Jb entwicklungsprojekte

D
Deutsche Stiftung WeltbevölkerungDeutsche Stiftung Weltbevölkerung
6    Entw ic k lung sp roje k te




                                                                                                    Äthiopien


                                                                                                  Uganda              Kenia



                                                                                                   Tansania




»       Jugendliche im Fokus
        Seit 1995 haben wir ein Netzwerk von Jugendklubs       » Wir beziehen Eltern, Lehrer, Gemeindemitglieder
        zur Sexualaufklärung und Aids­Prävention in              sowie lokale und religiöse Meinungsführer mit ein.
        Äthiopien, Kenia, Tansania und Uganda aufgebaut.         Die Jugendklubs organisieren beispielsweise
        In rund 600 Klubs informieren junge Berater ihre         eigenständig Aufklärungskampagnen für diese
        Altersgenossen (Youth­to­Youth) darüber, wie sie         Zielgruppen in ihren Gemeinden.
        sich vor ungewollten Schwangerschaften und HIV
                                                               » Wir verbinden Sexualaufklärung mit Ausbildungs­
        schützen können. Wir engagieren uns für junge
                                                                 und Weiterqualifizierungsmaßnahmen. Dies
        Menschen, weil sie der Schlüssel zur Entwicklung
                                                                 befähigt die Jugendlichen, ihre Lebenssituation
        ihres Landes sind. Von ihrem Wissen und ihrer
                                                                 eigenständig und langfristig zu verbessern.
        Möglichkeit zu verhüten hängt es ab, wie viele
        Menschen in Zukunft auf der Erde leben und wie         » Wir ermöglichen den Jugendklubs mit einer
        sie leben werden.                                        Anschubfinanzierung, eigene Geschäftsideen
                                                                 umzusetzen. Somit können sie ein kleines
        Unsere Arbeit vor Ort beinhaltet sehr viel mehr als
                                                                 Einkommen erwirtschaften und unabhängig von
        Sexualaufklärung. Wir stärken junge Menschen,
                                                                 fremder Unterstützung bestehen.
        damit sie ihre gesundheitliche und sozioökonomische
        Situation selbst verbessern können:                    » Wir produzieren gemeinsam mit den Jugendlichen
                                                                 attraktive Aufklärungsmaterialien wie Broschüren,
        » In unseren Trainingszentren in Äthiopien, Tansania
                                                                 Plakate und Zeitungen, mit denen wir jährlich
          und Uganda bilden wir Jugendliche in fundierten
                                                                 zigtausende junge Menschen auch außerhalb der
          Schulungen darin aus, ihre Altersgenossen zu
                                                                 Klubs erreichen.
          Sexualität und Verhütung zu beraten.
                                                               » Wir setzen uns dafür ein, dass politische Ent­
        » In unseren Klubs erfahren die jungen Menschen,
                                                                 scheidungsträger in den Projektländern dem
          wo es auf Jugendliche zugeschnittene Gesund­
                                                                 Gesundheitsbereich mehr Gewicht beimessen und
          heitsdienste gibt.
                                                                 mehr finanzielle Mittel dafür bereitstellen.
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    Highlights in 2011
    Studie bestätigt Wirksamkeit                              www.youth-to-youth.org
    Anfang 2011 hat die Gesellschaft für Internationale
    Zusammenarbeit (GIZ) eine qualitative Wirkungs­
    studie unserer Youth­to­Youth­Initiative durchgeführt.    Youth-to-Youth-Website gestartet
    In Äthiopien und Kenia hat die GIZ stellvertretend für
                                                              Im September 2011 war es soweit: Die neue Internet­
    unsere vier Schwerpunktländer untersucht, wie sich
                                                              seite www.youth­to­youth.org ging online. Seither
    unsere Arbeit auf die jungen Frauen und Männer
                                                              tauschen sich Jugendliche in unseren Projektländern
    und ihr soziales Umfeld auswirkt. Das Ergebnis ist
                                                              intensiv über Sexualität und Verhütung aus. Die
    überaus positiv: Die Studie lobt den Projektansatz
                                                              Internetseite hat sich als ein ideales Instrument für
    als „ganzheitlich, innovativ und ansprechend“. Die
                                                              die jungen Menschen erwiesen, um Ratschläge und
    Stiftung trägt zu einer verbesserten Lebenssituation
                                                              Informationen zu „heißen“ Themen zu bekommen.
    von Jugendlichen bei und steigert das Wissen über
    Familienplanung und Verhütung auch bei deren
    Familienmitgliedern und Gemeinden.



                                                              Jugendliche schützen ihre Umwelt
                                                              Die Verknüpfung der Themen Bevölkerung, Gesund­
                                                              heit und Umwelt haben wir in unserer Projektarbeit
                                                              in die Praxis umgesetzt. Die Jugendlichen in unseren
                                                              Klubs engagieren sich aktiv für den Umweltschutz,
                                                              indem sie zum Beispiel Bäume in Erosionsgebieten
                                                              pflanzen, Plastikflaschen sammeln oder Schuhe aus
                                                              Recyclingmaterial herstellen. Mit diesen Aktivitäten
                                                              tragen wir zum Ressourcenschutz und einer nach­
                                                              haltigen Entwicklung bei.




»   Umfassendes Projektcontrolling
    Wir planen und betreuen unsere Projekte effizient
    und umfassend:
    » Vor Projektbeginn entwickeln unsere Mitarbeiter
      in den Länderbüros eine Planungsübersicht mit
      Maßnahmen, messbaren Zielen sowie einem
      Zeit­ und Budgetplan.
    » In enger Zusammenarbeit mit Partnern vor Ort
      stimmen wir die Projekte genau auf die Bedürfnisse
      der Menschen in den jeweiligen Ländern ab.
    » Die Projektverantwortlichen in unseren Länder­
      büros überwachen, ob alles vertragsgemäß umge­          » Die Projektreferenten und die Controlling­
      setzt wird, und erstellen vierteljährlich Berichte        Abteilung in Hannover prüfen die Berichte und
      über die eingesetzten Mittel und Projektfortschritte.     legen die Ergebnisse dem Vorstand vor.
                                                              » Wir beauftragen externe Gutachter, um einzelne
                                                                Projekte zu evaluieren.
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»                     Äthiopien                                Jede zweite Äthiopierin ist mit 20 Jahren Mutter.


                                                        ø Kinderzahl pro Frau:   4,8                                 145
                                                                                                           85
                                                                                                   29
                                                                           Einwohnerzahl in Mio.   1970     2011       2050 * Schätzung UN
                                  Addis Abeba
                                  Hauptstadt von Äthiopien
                                  Länderbüro seit 1999




      »               Wofür wir uns engagieren
                      Im Bonga Forest, einem Regenwaldgebiet im Süd­
                                                                                 Was wir erreicht haben
                                                                                 Im Bonga Forest haben wir die gesundheitliche und
    Projektbeispiel




                      westen Äthiopiens, verschärft das schnelle Bevöl­          sozioökonomische Situation der Bewohner des
                      kerungswachstum die Armut und erhöht den Druck             Regenwaldes verbessert. Seit Beginn der Projekt­
                      auf lebenswichtige Ressourcen wie den Regenwald.           phase im April 2011 haben wir unter anderem
                      Aus diesem Grund engagieren wir uns in dieser Region
                                                                                 » 85 Prozent der jungen Menschen im Projektgebiet
                      zusammen mit GEO schützt den Regenwald e.V.,
                                                                                   mit Informationen zur sexuellen und reproduk­
                      dem Naturschutzbund Deutschland e. V., Original
                                                                                   tiven Gesundheit erreicht.
                      Food GmbH und der Kafa Forest Coffee Cooperatives
                      Farmers Union.                                             » mehr als 3.600 Bewohner des Regenwaldgebiets zu
                                                                                   Sexualität und Verhütung informiert.
                      Unser Ziel ist es, die Armut zu bekämpfen und den
                      Regenwald vor Abholzung zu schützen. Wir bieten            » mehr als 800 Menschen im Projektgebiet mit
                      den Menschen Familienplanung, eröffnen ihnen                 Verhütungsmitteln versorgt.
                      Entwicklungsmöglichkeiten und verbessern
                                                                                 » erreicht, dass Familienplanungsdienste und
                      ihre Lebensbedingungen, so dass der Regenwald
                                                                                   Angebote zu freiwilligen HIV­Tests im Projekt­
                      erhalten bleibt.
                                                                                   gebiet deutlich stärker verbreitet sind als in den
                                                                                   umliegenden Gemeinden.

„Ich habe neun Kinder bekommen, nur drei von ihnen haben
überlebt. Denn ich wusste nichts über Familienplanung                            Ausblick: Gemeinsam mit unseren Projektpartnern
                                                                                           werden wir uns weiterhin dafür einsetzen,
und war zu arm, um meine Kinder zu versorgen. Erst durch
                                                                                           dass sich die Lebensbedingungen der
das Projekt habe ich erfahren, wie ich ungewollte Schwanger-                               Menschen im Projektgebiet verbessern und
schaften vermeiden kann. Seither bin ich nicht mehr durch                                  der Regenwald geschützt wird.
häufige Geburten geschwächt, so dass ich arbeiten und meine
Kinder und Familie besser unterstützen kann.“
                                                             Almaz , 35 Jahre    Weitere Informationen unter
                                                                                                 www.weltbevoelkerung.de/bonga.html
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                                »            Kenia                                ø Kinderzahl pro Frau:

                                                                                  Nur 44
                                                                                                           4,4
                                                                                           Prozent der Geburten werden fachlich betreut.
                                                                                  Jedes Jahr sterben 5.500 Frauen während
                                                                                  der Schwangerschaft oder bei der Geburt.                       97
                                      Nairobi                                                                                     42
                                      Hauptstadt von Kenia                                                            11
                                                                                                   Einwohnerzahl in Mio. 1970      2011          2050 * Schätzung UN
                                      Länderbüro seit 2000


                                                                                      Was wir erreicht haben
                                                                                      Im Mai 2011 hat die Europäische Kommission das
                                                                                      von ihr geförderte Projekt „Safe Motherhood“ geprüft.
                                                                                      Das Ergebnis ist überaus positiv: Gemeinsam mit
                                                                                      unseren Projektpartnern haben wir wesentlich dazu
                                                                                      beigetragen, die Gesundheit von Mädchen und
                                                                                      jungen Müttern zu verbessern.
                                                                                      In der zweijährigen Projektlaufzeit haben wir
                                                                                      » erreicht, dass die Zahl der betreuten Geburten
                                                         © Carsten Luther




                                                                                        um 38 Prozent gestiegen ist.




  »
                                                                                      » mit Aufklärungs­ und Servicekampagnen über
                                                                                        4,5 Millionen junge Mütter, Jugendliche und
                                                                                        Gemeindemitglieder zu Familienplanung und
                                Wofür wir uns engagieren                                Schwangerschaft informiert.
                                Mädchen und junge Frauen sind besonders von           » mehr als 100.000 Aufklärungsmaterialien wie
Projektbeispiel




                                hoher Müttersterblichkeit betroffen, da ihr Körper      Broschüren und Poster verbreitet.
                                noch nicht reif genug für eine Schwangerschaft ist.
                                                                                      » über 100.000 Kondome an Jugendliche verteilt.
                                Viele von ihnen werden ungewollt schwanger.
                                Deshalb haben wir im Februar 2010 das Projekt         » über 900 Gesundheitsmitarbeiter fortgebildet, die
                                „Safe Motherhood“ mit dem Ziel gestartet, die           Schwangere über wichtige Untersuchungen infor­
                                Müttersterblichkeit in den Slums von Nairobi und        mieren und lebensbedrohliche Komplikationen bei
                                im Kaloleni Distrikt an der Küste Kenias nachhaltig     Schwangerschaft oder Geburt verhindern.
                                zu reduzieren. Konkret informieren wir die Mädchen
                                                                                      » mehr als 380.000 junge Mütter und deren Kinder
                                und jungen Frauen über Sexualität und Verhütung
                                                                                        mit Gesundheitsdiensten wie Schwangerschafts­
                                und setzen uns für jugendgerechte Familienplanungs­
                                                                                        untersuchungen, HIV­Tests und Impfungen erreicht.
                                und Gesundheitsdienste ein.
                                                                                      » über 300 junge Frauen darin geschult, eigene
                                                                                        Geschäftsideen zu entwickeln und umzusetzen.


                                                                                      Ausblick: Das Projekt „Safe Motherhood“ ist im
                                                                                                Januar 2012 ausgelaufen. Wir arbeiten
                                                                                                weiter mit den Projektpartnern zusammen,
                                                                                                um die Gesundheit von Müttern zu ver­
                                                                                                bessern. In unserem neuen Projekt „Fit for
                                                                                                Life“ (siehe S. 10) knüpfen wir an die Erfolge
                                                                                                von „Safe Motherhood“ an.
             © Carsten Luther




                                                                                      Weitere Informationen unter
                                                                                                  www.weltbevoelkerung.de/safemotherhood.html
10          Entw ic k lung sp roje k te




 »                     Tansania                                  88 Prozent der Bevölkerung leben von
                                                                 weniger als zwei US-Dollar am Tag.


                                                           ø Kinderzahl pro Frau:       5,4                              138

                                               Arusha
                                                                                                                46
                                               Länderbüro seit 2006
                                                                                 Einwohnerzahl in Mio.
                                                                                                         14
                                                                                                         1970   2011        2050 * Schätzung UN




                                                                                                                                              © Martin Grohganz
       »               Wofür wir uns engagieren
                       Weil viele tansanische Mädchen und Frauen kaum
                                                                                      Was wir erreicht haben
                                                                                      Im Mai 2011 hat die Europäische Kommission das
     Projektbeispiel




                       Schulbildung und keine Berufsausbildung haben,                 von ihr geförderte Projekt „Fit for Future“ geprüft.
                       sind sie auf den informellen Sektor angewiesen. Das            Erfreuliches Ergebnis: Das Projekt wirkt sich positiv
                       heißt, sie arbeiten ohne geregeltes Einkommen und              auf das Verhalten der Jugendlichen und auf die
                       ohne jegliche Rechte. Häufig werden sie sexuell                Gemeinden aus.
                       missbraucht und sind daher besonders gefährdet,
                                                                                      Die Verknüpfung von Aufklärung und Ausbildung hat
                       ungewollt schwanger zu werden und sich mit HIV zu
                                                                                      sich als wirksam und nachhaltig bewährt. Da „Fit for
                       infizieren. Um ihnen dieses Schicksal zu ersparen,
                                                                                      Future“ Ende 2011 ausgelaufen ist, haben wir den
                       verbinden wir Aufklärung mit vielfältigen Aus­ und
                                                                                      Ansatz für ein neues, länderübergreifendes Projekt
                       Weiterbildungsmaßnahmen. Die jungen Frauen
                                                                                      übernommen: Seit Juli 2011 engagieren wir uns mit
                       lernen beispielsweise kochen, um in einem Hotel zu
                                                                                      „Fit for Life“ in Äthiopien, Kenia und Tansania.
                       arbeiten, oder sie machen eine Ausbildung zur
                                                                                      Bereits in dieser kurzen Projektlaufzeit gibt es erste
                       Näherin. Ziel ist es, den Mädchen neue Perspektiven
                                                                                      Erfolge. Wir haben in den drei Ländern unter anderem
                       für eine gesunde und selbstbestimmte Zukunft
                       zu bieten.                                                     » mehr als 60 Frauen­ und Jugendgruppen identifi­
                                                                                        ziert und durch gezielte Projektaktivitäten direkt
                                                                                        gefördert.
                                                                                      » 90 junge Frauen und Männer zu Trainern ausge­
                                                                                        bildet und auf ihre Arbeit mit den Jugendlichen in
                                                                                        ihren Gruppen vorbereitet. Sie erhielten Schulungen
                                                                                        zu Aufklärung und Familienplanung sowie zu
                                                                                        Kleingewerbemanagement.
                                                                                      » gute Kontakte zur lokalen Politik aufgebaut.
                                                                                        Beispielsweise haben wir in Kenia Partnerschafts­
                                                                                        vereinbarungen mit dem Ministerium für Jugend
Youth Truck                                                                             und Sport sowie mit dem Gesundheitsministerium
Mitarbeiter der Stiftung Weltbevölkerung sind in Tansania mit dem Youth Truck,          unterzeichnet.
dem „Jugendklub auf Rädern“, unterwegs und informieren Jugendliche in
abgelegenen Regionen über Sexualität und Verhütung. Sie bieten zum Beispiel
Gruppendiskussionen an und organisieren Freizeitaktivitäten, bei denen ganz           Mehr Informationen unter
nebenbei über die „heißen“ Themen gesprochen wird.                                               www.weltbevoelkerung.de/fitforlife.html
Entwic k lung sp roje k te       11




                                       »            Uganda                                     ø Kinderzahl pro Frau:   6,2
                                                                                               48 Prozent der Bevölkerung sind jünger als 15 Jahre.
                                                                                               Ca. vier Prozent aller 15- bis
                                                                                               24-jährigen Frauen sind HIV-infiziert.                        94
                                                                                                                                               35
                                                                    Kampala                                     Einwohnerzahl in Mio.
                                                                                                                                        9
                                                                                                                                        1970   2011          2050 * Schätzung UN
                                                                    Hauptstadt von Uganda
                                                                    Länderbüro seit 2000
                                                                                                   Was wir erreicht haben
                                                                                                   Wie zwei Projektevaluierungen zeigen, können
                                                                                                   sich die Erfolge des „Young Adolescents Projects“
                                                                                                   sehen lassen:
                                                                                                   » Wir haben mehr als 7.100 Schüler, 1.900 Eltern
                                                                                                     und 340 Lehrer mit lebenswichtigen Informationen
                                                                                                     erreicht.
                                                                                                   » Im Jahr 2011 hatten mehr als 90 Prozent der
                                                                                                     Schüler ein umfassendes Wissen über HIV und
                                                                                                     Aids – verglichen mit weniger als 25 Prozent zu




  »
                                                                                                     Beginn des Projektes.
                                                                                                   » Sieben Schulen verzeichneten einen deutlichen
                                                                                                     Rückgang bei Schulabbrechern: Mussten im Jahr
                                       Wofür wir uns engagieren                                      2008 noch 118 Mädchen die Schule aufgrund von
                                       Viele Jugendliche haben bereits mit 14 Jahren ihre            frühen Schwangerschaften verlassen, waren es
Projektbeispiel




                                       ersten Sexualkontakte gehabt, ohne ausreichend auf­           im Jahr 2011 nur noch 29 Mädchen.
                                       geklärt zu sein – für viele von ihnen mit folgenschweren
                                                                                                   » Wir haben 17 Mitarbeiter von Gesundheitsstationen
                                       Konsequenzen. Deshalb haben wir mit Unterstützung
                                                                                                     darin geschult, altersgerechte Gesundheitsdienste
                                       des Erziehungsministeriums Anfang 2009 zusammen
                                                                                                     für Jugendliche anzubieten, und haben sie dazu
                                       mit Bayer HealthCare Pharmaceuticals das innova­
                                                                                                     ermutigt, in ihren Gesundheitsstationen jugend­
                                       tive „Young Adolescents Project“ gestartet: An zehn
                                                                                                     freundliche Bereiche einzurichten.
                                       Grundschulen in den Distrikten Masindi, Tororo und
                                       Wakiso klären wir Mädchen und Jungen im Alter von           » Das Projekt ist bei Bezirksvertretern auf große
                                       zehn bis 14 Jahren über Sexualität und Verhütung              Akzeptanz gestoßen: Im Jahr 2011 entschieden sie,
                                       auf. Dabei beziehen wir das komplette Umfeld der              Sexualunterricht als eine Priorität für die Bildungs­
                                       Schüler mit ein: Lehrer, Eltern, religiöse und politische     abteilungen zu erwägen.
                                       Entscheidungsträger und Gesundheitspersonal. Der
                                                                                                   » Wir haben ein Methodenhandbuch mit Erkennt­
                                       ganzheitliche Ansatz hat sich als überaus effektiv
                                                                                                     nissen aus dem Projekt entwickelt und 850 Exem­
                                       erwiesen. Ziel ist es, kulturelle und gesellschaftliche
                                                                                                     plare an Partnerorganisationen mit Empfehlungen
                                       Vorbehalte abzubauen und die Akzeptanz von Auf­
                                                                                                     zur Nachahmung zur Verfügung gestellt.
                                       klärung und Verhütung zu erhöhen.

                                                                                                   Ausblick: Damit die erfolgreiche Arbeit mit der jungen
                                                                                                             Zielgruppe auch nach dem Projektende in
                                                                                                             2012 fortgeführt und in lokale Strukturen
                                                                                                             eingebettet wird, schulen wir Lehrer als
            © Peter Ginter, Bayer AG




                                                                                                             Multiplikatoren und arbeiten eng mit den
                                                                                                             Distrikten zusammen, damit sie die
                                                                                                             Aktivitäten eigenständig implementieren.


                                                                                                   Mehr Informationen unter
                                                                                                              www.weltbevoelkerung.de/yap.html

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Jb entwicklungsprojekte

  • 1. 6 Entw ic k lung sp roje k te Äthiopien Uganda Kenia Tansania » Jugendliche im Fokus Seit 1995 haben wir ein Netzwerk von Jugendklubs » Wir beziehen Eltern, Lehrer, Gemeindemitglieder zur Sexualaufklärung und Aids­Prävention in sowie lokale und religiöse Meinungsführer mit ein. Äthiopien, Kenia, Tansania und Uganda aufgebaut. Die Jugendklubs organisieren beispielsweise In rund 600 Klubs informieren junge Berater ihre eigenständig Aufklärungskampagnen für diese Altersgenossen (Youth­to­Youth) darüber, wie sie Zielgruppen in ihren Gemeinden. sich vor ungewollten Schwangerschaften und HIV » Wir verbinden Sexualaufklärung mit Ausbildungs­ schützen können. Wir engagieren uns für junge und Weiterqualifizierungsmaßnahmen. Dies Menschen, weil sie der Schlüssel zur Entwicklung befähigt die Jugendlichen, ihre Lebenssituation ihres Landes sind. Von ihrem Wissen und ihrer eigenständig und langfristig zu verbessern. Möglichkeit zu verhüten hängt es ab, wie viele Menschen in Zukunft auf der Erde leben und wie » Wir ermöglichen den Jugendklubs mit einer sie leben werden. Anschubfinanzierung, eigene Geschäftsideen umzusetzen. Somit können sie ein kleines Unsere Arbeit vor Ort beinhaltet sehr viel mehr als Einkommen erwirtschaften und unabhängig von Sexualaufklärung. Wir stärken junge Menschen, fremder Unterstützung bestehen. damit sie ihre gesundheitliche und sozioökonomische Situation selbst verbessern können: » Wir produzieren gemeinsam mit den Jugendlichen attraktive Aufklärungsmaterialien wie Broschüren, » In unseren Trainingszentren in Äthiopien, Tansania Plakate und Zeitungen, mit denen wir jährlich und Uganda bilden wir Jugendliche in fundierten zigtausende junge Menschen auch außerhalb der Schulungen darin aus, ihre Altersgenossen zu Klubs erreichen. Sexualität und Verhütung zu beraten. » Wir setzen uns dafür ein, dass politische Ent­ » In unseren Klubs erfahren die jungen Menschen, scheidungsträger in den Projektländern dem wo es auf Jugendliche zugeschnittene Gesund­ Gesundheitsbereich mehr Gewicht beimessen und heitsdienste gibt. mehr finanzielle Mittel dafür bereitstellen.
  • 2. Entwic k lung sp roje k te 7 Highlights in 2011 Studie bestätigt Wirksamkeit www.youth-to-youth.org Anfang 2011 hat die Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ) eine qualitative Wirkungs­ studie unserer Youth­to­Youth­Initiative durchgeführt. Youth-to-Youth-Website gestartet In Äthiopien und Kenia hat die GIZ stellvertretend für Im September 2011 war es soweit: Die neue Internet­ unsere vier Schwerpunktländer untersucht, wie sich seite www.youth­to­youth.org ging online. Seither unsere Arbeit auf die jungen Frauen und Männer tauschen sich Jugendliche in unseren Projektländern und ihr soziales Umfeld auswirkt. Das Ergebnis ist intensiv über Sexualität und Verhütung aus. Die überaus positiv: Die Studie lobt den Projektansatz Internetseite hat sich als ein ideales Instrument für als „ganzheitlich, innovativ und ansprechend“. Die die jungen Menschen erwiesen, um Ratschläge und Stiftung trägt zu einer verbesserten Lebenssituation Informationen zu „heißen“ Themen zu bekommen. von Jugendlichen bei und steigert das Wissen über Familienplanung und Verhütung auch bei deren Familienmitgliedern und Gemeinden. Jugendliche schützen ihre Umwelt Die Verknüpfung der Themen Bevölkerung, Gesund­ heit und Umwelt haben wir in unserer Projektarbeit in die Praxis umgesetzt. Die Jugendlichen in unseren Klubs engagieren sich aktiv für den Umweltschutz, indem sie zum Beispiel Bäume in Erosionsgebieten pflanzen, Plastikflaschen sammeln oder Schuhe aus Recyclingmaterial herstellen. Mit diesen Aktivitäten tragen wir zum Ressourcenschutz und einer nach­ haltigen Entwicklung bei. » Umfassendes Projektcontrolling Wir planen und betreuen unsere Projekte effizient und umfassend: » Vor Projektbeginn entwickeln unsere Mitarbeiter in den Länderbüros eine Planungsübersicht mit Maßnahmen, messbaren Zielen sowie einem Zeit­ und Budgetplan. » In enger Zusammenarbeit mit Partnern vor Ort stimmen wir die Projekte genau auf die Bedürfnisse der Menschen in den jeweiligen Ländern ab. » Die Projektverantwortlichen in unseren Länder­ büros überwachen, ob alles vertragsgemäß umge­ » Die Projektreferenten und die Controlling­ setzt wird, und erstellen vierteljährlich Berichte Abteilung in Hannover prüfen die Berichte und über die eingesetzten Mittel und Projektfortschritte. legen die Ergebnisse dem Vorstand vor. » Wir beauftragen externe Gutachter, um einzelne Projekte zu evaluieren.
  • 3. 8 Entw ic k lung sp roje k te » Äthiopien Jede zweite Äthiopierin ist mit 20 Jahren Mutter. ø Kinderzahl pro Frau: 4,8 145 85 29 Einwohnerzahl in Mio. 1970 2011 2050 * Schätzung UN Addis Abeba Hauptstadt von Äthiopien Länderbüro seit 1999 » Wofür wir uns engagieren Im Bonga Forest, einem Regenwaldgebiet im Süd­ Was wir erreicht haben Im Bonga Forest haben wir die gesundheitliche und Projektbeispiel westen Äthiopiens, verschärft das schnelle Bevöl­ sozioökonomische Situation der Bewohner des kerungswachstum die Armut und erhöht den Druck Regenwaldes verbessert. Seit Beginn der Projekt­ auf lebenswichtige Ressourcen wie den Regenwald. phase im April 2011 haben wir unter anderem Aus diesem Grund engagieren wir uns in dieser Region » 85 Prozent der jungen Menschen im Projektgebiet zusammen mit GEO schützt den Regenwald e.V., mit Informationen zur sexuellen und reproduk­ dem Naturschutzbund Deutschland e. V., Original tiven Gesundheit erreicht. Food GmbH und der Kafa Forest Coffee Cooperatives Farmers Union. » mehr als 3.600 Bewohner des Regenwaldgebiets zu Sexualität und Verhütung informiert. Unser Ziel ist es, die Armut zu bekämpfen und den Regenwald vor Abholzung zu schützen. Wir bieten » mehr als 800 Menschen im Projektgebiet mit den Menschen Familienplanung, eröffnen ihnen Verhütungsmitteln versorgt. Entwicklungsmöglichkeiten und verbessern » erreicht, dass Familienplanungsdienste und ihre Lebensbedingungen, so dass der Regenwald Angebote zu freiwilligen HIV­Tests im Projekt­ erhalten bleibt. gebiet deutlich stärker verbreitet sind als in den umliegenden Gemeinden. „Ich habe neun Kinder bekommen, nur drei von ihnen haben überlebt. Denn ich wusste nichts über Familienplanung Ausblick: Gemeinsam mit unseren Projektpartnern werden wir uns weiterhin dafür einsetzen, und war zu arm, um meine Kinder zu versorgen. Erst durch dass sich die Lebensbedingungen der das Projekt habe ich erfahren, wie ich ungewollte Schwanger- Menschen im Projektgebiet verbessern und schaften vermeiden kann. Seither bin ich nicht mehr durch der Regenwald geschützt wird. häufige Geburten geschwächt, so dass ich arbeiten und meine Kinder und Familie besser unterstützen kann.“ Almaz , 35 Jahre Weitere Informationen unter www.weltbevoelkerung.de/bonga.html
  • 4. Entwic k lung sp roje k te 9 » Kenia ø Kinderzahl pro Frau: Nur 44 4,4 Prozent der Geburten werden fachlich betreut. Jedes Jahr sterben 5.500 Frauen während der Schwangerschaft oder bei der Geburt. 97 Nairobi 42 Hauptstadt von Kenia 11 Einwohnerzahl in Mio. 1970 2011 2050 * Schätzung UN Länderbüro seit 2000 Was wir erreicht haben Im Mai 2011 hat die Europäische Kommission das von ihr geförderte Projekt „Safe Motherhood“ geprüft. Das Ergebnis ist überaus positiv: Gemeinsam mit unseren Projektpartnern haben wir wesentlich dazu beigetragen, die Gesundheit von Mädchen und jungen Müttern zu verbessern. In der zweijährigen Projektlaufzeit haben wir » erreicht, dass die Zahl der betreuten Geburten © Carsten Luther um 38 Prozent gestiegen ist. » » mit Aufklärungs­ und Servicekampagnen über 4,5 Millionen junge Mütter, Jugendliche und Gemeindemitglieder zu Familienplanung und Wofür wir uns engagieren Schwangerschaft informiert. Mädchen und junge Frauen sind besonders von » mehr als 100.000 Aufklärungsmaterialien wie Projektbeispiel hoher Müttersterblichkeit betroffen, da ihr Körper Broschüren und Poster verbreitet. noch nicht reif genug für eine Schwangerschaft ist. » über 100.000 Kondome an Jugendliche verteilt. Viele von ihnen werden ungewollt schwanger. Deshalb haben wir im Februar 2010 das Projekt » über 900 Gesundheitsmitarbeiter fortgebildet, die „Safe Motherhood“ mit dem Ziel gestartet, die Schwangere über wichtige Untersuchungen infor­ Müttersterblichkeit in den Slums von Nairobi und mieren und lebensbedrohliche Komplikationen bei im Kaloleni Distrikt an der Küste Kenias nachhaltig Schwangerschaft oder Geburt verhindern. zu reduzieren. Konkret informieren wir die Mädchen » mehr als 380.000 junge Mütter und deren Kinder und jungen Frauen über Sexualität und Verhütung mit Gesundheitsdiensten wie Schwangerschafts­ und setzen uns für jugendgerechte Familienplanungs­ untersuchungen, HIV­Tests und Impfungen erreicht. und Gesundheitsdienste ein. » über 300 junge Frauen darin geschult, eigene Geschäftsideen zu entwickeln und umzusetzen. Ausblick: Das Projekt „Safe Motherhood“ ist im Januar 2012 ausgelaufen. Wir arbeiten weiter mit den Projektpartnern zusammen, um die Gesundheit von Müttern zu ver­ bessern. In unserem neuen Projekt „Fit for Life“ (siehe S. 10) knüpfen wir an die Erfolge von „Safe Motherhood“ an. © Carsten Luther Weitere Informationen unter www.weltbevoelkerung.de/safemotherhood.html
  • 5. 10 Entw ic k lung sp roje k te » Tansania 88 Prozent der Bevölkerung leben von weniger als zwei US-Dollar am Tag. ø Kinderzahl pro Frau: 5,4 138 Arusha 46 Länderbüro seit 2006 Einwohnerzahl in Mio. 14 1970 2011 2050 * Schätzung UN © Martin Grohganz » Wofür wir uns engagieren Weil viele tansanische Mädchen und Frauen kaum Was wir erreicht haben Im Mai 2011 hat die Europäische Kommission das Projektbeispiel Schulbildung und keine Berufsausbildung haben, von ihr geförderte Projekt „Fit for Future“ geprüft. sind sie auf den informellen Sektor angewiesen. Das Erfreuliches Ergebnis: Das Projekt wirkt sich positiv heißt, sie arbeiten ohne geregeltes Einkommen und auf das Verhalten der Jugendlichen und auf die ohne jegliche Rechte. Häufig werden sie sexuell Gemeinden aus. missbraucht und sind daher besonders gefährdet, Die Verknüpfung von Aufklärung und Ausbildung hat ungewollt schwanger zu werden und sich mit HIV zu sich als wirksam und nachhaltig bewährt. Da „Fit for infizieren. Um ihnen dieses Schicksal zu ersparen, Future“ Ende 2011 ausgelaufen ist, haben wir den verbinden wir Aufklärung mit vielfältigen Aus­ und Ansatz für ein neues, länderübergreifendes Projekt Weiterbildungsmaßnahmen. Die jungen Frauen übernommen: Seit Juli 2011 engagieren wir uns mit lernen beispielsweise kochen, um in einem Hotel zu „Fit for Life“ in Äthiopien, Kenia und Tansania. arbeiten, oder sie machen eine Ausbildung zur Bereits in dieser kurzen Projektlaufzeit gibt es erste Näherin. Ziel ist es, den Mädchen neue Perspektiven Erfolge. Wir haben in den drei Ländern unter anderem für eine gesunde und selbstbestimmte Zukunft zu bieten. » mehr als 60 Frauen­ und Jugendgruppen identifi­ ziert und durch gezielte Projektaktivitäten direkt gefördert. » 90 junge Frauen und Männer zu Trainern ausge­ bildet und auf ihre Arbeit mit den Jugendlichen in ihren Gruppen vorbereitet. Sie erhielten Schulungen zu Aufklärung und Familienplanung sowie zu Kleingewerbemanagement. » gute Kontakte zur lokalen Politik aufgebaut. Beispielsweise haben wir in Kenia Partnerschafts­ vereinbarungen mit dem Ministerium für Jugend Youth Truck und Sport sowie mit dem Gesundheitsministerium Mitarbeiter der Stiftung Weltbevölkerung sind in Tansania mit dem Youth Truck, unterzeichnet. dem „Jugendklub auf Rädern“, unterwegs und informieren Jugendliche in abgelegenen Regionen über Sexualität und Verhütung. Sie bieten zum Beispiel Gruppendiskussionen an und organisieren Freizeitaktivitäten, bei denen ganz Mehr Informationen unter nebenbei über die „heißen“ Themen gesprochen wird. www.weltbevoelkerung.de/fitforlife.html
  • 6. Entwic k lung sp roje k te 11 » Uganda ø Kinderzahl pro Frau: 6,2 48 Prozent der Bevölkerung sind jünger als 15 Jahre. Ca. vier Prozent aller 15- bis 24-jährigen Frauen sind HIV-infiziert. 94 35 Kampala Einwohnerzahl in Mio. 9 1970 2011 2050 * Schätzung UN Hauptstadt von Uganda Länderbüro seit 2000 Was wir erreicht haben Wie zwei Projektevaluierungen zeigen, können sich die Erfolge des „Young Adolescents Projects“ sehen lassen: » Wir haben mehr als 7.100 Schüler, 1.900 Eltern und 340 Lehrer mit lebenswichtigen Informationen erreicht. » Im Jahr 2011 hatten mehr als 90 Prozent der Schüler ein umfassendes Wissen über HIV und Aids – verglichen mit weniger als 25 Prozent zu » Beginn des Projektes. » Sieben Schulen verzeichneten einen deutlichen Rückgang bei Schulabbrechern: Mussten im Jahr Wofür wir uns engagieren 2008 noch 118 Mädchen die Schule aufgrund von Viele Jugendliche haben bereits mit 14 Jahren ihre frühen Schwangerschaften verlassen, waren es Projektbeispiel ersten Sexualkontakte gehabt, ohne ausreichend auf­ im Jahr 2011 nur noch 29 Mädchen. geklärt zu sein – für viele von ihnen mit folgenschweren » Wir haben 17 Mitarbeiter von Gesundheitsstationen Konsequenzen. Deshalb haben wir mit Unterstützung darin geschult, altersgerechte Gesundheitsdienste des Erziehungsministeriums Anfang 2009 zusammen für Jugendliche anzubieten, und haben sie dazu mit Bayer HealthCare Pharmaceuticals das innova­ ermutigt, in ihren Gesundheitsstationen jugend­ tive „Young Adolescents Project“ gestartet: An zehn freundliche Bereiche einzurichten. Grundschulen in den Distrikten Masindi, Tororo und Wakiso klären wir Mädchen und Jungen im Alter von » Das Projekt ist bei Bezirksvertretern auf große zehn bis 14 Jahren über Sexualität und Verhütung Akzeptanz gestoßen: Im Jahr 2011 entschieden sie, auf. Dabei beziehen wir das komplette Umfeld der Sexualunterricht als eine Priorität für die Bildungs­ Schüler mit ein: Lehrer, Eltern, religiöse und politische abteilungen zu erwägen. Entscheidungsträger und Gesundheitspersonal. Der » Wir haben ein Methodenhandbuch mit Erkennt­ ganzheitliche Ansatz hat sich als überaus effektiv nissen aus dem Projekt entwickelt und 850 Exem­ erwiesen. Ziel ist es, kulturelle und gesellschaftliche plare an Partnerorganisationen mit Empfehlungen Vorbehalte abzubauen und die Akzeptanz von Auf­ zur Nachahmung zur Verfügung gestellt. klärung und Verhütung zu erhöhen. Ausblick: Damit die erfolgreiche Arbeit mit der jungen Zielgruppe auch nach dem Projektende in 2012 fortgeführt und in lokale Strukturen eingebettet wird, schulen wir Lehrer als © Peter Ginter, Bayer AG Multiplikatoren und arbeiten eng mit den Distrikten zusammen, damit sie die Aktivitäten eigenständig implementieren. Mehr Informationen unter www.weltbevoelkerung.de/yap.html