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Big Data, Augmented Ubiquity,
Quantified Self
Jörg Blumtritt
2
Big Data
• Paradigmenwechsel in Verarbeitung, Analyse und Interpretation von Daten
• Von festen Strukturen zu beliebigen Inputs
• Von vorgefassten Hypothesen zu Mustererkennung
• Völlig neue Player im Bereich Software und Infrastruktur
• "Demokratisierung" von Datenanalyse - "Ende des Herrschaftswissens"
• Wechsel Von Statistik und Business Intelligence zu Data Science
Das erste Chart zeigt eine Karte von Berlin, die Eric Fisher aus den Geodaten von Tweets (Blau) und Flickr-Bildern
erstellt hat. Es sind die Metadaten, die die interessante Information tragen. Die Karte ist völlig ohne "geografisches
Knowhow" entstanden.
Dieses Beispiel ist typisch für Big Data: Strukturen aus Daten erkennen, die nicht explizit dafür gesammelt worden
waren.
Link: https://www.flickr.com/photos/walkingsf/
(unter Creative Commons-Lizenz cc-by-sa veröffentlicht)
3
Textanalyse
• Big Data hat einen enormen Fortschritt in der Verarbeitung von natürlicher Sprache gebracht.
• Texte werden rein quantitativ analysiert, indem z.B. die Wörter ausgezählt und anhand der Worthäufigkeiten die
Ähnlichkeit zweier Texte berechnet wird.
• Das folgende Beispiel haben wir aus den Abstracts von Research-Papers erzeugt, die Google in den letzten 24
Monaten veröffentlicht hat. Die meisten Paper werden online veröffentlicht, sind also leicht für Analysen
zugänglich.
• Durch eine einfache Cluster-Analyse und Betrachtung der häufigsten Wortpaare können wir sofort erfahren, wo
die Forschungsschwerpunkte von Google zur Zeit liegen.
• Dieses Verfahren funktioniert völlig unabhöngig davon, ob wir die Sprache verstehen.
4
5
Netzwerke
• Das folgende Beispiel zeigt die Mächtigkeit von Netzwerkanalysen.
• Wir haben Bilder analysiert, die in Sozialen Netzwerken wie Twitter, Facebook oder auf Insstagram von Nutzern
weitergeleitet wurden.
• Jeder Punkt ("Knoten") ist ein Nutzer, jede Verbindungslinie ("Kante") zeigt an, dass der eine Nutzer ein Bild des
anderen mit seinen Freunden geteilt hat, das Bild also weiterverbreitet hat.
• Allein durch die spezifische Form des Netzwerkes ist es möglich, präzise Rückschlüsse auf den Inhalt der Bilder
zu ziehen. Ohne das Bild "zu verstehen", d.h. ohne irgendwelche komplexe Bildanalyse konnten wir so z.B.
Aufrufe zu verbotenen Versammlungen identifizieren, die von den Teilnehmern in Form von abfotografierten,
handschriftlichen Zetteln im Netz verbreitet wird.
6
7
Werbung
• Programmatic Buying - der voll automatisierte Einkauf von Werbeplätzen und die voll automatisierte Platzierung
der Werbung ist die Zukunft der Mediaplanung.
• Solides Big-Data-Know-How ist die Voraussetzung, hier erfolgreich zu sein und sich nicht "über den Tisch ziehen
zu lassen".
• Unternehmen, die Big Data im Marketing für sich einsetzen, werden wesentlich erfolgreicher für sich werben.
8
Reengineering Algorithms
9
Intrusion: the next level of Spam
10
Augmented Reality
• Das vorangegangene Bild stammt aus einer Studie, wie sich Werbeagenturen Augmented Reality vorstellen:
• Alles ist voll mit Werbung, die Wirklichkeit wird von Marketing überlagert.
• Diese Vision ist völlig an der Realität vorbei: keine Augmented Reality Plattform wird Werbung in dieser Form
zulassen.
• Aber: in Wahrheit ist unsere Realität schon überall "augmented": Wir brauchen nicht auf Google Glass zu warten.
• Wie real und überhaupt nicht "virtuell" diese Augmented Reality ist, sieht man z.B. bei selbstfahrenden Autos (das
Bild unten habe ich vor unserem Haus in San Jose, Ca. gemacht; die beiden Google Selfdriving Cars sind kurz
daruf selbstständig ausgeparkt und haben sich in den fließenden Verkehr eingeordnet.
• Die Daten umgeben uns, wie eine zusätzliche Dimension, die wir nur mit bloßem Auge nicht sehen können.
Unsere Smartphones sind wie ein Mikroskop, das uns in diese Dimension schauen lässt.
11
12
Agents
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Mobile
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15
The Quantified Self
• Die Bewegung des Quantified Self wurde 2007 von den beiden Wired-Redakteuren Kevin Kelly und Gary Wolf
gegründet.
• Quantified Self bedeutet "Selbst-Tracking", also sich selbst vermessen.
• Das ist natürlich gar nicht so ungewöhnlich. Die meisten Menschen haben eine Badezimmerwaage. Wir machen
Striche an die Wand um die größe unserer Kinder zu dokumentieren.
• Neu ist, dass man die Daten digital erfassen kann - unter Umständen sogar kontinuierlich - und dass sich die
Daten leicht mit anderen teilen lassen.
• 60% der US-Amerikaner nutzen Self-Tracking, und auch in Deutschland haben Fitness-Apps wie Runtastic oder
Fitbit Millionen von Nutzern. Die meisten Selbst-Tracker geben an, dass es für sie wesentlich leichter ist, ihr
Verhalten positiv zu verändern, wenn sie mit anderen gemeinsam auf die Daten blicken.
• Quantified Self geht aber weiter: Schlaf-Tracking hilft dabei, Schlafstörungen auf den Grund zu kommen. Jawbone,
abieter der erfolgreichsten Schlaftracking-Lösung "Up" wird schon als "Nachfolger von Apple" gehandelt und ist
mit über 1 Mrd. US$ bewertet.
• Lifelogging - ein visuelles Tagebuch führen; Gadgets wie der Narrative-Clip machen automatisch alle 30 Sek. ein
Bild. Bekannt geworden ist das LIfetracking durch die zahlreichen Videos, die automatische Kameras aus der
Windschutzscheibe beim Fahren von dem spektakulären Metor gemacht hatten, der über Russland explodierte.
Dort verlangen Versicherungen, dass Autofahrer ihre Fahrt komplett visuell aufzeichnen.
• Am intimsten wird Quantified Self, wenn es daran geht, das eigene Genom zu entschlüsseln.
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Joerg Blumtritt, Mar 15th 2013
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Track your metabolism: piddle
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Augmented Reality
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Joerg Blumtritt, Mar 15th 2013
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Genome sequencing
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Datenschutz und informationelle
Selbstbestimmung
• Die Snowden-Enthüllungen haben deutlich gemacht, dass Datenschutz nichts hilft, gegen staatliche
Überwachung. Schon heute haben die Finanzämter vollen Zugriff auf unsere Konten. Die
Voratsdatenspeicherung wurde zwar vom Europäischen Gerichtshof vor kurzem für rechtswidrig und nichtig
erklärt. Dennoch werden insbesondere Mobilfunkdaten in unglaublichem Umfang von den Sicherheitsbehörden
ausgewertet. Zwei Millionen Funkzellenabfragen gab es 2012 alleine in Schleswig-Holstein!
• Unternehmen wie Google und selbst das viel gescholtene Facebook scheinen dagegen bis heute relativ pfleglich
mit unseren Daten umzugehen - ihre Furcht vor Imageverlust und daraus folgendem wirtschaftlichem Schaden
ist zu groß, als dass sie sich Fehler erlauben könnten.
• Durch die "Heartbleed"-Sicherheitslücke, die im April bekannt wurde, sind Passwörter, vertrauliche Nachrichten
und alle möglichen anderen persönlichen Daten im gesamten Internet über Monate, wenn nicht Jahre mehr
oder weniger ungeschützt zugänglich gewesen, - zumindest für die, die von der Sicherheitslücke wussten.
• Datenschutz wiegt uns in falscher Sicherheit, macht uns unaufmerksam. Statt Daten zu schützen, sollten wir
stärker auf offene Daten drängen. Wenn jeder Zugriff hat, gibt es kein hierarchisches Gefälle mehr,. Wenn wir uns
bewusst sind, dass die Daten potenziell von jedem Menschen eingesehen werden können, werden wir uns so
verhalten, dass wir nicht mehr erpressbar sind.
• Die Vorstellung von "persönlichen Daten", von Privatheit, ist zu tiefst bürgerlich (im wörtlichen Sinne); sie ist dem
Wunsch der Bürger entsprungen, sich vom Adel abzugrenzen. Wie öffenltich die Aristokratie im Feudalismus
lebte, kann man bis heute in den offenen Zimmerfluchten der Barockschlösser bewundern. Für Menschen auf
den Dörfern gab es keine Privatsphäre. Alle lebsten in einer Kammer zusammen. Erst mit der bürgerlichen
"Familienwohnung" des 19 Jhd. konnte sich Privatsphäre als kultureller Wert entwickeln.
• Die Digitalisierung ist nicht mehr rückgängig zu machen. Die Vorteile, Daten zu teilen sind so überweltigend, dass
die Gesellschaften einen "Datenschutz" oder "Informationelle Selbstbestimmung" wie im 20. Jahrhundert nicht
mehr zulassen werden. Lernen wir, damit zu leben!
27
"Privacy"
28
Worthäufigkeit in englischsprachigen Büchern
"Data Protection"
29
Häufigkeit des Suchwortes in der Google Suche
30
Cyborg Rights
31
Jöerg Blumtritt
Datarella GmbH
Oskar-von-Miller-Ring 36
80333 München
089/44 23 69 99
info@datarella.com

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Big Data, Augmented Ubiquity, Quantified Self

  • 1. Big Data, Augmented Ubiquity, Quantified Self Jörg Blumtritt
  • 2. 2
  • 3. Big Data • Paradigmenwechsel in Verarbeitung, Analyse und Interpretation von Daten • Von festen Strukturen zu beliebigen Inputs • Von vorgefassten Hypothesen zu Mustererkennung • Völlig neue Player im Bereich Software und Infrastruktur • "Demokratisierung" von Datenanalyse - "Ende des Herrschaftswissens" • Wechsel Von Statistik und Business Intelligence zu Data Science Das erste Chart zeigt eine Karte von Berlin, die Eric Fisher aus den Geodaten von Tweets (Blau) und Flickr-Bildern erstellt hat. Es sind die Metadaten, die die interessante Information tragen. Die Karte ist völlig ohne "geografisches Knowhow" entstanden. Dieses Beispiel ist typisch für Big Data: Strukturen aus Daten erkennen, die nicht explizit dafür gesammelt worden waren. Link: https://www.flickr.com/photos/walkingsf/ (unter Creative Commons-Lizenz cc-by-sa veröffentlicht) 3
  • 4. Textanalyse • Big Data hat einen enormen Fortschritt in der Verarbeitung von natürlicher Sprache gebracht. • Texte werden rein quantitativ analysiert, indem z.B. die Wörter ausgezählt und anhand der Worthäufigkeiten die Ähnlichkeit zweier Texte berechnet wird. • Das folgende Beispiel haben wir aus den Abstracts von Research-Papers erzeugt, die Google in den letzten 24 Monaten veröffentlicht hat. Die meisten Paper werden online veröffentlicht, sind also leicht für Analysen zugänglich. • Durch eine einfache Cluster-Analyse und Betrachtung der häufigsten Wortpaare können wir sofort erfahren, wo die Forschungsschwerpunkte von Google zur Zeit liegen. • Dieses Verfahren funktioniert völlig unabhöngig davon, ob wir die Sprache verstehen. 4
  • 5. 5
  • 6. Netzwerke • Das folgende Beispiel zeigt die Mächtigkeit von Netzwerkanalysen. • Wir haben Bilder analysiert, die in Sozialen Netzwerken wie Twitter, Facebook oder auf Insstagram von Nutzern weitergeleitet wurden. • Jeder Punkt ("Knoten") ist ein Nutzer, jede Verbindungslinie ("Kante") zeigt an, dass der eine Nutzer ein Bild des anderen mit seinen Freunden geteilt hat, das Bild also weiterverbreitet hat. • Allein durch die spezifische Form des Netzwerkes ist es möglich, präzise Rückschlüsse auf den Inhalt der Bilder zu ziehen. Ohne das Bild "zu verstehen", d.h. ohne irgendwelche komplexe Bildanalyse konnten wir so z.B. Aufrufe zu verbotenen Versammlungen identifizieren, die von den Teilnehmern in Form von abfotografierten, handschriftlichen Zetteln im Netz verbreitet wird. 6
  • 7. 7
  • 8. Werbung • Programmatic Buying - der voll automatisierte Einkauf von Werbeplätzen und die voll automatisierte Platzierung der Werbung ist die Zukunft der Mediaplanung. • Solides Big-Data-Know-How ist die Voraussetzung, hier erfolgreich zu sein und sich nicht "über den Tisch ziehen zu lassen". • Unternehmen, die Big Data im Marketing für sich einsetzen, werden wesentlich erfolgreicher für sich werben. 8
  • 10. Intrusion: the next level of Spam 10
  • 11. Augmented Reality • Das vorangegangene Bild stammt aus einer Studie, wie sich Werbeagenturen Augmented Reality vorstellen: • Alles ist voll mit Werbung, die Wirklichkeit wird von Marketing überlagert. • Diese Vision ist völlig an der Realität vorbei: keine Augmented Reality Plattform wird Werbung in dieser Form zulassen. • Aber: in Wahrheit ist unsere Realität schon überall "augmented": Wir brauchen nicht auf Google Glass zu warten. • Wie real und überhaupt nicht "virtuell" diese Augmented Reality ist, sieht man z.B. bei selbstfahrenden Autos (das Bild unten habe ich vor unserem Haus in San Jose, Ca. gemacht; die beiden Google Selfdriving Cars sind kurz daruf selbstständig ausgeparkt und haben sich in den fließenden Verkehr eingeordnet. • Die Daten umgeben uns, wie eine zusätzliche Dimension, die wir nur mit bloßem Auge nicht sehen können. Unsere Smartphones sind wie ein Mikroskop, das uns in diese Dimension schauen lässt. 11
  • 12. 12
  • 15. 15
  • 16. The Quantified Self • Die Bewegung des Quantified Self wurde 2007 von den beiden Wired-Redakteuren Kevin Kelly und Gary Wolf gegründet. • Quantified Self bedeutet "Selbst-Tracking", also sich selbst vermessen. • Das ist natürlich gar nicht so ungewöhnlich. Die meisten Menschen haben eine Badezimmerwaage. Wir machen Striche an die Wand um die größe unserer Kinder zu dokumentieren. • Neu ist, dass man die Daten digital erfassen kann - unter Umständen sogar kontinuierlich - und dass sich die Daten leicht mit anderen teilen lassen. • 60% der US-Amerikaner nutzen Self-Tracking, und auch in Deutschland haben Fitness-Apps wie Runtastic oder Fitbit Millionen von Nutzern. Die meisten Selbst-Tracker geben an, dass es für sie wesentlich leichter ist, ihr Verhalten positiv zu verändern, wenn sie mit anderen gemeinsam auf die Daten blicken. • Quantified Self geht aber weiter: Schlaf-Tracking hilft dabei, Schlafstörungen auf den Grund zu kommen. Jawbone, abieter der erfolgreichsten Schlaftracking-Lösung "Up" wird schon als "Nachfolger von Apple" gehandelt und ist mit über 1 Mrd. US$ bewertet. • Lifelogging - ein visuelles Tagebuch führen; Gadgets wie der Narrative-Clip machen automatisch alle 30 Sek. ein Bild. Bekannt geworden ist das LIfetracking durch die zahlreichen Videos, die automatische Kameras aus der Windschutzscheibe beim Fahren von dem spektakulären Metor gemacht hatten, der über Russland explodierte. Dort verlangen Versicherungen, dass Autofahrer ihre Fahrt komplett visuell aufzeichnen. • Am intimsten wird Quantified Self, wenn es daran geht, das eigene Genom zu entschlüsseln. 16
  • 18. 18
  • 19. 19
  • 21. 21
  • 23. 23
  • 24. 24
  • 25.
  • 27. Datenschutz und informationelle Selbstbestimmung • Die Snowden-Enthüllungen haben deutlich gemacht, dass Datenschutz nichts hilft, gegen staatliche Überwachung. Schon heute haben die Finanzämter vollen Zugriff auf unsere Konten. Die Voratsdatenspeicherung wurde zwar vom Europäischen Gerichtshof vor kurzem für rechtswidrig und nichtig erklärt. Dennoch werden insbesondere Mobilfunkdaten in unglaublichem Umfang von den Sicherheitsbehörden ausgewertet. Zwei Millionen Funkzellenabfragen gab es 2012 alleine in Schleswig-Holstein! • Unternehmen wie Google und selbst das viel gescholtene Facebook scheinen dagegen bis heute relativ pfleglich mit unseren Daten umzugehen - ihre Furcht vor Imageverlust und daraus folgendem wirtschaftlichem Schaden ist zu groß, als dass sie sich Fehler erlauben könnten. • Durch die "Heartbleed"-Sicherheitslücke, die im April bekannt wurde, sind Passwörter, vertrauliche Nachrichten und alle möglichen anderen persönlichen Daten im gesamten Internet über Monate, wenn nicht Jahre mehr oder weniger ungeschützt zugänglich gewesen, - zumindest für die, die von der Sicherheitslücke wussten. • Datenschutz wiegt uns in falscher Sicherheit, macht uns unaufmerksam. Statt Daten zu schützen, sollten wir stärker auf offene Daten drängen. Wenn jeder Zugriff hat, gibt es kein hierarchisches Gefälle mehr,. Wenn wir uns bewusst sind, dass die Daten potenziell von jedem Menschen eingesehen werden können, werden wir uns so verhalten, dass wir nicht mehr erpressbar sind. • Die Vorstellung von "persönlichen Daten", von Privatheit, ist zu tiefst bürgerlich (im wörtlichen Sinne); sie ist dem Wunsch der Bürger entsprungen, sich vom Adel abzugrenzen. Wie öffenltich die Aristokratie im Feudalismus lebte, kann man bis heute in den offenen Zimmerfluchten der Barockschlösser bewundern. Für Menschen auf den Dörfern gab es keine Privatsphäre. Alle lebsten in einer Kammer zusammen. Erst mit der bürgerlichen "Familienwohnung" des 19 Jhd. konnte sich Privatsphäre als kultureller Wert entwickeln. • Die Digitalisierung ist nicht mehr rückgängig zu machen. Die Vorteile, Daten zu teilen sind so überweltigend, dass die Gesellschaften einen "Datenschutz" oder "Informationelle Selbstbestimmung" wie im 20. Jahrhundert nicht mehr zulassen werden. Lernen wir, damit zu leben! 27
  • 29. "Data Protection" 29 Häufigkeit des Suchwortes in der Google Suche
  • 30. 30
  • 32. Jöerg Blumtritt Datarella GmbH Oskar-von-Miller-Ring 36 80333 München 089/44 23 69 99 info@datarella.com