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mitteilung
DATUM 2. Juli 2012
NUMMER 194
SPERRFRIST
Bundeslandwirtschaftsministerium fördert
Innovationen und Ideen für lebendige ländliche Räume
Modellvorhaben LandZukunft wird um weitere fünf Projekte ergänzt
Fünf innovative Projekte für lebendige ländliche Räume aus den Regionen Altmarkt,
Cochem-Zell, Ostprignitz-Ruppin, Vorpommern-Greifswald und Werra-Meißner erhalten im
Rahmen des Modellvorhabens LandZukunft einen Sonderpreis. Damit weitet das Bundes-
ministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz die Förderung von neuen
Ideen für den ländlichen Raum aus. Neben den vier Modellregionen, die bereits mit der
Umsetzung gestartet haben (siehe PM vom 23. März 2012), werden nun fünf weitere
Projekte mit insgesamt 400.000 Euro gefördert. „Wenn es um die Entwicklung ländlicher
Räume geht, müssen wir in möglichst viele Richtungen denken und offen für neue Ideen
sein. Die Vorschläge der Sonderpreisträger waren so gut, dass wir sie ebenfalls in die Praxis
umsetzen wollen. Deshalb unterstützen wir mit unserem Modellvorhaben LandZukunft fünf
weitere ausgezeichnete Zukunftskonzepte“, sagte Ilse Aigner, Bundesministerin für
Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz am Montag in Berlin.
Ziel des Modellvorhabens LandZukunft ist es, neue Wege in der ländlichen Entwicklung zu
erproben, mit denen auch andere Regionen dem demografischen Wandel trotzen und eine
drohende Abwärtsspirale durchbrechen können. Mit LandZukunft will das Bundesministerium
für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz unternehmerische Menschen als neue
Zielgruppe der ländlichen Entwicklung motivieren. Anhand der Erfahrungen mit den
einzelnen Projekten will das Bundesministerium nach Abschluss des Modellvorhabens
LandZukunft neue Möglichkeiten für die Regelförderung in der ländlichen Entwicklung
prüfen.
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SPERRFRIST
In der Planungsphase des Modellvorhabens waren 17 Regionen nach wissenschaftlichen
Kriterien ausgewählt und bei der Entwicklung innovativer Ideen mit bis zu 30.000 Euro ge-
fördert worden. Birkenfeld, Dithmarschen, Holzminden und die Uckermark wurden von einer
unabhängigen Jury als Modellregion ausgewählt. Um weitere wichtige Erkenntnisse für die
Entwicklung abgelegener ländlicher Räume und zielgenauere Fördermaßnahmen zu ge-
winnen, hatte die Jury einige besonders interessante Projekte aus anderen Regionen vor-
geschlagen, die als Sonderprojekte im Rahmen des Modellvorhabens geprüft werden sollten.
Die fünf Projekte
Die Jury hat entschieden, dass folgende Projekte im Rahmen des Modellvorhabens
LandZukunft mit einem Sonderpreis gefördert werden:
• „Junge Köpfe – Karriere in der Altmark“
Der Fokus des Projektes in der Altmarkt liegt darauf, junge Fachkräfte für
abgelegene, strukturschwache Region zu gewinnen. Dafür ist es wichtig, diese
Zielgruppe mit den Arbeitgebern vor Ort zusammenzubringen. Im Mittelpunkt des
Projekts steht die Erarbeitung eines Handlungsleitfadens und einer Dialogplattform.
Ziel dieses Projekts ist es, einen zukunftsfähigen und übertragbaren Ansatz zu
entwickeln, der auch in anderen Regionen aufgegriffen werden kann. Auf diese Art
kann ein Netzwerk entstehen, das den Austausch von Führungskräften in den
einzelnen Regionen erleichtert.
• „Offensive Home-Office”
In vielen Landkreisen scheitert der Wunsch der Arbeitnehmer, von Zuhause aus
arbeiten zu können, an den fehlenden Vorraussetzungen für ein Home-Office.
Die Region Cochem-Zell beseitigt diesen Standortnachteil, indem sie die Breitband-
versorgung in den nächsten beiden Jahren auf flächendeckende Regelbandbreiten
ausbaut. Damit schafft die Region eine wichtige Grundlage für wirtschaftliches
Wachstum und Lebensqualität und gewährleistet so eine hohe Attraktivität der
Region für Bürger und Unternehmen. Der Landkreis wirkt dadurch nicht nur der
Abwanderung von Beschäftigten entgegen, sondern empfiehlt sich auch als neuer
Wohnsitz.
• „Mobilisierung der Flächenpotenziale für den Gartenbau“
Die Region Ostprignitz-Ruppin war bis 1990 von der Gartenbauwirtschaft geprägt und
möchte an diese Tradition anknüpfen, indem sie den Anbau regionaler Erzeugnisse
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gezielt fördert und ausweitet. Brachliegende, ehemals gärtnerisch genutzte Flächen
sowie Flächenerweiterungen in den Dorflagen und der Feldflur werden für die
ortsansässigen und neu ansiedelnden Betriebe aktiviert. Außerdem setzt die Region
auf die Entwicklung neuer Vermarktungsmöglichkeiten und -strukturen, die sich
sowohl am regionalen Bedarf, als auch an den größeren Absatzmärkten in Berlin und
Hamburg orientieren. Mit dem Projekt gelingt es der Region, Dörfer zu beleben,
Arbeitsplätze zu schaffen und das touristische Angebot zu erweitern.
• „Paludikultur – Pilotkooperationen in Vorpommern“
Paludikultur leitet sich vom lateinischen Wort für Sumpf ab und steht für eine
Landwirtschaftsform, die auch für sehr nasse Flächen und Moore geeignet ist. Auf
eine solche Umgestaltung der Landwirtschaft, die klimafreundlich ist und deutliche
wirtschaftliche Vorteile bietet, setzt auch die Region Vorpommern-Greifswald.
Einerseits können Flächen so weiter genutzt werden, die wegen zurückgehender
Viehbestände nicht mehr benötigt werden, andererseits bietet die Paludikultur den
Landwirten die Chance, hochwertige Rohstoffe wie Schilf, Gras und Rohrkolben zu
gewinnen und zu vermarkten. Diese Produkte sind nicht nur als Rohstoff für die
Erzeugung von Bioenergie begehrt, sondern auch als natürliche Baustoffe. Die
Ergebnisse des Projektes sind nicht nur auf andere Bundesländer, sondern auch auf
andere Staaten übertragbar.
• „Designwettbewerb regionsspezifische Systemmöbel“
Die Region Werra-Meißner setzt auf die regionale Entwicklung und Produktion von
Systemmöbeln, die für die Gegend typisch sind. Neben zahlreichen Unternehmern
und den Handwerksinnungen unterstützt als Hauptabnehmer der Möbel auch die
Touristikbranche das Projekt, das vom Verein für Regionalentwicklung Werra-
Meißner e.V. (VfR) getragen wird. Mit dem Projekt sollen Perspektiven für alle
Generationen geschaffen, die wirtschaftliche Entwicklung mit den Ressourcen der
Region gestärkt und die natürliche und kulturelle Vielfalt erhalten und gefördert
werden. Eine Marketingstrategie zur regionalen und überregionalen Vermarktung der
Möbel rundet das Projekt ab.
Weitere Informationen zum Modellvorhaben LandZukunft finden Sie im Internet unter
www.land-zukunft.de.