sinn:schrift - Zukunft des Geldes - Teil 3 - Das Finanzsystem als Pyramidenspiel
1. Zukunft des Geldes
- Teil 3
Das Finanzsystem als
Pyramidenspiel
20. Oktober 2011
2. wir schreiben zukunft.
Die Informationsplattform sinn:schrift ist ein
ehrenamtliches, gemeinnütziges Projekt, dass
von vier Studenten der Unternehmensführung
initiiert wurde, um durch das holistische
Aufzeigen von alternativen Sichtweisen zu
festgefahrenen Themen die Offenheit zur
Weiterentwicklung der Gesellschaft zu fördern.
4. Zukunft des Geldes
- Teil 3
Vortragender: Gottfried Seelos
Architekt und Student der Immobilienwirtschaft, weist
mathematisch nach warum der ZinsesZins einen
Umverteilungsmechanismus des Geldvermögens von
arm nach reich bewirkt und wie wir durch die Effekte
des ZinsesZins alle miteinander verbunden sind.
5. Mag. arch., DI(fh) Gottfried Seelos
Schuldenuhr
http://www.ag-edelmetalle.de/charts/schuldenuhr/
6. Mag. arch., DI(fh) Gottfried Seelos
Statistisches Kreislaufmodell
Einkommen Arbeitsplätze
Arbeitsmarkt
Fertigkeiten Arbeitszeit
Ersparnisse Ersparnisse
Finanzmarkt
Zinsen Bank Zinsen
Zinsen Zinsen
Haushalte Kredit Kredit Unternehmen
Konsumgüter Produkte
Gütermarkt
Kaufpreis Verkaufserlös
8. Mag. arch., DI(fh) Gottfried Seelos
Zinsberechnung für Immobilien
im Anlagevermögen (Mietobjekt)
Gesamtkosten (GK) ohne Finanzierung: 20 Mio €
80% Fremdkapital: 16 Mio €
20% Eigenkapital: 4 Mio €
Finanzierungszeitraum: 25 Jahre
Fremdkapitalzinsen für Kredit ca.5-6%
durchschnittliche Zinsen über 25 Jahre auf Basis 3M Euribor inkl. Zuschläge.
Eigenkapitalverzinsung ca.5,2%
Sekundarmarktrendite lt. ÖNB haben Bundesanleihen im Zeitraum von 1989 bis 2010 eine durchschnittliche Performance von
5,13% gebracht.
9. Mag. arch., DI(fh) Gottfried Seelos
Zinsberechnung für Immobilien
im Anlagevermögen (Mietobjekt)
Zinsen in den Gesamtkosten der Immobilie (ohne Finanzierungskosten)
ca.35% von GK
Baustoffe: Exploration bis zum Fertigprodukt, sehr arbeitsteiliger Prozess mit Fremdfinanzierung der jeweiligen Firmen.
Bauleistung: Ebenso Fremdfinanzierung der ausführenden Firmen - zB. für neue Maschine
11. Mag. arch., DI(fh) Gottfried Seelos
Anteil der Zinslast
... in Immobilien (Mietobjekte): ca. 70% der Miete gehen als
Zinsrückzahlung an die Bank
Haushalt zahlt
700€ Miete
500 € 200 €
Bank Hauseigentümer
... Und was macht die Bank mit dem Geld??
12. Mag. arch., DI(fh) Gottfried Seelos
Zusammenhang von
Kapitalgeber – Schuldner
Zinseszins für Kapitalgeberseite = Arbeitsunabhängiges Einkommen
Zinseszins für Schuldnerseite = Wird erbracht durch arbeitsabhängiges
Einkommen
Je höher das verwaltete Kapital
einer Bank ist, desto mehr gerät sie
unter Druck Schuldner zu finden, tn
die die Zinsen für den Kapitalgeber Finanzwirtschaft =
finanzieren bzw. erarbeiten. Zinseszinsfunktio
n=
Ertrag
Exponentialfunktio K Kn=Ko(1+i)^n für
n= Kn=Ko*(1+i)^n n
Kapitalgeber
zum Zeitpunkt tn
Kapital
Bank
to
Zeit
to
Durch den Zins explodieren sowohl die
K
Gesamtgeldvermögen wie auch n Zahllast
die Gesamtschulden. Wer viel Geld hat,
Kn=Ko(1+i)^n für
wird durch Zins noch reicher,
Schuldner zum
während die übrige Bevölkerung immer
Zeitpunkt tn
schneller verarmt - das Geld konzentriert Mögliche
sich - die Reichen werden reicher, die Schuldner:
Armen ärmer. tn
- Unternehmen
Staaten
- Private
-
13. Mag. arch., DI(fh) Gottfried Seelos
Auswirkungen des ZinsesZins
= unsichtbare Umverteilung
Damit ergibt sich eine
o „unsichtbare“ Umverteilung von den unteren
sozialen Schichten der Gesellschaft zu den oberen
sozialen bzw. Lohn- und Gehaltsschichten,
o bedingt durch den in den Gütern und
Dienstleistungen versteckten Zinseszins
o und die zu geringe Sparquote bzw. zu geringes
Kapitalvermögen von 90% der Bevölkerung
o um diese Differenz durch Kapitaleinkommen
(=Zinsen) zu kompensieren.
14. Mag. arch., DI(fh) Gottfried Seelos
Wer profitiert von den Zinsen?
Zinssaldo der Haushalte
80
70
60
50
Zinslasten in 1000 DM
40
Zinserträge
30
Saldo
20
10
0
-10 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10
15. Mag. arch., DI(fh) Gottfried Seelos
Private Geldverteilung in
Österreich
16. Mag. arch., DI(fh) Gottfried Seelos
Vermögensverteilung in
Österreich - Immobilien
¡ Konzentration bei der Immobilienvermögensverteilung ist
beträchtlich. Das oberste Fünftel hält 75% des gesamten
Immobilienvermögens und die Top-10% besitzen 61%
(siehe Tabelle 5).
18. Verdoppelungszeit der Schulden
Mag. arch., DI(fh) Gottfried Seelos
bzw. Guthaben in Abhängigkeit
des Zinssatzes
http://www.google.at/search?hl=&q=Niveau+von+griechischen+Staatsanleihen&sourceid=navclient-ff&rlz=1B2RNFA_enAT212AT214&ie=UTF-8
http://www.handelsblatt.com/finanzen/anleihen/moody-s-senkt-bonitaetsnote-defizit-schock-laesst-griechische-anleihen-kollabieren;2566310
20. Wer sind die Gläubiger von
Mag. arch., DI(fh) Gottfried Seelos
Griechenland? Wer kauft die
Staatsanleihen?
.
Der Großteil der öffentlichen Schuldverschreibungen (Anleihen) befindet sich
im Besitz von Banken, Fonds, Versicherungen und anderen Finanzinstituten.
Privatpersonen im In- und Ausland besitzen nur den geringeren Teil der
Staatsschuld.
http://www.cash.ch/news/front/rss/schweizer_sind_grossglaeubiger_griechenlands-879039-449
http://www.faz.net/s/Rub3ADB8A210E754E748F42960CC7349BDF/
Doc~E3D23BF5731574C858073BFCE76FB80AA~ATpl~Ecommon~Sspezial.html
21. Mag. arch., DI(fh) Gottfried Seelos
Fraktionale Reservesystem der
Geschäftsbanken
¡ Die Verrechnung über Girokonten erlaubt es den
Geschäftsbanken, per Kredit (dh. durch Schaffung
von Schuldverhältnissen) Giroguthaben auf einer
Basis von Reserven bereit zu stellen, die nur einen
Bruchteil (eine Fraktion) des Kredites ausmachen.
¡ Wird auch Fiatgeld genannt – lat.: “es werde Geld“
= Schöpfungsprozeß.
¡ Dadurch ergibt sich die Möglichkeit der multiplen
Geldschöpfung mit einer sehr großen
Unabhängigkeit von den Einlagen (Ersparnisse der
Kunden).
22. Mag. arch., DI(fh) Gottfried Seelos
Fraktionale Reservesystem der
Geschäftsbanken – die Folgen
¡ Die Geldmenge M1 ist zwischen 1992-2008 um das
achtfache des realen BIP gewachsen.
¡ Die Geldmenge M1 besteht in der EU zu ca. 80% aus
unbaren Geld dh. Geld auf Girokonten, 19% aus
Banknoten und zu 1% aus Münzen.
¡ D.h. die Kreditsummen und Geldmenge M1 (M2+M3
konstant) schneller wachsen als die Wirtschaft.
¡ Dies erzeugt realwirtschaftliche Inflation
(Geldmengeninflation=Nachfrageinflation) und
Kapitalwertinflation (Assetpreisinflation) besonders
in Form von Aktienkursinflation und
Immobilienpreisinflation.
http://de.wikipedia.org/wiki/Quantitative_Lockerung
http://www.youtube.com/watch?v=PTUY16CkS-k&feature=related
http://www.youtube.com/watch?v=fdA2528uUj4&feature=related
23. Mag. arch., DI(fh) Gottfried Seelos
Fraktionale Reservesystem der
Geschäftsbanken – die Folgen
¡ Die Zirkulationsgeschwindigkeit „v“ von 4,6 auf 2,4
gefallen ist (Thema Umlaufsicherung + Folgen sh.
erste Präsentation)
¡ Die „quantitative easing“ Politik einiger großen
Zentralbanken verstärkt die genannten Folgen.
¡ Generell Verstärkung von Krisen und Konjunkturen
(Haussen) durch prozyklische Kreditvergabe der
Banken.
¡ Damit steigt auch die Gefahr von Blasenbildungen
auf den Finanzmärkten.
24. Mag. arch., DI(fh) Gottfried Seelos
Die Explosion der Kapitalmärkte
- „Atlas der Globalisierung 2009“
Täglich wird an den internationalen
Finanzmärkten das ca. 46-fache der
realen Wirtschaft bewegt.
25. Freie Kapitalmärkte versus
Mag. arch., DI(fh) Gottfried Seelos
Beschränkung
Finanztransaktionssteuer?
Brasilien baut Abwehrriegel gegen Investoren auf!
¡ Mit deutlich höheren Steuern will Brasilien ausländischen
Investoren die Anlage in brasilianische Anleihen vermiesen.
¡ Die hohen Kapitalzuflüsse aus dem Ausland schüren
Ängste vor einer zu starken Aufwertung der Landeswährung
Real.
http://www.handelsblatt.com/finanzen/anleihen/spekulationssteuer-brasilien-baut-abwehrriegel-gegen-investoren-auf;2675888
http://de.wikipedia.org/wiki/Currency_Carry_Trade
26. Mag. arch., DI(fh) Gottfried Seelos
Gedanken zu den Banken
¡ Josef Huber – dt. Ökonom, fordert eine Monetative
¡ Die Geldschöpfung und damit die Geldmengenkontrolle soll in eine
unabhängige staatliche Instanz gelegt werden – 4. Säule der
Demokratie (Legislative, Exekutive, Judikative) und damit eine
verbesserte Gewaltenteilung und damit Machtteilung zu erzielen.
¡ Die Kreditvergabe bleibt bei den Geschäftsbanken (nicht aber die
Geldschöpfung).
¡ Damit zinsfreie Kreditvergabe an den Staat möglich.
¡ Europaparlamentarier bitten die Zivilgesellschaft um Hilfe
gegen die Finanzbranche sh. Artikel
¡ Es ist ein einmaliger Schulterschluss: Konservative,
Sozialdemokraten, Liberale, Grüne und Sozialisten im EU-Parlament
wenden sich mit einem gemeinsamen Aufruf an die europäische
Zivilgesellschaft. Die mangelnde Gegen-Expertise zur
Interessenvertretung der Finanzmarktakteure sei eine Gefahr für die
Demokratie.
27. Mag. arch., DI(fh) Gottfried Seelos
Logische Konsequenzen aus der
Finanzkrise
¡ Too big to fail? - Aufteilung von Banken z.B. ab bestimmter
Bilanzsumme, damit diese nicht systemrelevant werden können –
Konkursverfahren.
¡ Trennung von Einlagen- und Investmentgeschäft – „Glass Steagal act“
1933 http://de.wikipedia.org/wiki/Glass-Steagall_Act
¡ Bzw, generelles Verbot mit Derivaten zu handeln (außer mit
realwirtschaftlichen Hintergrund)
¡ Anpassung von Managergehältern an die langfristig erbrachten
Leistungen.
¡ Rechtliche Verankerung von Haftungen für Bankenmanager.
28. Mag. arch., DI(fh) Gottfried Seelos
Wienerin kämpft um ihr Recht
auf betteln – wer hilft wem?
¡ Zum "Schutz vor Ausbeutung" wurde das Bettelverbot
erlassen.
¡ http://derstandard.at/1282978499245/Verfassungsklage-Wienerin-
kaempft-um-ihr-Recht-auf-Betteln
¡ Eklat um Abfindung für Hypo-Chef
VP-Ditz sichert abgesetztem Bankchef gegen SP-Widerstand bis zu 2,9
Millionen Euro. Der Verlust der Bank betrug 2009 rund 1,6 Milliarden
Euro.
http://derstandard.at/1269045766527/Streit-um-Pinkl-Millionen-Eklat-um-Abfindung-fuer-Hypo-Chef
¡ Bankenrettungsschirm
¡ Offenbar gibt es mittlerweile auch Überlegungen der EU-Kommission,
den Euro-Rettungsschirm von derzeit 750 Mrd. Euro zu verdoppeln.
¡ Die US-Milliardäre Warren Buffett und Bill Gates haben etliche
Gleichgesinnte gefunden, die einen großen Teil ihres Vermögens
spenden wollen.
http://www.sueddeutsche.de/geld/us-superreiche-wollen-spenden-raus-mit-der-kohle-1.984254
29. Mag. arch., DI(fh) Gottfried Seelos
Kommentare zu den Banken
¡ ICH DENKE, DASS BANK-INSTITUTE GEFÄHRLICHER ALS STEHENDE
ARMEEN SIND. ... WENN DIE AMERIKANISCHE BEVÖLKERUNG ES
ZULÄSST, DASS PRIVATE BANKEN IHRE WÄHRUNG HERAUSGEBEN...
DANN WERDEN DIE BANKEN UND KONZERNE DIE SO ENTSTEHEN
WERDEN, DAS VOLK SEINES GESAMTEN BESITZES BERAUBEN, BIS
EINES TAGES IHRE KINDER OBDACHLOS AUF DEM KONTINENT
AUFWACHEN, DEN IHRE VÄTER EINST EROBERTEN.
THOMAS JEFFERSON (1743-1826), III. PRÄSIDENT DER USA
¡ EIGENTLICH IST ES GUT, DASS DIE MENSCHEN DER NATION UNSER
BANKEN- UND WÄHRUNGSSYSTEM NICHT VERSTEHEN. WÜRDEN SIE
ES NÄMLICH, SO HÄTTEN WIR EINE REVOLUTION NOCH VOR
MORGEN FRÜH.
HENRY FORD (1863-1947), GRÜNDER DER FORD MOTOR
COMPANY
32. Staatsverschuldung Deutschland 1960-2010
Finanzwirtschaft =
Zinseszinsfunktion =
Exponentialfunktion=
Kn=Ko*(1+i)^n
D =80% vom BIP
USA >80% vom BIP
=12.700.000.000.000 $ * 0,02mm
= 2.540.000 km= 6,6 fache Entfernung zum Mond
=384.400km mittlere Entfernung Erde zum Mond
=Geldschein Dicke ca. 0,2mm
=13.900.000.000.000 $ * 0,02mm
= 2.780.000 km= 7,3 fache Entfernung zum Mond
34. Mag. arch., DI(fh) Gottfried Seelos
Finanzwirtschaft versus
Realwirtschaft
Umverteilung kann
nicht mehr
funktionieren – Abbau
des Sozialstaates
Kapital
Haushaltsbudget=
Empirische Daten= ca.
Lineare Funktion=
HEK=k*x+d
Umverteilung kann
funktionieren –
Aufbau des
Sozialstaates
Der Anteil der Zinsausgaben gemessen an den Steuereinnahmen beträgt in den meisten OECD
Ländern zwischen 15-20% der Steuerquote, in Japan bereits über 40%.
In Zins und Tilgung zusammen fließen in Deutschland 32% der
öffentlichen Gesamtausgaben.
http://diepresse.com/home/politik/innenpolitik/546403/index.do?from=simarchiv
35. Zusammenhang von Zinseszins
Mag. arch., DI(fh) Gottfried Seelos
bzw. Geldmengenzuwachs und
Krieg bzw. Börsencrash
1871 1914 1929 1940 2000 2007
dt. franz. Krieg 1. Börsencras 2. Weltkrieg Dot.com Blase Finanzkrise
Weltkrieg h
36. Mag. arch., DI(fh) Gottfried Seelos
Das Wirtschaftssystem als
Verursacher von Krisen
Zwischen 1970 und 1998 gab es - nach den Statistiken
des IWF - 169 Währungs- und 96 Bankenkrisen.
37. Mag. arch., DI(fh) Gottfried Seelos
„Marktturbulenzen“ – ein
altbekanntes Phänomen
38. Mag. arch., DI(fh) Gottfried Seelos
Paul Vocker – An economy on
thin ice
¡ I don't know whether change will come with a bang or a whimper,
whether sooner or later. But as things stand, it is more likely than
not, that it will be financial crises rather than policy foresight that will
force the change. (April 2005)
Paul Adolph Volcker (* 5. September 1927 in Cape May, NJ, USA)
war von August 1979 bis August 1987 Vorsitzender (Chairman) des
Federal Reserve System der Vereinigten Staaten von Amerika
nachdem er von 1975 an bereits der Federal Reserve Bank of New York
vorgestanden hatte und
ist aktuell Vorsitzender des neu gegründeten "Economic Recovery
Advisory Board" des amerikanischen Präsidenten Barack Obama.
http://www.washingtonpost.com/wp-dyn/articles/A38725-2005Apr8.html
39. Mag. arch., DI(fh) Gottfried Seelos
Auswirkungen der Geldordnung
¡ Disparitative Verteilung der Geldvermögen und
damit Auseinanderdriften der
Gesellschaftsschichten.
¡ Zwang zu mehr Verschuldung.
¡ Zusammenbruch des Geld- und Wirtschaftssystem in
makroökonomischen Zyklen von ca. 60-70 Jahren
¡ Systematische Ausbeutung der Natur durch den
Wachstumszwang.
41. Basel Institute of Commons and
Mag. arch., DI(fh) Gottfried Seelos
Economics - Österreichs
Schulden bloß bei 21,8 Prozent
Entscheidend sei das Verhältnis der Schulden zu
den Privatvermögen in den einzelnen Ländern.
Mit anderen Worten: Allein die "Abschöpfung" der
Vermögenszuwächse der letzten zehn Jahre würde
ausreichen, um die Staaten zu entschulden.
Am Beispiel Deutschland führt Dill aus, dass 1950
noch 36 Prozent der Gesamtsteuern von
Wohlhabenden und Firmen aufgebracht wurden.
2009 waren es nur noch 15 Prozent
http://derstandard.at/1288659809732/Schweizer-Institut-Oesterreichs-Staatsschulden-in-zehn-Jahren-tilgbar
http://derstandard.at/1284594639201/STANDARD-Streitgespraech-Wir-sind-ja-nicht-auf-einem-Raubzug
http://derstandard.at/1277338642328/STANDARD-Interview-OeVP-Klubchef-Kopf-Unsere-Steuerquote-ist-nahe-an-der-Sklaverei
http://www.ag-edelmetalle.de/charts/schuldenuhr/
42. The Great Land Grab: Rush for
Mag. arch., DI(fh) Gottfried Seelos
World’s Farmland Threatens
Food Security for the Poor
¡ In the midst of a severe food and economic crisis, the “land grabbing”
trend has grown as an international phenomenon.
¡ Einer der großen Kämpfe des 21. Jahrhunderts wird um die
Ernährungsgüter ausgefochten werden. Staaten, die auf
Nahrungsmittelimporte angewiesen Branche. Die reichen Staaten
haben diesen Trend über lange Zeit hinweg akzeptiert, bis sie im
Frühjahr 2008 von protektionistischen Maßnahmen der
Erzeugerstaaten aufgeschreckt wurden, die ihre Naturalienexporte
begrenzten. Von da an entschieden sich besonders die Staaten mit
wachsenden Wirtschafts- und Bevölkerungszahlen in zunehmendem
Maße, Reserven anzulegen, indem sie fruchtbare Flächen im Ausland
aufkauften -- Agrarland, das sie selbst nicht besitzen.
http://www.ethiosun.com/2010/03/the-great-land-grab-rush-for-world%E2%80%99s-farmland-threatens-food-security-for-the-poor/
http://www.grain.org/front/
43. The Great Land Grab: Rush for
Mag. arch., DI(fh) Gottfried Seelos
World’s Farmland Threatens
Food Security for the Poor
¡ Zur gleichen Zeit kauften auch Spekulanten immer mehr
Agrarflächen, um mit ihnen Geschäfte zu machen. Sie sind davon
überzeugt, dass Nahrungsmittel das Gold künftiger Zeiten sind. Nach
ihrer Ansicht wird sich bis zum Jahr 2050 das Angebot verdoppeln, um
die weltweite Nachfrage zu decken. "Investieren Sie in Korn! Kaufen
Sie Land!", insistiert Jim Rogers, ein Guru des Rohstoffmarktes. Der
US-Milliardär George Soros setzt derweil auf Agrartreibstoffe und hat
Landflächen in Argentinien erworben. Eine schwedische
Unternehmensgruppe hat eine halbe Million Hektar in Russland
gekauft und der russische Hedge-Fonds Renaissance Capital 300.000
Hektar in der Ukraine. Die britische Landkom erstand 100.000 Hektar
Agrarland in der Ukraine, während sich das US-Bankhaus Morgan
Stanley und die agroindustrielle Louis-Dreyfus-Gruppe aus Frankreich
mit zehntausenden Hektar in Brasilien eindeckten. Das sind nur einige
Beispiele.
44. The Great Land Grab: Rush for
Mag. arch., DI(fh) Gottfried Seelos
World’s Farmland Threatens
Food Security for the Poor
¡ Die größten Ankäufer von Land weltweit sind Staaten, die über
Petrodollar oder weitreichende Devisenreserven verfügen. An der
Spitze dieser Gruppe steht Südkorea mit 2.306.000 Hektar
Bodeneigentum im Ausland. Es folgen China (2,09 Millionen),
Saudi Arabien (1,61 Millionen), die Vereinigten Arabischen
Emirate (1,28 Millionen) und Japan (324.000 Hektar).Die
Gesamtfläche des aufgekauften Agrarlandes im Ausland beläuft sich
auf rund acht Million Hektar. In dünn besiedelten Staaten befinden
sich mitunter ganze Regionen unter ausländischer Kontrolle, weil die
entsprechenden Regierungen willens sind, einen Teil der nationalen
Souveränität zu veräußern. Ein besorgniserregendes Phänomen. In
einem alarmierenden Bericht spricht die Nichtregierungsorganisation
Grain von einer "Hortung von Boden auf internationalem Niveau".
45. Die Plünderung der Erde
ein Buch von Dirk Löhr
Worum geht es?
Jahr für Jahr werden zwischen 3.000 und 30.000 Tier- und Pflanzenarten ausgelöscht
wir befinden uns mitten im größten Artensterben während der letzten 65 Millionen
Jahre.
Zugleich übersteigt jedes Jahr (!) die Zahl der Menschen, die durch die Folgen von
Armut, Hunger, unzureichendem Zugang zu Wasser etc. getötet werden, die
Zahl aller Soldaten, die während der sechs Jahre des Zweiten Weltkrieges ihr
Leben ließen.
Die Zerstörung der Natur und die Zerstörung von Menschen: Beides hängt eng
miteinander zusammen; das Vernichtungswerk hat System. Unter dem ideologischen
Deckmantel der Effizienz wird aktuell ein brutaler wie methodischer Raubzug gegen
Mensch und Natur geführt. Der dabei von den Privatisierungs-Gurus und den Rendite-
Junkies in Wirtschaft, Wissenschaft und Politik vorgelegte Plan ist nicht die
behauptete Lösung, sondern der Kern des Problems.
http://www.die-pluenderung-der-erde.de/
http://www.youtube.com/watch?v=IbDmOt-vIL8
Eugen Drewermann
¡ http://www.youtube.com/watch?
v=6l9jyI_S0GQ&feature=PlayList&p=DC3AC050C0359172&playnext=1&index=10
46. Mag. arch., DI(fh) Gottfried Seelos
Die Plünderung der Erde
Worum geht es?
¡ Jahr für Jahr werden zwischen 3.000 und 30.000
Tier- und Pflanzenarten ausgelöscht wir
befinden uns mitten im größten Artensterben
während der letzten 65 Millionen Jahre.
¡ Zugleich übersteigt jedes Jahr (!) die Zahl der
Menschen, die durch die Folgen von Armut,
Hunger, unzureichendem Zugang zu Wasser
etc. getötet werden, die Zahl aller Soldaten, die
während der sechs Jahre des Zweiten
Weltkrieges ihr Leben ließen.
47. Mag. arch., DI(fh) Gottfried Seelos
Die Plünderung der Erde
¡ Die Zerstörung der Natur und die Zerstörung von
Menschen: Beides hängt eng miteinander
zusammen; das Vernichtungswerk hat System.
Unter dem ideologischen Deckmantel der Effizienz
wird aktuell ein brutaler wie methodischer Raubzug
gegen Mensch und Natur geführt. Der dabei von den
Privatisierungs-Gurus und den Rendite-Junkies in
Wirtschaft, Wissenschaft und Politik vorgelegte Plan
ist nicht die behauptete Lösung, sondern der Kern
des Problems.
http://www.die-pluenderung-der-erde.de/
http://www.youtube.com/watch?v=IbDmOt-vIL8
Eugen Drewermann
http://www.youtube.com/watch?v=6l9jyI_S0GQ&feature=PlayList&p=DC3AC050C0359172&playnext=1&index=10
49. Mag. arch., DI(fh) Gottfried Seelos
Wachstumszwang
¡ Die Basis der Finanzwirtschaft ist der Zinseszins,
welche eine Exponentialfunktion darstellt deren
Limes im Unendlichen liegt.
o Das Geldkapital wächst durch den Zinseszins
prinzipiell exponentiell.
o Die Basis für die Realwirtschaft ist diese Welt mit
Ihren Ressourcen, welche endlich sind.
50. Mag. arch., DI(fh) Gottfried Seelos
Wachstumszwang
¡ Durch den Zinseszins ergibt sich ein
Wachstumszwang der auf Kosten der Umwelt
erfolgt.
o Dieser Wachstumszwang löst in der
Produktionssphäre einen Reproduktionszwang durch
Produktivitätssteigerung aus.
o Die Produktivitätssteigerung löst wiederum generell
einen Investitionszwang (der anderen Unternehmen
die noch nicht das Produktivitätsniveau erreicht
haben) aus, der wiederum unter dem Vorzeichen des
Zinseszinses (Kredit) steht.
51. Mag. arch., DI(fh) Gottfried Seelos
Wachstumszwang
o Dadurch ergibt sich eine asymptotische Annäherung,
daß die Arbeitskraft in Produktionsprozessen
verschwindet, bei gleichzeitiger Aufrechterhaltung
der Illusion, wer Arbeit finden will, der findet welche,
um den gesellschaftlichen Zusammenhalt zu
prolongieren.
o Akkumulationsprozesse im Sinne von
Monopolbildung (Wal Mart, Nestle,…) und im Sinne
von Geldakkumulation – Geld wird aus sich selbst
heraus generiert (durch Zinseszinsfunktion =
arbeitsloses Einkommen) sind das Ergebnis.
52. Mag. arch., DI(fh) Gottfried Seelos
Wachstumszwang
o Die Arbeitskraft (die mit Kaufkraft ausgestattet ist)
ist aber die Basis für die Abnahme der Güter aus
diesen Produktionsprozessen.
o Dieses prozessualbedingte Abschaffen der Basis, bei
gleichzeitiger massiver Umverteilung von
Geldvermögen schafft innere Spannungen in einer
Gesellschaft, die letzten Endes zu innerstaatlichen
Unruhen und Krieg führen kann.
53. Mag. arch., DI(fh) Gottfried Seelos
Ist die Welt ein „verbundenes
System“?
¡ Kapitalgeber und Kreditnehmer bedingen einander,
ohne Schuldner keine Zinszahlung und damit kein
Kapitalzuwachs.
¡ Thema: arbeitsunabhängiges Einkommen versus
arbeitsabhängiges Einkommen.
¡ Der Handelsbilanzüberschuss des einen Landes ist
das Handelsbilanzdefizit des anderen Landes oder
der anderen Länder.
54. Mag. arch., DI(fh) Gottfried Seelos
Ist die Welt ein „verbundenes
System“?
¡ Strebt man keinen Ausgleich an zB im Sinne Keynes
(Bancor Plan), dann bedeutet dieses
Wirtschaftssystem immerwährenden
Wirtschaftskrieg, weil jeder Staat besser, sprich
produktiver sein muß wie der oder die anderen
Staaten um einen Handelsbilanzüberschuss
erarbeiten zu können.
¡ Ist das verbunden Sein oder das getrennt Sein eine
Illusion?
¡ Wenn wir die Welt als verbundenes System
wahrnehmen, dann sollte daraus etwas resultieren:
56. And, you know, there is no such thing as society.
There are individual men and women and families.
MAGARET THATCHER, 1987
57. Mag. arch., DI(fh) Gottfried Seelos
Das neoliberale Gesellschaftsbild
Kernaussage von Thatcher:
Im Zentrum des neoliberalen Gesellschaftsbildes gibt
es keine Gesellschaft sondern nur einzelne Subjekte.
Die Prämisse, dass Menschen von Eigeninteressen
geleitet werden und die Gesellschaft dann am besten
funktioniert, wenn diese Eigeninteressen nahezu alle
Aktivitäten leiten können, beherrscht das Denken und
Handeln des Neoliberalismus.
Damit wird gesellschaftliche Kohäsion und
Empathie zu einer nicht notwendigen, abstrakten
Einheit degradiert.
58. Mag. arch., DI(fh) Gottfried Seelos
Das neoliberale Gesellschaftsbild
Folgen:
Dieses Denkmuster generiert ein zusätzliches (zu den
originär wirtschaftlich systemimmanenten Fehlern)
¡ Auseinanderdriften von Gesellschaftsteilen-
bzw. Schichten,
¡ eine Zersplitterung von gesellschaftlicher
Solidarität und damit
¡ Verlust an Macht gegenüber herrschenden
Systemen.
59. Mag. arch., DI(fh) Gottfried Seelos
Das neoliberale Gesellschaftsbild
Zu beobachten unter anderem an den politischen
Diskurs der in Gegensatzpaaren stattfindet -
Fragmentierung der Gesellschaft.
¡ Ausländer gegen Inländer
¡ Reiche gegen Arme bzw Sozialhilfeempfänger
(Steuersystem + Transferzahlungen)
¡ Selbständig Erwerbstätige gegen unselbständige
Erwerbstätige (prekäre Arbeitsverhältnisse +
Lohnquote)
¡ Alte gegen Junge (Pensionssystem)
¡ Frauen gegen Männer (im Berufsleben - speziell von
der ÖVP)
¡ usw.
60. Was sind die Voraussetzungen
Mag. arch., DI(fh) Gottfried Seelos
für eine neoliberale
Gesellschaft? - Schockstrategie
Hayek fordert von Thatcher die Umsetzung des
Neoliberalismus in Großbritannien
Als Friedrich von Hayek, der Schutzheilige der
Chicagoer Schule, 1981 von einem Besuch in Chile
zurückkehrte, war er von Augusto Pinochet und den
Chicago Boys dort so beeindruckt, dass er seiner
Freundin Margaret Thatcher, Premierministerin von
Großbritannien, einen Brief schrieb. Er bestürmte sie,
das südamerikanische Land als Modell dafür zu
nehmen, Großbritanniens keynesianische Wirtschaft
umzuformen. Thatcher und Pinochet sollten später zu
engen Freunden werden.
61. Was sind die Voraussetzungen
Mag. arch., DI(fh) Gottfried Seelos
für eine neoliberale
Gesellschaft? - Schockstrategie
Brief von Thatcher an Hayek
¡ »Sie werden mir sicherlich zustimmen, dass hier in
Großbritannien mit unseren demokratischen
Institutionen und der Notwendigkeit eines hohen
Maßes von Konsens einige der in Chile ergriffenen
Maßnahmen ziemlich inakzeptabel wären.
Unsere Reform muss mit unseren Traditionen
und unserer Verfassung in Einklang stehen.«
Das Fazit war: Der Neoliberalismus im Chicagoer
Stil war in einer Demokratie wie dem Vereinigten
Königreich einfach nicht möglich.
62. Was sind die Voraussetzungen
Mag. arch., DI(fh) Gottfried Seelos
für eine neoliberale
Gesellschaft? - Schockstrategie
Milton Friedman (* 31.07.1912 ; † 16.11.2006)
¡ In einem seiner einflussreichsten Texte stellte
Friedman das auf, was ich (Naomi Klein) mittlerweile
als das strategische Kerndogma seiner Bewegung
bezeichne: Die Schockdoktrin.
¡ Er stellte fest: »Nur eine Krise – eine tatsächliche
oder empfundene – führt zu echtem Wandel.
Wenn es zu einer solchen Krise kommt, hängt das
weitere Vorgehen von den Ideen ab, die im Umlauf
sind. Das ist meiner Ansicht nach unsere
Hauptfunktion: Alternativen zur bestehenden Politik
zu entwickeln, sie am Leben und verfügbar zu
halten, bis das politisch Unmögliche
politisch unvermeidlich wird.«
63. Was sind die Voraussetzungen
Mag. arch., DI(fh) Gottfried Seelos
für eine neoliberale
Gesellschaft? - Schockstrategie
¡ Und wenn die Krise erst einmal da ist, davon war
der Professor der University of Chicago überzeugt,
kommt es vor allem darauf an, schnell zu handeln,
der krisengeschüttelten Gesellschaft rasche
und unumkehrbare Veränderungen
aufzuzwingen, ehe sie wieder in die »Tyrannei des
Status quo« zurückfallen kann.
¡ Er schätzte: »Eine neue Regierung hat ungefähr
sechs bis neun Monate Zeit, um tiefgreifende
Veränderungen zu erreichen; nutzt sie die
Gelegenheit nicht, während dieses Zeitraums
entscheidend zu handeln, wird sie sie nicht noch
einmal bekommen.«
64. Was sind die Voraussetzungen
Mag. arch., DI(fh) Gottfried Seelos
für eine neoliberale
Gesellschaft? - Schockstrategie
¡ Sechs Wochen nach Thatchers Brief an Hayek passierte etwas,
das sie umdenken ließ und auch das Schicksal des
korporatistischen Kreuzzugs änderte: Am 2. April 1982 besetzte
Argentinien die Falklandinseln, ein Relikt der britischen
Kolonialherrschaft.
¡ Übersehen wird jedoch dabei, was der Krieg für das Projekt freier
Markt bedeutete, nämlich enorm viel: Der Falklandkrieg gab
Thatcher die politische Deckung, ein Programm der radikalen
kapitalistischen Umwandlung zum ersten Mal in einer liberalen
westlichen Demokratie durchzusetzen.
¡ Thatchers erfolgreiche Nutzbarmachung des Falklandkriegs
war der erste definitive Beweis, dass ein Wirtschaftsprogramm
der Chicagoer Schule keine Militärdiktaturen und
Folterkammern braucht, um Fortschritte zu machen.
65. Was sind die Voraussetzungen
Mag. arch., DI(fh) Gottfried Seelos
für eine neoliberale
Gesellschaft? - MPS
o Die MPS war mitunter von dem liberal-konservativen
österr. Ökonom Friedrich von Hayek als ein
interdisziplinärer Zusammenschluß von
Wirtschaftswissenschaftern, Intellektuellen,
Publizisten und Geschäftsleuten 1947
gegründet worden.
¡ Die akademische Etablierung und die
gesellschaftlich-politische Hegemonialisierung des
Neoliberalismus wurde maßgeblich vorangebracht
und dominiert durch die Mitglieder des wichtigsten
transnationalen Netzwerkes, nämlich der MPS.
66. Was sind die Voraussetzungen
Mag. arch., DI(fh) Gottfried Seelos
für eine neoliberale
Gesellschaft? - MPS
¡ Die Mitglieder der MPS machten es sich zur Aufgabe, nicht nur die als
„totalitär „ dargestellten keynesianischen und sozialistischen Theorien
durch den zu entwickelnden Neoliberalismus zurückzudrängen,
sondern ihre Ideen auch unermüdlich zu verbreiten und dadurch
wirksam zu machen.
¡ Dies macht Hayek´s Memo, vor der ersten Konferenz der MPS
deutlich, indem er die Motivation kurz und prägnant darstellt:
l Wir müssen eine Armee von Kämpfern für die Freiheit
(=liberale Wirtschaftsordnung) heranziehen und trainieren.
Wenn wir trotz einer überwältigenden uns
entgegenstehenden öffentlichen Meinung daran arbeiten,
diese Meinung zu formen und zu führen, ist unser Fall
keineswegs hoffnungslos.
67. Gesellschaftliche Folgen des
Mag. arch., DI(fh) Gottfried Seelos
„Neoliberalismus“ und
„Postdemokratie“
Grundsätzlich:
Jedes demokratisch politische System benötigt die
Zustimmung der Bevölkerung!
Colin Crouchs Definition der Postdemokratie:
„Der Begriff bezeichnet ein Gemeinwesen, in dem zwar
nach wie vor Wahlen abgehalten werden, Wahlen, die
sogar dazu führen, dass Regierungen ihren Abschied
nehmen müssen, in dem allerdings konkurrierende
Teams professioneller PR-Experten die öffentliche
Debatte während der Wahlkämpfe so stark
kontrollieren, dass sie zu einem reinen Spektakel
verkommt, bei dem man nur über eine Reihe von
Problemen diskutiert, die die Experten zuvor
ausgewählt haben.
68. Gesellschaftliche Folgen des
Mag. arch., DI(fh) Gottfried Seelos
„Neoliberalismus“ und
„Postdemokratie“
Die Mehrheit der Bürger spielt dabei eine passive,
schweigende, ja sogar apathische Rolle, sie
reagieren nur auf die Signale, die man ihnen gibt.
Im Schatten dieser politischen Inszenierung wird
die reale Politik hinter verschlossenen Türen
gemacht: von gewählten Regierungen und Eliten,
die vor allem die Interessen der Wirtschaft
vertreten.“
http://www.tagesspiegel.de/kultur/literatur-alt/das-
ding-heisst-demokratie/1440086.html
69. ELITE
Janine R. Wedel - SHADOW
Mag. arch., DI(fh) Gottfried Seelos
70. Mag. arch., DI(fh) Gottfried Seelos
Janine R. Wedel - SHADOW
ELITE
¡ How the World's New Power Brokers Undermine
Democracy, Government, and the Free Market
(Basic Books; December 1, 2009)
¡ Mit Hegemonie wird im Anschluss an Gramsci „ein
Typus von Herrschaft benannt, der im
Wesentlichen auf der Fähigkeit basiert, eigene
Interessen als gesellschaftliche
Allgemeininteressen zu definieren und
durchzusetzen.
http://janinewedel.info/shadowelite.html
71. Mag. arch., DI(fh) Gottfried Seelos
Fragmentierung des Staates -
Hegemonie
Guttenberg-Ministerium gibt neuen Auftrag an Großkanzlei
Linklaters zur Bankenregulierung
Wie weit darf staatliches Outsourcing gehen?
Guttenberg hatte Anfang August im Gegensatz zu Zypries eine
entsprechende Vorlage parat. Aber eben eine, die just eine Kanzlei
erarbeitet hat, die dick im Geschäft mit Banken ist - das Papier mit
dem Linklaters-Logo liegt SPIEGEL ONLINE vor.
¡ "Wir schreiben unsere Gesetze selbst"
¡ Jetzt muss sich Guttenberg vorwerfen lassen, das Outsourcing
staatlicher Aufgaben auf eine neue Ebene zu heben - und leichtfertig
über mögliche Interessenskonflikte hinwegzugehen.
http://www.spiegel.de/politik/deutschland/0,1518,643607,00.html
72. Europaparlamentarier bitten die
Mag. arch., DI(fh) Gottfried Seelos
Zivilgesellschaft um Hilfe gegen
die Finanzbranche
¡ Es ist ein einmaliger Schulterschluss: Konservative,
Sozialdemokraten, Liberale, Grüne und Sozialisten
im EU-Parlament wenden sich mit einem
gemeinsamen Aufruf an die europäische
Zivilgesellschaft.
¡ Die mangelnde Gegen-Expertise zur
Interessenvertretung der Finanzmarktakteure sei
eine Gefahr für die Demokratie
http://www.tagesspiegel.de/politik/die-ohnmaechtigen-im-europaparlament/1885936.html
73. Mag. arch., DI(fh) Gottfried Seelos
Resume
¡ Neben den vielen Krisen, die dieses Wirtschaftssystem generiert
(Subprime-, Finanz-, Banken-, Schuldenkrise usw.), gibt es eine Krise
die noch schwerer wiegt, nämlich die Krise unseres
Demokratieverständnis und der daraus resultierende Einsatz für die
Demokratie.
¡ Damit überlassen wir das Handeln und das Kreieren von Zukunft den
politischen Apparaten, Lobbying Gruppen, Finanzwirtschaft, einer
verblendeten Wirtschaftswissenschaft, usw.
¡ Der Individualismus und das Konkurrenzdenken- und Handeln hat
verstärkt durch den Neoliberalismus sich in den Köpfen der meisten
Menschen festgesetzt (bemerkenswerterweise oft auch bei den
Menschen, die schon auf der „Verliererseite“ stehen). Was für ein
fantastischer Werbefeldzug (der Neoliberalen) das doch war und noch
immer ist, mit der Folge, daß die Leute gegen ihre eigenen Interessen
entscheiden und es nicht mal bemerken (wollen).
74. Mag. arch., DI(fh) Gottfried Seelos
Resume
¡ „Unbegrenzte Konkurrenz führt zu einer riesigen Verschwendung von
Arbeit und zu dieser Lähmung des sozialen Bewusstseins von
Individuen, die ich zuvor erwähnt habe. Diese Lähmung der Einzelnen
halte ich für das größte Übel des Kapitalismus. Unser ganzes
Bildungssystem leidet darunter. Dem Studenten wird ein
übertriebenes Konkurrenzstreben eingetrichtert und er wird dazu
ausgebildet, raffgierigen Erfolg als Vorbereitung für seine zukünftige
Karriere anzusehen.“
Albert Einstein
75. Mag. arch., DI(fh) Gottfried Seelos
Resume
¡ Das Gebot der Stunde ist der politisch denkende und
handelnde Mensch.
¡ Das Fundament seiner Handlungen ist die Empathie, abgeleitet
vom Wissen, dass wir in ein verbundenes System eingebettet
sind.
76. Mag. arch., DI(fh) Gottfried Seelos
Ludwig Erhard
„Wir sollten uns nicht so gebärden, als ob das Erkennen
volkswirtschaftlicher Zusammenhänge nur den Gralshütern vorbehalten
bliebe, die auf der einen Seite wissenschaftlich, auf der anderen Seite
demagogisch ihre verhärteten Standpunkte vortragen. Nein, jeder
Bürger unseres Staates muss um die wirtschaftlichen
Zusammenhänge wissen und zu einem Urteil befähigt sein, denn
es handelt sich hier um Fragen unserer politischen Ordnung,
deren Stabilität zu sichern uns aufgegeben ist.”
Ludwig Erhard, 1962 (*4.Februar 1897; † 5.Mai 1977)
Wirtschaftswissenschafter
1949 bis 1963 Bundesminister für Wirtschaft in Deutschland
1963 bis 1966 zweiter Bundeskanzler in Deutschland
77. Herzlichen Dank für
Ihre Aufmerksamkeit
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