SlideShare ist ein Scribd-Unternehmen logo
1 von 103
Downloaden Sie, um offline zu lesen
Stenographisches Protokoll
          27. Sitzung des Kärntner Landtages – 30. Gesetzgebungsperiode
                            Donnerstag, 14. April 2011


                                              Inhalt

Fragestunde (S. 3016)                                    des ÖVP-Klubs betreffend Überprüfung der
                                                         Kärntner Landtagsparteien und der Partei-
Aktuelle Stunde (S. 3032)                                enförderung nach dem Kärntner Parteienfi-
    Antragsteller: ÖVP-Klub                              nanzierungsgesetz ab dem Jahre 2000 durch
    Thema: „Energie made in Kärnten – Heimi-             den Landesrechnungshof
    sche Ressourcen für die Energiewende“                Einstimmige Annahme (S. 3051)
    Redner: Wieser (S. 3032), Dipl.-Ing. Gallo           Zur Geschäftsordnung: Ing. Rohr (S. 3050)
    (S. 3033), Ing. Rohr (S. 3034), Holub (S.            Zur Geschäftsordnung: Ing. Scheuch (S.
    3036), Ing. Hueter (S. 3037), Dipl.-Ing.             3051)
    Scheuch (S. 3038), (S. 3043), Strauß (S.
    3039), Dr. Lesjak (S. 3040), Poglitsch (S.           Ldtgs.Zl. 77-9/30:
    3042), Dr. Prettner (S. 3044), Tauschitz (S.         Prüfungsverlangen des Landtages vom
    3045), Suntinger (S. 3046)                           14.4.2011 auf Antrag von Abgeordneten
    Zur Geschäftsordnung: Ing. Scheuch (S.               des F-Klubs betreffend volle Aufklärung
    3047)                                                über die dubiosen Zahlungen an die SPÖ-
                                                         Firmen durch den Landesrechnungshof
    Ldtgs.Zl. 77-6/30:                                   Einstimmige Annahme (S. 3051)
    Prüfungsverlangen des Landtages vom
    14.4.2011 auf Antrag von Abgeordneten          Tagesordnung (S. 3051)
    des F-Klubs betreffend Überprüfung der Fi-
    nanzgebarung aller vier im Kärntner Land-          1. Ldtgs.Zl. 2-6/30:
    tag vertretenen Parteien durch den Landes-           Angelobung eines Mitgliedes des Landtages
    rechnungshof                                         nach Art. 23 K-LVG (S. 3051)
    Einstimmige Annahme (S. 3050)
    Zur Geschäftsordnung: Ing. Rohr (S. 3048)          2. Ldtgs.Zl. 5-5/30:
                                                         Wahl eines Mitgliedes des Bundesrates und
    Ldtgs.Zl. 77-7/30:                                   seines Ersatzmitgliedes gem. Art. 35 Abs. 1
    Prüfungsverlangen des Landtages vom                  und 2 des Bundesverfassungsgesetzes (B-
    14.4.2011 auf Antrag von Abgeordneten                VG) (S. 3052)
    des SPÖ-Klubs betreffend volle Aufklärung
    über dubiose Zahlungen an die FPK-                 3. Ldtgs.Zl. 4-8/30:
    Agentur Connect und an die Freiheitliche             Nachwahl von Mitgliedern in die Ausschüs-
    Partei Kärnten und volle Aufklärung über             se gem. Art. 17 Abs. 3 K-LVG und Nach-
    Rechts- und Beratungskosten des Landes               wahl eines Mitgliedes in den Untersu-
    Kärnten durch den Landesrechnungshof                 chungsausschuss gem. § 32 K-LTGO (S.
                                                         3053)
    Einstimmige Annahme (S. 3051)
    Zur Geschäftsordnung: Ing. Scheuch (S.             4. Ldtgs.Zl. 10-5/30:
    3049)                                                Verlesung der Änderung der Klubanzeige
    Zur Geschäftsordnung: Tauschitz (S. 3049)            des F-Klubs gem. § 7 Abs. 4 K-LTGO (S.
                                                         3054)
    Ldtgs.Zl. 77-8/30:
    Prüfungsverlangen des Landtages vom                5. Ldtgs.Zl. 43-38/30:
    14.4.2011 auf Antrag von Abgeordneten                Bericht und Antrag des Ausschusses für
3012            27. Sitzung des Kärntner Landtages - 14. April 2011 - 30. Gesetzgebungsperiode



   Bildung, Schule, Fachhochschulen, Kinder-                   Regierungsvorlage betreffend Fachberufs-
   gärten, Kultur, Sport und Jugend zum selb-                  schule für Tourismus, Neubau Nähe Villach
   ständigen Antrag des Ausschusses gem. §                     Berichterstatter: Anton (S. 3076, S. 3078)
   17. Abs. 1 K-LTGO betreffend Ausbau Zu-
                                                               Redner: Poglitsch (S. 3076), Holub (S.
   kunftsmodell „Neue Mittelschule“
                                                               3076), Suntinger (S. 3076), Ing. Rohr (S.
   Berichterstatter: Trettenbrein (S. 3055)                    3077)
   Redner: Rossmann (S. 3055), Mag. Cernic                     Einstimmige Annahme (S. 3078)
   (S. 3056), (S. 3066), Wolf-Schöffmann (S.
   3057), (S. 3063), (S. 3069), Dipl.-Ing.                 9. Ldtgs.Zl. 91-7/30:
   Scheuch (S. 3059), (S. 3067), Dipl.-Ing.                    Bericht und Antrag des Ausschusses für
   Gallo (S. 3063), Astner (S. 3065), Ing. Haas                Budget, Landeshaushalt und Finanzen zur
   (S. 3070), Dr. Lesjak (S. 3071), Warmuth                    Regierungsvorlage betreffend Beteiligung
   (S. 3071)                                                   der KTH an der Family Resort Sonnenalpe
   Einstimmige Annahme (S. 3072)                               GmbH (FN 354529 t) unter Bereitstellung
   Zur Geschäftsordnung: Ing. Rohr (S. 3072)                   eines Landesdarlehens; Vereinbarung des
                                                               Landes mit der KTH bezüglich möglichen
   Ldtgs.Zl. 96-2/30:                                          Forderungsverzichts aus gewährtem Darle-
   Antrag von Abgeordneten des SPÖ-Klubs                       hen
   betreffend Abhaltung einer Enquete „Ein-                    Berichterstatter: Rossmann (S. 3078)
   kommensschere zwischen Frauen und Män-                      Redner: Anton (S. 3078), Holub (S. 3079),
   nern“ (S. 3072)                                             Poglitsch (S. 3079), Astner (S. 3080)
   Zur Geschäftsordnung: Ing. Scheuch (S.                      Mehrheitliche Annahme (F: ja, SPÖ: ja,
   3073)                                                       ÖVP: ja, Grüne: nein) (S. 3080)
   Einstimmige Annahme (S. 3073)
                                                          10. Ldtgs.Zl. 16-7/30:
 6. Ldtgs.Zl. 23-10/30:                                        Bestellung der kollegialen Schulbehörden
   Bericht und Antrag des Ausschusses           für            des Bundes (S. 3080)
   Budget. Landeshaushalt und Finanzen          zur            Der Wahlvorschlag erhält die erforderliche
   Regierungsvorlage betreffend Verkauf         der            Mehrheit (S. 3081)
   Restliegenschaft GB 74526 St. Donat          EZ
   308                                                    11. Ldtgs.Zl. 133-1/30:
   Berichterstatter: Gritsch (S. 3073)                         Mündliche Anfragebeantwortung von Lan-
   Redner: Warmuth (S. 3073), Köchl (S.                        desrat Mag. Dr. Martinz zur schriftlichen
   3074), Wieser (S. 3074)                                     Anfrage des Abgeordneten Suntinger
                                                               betreffend Kosten der Vermarktung bäuerli-
   Einstimmige Annahme (S. 3075)
                                                               cher Produkte
 7. Ldtgs.Zl. 39-20/30:                                        Verlegung des TOP auf die nächste Sitzung
   Bericht und Antrag des Ausschusses für                      (S. 3081)
   Budget, Landeshaushalt und Finanzen zur
   Regierungsvorlage betreffend Veräußerun-               12. Ldtgs.Zl. 102-5/30:
   gen von aufgelassenen und entbehrlich ge-                   Mündliche Anfragebeantwortung von Lan-
   wordenen Landesstraßenflächen für den                       desrat Mag. Dr. Martinz zur schriftlichen
   Zeitraum 1.1.2010 bis 31.12.2010                            Anfrage der Abgeordneten Dr. Lesjak
                                                               betreffend Kleines Glücksspiel
   Berichterstatter: Stark (S. 3075)
                                                               Verlegung des TOP auf die nächste Sitzung
   Redner: Mandl (S. 3075)                                     (S. 3081)
   Einstimmige Annahme (S. 3075)
                                                          13. Ldtgs.Zl. 64-5/30:
 8. Ldtgs.Zl. 43-36/30:                                        Mündliche Anfragebeantwortung von Lan-
   Bericht und Antrag des Ausschusses für                      desrat Mag. Dr. Martinz zur schriftlichen
   Budget, Landeshaushalt und Finanzen zur                     Anfrage der Abgeordneten Dr. Lesjak
27. Sitzung des Kärntner Landtages - 14. April 2011 - 30. Gesetzgebungsperiode        3013


    betreffend Putzmittelwerbung des Landes-                    ÖVP-Klubs betreffend Masterplan zum
    rates für Soziales auf Briefpapier des Lan-                 Ausbau der erneuerbaren Energie
    des Kärnten                                                 Zur Begründung der Dringlichkeit: Wieser
    Verlegung des TOP auf die nächste Sitzung                   (S. 3085)
    (S. 3081)                                                   Zur Dringlichkeit: Ing. Rohr (S. 3086), Ing.
                                                                Scheuch (S. 3087)
14. Ldtgs.Zl. 64-6/30:
    Mündliche Anfragebeantwortung von Lan-                      Einstimmige Zuerkennung der Dringlich-
    desrätin Dr. Prettner zur schriftlichen An-                 keit (S. 3088)
    frage der Abgeordneten Warmuth betref-                      Redner: Dr. Lesjak (S. 3088)
    fend Werbung für Landesrätin Dr. Prettner                   Einstimmige Annahme (S. 3089)
    Verlegung des TOP auf die nächste Sitzung
    (S. 3081)                                               3. Ldtgs.Zl. 48-16/30:
                                                                Dringlichkeitsantrag von Abgeordneten des
15. Ldtgs.Zl. 38-10/30:                                         SPÖ-Klubs betreffend Verminderung der
    Schriftliche Anfragebeantwortung von Lan-                   Energieimportabhängigkeit durch Ausbau
    deshauptmann Dörfler zur schriftlichen An-                  der Energieförderung
    frage des Abgeordneten Ing. Rohr betref-                    Zur Begründung der Dringlichkeit: Strauß
    fend Beiträge des Landes an Autofahreror-                   (S. 3089)
    ganisationen (S. 3081)                                      Zur Dringlichkeit: Zwanziger (S. 3099),
                                                                Tauschitz (S. 3090)
16. Ldtgs.Zl. 155-3/30:
    Schriftliche Anfragebeantwortung von Lan-                   Die Zuerkennung der Dringlichkeit erhält
    desrat Mag. Dr. Martinz zur schriftlichen                   nicht die erforderliche Zweidrittelmehrheit
    Anfrage des Abgeordneten Ing. Rohr betref-                  (F: nein, SPÖ: ja, ÖVP: nein, Grüne: ja) (S.
    fend Finanzierung der Schneeräumung in                      3090)
    Obervellach durch Einhebung von Gebüh-                      Zuweisung: Ausschuss für Infrastruktur,
    ren (S. 3081)                                               Wohnbau, Verkehr, Straßen- und Brücken-
                                                                bau, Bau- und Energiewesen und Feuerwehr
Mitteilung des Einlaufes (S. 3081)                              (S. 3090)

A) Dringlichkeitsanträge (S. 3082)                          4. Ldtgs.Zl. 52-6/30:
                                                                Dringlichkeitsantrag von Abgeordneten des
 1. Ldtgs.Zl. 25-14/30:                                         F-Klubs betreffend keine Reduktion des
    Dringlichkeitsantrag von Abgeordneten des                   Zusagerahmens für Förderung von Maß-
    F-Klubs betreffend Schengen aussetzen –                     nahmen der Siedlungswasserwirtschaft sei-
    Südgrenze schließen                                         tens des Bundes
    Zur Begründung der Dringlichkeit: Ing.                      Zur Begründung der Dringlichkeit: Dipl.-
    Scheuch (S. 3082)                                           Ing. Gallo (S. 3091)
    Zur Dringlichkeit: Schober (S. 3083), Tau-                  Zur Dringlichkeit: Ing. Rohr (S. 3091), Ing.
    schitz (S. 3084)                                            Hueter (S. 3092)
    Die Zuerkennung der Dringlichkeit erhält                    Die Zuerkennung der Dringlichkeit erhält
    nicht die erforderliche Zweidrittelmehrheit                 die erforderliche Zweidrittelmehrheit (F: ja,
    (F: ja, SPÖ: nein, ÖVP: ja, Grüne: nein) (S.                SPÖ: ja, ÖVP: ja, Grüne: nein) (S. 3092)
    3085)                                                       Mehrheitliche Annahme (F: ja, SPÖ: ja,
    Zuweisung: Ausschuss für Rechts-, Verfas-                   ÖVP: ja, Grüne: nein) (S. 3092)
    sungs-, Föderalismus-, Volksgruppen-,
    Flüchtlings- und Immunitätsangelegenhei-                5. Ldtgs.Zl. 140-3/30:
    ten (S. 3085)                                               Dringlichkeitsantrag von Abgeordneten des
                                                                F-Klubs betreffend Verbot von Klonfleisch
 2. Ldtgs.Zl. 108-7/30:                                         Zur Begründung der Dringlichkeit: Zellot
    Dringlichkeitsantrag von Abgeordneten des                   (S. 3093)
3014            27. Sitzung des Kärntner Landtages - 14. April 2011 - 30. Gesetzgebungsperiode



   Zur Dringlichkeit: Astner (S. 3093), Ing.                   (F: nein, SPÖ: ja, ÖVP: ja, Grüne: ja) (S.
   Hueter (S. 3094)                                            3100)
   Einstimmige Zuerkennung der Dringlich-                      Zuweisung: Ausschuss für Infrastruktur,
   keit (S. 3094)                                              Wohnbau, Verkehr, Straßen- und Brücken-
   Einstimmig Annahme (S. 3094)                                bau, Bau- und Energiewesen und Feuerwehr
                                                               (S. 3100)
 6. Ldtgs.Zl. 156-2/30:
   Dringlichkeitsantrag von Abgeordneten des               9. Ldtgs.Zl. 38-12/30:
   F-Klubs betreffend Spendenbegünstigung                      Dringlichkeitsantrag von Abgeordneten des
   des Kärntner Bergrettungsdienstes                           ÖVP-Klubs betreffend Einbindung der neu-
                                                               en L 43 Gummernerstraße in die Bundes-
   Zur Begründung der Dringlichkeit: Ing.
                                                               straße B 100
   Scheuch (S. 3094)
   Zur Dringlichkeit: Ing. Hueter (S. 3095),                   Zur     Begründung      der   Dringlichkeit:
   Ing. Rohr (S. 3095)                                         Poglitsch (S. 3101)
   Die Zuerkennung der Dringlichkeit erhält                    Zur Dringlichkeit: Ing. Ebner (S. 3101),
   nicht die erforderliche Zweidrittelmehrheit                 Dipl.-Ing. Gallo (S. 3103)
   (F: ja, SPÖ: nein, ÖVP: ja, Grüne:nein) (S.                 Die Zuerkennung der Dringlichkeit erhält
   3096)                                                       nicht die erforderliche Zweidrittelmehrheit
   Zuweisung: Ausschuss für Rechts-, Verfas-                   (F: nein, SPÖ: ja, ÖVP: ja, Grüne: nein) (S.
   sungs-, Föderalismus-, Volksgruppen-,                       3104)
   Flüchtlings- und Immunitätsangelegenhei-                    Zuweisung: Ausschuss für Infrastruktur,
   ten (S. 3096)                                               Wohnbau, Verkehr, Straßen- und Brücken-
                                                               bau, Bau- und Energiewesen und Feuerwehr
 7. Ldtgs.Zl. 108-8/30:                                        (S. 3104)
   Dringlichkeitsantrag von Abgeordneten des
   ÖVP-Klubs betreffend Durchforstung aller               10. Ldtgs.Zl. 108-10/30:
   Landesgesetze auf ihre „Energietauglich-                    Dringlichkeitsantrag von Abgeordneten des
   keit“ und Verankerung eines Bekenntnisses                   SPÖ-Klubs betreffend Raumplanung für al-
   zum Ausbau der erneuerbaren Energie in                      ternative Energieträger
   Form einer Staats-Ziel-Bestimmung in der                    Zur Begründung der Dringlichkeit: Köchl
   Kärntner Landesverfassung                                   (S. 3104)
   Zur Begründung der Dringlichkeit: Tau-                      Zur Dringlichkeit: Ing. Scheuch (S. 3105),
   schitz (S. 3096)                                            Tauschitz (S. 3106)
   Zur Dringlichkeit: Zellot (S. 3097), Strauß                 Zur Geschäftsordnung: Mag. Darmann (S.
   (S. 3097)                                                   3106), Schober (S. 3106)
   Die Zuerkennung der Dringlichkeit erhält                    Die Zuerkennung der Dringlichkeit erhält
   die erforderliche Zweidrittelmehrheit (F: ja,               nicht die erforderliche Zweidrittelmehrheit
   SPÖ: nein, ÖVP: ja, Grüne: ja) (S. 3098)                    (F: nein, SPÖ: ja, ÖVP: ja, Grüne: ja) (S.
   Mehrheitliche Annahme (F: ja, SPÖ: nein,                    3107)
   ÖVP: ja, Grüne: ja) (S. 3098)                               Zuweisung: Ausschuss für Infrastruktur,
                                                               Wohnbau, Verkehr, Straßen- und Brücken-
 8. Ldtgs.Zl. 108-9/30:                                        bau, Bau- und Energiewesen und Feuerwehr
   Dringlichkeitsantrag von Abgeordneten des                   unter Beiziehung des Ausschusses für Na-
   ÖVP-Klubs betreffend Ökostromgesetz                         turschutz, Tierschutz, Jagd, Fischerei, Was-
   Zur Begründung der Dringlichkeit: Wieser                    serwirtschaft, Raumplanung und National-
   (S. 3099)                                                   parks (S. 3107)
   Zur Dringlichkeit: Strauß (S. 3099), Suntin-
                                                          11. Ldtgs.Zl. 38-13/30:
   ger (S. 3100)
                                                               Dringlichkeitsantrag von Abgeordneten des
   Die Zuerkennung der Dringlichkeit erhält                    SPÖ-Klubs betreffend Errichtung eines
   nicht die erforderliche Zweidrittelmehrheit                 Kreisverkehrs im Zuge der vorgesehenen
27. Sitzung des Kärntner Landtages - 14. April 2011 - 30. Gesetzgebungsperiode       3015


         Baumaßnahmen im Zusammenhang mit der                        Zuweisung: Ausschuss für Infrastruktur,
         Auflassung der Eisenbahnkreuzung in                         Wohnbau, Verkehr, Straßen- und Brücken-
         Gummern                                                     bau, Bau- und Energiewesen und Feuerwehr
         Zur Begründung der Dringlichkeit: Ing. Eb-                  (S. 3109)
         ner (S. 3107)                                         B) Anträge von Abgeordneten (S. 3109)
         Zur Dringlichkeit: Poglitsch (S. 3108), An-
         ton (S. 3108)                                         C) Schriftliche Anfragen (S. 3112)
         Die Zuerkennung der Dringlichkeit erhält
         nicht die erforderliche Zweidrittelmehrheit           D) Resolutionen (S. 3113)
         (F: nein, SPÖ: ja, ÖVP: ja, Grüne: nein) (S.
         3109)



Beginn: Donnerstag, 14.4.2011, 09.04 Uhr                                Ende: Donnerstag, 14.4.2011, 16.30 Uhr


                                      Beginn der Sitzung: 09.04 Uhr


V o r s i t z: Erster Präsident Lobnig, Zweiter                sowie Herrn Zweiten Landeshauptmann-Stell-
Präsident Schober, Dritter Präsident Dipl.-Ing.                vertreter Dr. Peter Kaiser und Frau Landesrätin
Gallo                                                          Dr. Prettner begrüßen. Begrüße auch von der
                                                               Fachbeamtenschaft den Landesamtsdirektor Dr.
A n w e s e n d:      36 Abgeordnete
                                                               Dieter Platzer und heute erstmals unter uns der
B u n d e s r ä t e: Zwanziger (bis zu seiner                  Stellvertretende Landesamtsdirektor Dr. Markus
Wahl zum Landtagsabgeordneten), Pirolt (ab                     Matschek. Herzlich willkommen hier im Hohen
seiner Wahl zum Bundesrat)                                     Hause! Er wird dann stellvertretend den Lan-
E n t s c h u l d i g t: Mitterer, Blatnik,                    desamtsdirektor manchmal vertreten. Ich begrü-
Petritz                                                        ße auch von Seiten des Verfassungsdienstes
                                                               Herrn Dr. Gerold Glantschnig. Heute sind die
Mitglieder der Landesregierung:                                Bundesräte natürlich entschuldigt, weil zeit-
Landeshauptmann Dörfler, Erster Landes-                        gleich eine Plenarsitzung im Bundesrat stattfin-
hauptmann-Stellvertreter Dipl.-Ing. Scheuch,                   det. Meine sehr geschätzten Damen und Herren!
Zweiter Landeshauptmann-Stellvertreter Mag.                    Für die heutige Sitzung haben sich entschuldigt
Dr. Kaiser, Landesrat Mag. Ragger, Landes-                     Landesrat Dr. Josef Martinz und Herr Landesrat
rätin Dr. Prettner                                             Mag. Harald Dobernig. Ich darf herzlich gratu-
E n t s c h u l d i g t: Landesrat Mag. Dober-                 lieren zu Geburtstagen, und zwar haben Frau
                                                               Abgeordnete Mag. Nicole Cernic und Herr Ab-
nig, Landesrat Mag. Dr. Martinz
                                                               geordneter Christian Poglitsch Geburtstag gefei-
S c h r i f t f ü h r e r: Direktor Mag. Weiß                  ert. Ich darf von dieser Stelle aus im Namen aller
                                                               Damen und Herren Abgeordneten alles Gute
                                                               wünschen, viel Gesundheit, Glück und Freude
Vorsitzender Erster Präsident Lobnig (F):                      bei Ihrer Arbeit! (Beifall im Hause.) Danke herz-
Lobnig
                                                               lichst! Hohes Haus! Ich begrüße natürlich auch
Hohes Haus! Meine sehr geehrten Damen und
                                                               besonders die Gäste auf der Zuhörertribüne, und
Herren Abgeordnete! Ich begrüße Sie zur 27.
                                                               zwar darf ich begrüßen die Schülerinnen und
Sitzung des Kärntner Landtages und eröffne
                                                               Schüler der HLW Spittal an der Drau unter der
diese Sitzung. Ich stelle fest, dass der Landtag
                                                               Begleitung von Prof. Mag. Ulrike Ertl. Herzlich
beschlussfähig ist. Ich darf auch ganz herzlich
                                                               willkommen hier im Hohen Hause! (Beifall im
auf der Regierungsbank Ersten Landeshaupt-
                                                               Hause.) Ein Beifall ist Ihnen damit auch ge-
mann-Stellvertreter Dipl.-Ing. Uwe Scheuch
                                                               gönnt. Ich begrüße auch die Schülerinnen und
3016             27. Sitzung des Kärntner Landtages - 14. April 2011 - 30. Gesetzgebungsperiode
Lobnig

Schüler der Polizeischule Bildungszentrum                 wir heute keine Mittagspause abhalten werden.
Kärnten unter der Begleitung von Bezirksinspek-           Ich darf aber auf etwas ganz Wichtiges hinwei-
tor Günther Steinwender. Ebenfalls ein herzli-            sen, dass wir heute erstmals die Sitzung des
ches Willkommen! Wir freuen uns, dass Sie                 Kärntner Landtages via Livestream übertragen
immer wieder bei den Sitzungen Ihr Interesse an           übers Internet, sowohl in Bild als auch in Ton.
der Arbeit des Landtages, an der Demokratie               Das heißt, jeder Redner oder jede Rednerin wird
und Gesetzwerdung bekunden. Herzlich will-                dann auch im Bild vorhanden sein. Ich wünsche
kommen, wir wünschen Ihnen einen interessan-              Ihnen gutes Gelingen und hoffe auch auf die
ten und spannenden Sitzungsverlauf hier im                Diszipliniertheit der Damen und Herren Abge-
Hohen Hause! (Beifall im Hause.) Bitte sehr,              ordneten hier im Hohen Hause. Nun, meine sehr
einen Applaus! Danke! Hohes Haus! Ich berich-             geschätzten Damen und Herren, kommen wir
te auch aus der Obmännerkonferenz. Wir sind in            zunächst zur Fragestunde.
der Obmännerkonferenz übereingekommen, dass



                                              Fragestunde


Ich komme zur Aufrufung der ersten Anfrage:               Erster Landeshauptmann-Stellvertreter Dipl.-
                                                          Ing. Scheuch (F):
                                                          Dipl.-Ing. Scheuch


    1. Ldtgs.Zl. 162/M/30:                                Danke vielmals, Herr Präsident! Sie werden
       Anfrage des Abgeordneten Suntinger                 mich sicher darauf hinweisen, wenn die Redezeit
       an Herrn Ersten Landeshauptmann-                   knapp wird, sodass ich dementsprechend beende.
                                                          Geschätzte Regierungskollegin und geschätzter
       Stellvertreter Dipl.-Ing. Scheuch
                                                          Regierungskollege! Hohes Haus! Vor allen Din-
Ich darf den Herrn Abgeordneten bitten, die               gen liebe Zuhörerinnen und Zuhörer, sowohl aus
Frage zu stellen. Bitte!
Lobnig
                                                          meinem Heimatbezirk als auch aus dem Rest
                                                          von Kärnten! Ein herzliches Grüß Gott und ei-
                                                          nen kräftigen Gruß von meiner Seite! Es ist ein
Abgeordneter Suntinger (F):                               Thema, das der Herr Bürgermeister Suntinger
Suntinger                                                 hier anspricht, das wahrscheinlich gerade in
Einen wunderschönen guten Morgen! Geschätz-               Anbetracht der aktuellen Diskussion mehr an
ter Präsident! Liebe Regierungsmitglieder! Liebe          Bedeutung gewinnt, als man glauben möchte.
Damen und Herren auf der Zuhörerbank! Vor-                Die Diskussion rund um die Ausweisung von
erst ein herzliches Grüß Gott aus der National-           Naturschutzgebieten, den Wert von Natur-
parkgemeinde Großkirchheim, wo ich Bürger-                schutzgebieten, die Bedeutung eines National-
meister bin. Ich möchte heute an den Herrn Na-            parks, eines Biosphärenparks oder eines Land-
turschutzreferenten Dipl.-Ing. Uwe Scheuch als            schaftsschutzgebietes ist etwas, das wahrschein-
Landeshauptmann-Stellvertreter die Frage stel-            lich gerade in der aktuellen Diskussion rund um
len:                                                      erneuerbare Energie, rund um Energiewende,
Wie weit ist es mit den Verhandlungen betref-             rund um die Ausnutzung der Ressourcen im
fend Naturschutzprojekt Mansberg-Elsgraben?               Land, rund um die Diskussion, wie wertvoll ist
Suntinger
                                                          unsere Natur, wie wertvoll ist auch dementspre-
                                                          chend unsere Landschaft, von besonderer Be-
Vorsitzender Erster Präsident Lobnig (F):                 deutung. Das war auch mitunter ein Grund, wa-
Lobnig
                                                          rum ich als Naturschutzreferent bereits vor zwei
Herr Landeshauptmann-Stellvertreter, ich bitte,           Jahren begonnen habe, die Diskussion rund um
die Frage zu beantworten und bitte um Beach-              ein      Landschaftsschutzgebiet      Mansberg-
tung der Redezeit von fünf Minuten. Bitte sehr!
Lobnig
                                                          Elsgraben zu initiieren. Für all jene, die nicht
                                                          wissen, wo das liegt: Normalerweise kennt man
                                                          die großen Schutzgebiete im Bereich des Alpen-
27. Sitzung des Kärntner Landtages - 14. April 2011 - 30. Gesetzgebungsperiode       3017
Dipl.-Ing. Scheuch

hauptkammes, normalerweise gibt es große                   im Schutz der Schöpfung, im Schutz der Natur,
Schutzgebiete kaum außerhalb unberührter Na-               im Schutz der Pflanzen- und Tierwelt besonders
tur und außerhalb nicht bewirtschaftbarer Natur,           intensiv diskutiert, dass genau jene Kirche sich
dieses Naturschutzgebiet befindet sich im Her-             gegen eine Unterschutzstellung dieses Gebietes
zen des Klagenfurter Beckens, es ist im Ausläu-            ausgesprochen hat, dass genau jene Teile, die
fer zwischen Kappel am Krappfeld und dem                   besonders schützenswert wären, nicht geschützt
Bereich des Gebietes um Launsdorf, wo es uns               werden können, weil die Kirche hier Nein gesagt
gelungen ist, erstmals und in einer noch nie da            hat. Es gibt verschiedene Begründungen dafür,
gewesenen Größe ein Landschafts- und Natur-                es gibt offizielle Begründungen, es gibt inoffi-
schutzgebiet auszuweisen inmitten hochtechni-              zielle Begründungen. Nur eines wissen wir und
sierter, hochindustrialisierter und vor allem auch         das wird wahrscheinlich schon das Hauptargu-
sehr intensiver Land- und Forstwirtschaft. Der             ment sein, nämlich ein wirtschaftlicher Hinter-
Hintergrund war, dass die Fauna-Flora-Habitat-             grund, denn wie so oft ist dort, wo etwas beson-
Richtlinie uns diese Vorgaben gemacht hat, dass            ders Schützenswertes ist, auch etwas besonders
wir derartige Schutzgebiete brauchen, auch au-             Wertvolles darunter, weil sonst würde ja die
ßerhalb der bestehenden großen Schutzgebiete.              Pflanzenwelt dementsprechend nicht so einzigar-
Es ist mir, und darauf bin ich schon stolz und da          tig gedeihen. In diesem Bereich gibt es eben
möchte ich auch allen Beteiligten danken, so-              hochwertige „Minerale“ darunter, es gibt eine
wohl der Beamtenschaft als auch der Landwirt-              besondere Art Schotter und Kies darunter. Des-
schaftskammer als auch den beteiligten Grund-              wegen hat die Kirche hier Nein gesagt, weil sie
eigentümern, es ist uns gelungen, im Einklang              gesagt hat, wer weiß, das könnte ich doch später
mit den Grundeigentümern ein Schutzgebiet                  einmal nutzen können. Und ich sage ganz ehr-
auszuweisen. Wir wissen aus der Genesis, früher            lich und diesen Appell werde ich hier auch noch
einmal hat die Politik Landschaftsschutzgebiete,           einmal dementsprechend deponieren: Es ist ein
Nationalparkes, Naturschutzgebiete immer dann              toller Erfolg, dass dieses Schutzgebiet zustande
festgelegt, wenn der Ruf danach laut wurde von             gekommen ist, es ist ein toller Erfolg, dass klei-
den NGOs, von den Medien oder von anderen                  ne bäuerliche Betriebe (Vorsitzender: Noch eine
Beteiligten, ohne dass man die Grundeigentümer             halbe Minute!) von sich aus bei diesem Schutz-
mit eingebunden hat. Diesmal haben wir einen               gedanken des Naturschutzes mitmachen, es ist
neuen Weg beschritten, wir haben die Grundei-              aber mehr als ein großer Wermutstropfen, dass
gentümer vom ersten Tag an mit eingebunden.                genau der größte Grundeigentümer Kärntens, die
Wir haben das Prinzip der Freiwilligkeit aufrecht          Kirche, genau die, die dementsprechend hier
erhalten und trotzdem haben wir über 1.000                 einen besonders hohen Anspruch hätte, mit dabei
Hektar Schutzgebiet inmitten von Kärnten als               zu sein, Nein gesagt hat und das wegen ein paar
Naturschutzgebiet, als Natura 2000-Gebiet defi-            Euro wirtschaftlicher Optimierung. (Beifall von
nieren können. Da gilt wirklich der Dank vor               der F-Fraktion.)
                                                           Dipl.-Ing. Scheuch

allem den Grundeigentümern und allen Beteilig-
ten, die sich hier aktiv eingebracht haben! (Bei-
fall von der F-Fraktion.)                                  Vorsitzender Erster Präsident Lobnig (F):
                                                           Lobnig
Es war allerdings ein Bereich, und den möchte              Gibt es von Seiten der SPÖ-Fraktion eine Zu-
ich hier nicht verschweigen, der schon kritisch            satzfrage? – Ich sehe, das ist nicht der Fall. Von
zu betrachten ist. Im Herzen dieses geplanten              der ÖVP-Fraktion? – Bitte, Herr Abgeordneter
Schutzgebietes war der größte Grundeigentümer              Hueter!
                                                           Lobnig
die Kirche. (Abg. Holub: Ja, die Kirche!) Es war
dort die Kirche der größte beteiligte Grundeigen-
tümer, das Domkapitel, das hier beinahe 1.000
                                                           Abgeordneter Ing. Hueter (ÖVP):
Hektar land- und fortwirtschaftlich genutzte               Ing. Hueter

Fläche hatte, auf welchem die sensibelsten und             Herr Präsident! Hoher Landtag! Lieber Herr
wertvollsten zu schützenden Güter angelagert               Referent! Ein paar Dinge muss ich auch noch
waren. Es war für mich schon ein bisschen scha-            fragen, weil wir gerade aus Oberkärnten da sind.
de und da mache ich kein Hehl daraus, dass ge-             Natürlich auch von meiner Seite ein herzliches
rade die Kirche, die immer den höchsten Ethos              Grüß Gott und einen guten Morgen! Dieser Na-
3018                 27. Sitzung des Kärntner Landtages - 14. April 2011 - 30. Gesetzgebungsperiode
Ing. Hueter

turschutzgedanke, den du da erwähnt hast, der                 folgende Situation, dass der „Nationalpark
ist, glaube ich, sehr lobenswert und deswegen                 Nockberge“ aufgrund der Definition kein Natio-
haben wir ja gerade vorgestern "30 Jahre" gefei-              nalpark ist. Er hat keine internationale Anerken-
ert. Diese Nationalparkgeschichte ist wirklich                nung, weil man einfach in diesem intensiv be-
eine Erfolgsgeschichte und ich glaube, wir sind               wirtschafteten Gebiet eine vollkommene Außer-
da auf dem richtigen Weg. Dieses Thema                        nutzungsstellung von 75 Prozent der Fläche, wie
„Mansberg“, die Unterschutzstellung dieses                    es die IUCN fordert, nicht vornehmen kann. Das
Gebietes ist auch ein Teil davon und meine Zu-                heißt, dort gilt es, eine neue Variante zu finden
satzfrage geht jetzt dahingehend, weil ich ein-               und ich arbeite jetzt seit fünf Jahren daran, dort
fach überzeugt bin, dass es nur im Einklang mit               auch einen Biosphärenpark zu realisieren. Ganz
den Grundbesitzern, also auf dieser Basis Ver-                am Anfang hat es viele Widerstände gegeben,
trags-Naturschutz geht:                                       aber ich habe das Primat der Freiwilligkeit dort
                                                              nie in Frage gestellt. Es mag vielleicht ein klei-
Wie weit – weil es sehr ruhig geworden ist –
                                                              ner Vorteil sein, dass ich selbst auch aktiver
stehen wir jetzt mit dem Stand „Biosphärenpark
                                                              Bauer, Grundeigentümer und Jäger bin und des-
Nockberge“, damit wir da einmal wissen, wo wir
                                                              wegen die Sorgen der anderen Seite kenne und
stehen bzw. wohin die Reise geht?
Ing. Hueter
                                                              ich bleibe dabei, wenn die Grundeigentümer
                                                              freiwillig nicht mitmachen, wenn das oberste
                                                              Prinzip der Freiwilligkeit und Gemeinsamkeit
Vorsitzender Erster Präsident Lobnig (F):                     nicht mit dabei ist, kann es nicht funktionieren.
Lobnig

Bitte, Herr Landeshauptmann-Stellvertreter, Sie               Es ist uns aber im Bereich des Biosphärenparks
sind am Wort!                                                 im letzten Jahr ein Durchbruch gelungen. Wir
Lobnig
                                                              konnten das Einverständnis der Grundeigentü-
                                                              mer einmal prinzipiell herstellen. Es ist uns auch
Erster Landeshauptmann-Stellvertreter Dipl.-                  gelungen, mit der Landwirtschaftskammer als
                                                              Vertreter, mit der Schutzgemeinschaft, dem jet-
Ing. Scheuch (F):
Dipl.-Ing. Scheuch
                                                              zigen Präsidenten Mössler, mit allen Beteiligten,
Danke vielmals, Herr Präsident! Herr Abgeord-                 eine Basis zu finden, die zwei Dinge regelt: Ei-
neter und Bürgermeister, es ist in Wirklichkeit in            nerseits ein Bekenntnis zu den Grenzen des
meiner Einleitung etwas Zentrales gesagt wor-                 Schutzgebietes, zweitens durch den Biosphären-
den. Wir haben es geschafft – und da gilt mein                park eine neue Variante, die eine Bewirtschaf-
Dank auch meinen Vorgängern, die es geschafft                 tung möglich macht und drittens natürlich dafür
haben, immer konsensual zu arbeiten – dass wir                auch eine Abgeltung. Ich glaube auch, das ist ein
den Naturschutz- und den Nationalparkgedanken                 klares Bekenntnis. Die Öffentlichkeit muss den
politisch außer Streit gestellt haben. Wir haben              Grundeigentümern, wenn man durch Außernut-
vor zwei Tagen „30 Jahre Nationalpark Hohe                    zungsstellungen, durch Nutzungseinschränkun-
Tauern“ gefeiert, wir haben „40 Jahre Unter-                  gen den freien Zugang des Grundeigentümers zu
zeichnung der Verträge von Heiligenblut“ gefei-               seinem Grund und Boden einschränkt, das auch
ert. Das heißt, vor 40 Jahren schon waren Politi-             finanziell abgelten. Das ist eine ähnliche Diskus-
ker bereit, den Naturschutzgedanken offensiv zu               sion wie die aktuelle Diskussion rund um die
tragen.                                                       großen Beutegreifer, die nach Kärnten kommen,
                                                              wie Wolf, Bär, Luchs, ist ja hinlänglich bekannt,
Dementsprechend hat es sich auch gezeigt, dass                auch dort gilt mein Primat, dass ich sage, wenn
die Entwicklung nur stattfinden kann, wenn der                wir diesen Weg der Beutegreifer zurück nach
Naturschutz, die Nutzer, die NGOs, der Touris-                Kärnten nicht verhindern können, auch nicht
mus, die Jagd, alle Beteiligten davon überzeugt               verhindern wollen, kommen sie aber nicht des-
sind, dass ein gemeinsamer Weg zum Erfolg                     wegen, weil wir sie herholen, sondern sie kom-
führen kann und auch zum Erfolg führt. Wie                    men auf ihren eigenen vier Pfoten daher. Wenn
gesagt, die Feier hat es gezeigt und das ist ein              diese Bären und Wölfe Schaden an den Bienen-
dementsprechender Beweis dafür. Im „National-                 stöcken anrichten, an Schafherden, vielleicht
park Nockberge“ (künftiger Biosphärenpark                     auch an Tierherden anderer Natur, dann ist klar,
Nockberge) ist die Diskussion etwas schwieri-                 dass dieser Schaden abgegolten werden soll.
ger, das wissen wir auch. Da gibt es seit Jahren
27. Sitzung des Kärntner Landtages - 14. April 2011 - 30. Gesetzgebungsperiode         3019
Dipl.-Ing. Scheuch

Ähnlich ist es im Biosphärenpark Nockberge:                   ist jene, dass es dort primär nur um Förderungen
Wir sind jetzt mit dem Verordnungsentwurf – da                geht, was letztendlich auf Dauer nicht von Vor-
gilt mein Dank Herrn Dr. Glantschnig, der seit                teil ist.
vielen Jahren und Jahrzehnten im Bereich der
                                                              Nun zu meiner konkreten Frage zum Natur-
Naturschutzgesetzgebung maßgeblich mitarbei-
                                                              schutzprojekt Mansgraben-Elsberg: Ist jetzt die
tet und sich entsprechend mit einbringt – soweit
                                                              Kirche definitiv mit keinem Quadratmeter oder
fertig oder gehen ins Finale. Wir haben auch die
                                                              Hektar dabei? Überwiegt dort ausschließlich der
NGOs noch einmal eingebunden und werden
                                                              landwirtschaftliche Gedanke, dass man künftig
auch im heurigen Jahr die Umsetzung zustande
                                                              dort Steinbruchwirtschaft betreibt? Interessiert
bringen und werden, das ist mein klares politi-
                                                              die Kirche diese Biodiversität und diese ökologi-
sches Ziel, spätestens am 1.1.2012 einen „Bio-
                                                              sche Vielfalt überhaupt nicht, die es in diesem
sphärenpark Nockberge“ haben und werden
                                                              Bereich gibt?
gerade in Oberkärnten einmal mehr beweisen,                   Suntinger


dass beide Themen miteinander Synergieeffekte
nutzen können, einerseits Land- und Forstwirt-
schaft, andererseits der Naturschutz. Das wird                Vorsitzender Erster Präsident Lobnig (F):
                                                              Lobnig
der erste Biosphärenpark in Kärnten sein, es                  Es ist zwar nur eine Frage erlaubt, sind mehrere
wird der größte Biosphärenpark in Österreich                  Fragen zusammengefasst, Herr Landeshaupt-
sein und er wird einmal mehr zeigen, dass in                  mann-Stellvertreter, bitte eine Frage zu beant-
diesem Land, wenn man die Köpfe zusammen-                     worten, Sie sind am Wort!
                                                              Lobnig
hält für ein Thema, wenn man die Parteipolitik
draußen lässt in einem Thema, sehr, sehr viel
möglich ist, ähnlich wie in der aktuellen Diskus-             Erster Landeshauptmann-Stellvertreter Dipl.-
sion rund um die Ortstafeln, wo wir auch gezeigt
                                                              Ing. Scheuch (F):
haben, dass wir mit einer guten, breiten und ver-             Dipl.-Ing. Scheuch

nünftigen Verhandlungsführung Feind und                       Sehr geehrter Herr Präsident! Ich wäre ein
Freund überraschen können. (Beifall von der F-                schlechtes Regierungsmitglied, wenn ich nicht
Fraktion.)
Dipl.-Ing. Scheuch                                            insoweit zumindest aufnahmefähig wäre, dass
                                                              mehrere Fragen zu beantworten sind. Da sollte
                                                              man die Geschäftsordnung vielleicht nicht ganz
Vorsitzender Erster Präsident Lobnig (F):                     so genau nehmen, das Parlament lebt davon,
Lobnig
                                                              dass man offen und ehrlich diskutiert und ruhig
So, und nun hat der Anfragesteller selbst noch                auch breitere Fragen zulässt. Das ist zumindest
die Möglichkeit einer Zusatzfrage, bitte, Herr                mein Zugang zur Politik. Ich weiß, dass der Prä-
Abgeordneter!
Lobnig                                                        sident sehr restriktiv ist in seiner Vorsitzführung,
                                                              es sei aber auch erlaubt, auf mehrere Fragen
                                                              einzugehen. Schau, Herr Bürgermeister, Herr
Abgeordneter Suntinger (F):                                   Abgeordneter, der erste Teil der Frage ist ein
Suntinger
                                                              sehr breit gestellter. Nämlich, wo ist in Wirk-
Man kann natürlich das Bemühen unseres Natur-
                                                              lichkeit der Zugang der Grundeigentümer zum
schutzreferenten nicht hoch genug schätzen, aber
selbst aus der eigenen Erfahrung zeigt es sich,               Naturschutz? Ich sage ganz ehrlich, das habe ich
dass Grundbesitzer auch Verhinderer sein kön-                 zuerst auch versucht, auszuführen, der Zugang
                                                              ist ein geteilter. Ich glaube, dass die Grundeigen-
nen, weil wenn wir im heurigen Jahr, wo wir „30
                                                              tümer, die Bauern in diesem Land, seit Jahren
Jahre Nationalpark Hohe Tauern“ feiern, wissen,
                                                              und seit Jahrtausenden die ersten, die alleinigen
dass vor zehn Jahren bereits Erweiterungspläne
für die Fleißtäler in der Gemeinde Heiligenblut               und die einzigen Naturschützer waren und sind.
bestanden haben und es damals vor zehn Jahren                 Es haben in Wirklichkeit Organisationen, NGOs,
                                                              auch Parteien, wie zum Beispiel Kollege Holub
nur wenige Große sie verhindert haben, erken-
                                                              und seine Mitstreiterin, den grünen Gedanken
nen sie jetzt spät aber doch, Gott sei Dank, dass
                                                              erst erkannt und zur Parteifarbe gemacht, da
es hier auch um Naturschutz und Kulturland-
                                                              haben Jäger, Bauern, Forstwirte und Almbauern
schaftsabgeltung geht und um eine allgemeine
Abgeltung. Also das heißt, meine Befürchtung                  schon Jahre und Jahrhundert maßgeblich dazu
3020             27. Sitzung des Kärntner Landtages - 14. April 2011 - 30. Gesetzgebungsperiode
Dipl.-Ing. Scheuch

beigetragen, dass Kärnten eine so einzigartige              sehr, sehr vorsichtig mit der Großzügigkeit, den
und vielfältige Natur hat, das sei einmal vorweg            Naturschutz zu unterstützen und man war sehr,
festgehalten. (Beifall von der F-Fraktion.)                 sehr vorsichtig dabei, sicherzustellen, dass über-
                                                            all dort, wo jemals eine Nutzung möglich ist,
Es ist deshalb auch verständlich, dass sie natür-
                                                            eine Außernutzungsstellung oder eine Nutzungs-
lich immer dann, wenn es um die Mitsprache der
                                                            einschränkung auch nur zugelassen wird. Dort,
Öffentlichkeit und die Inanspruchnahme der
                                                            sage ich noch einmal, ist der große qualitative
Öffentlichkeit in die mehr und mehr ausartenden
                                                            Unterschied und das zeigt sich in Wirklichkeit
Zugriffe auf die Nutzung, vorsichtig sind. Das
                                                            auch in der bäuerlichen Besitzerstruktur und
wissen natürlich die Grundeigentümer. Wenn
                                                            Gesellschaft. Je größer die Besitzerstrukturen
man ihnen sozusagen „den kleinen Finger gibt“,
                                                            sind, desto vorsichtiger ist man in dieser Analy-
kann man womöglich „die ganze Hand genom-
                                                            se. Die große Menge der klein- und mittelstruk-
men bekommen“. Deswegen ist es logisch, dass
                                                            turierten Betriebe ist immer mit dabei, wenn es
sie zumindest einen Ausgleich dafür, was sie als
                                                            darum geht, dem Land Kärnten zu helfen, der
Beeinträchtigung in Kauf nehmen müssen, als
                                                            Natur etwas Gutes zu tun, die Vielfältigkeit auf-
finanzielle Abgeltung bekommen. Deswegen,
                                                            recht zu erhalten, die Biodiversität dementspre-
ganz richtig analysiert, ist die finanzielle Abgel-
                                                            chend am Leben zu erhalten. Also dort ist die
tung ein zentrales Element der Zustimmung. Das
                                                            Rolle schon mehr als hinterfragenswert und ich
haben wir auch im künftigen Biosphärenpark
                                                            muss ganz ehrlich sagen, ich konnte selbst ein
gemerkt, dort war es auch so. Die Bauern haben
                                                            Gespräch mit dem Herrn Bischof zu diesem
immer gesagt, wir brauchen den Park nicht, wir
                                                            Thema führen. Da hat er noch sehr, sehr konzili-
wollen den Park nicht, wir wollen den National-
                                                            ant und sehr breit eine Zustimmung signalisiert.
park nicht. Dann habe ich gesagt, wenn ihr das
                                                            Als dann ab dem zweiten Termin nur mehr der
nicht braucht, dann braucht ihr Förderungen
                                                            Unterhändler gekommen ist, war mir klar, dass
auch keine und dann hat es ein, zwei Jahre we-
                                                            sozusagen der „Schmiedl“ das tun will, was der
niger Geld gegeben und auf einmal sind sie na-
                                                            „Schmid“ haben will, das ist wahrscheinlich
türlich hellhörig geworden, als am Jahresende
                                                            auch eine Form der Verhandlungsführung. (Bei-
am Raika-Konto oder wo auch immer weniger
                                                            fall von der F-Fraktion.)
Euros waren. Da haben sie dann gesagt, so                   Dipl.-Ing. Scheuch


schlecht ist der Nationalpark oder Biosphären-
park auch nicht, vielleicht sollten wir unsere
Diskussion wieder beginnen und damit nicht nur              Vorsitzender Erster Präsident Lobnig (F):
                                                            Lobnig
dem Naturschutz Rechnung tragen, sondern auch               Somit ist die Anfrage 1 erledigt. Die Anfrage 2
Geld beschaffen, damit ich meine Rechnungen                 kann nicht aufgerufen werden, weil das zustän-
begleichen kann. Das ist normal, ist vernünftig             dige Regierungsmitglied sich offiziell entschul-
und ich glaube, das ist auch gut so.                        digen ließ. Herr Abgeordneter Holub, wollen Sie
Bei der Kirche im speziellen Fall bleibe ich bei            die Anfrage mündlich bei der nächsten Sitzung
meiner Enttäuschung. Auf die Frage ganz klar,               oder schriftlich beantwortet wissen? (Abg. Ho-
nein, sie haben nicht das gesamte Gebiet heraus-            lub: Herr Präsident, mündlich!) Mündlich bei
genommen, die Kirche hat sehr wohl auch Flä-                der nächsten Sitzung, wird so vorgegangen. Wir
chen eingebracht. Die Kirche hat in Summe –                 kommen nun zur Anfrage
ich bitte, mich nicht ganz wörtlich zu nehmen,
weil ich die Zahl nicht ganz genau weiß – circa
150 oder 200 Hektar in dieses Landschafts-                      3. Ldtgs.Zl. 165/M/30:
schutzgebiet eingebracht. Allerdings, auf der                      Anfrage des Abgeordneten Gritsch an
Karte – wenn ich diese detaillierte Frage gewusst                  Ersten Landeshauptmann-Stellver-
hätte, hätte ich die Karte mitgebracht – ist es                    treter Dipl.-Ing. Scheuch
sensationell, dass man darauf genau erkennen
kann, welche Flächen eingebracht wurden. Es                 Bitte, Herr Abgeordneter, die Frage zu stellen!
                                                            Lobnig


sind dies nämlich genau jene Flächen, wo nicht
in fünf, nicht in zehn, nicht in hundert und auch
nicht in tausend Jahren irgendeine anderswertige
Nutzung stattfinden kann. Das heißt, man war
27. Sitzung des Kärntner Landtages - 14. April 2011 - 30. Gesetzgebungsperiode        3021


Abgeordneter Gritsch (F):                                     weniger in den kommenden Jahren haben, die
Gritsch                                                       dementsprechend die Chance wahrnehmen kön-
Sehr geehrter Herr Präsident! Herr Landes-                    nen, eine Facharbeiterausbildung zu machen
hauptmann! Geschätzte Regierungsmitglieder!                   oder in die Schule zu gehen. Deswegen ist eine
Sehr verehrte Damen und Herren! Kärntens                      Attraktivität des Lehrlingsangebotes sehr wich-
Wirtschaft schlägt Alarm, in Bezug auf künftige               tig. Es war nicht zuletzt und hauptsächlich der
Facharbeiter sind die Prognosen alles andere als              Verdienst des verstorbenen Landeshauptmannes
rosig. Wir wissen, dass Herr Landeshauptmann-                 Dr. Jörg Haider, der über viele Jahre und Jahr-
Stellvertreter Dipl.-Ing. Scheuch als Bildungsre-             zehnte hinweg das Image des Lehrlings forciert
ferent sehr bemüht ist, dem entgegen zu steuern,              hat, nach vorne gebracht hat, eine Gleichstellung
das war auch das Ergebnis zweier stattgefunde-                des Lehrlings mit dem Schüler und der Schülerin
ner „Streitkulturen“ auf ORF Radio Kärnten in                 versucht hat. Wir versuchen, diese Projekte fort-
letzter Zeit.                                                 zusetzen, weil sie wichtig sind. (Beifall von der
So interessiert uns und sicher auch die jugendli-             F-Fraktion.)
chen Damen und Herren auf der Zuschauertribü-                 Wir haben deswegen verschiedene Initiativen
ne, welche konkreten Beiträge zur Belebung des                gestartet. Das hat begonnen bei dem großen Er-
Lehrstellenmarktes unser Herr Bildungsreferent                folgsprojekt „Lehre mit Matura“, das geht weiter
in Kärnten gesetzt hat?
Gritsch                                                       über viele imagesteigernde Projekte wie den
                                                              „Lion“, wie dementsprechende Wettbewerbe im
                                                              Bereich der Lehrlingsausbildung, das geht weiter
Vorsitzender Erster Präsident Lobnig (F):                     damit, dass wir Berufsorientierungscoaches ge-
Lobnig
                                                              meinsam mit den Sozialpartnern ins Leben geru-
Bitte, Herr Landeshauptmann-Stellvertreter, Sie
                                                              fen haben, die in allen Kärntner Schulen die
sind am Wort!
Lobnig
                                                              jungen Leute darüber informieren, welche Mög-
                                                              lichkeiten der Lehrausbildung bestehen. Wir
                                                              haben einen neuen Heimkostenzuschuss einge-
Erster Landeshauptmann-Stellvertreter Dipl.-                  führt und all diese Projekte sollen dazu beitra-
Ing. Scheuch (F):                                             gen, dass junge Leute auch den Weg in die Leh-
Dipl.-Ing. Scheuch

Danke vielmals, Herr Präsident! Herr Abgeord-                 re suchen, weil, jetzt komme ich zu einem
neter Gritsch, ich darf vielleicht eine Stufe tiefer          durchaus politischen Thema, es eine Grundsatz-
in meiner Argumentation beginnen, nämlich                     frage ist, wo möchte ich haben, dass wir die
dabei, was der Grund dafür ist, dass der Lehr-                Kärntner Jugend und damit in weiterer Folge die
stellenmarkt dementsprechend nicht mehr genü-                 Kärntner Mitarbeiter, die Kärntner Studierenden,
gend Lehrlinge bekommt, um auch in der ge-                    die Kärntner Facharbeiter, die Kärntner Meister,
samten Vielfalt des Angebotes Facharbeiterin-                 die Kärntner Selbstständigen, hinführen. Dort,
nen und Facharbeiter auszubilden. Wir haben in                sage ich ganz ehrlich, wird es eine Glaubensfra-
Kärnten, ähnlich wie in anderen Bundesländern,                ge geben. Ich bekenne mich dazu, dass neben
die Situation eines massiv sinkenden Rückgan-                 der Ausbildung in Richtung Matura und in Rich-
ges des Geburtenjahrganges. Eine Zahl, viel-                  tung Universität die Ausbildung im Facharbei-
leicht für alle Anwesenden, vor zehn Jahren                   terbereich eine sehr, sehr wichtige ist, die unter-
hatten wir circa 45.000 Jugendliche im Bereich                schätzt wird. Denn wenn ich mir heute aktuell
der Pflichtschule verankert, mit dem heurigen                 anschaue, dass wir hunderte offene Lehrstellen
Jahr sind es erstmals unter 36.000. Das heißt, wir            haben, wo wir keine Lehrlinge bekommen, meis-
haben in zehn Jahren 10.000 Jugendliche, poten-               tens in Berufen, die halt nicht besonders bekannt
tielle Lehrlinge oder in weiterer Folge Schüler               oder nachgefragt sind und auf der anderen Seite
von höheren Schulen, verloren. Das macht natür-               haben wir zigtausende junge Leute, die in Rich-
lich einen ständig steigenden Kampf um jedes                  tung Universität gehen und dort in Richtung
einzelne Kind aus. Das heißt, wir haben die Si-               Studien, wo es keinen Bedarf gibt, wenn ich mir
tuation, dass wir, wenn wir ungefähr davon aus-               anschaue, dass wir aktuell 1.000 fertig studierte
gehen, dass aktuell 52 Prozent der Jugendlichen               Psychologieabsolventen haben, 1.000 Absolven-
Schule gehen und 48 Prozent der Jugendlichen                  ten im Bereich der Psychologie, des Studiums an
eine Lehre machen, circa 5.000 Jugendliche                    der Alpe-Adria-Universität, die keine Chance
3022             27. Sitzung des Kärntner Landtages - 14. April 2011 - 30. Gesetzgebungsperiode
Dipl.-Ing. Scheuch

auf einen Beruf haben, die keine Chance auf eine            grenzt. Gibt es von Ihrer Seite Verhandlungen
adäquate Bezahlung haben, glaube ich, werden                oder Gespräche mit der zuständigen Ministerin,
wir viel und noch viel mehr unternehmen müs-                um das auch weiter fortzusetzen?
                                                            Gritsch

sen, den jungen Leuten auch klar zu machen,
dass mit einer guten Facharbeiterausbildung, mit
einer dualen Ausbildung „Lehre mit Matura,“                 Vorsitzender Erster Präsident Lobnig (F):
mit einer Berufsreifeprüfung diese Leute im                 Lobnig


Alter von 20 Jahren einen fixen Beruf, eine gute            Bitte, Herr Landeshauptmann-Stellvertreter!
                                                            Lobnig


Einnahmequelle und jede Perspektive für die
Zukunft haben. Deswegen, meine geschätzten
Damen und Herren, werden wir auch in Zukunft                Erster Landeshauptmann-Stellvertreter Dipl.-
in diesem Bereich viel unternehmen. Wir werden              Ing. Scheuch (F):
den Lehrstellenmarkt noch breiter, noch öffentli-           Dipl.-Ing. Scheuch


cher machen. Wir werden zum Beispiel gemein-                Danke vielmals, Herr Präsident! Herr Abgeord-
sam mit dem Ragger Christian neue Lehrberufe                neter! Das Projekt "Lehre mit Matura", vorhin
kreieren. Wir haben gerade letzte Woche ge-                 kurz angesprochen, ist wirklich ein Erfolgsmo-
meinsam mit Sozialminister Hundstorfer ein                  dell. Wir haben momentan in Kärnten 850 junge
Gespräch gehabt, wo wir auch einen Lehrberuf                Leute, die diese duale Ausbildung wahrnehmen,
im Sozialbereich für bereits ein paar Jahre ältere          Tendenz steigend. In allen Kärntner Berufsschu-
Lehrlinge kreieren werden, damit es auch mög-               len – es sind sechs an der Zahl – haben wir sol-
lich ist, diesen Beruf direkt am Patienten zu er-           che Berufsschulklassen, wo „Lehre mit Matura“
lernen, weil das ein Potential ist. Wir gehen zum           stattfindet. Wir haben über 50 Betriebe, die sich
Beispiel von Seiten des Landes her und nehmen               an dieser Ausbildung mitbeteiligen und können
als Land Kärnten jedes Jahr 20 bis 30 Lehrlinge             hier als einziges Bundesland offen und ehrlich
auf, wo junge Leute die Chance haben, von der               davon ausgehen, dass Lehre mit Matura flächen-
Straßenmeisterei in Feldkirchen (Vorsitzender:              deckend stattfindet. Die Ministerin, mit der ich
Noch eine halbe Minute!) bis hin in den öffentli-           ein, Gott sei Dank, ein relativ gutes Einverneh-
chen Bereich, die Ausbildung Lehre machen zu                men pflege, hat natürlich diesen Zugang auch
können, weil nur dann, wenn eine möglichst                  erkannt. Ich möchte an dieser Stelle auf diese
breite Lehrausbildung stattfindet, auch eine                Frage vielleicht zwei Dinge festhalten: Erstens,
Chance besteht, dass später ein Beruf stattfindet.          die Finanzierung bis 2012 ist außer Streit ge-
Wenn es uns am Schluss gelingt – und das ist                stellt, die ist beschlossen. Die Finanzierung über
mein Schlusssatz, Herr Präsident – dass Beru-               das Jahr 2012 hinaus ist noch nicht beschlossen,
fung Beruf wird, die jungen Leute eine Chance               aber ich war vor 14 Tagen bei einem Termin im
haben, das zu lernen, was sie später auch wirk-             Ministerium, wo man mir in einem Vier-Augen-
lich arbeiten wollen, dann sehe ich gute Zeiten             Gespräch mit der Ministerin sichergestellt hat,
auf den Kärntner Arbeitsmarkt zukommen! (Bei-               dass aus ihrer Sicht einer Finanzierung auch
fall von der F-Fraktion.)                                   künftig nichts im Wege steht. Jetzt ist der ÖVP
Dipl.-Ing. Scheuch
                                                            gerade der Finanzminister abhanden gekommen,
                                                            aber ich bin zuversichtlich und guter Dinge, dass
                                                            der neue Finanzminister (die neue Finanzminis-
Vorsitzender Erster Präsident Lobnig (F):
Lobnig
                                                            terin) sicherlich auch dementsprechend hier die-
Gibt es von der SPÖ eine Zusatzfrage? – Das ist             se Finanzierung weiter sicherstellt. Ich bin mir
nicht der Fall. Von der ÖVP? – Auch nicht. Herr             sicher, dass mein Koalitionspartner auf Landes-
Abgeordneter, dann haben Sie die Möglichkeit                ebene unter der Führung vom Sepp Martinz sei-
einer Zusatzfrage, bitte!
Lobnig
                                                            nen ganzen Einfluss geltend machen wird, dass
                                                            die ÖVP auch künftig dieser Finanzierung auf
                                                            Bundesebene zustimmt. Wenn alle Stricke rei-
Abgeordneter Gritsch (F):                                   ßen, dann bleibt nur eines, dann müssen wir die
Gritsch                                                     Landeskoalition auf Bundesebene auch noch
Herr Landeshauptmann-Stellvertreter! Sie haben              umsetzen, dann ist "Lehre mit Matura" sicherlich
das Projekt „Lehre mit Matura“ angesprochen.                auch über 2012 finanziert. Danke! (Beifall von
Meines Wissens ist das mit dem Jahr 2012 be-                der F-Fraktion.)
                                                            Dipl.-Ing. Scheuch
27. Sitzung des Kärntner Landtages - 14. April 2011 - 30. Gesetzgebungsperiode          3023


Vorsitzender Erster Präsident Lobnig (F):                   tion vorweisen, dass wir in Bezug auf die erneu-
Lobnig                                                      erbaren Energien Spitzenreiter sind. Was für
Somit kommen wir nun zur Anfrage 4:                         mich auch noch eine Versorgungssicherheit dar-
                                                            stellt, ist die Überleitungsspannung, die mit dem
                                                            Jahr 2009 aus der Steiermark nach Kärnten ge-
     4. Ldtgs.Zl. 169/M/30:                                 kommen ist, die eine absolute Versorgungsver-
        Anfrage des Abgeordneten Mag. Dar-                  besserung und Versorgungssicherheit in unserem
        mann an Landesrätin Dr. Prettner                    südlichen Bundesland darstellt. Aber wenn wir
                                                            uns jetzt konkret auf unser Bundesland beziehen:
Ich bitte, die Frage zu stellen!
Lobnig
                                                            Was haben wir hier vorliegend? Ich möchte Ih-
                                                            nen nochmals mittels Statistik, die ich Ihnen
                                                            auch gerne zur Verfügung stelle, und mittels
Abgeordneter Mag. Darmann (F):                              Grafik nachweislich zeigen, dass Kärnten abso-
Mag. Darmann

Danke, Herr Präsident! Hohes Haus! Werte Frau               luter Spitzenreiter in Österreich ist, was den
Landesrätin Dr. Prettner! Das Schlagwort                    Anteil an erneuerbarer Energie betrifft, (Beifall
„Energieengpass“ geistert ja seit rund zwei Jah-            von der SPÖ-Fraktion.) nämlich, wir haben hier
ren regelmäßig durch die österreichischen, ja               46,7 Prozent. Das müssen Sie sich einmal wirk-
auch durch die Kärntner Medien, geschätzte                  lich bildlich vorstellen, das ist fast die Hälfte der
Kolleginnen und Kollegen. Natürlich ist auch                Energie, die wir auf Basis der erneuerbaren
Kärnten sicherlich keine Ausnahme, wenn es in               Energie erzeugen. Da kann uns auch Oberöster-
der Diskussion zum Thema Energieengpass                     reich nicht die Hand reichen. Oberösterreich
notwendig ist, hier entsprechende Worte zu set-             kann nur 31,5 Prozent erneuerbarer Energie
zen, aber auch Taten folgen zu lassen. Frau Lan-            nachweisen und der Österreich-Schnitt liegt bei
desrätin, daher meine Frage zu dieser Thematik:             30,1 Prozent.
Welche Maßnahmen wurden im Jahr 2010 und                    Wesentlich ist auch, dass es in den letzten Jahren
werden in Hinkunft von Seiten des Energierefe-              bei den erneuerbaren Energien zu einem Fort-
rates gesetzt, um den viel diskutierten, öster-             schritt gekommen ist, dass wir die fossilen Ener-
reichweit drohenden Energieengpass für Kärnten              gieträger, nämlich Öl, Erdgas, immer mehr in
auszuschließen?                                             den Hintergrund drängen und durch unsere Be-
Mag. Darmann
                                                            mühungen auch die Biomasse zunehmend an
                                                            Kraft und Aktivität gewinnt und natürlich unsere
Vorsitzender Erster Präsident Lobnig (F):                   gute Wasserkraft, die wir schon seit Jahrzehnten
Lobnig
                                                            in diesem Lande haben, für uns wesentlich ist,
Bitte, Frau Landesrätin, Sie sind am Wort!
Lobnig
                                                            um uns hier bei der erneuerbaren, bei der grü-
                                                            nen, bei der sauberen Energie zu unterstützen.
                                                            Was das Energiereferat betrifft, da brauche ich
Landesrätin Dr. Prettner (SPÖ):                             Ihnen ja nichts Neues erzählen. Die Geschäfts-
Dr. Prettner

Geschätzter Herr Abgeordneter! Herr Präsident!              ordnung der Kärntner Landesregierung hat es so
Werte Regierungskollegen! Herr Landeshaupt-                 gewollt, sprich, die Koalition ÖVP und BZÖ
mann! Werte Abgeordnete! Vor allem liebe Ju-                damals, jetzt FPK, einfach die „Milchkoalition,“
gendliche auf der Zuhörertribüne! Ich weiß                  hat damals beschlossen, das Energiereferat in
nicht, woher Sie Ihre Informationen beziehen,               verschiedene Sektoren aufzuteilen. So wie wir
Herr Darmann. Sie sprechen von Energieengpass               hier sitzen als Regierungsmitglieder, haben ein-
in Österreich und in Kärnten. Die mir vorliegen-            zelne Regierungsmitglieder gewisse Zuständig-
den Daten der Statistik Austria aus dem Jahr                keiten, was die Energie betrifft: Der Herr Lan-
2009 lassen nicht erkennen, dass in Österreich              deshauptmann zum Beispiel für die Mobilität,
bzw. in Kärnten gegenwärtig ein Energieengpass              der Herr Scheuch für die Förderung, der Herr
droht. Zum Beispiel sank im Vergleich zum Jahr              Ragger für den Wohnbau (LR Mag. Ragger:
2005 bis zum Jahr 2009 in Österreich und auch               1 illion Euro!) und der Herr Martinz Landwirt-
in Kärnten der Energiebedarf um 6 Prozent. In               schaft, Biomasse und Sanierung. Gestern wurde
Kärnten können wir ja eine ganz spezielle Situa-            Geld gesetzt für Wolfsberg für Sanierungsmaß-
                                                            nahmen. An dieser Stelle kann ich nur einfor-
3024              27. Sitzung des Kärntner Landtages - 14. April 2011 - 30. Gesetzgebungsperiode
Dr. Prettner

dern, diese Sanierungsmaßnahmen nicht nur                  Vorsitzender Erster Präsident Lobnig (F):
partikulär in einer Stadt zu machen, sondern das           Lobnig


muss auch in anderen Sanierungsgebieten erfol-             Ich würde bitten, die Rededisziplin von der Zeit
gen, nämlich in Klagenfurt, (Beifall von der               her zu beachten, weil eine Minute drüber, das ist
SPÖ-Fraktion.) nämlich in Ebenthal muss das                die Zeit, die dann den anderen wieder abhanden
ebenso erfolgen. Denn man kann nicht nur ge-               kommt. Ich frage nun die SPÖ-Fraktion, ob es
wisse Wahlregionen herausnehmen und hier                   eine Zusatzfrage gibt? – (KO Abg. Ing. Rohr
Förderungen ausschütten, sondern das müssen                meldet sich zur Zusatzfrage.) Bitte, Herr Abge-
wir in ganz Kärnten machen und vor allem in                ordneter, Klubobmann, Reinhart Rohr, ich bitte,
den Ballungsräumen, auch in St. Veit und in                die Frage zu stellen!
                                                           Lobnig


Spittal. Überall müssen diese Sanierungen jetzt
erfolgen, weil Wolfsberg muss jetzt Beispielwir-
                                                           Abgeordneter Ing. Rohr (SPÖ):
kung haben. Wir können andere Bezirksstädte                Ing. Rohr

nicht ungerechter behandeln als Wolfsberg,                 (3. Präs. Dipl.-Ing. Gallo: Schattenreferent!)
(Einwand von LR Mag. Ragger.) das ja in kür-               Geschätzte Damen und Herren! Hohes Haus!
zester Zeit Wahlen haben wird. (Beifall von der            Laut heutiger „Krone“ vermisst ja der Herr Lan-
SPÖ-Fraktion. – Vorsitzender: Noch eine halbe              deshauptmann Projekte aus dem Energiereferat
Minute Redezeit! – Zwischenruf von LR Mag.                 und wirft der Frau Landesrätin Prettner (Zwi-
Ragger.)                                                   schenruf von Abg. Ing. Scheuch.) und ihrem
Um noch einmal zurückzukommen auf meine                    Vorgänger, also mir, vor, keine Projekte umge-
Zuständigkeit, ich bin die Energiereferentin,              setzt zu haben. Jetzt frage ich Sie, Frau Landes-
rechtlich zuständig für Energiefragen und natür-           rätin, ganz konkret:
lich für die Bewusstseinsbildung. Dieser Aufga-            Wie viele Finanzmittel haben Sie tatsächlich für
be komme ich sehr engagiert und beherzt nach.              die Umsetzung von Energieprojekten, sprich
Im letzten Jahr wurde „Kärnten voll Energie“               Fernwärmeversorgungsanlagen und so weiter
aus der Taufe gehoben. „Kärnten voll Energie“              und so fort, zur Verfügung? (Abg. Ing. Scheuch:
ist genau dieses klassische Instrument … (1. LH-           Frag sie einmal, wie viele Projekte sie umgesetzt
Stv. Dipl.-Ing. Scheuch: Das hat der Reinhart              hat! Frag sie, was sie gemacht hat!)
                                                           Ing. Rohr
Rohr schon vor drei Jahren gemacht! – Vorsit-
zender: Bitte zum Schluss zu kommen! Die Rede-
zeit ist abgelaufen, Frau Landesrätin!) Es war
                                                           Vorsitzender Erster Präsident Lobnig (F):
eine Veranstaltung von „Kärnten voll Energie.“             Lobnig

Ich habe Sie zwar mehrmals eingeladen, als                 Bitte, Frau Landesrätin, die Frage zu beantwor-
Energieförderreferent hätte ich Sie gerne be-              ten! (Abg. Ing. Rohr verlässt das Rednerpult, um
grüßt, genau das ist die Bewusstseinsbildung, die          zu seinem Platz zurückzukehren.) Bitte, Herr
wir brauchen. Natürlich gibt es noch viele Pro-            Klubobmann, der Gepflogenheit des Hauses
jekte … (Vorsitzender: Frau Landesrätin, bitte             während der Beantwortung hier am Rednerpult
den Schlusssatz! Sie sind eine halbe Minute über           stehen zu bleiben! Bitte, Frau Landesrätin, Sie
der Redezeit! – Abg. Ing. Scheuch: Schon wie-              sind am Wort!
                                                           Lobnig

der!) Der Herr Scheuch – äh! – (Abg. Ing.
Scheuch: Was jetzt? Äh!) – Uwe, Bruder von
Herrn Kurt, hat ja gesagt, wenn wir die Köpfe              Landesrätin Dr. Prettner (SPÖ):
alle zusammentun und wenn wir gemeinsam ein                Dr. Prettner

Ziel verfolgen, unabhängig von politischem                 (Abg. Ing. Scheuch: Frag Sie einmal, was sie
Kleingeld, dann können wir etwas bewegen. Das              gemacht hat!) Sehr geehrter Herr Abgeordneter!
hat er jetzt gerade beim Naturschutz gesagt.               Diese Meldung heute in der Kronen Zeitung ist
(Abg. Ing. Scheuch: Das war jetzt aber ein lan-            ja insofern wirklich verwunderlich, wenn ich
ger Satz! Das ist klar, weil sie nichts weiter-            nachweislich vorweisen kann, dass Kärnten, was
bringt!) Das wünsche ich mir auch für das Ener-            die erneuerbare Energie betrifft, Spitzenreiter ist.
giereferat, denn dann können wir Kärnten in eine           Allein diese Grafik beweist ja, (Die Rednerin
grüne Zukunft führen! (Beifall von der SPÖ-                hält eine Grafik in die Höhe.) wie vorausschau-
Fraktion.)
Dr. Prettner
                                                           end Energiepolitik in diesem Land schon vor
                                                           Fukushima betrieben wurde, schon seit vielen,
27. Sitzung des Kärntner Landtages - 14. April 2011 - 30. Gesetzgebungsperiode       3025
Dr. Prettner

vielen Jahren betrieben wurde, nicht zuletzt auch          der Fall. Gestalten können diese Herren da, das
durch Sie, Herr Klubobmann, massiv gefördert               ist der Herr Ragger, der Herr Scheuch, der Herr
wurde. Ich erinnere nur an die Einführung einer            Martinz, die haben einen Gestaltungsrahmen,
Energieleitlinie, das haben andere Bundesländer            (Einwand von LR Mag. Ragger.) die teilen sich
nicht, Energieziele, die sich ein Bundesland               wie immer das Geld in diesem Lande. Mitspie-
selbst steckt. Aber ich darf noch einmal erwäh-            len tut aber auch noch der Herr Dobernig. Die
nen, (3. Präs. Dipl.-Ing. Gallo: Das war aber              gesamte Finanzkraft liegt bei diesen Herren,
nicht der Herr Rohr!) wie die Referatseinteilung           meine Arbeit ist die Bewusstseinsarbeit. Die
vor zwei Jahren, als die Koalition gegründet               erledige ich sehr, sehr gewissenhaft, sehr enga-
wurde, gemacht wurde. Das Energiereferat wur-              giert. (Abg. Ing. Scheuch: Aber Projekt haben
de mit Namen und Rechten ausgestattet und mit              Sie keines!) Ich bin auch sehr gerne unterwegs
Genehmigungen, die zu erteilen sind. Insgesamt             bei den Menschen und spreche auch gerne über
kann ich darauf verweisen, dass mir mit dem                das Energiethema, das natürlich durch Fukushi-
Umweltreferat, mit Umweltthemen, mit Altstoff-             ma eine neue Gewichtung, einen neuen Drall
themen und mit Energiethemen ein Budget von                bekommen hat und jetzt natürlich auch in aller
2,8 Millionen Euro in diesem Referat zusteht.              Munde ist. Auch bei den Jugendlichen ist das ein
(Abg. Ing. Scheuch: Das ist ein Wahnsinn! Ha-              großes Thema und ich darf nur daran erinnern,
ben Sie ein Projekt gemacht?) Das heißt, in die-           wir haben gestern von Jugendlichen aus Herma-
sem Referat gibt es keine Förderungsmöglich-               gor, die Unterschriften gegen Atomenergie ge-
keiten für Projekte, (Abg. Ing. Scheuch: Das ist           sammelt haben, gemeinsam mit Landeshaupt-
schlecht! Haben Sie ein Projekt gemacht? – Der             mann-Stellvertreter Kaiser Unterschriften über-
Vorsitzende gibt das Glockenzeichen.) so wie sie           nommen und sind uns dieser Aufgabe auch be-
zum Beispiel beim Energiereferenten, beim                  wusst, für die Jugend eine sichere Zukunft zu
Energieförderreferenten – da hat er noch einen             schaffen (Beifall von der SPÖ-Fraktion.) und
Beinamen Energieförderreferent – natürlich lie-            genau für die Jugend auch den Atomausstieg zu
gen. Die ganze Gestaltungsmöglichkeit liegt                fordern, denn nur das kann die Antwort sein auf
beim Energieförderreferenten, der wunderli-                Fukushima. Danke! (Beifall von der SPÖ-
cherweise im letzten Jahr weniger für die Ener-            Fraktion.)
gieförderung beansprucht als es in den Jahren              Dr. Prettner


davor der Fall war, weil da haben wir in den
Jahren 2004, 2005 natürlich viele, viele Förde-
rungen gehabt. Da kam es natürlich auch zu                 Vorsitzender Erster Präsident Lobnig (F):
                                                           Lobnig
vielen Projekten, die umgesetzt wurden. (Abg.              Gibt es von Seiten der ÖVP eine Zusatzfrage? –
Ing. Scheuch: Haben Sie ein Projekt gemacht?               Nicht der Fall. Bitte, Herr Abgeordneter, dann
Sagen Sie einmal eines!) Ich darf nur daran erin-          können Sie noch eine Zusatzfrage stellen!
                                                           Lobnig
nern, dass etliche Solaranlagen auf diese Förder-
initiative, die damals beim zuständigen Referen-
ten Ing. Reinhart Rohr gelegen ist, dass damals
eine Welle von Solaranlagen installiert wurde.             Abgeordneter Mag. Darmann (F):
(Abg. Ing. Scheuch: Was haben Sie gemacht?                 Mag. Darmann

                                                           Frau Landesrätin, nachdem Sie sich ja fortge-
Der Rohr war eh gut! Der Rohr war viel erfolg-
                                                           setzt – leider entgegen der Geschäftsordnung des
reicher! Ich bin für den Rohr! Meine Stimme hat
                                                           Kärntner Landtages – wirklich vor konkreten
er! – Der Vorsitzende gibt das Glockenzeichen.)
                                                           Beantwortungen von an Sie gerichteten Fragen
Jetzt passiert das natürlich nicht mehr, weil an-
                                                           drücken, darf ich jetzt eine sehr einfach zu be-
scheinend dem Energieförderreferenten nicht
                                                           antwortende Frage an Sie richten, die wirklich
besonders viel an seinen Energieförderungen
                                                           eine mehr als klare Beantwortung zulässt. Näm-
liegt. Damals hat man dieses Energiereferat noch
                                                           lich in dem Zusammenhang, dass Sie eben in
ausgestattet. (Wiederum Einwand von Abg. Ing.
                                                           Ihrem ersten Versuch, meine Frage zu beantwor-
Scheuch. – Vorsitzender: Herr Klubobmann!
                                                           ten, festgehalten haben, dass fossile Energieträ-
Bitte, am Wort ist die Frau Landesrätin!) Da-
                                                           ger in gewisser Weise zu verteufeln sind. Nun
mals hat man das Energiereferat noch mit den
                                                           meine Frage und ich ersuche Sie, hier wirklich
Fördermöglichkeiten ausgestattet, mit den Mög-
                                                           vor dem Hohen Haus und vor allen Zuhörern
lichkeiten, zu gestalten. Das ist jetzt nicht mehr
3026         27. Sitzung des Kärntner Landtages - 14. April 2011 - 30. Gesetzgebungsperiode
Mag. Darmann

und Zuschauern auf der Galerie, klipp und klar           Mag. Darmann.) Und ich lasse mir von Ihnen
Stellung zu beziehen und ich bitte Sie jetzt um          nicht vorschreiben, wie ich eine Frage zu beant-
Aufmerksamkeit, Frau Landesrätin, nicht dass             worten habe! (Abg. Rossmann: Das sagt eine
Sie dann wieder nicht wissen, was Sie zu beant-          Frau! Sie sind nicht fähig, eine Regierungsposi-
worten haben. (Heftige, lautstarke Proteste aus          tion einzunehmen!) Ich werde Ihnen jetzt noch
der SPÖ-Fraktion. – Der Vorsitzende, die Glo-            etwas sagen, weil Sie ja sagen, ich wäre darauf
cke läutend: Bitte, Hohes Haus! Das ist keine            nicht eingegangen, was für Projekte es im letzten
Diffamierung, sondern die Frau Landesrätin               Jahr, 2010, gegeben hat. (Einwand von 3. Präs.
wurde von einem Herrn abgelenkt und ich würde            Dipl.-Ing. Gallo. – Abg. Ing. Scheuch: Das war
schon bitten, die Konzentration an den Frage-            nicht die Frage, Herr Präsident! Sie hat nicht
steller zu richten, damit die Frage auch konkret         zugehört, wie immer!) Die Frage des Herrn Ab-
verstanden und beantwortet werden kann! Bitte            geordneten war, welche Projekte es gegeben hat.
nun, Herr Abgeordneter, die konkrete Frage zu            (Vorsitzender: Frau Landesrätin, das ist genau
stellen!) Ich werde die konkrete Frage stellen,          dieses Thema. Wenn man nicht zuhört, dann
werde aber nochmals (Abg. Mag. Cernic: Löst              kann die Frage nicht beantwortet werden! Die
euer Frauenproblem woanders!) für alle Damen             Frage hat gelautet: „Sie sind Sie für die Umset-
und Herren, die in den letzten Reihen gesessen           zung des Gasdampfkraftwerkes in Klagenfurt, ja
sind und das nicht gesehen haben, festhalten,            oder nein?“ Das war die Fragenstellung. Bitte
dass ich deswegen meine Kritik angebracht ha-            dies zu beantworten!) Meine sehr verehrten Ab-
be, da die Frau Landesrätin (Abg. Mag. Cernic:           geordneten! Werte Regierungsmitglieder! Jetzt
Löst euer Frauenproblem woanders!) durch                 sind sie alle nicht mehr da! (Abg. Ing. Scheuch
Entgegennahme eines Packerls abgelenkt war,              erhebt sich und deutet mit den Händen lachend
sich diese Frage anzuhören. Meine Frage lautet           auf sich selbst: „Då!“ – LH Dörfler, in der Ab-
nun, Frau Landesrätin:                                   geordnetenbank im Gespräch mit Abg. Holub:
                                                         Ich bin da!) Ah, da! Sie verstecken sich! Das
(Abg. Ing. Scheuch wendet sich an Abg. Mag.
                                                         Thema des GDK haben wir in den letzten fünf
Cernic: Wås regst di denn auf? – Neuerlicher
                                                         Jahren ständig diskutiert. (Abg. Mag. Darmann:
Zwischenruf von Abg. Mag. Cernic.) Nachdem
                                                         Sind Sie dafür oder dagegen?) Es hat zu diesem
Sie die fossilen Energieträger in Ihrer ersten
                                                         GDK ein UVP-Verfahren gegeben, das es in
Anfragebeantwortung verteufelt haben, sind Sie
                                                         diesem Lande noch nie gegeben hat. Viereinhalb
nun für oder gegen das Projekt des Gasdampf-
                                                         Jahre hat es ein UVP-Verfahren gegeben und in
kraftwerkes in Ebenthal?
Mag. Darmann
                                                         diesen viereinhalb Jahren haben über 50 Gutach-
                                                         ter mitgewirkt und mitgearbeitet und ich hatte
                                                         als zuständiges Regierungsmitglied für UVPs –
Vorsitzender Erster Präsident Lobnig (F):                auch das hat damals die Geschäftsordnung so
Lobnig

Bitte die Frage zu beantworten. Frau Landesrä-           vorgesehen gehabt – dieses Gasdampfkraftwerk,
tin, Sie sind am Wort!                                   das auf Antrag der Stadt Klagenfurt gestellt
Lobnig
                                                         wurde und das möchte ich jetzt auch dezidiert an
                                                         die ÖVP richten, weil der „Vater“ dieses Projek-
Landesrätin Dr. Prettner (SPÖ):                          tes GDK war ein gewisser Herr Bürgermeister
Dr. Prettner
                                                         Scheucher, ein Parteikollege des Herrn Tau-
Geschätzter Herr Abgeordneter! Ich bitte um              schitz. (Zwischenruf von Abg. Tauschitz.) Ist er
mehr Disziplin Frauen gegenüber. (Abg. Ing.              ausgetreten oder du? Wer ist ausgetreten aus der
Scheuch lacht lautstark. – Abg. Mag. Cernic: Da          ÖVP? Sind euch schon wieder Spitzenmandatare
låcht der Hansl dazua!) Diese ständigen Dro-             abhaben gekommen? (Zwischenrufe von Abg.
hungen, denen man sich als Frau in diesem Lan-           Tauschitz und Abg. Poglitsch. – Abg. Stark:
de ausgesetzt sieht, das nimmt ein Maß an, das           Tun´s die Zusatzfrage beantworten!) Also ich
unerträglich ist. Es sind Drohungen, Unterbre-           möchte nur darauf hinweisen, dass dieses Ver-
chungen, es sind Herabwürdigungen. (Zwischen-            fahren umfangreichst und sorgfältigst geprüft
ruf von Abg. Mag. Cernic.) Das entspricht nicht          wurde und ich das als UVP-Referentin gemacht
dem Bild, das wir in Kärnten haben wollen, dass          habe. (Abg. Poglitsch: „Ich bin dafür“, sagen
Männer mit den Frauen derart umgehen! (Beifall           Sie das einfach!) In der Regierung wurde dieses
von der SPÖ-Fraktion. – Zwischenruf von Abg.             Projekt von Seiten der UVP einstimmig be-
27. Sitzung des Kärntner Landtages - 14. April 2011 - 30. Gesetzgebungsperiode       3027
Dr. Prettner

schlossen. Das heißt, auch der Herr Landes-                 Vorsitzender Erster Präsident Lobnig (F):
hauptmann, auch der Herr Scheuch hat zuge-                  Lobnig


stimmt, der Herr Ragger, der Herr Dobernig und              Bitte, Herr Landeshauptmann-Stellvertreter Dr.
der Herr Martinz, alle haben zugestimmt zu die-             Kaiser, Sie sind am Wort. Bitte die Frage zu
sem Projekt des GDK, was die UVP betrifft.                  beantworten!
                                                            Lobnig


Fragen Sie mich als Umweltreferentin, dann bin
ich gegen das GDK. (Beifall von der SPÖ-
Fraktion. – Abg. Tauschitz: Schau, schau! –                 Zweiter Landeshauptmann-Stellvertreter Mag.
Abg. Ing. Scheuch: Oh, oh!)
Dr. Prettner
                                                            Dr. Kaiser (SPÖ):
                                                            Mag. Dr. Kaiser

                                                            Herr Präsident! Sehr geehrte Abgeordnete! Mei-
                                                            ne Damen und Herren des Hohen Hauses! Frau
Vorsitzender Erster Präsident Lobnig (F):
Lobnig
                                                            Landesrätin Doktorin Prettner! Ich kann eigent-
Hohes Haus! Ich darf Sie alle eindringlich ersu-            lich voller Stolz für alle, die daran mitgewirkt
chen, im Sinne eines geordneten und diszipli-               haben, eine schier unglaubliche Zahl präsentie-
nierten Sitzungsverlaufes sowohl der Anfrage-               ren, was die Reduzierung der Todesrate bei
stellerin als auch dem Fragesteller die nötige              Herzinfarkten in Kärnten betrifft. Meine sehr
Aufmerksamkeit zu schenken, denn letzten En-                geehrten Damen und Herren, im vergangenen
des geht es darum, dass die Fragen auch konkret             Jahr, also im Jahr 2010, gab es 955 akute Herz-
beantwortet werden können und nicht Irritatio-              infarkte. 834 dieser Patientinnen und Patienten
nen hineinkommen, die dann natürlich zu diesen              konnten in den beiden Kompetenznetzwerken
Eskalationen führen. Bitte, alle Damen und Her-             des Herzinfarktes, in den Herzkatheterlabors
ren Abgeordnete, das zur Kenntnis zu nehmen!                Klagenfurt und Villach rechtzeitig behandelt
Ich darf nun, bevor ich die nächste Anfrage zur             werden. Insgesamt ist festzustellen, dass von den
Aufrufung bringe, den Herrn Landeshauptmann                 in diesen Institutionen behandelten Patientinnen
begrüßen hier in unserem Raum und auch den                  und Patienten 96,5 Prozent wieder gerettet wer-
Herrn Landesrat Mag. Christian Ragger. Somit                den konnten. Im Vergleich dazu sind in Kärnten
komme ich zur Aufrufung der Anfrage 5:                      vor zehn Jahren, meine Damen und Herren, von
                                                            100 Patienten 14,9 nach dem Erleiden eines
                                                            Herzinfarktes verstorben. Im letzten Jahr konnte
     5. Ldtgs.Zl. 170/M/30:                                 diese Rate auf 3,5 Prozent, also 3 ½ je 100 Herz-
        Anfrage der Abgeordneten Obex-                      infarkte gesenkt werden. Wenn es noch eines
        Mischitz an Zweiten Landeshaupt-                    Beweises bedurft hätte, dass Kärnten in der Ge-
                                                            sundheit, in der Krankenanstaltenpolitik, in den
        mann-Stellvertreter Mag. Dr. Kaiser
                                                            Kompetenznetzwerken Herzinfarkt, in der Insti-
Bitte die Frage zu stellen!
Lobnig
                                                            tutionen überschreitenden Kooperation und Zu-
                                                            sammenarbeit auf dem richtigen und besten Weg
                                                            ist, dann sind es diese Zahlen! Vor zehn Jahren
Abgeordnete Obex-Mischitz (SPÖ):                            15 Tote nach einem Herzinfarkt, heute 3,5. Ein
Obex-Mischitz                                               besseres Ergebnis gibt es aus meiner Sicht
Sehr geehrter Herr Präsident! Hohes Haus! Lie-              schwer zu erzielen. Trotzdem werde ich alles
ber Zuhörer und Zuhörerinnen! Jetzt kommen                  tun, um diese enge Kooperation von Notarzt,
wir zu einem anderen Thema, weg von der                     von Herzkatheterlabors in Klagenfurt und Vil-
Energie hin zur Gesundheit. Die SPÖ hat sich ja             lach, vom Roten Kreuz, von der Intensivierung
das ehrgeizige Ziel gesetzt, Kärnten zum gesün-             des Notrufes – ich darf es auch Richtung Publi-
desten Bundesland zu machen.                                kum einmal mehr sagen: „144 – Das merk ich
Im Hinblick auf die Berücksichtigung der neues-             mir!“ Diese Nummer rettet wahrlich Leben –
ten medizinischen Erkenntnisse in den letzten               diese Initiativen werde ich als Gesundheits- und
Jahren wird es sicher auch alle Abgeordneten                Krankenanstaltenreferent des Landes Kärnten
sehr interessieren, wie sich die Zahl der Kran-             fortsetzen. Ich danke allen Beteiligten, insbeson-
kenhaussterblichkeit bei den Herzinfarktpatien-             dere der GKK, dem Roten Kreuz, dem Notärzte-
ten in den letzten zehn Jahren in Kärnten verän-            dienst und letztendlich den beiden Herzkatheter-
dert hat? Herr Dr. Kaiser, bitte!
Obex-Mischitz
3028            27. Sitzung des Kärntner Landtages - 14. April 2011 - 30. Gesetzgebungsperiode
Mag. Dr. Kaiser

labors in Klagenfurt und Villach! (Beifall von             fügung steht. Es ist daher die erste Anlaufstation
der SPÖ-Fraktion.)
Mag. Dr. Kaiser
                                                           insbesondere in jener Zeit, in der das zweite
                                                           Herzkatheternetzwerk-Krankenhaus, das Kran-
                                                           kenhaus Villach unter der Leitung von Primarius
Vorsitzender Erster Präsident Lobnig (F):                  Wimmer, welches 12 Stunden pro Tag zur Ver-
Lobnig                                                     fügung steht, in dieses Netzwerk eingebunden
Gibt es von Seiten der Freiheitlichen Fraktion             ist, geschlossen hat. Ziel ist es, dass, egal, wo in
eine Zusatzfrage? – Bitte, Frau Abgeordnete, die           Kärnten ein Herzinfarkt passiert, über den Not-
Frage zu stellen!
Lobnig                                                     ärztedienst der direkte Transport, was sonst nicht
                                                           möglich ist, mit dem Notarztwagen in eines der
                                                           beiden Herzkatheterlabors stattfindet. Dieser
Abgeordnete Arztmann (F):                                  Transport und die möglichst zeitgerechte Be-
Arztmann
                                                           handlung sind die Garantie für das Überleben
Geschätzter Herr Präsident! Geschätzte Regie-
                                                           oder im Überlebensfalle auch entscheidend da-
rungsmitglieder! Hohes Haus! Um die Ressour-
                                                           für, wie intensiv Auswirkungen eines Herzin-
cen optimal einsetzen zu können und dement-
                                                           farktes auf Patient/Patientin in späterer Folge
sprechend Expertise und Fallzahl erreichen zu
                                                           wirken. Diese Kooperation geht erstmals über
können und damit natürlich auch die Qualität
                                                           den intramuralen, stationären Bereich hinaus,
noch weiterhin zu verbessern, frage ich Sie, ge-
                                                           weil wir eben, wie angeführt, die Notärzte invol-
schätzter Herr Gesundheitsreferent:
                                                           viert haben, um die Effektivität der Erstbehand-
Gibt es von Seiten des Gesundheitsreferates eine           lung zu steigern, weil wir mit dem Roten Kreuz
klare Leistungsangebotsplanung betreffend                  einen einzigartigen Vertrag haben, der das Über-
Herzinfarktpatienten?
Arztmann
                                                           schreiten von Bezirksgrenzen durch die Kran-
                                                           kentransporte ermöglicht und weil wir auch mit
                                                           der Notrufnummer 144 – das merk ich mir – eine
Vorsitzender Erster Präsident Lobnig (F):                  Anlaufstation haben, die zentrale Leitung der
Lobnig                                                     jeweiligen PatientInnen zum nächstgelegenen
Bitte, Herr Landeshauptmann-Stellvertreter!
Lobnig                                                     Kompetenznetzwerk Herzinfarkt Kärnten haben.
                                                           Und, Frau Abgeordnete, eine Zahl noch. Eine
                                                           Zahl, die zeigt, dass Kärnten, das Kärntner Ge-
Zweiter Landeshauptmann-Stellvertreter Mag.                sundheitswesen im österreichweiten Vergleich
Dr. Kaiser (SPÖ):                                          absolute Spitze ist. Während wir die Zuführung
Mag. Dr. Kaiser                                            zu Herzkathetertransporten bei 87 Prozent aller
Sehr geehrte Frau Abgeordnete! Sie waren, ge-              Herzinfarkte gewährleisten können, ist die Ver-
nauso wie 35 Ihrer Kolleginnen und Kollegen,               gleichszahl österreichweit 35 Prozent. Wir haben
bei der wahrscheinlich längsten Beantwortung               knapp oder fast zweieinhalb Mal so viel Effi-
eines Referenten hier im Hohen Haus, nämlich               zienz der Erstzuweisung bei Herzinfarkten, als
meiner Person, auf die Frage nach 23 Leistungs-            es der österreichweite Durchschnitt ist und das
angebotsplanungen für alle Abteilungen der                 ist eine Zahl, die nicht nur dankenswerterweise
Kärntner Krankenanstalten zugegen. In dieser               per Applaus von der SPÖ-Fraktion, sondern ich
Anfragebeantwortung, die insgesamt dreieinhalb             hoffe, einmal von allen Abgeordneten des
Stunden gedauert hat, habe ich detailliert erläu-          Kärntner Landtages angenommen werden kann.
tert und aufgezeigt, welche Kooperationen und              (Beifall im Hause.)
                                                           Mag. Dr. Kaiser
welche Leistungsangebotsplanungen es gibt. Ich
füge noch einmal in Kurzfassung hinzu, nach-
dem die Redezeit beschränkt ist, dass wir durch
                                                           Vorsitzender Erster Präsident Lobnig (F):
das Zusammenfassen in das Kompetenznetzwerk                Lobnig

Herzinfarkt Kärnten zwei Herzkatheterstationen             Gibt es von der ÖVP-Fraktion eine Zusatzfrage?
in Kärnten im Zuge der Leistungsangebotspla-               – Nicht der Fall. Bitte, Frau Abgeordnete, dann
nung ausgebaut haben. Erstens jene am ehemali-             haben Sie die Möglichkeit einer Zusatzfrage!
                                                           Lobnig

gen LKH Klagenfurt, jetzt Klinikum Klagenfurt
am Wörthersee, welches 365 Tage im Jahr, 24
Stunden täglich, 7 Tage in der Woche zur Ver-
27. LTG-Sitzung am 14. April 2011
27. LTG-Sitzung am 14. April 2011
27. LTG-Sitzung am 14. April 2011
27. LTG-Sitzung am 14. April 2011
27. LTG-Sitzung am 14. April 2011
27. LTG-Sitzung am 14. April 2011
27. LTG-Sitzung am 14. April 2011
27. LTG-Sitzung am 14. April 2011
27. LTG-Sitzung am 14. April 2011
27. LTG-Sitzung am 14. April 2011
27. LTG-Sitzung am 14. April 2011
27. LTG-Sitzung am 14. April 2011
27. LTG-Sitzung am 14. April 2011
27. LTG-Sitzung am 14. April 2011
27. LTG-Sitzung am 14. April 2011
27. LTG-Sitzung am 14. April 2011
27. LTG-Sitzung am 14. April 2011
27. LTG-Sitzung am 14. April 2011
27. LTG-Sitzung am 14. April 2011
27. LTG-Sitzung am 14. April 2011
27. LTG-Sitzung am 14. April 2011
27. LTG-Sitzung am 14. April 2011
27. LTG-Sitzung am 14. April 2011
27. LTG-Sitzung am 14. April 2011
27. LTG-Sitzung am 14. April 2011
27. LTG-Sitzung am 14. April 2011
27. LTG-Sitzung am 14. April 2011
27. LTG-Sitzung am 14. April 2011
27. LTG-Sitzung am 14. April 2011
27. LTG-Sitzung am 14. April 2011
27. LTG-Sitzung am 14. April 2011
27. LTG-Sitzung am 14. April 2011
27. LTG-Sitzung am 14. April 2011
27. LTG-Sitzung am 14. April 2011
27. LTG-Sitzung am 14. April 2011
27. LTG-Sitzung am 14. April 2011
27. LTG-Sitzung am 14. April 2011
27. LTG-Sitzung am 14. April 2011
27. LTG-Sitzung am 14. April 2011
27. LTG-Sitzung am 14. April 2011
27. LTG-Sitzung am 14. April 2011
27. LTG-Sitzung am 14. April 2011
27. LTG-Sitzung am 14. April 2011
27. LTG-Sitzung am 14. April 2011
27. LTG-Sitzung am 14. April 2011
27. LTG-Sitzung am 14. April 2011
27. LTG-Sitzung am 14. April 2011
27. LTG-Sitzung am 14. April 2011
27. LTG-Sitzung am 14. April 2011
27. LTG-Sitzung am 14. April 2011
27. LTG-Sitzung am 14. April 2011
27. LTG-Sitzung am 14. April 2011
27. LTG-Sitzung am 14. April 2011
27. LTG-Sitzung am 14. April 2011
27. LTG-Sitzung am 14. April 2011
27. LTG-Sitzung am 14. April 2011
27. LTG-Sitzung am 14. April 2011
27. LTG-Sitzung am 14. April 2011
27. LTG-Sitzung am 14. April 2011
27. LTG-Sitzung am 14. April 2011
27. LTG-Sitzung am 14. April 2011
27. LTG-Sitzung am 14. April 2011
27. LTG-Sitzung am 14. April 2011
27. LTG-Sitzung am 14. April 2011
27. LTG-Sitzung am 14. April 2011
27. LTG-Sitzung am 14. April 2011
27. LTG-Sitzung am 14. April 2011
27. LTG-Sitzung am 14. April 2011
27. LTG-Sitzung am 14. April 2011
27. LTG-Sitzung am 14. April 2011
27. LTG-Sitzung am 14. April 2011
27. LTG-Sitzung am 14. April 2011
27. LTG-Sitzung am 14. April 2011
27. LTG-Sitzung am 14. April 2011
27. LTG-Sitzung am 14. April 2011
27. LTG-Sitzung am 14. April 2011
27. LTG-Sitzung am 14. April 2011
27. LTG-Sitzung am 14. April 2011
27. LTG-Sitzung am 14. April 2011
27. LTG-Sitzung am 14. April 2011
27. LTG-Sitzung am 14. April 2011
27. LTG-Sitzung am 14. April 2011
27. LTG-Sitzung am 14. April 2011
27. LTG-Sitzung am 14. April 2011
27. LTG-Sitzung am 14. April 2011

Weitere ähnliche Inhalte

Andere mochten auch

Barrierefreiheit auf wien.at
Barrierefreiheit auf wien.atBarrierefreiheit auf wien.at
Barrierefreiheit auf wien.atThomas Jöchler
 
Aahar Marathi Bestseller On Diet Dr. Shriniwas Kashalikar
Aahar Marathi Bestseller On Diet  Dr. Shriniwas KashalikarAahar Marathi Bestseller On Diet  Dr. Shriniwas Kashalikar
Aahar Marathi Bestseller On Diet Dr. Shriniwas Kashalikardrsubodhank
 
Open Webforum: swissworld.org erste Schritte auf Facebook
Open Webforum: swissworld.org erste Schritte auf FacebookOpen Webforum: swissworld.org erste Schritte auf Facebook
Open Webforum: swissworld.org erste Schritte auf Facebookch.ch
 
Diplomarbei Tfertig2
Diplomarbei Tfertig2Diplomarbei Tfertig2
Diplomarbei Tfertig2guestd4b2c95
 
Social Media in der Praxis - Generation Y, Social Recruiting und Erfolgsfakto...
Social Media in der Praxis - Generation Y, Social Recruiting und Erfolgsfakto...Social Media in der Praxis - Generation Y, Social Recruiting und Erfolgsfakto...
Social Media in der Praxis - Generation Y, Social Recruiting und Erfolgsfakto...xeit AG
 
Dosis g50p brainstorming_01
Dosis g50p brainstorming_01Dosis g50p brainstorming_01
Dosis g50p brainstorming_01hafizbara
 
Actividad de aprendizaje 2
Actividad de aprendizaje 2Actividad de aprendizaje 2
Actividad de aprendizaje 2BrendaColli
 
Www.kaufenakkus.com dell-inspiron-1525.html
Www.kaufenakkus.com dell-inspiron-1525.htmlWww.kaufenakkus.com dell-inspiron-1525.html
Www.kaufenakkus.com dell-inspiron-1525.htmlrestorationsder
 
Storytelling - Mehr verkaufen durch Produktinszenierungen
Storytelling - Mehr verkaufen durch ProduktinszenierungenStorytelling - Mehr verkaufen durch Produktinszenierungen
Storytelling - Mehr verkaufen durch ProduktinszenierungenKai Radanitsch
 
Diferencia entre web 1 y web 2
Diferencia entre web 1 y web 2Diferencia entre web 1 y web 2
Diferencia entre web 1 y web 2ERICKLUISDJ
 
Presentación resultados finales del Proyecto Piloto MAP Cartagena
Presentación resultados finales del Proyecto Piloto MAP CartagenaPresentación resultados finales del Proyecto Piloto MAP Cartagena
Presentación resultados finales del Proyecto Piloto MAP CartagenaNatalia da Silveira Arruda
 
Riesgos psicosociales 1
Riesgos psicosociales 1Riesgos psicosociales 1
Riesgos psicosociales 1enderson89ro
 

Andere mochten auch (20)

Barrierefreiheit auf wien.at
Barrierefreiheit auf wien.atBarrierefreiheit auf wien.at
Barrierefreiheit auf wien.at
 
Aahar Marathi Bestseller On Diet Dr. Shriniwas Kashalikar
Aahar Marathi Bestseller On Diet  Dr. Shriniwas KashalikarAahar Marathi Bestseller On Diet  Dr. Shriniwas Kashalikar
Aahar Marathi Bestseller On Diet Dr. Shriniwas Kashalikar
 
Presentation1 word
Presentation1 wordPresentation1 word
Presentation1 word
 
Aspecto caracteristicas
Aspecto caracteristicasAspecto caracteristicas
Aspecto caracteristicas
 
Imatges
ImatgesImatges
Imatges
 
Mercadeo en redes
Mercadeo en redesMercadeo en redes
Mercadeo en redes
 
Open Webforum: swissworld.org erste Schritte auf Facebook
Open Webforum: swissworld.org erste Schritte auf FacebookOpen Webforum: swissworld.org erste Schritte auf Facebook
Open Webforum: swissworld.org erste Schritte auf Facebook
 
Diplomarbei Tfertig2
Diplomarbei Tfertig2Diplomarbei Tfertig2
Diplomarbei Tfertig2
 
Social Media in der Praxis - Generation Y, Social Recruiting und Erfolgsfakto...
Social Media in der Praxis - Generation Y, Social Recruiting und Erfolgsfakto...Social Media in der Praxis - Generation Y, Social Recruiting und Erfolgsfakto...
Social Media in der Praxis - Generation Y, Social Recruiting und Erfolgsfakto...
 
Dosis g50p brainstorming_01
Dosis g50p brainstorming_01Dosis g50p brainstorming_01
Dosis g50p brainstorming_01
 
Fer de mestra
Fer de mestra Fer de mestra
Fer de mestra
 
Pablo vivanco
Pablo vivancoPablo vivanco
Pablo vivanco
 
Actividad de aprendizaje 2
Actividad de aprendizaje 2Actividad de aprendizaje 2
Actividad de aprendizaje 2
 
Www.kaufenakkus.com dell-inspiron-1525.html
Www.kaufenakkus.com dell-inspiron-1525.htmlWww.kaufenakkus.com dell-inspiron-1525.html
Www.kaufenakkus.com dell-inspiron-1525.html
 
Storytelling - Mehr verkaufen durch Produktinszenierungen
Storytelling - Mehr verkaufen durch ProduktinszenierungenStorytelling - Mehr verkaufen durch Produktinszenierungen
Storytelling - Mehr verkaufen durch Produktinszenierungen
 
Diferencia entre web 1 y web 2
Diferencia entre web 1 y web 2Diferencia entre web 1 y web 2
Diferencia entre web 1 y web 2
 
251530346 analista-fiscal
251530346 analista-fiscal251530346 analista-fiscal
251530346 analista-fiscal
 
Presentación resultados finales del Proyecto Piloto MAP Cartagena
Presentación resultados finales del Proyecto Piloto MAP CartagenaPresentación resultados finales del Proyecto Piloto MAP Cartagena
Presentación resultados finales del Proyecto Piloto MAP Cartagena
 
Die 10 Gebote
Die 10 GeboteDie 10 Gebote
Die 10 Gebote
 
Riesgos psicosociales 1
Riesgos psicosociales 1Riesgos psicosociales 1
Riesgos psicosociales 1
 

Mehr von Stephan Tauschitz

32. LTG-Sitzung am 11. Oktober 2011 Budgeteinbegleitung
32. LTG-Sitzung am 11. Oktober 2011 Budgeteinbegleitung32. LTG-Sitzung am 11. Oktober 2011 Budgeteinbegleitung
32. LTG-Sitzung am 11. Oktober 2011 BudgeteinbegleitungStephan Tauschitz
 
28. LTG-Sitzung am 26. Mai 2011
28. LTG-Sitzung am 26. Mai 201128. LTG-Sitzung am 26. Mai 2011
28. LTG-Sitzung am 26. Mai 2011Stephan Tauschitz
 
24. LTG-Sitzung am 16. Dezember 2010
24. LTG-Sitzung am 16. Dezember 201024. LTG-Sitzung am 16. Dezember 2010
24. LTG-Sitzung am 16. Dezember 2010Stephan Tauschitz
 
23. LTG-Sitzung am 4. November 2010
23. LTG-Sitzung am 4. November 201023. LTG-Sitzung am 4. November 2010
23. LTG-Sitzung am 4. November 2010Stephan Tauschitz
 
22. LTG-Sitzung am 8. Oktober 2010
22. LTG-Sitzung am 8. Oktober 201022. LTG-Sitzung am 8. Oktober 2010
22. LTG-Sitzung am 8. Oktober 2010Stephan Tauschitz
 
21. LTG-Sitzung am 30. September 2010
21. LTG-Sitzung am 30. September 201021. LTG-Sitzung am 30. September 2010
21. LTG-Sitzung am 30. September 2010Stephan Tauschitz
 
20. LTG-Sitzung am 22.,23. u. 24. Juli 2010
20. LTG-Sitzung am 22.,23. u. 24. Juli 201020. LTG-Sitzung am 22.,23. u. 24. Juli 2010
20. LTG-Sitzung am 22.,23. u. 24. Juli 2010Stephan Tauschitz
 
19. LTG-Sitzung am 8. Juli 2010
19. LTG-Sitzung am 8. Juli 201019. LTG-Sitzung am 8. Juli 2010
19. LTG-Sitzung am 8. Juli 2010Stephan Tauschitz
 
18. LTG-Sitzung am 6. Juli 2010
18. LTG-Sitzung am 6. Juli 201018. LTG-Sitzung am 6. Juli 2010
18. LTG-Sitzung am 6. Juli 2010Stephan Tauschitz
 
17. LTG-Sitzung am 23. Juni 2010
17. LTG-Sitzung am 23. Juni 201017. LTG-Sitzung am 23. Juni 2010
17. LTG-Sitzung am 23. Juni 2010Stephan Tauschitz
 
16. LTG-Sitzung am 27. Mai 2010
16. LTG-Sitzung am 27. Mai 201016. LTG-Sitzung am 27. Mai 2010
16. LTG-Sitzung am 27. Mai 2010Stephan Tauschitz
 
15. LTG-Sitzung am 29. Apirl 2010
15. LTG-Sitzung am 29. Apirl 201015. LTG-Sitzung am 29. Apirl 2010
15. LTG-Sitzung am 29. Apirl 2010Stephan Tauschitz
 
14. LTG-Sitzung am 12. April 2010
14. LTG-Sitzung am 12. April 201014. LTG-Sitzung am 12. April 2010
14. LTG-Sitzung am 12. April 2010Stephan Tauschitz
 
13. LTG-Sitzung am 18. März 2010
13. LTG-Sitzung am 18. März 201013. LTG-Sitzung am 18. März 2010
13. LTG-Sitzung am 18. März 2010Stephan Tauschitz
 
12. LTG-Sitzung am 4. Februar 2010
12. LTG-Sitzung am 4. Februar 201012. LTG-Sitzung am 4. Februar 2010
12. LTG-Sitzung am 4. Februar 2010Stephan Tauschitz
 
11. LTG-Sitzung am 18. Dezember 2009
11. LTG-Sitzung am 18. Dezember 200911. LTG-Sitzung am 18. Dezember 2009
11. LTG-Sitzung am 18. Dezember 2009Stephan Tauschitz
 
10. LTG-Sitzung am 17. Dezember 2009
10. LTG-Sitzung am 17. Dezember 200910. LTG-Sitzung am 17. Dezember 2009
10. LTG-Sitzung am 17. Dezember 2009Stephan Tauschitz
 
9. LTG-Sitzung am 26. November 2009
9. LTG-Sitzung am 26. November 20099. LTG-Sitzung am 26. November 2009
9. LTG-Sitzung am 26. November 2009Stephan Tauschitz
 
8. LTG-Sitzung am 29. Oktober 2009
8. LTG-Sitzung am 29. Oktober 20098. LTG-Sitzung am 29. Oktober 2009
8. LTG-Sitzung am 29. Oktober 2009Stephan Tauschitz
 

Mehr von Stephan Tauschitz (20)

32. LTG-Sitzung am 11. Oktober 2011 Budgeteinbegleitung
32. LTG-Sitzung am 11. Oktober 2011 Budgeteinbegleitung32. LTG-Sitzung am 11. Oktober 2011 Budgeteinbegleitung
32. LTG-Sitzung am 11. Oktober 2011 Budgeteinbegleitung
 
Der Kaerntner Landtag
Der Kaerntner LandtagDer Kaerntner Landtag
Der Kaerntner Landtag
 
28. LTG-Sitzung am 26. Mai 2011
28. LTG-Sitzung am 26. Mai 201128. LTG-Sitzung am 26. Mai 2011
28. LTG-Sitzung am 26. Mai 2011
 
24. LTG-Sitzung am 16. Dezember 2010
24. LTG-Sitzung am 16. Dezember 201024. LTG-Sitzung am 16. Dezember 2010
24. LTG-Sitzung am 16. Dezember 2010
 
23. LTG-Sitzung am 4. November 2010
23. LTG-Sitzung am 4. November 201023. LTG-Sitzung am 4. November 2010
23. LTG-Sitzung am 4. November 2010
 
22. LTG-Sitzung am 8. Oktober 2010
22. LTG-Sitzung am 8. Oktober 201022. LTG-Sitzung am 8. Oktober 2010
22. LTG-Sitzung am 8. Oktober 2010
 
21. LTG-Sitzung am 30. September 2010
21. LTG-Sitzung am 30. September 201021. LTG-Sitzung am 30. September 2010
21. LTG-Sitzung am 30. September 2010
 
20. LTG-Sitzung am 22.,23. u. 24. Juli 2010
20. LTG-Sitzung am 22.,23. u. 24. Juli 201020. LTG-Sitzung am 22.,23. u. 24. Juli 2010
20. LTG-Sitzung am 22.,23. u. 24. Juli 2010
 
19. LTG-Sitzung am 8. Juli 2010
19. LTG-Sitzung am 8. Juli 201019. LTG-Sitzung am 8. Juli 2010
19. LTG-Sitzung am 8. Juli 2010
 
18. LTG-Sitzung am 6. Juli 2010
18. LTG-Sitzung am 6. Juli 201018. LTG-Sitzung am 6. Juli 2010
18. LTG-Sitzung am 6. Juli 2010
 
17. LTG-Sitzung am 23. Juni 2010
17. LTG-Sitzung am 23. Juni 201017. LTG-Sitzung am 23. Juni 2010
17. LTG-Sitzung am 23. Juni 2010
 
16. LTG-Sitzung am 27. Mai 2010
16. LTG-Sitzung am 27. Mai 201016. LTG-Sitzung am 27. Mai 2010
16. LTG-Sitzung am 27. Mai 2010
 
15. LTG-Sitzung am 29. Apirl 2010
15. LTG-Sitzung am 29. Apirl 201015. LTG-Sitzung am 29. Apirl 2010
15. LTG-Sitzung am 29. Apirl 2010
 
14. LTG-Sitzung am 12. April 2010
14. LTG-Sitzung am 12. April 201014. LTG-Sitzung am 12. April 2010
14. LTG-Sitzung am 12. April 2010
 
13. LTG-Sitzung am 18. März 2010
13. LTG-Sitzung am 18. März 201013. LTG-Sitzung am 18. März 2010
13. LTG-Sitzung am 18. März 2010
 
12. LTG-Sitzung am 4. Februar 2010
12. LTG-Sitzung am 4. Februar 201012. LTG-Sitzung am 4. Februar 2010
12. LTG-Sitzung am 4. Februar 2010
 
11. LTG-Sitzung am 18. Dezember 2009
11. LTG-Sitzung am 18. Dezember 200911. LTG-Sitzung am 18. Dezember 2009
11. LTG-Sitzung am 18. Dezember 2009
 
10. LTG-Sitzung am 17. Dezember 2009
10. LTG-Sitzung am 17. Dezember 200910. LTG-Sitzung am 17. Dezember 2009
10. LTG-Sitzung am 17. Dezember 2009
 
9. LTG-Sitzung am 26. November 2009
9. LTG-Sitzung am 26. November 20099. LTG-Sitzung am 26. November 2009
9. LTG-Sitzung am 26. November 2009
 
8. LTG-Sitzung am 29. Oktober 2009
8. LTG-Sitzung am 29. Oktober 20098. LTG-Sitzung am 29. Oktober 2009
8. LTG-Sitzung am 29. Oktober 2009
 

27. LTG-Sitzung am 14. April 2011

  • 1. Stenographisches Protokoll 27. Sitzung des Kärntner Landtages – 30. Gesetzgebungsperiode Donnerstag, 14. April 2011 Inhalt Fragestunde (S. 3016) des ÖVP-Klubs betreffend Überprüfung der Kärntner Landtagsparteien und der Partei- Aktuelle Stunde (S. 3032) enförderung nach dem Kärntner Parteienfi- Antragsteller: ÖVP-Klub nanzierungsgesetz ab dem Jahre 2000 durch Thema: „Energie made in Kärnten – Heimi- den Landesrechnungshof sche Ressourcen für die Energiewende“ Einstimmige Annahme (S. 3051) Redner: Wieser (S. 3032), Dipl.-Ing. Gallo Zur Geschäftsordnung: Ing. Rohr (S. 3050) (S. 3033), Ing. Rohr (S. 3034), Holub (S. Zur Geschäftsordnung: Ing. Scheuch (S. 3036), Ing. Hueter (S. 3037), Dipl.-Ing. 3051) Scheuch (S. 3038), (S. 3043), Strauß (S. 3039), Dr. Lesjak (S. 3040), Poglitsch (S. Ldtgs.Zl. 77-9/30: 3042), Dr. Prettner (S. 3044), Tauschitz (S. Prüfungsverlangen des Landtages vom 3045), Suntinger (S. 3046) 14.4.2011 auf Antrag von Abgeordneten Zur Geschäftsordnung: Ing. Scheuch (S. des F-Klubs betreffend volle Aufklärung 3047) über die dubiosen Zahlungen an die SPÖ- Firmen durch den Landesrechnungshof Ldtgs.Zl. 77-6/30: Einstimmige Annahme (S. 3051) Prüfungsverlangen des Landtages vom 14.4.2011 auf Antrag von Abgeordneten Tagesordnung (S. 3051) des F-Klubs betreffend Überprüfung der Fi- nanzgebarung aller vier im Kärntner Land- 1. Ldtgs.Zl. 2-6/30: tag vertretenen Parteien durch den Landes- Angelobung eines Mitgliedes des Landtages rechnungshof nach Art. 23 K-LVG (S. 3051) Einstimmige Annahme (S. 3050) Zur Geschäftsordnung: Ing. Rohr (S. 3048) 2. Ldtgs.Zl. 5-5/30: Wahl eines Mitgliedes des Bundesrates und Ldtgs.Zl. 77-7/30: seines Ersatzmitgliedes gem. Art. 35 Abs. 1 Prüfungsverlangen des Landtages vom und 2 des Bundesverfassungsgesetzes (B- 14.4.2011 auf Antrag von Abgeordneten VG) (S. 3052) des SPÖ-Klubs betreffend volle Aufklärung über dubiose Zahlungen an die FPK- 3. Ldtgs.Zl. 4-8/30: Agentur Connect und an die Freiheitliche Nachwahl von Mitgliedern in die Ausschüs- Partei Kärnten und volle Aufklärung über se gem. Art. 17 Abs. 3 K-LVG und Nach- Rechts- und Beratungskosten des Landes wahl eines Mitgliedes in den Untersu- Kärnten durch den Landesrechnungshof chungsausschuss gem. § 32 K-LTGO (S. 3053) Einstimmige Annahme (S. 3051) Zur Geschäftsordnung: Ing. Scheuch (S. 4. Ldtgs.Zl. 10-5/30: 3049) Verlesung der Änderung der Klubanzeige Zur Geschäftsordnung: Tauschitz (S. 3049) des F-Klubs gem. § 7 Abs. 4 K-LTGO (S. 3054) Ldtgs.Zl. 77-8/30: Prüfungsverlangen des Landtages vom 5. Ldtgs.Zl. 43-38/30: 14.4.2011 auf Antrag von Abgeordneten Bericht und Antrag des Ausschusses für
  • 2. 3012 27. Sitzung des Kärntner Landtages - 14. April 2011 - 30. Gesetzgebungsperiode Bildung, Schule, Fachhochschulen, Kinder- Regierungsvorlage betreffend Fachberufs- gärten, Kultur, Sport und Jugend zum selb- schule für Tourismus, Neubau Nähe Villach ständigen Antrag des Ausschusses gem. § Berichterstatter: Anton (S. 3076, S. 3078) 17. Abs. 1 K-LTGO betreffend Ausbau Zu- Redner: Poglitsch (S. 3076), Holub (S. kunftsmodell „Neue Mittelschule“ 3076), Suntinger (S. 3076), Ing. Rohr (S. Berichterstatter: Trettenbrein (S. 3055) 3077) Redner: Rossmann (S. 3055), Mag. Cernic Einstimmige Annahme (S. 3078) (S. 3056), (S. 3066), Wolf-Schöffmann (S. 3057), (S. 3063), (S. 3069), Dipl.-Ing. 9. Ldtgs.Zl. 91-7/30: Scheuch (S. 3059), (S. 3067), Dipl.-Ing. Bericht und Antrag des Ausschusses für Gallo (S. 3063), Astner (S. 3065), Ing. Haas Budget, Landeshaushalt und Finanzen zur (S. 3070), Dr. Lesjak (S. 3071), Warmuth Regierungsvorlage betreffend Beteiligung (S. 3071) der KTH an der Family Resort Sonnenalpe Einstimmige Annahme (S. 3072) GmbH (FN 354529 t) unter Bereitstellung Zur Geschäftsordnung: Ing. Rohr (S. 3072) eines Landesdarlehens; Vereinbarung des Landes mit der KTH bezüglich möglichen Ldtgs.Zl. 96-2/30: Forderungsverzichts aus gewährtem Darle- Antrag von Abgeordneten des SPÖ-Klubs hen betreffend Abhaltung einer Enquete „Ein- Berichterstatter: Rossmann (S. 3078) kommensschere zwischen Frauen und Män- Redner: Anton (S. 3078), Holub (S. 3079), nern“ (S. 3072) Poglitsch (S. 3079), Astner (S. 3080) Zur Geschäftsordnung: Ing. Scheuch (S. Mehrheitliche Annahme (F: ja, SPÖ: ja, 3073) ÖVP: ja, Grüne: nein) (S. 3080) Einstimmige Annahme (S. 3073) 10. Ldtgs.Zl. 16-7/30: 6. Ldtgs.Zl. 23-10/30: Bestellung der kollegialen Schulbehörden Bericht und Antrag des Ausschusses für des Bundes (S. 3080) Budget. Landeshaushalt und Finanzen zur Der Wahlvorschlag erhält die erforderliche Regierungsvorlage betreffend Verkauf der Mehrheit (S. 3081) Restliegenschaft GB 74526 St. Donat EZ 308 11. Ldtgs.Zl. 133-1/30: Berichterstatter: Gritsch (S. 3073) Mündliche Anfragebeantwortung von Lan- Redner: Warmuth (S. 3073), Köchl (S. desrat Mag. Dr. Martinz zur schriftlichen 3074), Wieser (S. 3074) Anfrage des Abgeordneten Suntinger betreffend Kosten der Vermarktung bäuerli- Einstimmige Annahme (S. 3075) cher Produkte 7. Ldtgs.Zl. 39-20/30: Verlegung des TOP auf die nächste Sitzung Bericht und Antrag des Ausschusses für (S. 3081) Budget, Landeshaushalt und Finanzen zur Regierungsvorlage betreffend Veräußerun- 12. Ldtgs.Zl. 102-5/30: gen von aufgelassenen und entbehrlich ge- Mündliche Anfragebeantwortung von Lan- wordenen Landesstraßenflächen für den desrat Mag. Dr. Martinz zur schriftlichen Zeitraum 1.1.2010 bis 31.12.2010 Anfrage der Abgeordneten Dr. Lesjak betreffend Kleines Glücksspiel Berichterstatter: Stark (S. 3075) Verlegung des TOP auf die nächste Sitzung Redner: Mandl (S. 3075) (S. 3081) Einstimmige Annahme (S. 3075) 13. Ldtgs.Zl. 64-5/30: 8. Ldtgs.Zl. 43-36/30: Mündliche Anfragebeantwortung von Lan- Bericht und Antrag des Ausschusses für desrat Mag. Dr. Martinz zur schriftlichen Budget, Landeshaushalt und Finanzen zur Anfrage der Abgeordneten Dr. Lesjak
  • 3. 27. Sitzung des Kärntner Landtages - 14. April 2011 - 30. Gesetzgebungsperiode 3013 betreffend Putzmittelwerbung des Landes- ÖVP-Klubs betreffend Masterplan zum rates für Soziales auf Briefpapier des Lan- Ausbau der erneuerbaren Energie des Kärnten Zur Begründung der Dringlichkeit: Wieser Verlegung des TOP auf die nächste Sitzung (S. 3085) (S. 3081) Zur Dringlichkeit: Ing. Rohr (S. 3086), Ing. Scheuch (S. 3087) 14. Ldtgs.Zl. 64-6/30: Mündliche Anfragebeantwortung von Lan- Einstimmige Zuerkennung der Dringlich- desrätin Dr. Prettner zur schriftlichen An- keit (S. 3088) frage der Abgeordneten Warmuth betref- Redner: Dr. Lesjak (S. 3088) fend Werbung für Landesrätin Dr. Prettner Einstimmige Annahme (S. 3089) Verlegung des TOP auf die nächste Sitzung (S. 3081) 3. Ldtgs.Zl. 48-16/30: Dringlichkeitsantrag von Abgeordneten des 15. Ldtgs.Zl. 38-10/30: SPÖ-Klubs betreffend Verminderung der Schriftliche Anfragebeantwortung von Lan- Energieimportabhängigkeit durch Ausbau deshauptmann Dörfler zur schriftlichen An- der Energieförderung frage des Abgeordneten Ing. Rohr betref- Zur Begründung der Dringlichkeit: Strauß fend Beiträge des Landes an Autofahreror- (S. 3089) ganisationen (S. 3081) Zur Dringlichkeit: Zwanziger (S. 3099), Tauschitz (S. 3090) 16. Ldtgs.Zl. 155-3/30: Schriftliche Anfragebeantwortung von Lan- Die Zuerkennung der Dringlichkeit erhält desrat Mag. Dr. Martinz zur schriftlichen nicht die erforderliche Zweidrittelmehrheit Anfrage des Abgeordneten Ing. Rohr betref- (F: nein, SPÖ: ja, ÖVP: nein, Grüne: ja) (S. fend Finanzierung der Schneeräumung in 3090) Obervellach durch Einhebung von Gebüh- Zuweisung: Ausschuss für Infrastruktur, ren (S. 3081) Wohnbau, Verkehr, Straßen- und Brücken- bau, Bau- und Energiewesen und Feuerwehr Mitteilung des Einlaufes (S. 3081) (S. 3090) A) Dringlichkeitsanträge (S. 3082) 4. Ldtgs.Zl. 52-6/30: Dringlichkeitsantrag von Abgeordneten des 1. Ldtgs.Zl. 25-14/30: F-Klubs betreffend keine Reduktion des Dringlichkeitsantrag von Abgeordneten des Zusagerahmens für Förderung von Maß- F-Klubs betreffend Schengen aussetzen – nahmen der Siedlungswasserwirtschaft sei- Südgrenze schließen tens des Bundes Zur Begründung der Dringlichkeit: Ing. Zur Begründung der Dringlichkeit: Dipl.- Scheuch (S. 3082) Ing. Gallo (S. 3091) Zur Dringlichkeit: Schober (S. 3083), Tau- Zur Dringlichkeit: Ing. Rohr (S. 3091), Ing. schitz (S. 3084) Hueter (S. 3092) Die Zuerkennung der Dringlichkeit erhält Die Zuerkennung der Dringlichkeit erhält nicht die erforderliche Zweidrittelmehrheit die erforderliche Zweidrittelmehrheit (F: ja, (F: ja, SPÖ: nein, ÖVP: ja, Grüne: nein) (S. SPÖ: ja, ÖVP: ja, Grüne: nein) (S. 3092) 3085) Mehrheitliche Annahme (F: ja, SPÖ: ja, Zuweisung: Ausschuss für Rechts-, Verfas- ÖVP: ja, Grüne: nein) (S. 3092) sungs-, Föderalismus-, Volksgruppen-, Flüchtlings- und Immunitätsangelegenhei- 5. Ldtgs.Zl. 140-3/30: ten (S. 3085) Dringlichkeitsantrag von Abgeordneten des F-Klubs betreffend Verbot von Klonfleisch 2. Ldtgs.Zl. 108-7/30: Zur Begründung der Dringlichkeit: Zellot Dringlichkeitsantrag von Abgeordneten des (S. 3093)
  • 4. 3014 27. Sitzung des Kärntner Landtages - 14. April 2011 - 30. Gesetzgebungsperiode Zur Dringlichkeit: Astner (S. 3093), Ing. (F: nein, SPÖ: ja, ÖVP: ja, Grüne: ja) (S. Hueter (S. 3094) 3100) Einstimmige Zuerkennung der Dringlich- Zuweisung: Ausschuss für Infrastruktur, keit (S. 3094) Wohnbau, Verkehr, Straßen- und Brücken- Einstimmig Annahme (S. 3094) bau, Bau- und Energiewesen und Feuerwehr (S. 3100) 6. Ldtgs.Zl. 156-2/30: Dringlichkeitsantrag von Abgeordneten des 9. Ldtgs.Zl. 38-12/30: F-Klubs betreffend Spendenbegünstigung Dringlichkeitsantrag von Abgeordneten des des Kärntner Bergrettungsdienstes ÖVP-Klubs betreffend Einbindung der neu- en L 43 Gummernerstraße in die Bundes- Zur Begründung der Dringlichkeit: Ing. straße B 100 Scheuch (S. 3094) Zur Dringlichkeit: Ing. Hueter (S. 3095), Zur Begründung der Dringlichkeit: Ing. Rohr (S. 3095) Poglitsch (S. 3101) Die Zuerkennung der Dringlichkeit erhält Zur Dringlichkeit: Ing. Ebner (S. 3101), nicht die erforderliche Zweidrittelmehrheit Dipl.-Ing. Gallo (S. 3103) (F: ja, SPÖ: nein, ÖVP: ja, Grüne:nein) (S. Die Zuerkennung der Dringlichkeit erhält 3096) nicht die erforderliche Zweidrittelmehrheit Zuweisung: Ausschuss für Rechts-, Verfas- (F: nein, SPÖ: ja, ÖVP: ja, Grüne: nein) (S. sungs-, Föderalismus-, Volksgruppen-, 3104) Flüchtlings- und Immunitätsangelegenhei- Zuweisung: Ausschuss für Infrastruktur, ten (S. 3096) Wohnbau, Verkehr, Straßen- und Brücken- bau, Bau- und Energiewesen und Feuerwehr 7. Ldtgs.Zl. 108-8/30: (S. 3104) Dringlichkeitsantrag von Abgeordneten des ÖVP-Klubs betreffend Durchforstung aller 10. Ldtgs.Zl. 108-10/30: Landesgesetze auf ihre „Energietauglich- Dringlichkeitsantrag von Abgeordneten des keit“ und Verankerung eines Bekenntnisses SPÖ-Klubs betreffend Raumplanung für al- zum Ausbau der erneuerbaren Energie in ternative Energieträger Form einer Staats-Ziel-Bestimmung in der Zur Begründung der Dringlichkeit: Köchl Kärntner Landesverfassung (S. 3104) Zur Begründung der Dringlichkeit: Tau- Zur Dringlichkeit: Ing. Scheuch (S. 3105), schitz (S. 3096) Tauschitz (S. 3106) Zur Dringlichkeit: Zellot (S. 3097), Strauß Zur Geschäftsordnung: Mag. Darmann (S. (S. 3097) 3106), Schober (S. 3106) Die Zuerkennung der Dringlichkeit erhält Die Zuerkennung der Dringlichkeit erhält die erforderliche Zweidrittelmehrheit (F: ja, nicht die erforderliche Zweidrittelmehrheit SPÖ: nein, ÖVP: ja, Grüne: ja) (S. 3098) (F: nein, SPÖ: ja, ÖVP: ja, Grüne: ja) (S. Mehrheitliche Annahme (F: ja, SPÖ: nein, 3107) ÖVP: ja, Grüne: ja) (S. 3098) Zuweisung: Ausschuss für Infrastruktur, Wohnbau, Verkehr, Straßen- und Brücken- 8. Ldtgs.Zl. 108-9/30: bau, Bau- und Energiewesen und Feuerwehr Dringlichkeitsantrag von Abgeordneten des unter Beiziehung des Ausschusses für Na- ÖVP-Klubs betreffend Ökostromgesetz turschutz, Tierschutz, Jagd, Fischerei, Was- Zur Begründung der Dringlichkeit: Wieser serwirtschaft, Raumplanung und National- (S. 3099) parks (S. 3107) Zur Dringlichkeit: Strauß (S. 3099), Suntin- 11. Ldtgs.Zl. 38-13/30: ger (S. 3100) Dringlichkeitsantrag von Abgeordneten des Die Zuerkennung der Dringlichkeit erhält SPÖ-Klubs betreffend Errichtung eines nicht die erforderliche Zweidrittelmehrheit Kreisverkehrs im Zuge der vorgesehenen
  • 5. 27. Sitzung des Kärntner Landtages - 14. April 2011 - 30. Gesetzgebungsperiode 3015 Baumaßnahmen im Zusammenhang mit der Zuweisung: Ausschuss für Infrastruktur, Auflassung der Eisenbahnkreuzung in Wohnbau, Verkehr, Straßen- und Brücken- Gummern bau, Bau- und Energiewesen und Feuerwehr Zur Begründung der Dringlichkeit: Ing. Eb- (S. 3109) ner (S. 3107) B) Anträge von Abgeordneten (S. 3109) Zur Dringlichkeit: Poglitsch (S. 3108), An- ton (S. 3108) C) Schriftliche Anfragen (S. 3112) Die Zuerkennung der Dringlichkeit erhält nicht die erforderliche Zweidrittelmehrheit D) Resolutionen (S. 3113) (F: nein, SPÖ: ja, ÖVP: ja, Grüne: nein) (S. 3109) Beginn: Donnerstag, 14.4.2011, 09.04 Uhr Ende: Donnerstag, 14.4.2011, 16.30 Uhr Beginn der Sitzung: 09.04 Uhr V o r s i t z: Erster Präsident Lobnig, Zweiter sowie Herrn Zweiten Landeshauptmann-Stell- Präsident Schober, Dritter Präsident Dipl.-Ing. vertreter Dr. Peter Kaiser und Frau Landesrätin Gallo Dr. Prettner begrüßen. Begrüße auch von der Fachbeamtenschaft den Landesamtsdirektor Dr. A n w e s e n d: 36 Abgeordnete Dieter Platzer und heute erstmals unter uns der B u n d e s r ä t e: Zwanziger (bis zu seiner Stellvertretende Landesamtsdirektor Dr. Markus Wahl zum Landtagsabgeordneten), Pirolt (ab Matschek. Herzlich willkommen hier im Hohen seiner Wahl zum Bundesrat) Hause! Er wird dann stellvertretend den Lan- E n t s c h u l d i g t: Mitterer, Blatnik, desamtsdirektor manchmal vertreten. Ich begrü- Petritz ße auch von Seiten des Verfassungsdienstes Herrn Dr. Gerold Glantschnig. Heute sind die Mitglieder der Landesregierung: Bundesräte natürlich entschuldigt, weil zeit- Landeshauptmann Dörfler, Erster Landes- gleich eine Plenarsitzung im Bundesrat stattfin- hauptmann-Stellvertreter Dipl.-Ing. Scheuch, det. Meine sehr geschätzten Damen und Herren! Zweiter Landeshauptmann-Stellvertreter Mag. Für die heutige Sitzung haben sich entschuldigt Dr. Kaiser, Landesrat Mag. Ragger, Landes- Landesrat Dr. Josef Martinz und Herr Landesrat rätin Dr. Prettner Mag. Harald Dobernig. Ich darf herzlich gratu- E n t s c h u l d i g t: Landesrat Mag. Dober- lieren zu Geburtstagen, und zwar haben Frau Abgeordnete Mag. Nicole Cernic und Herr Ab- nig, Landesrat Mag. Dr. Martinz geordneter Christian Poglitsch Geburtstag gefei- S c h r i f t f ü h r e r: Direktor Mag. Weiß ert. Ich darf von dieser Stelle aus im Namen aller Damen und Herren Abgeordneten alles Gute wünschen, viel Gesundheit, Glück und Freude Vorsitzender Erster Präsident Lobnig (F): bei Ihrer Arbeit! (Beifall im Hause.) Danke herz- Lobnig lichst! Hohes Haus! Ich begrüße natürlich auch Hohes Haus! Meine sehr geehrten Damen und besonders die Gäste auf der Zuhörertribüne, und Herren Abgeordnete! Ich begrüße Sie zur 27. zwar darf ich begrüßen die Schülerinnen und Sitzung des Kärntner Landtages und eröffne Schüler der HLW Spittal an der Drau unter der diese Sitzung. Ich stelle fest, dass der Landtag Begleitung von Prof. Mag. Ulrike Ertl. Herzlich beschlussfähig ist. Ich darf auch ganz herzlich willkommen hier im Hohen Hause! (Beifall im auf der Regierungsbank Ersten Landeshaupt- Hause.) Ein Beifall ist Ihnen damit auch ge- mann-Stellvertreter Dipl.-Ing. Uwe Scheuch gönnt. Ich begrüße auch die Schülerinnen und
  • 6. 3016 27. Sitzung des Kärntner Landtages - 14. April 2011 - 30. Gesetzgebungsperiode Lobnig Schüler der Polizeischule Bildungszentrum wir heute keine Mittagspause abhalten werden. Kärnten unter der Begleitung von Bezirksinspek- Ich darf aber auf etwas ganz Wichtiges hinwei- tor Günther Steinwender. Ebenfalls ein herzli- sen, dass wir heute erstmals die Sitzung des ches Willkommen! Wir freuen uns, dass Sie Kärntner Landtages via Livestream übertragen immer wieder bei den Sitzungen Ihr Interesse an übers Internet, sowohl in Bild als auch in Ton. der Arbeit des Landtages, an der Demokratie Das heißt, jeder Redner oder jede Rednerin wird und Gesetzwerdung bekunden. Herzlich will- dann auch im Bild vorhanden sein. Ich wünsche kommen, wir wünschen Ihnen einen interessan- Ihnen gutes Gelingen und hoffe auch auf die ten und spannenden Sitzungsverlauf hier im Diszipliniertheit der Damen und Herren Abge- Hohen Hause! (Beifall im Hause.) Bitte sehr, ordneten hier im Hohen Hause. Nun, meine sehr einen Applaus! Danke! Hohes Haus! Ich berich- geschätzten Damen und Herren, kommen wir te auch aus der Obmännerkonferenz. Wir sind in zunächst zur Fragestunde. der Obmännerkonferenz übereingekommen, dass Fragestunde Ich komme zur Aufrufung der ersten Anfrage: Erster Landeshauptmann-Stellvertreter Dipl.- Ing. Scheuch (F): Dipl.-Ing. Scheuch 1. Ldtgs.Zl. 162/M/30: Danke vielmals, Herr Präsident! Sie werden Anfrage des Abgeordneten Suntinger mich sicher darauf hinweisen, wenn die Redezeit an Herrn Ersten Landeshauptmann- knapp wird, sodass ich dementsprechend beende. Geschätzte Regierungskollegin und geschätzter Stellvertreter Dipl.-Ing. Scheuch Regierungskollege! Hohes Haus! Vor allen Din- Ich darf den Herrn Abgeordneten bitten, die gen liebe Zuhörerinnen und Zuhörer, sowohl aus Frage zu stellen. Bitte! Lobnig meinem Heimatbezirk als auch aus dem Rest von Kärnten! Ein herzliches Grüß Gott und ei- nen kräftigen Gruß von meiner Seite! Es ist ein Abgeordneter Suntinger (F): Thema, das der Herr Bürgermeister Suntinger Suntinger hier anspricht, das wahrscheinlich gerade in Einen wunderschönen guten Morgen! Geschätz- Anbetracht der aktuellen Diskussion mehr an ter Präsident! Liebe Regierungsmitglieder! Liebe Bedeutung gewinnt, als man glauben möchte. Damen und Herren auf der Zuhörerbank! Vor- Die Diskussion rund um die Ausweisung von erst ein herzliches Grüß Gott aus der National- Naturschutzgebieten, den Wert von Natur- parkgemeinde Großkirchheim, wo ich Bürger- schutzgebieten, die Bedeutung eines National- meister bin. Ich möchte heute an den Herrn Na- parks, eines Biosphärenparks oder eines Land- turschutzreferenten Dipl.-Ing. Uwe Scheuch als schaftsschutzgebietes ist etwas, das wahrschein- Landeshauptmann-Stellvertreter die Frage stel- lich gerade in der aktuellen Diskussion rund um len: erneuerbare Energie, rund um Energiewende, Wie weit ist es mit den Verhandlungen betref- rund um die Ausnutzung der Ressourcen im fend Naturschutzprojekt Mansberg-Elsgraben? Land, rund um die Diskussion, wie wertvoll ist Suntinger unsere Natur, wie wertvoll ist auch dementspre- chend unsere Landschaft, von besonderer Be- Vorsitzender Erster Präsident Lobnig (F): deutung. Das war auch mitunter ein Grund, wa- Lobnig rum ich als Naturschutzreferent bereits vor zwei Herr Landeshauptmann-Stellvertreter, ich bitte, Jahren begonnen habe, die Diskussion rund um die Frage zu beantworten und bitte um Beach- ein Landschaftsschutzgebiet Mansberg- tung der Redezeit von fünf Minuten. Bitte sehr! Lobnig Elsgraben zu initiieren. Für all jene, die nicht wissen, wo das liegt: Normalerweise kennt man die großen Schutzgebiete im Bereich des Alpen-
  • 7. 27. Sitzung des Kärntner Landtages - 14. April 2011 - 30. Gesetzgebungsperiode 3017 Dipl.-Ing. Scheuch hauptkammes, normalerweise gibt es große im Schutz der Schöpfung, im Schutz der Natur, Schutzgebiete kaum außerhalb unberührter Na- im Schutz der Pflanzen- und Tierwelt besonders tur und außerhalb nicht bewirtschaftbarer Natur, intensiv diskutiert, dass genau jene Kirche sich dieses Naturschutzgebiet befindet sich im Her- gegen eine Unterschutzstellung dieses Gebietes zen des Klagenfurter Beckens, es ist im Ausläu- ausgesprochen hat, dass genau jene Teile, die fer zwischen Kappel am Krappfeld und dem besonders schützenswert wären, nicht geschützt Bereich des Gebietes um Launsdorf, wo es uns werden können, weil die Kirche hier Nein gesagt gelungen ist, erstmals und in einer noch nie da hat. Es gibt verschiedene Begründungen dafür, gewesenen Größe ein Landschafts- und Natur- es gibt offizielle Begründungen, es gibt inoffi- schutzgebiet auszuweisen inmitten hochtechni- zielle Begründungen. Nur eines wissen wir und sierter, hochindustrialisierter und vor allem auch das wird wahrscheinlich schon das Hauptargu- sehr intensiver Land- und Forstwirtschaft. Der ment sein, nämlich ein wirtschaftlicher Hinter- Hintergrund war, dass die Fauna-Flora-Habitat- grund, denn wie so oft ist dort, wo etwas beson- Richtlinie uns diese Vorgaben gemacht hat, dass ders Schützenswertes ist, auch etwas besonders wir derartige Schutzgebiete brauchen, auch au- Wertvolles darunter, weil sonst würde ja die ßerhalb der bestehenden großen Schutzgebiete. Pflanzenwelt dementsprechend nicht so einzigar- Es ist mir, und darauf bin ich schon stolz und da tig gedeihen. In diesem Bereich gibt es eben möchte ich auch allen Beteiligten danken, so- hochwertige „Minerale“ darunter, es gibt eine wohl der Beamtenschaft als auch der Landwirt- besondere Art Schotter und Kies darunter. Des- schaftskammer als auch den beteiligten Grund- wegen hat die Kirche hier Nein gesagt, weil sie eigentümern, es ist uns gelungen, im Einklang gesagt hat, wer weiß, das könnte ich doch später mit den Grundeigentümern ein Schutzgebiet einmal nutzen können. Und ich sage ganz ehr- auszuweisen. Wir wissen aus der Genesis, früher lich und diesen Appell werde ich hier auch noch einmal hat die Politik Landschaftsschutzgebiete, einmal dementsprechend deponieren: Es ist ein Nationalparkes, Naturschutzgebiete immer dann toller Erfolg, dass dieses Schutzgebiet zustande festgelegt, wenn der Ruf danach laut wurde von gekommen ist, es ist ein toller Erfolg, dass klei- den NGOs, von den Medien oder von anderen ne bäuerliche Betriebe (Vorsitzender: Noch eine Beteiligten, ohne dass man die Grundeigentümer halbe Minute!) von sich aus bei diesem Schutz- mit eingebunden hat. Diesmal haben wir einen gedanken des Naturschutzes mitmachen, es ist neuen Weg beschritten, wir haben die Grundei- aber mehr als ein großer Wermutstropfen, dass gentümer vom ersten Tag an mit eingebunden. genau der größte Grundeigentümer Kärntens, die Wir haben das Prinzip der Freiwilligkeit aufrecht Kirche, genau die, die dementsprechend hier erhalten und trotzdem haben wir über 1.000 einen besonders hohen Anspruch hätte, mit dabei Hektar Schutzgebiet inmitten von Kärnten als zu sein, Nein gesagt hat und das wegen ein paar Naturschutzgebiet, als Natura 2000-Gebiet defi- Euro wirtschaftlicher Optimierung. (Beifall von nieren können. Da gilt wirklich der Dank vor der F-Fraktion.) Dipl.-Ing. Scheuch allem den Grundeigentümern und allen Beteilig- ten, die sich hier aktiv eingebracht haben! (Bei- fall von der F-Fraktion.) Vorsitzender Erster Präsident Lobnig (F): Lobnig Es war allerdings ein Bereich, und den möchte Gibt es von Seiten der SPÖ-Fraktion eine Zu- ich hier nicht verschweigen, der schon kritisch satzfrage? – Ich sehe, das ist nicht der Fall. Von zu betrachten ist. Im Herzen dieses geplanten der ÖVP-Fraktion? – Bitte, Herr Abgeordneter Schutzgebietes war der größte Grundeigentümer Hueter! Lobnig die Kirche. (Abg. Holub: Ja, die Kirche!) Es war dort die Kirche der größte beteiligte Grundeigen- tümer, das Domkapitel, das hier beinahe 1.000 Abgeordneter Ing. Hueter (ÖVP): Hektar land- und fortwirtschaftlich genutzte Ing. Hueter Fläche hatte, auf welchem die sensibelsten und Herr Präsident! Hoher Landtag! Lieber Herr wertvollsten zu schützenden Güter angelagert Referent! Ein paar Dinge muss ich auch noch waren. Es war für mich schon ein bisschen scha- fragen, weil wir gerade aus Oberkärnten da sind. de und da mache ich kein Hehl daraus, dass ge- Natürlich auch von meiner Seite ein herzliches rade die Kirche, die immer den höchsten Ethos Grüß Gott und einen guten Morgen! Dieser Na-
  • 8. 3018 27. Sitzung des Kärntner Landtages - 14. April 2011 - 30. Gesetzgebungsperiode Ing. Hueter turschutzgedanke, den du da erwähnt hast, der folgende Situation, dass der „Nationalpark ist, glaube ich, sehr lobenswert und deswegen Nockberge“ aufgrund der Definition kein Natio- haben wir ja gerade vorgestern "30 Jahre" gefei- nalpark ist. Er hat keine internationale Anerken- ert. Diese Nationalparkgeschichte ist wirklich nung, weil man einfach in diesem intensiv be- eine Erfolgsgeschichte und ich glaube, wir sind wirtschafteten Gebiet eine vollkommene Außer- da auf dem richtigen Weg. Dieses Thema nutzungsstellung von 75 Prozent der Fläche, wie „Mansberg“, die Unterschutzstellung dieses es die IUCN fordert, nicht vornehmen kann. Das Gebietes ist auch ein Teil davon und meine Zu- heißt, dort gilt es, eine neue Variante zu finden satzfrage geht jetzt dahingehend, weil ich ein- und ich arbeite jetzt seit fünf Jahren daran, dort fach überzeugt bin, dass es nur im Einklang mit auch einen Biosphärenpark zu realisieren. Ganz den Grundbesitzern, also auf dieser Basis Ver- am Anfang hat es viele Widerstände gegeben, trags-Naturschutz geht: aber ich habe das Primat der Freiwilligkeit dort nie in Frage gestellt. Es mag vielleicht ein klei- Wie weit – weil es sehr ruhig geworden ist – ner Vorteil sein, dass ich selbst auch aktiver stehen wir jetzt mit dem Stand „Biosphärenpark Bauer, Grundeigentümer und Jäger bin und des- Nockberge“, damit wir da einmal wissen, wo wir wegen die Sorgen der anderen Seite kenne und stehen bzw. wohin die Reise geht? Ing. Hueter ich bleibe dabei, wenn die Grundeigentümer freiwillig nicht mitmachen, wenn das oberste Prinzip der Freiwilligkeit und Gemeinsamkeit Vorsitzender Erster Präsident Lobnig (F): nicht mit dabei ist, kann es nicht funktionieren. Lobnig Bitte, Herr Landeshauptmann-Stellvertreter, Sie Es ist uns aber im Bereich des Biosphärenparks sind am Wort! im letzten Jahr ein Durchbruch gelungen. Wir Lobnig konnten das Einverständnis der Grundeigentü- mer einmal prinzipiell herstellen. Es ist uns auch Erster Landeshauptmann-Stellvertreter Dipl.- gelungen, mit der Landwirtschaftskammer als Vertreter, mit der Schutzgemeinschaft, dem jet- Ing. Scheuch (F): Dipl.-Ing. Scheuch zigen Präsidenten Mössler, mit allen Beteiligten, Danke vielmals, Herr Präsident! Herr Abgeord- eine Basis zu finden, die zwei Dinge regelt: Ei- neter und Bürgermeister, es ist in Wirklichkeit in nerseits ein Bekenntnis zu den Grenzen des meiner Einleitung etwas Zentrales gesagt wor- Schutzgebietes, zweitens durch den Biosphären- den. Wir haben es geschafft – und da gilt mein park eine neue Variante, die eine Bewirtschaf- Dank auch meinen Vorgängern, die es geschafft tung möglich macht und drittens natürlich dafür haben, immer konsensual zu arbeiten – dass wir auch eine Abgeltung. Ich glaube auch, das ist ein den Naturschutz- und den Nationalparkgedanken klares Bekenntnis. Die Öffentlichkeit muss den politisch außer Streit gestellt haben. Wir haben Grundeigentümern, wenn man durch Außernut- vor zwei Tagen „30 Jahre Nationalpark Hohe zungsstellungen, durch Nutzungseinschränkun- Tauern“ gefeiert, wir haben „40 Jahre Unter- gen den freien Zugang des Grundeigentümers zu zeichnung der Verträge von Heiligenblut“ gefei- seinem Grund und Boden einschränkt, das auch ert. Das heißt, vor 40 Jahren schon waren Politi- finanziell abgelten. Das ist eine ähnliche Diskus- ker bereit, den Naturschutzgedanken offensiv zu sion wie die aktuelle Diskussion rund um die tragen. großen Beutegreifer, die nach Kärnten kommen, wie Wolf, Bär, Luchs, ist ja hinlänglich bekannt, Dementsprechend hat es sich auch gezeigt, dass auch dort gilt mein Primat, dass ich sage, wenn die Entwicklung nur stattfinden kann, wenn der wir diesen Weg der Beutegreifer zurück nach Naturschutz, die Nutzer, die NGOs, der Touris- Kärnten nicht verhindern können, auch nicht mus, die Jagd, alle Beteiligten davon überzeugt verhindern wollen, kommen sie aber nicht des- sind, dass ein gemeinsamer Weg zum Erfolg wegen, weil wir sie herholen, sondern sie kom- führen kann und auch zum Erfolg führt. Wie men auf ihren eigenen vier Pfoten daher. Wenn gesagt, die Feier hat es gezeigt und das ist ein diese Bären und Wölfe Schaden an den Bienen- dementsprechender Beweis dafür. Im „National- stöcken anrichten, an Schafherden, vielleicht park Nockberge“ (künftiger Biosphärenpark auch an Tierherden anderer Natur, dann ist klar, Nockberge) ist die Diskussion etwas schwieri- dass dieser Schaden abgegolten werden soll. ger, das wissen wir auch. Da gibt es seit Jahren
  • 9. 27. Sitzung des Kärntner Landtages - 14. April 2011 - 30. Gesetzgebungsperiode 3019 Dipl.-Ing. Scheuch Ähnlich ist es im Biosphärenpark Nockberge: ist jene, dass es dort primär nur um Förderungen Wir sind jetzt mit dem Verordnungsentwurf – da geht, was letztendlich auf Dauer nicht von Vor- gilt mein Dank Herrn Dr. Glantschnig, der seit teil ist. vielen Jahren und Jahrzehnten im Bereich der Nun zu meiner konkreten Frage zum Natur- Naturschutzgesetzgebung maßgeblich mitarbei- schutzprojekt Mansgraben-Elsberg: Ist jetzt die tet und sich entsprechend mit einbringt – soweit Kirche definitiv mit keinem Quadratmeter oder fertig oder gehen ins Finale. Wir haben auch die Hektar dabei? Überwiegt dort ausschließlich der NGOs noch einmal eingebunden und werden landwirtschaftliche Gedanke, dass man künftig auch im heurigen Jahr die Umsetzung zustande dort Steinbruchwirtschaft betreibt? Interessiert bringen und werden, das ist mein klares politi- die Kirche diese Biodiversität und diese ökologi- sches Ziel, spätestens am 1.1.2012 einen „Bio- sche Vielfalt überhaupt nicht, die es in diesem sphärenpark Nockberge“ haben und werden Bereich gibt? gerade in Oberkärnten einmal mehr beweisen, Suntinger dass beide Themen miteinander Synergieeffekte nutzen können, einerseits Land- und Forstwirt- schaft, andererseits der Naturschutz. Das wird Vorsitzender Erster Präsident Lobnig (F): Lobnig der erste Biosphärenpark in Kärnten sein, es Es ist zwar nur eine Frage erlaubt, sind mehrere wird der größte Biosphärenpark in Österreich Fragen zusammengefasst, Herr Landeshaupt- sein und er wird einmal mehr zeigen, dass in mann-Stellvertreter, bitte eine Frage zu beant- diesem Land, wenn man die Köpfe zusammen- worten, Sie sind am Wort! Lobnig hält für ein Thema, wenn man die Parteipolitik draußen lässt in einem Thema, sehr, sehr viel möglich ist, ähnlich wie in der aktuellen Diskus- Erster Landeshauptmann-Stellvertreter Dipl.- sion rund um die Ortstafeln, wo wir auch gezeigt Ing. Scheuch (F): haben, dass wir mit einer guten, breiten und ver- Dipl.-Ing. Scheuch nünftigen Verhandlungsführung Feind und Sehr geehrter Herr Präsident! Ich wäre ein Freund überraschen können. (Beifall von der F- schlechtes Regierungsmitglied, wenn ich nicht Fraktion.) Dipl.-Ing. Scheuch insoweit zumindest aufnahmefähig wäre, dass mehrere Fragen zu beantworten sind. Da sollte man die Geschäftsordnung vielleicht nicht ganz Vorsitzender Erster Präsident Lobnig (F): so genau nehmen, das Parlament lebt davon, Lobnig dass man offen und ehrlich diskutiert und ruhig So, und nun hat der Anfragesteller selbst noch auch breitere Fragen zulässt. Das ist zumindest die Möglichkeit einer Zusatzfrage, bitte, Herr mein Zugang zur Politik. Ich weiß, dass der Prä- Abgeordneter! Lobnig sident sehr restriktiv ist in seiner Vorsitzführung, es sei aber auch erlaubt, auf mehrere Fragen einzugehen. Schau, Herr Bürgermeister, Herr Abgeordneter Suntinger (F): Abgeordneter, der erste Teil der Frage ist ein Suntinger sehr breit gestellter. Nämlich, wo ist in Wirk- Man kann natürlich das Bemühen unseres Natur- lichkeit der Zugang der Grundeigentümer zum schutzreferenten nicht hoch genug schätzen, aber selbst aus der eigenen Erfahrung zeigt es sich, Naturschutz? Ich sage ganz ehrlich, das habe ich dass Grundbesitzer auch Verhinderer sein kön- zuerst auch versucht, auszuführen, der Zugang ist ein geteilter. Ich glaube, dass die Grundeigen- nen, weil wenn wir im heurigen Jahr, wo wir „30 tümer, die Bauern in diesem Land, seit Jahren Jahre Nationalpark Hohe Tauern“ feiern, wissen, und seit Jahrtausenden die ersten, die alleinigen dass vor zehn Jahren bereits Erweiterungspläne für die Fleißtäler in der Gemeinde Heiligenblut und die einzigen Naturschützer waren und sind. bestanden haben und es damals vor zehn Jahren Es haben in Wirklichkeit Organisationen, NGOs, auch Parteien, wie zum Beispiel Kollege Holub nur wenige Große sie verhindert haben, erken- und seine Mitstreiterin, den grünen Gedanken nen sie jetzt spät aber doch, Gott sei Dank, dass erst erkannt und zur Parteifarbe gemacht, da es hier auch um Naturschutz und Kulturland- haben Jäger, Bauern, Forstwirte und Almbauern schaftsabgeltung geht und um eine allgemeine Abgeltung. Also das heißt, meine Befürchtung schon Jahre und Jahrhundert maßgeblich dazu
  • 10. 3020 27. Sitzung des Kärntner Landtages - 14. April 2011 - 30. Gesetzgebungsperiode Dipl.-Ing. Scheuch beigetragen, dass Kärnten eine so einzigartige sehr, sehr vorsichtig mit der Großzügigkeit, den und vielfältige Natur hat, das sei einmal vorweg Naturschutz zu unterstützen und man war sehr, festgehalten. (Beifall von der F-Fraktion.) sehr vorsichtig dabei, sicherzustellen, dass über- all dort, wo jemals eine Nutzung möglich ist, Es ist deshalb auch verständlich, dass sie natür- eine Außernutzungsstellung oder eine Nutzungs- lich immer dann, wenn es um die Mitsprache der einschränkung auch nur zugelassen wird. Dort, Öffentlichkeit und die Inanspruchnahme der sage ich noch einmal, ist der große qualitative Öffentlichkeit in die mehr und mehr ausartenden Unterschied und das zeigt sich in Wirklichkeit Zugriffe auf die Nutzung, vorsichtig sind. Das auch in der bäuerlichen Besitzerstruktur und wissen natürlich die Grundeigentümer. Wenn Gesellschaft. Je größer die Besitzerstrukturen man ihnen sozusagen „den kleinen Finger gibt“, sind, desto vorsichtiger ist man in dieser Analy- kann man womöglich „die ganze Hand genom- se. Die große Menge der klein- und mittelstruk- men bekommen“. Deswegen ist es logisch, dass turierten Betriebe ist immer mit dabei, wenn es sie zumindest einen Ausgleich dafür, was sie als darum geht, dem Land Kärnten zu helfen, der Beeinträchtigung in Kauf nehmen müssen, als Natur etwas Gutes zu tun, die Vielfältigkeit auf- finanzielle Abgeltung bekommen. Deswegen, recht zu erhalten, die Biodiversität dementspre- ganz richtig analysiert, ist die finanzielle Abgel- chend am Leben zu erhalten. Also dort ist die tung ein zentrales Element der Zustimmung. Das Rolle schon mehr als hinterfragenswert und ich haben wir auch im künftigen Biosphärenpark muss ganz ehrlich sagen, ich konnte selbst ein gemerkt, dort war es auch so. Die Bauern haben Gespräch mit dem Herrn Bischof zu diesem immer gesagt, wir brauchen den Park nicht, wir Thema führen. Da hat er noch sehr, sehr konzili- wollen den Park nicht, wir wollen den National- ant und sehr breit eine Zustimmung signalisiert. park nicht. Dann habe ich gesagt, wenn ihr das Als dann ab dem zweiten Termin nur mehr der nicht braucht, dann braucht ihr Förderungen Unterhändler gekommen ist, war mir klar, dass auch keine und dann hat es ein, zwei Jahre we- sozusagen der „Schmiedl“ das tun will, was der niger Geld gegeben und auf einmal sind sie na- „Schmid“ haben will, das ist wahrscheinlich türlich hellhörig geworden, als am Jahresende auch eine Form der Verhandlungsführung. (Bei- am Raika-Konto oder wo auch immer weniger fall von der F-Fraktion.) Euros waren. Da haben sie dann gesagt, so Dipl.-Ing. Scheuch schlecht ist der Nationalpark oder Biosphären- park auch nicht, vielleicht sollten wir unsere Diskussion wieder beginnen und damit nicht nur Vorsitzender Erster Präsident Lobnig (F): Lobnig dem Naturschutz Rechnung tragen, sondern auch Somit ist die Anfrage 1 erledigt. Die Anfrage 2 Geld beschaffen, damit ich meine Rechnungen kann nicht aufgerufen werden, weil das zustän- begleichen kann. Das ist normal, ist vernünftig dige Regierungsmitglied sich offiziell entschul- und ich glaube, das ist auch gut so. digen ließ. Herr Abgeordneter Holub, wollen Sie Bei der Kirche im speziellen Fall bleibe ich bei die Anfrage mündlich bei der nächsten Sitzung meiner Enttäuschung. Auf die Frage ganz klar, oder schriftlich beantwortet wissen? (Abg. Ho- nein, sie haben nicht das gesamte Gebiet heraus- lub: Herr Präsident, mündlich!) Mündlich bei genommen, die Kirche hat sehr wohl auch Flä- der nächsten Sitzung, wird so vorgegangen. Wir chen eingebracht. Die Kirche hat in Summe – kommen nun zur Anfrage ich bitte, mich nicht ganz wörtlich zu nehmen, weil ich die Zahl nicht ganz genau weiß – circa 150 oder 200 Hektar in dieses Landschafts- 3. Ldtgs.Zl. 165/M/30: schutzgebiet eingebracht. Allerdings, auf der Anfrage des Abgeordneten Gritsch an Karte – wenn ich diese detaillierte Frage gewusst Ersten Landeshauptmann-Stellver- hätte, hätte ich die Karte mitgebracht – ist es treter Dipl.-Ing. Scheuch sensationell, dass man darauf genau erkennen kann, welche Flächen eingebracht wurden. Es Bitte, Herr Abgeordneter, die Frage zu stellen! Lobnig sind dies nämlich genau jene Flächen, wo nicht in fünf, nicht in zehn, nicht in hundert und auch nicht in tausend Jahren irgendeine anderswertige Nutzung stattfinden kann. Das heißt, man war
  • 11. 27. Sitzung des Kärntner Landtages - 14. April 2011 - 30. Gesetzgebungsperiode 3021 Abgeordneter Gritsch (F): weniger in den kommenden Jahren haben, die Gritsch dementsprechend die Chance wahrnehmen kön- Sehr geehrter Herr Präsident! Herr Landes- nen, eine Facharbeiterausbildung zu machen hauptmann! Geschätzte Regierungsmitglieder! oder in die Schule zu gehen. Deswegen ist eine Sehr verehrte Damen und Herren! Kärntens Attraktivität des Lehrlingsangebotes sehr wich- Wirtschaft schlägt Alarm, in Bezug auf künftige tig. Es war nicht zuletzt und hauptsächlich der Facharbeiter sind die Prognosen alles andere als Verdienst des verstorbenen Landeshauptmannes rosig. Wir wissen, dass Herr Landeshauptmann- Dr. Jörg Haider, der über viele Jahre und Jahr- Stellvertreter Dipl.-Ing. Scheuch als Bildungsre- zehnte hinweg das Image des Lehrlings forciert ferent sehr bemüht ist, dem entgegen zu steuern, hat, nach vorne gebracht hat, eine Gleichstellung das war auch das Ergebnis zweier stattgefunde- des Lehrlings mit dem Schüler und der Schülerin ner „Streitkulturen“ auf ORF Radio Kärnten in versucht hat. Wir versuchen, diese Projekte fort- letzter Zeit. zusetzen, weil sie wichtig sind. (Beifall von der So interessiert uns und sicher auch die jugendli- F-Fraktion.) chen Damen und Herren auf der Zuschauertribü- Wir haben deswegen verschiedene Initiativen ne, welche konkreten Beiträge zur Belebung des gestartet. Das hat begonnen bei dem großen Er- Lehrstellenmarktes unser Herr Bildungsreferent folgsprojekt „Lehre mit Matura“, das geht weiter in Kärnten gesetzt hat? Gritsch über viele imagesteigernde Projekte wie den „Lion“, wie dementsprechende Wettbewerbe im Bereich der Lehrlingsausbildung, das geht weiter Vorsitzender Erster Präsident Lobnig (F): damit, dass wir Berufsorientierungscoaches ge- Lobnig meinsam mit den Sozialpartnern ins Leben geru- Bitte, Herr Landeshauptmann-Stellvertreter, Sie fen haben, die in allen Kärntner Schulen die sind am Wort! Lobnig jungen Leute darüber informieren, welche Mög- lichkeiten der Lehrausbildung bestehen. Wir haben einen neuen Heimkostenzuschuss einge- Erster Landeshauptmann-Stellvertreter Dipl.- führt und all diese Projekte sollen dazu beitra- Ing. Scheuch (F): gen, dass junge Leute auch den Weg in die Leh- Dipl.-Ing. Scheuch Danke vielmals, Herr Präsident! Herr Abgeord- re suchen, weil, jetzt komme ich zu einem neter Gritsch, ich darf vielleicht eine Stufe tiefer durchaus politischen Thema, es eine Grundsatz- in meiner Argumentation beginnen, nämlich frage ist, wo möchte ich haben, dass wir die dabei, was der Grund dafür ist, dass der Lehr- Kärntner Jugend und damit in weiterer Folge die stellenmarkt dementsprechend nicht mehr genü- Kärntner Mitarbeiter, die Kärntner Studierenden, gend Lehrlinge bekommt, um auch in der ge- die Kärntner Facharbeiter, die Kärntner Meister, samten Vielfalt des Angebotes Facharbeiterin- die Kärntner Selbstständigen, hinführen. Dort, nen und Facharbeiter auszubilden. Wir haben in sage ich ganz ehrlich, wird es eine Glaubensfra- Kärnten, ähnlich wie in anderen Bundesländern, ge geben. Ich bekenne mich dazu, dass neben die Situation eines massiv sinkenden Rückgan- der Ausbildung in Richtung Matura und in Rich- ges des Geburtenjahrganges. Eine Zahl, viel- tung Universität die Ausbildung im Facharbei- leicht für alle Anwesenden, vor zehn Jahren terbereich eine sehr, sehr wichtige ist, die unter- hatten wir circa 45.000 Jugendliche im Bereich schätzt wird. Denn wenn ich mir heute aktuell der Pflichtschule verankert, mit dem heurigen anschaue, dass wir hunderte offene Lehrstellen Jahr sind es erstmals unter 36.000. Das heißt, wir haben, wo wir keine Lehrlinge bekommen, meis- haben in zehn Jahren 10.000 Jugendliche, poten- tens in Berufen, die halt nicht besonders bekannt tielle Lehrlinge oder in weiterer Folge Schüler oder nachgefragt sind und auf der anderen Seite von höheren Schulen, verloren. Das macht natür- haben wir zigtausende junge Leute, die in Rich- lich einen ständig steigenden Kampf um jedes tung Universität gehen und dort in Richtung einzelne Kind aus. Das heißt, wir haben die Si- Studien, wo es keinen Bedarf gibt, wenn ich mir tuation, dass wir, wenn wir ungefähr davon aus- anschaue, dass wir aktuell 1.000 fertig studierte gehen, dass aktuell 52 Prozent der Jugendlichen Psychologieabsolventen haben, 1.000 Absolven- Schule gehen und 48 Prozent der Jugendlichen ten im Bereich der Psychologie, des Studiums an eine Lehre machen, circa 5.000 Jugendliche der Alpe-Adria-Universität, die keine Chance
  • 12. 3022 27. Sitzung des Kärntner Landtages - 14. April 2011 - 30. Gesetzgebungsperiode Dipl.-Ing. Scheuch auf einen Beruf haben, die keine Chance auf eine grenzt. Gibt es von Ihrer Seite Verhandlungen adäquate Bezahlung haben, glaube ich, werden oder Gespräche mit der zuständigen Ministerin, wir viel und noch viel mehr unternehmen müs- um das auch weiter fortzusetzen? Gritsch sen, den jungen Leuten auch klar zu machen, dass mit einer guten Facharbeiterausbildung, mit einer dualen Ausbildung „Lehre mit Matura,“ Vorsitzender Erster Präsident Lobnig (F): mit einer Berufsreifeprüfung diese Leute im Lobnig Alter von 20 Jahren einen fixen Beruf, eine gute Bitte, Herr Landeshauptmann-Stellvertreter! Lobnig Einnahmequelle und jede Perspektive für die Zukunft haben. Deswegen, meine geschätzten Damen und Herren, werden wir auch in Zukunft Erster Landeshauptmann-Stellvertreter Dipl.- in diesem Bereich viel unternehmen. Wir werden Ing. Scheuch (F): den Lehrstellenmarkt noch breiter, noch öffentli- Dipl.-Ing. Scheuch cher machen. Wir werden zum Beispiel gemein- Danke vielmals, Herr Präsident! Herr Abgeord- sam mit dem Ragger Christian neue Lehrberufe neter! Das Projekt "Lehre mit Matura", vorhin kreieren. Wir haben gerade letzte Woche ge- kurz angesprochen, ist wirklich ein Erfolgsmo- meinsam mit Sozialminister Hundstorfer ein dell. Wir haben momentan in Kärnten 850 junge Gespräch gehabt, wo wir auch einen Lehrberuf Leute, die diese duale Ausbildung wahrnehmen, im Sozialbereich für bereits ein paar Jahre ältere Tendenz steigend. In allen Kärntner Berufsschu- Lehrlinge kreieren werden, damit es auch mög- len – es sind sechs an der Zahl – haben wir sol- lich ist, diesen Beruf direkt am Patienten zu er- che Berufsschulklassen, wo „Lehre mit Matura“ lernen, weil das ein Potential ist. Wir gehen zum stattfindet. Wir haben über 50 Betriebe, die sich Beispiel von Seiten des Landes her und nehmen an dieser Ausbildung mitbeteiligen und können als Land Kärnten jedes Jahr 20 bis 30 Lehrlinge hier als einziges Bundesland offen und ehrlich auf, wo junge Leute die Chance haben, von der davon ausgehen, dass Lehre mit Matura flächen- Straßenmeisterei in Feldkirchen (Vorsitzender: deckend stattfindet. Die Ministerin, mit der ich Noch eine halbe Minute!) bis hin in den öffentli- ein, Gott sei Dank, ein relativ gutes Einverneh- chen Bereich, die Ausbildung Lehre machen zu men pflege, hat natürlich diesen Zugang auch können, weil nur dann, wenn eine möglichst erkannt. Ich möchte an dieser Stelle auf diese breite Lehrausbildung stattfindet, auch eine Frage vielleicht zwei Dinge festhalten: Erstens, Chance besteht, dass später ein Beruf stattfindet. die Finanzierung bis 2012 ist außer Streit ge- Wenn es uns am Schluss gelingt – und das ist stellt, die ist beschlossen. Die Finanzierung über mein Schlusssatz, Herr Präsident – dass Beru- das Jahr 2012 hinaus ist noch nicht beschlossen, fung Beruf wird, die jungen Leute eine Chance aber ich war vor 14 Tagen bei einem Termin im haben, das zu lernen, was sie später auch wirk- Ministerium, wo man mir in einem Vier-Augen- lich arbeiten wollen, dann sehe ich gute Zeiten Gespräch mit der Ministerin sichergestellt hat, auf den Kärntner Arbeitsmarkt zukommen! (Bei- dass aus ihrer Sicht einer Finanzierung auch fall von der F-Fraktion.) künftig nichts im Wege steht. Jetzt ist der ÖVP Dipl.-Ing. Scheuch gerade der Finanzminister abhanden gekommen, aber ich bin zuversichtlich und guter Dinge, dass der neue Finanzminister (die neue Finanzminis- Vorsitzender Erster Präsident Lobnig (F): Lobnig terin) sicherlich auch dementsprechend hier die- Gibt es von der SPÖ eine Zusatzfrage? – Das ist se Finanzierung weiter sicherstellt. Ich bin mir nicht der Fall. Von der ÖVP? – Auch nicht. Herr sicher, dass mein Koalitionspartner auf Landes- Abgeordneter, dann haben Sie die Möglichkeit ebene unter der Führung vom Sepp Martinz sei- einer Zusatzfrage, bitte! Lobnig nen ganzen Einfluss geltend machen wird, dass die ÖVP auch künftig dieser Finanzierung auf Bundesebene zustimmt. Wenn alle Stricke rei- Abgeordneter Gritsch (F): ßen, dann bleibt nur eines, dann müssen wir die Gritsch Landeskoalition auf Bundesebene auch noch Herr Landeshauptmann-Stellvertreter! Sie haben umsetzen, dann ist "Lehre mit Matura" sicherlich das Projekt „Lehre mit Matura“ angesprochen. auch über 2012 finanziert. Danke! (Beifall von Meines Wissens ist das mit dem Jahr 2012 be- der F-Fraktion.) Dipl.-Ing. Scheuch
  • 13. 27. Sitzung des Kärntner Landtages - 14. April 2011 - 30. Gesetzgebungsperiode 3023 Vorsitzender Erster Präsident Lobnig (F): tion vorweisen, dass wir in Bezug auf die erneu- Lobnig erbaren Energien Spitzenreiter sind. Was für Somit kommen wir nun zur Anfrage 4: mich auch noch eine Versorgungssicherheit dar- stellt, ist die Überleitungsspannung, die mit dem Jahr 2009 aus der Steiermark nach Kärnten ge- 4. Ldtgs.Zl. 169/M/30: kommen ist, die eine absolute Versorgungsver- Anfrage des Abgeordneten Mag. Dar- besserung und Versorgungssicherheit in unserem mann an Landesrätin Dr. Prettner südlichen Bundesland darstellt. Aber wenn wir uns jetzt konkret auf unser Bundesland beziehen: Ich bitte, die Frage zu stellen! Lobnig Was haben wir hier vorliegend? Ich möchte Ih- nen nochmals mittels Statistik, die ich Ihnen auch gerne zur Verfügung stelle, und mittels Abgeordneter Mag. Darmann (F): Grafik nachweislich zeigen, dass Kärnten abso- Mag. Darmann Danke, Herr Präsident! Hohes Haus! Werte Frau luter Spitzenreiter in Österreich ist, was den Landesrätin Dr. Prettner! Das Schlagwort Anteil an erneuerbarer Energie betrifft, (Beifall „Energieengpass“ geistert ja seit rund zwei Jah- von der SPÖ-Fraktion.) nämlich, wir haben hier ren regelmäßig durch die österreichischen, ja 46,7 Prozent. Das müssen Sie sich einmal wirk- auch durch die Kärntner Medien, geschätzte lich bildlich vorstellen, das ist fast die Hälfte der Kolleginnen und Kollegen. Natürlich ist auch Energie, die wir auf Basis der erneuerbaren Kärnten sicherlich keine Ausnahme, wenn es in Energie erzeugen. Da kann uns auch Oberöster- der Diskussion zum Thema Energieengpass reich nicht die Hand reichen. Oberösterreich notwendig ist, hier entsprechende Worte zu set- kann nur 31,5 Prozent erneuerbarer Energie zen, aber auch Taten folgen zu lassen. Frau Lan- nachweisen und der Österreich-Schnitt liegt bei desrätin, daher meine Frage zu dieser Thematik: 30,1 Prozent. Welche Maßnahmen wurden im Jahr 2010 und Wesentlich ist auch, dass es in den letzten Jahren werden in Hinkunft von Seiten des Energierefe- bei den erneuerbaren Energien zu einem Fort- rates gesetzt, um den viel diskutierten, öster- schritt gekommen ist, dass wir die fossilen Ener- reichweit drohenden Energieengpass für Kärnten gieträger, nämlich Öl, Erdgas, immer mehr in auszuschließen? den Hintergrund drängen und durch unsere Be- Mag. Darmann mühungen auch die Biomasse zunehmend an Kraft und Aktivität gewinnt und natürlich unsere Vorsitzender Erster Präsident Lobnig (F): gute Wasserkraft, die wir schon seit Jahrzehnten Lobnig in diesem Lande haben, für uns wesentlich ist, Bitte, Frau Landesrätin, Sie sind am Wort! Lobnig um uns hier bei der erneuerbaren, bei der grü- nen, bei der sauberen Energie zu unterstützen. Was das Energiereferat betrifft, da brauche ich Landesrätin Dr. Prettner (SPÖ): Ihnen ja nichts Neues erzählen. Die Geschäfts- Dr. Prettner Geschätzter Herr Abgeordneter! Herr Präsident! ordnung der Kärntner Landesregierung hat es so Werte Regierungskollegen! Herr Landeshaupt- gewollt, sprich, die Koalition ÖVP und BZÖ mann! Werte Abgeordnete! Vor allem liebe Ju- damals, jetzt FPK, einfach die „Milchkoalition,“ gendliche auf der Zuhörertribüne! Ich weiß hat damals beschlossen, das Energiereferat in nicht, woher Sie Ihre Informationen beziehen, verschiedene Sektoren aufzuteilen. So wie wir Herr Darmann. Sie sprechen von Energieengpass hier sitzen als Regierungsmitglieder, haben ein- in Österreich und in Kärnten. Die mir vorliegen- zelne Regierungsmitglieder gewisse Zuständig- den Daten der Statistik Austria aus dem Jahr keiten, was die Energie betrifft: Der Herr Lan- 2009 lassen nicht erkennen, dass in Österreich deshauptmann zum Beispiel für die Mobilität, bzw. in Kärnten gegenwärtig ein Energieengpass der Herr Scheuch für die Förderung, der Herr droht. Zum Beispiel sank im Vergleich zum Jahr Ragger für den Wohnbau (LR Mag. Ragger: 2005 bis zum Jahr 2009 in Österreich und auch 1 illion Euro!) und der Herr Martinz Landwirt- in Kärnten der Energiebedarf um 6 Prozent. In schaft, Biomasse und Sanierung. Gestern wurde Kärnten können wir ja eine ganz spezielle Situa- Geld gesetzt für Wolfsberg für Sanierungsmaß- nahmen. An dieser Stelle kann ich nur einfor-
  • 14. 3024 27. Sitzung des Kärntner Landtages - 14. April 2011 - 30. Gesetzgebungsperiode Dr. Prettner dern, diese Sanierungsmaßnahmen nicht nur Vorsitzender Erster Präsident Lobnig (F): partikulär in einer Stadt zu machen, sondern das Lobnig muss auch in anderen Sanierungsgebieten erfol- Ich würde bitten, die Rededisziplin von der Zeit gen, nämlich in Klagenfurt, (Beifall von der her zu beachten, weil eine Minute drüber, das ist SPÖ-Fraktion.) nämlich in Ebenthal muss das die Zeit, die dann den anderen wieder abhanden ebenso erfolgen. Denn man kann nicht nur ge- kommt. Ich frage nun die SPÖ-Fraktion, ob es wisse Wahlregionen herausnehmen und hier eine Zusatzfrage gibt? – (KO Abg. Ing. Rohr Förderungen ausschütten, sondern das müssen meldet sich zur Zusatzfrage.) Bitte, Herr Abge- wir in ganz Kärnten machen und vor allem in ordneter, Klubobmann, Reinhart Rohr, ich bitte, den Ballungsräumen, auch in St. Veit und in die Frage zu stellen! Lobnig Spittal. Überall müssen diese Sanierungen jetzt erfolgen, weil Wolfsberg muss jetzt Beispielwir- Abgeordneter Ing. Rohr (SPÖ): kung haben. Wir können andere Bezirksstädte Ing. Rohr nicht ungerechter behandeln als Wolfsberg, (3. Präs. Dipl.-Ing. Gallo: Schattenreferent!) (Einwand von LR Mag. Ragger.) das ja in kür- Geschätzte Damen und Herren! Hohes Haus! zester Zeit Wahlen haben wird. (Beifall von der Laut heutiger „Krone“ vermisst ja der Herr Lan- SPÖ-Fraktion. – Vorsitzender: Noch eine halbe deshauptmann Projekte aus dem Energiereferat Minute Redezeit! – Zwischenruf von LR Mag. und wirft der Frau Landesrätin Prettner (Zwi- Ragger.) schenruf von Abg. Ing. Scheuch.) und ihrem Um noch einmal zurückzukommen auf meine Vorgänger, also mir, vor, keine Projekte umge- Zuständigkeit, ich bin die Energiereferentin, setzt zu haben. Jetzt frage ich Sie, Frau Landes- rechtlich zuständig für Energiefragen und natür- rätin, ganz konkret: lich für die Bewusstseinsbildung. Dieser Aufga- Wie viele Finanzmittel haben Sie tatsächlich für be komme ich sehr engagiert und beherzt nach. die Umsetzung von Energieprojekten, sprich Im letzten Jahr wurde „Kärnten voll Energie“ Fernwärmeversorgungsanlagen und so weiter aus der Taufe gehoben. „Kärnten voll Energie“ und so fort, zur Verfügung? (Abg. Ing. Scheuch: ist genau dieses klassische Instrument … (1. LH- Frag sie einmal, wie viele Projekte sie umgesetzt Stv. Dipl.-Ing. Scheuch: Das hat der Reinhart hat! Frag sie, was sie gemacht hat!) Ing. Rohr Rohr schon vor drei Jahren gemacht! – Vorsit- zender: Bitte zum Schluss zu kommen! Die Rede- zeit ist abgelaufen, Frau Landesrätin!) Es war Vorsitzender Erster Präsident Lobnig (F): eine Veranstaltung von „Kärnten voll Energie.“ Lobnig Ich habe Sie zwar mehrmals eingeladen, als Bitte, Frau Landesrätin, die Frage zu beantwor- Energieförderreferent hätte ich Sie gerne be- ten! (Abg. Ing. Rohr verlässt das Rednerpult, um grüßt, genau das ist die Bewusstseinsbildung, die zu seinem Platz zurückzukehren.) Bitte, Herr wir brauchen. Natürlich gibt es noch viele Pro- Klubobmann, der Gepflogenheit des Hauses jekte … (Vorsitzender: Frau Landesrätin, bitte während der Beantwortung hier am Rednerpult den Schlusssatz! Sie sind eine halbe Minute über stehen zu bleiben! Bitte, Frau Landesrätin, Sie der Redezeit! – Abg. Ing. Scheuch: Schon wie- sind am Wort! Lobnig der!) Der Herr Scheuch – äh! – (Abg. Ing. Scheuch: Was jetzt? Äh!) – Uwe, Bruder von Herrn Kurt, hat ja gesagt, wenn wir die Köpfe Landesrätin Dr. Prettner (SPÖ): alle zusammentun und wenn wir gemeinsam ein Dr. Prettner Ziel verfolgen, unabhängig von politischem (Abg. Ing. Scheuch: Frag Sie einmal, was sie Kleingeld, dann können wir etwas bewegen. Das gemacht hat!) Sehr geehrter Herr Abgeordneter! hat er jetzt gerade beim Naturschutz gesagt. Diese Meldung heute in der Kronen Zeitung ist (Abg. Ing. Scheuch: Das war jetzt aber ein lan- ja insofern wirklich verwunderlich, wenn ich ger Satz! Das ist klar, weil sie nichts weiter- nachweislich vorweisen kann, dass Kärnten, was bringt!) Das wünsche ich mir auch für das Ener- die erneuerbare Energie betrifft, Spitzenreiter ist. giereferat, denn dann können wir Kärnten in eine Allein diese Grafik beweist ja, (Die Rednerin grüne Zukunft führen! (Beifall von der SPÖ- hält eine Grafik in die Höhe.) wie vorausschau- Fraktion.) Dr. Prettner end Energiepolitik in diesem Land schon vor Fukushima betrieben wurde, schon seit vielen,
  • 15. 27. Sitzung des Kärntner Landtages - 14. April 2011 - 30. Gesetzgebungsperiode 3025 Dr. Prettner vielen Jahren betrieben wurde, nicht zuletzt auch der Fall. Gestalten können diese Herren da, das durch Sie, Herr Klubobmann, massiv gefördert ist der Herr Ragger, der Herr Scheuch, der Herr wurde. Ich erinnere nur an die Einführung einer Martinz, die haben einen Gestaltungsrahmen, Energieleitlinie, das haben andere Bundesländer (Einwand von LR Mag. Ragger.) die teilen sich nicht, Energieziele, die sich ein Bundesland wie immer das Geld in diesem Lande. Mitspie- selbst steckt. Aber ich darf noch einmal erwäh- len tut aber auch noch der Herr Dobernig. Die nen, (3. Präs. Dipl.-Ing. Gallo: Das war aber gesamte Finanzkraft liegt bei diesen Herren, nicht der Herr Rohr!) wie die Referatseinteilung meine Arbeit ist die Bewusstseinsarbeit. Die vor zwei Jahren, als die Koalition gegründet erledige ich sehr, sehr gewissenhaft, sehr enga- wurde, gemacht wurde. Das Energiereferat wur- giert. (Abg. Ing. Scheuch: Aber Projekt haben de mit Namen und Rechten ausgestattet und mit Sie keines!) Ich bin auch sehr gerne unterwegs Genehmigungen, die zu erteilen sind. Insgesamt bei den Menschen und spreche auch gerne über kann ich darauf verweisen, dass mir mit dem das Energiethema, das natürlich durch Fukushi- Umweltreferat, mit Umweltthemen, mit Altstoff- ma eine neue Gewichtung, einen neuen Drall themen und mit Energiethemen ein Budget von bekommen hat und jetzt natürlich auch in aller 2,8 Millionen Euro in diesem Referat zusteht. Munde ist. Auch bei den Jugendlichen ist das ein (Abg. Ing. Scheuch: Das ist ein Wahnsinn! Ha- großes Thema und ich darf nur daran erinnern, ben Sie ein Projekt gemacht?) Das heißt, in die- wir haben gestern von Jugendlichen aus Herma- sem Referat gibt es keine Förderungsmöglich- gor, die Unterschriften gegen Atomenergie ge- keiten für Projekte, (Abg. Ing. Scheuch: Das ist sammelt haben, gemeinsam mit Landeshaupt- schlecht! Haben Sie ein Projekt gemacht? – Der mann-Stellvertreter Kaiser Unterschriften über- Vorsitzende gibt das Glockenzeichen.) so wie sie nommen und sind uns dieser Aufgabe auch be- zum Beispiel beim Energiereferenten, beim wusst, für die Jugend eine sichere Zukunft zu Energieförderreferenten – da hat er noch einen schaffen (Beifall von der SPÖ-Fraktion.) und Beinamen Energieförderreferent – natürlich lie- genau für die Jugend auch den Atomausstieg zu gen. Die ganze Gestaltungsmöglichkeit liegt fordern, denn nur das kann die Antwort sein auf beim Energieförderreferenten, der wunderli- Fukushima. Danke! (Beifall von der SPÖ- cherweise im letzten Jahr weniger für die Ener- Fraktion.) gieförderung beansprucht als es in den Jahren Dr. Prettner davor der Fall war, weil da haben wir in den Jahren 2004, 2005 natürlich viele, viele Förde- rungen gehabt. Da kam es natürlich auch zu Vorsitzender Erster Präsident Lobnig (F): Lobnig vielen Projekten, die umgesetzt wurden. (Abg. Gibt es von Seiten der ÖVP eine Zusatzfrage? – Ing. Scheuch: Haben Sie ein Projekt gemacht? Nicht der Fall. Bitte, Herr Abgeordneter, dann Sagen Sie einmal eines!) Ich darf nur daran erin- können Sie noch eine Zusatzfrage stellen! Lobnig nern, dass etliche Solaranlagen auf diese Förder- initiative, die damals beim zuständigen Referen- ten Ing. Reinhart Rohr gelegen ist, dass damals eine Welle von Solaranlagen installiert wurde. Abgeordneter Mag. Darmann (F): (Abg. Ing. Scheuch: Was haben Sie gemacht? Mag. Darmann Frau Landesrätin, nachdem Sie sich ja fortge- Der Rohr war eh gut! Der Rohr war viel erfolg- setzt – leider entgegen der Geschäftsordnung des reicher! Ich bin für den Rohr! Meine Stimme hat Kärntner Landtages – wirklich vor konkreten er! – Der Vorsitzende gibt das Glockenzeichen.) Beantwortungen von an Sie gerichteten Fragen Jetzt passiert das natürlich nicht mehr, weil an- drücken, darf ich jetzt eine sehr einfach zu be- scheinend dem Energieförderreferenten nicht antwortende Frage an Sie richten, die wirklich besonders viel an seinen Energieförderungen eine mehr als klare Beantwortung zulässt. Näm- liegt. Damals hat man dieses Energiereferat noch lich in dem Zusammenhang, dass Sie eben in ausgestattet. (Wiederum Einwand von Abg. Ing. Ihrem ersten Versuch, meine Frage zu beantwor- Scheuch. – Vorsitzender: Herr Klubobmann! ten, festgehalten haben, dass fossile Energieträ- Bitte, am Wort ist die Frau Landesrätin!) Da- ger in gewisser Weise zu verteufeln sind. Nun mals hat man das Energiereferat noch mit den meine Frage und ich ersuche Sie, hier wirklich Fördermöglichkeiten ausgestattet, mit den Mög- vor dem Hohen Haus und vor allen Zuhörern lichkeiten, zu gestalten. Das ist jetzt nicht mehr
  • 16. 3026 27. Sitzung des Kärntner Landtages - 14. April 2011 - 30. Gesetzgebungsperiode Mag. Darmann und Zuschauern auf der Galerie, klipp und klar Mag. Darmann.) Und ich lasse mir von Ihnen Stellung zu beziehen und ich bitte Sie jetzt um nicht vorschreiben, wie ich eine Frage zu beant- Aufmerksamkeit, Frau Landesrätin, nicht dass worten habe! (Abg. Rossmann: Das sagt eine Sie dann wieder nicht wissen, was Sie zu beant- Frau! Sie sind nicht fähig, eine Regierungsposi- worten haben. (Heftige, lautstarke Proteste aus tion einzunehmen!) Ich werde Ihnen jetzt noch der SPÖ-Fraktion. – Der Vorsitzende, die Glo- etwas sagen, weil Sie ja sagen, ich wäre darauf cke läutend: Bitte, Hohes Haus! Das ist keine nicht eingegangen, was für Projekte es im letzten Diffamierung, sondern die Frau Landesrätin Jahr, 2010, gegeben hat. (Einwand von 3. Präs. wurde von einem Herrn abgelenkt und ich würde Dipl.-Ing. Gallo. – Abg. Ing. Scheuch: Das war schon bitten, die Konzentration an den Frage- nicht die Frage, Herr Präsident! Sie hat nicht steller zu richten, damit die Frage auch konkret zugehört, wie immer!) Die Frage des Herrn Ab- verstanden und beantwortet werden kann! Bitte geordneten war, welche Projekte es gegeben hat. nun, Herr Abgeordneter, die konkrete Frage zu (Vorsitzender: Frau Landesrätin, das ist genau stellen!) Ich werde die konkrete Frage stellen, dieses Thema. Wenn man nicht zuhört, dann werde aber nochmals (Abg. Mag. Cernic: Löst kann die Frage nicht beantwortet werden! Die euer Frauenproblem woanders!) für alle Damen Frage hat gelautet: „Sie sind Sie für die Umset- und Herren, die in den letzten Reihen gesessen zung des Gasdampfkraftwerkes in Klagenfurt, ja sind und das nicht gesehen haben, festhalten, oder nein?“ Das war die Fragenstellung. Bitte dass ich deswegen meine Kritik angebracht ha- dies zu beantworten!) Meine sehr verehrten Ab- be, da die Frau Landesrätin (Abg. Mag. Cernic: geordneten! Werte Regierungsmitglieder! Jetzt Löst euer Frauenproblem woanders!) durch sind sie alle nicht mehr da! (Abg. Ing. Scheuch Entgegennahme eines Packerls abgelenkt war, erhebt sich und deutet mit den Händen lachend sich diese Frage anzuhören. Meine Frage lautet auf sich selbst: „Då!“ – LH Dörfler, in der Ab- nun, Frau Landesrätin: geordnetenbank im Gespräch mit Abg. Holub: Ich bin da!) Ah, da! Sie verstecken sich! Das (Abg. Ing. Scheuch wendet sich an Abg. Mag. Thema des GDK haben wir in den letzten fünf Cernic: Wås regst di denn auf? – Neuerlicher Jahren ständig diskutiert. (Abg. Mag. Darmann: Zwischenruf von Abg. Mag. Cernic.) Nachdem Sind Sie dafür oder dagegen?) Es hat zu diesem Sie die fossilen Energieträger in Ihrer ersten GDK ein UVP-Verfahren gegeben, das es in Anfragebeantwortung verteufelt haben, sind Sie diesem Lande noch nie gegeben hat. Viereinhalb nun für oder gegen das Projekt des Gasdampf- Jahre hat es ein UVP-Verfahren gegeben und in kraftwerkes in Ebenthal? Mag. Darmann diesen viereinhalb Jahren haben über 50 Gutach- ter mitgewirkt und mitgearbeitet und ich hatte als zuständiges Regierungsmitglied für UVPs – Vorsitzender Erster Präsident Lobnig (F): auch das hat damals die Geschäftsordnung so Lobnig Bitte die Frage zu beantworten. Frau Landesrä- vorgesehen gehabt – dieses Gasdampfkraftwerk, tin, Sie sind am Wort! das auf Antrag der Stadt Klagenfurt gestellt Lobnig wurde und das möchte ich jetzt auch dezidiert an die ÖVP richten, weil der „Vater“ dieses Projek- Landesrätin Dr. Prettner (SPÖ): tes GDK war ein gewisser Herr Bürgermeister Dr. Prettner Scheucher, ein Parteikollege des Herrn Tau- Geschätzter Herr Abgeordneter! Ich bitte um schitz. (Zwischenruf von Abg. Tauschitz.) Ist er mehr Disziplin Frauen gegenüber. (Abg. Ing. ausgetreten oder du? Wer ist ausgetreten aus der Scheuch lacht lautstark. – Abg. Mag. Cernic: Da ÖVP? Sind euch schon wieder Spitzenmandatare låcht der Hansl dazua!) Diese ständigen Dro- abhaben gekommen? (Zwischenrufe von Abg. hungen, denen man sich als Frau in diesem Lan- Tauschitz und Abg. Poglitsch. – Abg. Stark: de ausgesetzt sieht, das nimmt ein Maß an, das Tun´s die Zusatzfrage beantworten!) Also ich unerträglich ist. Es sind Drohungen, Unterbre- möchte nur darauf hinweisen, dass dieses Ver- chungen, es sind Herabwürdigungen. (Zwischen- fahren umfangreichst und sorgfältigst geprüft ruf von Abg. Mag. Cernic.) Das entspricht nicht wurde und ich das als UVP-Referentin gemacht dem Bild, das wir in Kärnten haben wollen, dass habe. (Abg. Poglitsch: „Ich bin dafür“, sagen Männer mit den Frauen derart umgehen! (Beifall Sie das einfach!) In der Regierung wurde dieses von der SPÖ-Fraktion. – Zwischenruf von Abg. Projekt von Seiten der UVP einstimmig be-
  • 17. 27. Sitzung des Kärntner Landtages - 14. April 2011 - 30. Gesetzgebungsperiode 3027 Dr. Prettner schlossen. Das heißt, auch der Herr Landes- Vorsitzender Erster Präsident Lobnig (F): hauptmann, auch der Herr Scheuch hat zuge- Lobnig stimmt, der Herr Ragger, der Herr Dobernig und Bitte, Herr Landeshauptmann-Stellvertreter Dr. der Herr Martinz, alle haben zugestimmt zu die- Kaiser, Sie sind am Wort. Bitte die Frage zu sem Projekt des GDK, was die UVP betrifft. beantworten! Lobnig Fragen Sie mich als Umweltreferentin, dann bin ich gegen das GDK. (Beifall von der SPÖ- Fraktion. – Abg. Tauschitz: Schau, schau! – Zweiter Landeshauptmann-Stellvertreter Mag. Abg. Ing. Scheuch: Oh, oh!) Dr. Prettner Dr. Kaiser (SPÖ): Mag. Dr. Kaiser Herr Präsident! Sehr geehrte Abgeordnete! Mei- ne Damen und Herren des Hohen Hauses! Frau Vorsitzender Erster Präsident Lobnig (F): Lobnig Landesrätin Doktorin Prettner! Ich kann eigent- Hohes Haus! Ich darf Sie alle eindringlich ersu- lich voller Stolz für alle, die daran mitgewirkt chen, im Sinne eines geordneten und diszipli- haben, eine schier unglaubliche Zahl präsentie- nierten Sitzungsverlaufes sowohl der Anfrage- ren, was die Reduzierung der Todesrate bei stellerin als auch dem Fragesteller die nötige Herzinfarkten in Kärnten betrifft. Meine sehr Aufmerksamkeit zu schenken, denn letzten En- geehrten Damen und Herren, im vergangenen des geht es darum, dass die Fragen auch konkret Jahr, also im Jahr 2010, gab es 955 akute Herz- beantwortet werden können und nicht Irritatio- infarkte. 834 dieser Patientinnen und Patienten nen hineinkommen, die dann natürlich zu diesen konnten in den beiden Kompetenznetzwerken Eskalationen führen. Bitte, alle Damen und Her- des Herzinfarktes, in den Herzkatheterlabors ren Abgeordnete, das zur Kenntnis zu nehmen! Klagenfurt und Villach rechtzeitig behandelt Ich darf nun, bevor ich die nächste Anfrage zur werden. Insgesamt ist festzustellen, dass von den Aufrufung bringe, den Herrn Landeshauptmann in diesen Institutionen behandelten Patientinnen begrüßen hier in unserem Raum und auch den und Patienten 96,5 Prozent wieder gerettet wer- Herrn Landesrat Mag. Christian Ragger. Somit den konnten. Im Vergleich dazu sind in Kärnten komme ich zur Aufrufung der Anfrage 5: vor zehn Jahren, meine Damen und Herren, von 100 Patienten 14,9 nach dem Erleiden eines Herzinfarktes verstorben. Im letzten Jahr konnte 5. Ldtgs.Zl. 170/M/30: diese Rate auf 3,5 Prozent, also 3 ½ je 100 Herz- Anfrage der Abgeordneten Obex- infarkte gesenkt werden. Wenn es noch eines Mischitz an Zweiten Landeshaupt- Beweises bedurft hätte, dass Kärnten in der Ge- sundheit, in der Krankenanstaltenpolitik, in den mann-Stellvertreter Mag. Dr. Kaiser Kompetenznetzwerken Herzinfarkt, in der Insti- Bitte die Frage zu stellen! Lobnig tutionen überschreitenden Kooperation und Zu- sammenarbeit auf dem richtigen und besten Weg ist, dann sind es diese Zahlen! Vor zehn Jahren Abgeordnete Obex-Mischitz (SPÖ): 15 Tote nach einem Herzinfarkt, heute 3,5. Ein Obex-Mischitz besseres Ergebnis gibt es aus meiner Sicht Sehr geehrter Herr Präsident! Hohes Haus! Lie- schwer zu erzielen. Trotzdem werde ich alles ber Zuhörer und Zuhörerinnen! Jetzt kommen tun, um diese enge Kooperation von Notarzt, wir zu einem anderen Thema, weg von der von Herzkatheterlabors in Klagenfurt und Vil- Energie hin zur Gesundheit. Die SPÖ hat sich ja lach, vom Roten Kreuz, von der Intensivierung das ehrgeizige Ziel gesetzt, Kärnten zum gesün- des Notrufes – ich darf es auch Richtung Publi- desten Bundesland zu machen. kum einmal mehr sagen: „144 – Das merk ich Im Hinblick auf die Berücksichtigung der neues- mir!“ Diese Nummer rettet wahrlich Leben – ten medizinischen Erkenntnisse in den letzten diese Initiativen werde ich als Gesundheits- und Jahren wird es sicher auch alle Abgeordneten Krankenanstaltenreferent des Landes Kärnten sehr interessieren, wie sich die Zahl der Kran- fortsetzen. Ich danke allen Beteiligten, insbeson- kenhaussterblichkeit bei den Herzinfarktpatien- dere der GKK, dem Roten Kreuz, dem Notärzte- ten in den letzten zehn Jahren in Kärnten verän- dienst und letztendlich den beiden Herzkatheter- dert hat? Herr Dr. Kaiser, bitte! Obex-Mischitz
  • 18. 3028 27. Sitzung des Kärntner Landtages - 14. April 2011 - 30. Gesetzgebungsperiode Mag. Dr. Kaiser labors in Klagenfurt und Villach! (Beifall von fügung steht. Es ist daher die erste Anlaufstation der SPÖ-Fraktion.) Mag. Dr. Kaiser insbesondere in jener Zeit, in der das zweite Herzkatheternetzwerk-Krankenhaus, das Kran- kenhaus Villach unter der Leitung von Primarius Vorsitzender Erster Präsident Lobnig (F): Wimmer, welches 12 Stunden pro Tag zur Ver- Lobnig fügung steht, in dieses Netzwerk eingebunden Gibt es von Seiten der Freiheitlichen Fraktion ist, geschlossen hat. Ziel ist es, dass, egal, wo in eine Zusatzfrage? – Bitte, Frau Abgeordnete, die Kärnten ein Herzinfarkt passiert, über den Not- Frage zu stellen! Lobnig ärztedienst der direkte Transport, was sonst nicht möglich ist, mit dem Notarztwagen in eines der beiden Herzkatheterlabors stattfindet. Dieser Abgeordnete Arztmann (F): Transport und die möglichst zeitgerechte Be- Arztmann handlung sind die Garantie für das Überleben Geschätzter Herr Präsident! Geschätzte Regie- oder im Überlebensfalle auch entscheidend da- rungsmitglieder! Hohes Haus! Um die Ressour- für, wie intensiv Auswirkungen eines Herzin- cen optimal einsetzen zu können und dement- farktes auf Patient/Patientin in späterer Folge sprechend Expertise und Fallzahl erreichen zu wirken. Diese Kooperation geht erstmals über können und damit natürlich auch die Qualität den intramuralen, stationären Bereich hinaus, noch weiterhin zu verbessern, frage ich Sie, ge- weil wir eben, wie angeführt, die Notärzte invol- schätzter Herr Gesundheitsreferent: viert haben, um die Effektivität der Erstbehand- Gibt es von Seiten des Gesundheitsreferates eine lung zu steigern, weil wir mit dem Roten Kreuz klare Leistungsangebotsplanung betreffend einen einzigartigen Vertrag haben, der das Über- Herzinfarktpatienten? Arztmann schreiten von Bezirksgrenzen durch die Kran- kentransporte ermöglicht und weil wir auch mit der Notrufnummer 144 – das merk ich mir – eine Vorsitzender Erster Präsident Lobnig (F): Anlaufstation haben, die zentrale Leitung der Lobnig jeweiligen PatientInnen zum nächstgelegenen Bitte, Herr Landeshauptmann-Stellvertreter! Lobnig Kompetenznetzwerk Herzinfarkt Kärnten haben. Und, Frau Abgeordnete, eine Zahl noch. Eine Zahl, die zeigt, dass Kärnten, das Kärntner Ge- Zweiter Landeshauptmann-Stellvertreter Mag. sundheitswesen im österreichweiten Vergleich Dr. Kaiser (SPÖ): absolute Spitze ist. Während wir die Zuführung Mag. Dr. Kaiser zu Herzkathetertransporten bei 87 Prozent aller Sehr geehrte Frau Abgeordnete! Sie waren, ge- Herzinfarkte gewährleisten können, ist die Ver- nauso wie 35 Ihrer Kolleginnen und Kollegen, gleichszahl österreichweit 35 Prozent. Wir haben bei der wahrscheinlich längsten Beantwortung knapp oder fast zweieinhalb Mal so viel Effi- eines Referenten hier im Hohen Haus, nämlich zienz der Erstzuweisung bei Herzinfarkten, als meiner Person, auf die Frage nach 23 Leistungs- es der österreichweite Durchschnitt ist und das angebotsplanungen für alle Abteilungen der ist eine Zahl, die nicht nur dankenswerterweise Kärntner Krankenanstalten zugegen. In dieser per Applaus von der SPÖ-Fraktion, sondern ich Anfragebeantwortung, die insgesamt dreieinhalb hoffe, einmal von allen Abgeordneten des Stunden gedauert hat, habe ich detailliert erläu- Kärntner Landtages angenommen werden kann. tert und aufgezeigt, welche Kooperationen und (Beifall im Hause.) Mag. Dr. Kaiser welche Leistungsangebotsplanungen es gibt. Ich füge noch einmal in Kurzfassung hinzu, nach- dem die Redezeit beschränkt ist, dass wir durch Vorsitzender Erster Präsident Lobnig (F): das Zusammenfassen in das Kompetenznetzwerk Lobnig Herzinfarkt Kärnten zwei Herzkatheterstationen Gibt es von der ÖVP-Fraktion eine Zusatzfrage? in Kärnten im Zuge der Leistungsangebotspla- – Nicht der Fall. Bitte, Frau Abgeordnete, dann nung ausgebaut haben. Erstens jene am ehemali- haben Sie die Möglichkeit einer Zusatzfrage! Lobnig gen LKH Klagenfurt, jetzt Klinikum Klagenfurt am Wörthersee, welches 365 Tage im Jahr, 24 Stunden täglich, 7 Tage in der Woche zur Ver-