In dieser Präsentation gebe ich einen ersten Überblick zum Thema Plagiatsprüfungen und Plagiatsprüfprogramme:
- Ihre Funktionsweisen
- Chancen, die mit ihrer Verwendung einhergehen sowie
- Grenzen, ab derer eine Verwendung nicht mehr sinnvoll ist.
2. „Man muss immer alles zitieren!“
→ Allgemeinwissen jedoch nicht, überzitieren ist auch
falsch
„Eigene Texte können wieder verwendet werden.“
→ Nur bedingt, Gefahr von „Salami-Publikationen“ bzw.
„Selbstplagiarismus“, selbst zitieren anderer eigener
Publikationen jedenfalls erforderlich
„Hauptsache Quellenangaben gemacht.“
→ Frage eher: Welche Quellen sind zitierwürdig!?,
genau am Ort der Übernahme machen müssen
„Inhalte aus dem Internet sind frei verfügbar.“
→ NEIN, frei zugänglich ist nicht gemeinfrei!
Mythen zu Plagiaten und ZitatenMythen zu Plagiaten und Zitaten
3. Zitierwürdigkeit
Kann jedes Werk/jede Quelle
als Zitat dienen?!
NEIN, in wissenschaftlichen Texten
nicht!
Großer Unterschied zwischen zitierfähig
und zitierwürdig!
Zitierwürdigkeit ist NICHT durch
Plagiatsprüfung festzustellen!
4. 101 Plagiatsprüfungen - Überblick101 Plagiatsprüfungen - Überblick
Welche Gesetze und Bestimmungen gibt es?
Wie wird akademisches Ghostwriting an Hochschulen
bewertet?
Welche Formen von Plagiarismus gibt es?
Wieso wird so ein Aufruhr darum gemacht?
Wie funktionieren „Plagiatsprüfprogramme“?
Welche Chancen und Grenzen gibt es?
Meine Empfehlungen für korrektes wissenschaftliches
Arbeiten!
5. „„Kleinster gemeinsamer Nenner“Kleinster gemeinsamer Nenner“
Basale Definition von PlagiatenBasale Definition von Plagiaten:
• WENN geistiges Eigentum Anderer
verwendet wird
• ABER die Attribution (das Zitat, der Beleg,
der Nachweis, die Quelle) fehlt
• UND das mit Absicht/Vorsatz geschieht
(umstritten, Nachweis oft schwierig!)
6. Gesetze und BestimmungenGesetze und Bestimmungen
In ÖIn Ö: für Universitäten UG02 → mit Novelle Jänner 2015
erweitert, um Plagiate sanktionieren zu können
Fachhochschulen und Privatuniversitäten haben meist
eigene Bestimmungen in den Statuten festgelegt
Kann unter Umständen auch andere Gesetze betreffen
(Arbeitsrecht, Urheber- und Verwertungsrechte, o. ä.)
In DIn D: Hochschulrahmengesetze (HRG) des
Bundes UND der Länder!
In der CHIn der CH: Hochschulgesetz und Urheberrecht
7. Akademisches GhostwritingAkademisches Ghostwriting
Zwar oft gemeinsam genannt da andere Form von
akademischer Unredlichkeit, in Auftrag gegebene Texte sind
allerdings per definitionem KEINE Plagiate sondern Originale
anderer Personen, die man als eigene ausgibt!
Tatsächlich rechtlich ok, AnbieterInnen (noch) NICHT
belangbar!
Studienrechtlich immer als schwerer BETRUGSVERSUCH
gewertet, kann NIE unabsichtlich beauftragt worden sein!
8. Formen von PlagiarismusFormen von Plagiarismus
„„Copy & paste“Copy & paste“ (wortwörtliche Übernahmen)
ÜbersetzungsplagiateÜbersetzungsplagiate
„„Shake & paste“Shake & paste“ (nach dem Strickmuster 1 Absatz+1 Zitat, 1
Absatz+1 Zitat)
„„Patchwriting“Patchwriting“ bzw. „mosaic plagiarism“„mosaic plagiarism“ (Halbsätze
zusammenmogeln)
„„Pawn sacrifice“/BauernopferPawn sacrifice“/Bauernopfer (Quelle einmal angeben aber
mehrmals daraus übernehmen)
Struktureller PlagiarismusStruktureller Plagiarismus
„„Selbstplagiarismus“Selbstplagiarismus“
Quelle u.a. Weber-Wulff, 2014
9. Entstehung von PlagiatenEntstehung von Plagiaten
SEHR häufig UNabsichtlich durch:
Schlampigkeit (Quellenangaben vergessen)
Fehler beim Überarbeiten (irrtümlich weglöschen/überschreiben)
Paraphrasieren klappt noch nicht gut
Direkte Zitate zu lange
→ Studierende sind meist ungeübte Schreibende
und brauchen mehr konkretes TEXT-FEEDBACK!
10. Gefahren durch PlagiateGefahren durch Plagiate
Wichtige Fähigkeiten nicht erlernt!
Leistungsbetrug!
Imageverlust der (Hoch-)Schule!
Qualität der Abschlüsse verwäscht!
Eventuell weniger interne Gelder und Drittmittel?
Weniger Studierende nehmen Studium auf?
Nichts Neues erforscht? – kein Fortschritt!
Monetär kaum zu beziffern! (in Wirtschaft SEHR hoch,
siehe Produktpiraterie!, z. T. sogar lebensbedrohlich,
siehe gefälschte Medikamente und Akkus)
11. Beispiele für PlagiatsprüfsoftwareBeispiele für Plagiatsprüfsoftware
„TurnitIn“: derzeit Marktführer, nur
mit Campuslizenzen für Hochschulen erhältlich
„iThenticate“: abgespeckte Version von „Turnitin“,
eher hochpreisiger (ca. 40-50€/Überprüfung) aber gut
PlagScan: arbeite ich selbst viel damit
PagAware, u. v. m.
12. Siehe Abbildungen von zwei Plagiatsprüfungen auf:
http://www.plagaware.de/informationen/visualisierung
Textvergleich per Software (I)Textvergleich per Software (I)
13. Plagiatsprüfung – Chancen/GrenzenPlagiatsprüfung – Chancen/Grenzen
• Ist immer nur ein FORMALER TEXTVERGLEICH,
Sinnhaftigkeit von Inhalten so nicht erkennen können
• Händisch oder durch spezielle Software, einzelne
Stellen auch „googeln“
• Ursprünglicher SinnUrsprünglicher Sinn: Feedback für Schreibdidaktik
liefern, um Korrekturen deutlich(er) zu machen
• Derzeit eher zum „Bestrafen“ und/oder Aufdecken
nach Approbation verwendet
• FINDEN NIE ALLES & vor allem KEINE PLAGIATE!FINDEN NIE ALLES & vor allem KEINE PLAGIATE!
• Finden nicht alle Formen von Plagiaten oder
Ghostwriting!
14. Wichtigste Tipps zur VermeidungWichtigste Tipps zur Vermeidung
1) Früh mit wissenschaftlicher Literatur1) Früh mit wissenschaftlicher Literatur
hantieren!hantieren!
2) Learning by doing = selbst viel2) Learning by doing = selbst viel
schreiben!schreiben!
3) Früh genug mit Abschlussarbeiten3) Früh genug mit Abschlussarbeiten
beginnen!beginnen!
4) Verstehen, warum man zitiert!4) Verstehen, warum man zitiert!
15. DARUM zitieren!DARUM zitieren!
Bezug nehmen auf frühere AutorInnen
Leistung anderer anerkennen
Eigene Leistung klar abgrenzen und deutlich machen
Schutz der eigenen Leistung/des eigenen Urheberrechts
Schutz vor Fehlern anderer
Belegen, man kennt Forschungsgebiet genau
Eigene Position umreißen (gewissen Denkschule angehören)
Fakten/eigene These untermauern
Zeigen, man gehört zu bestimmten Wissenschaftskultur
Andere ForscherInnen können die Informationen auch finden
LeserInnen können nachvollziehen, ob richtig übernommen
16. Prävention von Plagiaten (I)Prävention von Plagiaten (I)
VOR der Bachelor-/Masterthese
Genaues Notizenmanagement betreiben
Recherche nachvollziehbar halten (z. B.
Forschungstagebuch führen)
Beim Kopieren/Scannen auch Quellen mit angeben
Literaturmanager früh und sorgfältig verwenden
Schon bei Präsentationen/Seminararbeiten im Studium
lernen Zitate korrekt anzugeben
Wissenschaftlich Schreiben und Paraphrasieren üben
Über Regeln des wissenschaftlichen Arbeitens genau
informieren
Bedeutung von inhaltlicher UND formaler Qualität
aufzeigen
17. Prävention von Plagiaten (II)Prävention von Plagiaten (II)
WÄHREND des wissenschaftlichen Schreibens
Quellen immer kritisch hinterfragen
Immer so wenige Zitate wie möglich und so viele wie
nötig verwenden!
Auch Umfeld des Themas kennenlernen
(Allgemeinwissen)
ALLE Versionen von Manuskripten gut aufbewahren
Selbstplagiate vermeiden (nochmals formulieren ist
besser)
SEHR vorsichtig mit copy & paste
Herkunft von Abbildungen und anderer Quellen IMMER
belegen
18. Alle Angaben sind ohne Gewähr und nicht rechtlich bindend!
Diese Informationen dienen nur einem ersten Überblick
über dieses große und sehr vielfältige Thema.
Falls Sie weitere Fragen haben sollten, wenden Sie sich
gerne an mich!
DISCLAIMERDISCLAIMER
19. Dr.in
Natascha Miljković
„Zitier-Weise“, Agentur für Plagiatprävention e. U.
Müllnergasse 12/13, A-1090 Wien
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