9. Motor und Technik wurden laufend überholt, es gibt
keinen Reparaturstau. Die Inneneinrichtung ist sehr
gepflegt, der Mercedes ist sofort abfahrbereit – natürlich
mit dem kostengünstigen H-Kennzeichen, mit dem Sie
problemlos in alle Umweltzonen fahren.
10. Angetrieben wird er von einem
unverwüstlichen 2,2 ltr. Dieselmotor
mit 60 PS. Dieser schiebt bei
sparsamen 8-10 Litern das knapp 6 m
lange Geschoß im Stile der berühmten
„Airstream (R)“ auf bis zu 120 km/h
voran - schnell genug also, um auch
LKW flüssig überholen zu können.
Dieser Motor wurde von Mercedes-
Benz in Bremen 2010 für 6.500,- EUR
komplett überholt (u.a. neue
Kurbelwelle!, Rechnung vorhanden)
und präsentiert sich im neuwertigen
Zustand. Der Diesel läuft seidenweich,
zieht sehr gut an und ist wirklich eine
Freude.
12. Das Fahrzeug hat eine PKW-
Sonderzulassung und kann überall
geparkt werden!
Von den geschätzt 360 gebauten
Fahrzeuge existieren nur noch wenige.
Ihre Zahl dürfte heute bei 60 - 70 liegen.
Dennoch ist die Ersatzteilsituation
relativ entspannt, weil es sich eben um
einen Mercedes handelt und sich zudem
eine Hand voll Händler um die
Ersatzteil-Lieferung kümmert. Faktisch
ist noch alles erhältlich.
Bei diesem Fahrzeug mit seinem
neuwertigen Motor sind Sie völlig auf
der sicheren Seite. Um die Ausstattung
innen kümmert sich liebevoll ein kleiner
Freundeskreis mit Club, der Sie sehr
herzlich begrüßen wird.
14. Die eigentliche
Wohnmobiltechnik ist
klassisch
Sie erhalten alle Ersatzteile
im Campingbedarf-
Fachhandel, also ganz
normale Pumpen,
Wasserleitungen etc. und
keine hochspezialisierte
Digital-Technik mit
Fehlerkurven etc. Was Sie
hier als Sperrventil schließen,
das bleibt auch zu! Auf dem
Dach sorgen Solarzellen für
frische Start- und
Bordbatterien.
15. Die Camping-Ausstattung de luxe läßt keine Wünsche offen
Der komfortable „Grand salon“ hinten läßt sich zu einem wirklich riesigen Bett verwandeln.
16. Das haben wir auch stets als „Festbett“ genutzt, denn im Bereich des Vorderwagens gibt
es einen kleinen schwenkbaren Tisch, an dem es sich bestens frühstücken läßt (der
Beifahrersitz läßt sich zu einem geräumigen Sofa umstecken), mit Blick durch die große
geteilte Frontscheibe. Dieser Tisch läßt sich übrigens auch in den Küchenbereich
schwenken, dann verwandeln sich durch pfiffige Klappen die Sitzgelegenheiten vorn in
noch weitere zwei Betten.
18. Die Küche ist natürlich mit einem Kühlschrank und
zweiflammigem Herd ausgestattet (nebst Spüle). Energie
zum Kochen, für den Durchlauferhitzer und die Truma-
Heizung bekommt man durch zwei Gasflaschen, die
unterhalb des Kleiderschranks mit einer Klappe (mit
Lüftung nach Außen) sicher verstaut werden. Es gibt einen
ausfahrbaren Antennnen/Satelitenmasten, eingebauten
Safe und eine Alarmanlage.
20. An allen möglichen Ecken gibt es zum Teil
riesige Stauräume. Wir haben z.B. ein
großes Schlauchboot mit Paddeln etc.
immer dabei gehabt, einfach unter einer
Sitzbank abgelegt. Der Bus hat einen
Keller, was ihn gut von unten insoliert, bei
einer Deckeninnenhöhe von 1,92 m
(Gesamthöhe 2,46 m). Die herrlichen
Lunetten, also die kleinen Fensterchen
längs zur Fahrrichtung oben im Dach
erinnern an alte Eisenbahnwagons und
sorgen geöffnet für perfekt gelüftetes
Raumklima – vor allem im Sommer. Die
Luft zirkuliert natürlich ohne Klimaanlage!
1974, direkt nach der Ölkrise, war das
ganz im Sinne der Vollausstattung, die
sich auch heute nicht zu verstecken
braucht:
21. Im Fahrzeug liegt ein hochwertiger
Tretford-Teppich, Vorderachsfederung
mit Zusatzfedern und verstärkten
Blattfedern hinten für Auflastung bis
2,8 t (vorn 1,4 t – hinten 1,5 t), ein
Spannungswandler wandelt die
Landströme, 4 x 12-Volt-Dosen
wecken kleine Helferlein, Bord und
Startbatterie lassen sich natürlich
trennen, ein Ampere-Meter gibt
Auskunft über die
Batterieladezustände, originaler
Staubsauger mit Pepita-Säckchen, CD-
Wechsler, Truma-Standheizung mit
Umluft und, und, und …
Vollausstattung also in diesem
Wohnmobil, daß mit Barometer und
Uhr im Bug des im Innern an ein Schiff
erinnert.
Kein Wunder, wenn sich früher
besonders Ärzte dieses Mercedes-
Wohnmobil gegönnt haben, bei
Preisen bis zuletzt weit über 100.000
DM (!).
22. Das Wohnmobil ist zugelassen, hat ein H-Kennzeichen, die erforderliche Gasprüfung ohne
Mängel bestanden und kann ohne Schwierigkeiten gefahren werden. Die letzte Reise ging
ins schöne Burgund nach Dijon. Zuvor habe ich noch einen neuen Dieselfilter einbauen
lassen.
23. In der letzten Zeit wurden folgende Arbeiten ausgeführt:
• Motor von Mercedes-Bend, Bremen überholt (siehe
oben)
• Neue Verkabelung der Batterie mit neuem
Massekabel (von Fachwerkstatt)
• Neuer Frontscheinwerfer
• Neues Fenster im Küchenbereich mit
Mückennetz/Isolierrollo (von Fachwerkstatt)
• Neue Gasleitung im Küchenbereich (von
Fachwerkstatt)
• Neue Förderpumpe im Bad
• Bodengruppe im Fahrerbereich neu mit GFK
ausgekleidet (vom Fachmann)
• Handbremse überholt (ebenfalls vom Fachmann)
• Neue Nummernschildabdeckung
24. Das heißt für Sie: Fahren, fahren, fahren …
… und ab und zu Öl und Wasser kontrollieren.
25. 1974 – das ist schon lange her und auch wenn die Mercedes Wohnmobile seinerzeit ein
Vermögen gekostet haben (umfangreiche Originalbelegsammlung!), so nagt der Zahn der
Zeit. Es gibt folgende kleinere Mängel, die aber nur in der Wohnmobiltechnik liegen und
nicht die Fahrzeugtechnik betreffen:
26. Der große Wassertank im Heck des
Fahrzeugs ist nicht angeschlossen. Ich
habe ihn zwar abgedichtet, eine kräftige
Unterflurpumpe ist auch montiert, aber er
ist nicht angeschlossen. Ich hatte mich
dazu entschieden, das Wasser aus einem
im Bad verstauten Kanister zu fördern. Das
reichte mir völlig aus und ist wirklich sehr
praktisch.
Natürlich liegen die Wasserleitungen
bereits und brauchen einfach nur mit der
Pumpe verbunden werden. Ein
entsprechender Absperrhahn ist auch
montiert.
Im Bad ist ein sehr ökonomischer
Durchlauferhitzer (Junckers, 5 ltr., Gas!)
montiert. Leider hat er beim ersten Frost
an einer Wendel einen Haarriß
bekommen; für den Kühlerbauer mit
Messinglot eine Minutensache.
27. Die Deckenverkleidung ist vollständig original und in
sehr gutem Zustand, was wirklich selten bei diesen
Fahrzeugen anzutreffen ist. Leider löst sich nun an
einer kleinen Stelle im Bad die Deckenverkleidung an
einer Stelle ab. Bevor ich da aber mit Patex klebe,
überlasse ich das lieber Ihnen.
Der Anlasser arbeitet zwar zuverlässig, kreischt aber
in letzter Zeit manchmal bevor er zupackt. Für den
geübten Schrauber sicher eine Banalität.
Ursprünglich war der Mercedes durch das GFK
strahlend weiß. Er hat dann vor vielen Jahren eine
airstream(R)-ähnliche Lackierung in grau/blau
bekommen, die ihm auch sehr gut steht. Die Ästhetik
wird neuerdings etwas durch Algen (!?) getrübt.
Diese natürliche Osmose ist nur oberflächlich und
läßt sich rasch entfernen.
28. Insgesamt also ein ehrliches Fahrzeug,
ohne jede Verkaufslackierung, das
Fahrspaß, hohen Freizeitwert und enorme
Werbewirkung garantiert. Richten Sie sich
darauf ein, daß Sie auf dieses Fahrzeug
angesprochen werden. Ob an der Ampel
oder dem Campingplatz: Immer finden
sich Menschen, die verträumt und
wehmütig auf das Wohnmobil blicken,
daß gegenüber den heutigen Dickschiffen
wie ein Spielzeug wirkt und als Kultbus
mit geteilter Frontscheibe für hohe
Aufmerksamkeit sorgt.
Es fällt mir schwer, mich von diesem Stück
automobiler Geschichte zu
verabschieden. Für Sie eine seltene
Gelegenheit, wenn Sie ein absolut
alltagstaugliches, ungewöhnliches
Wohnmobil oder Büromobil suchen. Dann
werden Sie schon bald zu
unzertrennlichen Freunden werden.
30. Hier noch einmal die Features, aus dem noch vorhandenen
Verkaufsprospekt aus 1974:
• Großer Innenraum durch Einbeziehung des Fahrerhauses (würde
heute integriert heißen)
• Geringes Eigengewicht aufgrund der leichten Polyester-Karosserie,
deshalb PKW-Fahreigenschaften
• Witterungsbeständige und wartungsarme Kunststoff-Karosserie
• Keine Aufheizung durch Sonnenbestrahlung und keine Abkühlung
durch Winterkälte, weil die Glasfaser-Polyester-Außenhaut im
Gegensatz zu Metallen Wärme und Kälte nicht aufnimmt.
• Geschickte Raumaufteilung, deshalb Schlafplätze für 6 Personen, 3
voneinander getrennte Räume, Langschläferbetten im Heck
31. Da ich den Benz zweitweilig als Büromobil
genutzt habe, wird die Mehrwertsteuer
ausgewiesen, was das Fahrzeug als
Werbeträger höchst interessant werden läßt.
Leider habe ich keine Werkstatt, so daß ich
keinerlei Gewährleistung oder Garantie für
dieses historische Fahrzeug übernehmen
kann.
Auch wird eine Rücknahme ausdrücklich
ausgeschlossen.
Dieser Artikel wird ausschließlich von Privat,
allerdings mit Rechnung und ausgewiesener
Mehrwertsteuer unter Ausschluss jeglicher
Haftung oder Gewährleistung durch den
Verkäufer verkauft. Der Käufer nimmt diese
Bedingungen mit Abgabe seines
rechtsverbindlichen Gebotes an.
Umtauschrechte oder
Gewährleistungsansprüche bestehen nicht.
Das Widerrufs- und Rückgaberecht bei
Fernabsatzverträgen nach BGB § 12d / § 355
Pkt. 5 (§ 156) findet keine Anwendung.