Mit dem ESUG befindet sich Deutschland in der 1. Reihe der Länder, in denen es mit entsprechend professioneller Unterstützung möglich ist, auch ein insolventes Unternehmen nachhaltig zu sanieren, es dem Unternehmer zu erhalten und die Liefer- und Kundenbeziehungen langfristig zu stabilisieren. Mehr und mehr wird deutlich, dass die Gläubiger eines kriselnden, insolventen Unternehmens dessen Erhalt als die bestmögliche Befriedigung ihrer Interessen sehen und diesen Weg mitgehen und mittragen.
Lean Management wird nicht, ist nicht und war nie grün! Lean Management hat a...
Sanierung von Produktionsunternehmen in Eigenverwaltung (ESUG) - LEAN Management als Grundstein
1. Mannheim, 22.03.2019
Philipp Kohlen; Günter Gathmann
Die acht Prinzipien des Lean-Managements im Kontext der Restrukturierung
Sanierung von Produktionsunternehmen in Eigenverwaltung
(ESUG)
2. 2 Lean Management
Agenda
I. Vorstellung Referenten
Was ist ESUG?
LEAN & Restrukturierung (in Eigenverwaltung)
Fazit
II.
III.
IV.
3. 3 Lean Management
Philipp Kohlen
Projektmanager
Berlin
Düsseldorf
Dresden
Frankfurt
Stuttgart
1981
2001
2006
2007
2010
2011
2016
Abitur
Studium Betriebswirtschaftslehre (RWTH Aachen) und
diverse Praktika (u.a. PwC)
Senior Consultant bei mbb consult
Assistent Manager bei KPMG
Investmentmanager H.E.A.T Mezzanine Fund
(HSBC Spin off)
Projektmanager bei Buchalik Brömmekamp
4. 4 Lean Management
Günter Gathmann
Projektmanager
Berlin
Düsseldorf
Dresden
Frankfurt
Stuttgart
1986
2009
2010
2012
2013
2011
2016
Fachabitur und kaufm. Berufsausbildung
Studium Wirtschaftsingenieurwesen
Junior Consultant
Assistent der Geschäftsführung
Projektleitung - Automobilzulieferindustrie
Bei Buchalik Brömmekamp – seit 2019 Projektmanager
5. 5 Lean Management
Zahlen und Fakten
Über 70
Berater und Berufsträger mit verschiedenen Spezialisierungen
Wir sind ausgezeichnet
mit dem Best of Consulting Award 2016, 2017 & 2018
Fokus auf 3 Beratungsanlässe
Optimierung/Wertsteigerung – Sanierung – Sanierung unter Insolvenzschutz
Mehr als 150
nach dem neuen Insolvenzrecht beratene Unternehmen seit Inkrafttreten des ESUG
7. 7 Lean Management
Bei bereits eingetretener Zahlungsunfähigkeit und/oder Überschuldung verbleibt als
Sanierungsoption das ESUG oder das Regelinsolvenzverfahren
Krisensituation
Quelle: Buchalik Brömmekamp Unternehmensberatung
Strategie-
krise
Stakeholder-
krise
Zeit
Produkt- und
Absatzkrise
Ergebnis-
krise
Insolvenz-
reife
Liquiditäts-
krise
Außergerichtliche
Sanierung
Sanierung
mittels ESUG
Außergerichtliche
Sanierung
Sanierung mittels ESUG
Sanierung mittels ESUG /
Regelinsolvenz
Handlungsspielraum
potentielle Gefahr latente Gefahr akute Gefahr
operativer Verlust
Nachfragerückgang
Preisverfall
Kostensteigerungen
Umsatzrückgang
Ergebnisver-
schlechterung
Kapazitätsunter-
auslastung
Marktanteilsverlust
Gefährdung der Erfolgspotentiale
Zahlungsunfähigkeit
oder Überschuldung
Gefährdung der
Zahlungsfähigkeit
akute Gefahr
Sanierung ohne Kapitalzufuhr kaum möglich
8. 8 Lean Management
Nur Schuldner kann
Insolvenzantrag stellen.
Eine Antragstellung ist durch
Gläubiger und Schuldner
möglich.
Bei Überschuldung oder Zahlungsunfähigkeit (ZU) besteht eine Insolvenzantragspflicht
(vgl. § 15a Abs. 1 InsO)
Eine Antragstellung ist durch
Gläubiger und Schuldner
möglich.
Zahlungsunfähigkeit (ZU)
(§ 17 InsO)
Drohende
Zahlungsunfähigkeit
(§ 18 InsO)
Überschuldung
(§ 19 InsO)
Schuldner ist nicht in der Lage, die fälligen Zahlungspflichten zu
erfüllen (Deckungslücke von 10% genügt).
(Dies ist zu unterscheiden von einer bloßen Zahlungsstockung, bei
der die Liquiditätslücke binnen drei Wochen geschlossen werden
kann (Liquiditätslücke <10% der fälligen Gesamtverbindlichkeiten)).
Schuldner wird voraussichtlich nicht in der Lage sein, die
bestehenden Zahlungspflichten zum Zeitpunkt ihrer Fälligkeit zu
erfüllen.
Es besteht keine Insolvenzantragspflicht nach § 15a InsO bei
Vorliegen von drohender Zahlungsunfähigkeit.
Vermögen des Schuldners deckt bestehende Verbindlichkeiten nicht.
Fortführung ist nach den Umständen überwiegend wahrscheinlich
(Nachweis durch Fortführungsprognose eines unabhängigen Dritten) .
1
(1) Urspr. gültig bis 31.12.2013, nun auf Dauer festgeschrieben (siehe „Gesetz zur Einführung einer Rechtsbehelfsbelehrung im Zivilprozess“, (BGBl. 2012, Teil I Nr. 57, S. 2418 ff.)
Insolvenzantragsgründe
9. 9 Lean Management
Das neue Recht ist eine Sanierungsoption für Unternehmen in der Krise
I. Stärkung der Gläubigerrechte durch erhöhte Mitwirkungsbefugnisse des Gläubigerausschusses
Bildung eines vorläufigen Gläubigerausschusses bereits im Insolvenzeröffnungsverfahren
II. Ausbau des Insolvenzplanverfahrens
III. Stärkung der Eigenverwaltung
Anordnung der vorläufigen Eigenverwaltung im vorläufigen Verfahren
Kein vorläufiger Insolvenzverwalter im vorläufigen Verfahren
Vereinfachung der Abläufe
Einschränkung von Rechtsmitteln gegen den Plan
Aushebelung des Obstruktionsverbotes (Gläubiger können nicht mehr gegen den Plan opponieren)
Eckpfeiler der Reform
10. 10 Lean Management
Die Insolvenz bietet Handlungsoptionen, die eine operative Sanierung deutlich sicherer
zum Erfolg führen kann – unter Einbindung und Zustimmung der Gläubiger
Generierung von
Liquidität durch:
Generierung von
Eigenkapital durch:
Deutlich geringerer
Sanierungsaufwand
durch:
Insolvenzgeld
Anfechtung von Sozialabgaben
Anfechtung der Umsatzsteuerzahllast
Nichtzahlung von ungesicherten Altverbindlichkeiten
Nichtberücksichtigung von Nachranggläubigern
Verzichte ungesicherter Gläubiger
Sozialplankosten max. 2,5 Monatsgehälter oder max. 1/3 der freien Masse
Verkürzte Kündigungsfristen bei Dauerschuldverhältnissen
1
2
3
Quelle: Buchalik Brömmekamp
LEAN-Fokus
11. 11 Lean Management
Zur Bewältigung einer Krise gibt es verschiedene Wege
Vorläufiges
Insolvenzverfahren
Eröffnete
Insolvenzverfahren
Fortschreitende
Sanierung
Krisensituation /
vorinsolvenzlich
2-3 Monate 3 Monate 3 Monate bis ….3-4 Wochen
Restrukturierungs-
konzept
Darstellung der Phasen einer operativen Restrukturierung
Außerinsolvenzliche Sanierung
Antragstellung
Aufhebung/
Planerfüllung
Eröffnung
Umsetzung
LEAN-Fokus
13. 13 Lean Management
Lean Management – die Attitüden-Prinzipien
Attitüden-Prinzipien
(2) Prinzip der Prozessorientierung
(3) Vermeidung von Verschwendung
(4) Kundenorientierung
(5) Sachorientierung und Wertorientierung
gleichrangig betrachten
(6) Permanenz und Konsequenz
im Denken und Handeln
(7) Perfektion – auch im Kleinen
(8) Umsetzungsorientierung
(1) Prinzip der Ganzheitlichkeit
Quelle: Lean Management Grundlagen der Führung und Organisation lernender Unternehmen
Restrukturierungsansatz entlang der gesamten
Wertschöpfungskette
Restrukturierung
Ausbalancierung im Kontext von Qualifikation,
Ressourcen und Strategie
Erfassung des Auftragsdurchlaufprozesses zu
Beginn der Analyse
Einleitung von Sofortmaßnahmen / Quick-Wins
Veränderung der Denkweise – Aufbrechen von
alten Gewohnheiten
Reduzierung von Umsetzungs- und
Entscheidungsschwäche
Fokussierung auf Haupthandlungsstränge
Umsetzungsfünfkampf
Veränderung/Wechselwirkung aller Faktoren: Input,
Personal, Organisation, Technologie und Output
LEAN
Finanzkennzahlen (ROI; DB etc.) und Sachkennzahlen
(Produktivität, Ausschuss, Menge)
Abteilungsübergreifendes Denken, Analysieren und
Optimieren
Trennung zw. notwendigen und unnötigen Aktivitäten
ohne Wertzuwachs
Unternehmensintern und extern - Kunden sind die
Empfänger der Aktivitäten
Das Zielniveau kontinuierlich erhöhen
Kleine Probleme des Tagesgeschäfts lösen
Sauberkeit und Ordnung & Transparenz
Konkrete Umsetzung nach festgelegten Maßnahmen -
Verantwortlichkeit, Priorität, Termin
Restrukturierung (in Eigenverwaltung)LEAN
14. 14 Lean Management
Beispielagenda eines Konzepts
I. Auftrag und Auftragsdurchführung
II. Zusammenfassung wesentlicher Ergebnisse
III. Beschreibung des Unternehmens
1. Unternehmensprofil und historische Entwicklung
2. Organisatorische, rechtliche und steuerliche Verhältnisse
3. Leistungsspektrum (Geschäftsfelder und Produkte)
IV. Analyse der wirtschaftlichen Lage des Unternehmens in seiner Branche
1. Markt und Wettbewerb
2. Leistungswirtschaftliche Analyse
a) Vertrieb
b) Produktion
c) Einkauf
d) Kaufmännische Steuerung & EDV
e) Organisation & Personal
3. Finanzwirtschaftliche Analyse
4. SWOT
V. Krisenstadium und Krisenursachen
VI. Strategisches Leitbild und Sanierungsmaßnahmen
VII. Integrierte Unternehmensplanung
VIII. Aussage zur Sanierungsfähigkeit
15. 15 Lean Management
Das Ergebnis ist eine Übersicht, welche die Priorisierung der Maßnahmen zeigt und als
Orientierung für die weitere Implementierung dient
Maßnahmenübersicht nach Prioritäten
Wirksamkeit
schnell
gering
hoch
langsam
Umsetzungsgeschwindigkeit
Strategie/Steuerung
Leistung
Mitteleinsatz
Kosten
Wirkungsgrade
II. Das Maßnahmenmanagement
P
04
P
12
P
09
P
05
P/O
13
P/O
11
P/O
09
P/O
08
P/O
07
P/O
06
P/O
18
P/O
16
P/O
15
F
03
O
02
O
03
V
01
E
04
E
02
F
02
F
01
P
07
P
20
P
19
P
14
P/O
02
P/O
14
V
02
V
07
P
10
P/O
10
V
06
V
03
P
18
P/O
01
P/O
05
P/O
03
P/O
19
V
04
S
01
P/O
12
O
07
P/O
04
V
05
P
15
P/O
17
P
01
P
08
O
04
P
06
P
03
O
01
O
05
O
06
P
13
P
11
P
17
S
02
S
03
S
04
S
05
P
16
P
02
E
01
E
03
S
06
∑ 66 Maßnahmen
* P/O = Personal & Organisation, V = Vertrieb, F = Finanzen, P = Produktion, E = Einkauf, S = Strategie
16. 16 Lean Management
Für die Detailanalyse kann eine Vielzahl von Werkzeugen und Methoden genutzt werden,
einige werden exemplarisch dargestellt
Darstellung: Werkzeuge und Methoden zur Optimierung
Planung &
Steuerung
Logistik-
optimierung
Projekt-
management
Schnittstellen
Kommunikation
Rüst-
optimierung
Optimierung
Fabrikplanung
5S Methodik
Wartung &
Instandhaltung
Wertstrom-
analyse
Anlagen-
effektivität
JiT
Grundlagen
Kennzahlen &
KPI-Cockpit
Kurz: 2-6 Monate Mittel: 6-12 Monate Lang: >12 Monate
Wirksamkeit
Mittel
Niedrig
Hoch
Produktions-
strategie
Produktions-
verlagerung
Reduktion
Ausschuss
Design to
Manufacturing
Bestands-
management
Lieferanten-
Integration
Modulari-
sierung
Qualitäts-
Regelkreise Arbeits-
organisation
Entlohnungs-
modelle
Flache
Hierarchien
Master-
planung
Optimierung
Maschinenpark
überschaubarer Aufwand mittlerer Aufwand hoher Aufwand
18. 18 Lean Management
Erfolgreiche Strategieumsetzung ist ein Fünfkampf – alle Disziplinen sind ein „Muss“!
Vision
Ziel
Qualifikation Belohnung Ressourcen Aktionsplan
erfolgreiche
Strategie-
umsetzung
+ + + + =
Vision
Ziel
Qualifikation Belohnung Ressourcen Aktionsplan Verwirrung+ + + + =
Vision
Ziel
Qualifikation Belohnung Ressourcen Aktionsplan
Unsicherheit,
Angst
+ + + + =
Vision
Ziel
Qualifikation Belohnung Ressourcen Aktionsplan
langsamer,
zäher Wandel
+ + + + =
Vision
Ziel
Qualifikation Belohnung Ressourcen Aktionsplan Frustration+ + + + =
Vision
Ziel
Qualifikation Belohnung Ressourcen Aktionsplan Fehlstart+ + + + =
19. 19 Lean Management
Es gibt Indikatoren, die auf eine besondere Vorteilhaftigkeit einer Insolvenz in
Eigenverwaltung, unter Nutzung der Möglichkeiten von LEAN, hinweisen
Wann ist ESUG besonders hilfreich / vorteilhaft?
Grundsätzlich robustes Geschäftsmodell
Hohe eigene Wertschöpfung (z.B. Produktionsunternehmen)
Starker Bedarf struktureller (schlanker) Anpassungen (häufig auf Grund unverschuldeter Umstände)
Miete, Pacht, Leasing
Arbeitsplatzabbau, Schließung Standort(e)
Fähiges Management und zweite Führungsebene, die eine Sanierung mittragen
Gute Kunden- und Lieferantenbeziehungen
Gute Stakeholder-Beziehungen
LEAN-Fokus
20. Erfahren Sie mehr über uns auf www.buchalik-broemmekamp.de
Prinzenallee 15
40549 Düsseldorf
T +49 (0)211 / 82 89 77-0
Lietzenburger Straße 75
10719 Berlin
T +49 (0)30 / 24 35 55 17-0
Bautzner Straße 145a
01099 Dresden
T +49 (0)351 / 40 28 865-3
Westendstraße 16-22
60325 Frankfurt
T +49 (0)69 / 24 75 215-0
Industriestraße 4
70565 Stuttgart
T +49 (0)711 / 25 29 60-0
Ihr Kontakt
Günter Gathmann
Projektmanager
guenter.gathmann@buchalik-broemmekamp.de
T +49 (0) 211 – 82 89 77 163
Philipp Kohlen
Projektmanager
philipp.kohlen@buchalik-broemmekamp.de
T +49 (0) 211 – 82 89 77 179