Deutscher Mittelstand: Geschäftslage auf Rekordniveau
Die Geschäfte im deutschen Mittelstand laufen so gut wie seit Jahren nicht. Mehr als jeder zweite Mittelständler ist derzeit uneingeschränkt zufrieden mit der Geschäftslage – der höchste Wert seit dem Jahr 2004. Lesen Sie im EY Mittelstandsbarometer, warum auch der Ausblick optimistisch bleibt.
2. Seite 2
Design der Studie
► Repräsentative Befragung von 3.000 mittelständischen Unternehmen in Deutschland
► Befragt wurden nicht kapitalmarktorientierte Unternehmen mit 30 bis 2.000 Mitarbeitern
► Telefonische Befragung durch ein unabhängiges Marktforschungsinstitut (Valid Research, Bielefeld)
im Dezember 2016
► Das EY-Mittelstandsbarometer erscheint seit 2004 jährlich
Tel +49 89 14331 11656
E-Mail hubert.barth@de.ey.com
Hubert Barth
Ernst & Young GmbH
Vorsitzender der Geschäftsführung von EY
Deutschland
Peter Englisch
Ernst & Young GmbH
Partner
Leiter Familienunternehmen
Tel +49 201 2421 21800
E-Mail peter.englisch@de.ey.com
Mittelstandsbarometer – Januar 2017
3. Seite 3
Befragte Unternehmen
Branche Anteil
Sonstige Industrie 17%
Maschinenbau 15%
Metallerzeugung und -bearbeitung 13%
Bau 9%
Handel 8%
Finanz- und andere Dienstleistungen 8%
Chemisch-pharmazeutische Industrie 7%
Elektrotechnik 7%
Transport und verkehr 5%
Kraftfahrzeugbau 4%
Ernährung 3%
Energie- und Wasserversorgung 2%
Land- und Forstwirtschaft 1%
Sonstige 1%
Region Anteil
West 86%
Ost 14%
Umsatzverteilung Anteil
< 30 Mio. € 46%
30 bis 100 Mio. € 33%
> 100 Mio. € 21%
Mittelstandsbarometer – Januar 2017
4. Seite 4
Kernergebnisse
Geschäfts-
klima
Konjunktur-
erwartungen
Investitionen u.
Beschäftigung
Flüchtlinge und
Mittelstand
Das Geschäftsklima im Mittelstand ist im zweiten Jahr in Folge gestiegen. Der Anteil der
Unternehmen, die mit ihrer aktuellen Geschäftslage rundum zufrieden sind, ist sogar auf ein
10-Jahres-Hoch gestiegen. Gleichzeitig starten die Unternehmen deutlich zuversichtlicher
ins neue Kalenderjahr als in den beiden Vorjahren.
Weniger Skepsis: Gegenüber dem Vorjahr ist der Anteil der Konjunkturpessimisten spürbar
zurückgegangen, sodass erstmals seit zwei Jahren wieder die Konjunkturoptimisten gegenüber
den –pessimisten in der Mehrzahl sind. Unterm Strich bleiben die Konjunkturerwartungen
allerdings weiterhin zurückhaltend.
Die Investitionsbereitschaft der Unternehmen ist gegenüber beiden Vorjahren deutlich
gestiegen: Fast jeder dritte Mittelständler will in den kommenden Monaten verstärkt investieren.
Auch die Beschäftigungsdynamik dürfte im Vergleich zu den Vorjahren noch einmal steigen.
Gleichzeitig hat sich der Fachkräftemangel verschärft, der nach Angaben der Unternehmen bei
mehr als jedem zweiten Mittelständler für entgangenen Umsatz sorgt.
Die Mehrheit der Befragten (55 Prozent) geht nicht davon aus, dass die hohe Zahl an
Flüchtlingen mittelfristig den Fachkräftemangel hierzulande mildern kann. Allerdings würden drei
von vier Befragten Flüchtlinge im eigenen Betrieb einstellen. Als mit Abstand größtes
Einstellungshindernis werden mangelnde Deutschkenntnisse gesehen.
Gefahren Als größte Gefahr für das eigene Unternehmen sehen die Mittelständler derzeit den
Fachkräftemangel, gefolgt von schwankenden Rohstoffpreisen und einer möglichen
schwachen Konjunkturentwicklung im Ausland.
Mittelstandsbarometer – Januar 2017
6. Seite 6
1 2 2 4 6 5 1 1 1 1 1 4 1 1 2 2 2 2
10 9
14
17
27
16
9 7 6 5 7
11 15
8 10 14
9 8
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38
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33 31
38
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53 56
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2007 Jan 08 Jul 08 Jan 09 Jul 09 Jan 10 Jul 10 Jan 11 Jul 11 Jan 12 Jul 12 Jan 13 Jul 13 Jan 14 Jul 14 Jan 15 Jan 16 Jan 17
Eher schlecht
Geschäftslage auf 10-Jahres-Hoch:
Drei von fünf Mittelständlern voll zufrieden
„Wie bewerten Sie Ihre aktuelle Geschäftslage?“
Eher gutGut Schlecht
In keiner Befragung haben sich so viele Mittelständler in Deutschland rundum zufrieden mit ihrer Geschäftslage gezeigt
wie aktuell: 59 Prozent der Mittelständler in Deutschland bewerten ihre Situation derzeit als uneingeschränkt gut.
Gegenüber dem Vorjahr hat sich die Geschäftslage im Mittestand damit noch einmal spürbar verbessert.
Angaben in Prozent
Mittelstandsbarometer – Januar 2017
7. Seite 7
58
64
50
53
54
54
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58
58
59
63
64
66
68
West
Ost
Energie- und Wasserversorgung
Metallerzeugung und -bearbeitung
Maschinenbau
Ernährung
Kraftfahrzeugbau
Sonstige Industrie
Elektrotechnik
Handel
Bau
Finanz- und andere Dienstleistungen
Chemisch-pharmazeutische Industrie
Transport und Verkehr
Branchenübersicht: Transport und Verkehr
besonders zufrieden
„Wie bewerten Sie Ihre aktuelle Geschäftslage?“ (Anteil „gut“)
Angaben in Prozent
Mittelstandsbarometer – Januar 2017
8. Seite 8
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5 5 4 6 10 10 7 6 7
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43
56 49
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62 55
55 55
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31 28
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29
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40 42
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2007 Jan 08 Jul 08 Jan 09 Jul 09 Jan 10 Jul 10 Jan 11 Jul 11 Jan 12 Jul 12 Jan 13 Jul 13 Jan 14 Jul 14 Jan 15 Jan 16 Jan 17
Ausblick weiter positiv
„Wie wird sich Ihre Geschäftslage in den kommenden sechs Monaten entwickeln?“
Angaben in Prozent
Gleich bleibenVerbessern Verschlechtern
Mehr als jeder dritte Mittelständler rechnet für die kommenden Monate mit einer Verbesserung der eigenen
Geschäftslage, nur jeder vierzehnte erwartet eine Verschlechterung. Die Unternehmen starten damit deutlich
zuversichtlicher ins neue Kalenderjahr als in den beiden Vorjahren.
Mittelstandsbarometer – Januar 2017
9. Seite 9
38
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27
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38
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44
44
44
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7
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10
16
9
11
6
6
4
2
10
5
3
5
West
Ost
Bau
Transport und Verkehr
Maschinenbau
Energie- und Wasserversorgung
Sonstige Industrie
Metallerzeugung und -bearbeitung
Chemisch-pharmazeutische Industrie
Finanz- und andere Dienstleistungen
Kraftfahrzeugbau
Handel
Ernährung
Elektrotechnik
Angaben in Prozent
Branchenübersicht: Elektrotechnik besonders
optimistisch, Bau am wenigsten zuversichtlich
„Wie wird sich Ihre Geschäftslage in den kommenden sechs Monaten entwickeln?“
(Anteil „verbessern“ und „verschlechtern“)
Mittelstandsbarometer – Januar 2017
10. Seite 10
5
9
39
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5 11
Sehr stark steigen (> 5%)
Deutlich steigen (3 bis 5%)
Leicht steigen (bis 3%)
Gleich bleiben
Leicht sinken (bis 3%)
Deutlich sinken (3 bis 5%)
Sehr stark sinken (> 5%)
Mehrheit der Mittelständler rechnet mit
Umsatzwachstum
Ø: +1,8%
„Wie wird sich Ihrer Erwartung nach der Umsatz Ihres Unternehmens im kommenden Jahr (2017)
im Vergleich zu 2016 entwickeln?“
Gut jeder zweite Mittelständler in Deutschland (53 Prozent) erwartet für 2017 höhere Umsätze als im vergangenen Jahr,
nur sieben Prozent gehen von Umsatzeinbußen aus. Im Durchschnitt rechnen die Unternehmen mit einem Umsatzplus
von 1,8 Prozent (Vorjahr: 1,6 Prozent).
Angaben in Prozent
Mittelstandsbarometer – Januar 2017
11. Seite 11
1.3
1.5
1.5
1.6
1.8
1.8
1.8
1.9
1.9
1.9
2.1
2.2
Transport und Verkehr
Energie- und Wasserversorgung
Bau
Metallerzeugung und -bearbeitung
Ernährung
Maschinenbau
Handel
Sonstige Industrie
Kraftfahrzeugbau
Elektrotechnik
Finanz- und andere Dienstleistungen
Chemisch-pharmazeutische Industrie
Chemie/Pharma erwartet das höchste Umsatz-
plus – Transport/Verkehr das niedrigste
„Wie wird sich Ihrer Erwartung nach der Umsatz Ihres Unternehmens im kommenden Jahr (2017)
im Vergleich zu 2016 entwickeln?“ Durchschnittlich erwartete Umsatzveränderung in Prozent.
Angaben in Prozent
Mittelstandsbarometer – Januar 2017
12. Seite 12
Geschäftsklima gegenüber Vorjahr
deutlich gestiegen
Das Geschäftsklima im deutschen Mittelstand ist im zweiten Jahr in Folge gestiegen. Noch besser war es zuletzt zu
Jahresbeginn 2014 und zu Anfang der Jahre 2011 und 2012, als die Geschäftsaussichten als noch deutlich bewertet
wurden.
38.4
31.8
15.0
20.6
34.1
47.6
52.2
47.7
51.0
41.8
37.2
44.6
49.9
45.6
40.4
46.1
49.1
Jan 08 Jul 08 Jan 09 Jul 09 Jan 10 Jul 10 Jan 11 Jul 11 Jan 12 Jul 12 Jan 13 Jul 13 Jan 14 Jul 14 Jan 15 Jan 16 Jan 17
Das Geschäftsklima ist ein Mittelwert, der sich aus den Salden der Geschäftslage und der (Geschäfts-
und Umsatz-) Erwartungen bildet; zu Definition und Berechnung siehe Seite 44 der Präsentation
Angaben in Werten auf einer Skala von -100 bis +100
West Ost
48,9
49,2
Mittelstandsbarometer – Januar 2017
13. Seite 13
6
9
15
15
15
17
15
21
24
29
31
33
34
2
3
2
3
4
4
8
7
9
10
10
11
16
Ungelöste Unternehmensnachfolge
Schwieriger Zugang zu Finanzierungsmitteln
Deflation
Inflation
Know-how-Klau/Industriespionage
Währungsschwankungen
Hohe bzw. stark schwankende Energiepreise
Geopolitische Spannungen und Kriege
Schutz der IT (z.B. vor Hackerangriffen)
Schwache Konjunkturentwicklung im Inland
Schwache Konjunkturentwicklung im Ausland
Hohe bzw. stark schwankende Rohstoffpreise
Fachkräftemangel
Die größten Risiken: Fachkräftemangel
und schwankende Rohstoffpreise
44 (34)
50 (48)
39 (42)
41 (26)
28 (28)
33 (29)
21 (20)
23 (22)
19 (16)
17 (18)
18 (22)
8 (11)
12 (14)
„Was sind aus Ihrer Sicht derzeit die größten Gefahren für die Entwicklung Ihres Unternehmens?“
Angaben in Prozent; Vorjahreswerte in Klammern
Sehr großEher groß
Mittelstandsbarometer – Januar 2017
15. Seite 15
Konjunkturerwartungen allerdings weiter
zurückhaltend
„Wie wird sich Ihrer Einschätzung nach die allgemeine Wirtschaftslage in Deutschland in den
kommenden sechs Monaten entwickeln?“
Gegenüber Jahresbeginn 2016 ist der Anteil der Konjunkturpessimisten spürbar zurückgegangen, sodass erstmals seit
zwei Jahren wieder die Konjunkturoptimisten gegenüber den -pessimisten überwiegen.
Angaben in Prozent
Mittelstandsbarometer – Januar 2017
7
28
56
82
27
21
10 6 8
24
45
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12 8 11
33
25
19
20
41
35
14
41
31
31
33
47
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44
49
53
43
59
48
52
58
73
31
9
4
32
48
59 61
45
31
11
28
35
49
30
19 23 23
2007 Jan 08 Jul 08 Jan 09 Jul 09 Jan 10 Jul 10 Jan 11 Jul 11 Jan 12 Jul 12 Jan 13 Jul 13 Jan 14 Jul 14 Jan 15 Jan 16 Jan 17
Verbessern Gleich bleiben Verschlechtern
16. Seite 16
Immerhin: Jeder Dritte will verstärkt investieren
„Planen Sie, die Gesamtinvestitionen Ihres Unternehmens in den kommenden sechs Monaten zu
steigern, konstant zu halten oder zu reduzieren?“
Fast jeder dritte Mittelständler plant, seine Gesamtinvestitionen in den kommenden sechs Monaten zu erhöhen.
Noch höher lag der Anteil zuletzt 2007, als sogar 41 Prozent der Betriebe verstärkt investieren wollten.
Nur jedes zwölfte Unternehmen will die eigenen Investitionen zurückfahren.
Angaben in Prozent
Mittelstandsbarometer – Januar 2017
15 13 15
23
17 16
7 5 6 6 8
18 15
10 8 10 11 8
44
55
59
60
64
61
69
68 65 63
68
64
64
61
71 63 63
60
41
32
26
17 19 23 24 27 29 31
24
18 21
29
21
27 26
32
2007 Jan 08 Jul 08 Jan 09 Jul 09 Jan 10 Jul 10 Jan 11 Jul 11 Jan 12 Jul 12 Jan 13 Jul 13 Jan 14 Jul 14 Jan 15 Jan 16 Jan 17
Steigern Konstant halten Reduzieren
17. Seite 17
Investitionsdynamik soll stark steigen
„Planen Sie, die Gesamtinvestitionen Ihres Unternehmens in den kommenden sechs Monaten zu
steigern, konstant zu halten oder zu reduzieren?“
Die Investitionsbereitschaft im Mittelstand ist gegenüber beiden Vorjahren deutlich gestiegen und liegt nur noch knapp
unter dem Zehn-Jahres-Höchstwert vom Januar 2012, als unterm Strich jedes vierte Unternehmen seine Investitionen
steigern wollte.
Mittelstandsbarometer – Januar 2017
11
-6
2
7
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22 23
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0
6
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17
15
24
Jul 08 Jan 09 Jul 09 Jan 10 Jul 10 Jan 11 Jul 11 Jan 12 Jul 12 Jan 13 Jul 13 Jan 14 Jul 14 Jan 15 Jan 16 Jan 17
Angaben in Prozentpunkten
18. Seite 18
Und: Jeder dritte Mittelständler will zusätzliche
Stellen schaffen
„Wie wird sich die Zahl der Mitarbeiter Ihres Unternehmens in Deutschland in den kommenden sechs
Monaten voraussichtlich entwickeln?“
Die Beschäftigungsdynamik im deutschen Mittelstand bleibt positiv und hat sich gegenüber dem Vorjahr noch einmal
geringfügig verstärkt. Jeder dritte Mittelständler plant aktuell zusätzliche Mitarbeiter einzustellen, das sind mehr als in
jeder bisherigen Befragung seit 2009.
Angaben in Prozent
Mittelstandsbarometer – Januar 2017
24
19 18
9 6 3 6 9
14 12 9 13 16
11 11
61
65 67
67
67 71
71 69
68 70
63
61 58
57 56
15 16 15
24 27 26 23 22 18 18
28 26 26
32 33
Jan 09 Jul 09 Jan 10 Jul 10 Jan 11 Jul 11 Jan 12 Jul 12 Jan 13 Jul 13 Jan 14 Jul 14 Jan 15 Jan 16 Jan 17
Steigen Gleich bleiben Sinken
19. Seite 19
Aber: Rekrutierung von Fachkräften
wird immer schwieriger
„Wie leicht oder schwer fällt es Ihrem Unternehmen derzeit, neue und ausreichend qualifizierte
Mitarbeiter zu finden?“
Mehr als drei von vier Mittelständlern in Deutschland fällt es derzeit nach eigenen Angaben „eher schwer“ oder „sehr
schwer“, geeignete Fachkräfte zu finden. Nur jedes sechszehnte Unternehmen gibt an, keine Schwierigkeiten bei der
Rekrutierung zu haben. Damit hat sich die Situation aus Sicht der Unternehmen erneut deutlich verschärft.
Angaben in Prozent
Mittelstandsbarometer – Januar 2017
Steigen Gleich bleiben Sinken
16 21 23
51
48
55
25 22
16
8 9 6
Jan-15 Jan-16 Jan-17
Sehr leicht
Eher leicht
Eher schwer
Sehr schwer
20. Seite 20
56
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48
53
51
55
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61
45
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61
65
21
33
14
21
21
25
21
20
19
18
36
34
23
24
West
Ost
Energie- und Wasserversorgung
Chemisch-pharmazeutische Industrie
Metallerzeugung und -bearbeitung
Finanz- und andere Dienstleistungen
Handel
Sonstige Industrie
Maschinenbau
Ernährung
Bau
Transport und Verkehr
Elektrotechnik
Kraftfahrzeugbau
eher schwer
sehr schwer
Branchenübersicht: Autobranche besonders
betroffen
„Wie leicht oder schwer fällt es Ihrem Unternehmen derzeit, neue und ausreichend qualifizierte
Mitarbeiter zu finden?“ Anteil „sehr schwer“ und „eher schwer“
Angaben in Prozent
Mittelstandsbarometer – Januar 2017
21. Seite 21
11
(11)
42
(38)
47
(51)
Ja, erhebliche Einbußen (> 5 Prozent)
Ja, geringfügige Einbußen (< 5 Prozent)
Nein, keine Einbußen
Folge: Gut jeder zweite Mittelständler mit
Einbußen durch Fachkräftemangel
„Was meinen Sie: führt ein (eventueller) Mangel an geeigneten Top-Fachkräften zu Umsatzeinbußen bzw.
nicht realisierten Umsatzpotenzialen für Ihr Unternehmen?“
53 Prozent der Mittelständler in Deutschland beklagen derzeit Umsatzeinbußen infolge des Fachkräftemangels.
Vor einem Jahr lag der Anteil mit 49 Prozent noch etwas niedriger.
Angaben in Prozent; Vorjahreswerte in Klammern
Mittelstandsbarometer – Januar 2017
22. Seite 22
11
15
3
6
7
8
8
10
10
11
13
17
18
20
43
37
24
45
30
47
49
46
47
42
46
35
40
37
West
Ost
Energie- und Wasserversorgung
Ernährung
Chemisch-pharmazeutische Industrie
Metallerzeugung und -bearbeitung
Elektrotechnik
Handel
Maschinenbau
Sonstige Industrie
Kraftfahrzeugbau
Finanz- und andere Dienstleistungen
Bau
Transport und Verkehr
Ja, erhebliche Einbußen
(größer 5 Prozent)
Ja, geringfügige Einbußen
(bis 5 Prozent)
Transport/Verkehr und Baubranche mit
besonders hohen Umsatzeinbußen
„Was meinen Sie: führt ein (eventueller) Mangel an geeigneten Top-Fachkräften zu Umsatzeinbußen bzw.
nicht realisierten Umsatzpotenzialen für Ihr Unternehmen?“
Angaben in Prozent
Mittelstandsbarometer – Januar 2017
23. Seite 23
Fachkräftemangel kostet deutschen Mittelstand
jährlich knapp 50 Milliarden Euro
Umsatzeinbußen bzw. nicht realisierte Umsätze aufgrund von Fachkräftemangel in Milliarden Euro
(Basis der Berechnung: Umsatzsteuerstatistik und Befragungsergebnisse, bezogen
auf mittelständische Unternehmen mit einem Umsatz zwischen 5 Millionen und 1 Milliarde Euro)
Aufgrund des Fachkräftemangels kann der deutsche Mittelstand viele Aufträge nicht annehmen: Bereits heute entgehen
dem Mittelstand wegen des Mangels an geeigneten Mitarbeitern jährlich fast 50 Milliarden Euro Umsatz.
Mittelstandsbarometer – Januar 2017
49,4
Milliarden €
Umsatzeinbußen durch
Fachkräftemangel
24. Seite 24
1
4
8
12
12
12
15
23
25
50
Transport, Fahrer
Geschäftsführung / Vorstand
Finanzen
Forschung und Entwicklung
Projektmanagement
Produktentwicklung / Innovation
IT / EDV
Technischer Bereich: Leitung
Marketing, Vertrieb, Kundendienst
Technischer Bereich: Produktion
Jeder zweite Betrieb meldet Vakanzen in der
Produktion aufgrund des Fachkräftemangels
„In welchen Bereichen bleiben derzeit besonders viele Positionen aus Mangel an geeigneten Bewerbern
unbesetzt?“
Angaben in Prozent
Mittelstandsbarometer – Januar 2017
26. Seite 26
5
(11)
40
(44)
56
(45)
Weniger als jeder Zweite sieht positive
Auswirkungen auf Fachkräftemangel
„Rechnen Sie damit, dass die hohe Zahl an Flüchtlingen in Deutschland mittelfristig dazu beitragen wird,
den Fachkräftemangel in Deutschland zu mildern?“
Nur jeder zwanzigste Befragte geht davon aus, dass Flüchtlinge den Fachkräftemangel hierzulande erheblich mildern
können. Zwei von fünf Mittelständlern rechnen immerhin mit einer geringfügigen positiven Auswirkung. Im Vergleich zum
Vorjahr ist die Skepsis gestiegen.
Angaben in Prozent; Vorjahreswerte in Klammern
Mittelstandsbarometer – Januar 2017
Ja, erheblich
Ja, geringfügigNein
27. Seite 27
16
59
14 11
Drei von vier Mittelständlern würden Flüchtlinge
einstellen
„Arbeiten in Ihrem Betrieb Flüchtlinge bzw. würden Sie Flüchtlingen Arbeit in Ihrem Betrieb geben?“
Die große Mehrheit der Mittelständler in Deutschland würde Flüchtlingen Arbeit geben –
immerhin jeder sechste Betrieb praktiziert dies nach eigenen Angaben bereits.
Lediglich jedes neunte Unternehmen lehnt die Beschäftigung von Flüchtlingen kategorisch ab.
Angaben in Prozent
Mittelstandsbarometer – Januar 2017
Bei uns arbeiten keine Flüchtlinge,
wir würden vermutlich auch keine
Flüchtlinge beschäftigen
Bei uns arbeiten keine
Flüchtlinge, und wir würden auch
keine Flüchtlinge beschäftigen
Bei uns arbeiten keine Flüchtlinge,
wir würden aber Flüchtlinge beschäftigen Ja, bei uns arbeiten Flüchtlinge
28. Seite 28
16
11
8
11
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15
15
15
16
17
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19
24
25
West
Ost
Chemisch-pharmazeutische Industrie
Handel
Finanz- und andere Dienstleistungen
Metallerzeugung und -bearbeitung
Kraftfahrzeugbau
Maschinenbau
Sonstige Industrie
Ernährung
Elektrotechnik
Bau
Energie- und Wasserversorgung
Transport und Verkehr
Transport/Verkehr: Jeder vierte Betrieb
beschäftigt bereits Flüchtlinge
„Arbeiten in Ihrem Betrieb Flüchtlinge bzw. würden Sie Flüchtlingen Arbeit in Ihrem Betrieb geben?“
Anteil „ja, bei uns arbeiten Flüchtlinge“
Angaben in Prozent
Mittelstandsbarometer – Januar 2017
29. Seite 29
23 (43)
23 (42)
25 (52)
34 (58)
37 (45)
46 (46)
83 (80)
Schwieriger Zugang zum Arbeitsmarkt
Hoher bürokratischer Aufwand
Mangelnde Deutschkenntnisse
Größtes Einstellungshemmnis:
Mangelnde Deutschkenntnisse
„Was sind Ihrer Meinung nach die größten Hürden bei der Einstellung von Flüchtlingen?“
Angaben in Prozent; Vorjahreswerte in Klammern
Mittelstandsbarometer – Januar 2017
Mangelnde Qualifikation
der Flüchtlinge
Unklare Gesetzeslage während
laufender Asylverfahren
Fehlende Planungssicherheit, z. B.
durch Gefahr der Abschiebung
Schwieriger Zugang für Betriebe zu
qualifizierten Flüchtlingen
30. Seite 30
4 2
20
16
46
51
26 29
4 2
Jan-16 Jan-17
Sehr positiv
Eher positiv
Neutral
Eher negativ
Sehr negativ
Mittelstand erwartet eher positive
Auswirkungen auf deutsche Wirtschaft
„Was meinen Sie: Wie wird sich die stark gestiegene Zuwanderung nach Deutschland auf die deutsche
Wirtschaft auswirken?“
Fast jeder dritte Mittelständler (31 Prozent) bewertet die stark gestiegene Zuwanderung nach Deutschland als (eher)
positiv für die deutsche Wirtschaft, während weniger als jeder fünfte Befragte (18 Prozent) (eher) negative Auswirkungen
erwartet. Vor einem Jahr war das Meinungsbild unterm Strich noch weniger zuversichtlich.
Angaben in Prozent
Mittelstandsbarometer – Januar 2017
34. Seite 34
Geschäftsklima im Bundeslandvergleich
Das Geschäftsklima ist ein Mittelwert, der sich aus den Salden der Geschäftslage und der (Geschäfts-
und Umsatz-) Erwartungen bildet; zu Definition und Berechnung siehe Seite 42 der Präsentation
46.1
41.1
42.3
34.5
50.4
48.8
44.6
49.2
41.2
42.8
47.1
42.3
49.0
51.3
45.3
40.5
42.9
49.1
40.3
43.8
46.0
46.2
47.0
47.2
47.6
48.4
48.5
49.4
49.5
50.1
50.6
52.5
56.5
58.7
Deutschland
Saarland
Sachsen-Anhalt
Thüringen
Hessen
Schleswig-Holstein
Sachsen
Berlin
Rheinland-Pfalz
Nordrhein-Westfalen
Hamburg
Niedersachsen
Baden-Württemberg
Bayern
Brandenburg
Mecklenburg-Vorpommern
Bremen
2017
2016
Angaben in Werten auf einer Skala von -100 bis +100
Mittelstandsbarometer – Januar 2017
44. Seite 44
Geschäftsklima: Definition und Berechnung
Grundlage der Ermittlung des EY-Mittelstands-Geschäftsklimas sind so genannte Salden. Hier wird vom Anteil
der Unternehmen, die positiv geantwortet haben (zum Beispiel: die aktuelle Geschäftslage wird als gut oder eher gut
bewertet), der Anteil derjenigen abgezogen, die negativ geantwortet haben (zum Beispiel: die aktuelle Geschäftslage
wird als schlecht oder eher schlecht bewertet).
Das EY-Mittelstands-Geschäftsklima berechnet sich als (geometrischer) Mittelwert aus den beiden Salden zur
aktuellen Geschäftslage und den Erwartungen, wobei der Saldo zu den Erwartungen das (arithmetische) Mittel
der Saldowerte zur erwarteten Geschäftsentwicklung und zur erwarteten Umsatzentwicklung ist.
Um die Entwicklung des Geschäftsklimas möglichst genau abbilden zu können, wird bei der Berechnung der Salden
ein Gewichtungsfaktor angewendet: Die Antworten „gut“ und „schlecht“ (Geschäftslage) und „deutlich verbessern“
und „deutlich verschlechtern“ (Geschäfts- und Umsatzentwicklung) werden jeweils mit dem Faktor c=1,5 multipliziert.
Folgendes Beispiel soll die Berechnung des EY-Mittelstands-Geschäftsklimas verdeutlichen:
Von den befragten Mittelständlern schätzen 56% ihre Geschäftslage als gut ein, 32% als eher gut,10% als eher schlecht
und 2 % als schlecht. Die gewichteten Prozentwerte werden nun saldiert: (56×1,5 + 32) – (10 + 2×1,5). Das Ergebnis
(hier: 103) ist die Einschätzung der aktuellen Geschäftslage. Analog wird der Saldowert der Erwartungen (als
arithmetisches Mittel der beiden Einzelsaldowerte) berechnet.
Das EY-Mittelstands-Geschäftsklima weist einen theoretischen Wertebereich von -100 bis +100 auf, wobei z.B. +100
bedeutet, dass alle Befragten ihre aktuelle Geschäftslage als gut bewerten und gleichzeitig erwarten, dass sich
Geschäftslage und Umsätze deutlich verbessern werden. In der Praxis schwankte das EY-Mittelstands-Geschäftsklima
in Deutschland seit 2008 zwischen Werten von 15 (Januar 2009) und 52 (Januar 2011).
𝐺𝑒𝑠𝑐ℎä𝑓𝑡𝑠𝑘𝑙𝑖𝑚𝑎 =
1
c
𝐿𝑎𝑔𝑒 + 200
1
c
𝐸𝑟𝑤𝑎𝑟𝑡𝑢𝑛𝑔𝑒𝑛 + 200 - 200
Mittelstandsbarometer – Januar 2017