Der Internet-Hype ist vorbei – was ist geblieben?
Auf der Suche nach feministischen Gegenöffentlichkeiten
Nachdem sich mit der zügigen Verbreitung des Internets in der BRD weder, wie erhofft, die politische Kommunikation über feministische Anliegen deutlich verbreitert hat, noch die befürchtete weitere Ausgrenzung von Frauen aus demokratischen Prozessen eingetreten ist, wird in diesem Vortrag dargelegt, wie – weit weniger spektakulär – zahlreiche frauenpolitische Netze das Medium Internet in ihre politische Arbeit integrieren. Es wird analysiert, wie unterschiedliche Frauenorganisationen mit ihren Webauftritten versuchen, feministische Gegenöffentlichkeiten auszubauen und kritisch auf hegemoniale Öffentlichkeiten Einfluss zu nehmen.
Gabriele Winker: Gender und eEducation: Ringvorlesung: 22.3.2007
1. Der Internet-Hype ist vorbei – was ist geblieben? Auf der Suche nach feministischen Gegenöffentlichkeiten Gabriele Winker TU Hamburg-Harburg Arbeit–Gender–Technik
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11. Frauenpolitische Netze als subalterne Gegenöffentlichkeiten Aufgreifen gesellschaft-licher Problemlagen Verständigung, Beratung, Erfahrungsaustausch Einflussnahme in größeren Arenen oppositionelle Interpre-tationen von Identitäten und Interessen in Räumen, die Rückzug und Neugruppierung erlauben Interessenvertretung Veröffentlichung von Orientierungswissen Auffindbarkeit über Suchfunktionen und Links Kooperative Informa-tionsbereitstellung Foren und Chats für Austausch und Entwicklung von Problemlösungs-kompetenz Politische Aktivitäten im Netz durchführen bzw. vorbereiten E-Empowerment – Zunahme von eigener Kraft und Macht Offl ine Onl ine
43. Google-Ergebnisse zu Grundeinkommen, feministisch und .at Über die Vielfalt feministisch-wissenschaftlichen Arbeitens Am 29. November 2002 fand in Wien ein Symposium des Verbands feministischer Wissenschaftlerinnen statt. Monika Mokre stellte am Ende ihres Impulsreferates die Frage, ob das Grundeinkommen als mögliche Finanzierungsmöglichkeit für freie feministische WissenschafterInnen sinnvoll sei, und regte damit eine lebhafte Diskussion der sozialen Absicherung intellektueller Tätigkeit in unsicheren Arbeitsverhältnissen in Bezug auf subjektive Unabhängigkeit an. … Das gesicherte Überleben würde auch – sonst nicht honorierte – Systemkritik ermöglichen und emanzipatorische Prozesse fördern. Doch einem Grundeinkommen für feministische Wissenschafterinnen müsste die gesellschaftliche Anerkennung des Wertes feministischer Arbeit vorausgehen. Feministisches Regierungsprogramm Das Regierungsprogramm wurde auf der Konferenz „Feministisch Regieren“ am 25./26.10.2002 in Wien erarbeitet. „ Umfassend verstandene soziale Sicherheit setzt den garantierten Zugang jeder Person zu einer finanziellen, materiellen und sozialen Grundsicherung voraus (Grundeinkommen), die existenzsichernd ist und die Teilhabe an den gesellschaftlichen Prozessen ermöglicht. Die Sorge für öffentliche und flächendeckende Infrastruktur bleiben dabei staatliche Aufgabe.“
44. E-Empowerment? Veröffentlichung von Orientierungswissen Auffindbarkeit über Suchfunktionen und Links Kooperative Informa-tionsbereitstellung Foren und Chats für Austausch und Entwicklung von Problemlösungs-kompetenz Politische Aktivitäten im Netz durchführen bzw. vorbereiten Onl ine Möglichkeit zur Orientierung prinzipiell vorhanden, die inhaltliche Verwobenheit wird aller-dings nicht in eine ent-sprechende elektronische Vernetzung umgesetzt - + +/- - +/- Kaum Entwicklung frauenpolitischer Aktivitäten über z.B.: - Unterschriftenlisten - Online-Abstimmungen - Zuordnung zu adhoc- Gruppen Die Nutzung der interaktiven Potenziale des Internet steht erst am Anfang, allerdings einzelne best-practice Interessenvertretung Informationsweitergabe Verständigung Einfluss und Macht politischer Frauennetze im Sinne subalterner Gegenöffentlichkeiten sind über das Internet noch ausbaufähig.
55. Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit ! Homepage meiner Arbeitsgruppe: www.tu-harburg.de/agentec Politisches Projekt im Aufbau: www.feministisches-institut.de