2. Bloggen mit
WordPress
Von Simone Janson
Journalistin, Gründerin
von Berufebilder.de,
Expertin am Institut für
Kommunikation in sozialen
Medien (ikosom)
ARTWert SommerCampus
2012: Social Media Marketing
Modul 3
Do. 26. - Sa. 28. Juli 2012
9.30-16.30 Uhr
WeTeK Seminarzentrum
Pfefferberg, Berlin
3. Was Sie erwartet:
Tag 1: Grundlagen des Bloggens mit WordPress
Namenswahl und Domainregistrierung
Grundlegenden Funktionen (Posts, Pages, Kategorien,
Tags, Widgets usw.)
Schreiben von Texten mit und ohne WYSIWYG-Editor
Tag 2: Seitenstruktur & Design
Wie sieht ein gutes Blog aus: Seitenaufbau, Usability &
Struktur
Auswahl des richtigen Designs: Worauf kommt es an?
Tag 3: WordPress next steps
Installation eines WordPress Blogs & Datenbankeinführung
Grundlagen der Template-Nutzung
4. Blogs vs. Facebook, Twitter & Co
Urheberrecht: Alle Inhalte & Daten auf einem
eigenen Server.
Datensicherheit: Inhalte sind sicher, auch wenn der
(Gratis)Anbieter plötzlich die AGB ändert.
SEO: Man kann seine Inhalte selbst aktiv im Netz
bei Google nach oben bringen.
Auffindbarkeit: Auch alte Artikel werden nach
Jahren noch gefunden und führen zu Reaktionen.
SEO und Auffindbarkeit führen zu höheren Kunden-
und Presseanfragen.
Langfristiger Reputationsaufbau statt kurzfristige
Instant-Befriedigung.
5. 6 Thesen: Warum Bloggen?
Blogs als Kommunikationsmittel: Kommentieren,
diskutieren, vernetzen, Inhalte weitergeben.
Subjektiv statt Objektiv: Der Autor und seine
Meinung stehen im Vordergrund.
Mut zur Lücke: Über Spezialgebiete schreiben, zum
Rest verlinken, offen zur Imperfektion stehen.
Direkte Kommunikation mit dem Leser, der Leser
wird ernst genommen und eingebunden.
Unabhängigkeit – Ideen selbst vermarkten und mit
Kunden in Kontakt treten statt klassische PR.
Der eigene Name als Marke: Sich als Experte für
ein Spezialgebiet vermarkten.
7. Vorbereitung: Was brauche ich zum
Bloggen?
Bloganbieter wie Wordpress.com, tumblr.com,
blogger.com
Die bessere Alternative: Eigener Server oder
Shared Server
Folgende Ausrüstung: PHP 5.2.4 oder höher,
Datenbank MySQL 5.0 oder höher, Das Apache
Modul “mod_rewrite”
Eigene Domain auf .de, .com, .org oder .net
Kosten: Ca. 10 Euro im Monat je nach Angebot
8. Die Domain & der perfekte Name
Ein eingeführter Name lässt sich später schlecht ändern
– daher vorher überlegen. Der Name sollte sein:
Aussagekräftig im Bezug auf das Thema →
Stichwort Google & SEO
Kurzer: Ideal sind 3 oder 4 Buchstaben
Einprägsam, griffig und ohne Verwechslungsgefahr
Am Anfang des Alphabets
Die Domain ist noch frei oder kann käuflich
erworben werden
Kurz: Der perfekte Name ist die eierlegende
Wollmilchsau!
16. Leser einbeziehen - Crowdsourcing
ca.300 Kommentare zu diversen Posts zum Thema
Fachkräftemangel seit Juli 2009
Karen: „Ich glaube die Realität auf dem Arbeitsmarkt ist hier
nicht bekannt... Mit ihrer deplazierten Initiative drängen sie
nur noch mehr Absolventen in Hartz IV.“
Norbert: „Auch noch zu berücksichtigen sind die vielen
Personalverleiher, sprich 'Sklavenhändler'..“
Geschädigter: „Und Ihre Fakten?... Also bitte! Es existiert
KEIN Ingenieurmangel. „
18. Leser sind wie
Ratten in einem
Wasserbehälter:
Wenn Sie
Hoffnung
haben, dass sie
irgendwann
eine Insel
finden, halten
Sie länger
durch!
19. Texte mit Ratteninseln
Einstig mit Ratteninsel: Spannendes direkt am
Anfang bringen, damit der Leser dabei bleibt
Eine zweite Ratteninsel nach dem ersten Drittel
des Textes, damit der Leser dabei bleibt
Ratteninseln: Anekdoten, Witze, Pointen, Zitate
Unterhaltsames, Wichtiges, Aufreger
Dreist & frech sind geil → Aufmerksamkeit
Keine Bleiwüsten, sondern Zwischenüberschriften
Texte etwa 2.000-3.000 Zeichen – sonst steigt der
Leser unterwegs aus
20. 8 Thesen zum Inhalt
Kurze, gut strukturierte Texte
Schnell & leich verständliche Inhalte
Spezialisierung auf bestimmtes Thema
Je mehr unterschiedliche Autoren & Meinungen,
desto besser
Regelmäßige Informationen binden Leser
Bloggen muss Spaß machen
Aufwand & Nutzen müssen sich die Waage halten
Guter Inhalt lebt von der Persönlichkeit!
26. Achtung Responsiv!
Smartphones und Tablet-PCs können sowohl
horizontal als auch vertikal benutzt werden.
Bildschirmauflösungen variieren heute beträchlich:
Gängig sind große Monitore von bis zu 30 Zoll.
Oder Smartphones mit winzigem Display auf der
anderen.
Navigations- und Eingabegeräte sind nicht mehr
nur Maus und Tastatur, sondern auch
Touchscreens, Fingergesten und Sprache.
Geringe Ladezeiten für UMTS-Nutzung.
Gute Themes haben das bereits an Bord!
28. „Trunk Test“ nach Steve Krug
Schau dir mit halb-geschlossenen Augen eine Site an.
Du solltest folgenden Dinge darauf identifizieren
können:
Site ID: Wessen Website ist es?
Seitentitel: Auf welcher Einzelseite bin ich und
worum geht es da?
Sektionen: Welche Hauptbereiche gibt es auf der
Website?
Navigation: Was sind meine Optionen, was kann
ich tun, wo kann ich hin?
Du bist hier: Wo ungefähr in der Sitestuktur befinde
ich mich?
29. 6 Thesen fürs Blog-Design
Wichtiges weit oben, links auf der Startseite
Lesbarkeit (Kontrast, Schriftart)
Struktur (z.B. nach zwei Sätzen
Zwischenüberschrift)
Fotos sprechen den Leser emotional an und sind
ein Hingucker – Artikel mit Fotos anteasern
Zwei Klicks zum Ziel - zu viel Auswahl irritiert!
Weniger ist mehr: Besser schlicht als aufwändig
(Ladezeiten & Fehleranfälligkeit)
Mobiles/Responsives Design je nach
Bildschirmgröße
32. Suchmaschinenoptimierung
Wichtige Keywords möglichst schon im
Seitentitel, in Artikel-Überschrift und im
Teaser einsetzen
Google Keyword-Tools, Google Trends und
Google Search Insights zur Auswertung von
Suchanfragen bei Google nutzen
Suchanfragen für die eigene Seite auswerten
Häufiges Bloggen
Gute Inhalte sind wichtiger als alle SEO-
Tricks
42. Unzulässige geschäftliche Handlungen im
Sinne des § 3 Absatz 3 sind....
der vom Unternehmer finanzierte Einsatz
redaktioneller Inhalte zu Zwecken der
Verkaufsförderung, ohne dass sich dieser
Zusammenhang aus dem Inhalt oder aus
der Art der optischen oder akustischen
Darstellung eindeutig ergibt (als
Information getarnte Werbung);
Gesetz gegen den unlauteren Wettbewerb, Anhang (zu § 3 Absatz 3) (http://www.gesetze-im-
internet.de/uwg_2004/anhang_26.html)
46. 8 Thesen zur Werbefinanzierung
Unternehmen wollen klare Zielgruppe
Werbung muss zum Inhalt passen
Produktbezogene Blogs (etwa Technik oder Sport)
vermarkten sich leichter
Erfolg im Internet genau messbar
Hohe Konkurrenz, niedrige Preise
Starke Spezialisierung bedeutet weniger
Reichweite, weniger Themen
Jeder Blog ist anders
Grenzen von Redaktion & Werbung zuweilen
fließend
48. In Kürze: So wird es gemacht
Ab 1500 Abrufe pro Artikel: 30 Euro
Ab 3000 Abrufe pro Artikel: 40 Euro
Jeden Zählpixel einzeln einbauen
Jeden Artikel einzeln melden
Wer für andere schreibt, sich die
Auszahlung mit dem Verlag
Mein Fazit: Zu kompliziert für schnelle
Online-Inhalte
50. VG-Wort-Tutorial
Elke Fleing: Berufung
Selbständig
Whitepaper zum Thema
Als Autor Tantiemen
für Online-Texte von
der VG Wort erhalten
(http://berufung-
selbststaendig.de/2010/04/11/ausfuhrlic
he-anleitung-wie-ihr-als-autor-
tantiemen-fur-online-texte-von-der-vg-
wort-bekommt/)
52. 6 Thesen zum Paid-Content
Inhalt nur für zahlende Nutzern
Leser zahlen für einzigartige Inhalte die sie
nirgendwo anders bekommen
Leser zahlen für Kontext, Analyse,
Einordnung, Kritisches Hinterfragen,
Pointieren
Leser zahlen für Medium ihres Vertrauens,
Bezugspunkt im Internet
Lieber Cent-Beträge pro Artikel statt Abos
Leser zahlen auch freiwillig (Crowdfunding!)
53. Problem bei bezahlten Inhalten
Nur wenige Leser sind bereit, für Inhalte zu Zahlen
Die gleichen Inhalte gratis sind oft nur einen
Mausklick entfernt
Derzeit noch zu hohe Transaktionskosten bei
Micropayment (zeitlich & finanziell)
Alternativen wie flattr oder kachingel noch zu
unbekanntBezahl-Inhalte hinter Paywall werden
nicht von Google indiziert
54. Beispiel Paypal
Jede Zahlung aus EU & EWR kostet den
Empfänger 35 Cent + max. 1,9 Prozent des
Betrages, außerhalb EU & EWR sogar mehr.
Beispiel 1: Leser zahlt 50 Cent pro Artikel →
Blogger erhält 7 Cent!
Beispiel 2: Leser zahlt 1 € pro Artikel → Blogger
erhält 46 Cent!
Beispiel 3: Leser zahlt 2 € pro Artikel → Blogger
erhält 1,27 €
55. Alternative Crowdfunding?
Freiwillig: Zahlung, wenn Blog/Artikel gefällt
Einfach: Spende mit wenigen Klicks!
Prinzip: Leser zahlt mindesten 2-5 Euro monatlich
und gibt an, auf welche Blogs/Artikel Geld
verteilt wird
Geringe Kosten: Blogger kann Geld sammeln und
sich auf einmal auszahlen lassen
Networking-Effekt: Wer Geld verdienen will, muss
auch selbst spenden
56. Was bringt es – am Bsp. flattr
taz-Blog: 143,55 € in 12 Tagen
Spreeblick: 110, 94 € in 14 Tagen
Law-Blog: 33,06 € im Mai
Yucca Tree - 17,54 € in 15 Tagen
Ein flattre-Klick ist im Schnitt 15 Cent wert
Über 8.200 eingestellten Seiten, davon 4.900
deutschsprachig
Über 16.000 User
59. Quellen:
Social Media auf berufebilder.de:
http://www.berufebilder.de/job-social-media/existenzgruendung/selbstmarketing-web-2-0/
Tipps & Tutorials auf berufebilder.de: http://berufebilder.de/social/tutorials-tipps/
Texte mit Ratteninseln:
http://blog.tagesanzeiger.ch/deadline/index.php/273/die-theorie-der-ratteninsel/ &
http://blog.tagesanzeiger.ch/deadline/index.php/338/die-praxis-der-ratteninsel/
Studie zur Social Media-Nutzung 2012:
http://www.onlinelupe.de/social-media/so-nutzen-wir-soziale-netzwerke-social-media-studie-der
& BITKOM, Bundesverband Informationswirtschaft, bitkom.org
ZEIT zum Umbau der VZ-Netzwerke: http://www.zeit.de/news/2012-06/11/internet-
umbau-bei-vz-netzwerken-schuelervz-wird-zu-idpool-11143803
Innovative Jobsuche – wie man Jobs findet, die es noch gar nicht gibt:
http://www.berufebilder.de/interviews/regine-heidorn-erzaehlt-im-interview-wie-
man-jobs-findet-die-es-noch-gar-nicht-gibt-twitter-ist-das-innovativste-social-
media-tool/
Gunter Dueck über das Internet und den Wandel der Arbeitswelt:
http://www.berufebilder.de/berufsausbildung-schule/gunter-dueck-ueber-neue-berufe-fris
Bücher:
Janson, Simone 2011: Nackt im Netz. Wenn Social Media gefährlich wird, München.
McLuhan, Marshall 1962: The Gutenberg Galaxy, London.
Meckel, Miriam 2009: Das Glück der Unerreichbarkeit. Wege aus der
Kommunikationsfalle, München.
Pariser, Eli 2011: The filter bubble: what the Internet is hiding from you, New York.