten ökologisch wertvollen
strong decline in the end of 2003.                  Grabenökosysteme ergab sich der Anlass für
Niedervieland, in contrast, which is                das dreijährige Kooperationsvorhaben zur
characterized by clayey marshland, shows a          Erprobung von Managementmaßnahmen in
constant decline in Stratiotes populations          Bremen zum Erhalt der Krebsschere (Jordan
caused by multiple stress factors that are now      et al. 2008).
being intensively discussed. Nevertheless, the
trenching program that was optimized within
the project seems to be suitable to preserve
the biodiversity in ditch ecosystems. In order to
intensify the interchange between science and
practice, the contents and results of the project
Abb. 1: Krebsscheren (Stratiotes aloides) im
Bremer Hollerland. Foto: D. Zacharias


Neben der Erfassung des Status Quo in den
drei Gebieten werden in dem                      Abb. 2: Masterstudentin Ilona Galli bei der
anwendungsorientierten Forschungsprojekt         Leitfähigkeitsmessung im Grabensystem
Maßnahmen entwickelt und getestet, die           Hollerland. Foto: E. Siemens
unmittelbar in dem zukünftigen
Gebietsmanagement umgesetzt werden               Ergebnisse und Diskussion
können (Gräbenräumung,                           Die drei Untersuchungsgebiete unterscheiden
Wassermanagement, Steuerung                      sich sowohl im Hinblick auf ihre Hydrologie und
Vegetationsbestände).                            Wasserqualität (Abb. 3) als auch in der
                                                 Populationsentwicklung der
Im Rahmen des Kooperationsvorhabens wird         Krebsscherenbestände. Die durch Auenlehm-
durch die Hochschule Bremen unter anderem        Deckschichten charakterisierte Flussmarsch
die Habitatqualität der Gräben untersucht. Die   des Werderlandes weist insgesamt stabile
wichtigsten physikalisch-chemischen              Populationen auf, während sich in der
Gewässerparameter werden in Form von             Moormarsch des Hollerlandes nach den
Messreihen erfasst, die auch einen               starken Bestandseinbrüchen Ende 2003 eine
Jahresgang enthalten. Diese Daten bilden eine    deutliche und kontinuierliche Erholung der
der Grundlagen, um die Auswirkungen der          Vorkommen belegen lässt. Im Niedervieland,
durchgeführten Managementmaßnahmen auf           geprägt durch die tonige Flussmarsch sind im
die Gewässer beurteilen zu können. Des           Gegensatz hierzu die Restbestände weiterhin
Weiteren kann die Wasserqualität Hinweise        so stark im Rückgang, dass ein Aussterben
auf limitierende Faktoren für das Vorkommen      der Art in diesem Areal nicht auszuschließen
der Krebsschere geben und durch das              ist. Während sich das in Bremen entwickelte
räumlich weit aufgespannte Messnetz deren        ökologische Grabenräumprogramm, das im
Auftreten zu lokalisieren helfen (Abb. 2).       Rahmen des Forschungsprojektes optimiert
Zusätzlich werden durch die Hochschule           wird, grundsätzlich zur Erhaltung der
Bremen die Auswirkungen der                      biologischen Diversität in Grabenökosystemen
Managementmaßnahmen auf Wert gebende             als geeignet erweist, treten speziell im
Fischarten als Zielarten der europäischen        Niedervieland für die Krebsschere mehrere
Fauna Flora Habitat-Richtlinie, wie z. B. den    Stressfaktoren auf, deren Einfluss und
Schlammpeitzger (Misgurnus fossilis)             Steuerung derzeit intensiv diskutiert wird (s.a.
untersucht.                                      Smolders et al. 2003).
                                                 Das Bremer „Krebsscherenprojekt“ fördert als
                                                 Verbundprojekt regional und international den
                                                 Austausch zwischen Wissenschaft und Praxis.
                                                 Zur Intensivierung dieses Prozesses wurden
                                                 noch im laufenden Projekt Inhalte und
                                                 Ergebnisse in unterschiedlichen Umfeldern
                                                 präsentiert und diskutiert, so z. B. auf einem
                                                 Workshop auf Einladung der Hochschule
                                                 Bremen gemeinsam mit Prof. Jan Roelofs und
                                                 Dr. Fons Smolders vom Institute for Water and
Wetland Research der Radboud University
Nijmegen, The Netherlands (Abb. 4), auf
einem Messestand auf der UN-
Vertragsstaatenkonferenz (COP9) der
Convention on Biological Diversity (CBD, Rio-
Konvention 1992 über die biologische Vielfalt)
im Mai 2008 in Bonn (Abb. 5) oder auf der
Veranstaltung Schülerlabor am 29.8. 2008 im
Bremer Hollerland (Abb. 6).




                                                 Abb. 6: Der Biologe Andreas Nagler vom
                                                 SUBVE zeigt Schülern Pflanzenarten aus den
                                                 Bremer Gräben. Schülerlabor der
                                                 Krebsscheren-Projektpartner am 29.8.2008 im
                                                 Hollerland. Foto: D. Zacharias




Abb. 4: Teilnehmer des Krebsscherenprojektes
auf einem Workshop auf Einladung der
Hochschule Bremen 28.5.2009 im Werderland.
Foto: D. Zacharias




Abb. 5: Pressegespräch am Stand über das
Krebsscherenprojekt auf der UN-
Vertragsstaatenkonferenz (COP9) der
Convention on Biological Diversity (CBD) am
28.5.2008 in Bonn. Foto: H. Harder
Abb. 3: Leitfähigkeit an Messstellen im Grabensystem von Hollerland, Werderland und Niedervieland
im Juli 2008.



Quellen

Jordan, R., Kesel, R., Kundel, W., Zacharias, D., Brunken, H., Harder, H., Hein, M., Klugkist, H.,
Kunze, K., Nagler, A., Vander Elst, E. & Weber, G. (2008): Forschungs- und Kooperationsvorhaben:
Erprobung von Managementmaßnahmen in Bremen zum Erhalt der Krebsschere als Leitart für die
ökologisch wertvollen Graben-Grünland-Gebiete der Kulturlandschaft Nordwestdeutschlands. –
Zwischenbericht 2007/2008, Bremen, 105 S. unveröffentlicht

Smolders, A.J.P., Lamers, L.P.M., den Hartog, C. & Roelofs J.G.M. (2003): Mechanisms involved in
the decline of Stratiotes aloides L. in The Netherlands: sulphate as a key variable. – Hydrobiologia
506-509: 603-610

Finanzierung
Deutsche Bundesstiftung Umwelt (DBU)
Bremer Senator für Umwelt, Bau, Verkehr und Europa (SUBVE)

Kooperationspartner
Hanseatische Naturentwicklung GmbH (haneg)
Bremer Senator für Umwelt, Bau, Verkehr und Europa (SUBVE)
Bremischer Deichverband am rechten Weserufer
Arbeitgemeinschaft Krebsschere

Kontakt
Prof. Dr. Dietmar Zacharias
Tel.: +49 421 5905 4269
Fax: +49 421 5905 4250
Mail: Dietmar.Zacharias@hs-bremen.de

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2010-089-Tagung_Krebsschere_Auszug-Forschungsbericht.pdf

  • 1. Kooperationsvorhaben „Erprobung von Managementmaßnahmen in Bremen zum Erhalt der Krebsschere (Stratiotes aloides)“ Laufzeit 07/2007 – 05/2010 Projektleiter Zacharias, Dietmar, Prof. Dr. Projektbeteiligte Brunken, Heiko, Prof. Dr. Weber, Gert, Dr. Harder, Henning, Dipl.-Biol. Hein, Matthias, Dipl.-Umweltbiol. (FH) Projektbericht Abstract were presented and discussed at different The water plant Stratiotes aloides is a key occasions. For example, a workshop took species for biodiverse waters and it is place on invitation of University of Applied endangered in Germany. In the course of the Sciences Bremen with Prof. Jan Roelofs and three year research project “trial of Dr. Fons Smolders of the Institute for Water management strategies in Bremen for the and Wetland Research of Radboud University preservation of the water soldier Stratiotes Nijmegen, The Netherlands. Further occasions aloides” (Jordan et al. 2008) the University of were the Conference of the Parties to the Applied Sciences Bremen investigates the Convention on Biological Diversity (COP9) in water quality of the ditch systems in Hollerland, May 2008 in Bonn and “Schülerlabor”, an Niedervieland and Werderland grassland areas event that took place on the 29.8.2008 in which are habitats of Stratiotes aloides. In this Hollerland, Bremen. context, series of measurements of physical- chemical parameters were carried out and Anlass und Ziel analysed to study the effects of different Die bundesweit als gefährdet eingestufte management methods on the water quality. Krebsschere (Stratiotes aloides) hat in Bremen Furthermore, the water quality can indicate einen Verbreitungsschwerpunkt. Der limiting factors for the occurrence of the water aquatische Makrophyt gilt als Leitart für soldier. The University of Applied Sciences artenreiche, für den Naturschutz wertvolle also investigates the effects of the Gewässer wie diese in den Bremer Graben- management methods on specific key species Grünland-Systemen im Hollerland, of the fish fauna in regard to the Habitats Niedervieland und Werderland anzutreffen sind Directive. und deren Meldung als europäische Schutzgebiete im Natura 2000-Netzwerk unter The three areas of investigation showed anderem auf der Biodiversität der z. T. 800 differences regarding the hydrology and the Jahre alten Grabensysteme basiert (Abb. 1). In water quality as well as the development of dieser alten Kulturlandschaft wurden jedoch in water soldier populations. The Werderland den letzten Jahren Bestandsschwankungen marshland generally showed constant und –rückgänge der Krebsschere festgestellt. Stratiotes populations while in the Hollerland Aus dem Ziel der Stabilisierung der bog marshland a continuous recovery of Populationen und dem Erhalt der durch diese Stratiotes populations could be verified after a Leitart charakterisierten ökologisch wertvollen strong decline in the end of 2003. Grabenökosysteme ergab sich der Anlass für Niedervieland, in contrast, which is das dreijährige Kooperationsvorhaben zur characterized by clayey marshland, shows a Erprobung von Managementmaßnahmen in constant decline in Stratiotes populations Bremen zum Erhalt der Krebsschere (Jordan caused by multiple stress factors that are now et al. 2008). being intensively discussed. Nevertheless, the trenching program that was optimized within the project seems to be suitable to preserve the biodiversity in ditch ecosystems. In order to intensify the interchange between science and practice, the contents and results of the project
  • 2. Abb. 1: Krebsscheren (Stratiotes aloides) im Bremer Hollerland. Foto: D. Zacharias Neben der Erfassung des Status Quo in den drei Gebieten werden in dem Abb. 2: Masterstudentin Ilona Galli bei der anwendungsorientierten Forschungsprojekt Leitfähigkeitsmessung im Grabensystem Maßnahmen entwickelt und getestet, die Hollerland. Foto: E. Siemens unmittelbar in dem zukünftigen Gebietsmanagement umgesetzt werden Ergebnisse und Diskussion können (Gräbenräumung, Die drei Untersuchungsgebiete unterscheiden Wassermanagement, Steuerung sich sowohl im Hinblick auf ihre Hydrologie und Vegetationsbestände). Wasserqualität (Abb. 3) als auch in der Populationsentwicklung der Im Rahmen des Kooperationsvorhabens wird Krebsscherenbestände. Die durch Auenlehm- durch die Hochschule Bremen unter anderem Deckschichten charakterisierte Flussmarsch die Habitatqualität der Gräben untersucht. Die des Werderlandes weist insgesamt stabile wichtigsten physikalisch-chemischen Populationen auf, während sich in der Gewässerparameter werden in Form von Moormarsch des Hollerlandes nach den Messreihen erfasst, die auch einen starken Bestandseinbrüchen Ende 2003 eine Jahresgang enthalten. Diese Daten bilden eine deutliche und kontinuierliche Erholung der der Grundlagen, um die Auswirkungen der Vorkommen belegen lässt. Im Niedervieland, durchgeführten Managementmaßnahmen auf geprägt durch die tonige Flussmarsch sind im die Gewässer beurteilen zu können. Des Gegensatz hierzu die Restbestände weiterhin Weiteren kann die Wasserqualität Hinweise so stark im Rückgang, dass ein Aussterben auf limitierende Faktoren für das Vorkommen der Art in diesem Areal nicht auszuschließen der Krebsschere geben und durch das ist. Während sich das in Bremen entwickelte räumlich weit aufgespannte Messnetz deren ökologische Grabenräumprogramm, das im Auftreten zu lokalisieren helfen (Abb. 2). Rahmen des Forschungsprojektes optimiert Zusätzlich werden durch die Hochschule wird, grundsätzlich zur Erhaltung der Bremen die Auswirkungen der biologischen Diversität in Grabenökosystemen Managementmaßnahmen auf Wert gebende als geeignet erweist, treten speziell im Fischarten als Zielarten der europäischen Niedervieland für die Krebsschere mehrere Fauna Flora Habitat-Richtlinie, wie z. B. den Stressfaktoren auf, deren Einfluss und Schlammpeitzger (Misgurnus fossilis) Steuerung derzeit intensiv diskutiert wird (s.a. untersucht. Smolders et al. 2003). Das Bremer „Krebsscherenprojekt“ fördert als Verbundprojekt regional und international den Austausch zwischen Wissenschaft und Praxis. Zur Intensivierung dieses Prozesses wurden noch im laufenden Projekt Inhalte und Ergebnisse in unterschiedlichen Umfeldern präsentiert und diskutiert, so z. B. auf einem Workshop auf Einladung der Hochschule Bremen gemeinsam mit Prof. Jan Roelofs und Dr. Fons Smolders vom Institute for Water and
  • 3. Wetland Research der Radboud University Nijmegen, The Netherlands (Abb. 4), auf einem Messestand auf der UN- Vertragsstaatenkonferenz (COP9) der Convention on Biological Diversity (CBD, Rio- Konvention 1992 über die biologische Vielfalt) im Mai 2008 in Bonn (Abb. 5) oder auf der Veranstaltung Schülerlabor am 29.8. 2008 im Bremer Hollerland (Abb. 6). Abb. 6: Der Biologe Andreas Nagler vom SUBVE zeigt Schülern Pflanzenarten aus den Bremer Gräben. Schülerlabor der Krebsscheren-Projektpartner am 29.8.2008 im Hollerland. Foto: D. Zacharias Abb. 4: Teilnehmer des Krebsscherenprojektes auf einem Workshop auf Einladung der Hochschule Bremen 28.5.2009 im Werderland. Foto: D. Zacharias Abb. 5: Pressegespräch am Stand über das Krebsscherenprojekt auf der UN- Vertragsstaatenkonferenz (COP9) der Convention on Biological Diversity (CBD) am 28.5.2008 in Bonn. Foto: H. Harder
  • 4. Abb. 3: Leitfähigkeit an Messstellen im Grabensystem von Hollerland, Werderland und Niedervieland im Juli 2008. Quellen Jordan, R., Kesel, R., Kundel, W., Zacharias, D., Brunken, H., Harder, H., Hein, M., Klugkist, H., Kunze, K., Nagler, A., Vander Elst, E. & Weber, G. (2008): Forschungs- und Kooperationsvorhaben: Erprobung von Managementmaßnahmen in Bremen zum Erhalt der Krebsschere als Leitart für die ökologisch wertvollen Graben-Grünland-Gebiete der Kulturlandschaft Nordwestdeutschlands. – Zwischenbericht 2007/2008, Bremen, 105 S. unveröffentlicht Smolders, A.J.P., Lamers, L.P.M., den Hartog, C. & Roelofs J.G.M. (2003): Mechanisms involved in the decline of Stratiotes aloides L. in The Netherlands: sulphate as a key variable. – Hydrobiologia 506-509: 603-610 Finanzierung Deutsche Bundesstiftung Umwelt (DBU) Bremer Senator für Umwelt, Bau, Verkehr und Europa (SUBVE) Kooperationspartner Hanseatische Naturentwicklung GmbH (haneg) Bremer Senator für Umwelt, Bau, Verkehr und Europa (SUBVE) Bremischer Deichverband am rechten Weserufer Arbeitgemeinschaft Krebsschere Kontakt Prof. Dr. Dietmar Zacharias Tel.: +49 421 5905 4269 Fax: +49 421 5905 4250 Mail: Dietmar.Zacharias@hs-bremen.de