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16  |  ORGANISATOR  | 11-12/20
SCHWERPUNKT
Future Skills – eine unternehmerische
Herausforderung
Lebenslanges Lernen und stetige Weiterentwicklung sind längst Normalität (siehe
­vorangehender Artikel). Unternehmen sind aber auch mehr denn je gefordert, sich mit
zukünftig notwendigen Skills und Kompetenzen auseinanderzusetzen. Doch was sind
die «Future Skills» und welche davon sind besonders elementar?
VON ANDREAS MOLLET*
Niemand kann aus aktueller Sicht mit
Sicherheit beantworten, welche Kom-
petenzen und Skills Mitarbeitende in 5
oder 10 Jahren mitbringen müssen. Die
Zukunft kann auch nicht mit Blick auf
die aktuelle Arbeitswelt definiert wer-
den. Allerdings können sogenannte
META-Kompetenzen definiert werden,
die genau den Umgang mit dieser Unsi-
cherheit, der Dynamik und der Schnell-
lebigkeit ermöglichen. Dazu gehören
die aktive Mitgestaltung von Verände-
rungsprozessen, Achtsamkeit und Of-
fenheit für Neues, aber auch ein ge-
konnter Umgang mit Medien. Ebenso
entscheidend wird auch die Selbstre-
flektion sein. Stärken richtig einzuset-
zen, Grenzen und Schwächen zu akzep-
tieren und sich stetig persönlich weiter
zu entwickeln wird von der Normalität
zur Voraussetzung.
Die Unternehmen sind gefordert. 
Glei-
ches gilt auch für Unternehmen. Auch
in Unternehmen muss die Auseinan-
dersetzung mit Stärken, Schwächen
und Kernkompetenzen stattfinden, um
weiterhin erfolgreich am Markt zu agie-
ren. Doch wie soll eine zielgerichtete
Personalstrategie stattfinden, wenn das
Ziel, bzw. die notwendigen Future
Skills, nicht bekannt sind? Hierbei un-
terstützt eine gesonderte Betrachtung
der wichtigsten Einflussfaktoren:
Die wichtigsten Einflussfaktoren

 Der Klassiker: Digitalisierung und
Technologieshift sind sicherlich die
bekanntesten Treiber für zukünftige
Anforderungen. Doch es muss nicht
immer gleich Blockchain und Coding
sein, aber der Umgang mit neuen
Geschäftsapplikationen und Kom-
munikationsplattformen muss den
Mitarbeitenden genauso mitgegeben
werden wie die Handhabung der
neuen Tablets und Maschinensteue-
rungen.

 Der Aktuelle: Die aktuelle Situation
ist Sinnbild für Dynamik und wie
rasch sich plötzlich Rahmenbedin-
gungen ändern. Während einige
­Firmen notwendige Umstellungen
z.B. auf Homeoffice rasch umstellen
konnten, hatten andere grössere
Schwierigkeiten. Notwendige Kom-
petenzen sind hierfür sicherlich ei-
genverantwortliches Arbeiten, situa-
tive Selbstorganisation, erfolgreicher
Umgang mit Kollaborationstools aber
auch vertrauensbasierte Führung.

 Der Nachhaltige: Neue Generatio-
nen drängen in den Arbeitsmarkt
und wollen nicht nur als digital nati-
ves wahrgenommen werden, son-
dern auch ihre Werte im Arbeitsle-
ben wiederfinden. Nachhaltiges
agieren und Freiräume gestalten
Welche Fähigkeiten sind in Zukunft gefragt und wie soll man sich dafür rüsten? Vor dieser Frage stehen heute wohl fast alle Unternehmen.
©
Gerd
Altmann
/
Pixabay
11-12/20  |  ORGANISATOR  |  17
SCHWERPUNKT
sind genauso wichtig wie situative
Arbeitsorganisation und dynamische
Aufgabengestaltung. Auch die Füh-
rung muss sich anpassen und von
command und control auf Führung
über Werte und gemeinsame Sinn-
stiftung eine Ausrichtung an den
Zielen erreichen.

 Der Trendsetter: Ebenfalls einen
elementaren Einfluss dürften neue
Organisations- und Unternehmens-
formen auf die zukünftigen Skills
und Kompetenzen haben. Agile Or-
ganisations- und Arbeitsformen er-
fordern neue Skills, und zwar für alle
Mitarbeitenden. Agile Methoden,
unternehmerisches Mitdenken, aber
auch die partnerschaftliche Führung
auf Augenhöhe sind elementar, um
diese Herausforderungen zum Vor-
teil zu nutzen.

 Der Unterschätzte: Neue Koopera-
tions- und Kollaborationsmodelle
werden die Zukunft prägen. Projekt-
orientiertes Arbeiten wird vor allem
für Supportfunktionen zunehmen,
aber auch vor den Kernbereichen
nicht Halt machen. Notwendige Fä-
higkeiten werden situativ, ad hoc
und ad interim von Gig-Worker,
Wissensarbeitern und Freelancern
ins Unternehmen integriert. Der
Umgang mit entsprechenden Kolla-
borationstools, die Sicherstellung
von Integrität aber auch die Etablie-
rung einer offenen Unternehmens-
kultur sind Herausforderungen der
Zukunft.
Definition von Future Skills. 
Um die
konkreten, notwendigen Future Skills
für die individuelle unternehmensspe-
zifische Situation zu definieren ist es
wertvoll mit Szenarien zu arbeiten. Da-
zu wird der Einfluss der einzelnen Fak-
toren analysiert und was dies allgemein
für die Zukunft des Unternehmens oder
von einzelnen Teilbereichen bedeutet.
Ebenso werden aus der bestehenden
Strategie und den existierenden strate-
gischen Programmen die für die Zu-
kunft notwendigen Kompetenzen ab-
geleitet. Diese Erarbeitung findet im
Idealfall mit externer Begleitung und
möglichst heterogener Beteiligung im
Unternehmen statt um eigene, blinde
Flecken zu minimieren. Auch die Ein-
bindung von Stakeholdern ausserhalb
des Unternehmens ist sehr wertvoll und
bietet einen differenzierten Blick des
Marktes. Daraus aufbauend werden
dann die erfolgskritischen Schlüsselan-
forderungen für die Zukunft definiert.
Re- und Upskilling. 
Die Definition von
Future Skills ist keine einmalige Gele-
genheit. Vielmehr ist es die Hauptaufga-
be der strategischen Personalentwick-
lung sich fortwährend mit den neuen
Herausforderungen zu beschäftigen
und diese proaktiv zu gestalten. Dazu
gehört neben der regelmässigen Defini-
tion der Future Skills auch die kontinu-
ierliche Analyse der bestehenden Kom-
petenzen. Entsprechend gilt es, das
Re- und Upskilling als strategisches
Thema im Unternehmen zu etablieren.
Die konstante und kontinuierliche Wei-
terentwicklung sichert nicht nur die
Arbeitsmarktfähigkeit von Mitarbei-
tenden, sondern vor allem auch die At-
traktivität und Marktfähigkeit des Un-
ternehmens.
Daneben fördern folgende Ele-
mente die Entwicklung der Future
Skills:

 Strukturierte Lernprogramme
(nicht Kurse) für gezielte Kompeten-
zentwicklung

 In dynamischen Rollen und Auf­
gaben statt starren Funktionen und
Stellen denken

 Zeitliche und inhaltliche Freiräume
für unstrukturierte Kompetenz­
entwicklung

 Eine adäquate Fehler- und somit
Lernkultur (für Sicherheit in der
Kompetenzentwicklung)

 Aktiver Austausch (über Bereiche,
intern/extern) um «Kernkompeten-
zen» zu fördern

 Einbezug von externem und hetero-
genem Wissen (Reduktion von
­Betriebsblindheit)

 Strukturierte Lernbegleitung /
­Coaching und Mentoringprogram-
me (Reverse-Mentoring)
Future Skills – ein Überlebensfaktor.

Globalisierung, Technologieshift, Dis-
ruption, neue Mitbewerber und verän-
dernde Märkte. Unternehmen sind
mehr denn je gefordert sich rasch und
dynamisch anzupassen. Doch das ge-
lingt nur, wenn die Mitarbeitenden
sich im gleichen und notwendigen
Tempo mitentwickeln. Und falls es ge-
lingt, dass die Mitarbeitenden sich so-
gar noch schneller entwickeln, kann
sich ein Unternehmen regelmässig neu
erfinden und auch zukünftige Märkte
aktiv mitgestalten.
ANDREAS MOLLET
ist Geschäftsleiter der INOLUTION
(www.inolution.com). Er unter-
stützt Unternehmen und Organi-
sationen darin, Kompetenzen,
Werte und Performance nutzbar
zu machen. Für kompetente
­
Mitarbeitende heute, morgen und übermorgen.
Seine Erfahrung bloggt er regelmässig auf
­kompetenz-management.com.
Die fünf wichtigsten Faktoren, welche die Future Skills beeinflussen.
Digitalisierung 
Technologieshift
Neue
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formen
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ORGANISATOR 11-12/20: Future Skills - eine unternehmerische Herausforderung

  • 1. 16  |  ORGANISATOR  | 11-12/20 SCHWERPUNKT Future Skills – eine unternehmerische Herausforderung Lebenslanges Lernen und stetige Weiterentwicklung sind längst Normalität (siehe ­vorangehender Artikel). Unternehmen sind aber auch mehr denn je gefordert, sich mit zukünftig notwendigen Skills und Kompetenzen auseinanderzusetzen. Doch was sind die «Future Skills» und welche davon sind besonders elementar? VON ANDREAS MOLLET* Niemand kann aus aktueller Sicht mit Sicherheit beantworten, welche Kom- petenzen und Skills Mitarbeitende in 5 oder 10 Jahren mitbringen müssen. Die Zukunft kann auch nicht mit Blick auf die aktuelle Arbeitswelt definiert wer- den. Allerdings können sogenannte META-Kompetenzen definiert werden, die genau den Umgang mit dieser Unsi- cherheit, der Dynamik und der Schnell- lebigkeit ermöglichen. Dazu gehören die aktive Mitgestaltung von Verände- rungsprozessen, Achtsamkeit und Of- fenheit für Neues, aber auch ein ge- konnter Umgang mit Medien. Ebenso entscheidend wird auch die Selbstre- flektion sein. Stärken richtig einzuset- zen, Grenzen und Schwächen zu akzep- tieren und sich stetig persönlich weiter zu entwickeln wird von der Normalität zur Voraussetzung. Die Unternehmen sind gefordert. Glei- ches gilt auch für Unternehmen. Auch in Unternehmen muss die Auseinan- dersetzung mit Stärken, Schwächen und Kernkompetenzen stattfinden, um weiterhin erfolgreich am Markt zu agie- ren. Doch wie soll eine zielgerichtete Personalstrategie stattfinden, wenn das Ziel, bzw. die notwendigen Future Skills, nicht bekannt sind? Hierbei un- terstützt eine gesonderte Betrachtung der wichtigsten Einflussfaktoren: Die wichtigsten Einflussfaktoren Der Klassiker: Digitalisierung und Technologieshift sind sicherlich die bekanntesten Treiber für zukünftige Anforderungen. Doch es muss nicht immer gleich Blockchain und Coding sein, aber der Umgang mit neuen Geschäftsapplikationen und Kom- munikationsplattformen muss den Mitarbeitenden genauso mitgegeben werden wie die Handhabung der neuen Tablets und Maschinensteue- rungen. Der Aktuelle: Die aktuelle Situation ist Sinnbild für Dynamik und wie rasch sich plötzlich Rahmenbedin- gungen ändern. Während einige ­Firmen notwendige Umstellungen z.B. auf Homeoffice rasch umstellen konnten, hatten andere grössere Schwierigkeiten. Notwendige Kom- petenzen sind hierfür sicherlich ei- genverantwortliches Arbeiten, situa- tive Selbstorganisation, erfolgreicher Umgang mit Kollaborationstools aber auch vertrauensbasierte Führung. Der Nachhaltige: Neue Generatio- nen drängen in den Arbeitsmarkt und wollen nicht nur als digital nati- ves wahrgenommen werden, son- dern auch ihre Werte im Arbeitsle- ben wiederfinden. Nachhaltiges agieren und Freiräume gestalten Welche Fähigkeiten sind in Zukunft gefragt und wie soll man sich dafür rüsten? Vor dieser Frage stehen heute wohl fast alle Unternehmen. © Gerd Altmann / Pixabay
  • 2. 11-12/20  |  ORGANISATOR  |  17 SCHWERPUNKT sind genauso wichtig wie situative Arbeitsorganisation und dynamische Aufgabengestaltung. Auch die Füh- rung muss sich anpassen und von command und control auf Führung über Werte und gemeinsame Sinn- stiftung eine Ausrichtung an den Zielen erreichen. Der Trendsetter: Ebenfalls einen elementaren Einfluss dürften neue Organisations- und Unternehmens- formen auf die zukünftigen Skills und Kompetenzen haben. Agile Or- ganisations- und Arbeitsformen er- fordern neue Skills, und zwar für alle Mitarbeitenden. Agile Methoden, unternehmerisches Mitdenken, aber auch die partnerschaftliche Führung auf Augenhöhe sind elementar, um diese Herausforderungen zum Vor- teil zu nutzen. Der Unterschätzte: Neue Koopera- tions- und Kollaborationsmodelle werden die Zukunft prägen. Projekt- orientiertes Arbeiten wird vor allem für Supportfunktionen zunehmen, aber auch vor den Kernbereichen nicht Halt machen. Notwendige Fä- higkeiten werden situativ, ad hoc und ad interim von Gig-Worker, Wissensarbeitern und Freelancern ins Unternehmen integriert. Der Umgang mit entsprechenden Kolla- borationstools, die Sicherstellung von Integrität aber auch die Etablie- rung einer offenen Unternehmens- kultur sind Herausforderungen der Zukunft. Definition von Future Skills. Um die konkreten, notwendigen Future Skills für die individuelle unternehmensspe- zifische Situation zu definieren ist es wertvoll mit Szenarien zu arbeiten. Da- zu wird der Einfluss der einzelnen Fak- toren analysiert und was dies allgemein für die Zukunft des Unternehmens oder von einzelnen Teilbereichen bedeutet. Ebenso werden aus der bestehenden Strategie und den existierenden strate- gischen Programmen die für die Zu- kunft notwendigen Kompetenzen ab- geleitet. Diese Erarbeitung findet im Idealfall mit externer Begleitung und möglichst heterogener Beteiligung im Unternehmen statt um eigene, blinde Flecken zu minimieren. Auch die Ein- bindung von Stakeholdern ausserhalb des Unternehmens ist sehr wertvoll und bietet einen differenzierten Blick des Marktes. Daraus aufbauend werden dann die erfolgskritischen Schlüsselan- forderungen für die Zukunft definiert. Re- und Upskilling. Die Definition von Future Skills ist keine einmalige Gele- genheit. Vielmehr ist es die Hauptaufga- be der strategischen Personalentwick- lung sich fortwährend mit den neuen Herausforderungen zu beschäftigen und diese proaktiv zu gestalten. Dazu gehört neben der regelmässigen Defini- tion der Future Skills auch die kontinu- ierliche Analyse der bestehenden Kom- petenzen. Entsprechend gilt es, das Re- und Upskilling als strategisches Thema im Unternehmen zu etablieren. Die konstante und kontinuierliche Wei- terentwicklung sichert nicht nur die Arbeitsmarktfähigkeit von Mitarbei- tenden, sondern vor allem auch die At- traktivität und Marktfähigkeit des Un- ternehmens. Daneben fördern folgende Ele- mente die Entwicklung der Future Skills: Strukturierte Lernprogramme (nicht Kurse) für gezielte Kompeten- zentwicklung In dynamischen Rollen und Auf­ gaben statt starren Funktionen und Stellen denken Zeitliche und inhaltliche Freiräume für unstrukturierte Kompetenz­ entwicklung Eine adäquate Fehler- und somit Lernkultur (für Sicherheit in der Kompetenzentwicklung) Aktiver Austausch (über Bereiche, intern/extern) um «Kernkompeten- zen» zu fördern Einbezug von externem und hetero- genem Wissen (Reduktion von ­Betriebsblindheit) Strukturierte Lernbegleitung / ­Coaching und Mentoringprogram- me (Reverse-Mentoring) Future Skills – ein Überlebensfaktor. Globalisierung, Technologieshift, Dis- ruption, neue Mitbewerber und verän- dernde Märkte. Unternehmen sind mehr denn je gefordert sich rasch und dynamisch anzupassen. Doch das ge- lingt nur, wenn die Mitarbeitenden sich im gleichen und notwendigen Tempo mitentwickeln. Und falls es ge- lingt, dass die Mitarbeitenden sich so- gar noch schneller entwickeln, kann sich ein Unternehmen regelmässig neu erfinden und auch zukünftige Märkte aktiv mitgestalten. ANDREAS MOLLET ist Geschäftsleiter der INOLUTION (www.inolution.com). Er unter- stützt Unternehmen und Organi- sationen darin, Kompetenzen, Werte und Performance nutzbar zu machen. Für kompetente ­ Mitarbeitende heute, morgen und übermorgen. Seine Erfahrung bloggt er regelmässig auf ­kompetenz-management.com. Die fünf wichtigsten Faktoren, welche die Future Skills beeinflussen. Digitalisierung Technologieshift Neue Kooperations- formen New Normal Generation WHY Agile Organisation