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04.03.2016 132. Deutscher Krebskongress, Berlin 25.02.201632. Deutscher Krebskongress, Berlin 25.02.2016
Für Alle?
Welche Kompetenzen braucht es für eine
„gesunde“ Nutzung von Social Media?
Anja Stagge, Hamburg
Interaktive Online-Medien für Krebsinformationen: Ein partizipationsbasierter Weg zu (neuen) Zielgruppen?
04.03.2016 232. Deutscher Krebskongress, Berlin 25.02.2016
Das Netz ist voll mit Informationen
• zum Krankheitsgeschehen
• zur Diagnostik
• zu Therapieoptionen
• Behandlungsverfahren
• Studien/-ergebnissen
Krebsinformation im Netz
2
04.03.2016 332. Deutscher Krebskongress, Berlin 25.02.2016
Und es ist heute eigentlich völlig normal, zuerst im Netz nach Informationen zu suchen.
3
04.03.2016 432. Deutscher Krebskongress, Berlin 25.02.2016
Der Vorteil der Suche im Netz.
• leichter Zugang zu Informationen
• aktuelle Informationen
• Treffen von Personen in ähnlichen Lebenssituationen
• 24/7 und das kostenfrei
• so gut wie immer erreichbar
• dokumentiertes und kommentiertes Wissen
• örtlich flexibel
4
04.03.2016 532. Deutscher Krebskongress, Berlin 25.02.2016
Diagnose Krebs, was nun?
5
04.03.2016 632. Deutscher Krebskongress, Berlin 25.02.2016
• Naturwissenschaftlerin, am besten Biologin,
• mit hämatologisch-onkologischer Zusatzqualifikation,
• geschult in zielgruppengerechter Kommunikation und
• damit in der Lage kontextgenau übersetzen zu können,
sein.
Um das zu verstehen, sollte man in der Situation am besten …
6
04.03.2016 732. Deutscher Krebskongress, Berlin 25.02.2016
Tatsächlich bin ich:
• system. Coach und Changemanager (INeKo)
• zert. Projektmanager (GPM)
• cand. M.A. (Marketing & Sales)
• Dipl.-Pädagogin (Pädagogik, Psychologie und
Soziologie)
• exam. Krankenschwester
7
04.03.2016 832. Deutscher Krebskongress, Berlin 25.02.2016
Verstanden habe ich nur die Hälfte.
Krebsinformation im Netz
8
04.03.2016 932. Deutscher Krebskongress, Berlin 25.02.2016
Vielleicht auch, weil ich darauf gewartet habe, dass mir jemand erklärt, was
ich dort lese.
Krebsinformation im Netz
9
04.03.2016 1032. Deutscher Krebskongress, Berlin 25.02.2016
• Sie suchen nach Lösungen, für ihr Problem.
• Sie suchen nach Trost.
• Sie wollen hören, dass Hoffnung besteht.
• Sie wünschen sich Hilfsmöglichkeiten, um so normal wie möglich
weiterzuleben.
• Sie wollen sich eigentlich nicht auf Teufel komm raus mit der Krankheit
auseinandersetzen. Warum auch?
• Sie wollen wissen, was sie im Rahmen der Therapie tun müssen. Und es
wäre schön, wenn dies so einfach wie möglich wäre.
Jetzt weiß ich was ich habe, aber was mache ich jetzt?
Patienten, die an Krebs erkrankt sind, suchen mehr als
nur die Information,
10
Was bedeutet das?
04.03.2016 1132. Deutscher Krebskongress, Berlin 25.02.2016
Jetzt weiß ich was ich habe, aber was mache ich jetzt?
denn Sie müssen eine Entscheidung treffen.
11
04.03.2016 1232. Deutscher Krebskongress, Berlin 25.02.2016
Um (die Richtige) Therapieentscheidungen zu treffen, bedarf es Einiges…
• Sie müssen die Krankheit verstehen.
• Sie müssen den richtigen Arzt finden.
• Sie brauchen andere Patienten, die mit Ihnen ihre Erfahrungen teilen.
• Sie müssen klinische Studien verstehen und einordnen können.
• Sie müssen die richtige Therapie finden.
• Sie sollten um das Zusammenspiel von Ärzten und Krankenkassen
wissen.
• Und Sie sollten wissen, wie wichtig Ihr eigener Beitrag für das Gelingen
der Therapie ist.
12
04.03.2016 1332. Deutscher Krebskongress, Berlin 25.02.2016
Social Media ist mehr als nur die Information.
Social Media – das Bindeglied zw. der Informationsaufnahme, dem Verstehen und dem
Aktiv werden.
13
04.03.2016 1432. Deutscher Krebskongress, Berlin 25.02.2016
•Beantworten die Fragen der
Mitglieder, Fans und
Follower
•helfen bei Problemen
•bestärken bei der
Behandlung
•Lösung von Alltagsproblemen
•Umgang mit der Krankheit
•Vorbereitung von Terminen
•Studien und –ergebnisse
•Nebenwirkungen von
Medikamenten
•Rechtliche
Rahmenbedingungen
•die Krankheit und das Leben
mit der Krankheit
•Behandlungsmöglichkeiten
•Ärzte und Methoden
•Umgang mit Kostenträgern
Informieren Aufklären
Unterstützen
und
Motivieren
Beraten
Selbsthilfe 2.0
Social Media und Selbsthilfe 2.0
14
Social Media schließt die Lücke.
04.03.2016 1532. Deutscher Krebskongress, Berlin 25.02.2016
Informieren, Diskutieren, Treffen, Helfen
• aktive Gemeinschaft
für Patienten mit CML,
AML, CLL, …
• 900 Fachartikel über
Neuigkeiten in der
Leukämieforschung
• 19.000 Foren-
Nachrichten
• eng international
vernetzt
• Zusammenarbeit mit
Fachgesellschaften
www.leukaemie-online.de
Social Media und Selbsthilfe 2.0
15
04.03.2016 1632. Deutscher Krebskongress, Berlin 25.02.2016 16
?
Welche Kompetenzen braucht man denn nun für eine „gesunde“ Nutzung von Social Media?
04.03.2016 1732. Deutscher Krebskongress, Berlin 25.02.2016
Fakt ist, es ist dem Patienten herzlich egal, was ich oder jemand
anderes als eine „gesunde“ Nutzung von Social Media empfinde.
17
Welche Kompetenzen braucht man denn nun für eine „gesunde“ Nutzung von Social Media?
04.03.2016 1832. Deutscher Krebskongress, Berlin 25.02.2016
Er tut, was er für richtig hält.
18
Welche Kompetenzen braucht man denn nun für eine „gesunde“ Nutzung von Social Media?
04.03.2016 1932. Deutscher Krebskongress, Berlin 25.02.2016
Es geht um sein Leben.
19
Welche Kompetenzen braucht man denn nun für eine „gesunde“ Nutzung von Social Media?
04.03.2016 2032. Deutscher Krebskongress, Berlin 25.02.2016
Er muss mit den Konsequenzen der
(Therapie)Entscheidung leben.
20
Welche Kompetenzen braucht man denn nun für eine „gesunde“ Nutzung von Social Media?
04.03.2016 2132. Deutscher Krebskongress, Berlin 25.02.2016 21
Also wird er sich informieren und austauschen.
Auch im Netz.
Unter Umständen 24h/ Tag.
Bis er die benötigte Information hat.
Welche Kompetenzen braucht man denn nun für eine „gesunde“ Nutzung von Social Media?
04.03.2016 2232. Deutscher Krebskongress, Berlin 25.02.2016 22
Welche Kompetenzen braucht man denn nun für eine „gesunde“ Nutzung von Social Media?
Gesunde Nutzung ist also immer relativ.
04.03.2016 2332. Deutscher Krebskongress, Berlin 25.02.2016 23
• ungefilterte Informationen
• Informationsflut mit Gefahr des Overloads
• verschiedene Anbieter mit unterschiedlichen Interessen
• mangelndes Fachwissen
• User – generated Content
• ungenügende Erklärungen
• lesen, aber nicht reden
Der große Nachteil der Suche im Netz
04.03.2016 2432. Deutscher Krebskongress, Berlin 25.02.2016
Welche Kompetenzen braucht man denn nun für eine „gesunde“ Nutzung von Social Media?
Medienkompetenz
Vermögen zu
differenzieren
Verständnis für
die eigenen
Grenzen
Meinung
Rat
Information
Tipp
Interessenslagen
berücksichtigen
Funktionsweise
Datenschutz
Datensicherheit
Anwendung
Abschalten
können
„Wie viel Krankheit
vertrage ich?“
sich Abgrenzen
können
Auffassungsgabe
24
relevante
Informationen
herausfiltern
können
04.03.2016 2532. Deutscher Krebskongress, Berlin 25.02.2016
Advices für die Nutzung von Social Media im Rahmen der Krebsinformation
1. Überlegen Sie sich gut, wie viel Sie, z.B. in Foren, von Ihrem Krankheitsgeschehen
offen legen möchten.
2. Machen Sie sich bewusst, dass Sie nicht wissen, wer alles bei Ihnen mitliest.
3. Glauben Sie nicht alles, was sie lesen. Es ist wie beim Bäcker, die Cousine des
Mannes des Schwagers hat vielleicht ein paar Dinge falsch verstanden.
4. Lesen Sie genau und versuchen Sie zw. Information, Meinung, Ratschlag und
Tipps zu unterscheiden.
5. Seien Sie sich immer bewusst, Sie sind anders. Was dem einen nicht hilft, könnte
vielleicht Ihre Lösung sein.
6. Gehen Sie möglichst nie aus Langeweile ins Netz. Am Ende landen Sie allein nur
durch die Suche bei einem Bestattungsunternehmen.
7. Gehen Sie nur mit einem klaren „Suchauftrag“ in Netz. Jede neue Information
könnte sie zusätzlich verunsichern.
8. Schalten Sie auch mal ab.
9. Ziehen Sie Grenzen.
25
04.03.2016 2632. Deutscher Krebskongress, Berlin 25.02.2016
Und jetzt noch etwas anderes:
Der Patient steht unter Schock,
04.03.2016 2732. Deutscher Krebskongress, Berlin 25.02.2016
Und jetzt noch etwas anderes:
liest selektiv.
04.03.2016 2832. Deutscher Krebskongress, Berlin 25.02.2016
Und jetzt noch etwas anderes:
und versteht unter Umständen nur die Hälfte.
04.03.2016 2932. Deutscher Krebskongress, Berlin 25.02.2016
Und jetzt noch etwas anderes:
• Agieren Sie zielgruppengerecht. Fragen Sie: „An wen wende ich mich
und was braucht derjenige?“
• Social Media ist ein zusätzlicher Kanal, der je nach dem, an wen Sie
sich wenden, der genau richtige Weg ist.
• Holen Sie den Patienten dort ab, wo er ist.
• Stellen Sie einfache und verständliche Inhalte zur Verfügung, die die
Bedürfnisse von Patienten adressieren.
• Lösen Sie sich von der Broschüren - Mentalität und öffnen Sie sich
den neuen Medien.
• Stellen Sie z.B. Erklärvideos zur Verfügung.
• Greifen Sie die Lebenswelten der Patienten auf.
• Eine App im Rahmen des Krankheitsmanagement kann gerade
für jüngere Patienten äußerst hilfreich sein.
• Noch eine Webseite braucht es vielleicht gar nicht.
29
04.03.2016 3032. Deutscher Krebskongress, Berlin 25.02.2016
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Krebsinformation im Netz _ Welche Kompetenzen braucht es für eine „gesunde“ Nutzung von Social Media?

  • 1. 04.03.2016 132. Deutscher Krebskongress, Berlin 25.02.201632. Deutscher Krebskongress, Berlin 25.02.2016 Für Alle? Welche Kompetenzen braucht es für eine „gesunde“ Nutzung von Social Media? Anja Stagge, Hamburg Interaktive Online-Medien für Krebsinformationen: Ein partizipationsbasierter Weg zu (neuen) Zielgruppen?
  • 2. 04.03.2016 232. Deutscher Krebskongress, Berlin 25.02.2016 Das Netz ist voll mit Informationen • zum Krankheitsgeschehen • zur Diagnostik • zu Therapieoptionen • Behandlungsverfahren • Studien/-ergebnissen Krebsinformation im Netz 2
  • 3. 04.03.2016 332. Deutscher Krebskongress, Berlin 25.02.2016 Und es ist heute eigentlich völlig normal, zuerst im Netz nach Informationen zu suchen. 3
  • 4. 04.03.2016 432. Deutscher Krebskongress, Berlin 25.02.2016 Der Vorteil der Suche im Netz. • leichter Zugang zu Informationen • aktuelle Informationen • Treffen von Personen in ähnlichen Lebenssituationen • 24/7 und das kostenfrei • so gut wie immer erreichbar • dokumentiertes und kommentiertes Wissen • örtlich flexibel 4
  • 5. 04.03.2016 532. Deutscher Krebskongress, Berlin 25.02.2016 Diagnose Krebs, was nun? 5
  • 6. 04.03.2016 632. Deutscher Krebskongress, Berlin 25.02.2016 • Naturwissenschaftlerin, am besten Biologin, • mit hämatologisch-onkologischer Zusatzqualifikation, • geschult in zielgruppengerechter Kommunikation und • damit in der Lage kontextgenau übersetzen zu können, sein. Um das zu verstehen, sollte man in der Situation am besten … 6
  • 7. 04.03.2016 732. Deutscher Krebskongress, Berlin 25.02.2016 Tatsächlich bin ich: • system. Coach und Changemanager (INeKo) • zert. Projektmanager (GPM) • cand. M.A. (Marketing & Sales) • Dipl.-Pädagogin (Pädagogik, Psychologie und Soziologie) • exam. Krankenschwester 7
  • 8. 04.03.2016 832. Deutscher Krebskongress, Berlin 25.02.2016 Verstanden habe ich nur die Hälfte. Krebsinformation im Netz 8
  • 9. 04.03.2016 932. Deutscher Krebskongress, Berlin 25.02.2016 Vielleicht auch, weil ich darauf gewartet habe, dass mir jemand erklärt, was ich dort lese. Krebsinformation im Netz 9
  • 10. 04.03.2016 1032. Deutscher Krebskongress, Berlin 25.02.2016 • Sie suchen nach Lösungen, für ihr Problem. • Sie suchen nach Trost. • Sie wollen hören, dass Hoffnung besteht. • Sie wünschen sich Hilfsmöglichkeiten, um so normal wie möglich weiterzuleben. • Sie wollen sich eigentlich nicht auf Teufel komm raus mit der Krankheit auseinandersetzen. Warum auch? • Sie wollen wissen, was sie im Rahmen der Therapie tun müssen. Und es wäre schön, wenn dies so einfach wie möglich wäre. Jetzt weiß ich was ich habe, aber was mache ich jetzt? Patienten, die an Krebs erkrankt sind, suchen mehr als nur die Information, 10 Was bedeutet das?
  • 11. 04.03.2016 1132. Deutscher Krebskongress, Berlin 25.02.2016 Jetzt weiß ich was ich habe, aber was mache ich jetzt? denn Sie müssen eine Entscheidung treffen. 11
  • 12. 04.03.2016 1232. Deutscher Krebskongress, Berlin 25.02.2016 Um (die Richtige) Therapieentscheidungen zu treffen, bedarf es Einiges… • Sie müssen die Krankheit verstehen. • Sie müssen den richtigen Arzt finden. • Sie brauchen andere Patienten, die mit Ihnen ihre Erfahrungen teilen. • Sie müssen klinische Studien verstehen und einordnen können. • Sie müssen die richtige Therapie finden. • Sie sollten um das Zusammenspiel von Ärzten und Krankenkassen wissen. • Und Sie sollten wissen, wie wichtig Ihr eigener Beitrag für das Gelingen der Therapie ist. 12
  • 13. 04.03.2016 1332. Deutscher Krebskongress, Berlin 25.02.2016 Social Media ist mehr als nur die Information. Social Media – das Bindeglied zw. der Informationsaufnahme, dem Verstehen und dem Aktiv werden. 13
  • 14. 04.03.2016 1432. Deutscher Krebskongress, Berlin 25.02.2016 •Beantworten die Fragen der Mitglieder, Fans und Follower •helfen bei Problemen •bestärken bei der Behandlung •Lösung von Alltagsproblemen •Umgang mit der Krankheit •Vorbereitung von Terminen •Studien und –ergebnisse •Nebenwirkungen von Medikamenten •Rechtliche Rahmenbedingungen •die Krankheit und das Leben mit der Krankheit •Behandlungsmöglichkeiten •Ärzte und Methoden •Umgang mit Kostenträgern Informieren Aufklären Unterstützen und Motivieren Beraten Selbsthilfe 2.0 Social Media und Selbsthilfe 2.0 14 Social Media schließt die Lücke.
  • 15. 04.03.2016 1532. Deutscher Krebskongress, Berlin 25.02.2016 Informieren, Diskutieren, Treffen, Helfen • aktive Gemeinschaft für Patienten mit CML, AML, CLL, … • 900 Fachartikel über Neuigkeiten in der Leukämieforschung • 19.000 Foren- Nachrichten • eng international vernetzt • Zusammenarbeit mit Fachgesellschaften www.leukaemie-online.de Social Media und Selbsthilfe 2.0 15
  • 16. 04.03.2016 1632. Deutscher Krebskongress, Berlin 25.02.2016 16 ? Welche Kompetenzen braucht man denn nun für eine „gesunde“ Nutzung von Social Media?
  • 17. 04.03.2016 1732. Deutscher Krebskongress, Berlin 25.02.2016 Fakt ist, es ist dem Patienten herzlich egal, was ich oder jemand anderes als eine „gesunde“ Nutzung von Social Media empfinde. 17 Welche Kompetenzen braucht man denn nun für eine „gesunde“ Nutzung von Social Media?
  • 18. 04.03.2016 1832. Deutscher Krebskongress, Berlin 25.02.2016 Er tut, was er für richtig hält. 18 Welche Kompetenzen braucht man denn nun für eine „gesunde“ Nutzung von Social Media?
  • 19. 04.03.2016 1932. Deutscher Krebskongress, Berlin 25.02.2016 Es geht um sein Leben. 19 Welche Kompetenzen braucht man denn nun für eine „gesunde“ Nutzung von Social Media?
  • 20. 04.03.2016 2032. Deutscher Krebskongress, Berlin 25.02.2016 Er muss mit den Konsequenzen der (Therapie)Entscheidung leben. 20 Welche Kompetenzen braucht man denn nun für eine „gesunde“ Nutzung von Social Media?
  • 21. 04.03.2016 2132. Deutscher Krebskongress, Berlin 25.02.2016 21 Also wird er sich informieren und austauschen. Auch im Netz. Unter Umständen 24h/ Tag. Bis er die benötigte Information hat. Welche Kompetenzen braucht man denn nun für eine „gesunde“ Nutzung von Social Media?
  • 22. 04.03.2016 2232. Deutscher Krebskongress, Berlin 25.02.2016 22 Welche Kompetenzen braucht man denn nun für eine „gesunde“ Nutzung von Social Media? Gesunde Nutzung ist also immer relativ.
  • 23. 04.03.2016 2332. Deutscher Krebskongress, Berlin 25.02.2016 23 • ungefilterte Informationen • Informationsflut mit Gefahr des Overloads • verschiedene Anbieter mit unterschiedlichen Interessen • mangelndes Fachwissen • User – generated Content • ungenügende Erklärungen • lesen, aber nicht reden Der große Nachteil der Suche im Netz
  • 24. 04.03.2016 2432. Deutscher Krebskongress, Berlin 25.02.2016 Welche Kompetenzen braucht man denn nun für eine „gesunde“ Nutzung von Social Media? Medienkompetenz Vermögen zu differenzieren Verständnis für die eigenen Grenzen Meinung Rat Information Tipp Interessenslagen berücksichtigen Funktionsweise Datenschutz Datensicherheit Anwendung Abschalten können „Wie viel Krankheit vertrage ich?“ sich Abgrenzen können Auffassungsgabe 24 relevante Informationen herausfiltern können
  • 25. 04.03.2016 2532. Deutscher Krebskongress, Berlin 25.02.2016 Advices für die Nutzung von Social Media im Rahmen der Krebsinformation 1. Überlegen Sie sich gut, wie viel Sie, z.B. in Foren, von Ihrem Krankheitsgeschehen offen legen möchten. 2. Machen Sie sich bewusst, dass Sie nicht wissen, wer alles bei Ihnen mitliest. 3. Glauben Sie nicht alles, was sie lesen. Es ist wie beim Bäcker, die Cousine des Mannes des Schwagers hat vielleicht ein paar Dinge falsch verstanden. 4. Lesen Sie genau und versuchen Sie zw. Information, Meinung, Ratschlag und Tipps zu unterscheiden. 5. Seien Sie sich immer bewusst, Sie sind anders. Was dem einen nicht hilft, könnte vielleicht Ihre Lösung sein. 6. Gehen Sie möglichst nie aus Langeweile ins Netz. Am Ende landen Sie allein nur durch die Suche bei einem Bestattungsunternehmen. 7. Gehen Sie nur mit einem klaren „Suchauftrag“ in Netz. Jede neue Information könnte sie zusätzlich verunsichern. 8. Schalten Sie auch mal ab. 9. Ziehen Sie Grenzen. 25
  • 26. 04.03.2016 2632. Deutscher Krebskongress, Berlin 25.02.2016 Und jetzt noch etwas anderes: Der Patient steht unter Schock,
  • 27. 04.03.2016 2732. Deutscher Krebskongress, Berlin 25.02.2016 Und jetzt noch etwas anderes: liest selektiv.
  • 28. 04.03.2016 2832. Deutscher Krebskongress, Berlin 25.02.2016 Und jetzt noch etwas anderes: und versteht unter Umständen nur die Hälfte.
  • 29. 04.03.2016 2932. Deutscher Krebskongress, Berlin 25.02.2016 Und jetzt noch etwas anderes: • Agieren Sie zielgruppengerecht. Fragen Sie: „An wen wende ich mich und was braucht derjenige?“ • Social Media ist ein zusätzlicher Kanal, der je nach dem, an wen Sie sich wenden, der genau richtige Weg ist. • Holen Sie den Patienten dort ab, wo er ist. • Stellen Sie einfache und verständliche Inhalte zur Verfügung, die die Bedürfnisse von Patienten adressieren. • Lösen Sie sich von der Broschüren - Mentalität und öffnen Sie sich den neuen Medien. • Stellen Sie z.B. Erklärvideos zur Verfügung. • Greifen Sie die Lebenswelten der Patienten auf. • Eine App im Rahmen des Krankheitsmanagement kann gerade für jüngere Patienten äußerst hilfreich sein. • Noch eine Webseite braucht es vielleicht gar nicht. 29
  • 30. 04.03.2016 3032. Deutscher Krebskongress, Berlin 25.02.2016 Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit! 30

Notas do Editor

  1. User generated content beruht häufig auf dem subjektiv erlebten Krankheitsgeschehen. Das wiederum muss nicht immer sofort erkennbar sein. Und wird schnell zu einer generellen Grundsätzlichkeit.