2. KIMBERLE WILLIAMS
CRENSHAW
geboren (1959) ist eine
prominente Figur der
Critical Race Theory ( CRT )
Rechtswissenschaft-
Professorin in UCLA School
of Law und Columbia Law
School.
Spezialisiert im Bereich
Rasse und Gender.
3. ENTSTEHUNG DER
INTERSEKTIONALITÄT
„Die Intersektion von ‚Rasse‘ und Geschlecht
demarginalisieren: Eine Schwarze
feministische Kritik am
Antidiskriminierungsrecht, der feministischen
Theorie und der antirassistischen Politik“ -
Aufsatz (1989) Kimberle Crenshaw
8. INTERSEKTIONALITÄTS-
PARADIGMA
Nach Leslie Mc Call:
Anti-kategoriale Komplexität
• Soziale Kategorien bzw. Identitäten werden als Effekt von
Macht-Wissens Komplexen zurückgewiesen
Intra-kategoriale Komplexität
• Differenzen bzw. Ungleichheiten innerhalb einer Kategorie
bzw. Gruppe
Inter-kategoriale Komplexität
• Ungleichheitsrelationen zwischen sozialen Kategorien
9. PRAXEOLOGISCHER ANSATZ
Schritt 1: Identitätskonstruktionen beschreiben
Schritt 2: Symbolische Repräsentation identifizieren
Schritt 3: Bezüge zu Sozialstrukturen finden
Schritt 4: Wechselwirkungen zentraler Identitätskategorien auf
drei Ebenen benennen
Schritt 5: Identitätskonstruktionen vergleichen und clustern
Schritt 6: Strukturdaten ergänzen und Herrschaftsverhältnisse
analysieren
Schritt 7: Analyse von benannten Repräsentationen vertiefen
Schritt 8: Wechselwirkungen in der Gesamtschau herausarbeiten
10.
11. DARSTELLUNG EINER STUDIE
• Welchen Beitrag leistet „Intersektionalität“ zur Klärung
von Kompetenzunterschieden bei Jugendlichen?
• Anja Gottburgsen und Christiane Gross
• „Ob und inwiefern das Paradigma der Intersektionalität
zur Erklärung von Bildungsungleichheiten bei
Jugendlichen beitragen kann.“
• Lese- und Mathematikkompetenzen
12. DARSTELLUNG EINER STUDIE
Soziale Ungleichheiten im deutschem Bildungssystem
• Soziostrukturelle Benachteiligungen
• Sozioökonomischer Status
• Regionale Herkunft
• Konfession
• Migrationsstatus
13. INTERSEKTIONALITÄTSPARADIGMA
• Multidimensionalität relevanter soz. Kategorien
• Gender/Class/ Race vs. sex.
Orientierung/Alter/Migrationsstatus…
• Kombination soz. Merkmale wirkt sich
unterschiedlich aus (Schule, Arbeit, Familie…)
• Genderforschung und Bildungsforschung
(empirisch qualitativ)
• Ziel- auch in den quantitativen Analysen zu nutzen
14. STAND DER FORSCHUNG
• Soziale Herkunft beeinflusst die Bildung
• ♂ - Risikogruppe
• Migrationshintergrund – Benachteiligung in Bildung und
Kompetenzerwerb
• ♀ - bessere Resultate in der Bildung
• Soz. Zusammensetzung entscheidend für den Lernerfolg
(Migrantenanteil)
15. MULTIDIMENSIONALITÄTSANNAHME
SOZIALER UNGLEICHHEIT - HYPOTHESEN
• Jungen erreichen im Vergleich zu Mädchen niedrigere
Kompetenzwerte im Bereich Lesen (Hypothese H-1a) und
höhere im Bereich Mathematik (Hypothese H-1b).
• Je niedriger der soziale Status ist, desto niedriger sind
auch die erzielten Werte in beiden Kompetenzbereichen
(Hypothese H-2).
• Das Vorhandensein eines Migrationshintergrundes wirkt
sich nachteilig auf die erzielten Kompetenzwerte in beiden
Leistungsbereichen aus (Hypothese H-3).
16. INTERSEKTIONALE
VERWOBENHEIT- HYPOTHESE
• Gender und soziale Herkunft: Jungen mit niedriger sozialer Herkunft erreichen
besonders niedrige Kompetenzwerte im Lesen (Hypothese I-1a), Mädchen
mit niedriger sozialer Herkunft besonders niedrige in Mathematik (Hypothese
I-1b).
• Gender und Migrationsstatus: Jungen mit Migrationshintergrund erreichen
besonders niedrige Kompetenzwerte im Lesen (Hypothese I-2a), Mädchen
mit Migrationshintergrund besonders niedrige Kompetenzwerte in Mathematik
(Hypothese I-2b).
• Soziale Herkunft und Migrationsstatus: Jugendliche mit Migrationshintergrund
und niedriger sozialer Herkunft erzielen besonders niedrige Werte in beiden
Kompetenzbereichen (Hypothese I-3).
• Gender, soziale Herkunft und Migrationsstatus: Jungen mit
Migrationshintergrund und niedriger sozialer Herkunft erreichen besonders
niedrige Kompetenzwerte im Lesen (Hypothese I-4a), während Mädchen mit
Migrationshintergrund und niedriger sozialer Herkunft besonders niedrige
Kompetenzwerte in Mathematik erzielen (Hypothese I-4b).
17. KONTEXTABHÄNGIGKEIT -
HYPOTHESE
• für den Kontext Bildung- ob sich die individuellen Einflüsse von Gender,
Migrationsstatus und sozialer Herkunft je nach Schul- und Länderkontext
unterscheiden?
• Jugendliche mit Migrationshintergrund sollten in Schulen mit zunehmendem
Migrantenanteil signifikant schlechter abschneiden (Hypothese K-1).
• Der Gendereffekt sollte in Ländern mit geringerer Gleichstellung größer sein.
Daher sind größere Kompetenzunterschiede zwischen Jungen und
Mädchen in beiden Leistungsbereichen in Ländern mit mehr
Geschlechtergleichheit zu erwarten (Hypothese K-2).
• Die Schichtzugehörigkeit sollte in Ländern mit hoher Einkommensungleichheit
einen stärkeren Einfluss auf den Lernerfolg der Kinder aus sozial schwachen
Familien haben als in Ländern mit geringerer Einkommensungleichheit
(Hypothese K-3).
18.
19. DATEN UND METHODEN
• Individual- und Schulebene -> PISA-Daten aus 2006
• Deskriptive Darstellung -> Gewichtungsfaktor
• Hypothesen -> Mehrebenenanalysen (ungewichtet)
• Abhängige & Unabhängige Variablen
• Mathematik und Lesen
• Gender, Migrationsstatus, Bildungsabschluss der Eltern (ISCED)…
• Schulebene
• Migrantenanteil
• Länderebene
• GINI-Index und Gender Empowerment Measure
• Kontrollvariablen
• Alter und Testsprache
• Wohnortgröße
• Wohlstandsniveau des Landes
20. EMPIRISCHE ANALYSEN
• Modell 1 die Hypothesen zur Multidimensionalität sozialer
Ungleichheiten im Kompetenzerwerb
• Modell 2 die Hypothesen zur intersektionalen Verwobenheit
• Modell 3 die Hypothesen zur Kontextabhängigkeit der
Einflüsse der Gruppenzugehörigkeiten.
21.
22. MULTIDIMENSIONALITÄTSANNAHME
SOZIALER UNGLEICHHEIT -
HYPOTHESEN
• Jungen erreichen im Vergleich zu Mädchen niedrigere
Kompetenzwerte im Bereich Lesen (Hypothese H-1a) und
höhere im Bereich Mathematik (Hypothese H-1b).
BESTÄTIGT
• Je niedriger der soziale Status ist, desto niedriger sind
auch die erzielten Werte in beiden Kompetenzbereichen
(Hypothese H-2). BESTÄTIGT
• Das Vorhandensein eines Migrationshintergrundes wirkt
sich nachteilig auf die erzielten Kompetenzwerte in beiden
Leistungsbereichen aus (Hypothese H-3). BESTÄTIGT
23. INTERSEKTIONALE
VERWOBENHEIT- HYPOTHESE
• Gender und soziale Herkunft: Jungen mit niedriger sozialer Herkunft erreichen
besonders niedrige Kompetenzwerte im Lesen (Hypothese I-1a), Mädchen mit
niedriger sozialer Herkunft besonders niedrige in Mathematik (Hypothese I-
1b). BESTÄTIGT
• Gender und Migrationsstatus: Jungen mit Migrationshintergrund erreichen
besonders niedrige Kompetenzwerte im Lesen (Hypothese I-2a), Mädchen mit
Migrationshintergrund besonders niedrige Kompetenzwerte in Mathematik
(Hypothese I-2b). BESTÄTIGT
• Soziale Herkunft und Migrationsstatus: Jugendliche mit Migrationshintergrund
und niedriger sozialer Herkunft erzielen besonders niedrige Werte in beiden
Kompetenzbereichen (Hypothese I-3). BESTÄTIGT (Mathematik) / KEIN
EFFEKT (Lesen)
• Gender, soziale Herkunft und Migrationsstatus: Jungen mit
Migrationshintergrund und niedriger sozialer Herkunft erreichen besonders
niedrige Kompetenzwerte im Lesen (Hypothese I-4a), während Mädchen mit
Migrationshintergrund und niedriger sozialer Herkunft besonders niedrige
Kompetenzwerte in Mathematik erzielen (Hypothese I-4b). Nicht signifikant
24. KONTEXTABHÄNGIGKEIT -
HYPOTHESE
• für den Kontext Bildung- ob sich die individuellen Einflüsse von Gender,
Migrationsstatus und sozialer Herkunft je nach Schul- und Länderkontext
unterscheiden?
• Jugendliche mit Migrationshintergrund sollten in Schulen mit zunehmendem
Migrantenanteil signifikant schlechter abschneiden (Hypothese K-1).
BESTÄTIGT (Mathematik) / KEIN EFFEKT (Lesen)
• Der Gendereffekt sollte in Ländern mit geringerer Gleichstellung größer sein.
Daher sind größere Kompetenzunterschiede zwischen Jungen und
Mädchen in beiden Leistungsbereichen in Ländern mit mehr
Geschlechtergleichheit zu erwarten (Hypothese K-2). KEIN EFFEKT (Beide)
• Die Schichtzugehörigkeit sollte in Ländern mit hoher Einkommensungleichheit
einen stärkeren Einfluss auf den Lernerfolg der Kinder aus sozial schwachen
Familien haben als in Ländern mit geringerer Einkommensungleichheit
(Hypothese K-3). KEIN EFFEKT (Beide)
25.
26. BIBLIOGRAPHIE
• Bergische Unversität Wuppertal: Katharina Walgenbach. In:
http://www.erziehungswissenschaft.uni-wuppertal.de/personen/gender-und-diversity/katharina-
walgenbach/publikationen.html [17.12.2014]
• Budde, Jürgen (2013): Intersektionalität als Herausforderung für eine
erziehungswissenschaftliche soziale Ungleichheitsforschung In: Siebholz, Susanne [Hrsg.]:
Prozesse sozialer Ungleichheit : Bildung im Diskurs Wiesbaden: Springer VS. 245-257.
• Degele, Nina/Winker Gabriele (2008): Praxeologisch differenzieren. Ein Beitrag zur
intersektionellen Gesellschaftsanalyse. In: Klinger, Cornelia/Knapp, Gudrun-Axeli (Hrsg.):
ÜberKreuzungen. Fremdheit, Ungleichheit, Differenz. Münster: Westfälisches Dampfbott. 194-
209.
• Gottburgsen, Anja/Gross, Christiane (2012): Welchen Beitrag leistet „Intersektionalität“ zur
Klärung von Kompetenzunterschieden bei Jugendlichen? In: Soziologische Bildungsforschung.
Sonderband der Kölner Zeitschrift für Soziologie und Sozialpsychologie. Hg. Heike Solga/Rolf
Becker. Wiesbaden: VS Verlag. S. 86-109.
• Thema Intersektionalität: In: http://dissens.de/isgp/docs/literaturliste-
intersektionalitaet.pdf[19.12.2014]
• Walgenbach, Katharina ( 2012): Intersektionalität- Eine Einführung. URL: www.portal-
intersektionalität.de[17.12.2014]