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Baixar para ler offline
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Market Foresights
07/2015
Zukunftsmarkt 'Digitale Bildung'
Vom Bildungswesen zum Bildungsmarkt
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Inhalt
Einführung
Seite 3-6
01
Zukünftige Wissensver-
mittlung und -aneignung
Individualisierung
der Wissensaneignung
Neue Player im
Geschäft mit dem Wissen
Künstliche Intelligenz
als persönliche Assistenz
E-Learning und neue
Bildungsplattformen
Automatisierung
Seite 7-16
02
Bedrohte Bildung
Ende der
klassischen Lehre
Outsourcing von Wissen
Intelligente Maschinen
Digitale Spaltung
Demokratisierung vs.
Privatisierung der Bildung
Wissensmonopole
Seite 17-21
03
Chancen im Zukunfts-
markt 'Digitale Bildung'
Learning Analytics
und adaptive Lernsysteme
Entwicklungsländer
Digitale Klassenzimmer
und virtuelle Lernumgebungen
Biometrie und Datenschutz
Private Bildungsreinrichtungen
und 'War for Talents'
Seite 22-34
Quellen
Seite 35-36
Der vorliegende Market Foresights beschäftigt sich
mit einem der umsatzstärksten Zukunftsmärkte:
dem Bildungsmarkt. Es wird prognostiziert, dass im
Jahr 2017 weltweit 6,3 Billionen US-Dollar im
Bildungsmarkt ausgegeben werden. Zwischen 2012
und 2017 wird der Markt um 7,4 Prozent pro Jahr
wachsen.1
Ein Markt mit so hohen Umsätzen und einer derar-
tigen Wachstumsrate verspricht, dass Bildung ein
lukratives Geschäftsfeld bleiben wird, das zahlreiche
Zukunftsmarktchancen birgt. Dabei wird der
entstehende Bildungsmarkt nur mehr wenig mit
dem klassischen Bildungswesen zu tun haben.
Das grundsätzliche Ziel des Bildungssystems ist es,
gebildete Menschen hervorzubringen. Das deutsche
Wort "Bildung" bezeichnet vor allem jene Personen
und Institutionen, die den Bildungsauftrag inne
haben, um eine neue Generation von Schülern,
Studenten oder Auszubildenden mit jenem Wissen
zu versorgen, das für die Zukunft benötigt wird.
Das Lehren und Erziehen sind ihre vornehmsten
Aufgaben. Die Lehre zielt dabei auf die Implemen-
tierung des Wissens und Erziehung auf die Formung
der Persönlichkeit des Auszubildenden.
Einführung
3
www.FutureManagementGroup.com 4
Bewunderte man in vergangenen Zeiten voller
Ehrfurcht Universalgelehrte wie Albertus Magnus
oder Gottfried Wilhelm Leibniz, denen nachgesagt
wurde, das Wissen ihrer Zeit zu überblicken und in
sich zu vereinen, so hätte man heute im gleichen
Maße Zweifel an einer Person, die dieses von sich
behaupten würde. Der Informations- und Wissens-
zuwachs in den vergangenen Jahren verlief nicht
linear, sondern exponentiell, und wir benötigen
heute Rechenzentren von enormer Kapazität sowie
ausgefeilte Algorithmen, um das zu wissende
Wissen irgendwie noch für den Menschen über-
schaubar und zugänglich zu halten. Das Wissen
verdoppelt sich mittlerweile innerhalb nur weniger
Jahre – mit weiter ansteigender Geschwindigkeit.
Durch die Wissensexplosion sowie die buchstäbliche
Allgegenwart dieses Wissens via internetfähiger
Geräte in den Händen von Milliarden Menschen
steht die Rolle der Wissensvermittler und der
Bildungseinrichtungen vor einem dramatischen
Wandel. Was ist wie lange überhaupt wissenswert?
Den veränderten Rahmenbedingungen müssen
auch die Lehrpläne und Lehrmittel Rechnung tra-
gen, um nicht ständig vom rasanten Wandel über-
holt zu werden, teilweise noch, bevor sie überhaupt
in Kraft getreten sind oder im Unterricht Anwen-
dung gefunden haben. Agiles Lernen dürfte vor
dem Hintergrund von Beschleunigung, Wissens-
wachstum und zunehmender Komplexität ein
wesentlicher Bestandteil zukünftiger Bildungskon-
zepte sein. Hand in Hand mit dem wissenschaft-
lichen und technologischen Fortschritt und der
Wissensexplosion geht, dass Kinder und Jugend-
liche heute für Berufe ausgebildet werden, die es in
absehbarer Zeit aufgrund der fortschreitenden
Automatisierung im Bereich der Wissensarbeit nicht
mehr geben wird.2
Andererseits werden nach einer
bereits 1999 abgegebenen Einschätzung des U.S.
Department of Labor 65 Prozent der gegenwärtigen
Schüler in Berufen tätig sein, die zur Stunde noch
gar nicht existieren.3
Auch in Bezug auf die Trägerschaft des Bildungs-
systems deuten sich Veränderungen an. Der Staat,
bislang hoheitlicher Verwalter des Bildungssystems,
könnte aufgrund der steigenden Staatsverschul-
dung und zunehmender Finanzierungsprobleme das
Schul- und Bildungswesen in Zukunft nicht mehr in
jenem Umfang unterstützen und fördern, wie dies
noch zum Beginn des 21. Jahrhunderts der Fall war.
In zunehmendem Maße werden Unternehmen,
Einführung
Ein großer Teil der heutigen Schüler wird später in
Berufen arbeiten, die es heute noch gar nicht gibt,
stattdessen aber auf Tätigkeiten vorbereitet, die
zunehmend der Automatisierung zum Opfer fallen.
www.FutureManagementGroup.com 5
4,4
44
0
10
20
30
40
50
2013 2020
Einführung
Das Volumen der weltweit jährlich erzeugten Datenmenge
wird sich zwischen 2013 und 2020 verzehnfachen.
4
in Zettabyte
www.FutureManagementGroup.com 6
Investoren oder gemeinnützige Organisationen im
Bildungsbereich aktiv und beginnen damit, diesen
unter oftmals betriebswirtschaftlichen Gesichts-
punkten zu einem lukrativen Markt zu transfor-
mieren.5/6
Während Lehrpersonen wünschen, noch
mehr Einfluss auf die pädagogischen Modelle und
Konzepte zu haben7
, geht ein möglicher Trend
dahin, dass die Pädagogik zusehends abgelöst wird
durch die Prinzipien der Mitarbeiterführung in
Unternehmen. Die Lehrinhalte werden nach den
Maßstäben der Brauchbarkeit für die wirtschaft-
lichen Belange und die Sicherstellung der interna-
tionalen Wettbewerbsfähigkeit ausgewählt. Die
Klassenzimmer und Ausbildungsstätten werden so
zum teilweise ideologischen Austragungsort des
Kampfes zwischen einem Festhalten am alther-
gebrachten und seit Jahrhunderten kaum verän-
derten Konzept der Allgemeinbildung8
und dem
durch (volks-)wirtschaftliche Interessen geleiteten
Blick auf die potenzielle spätere Nützlichkeit. Einen
dritten Weg markiert die Forderung nach der För-
derung der kreativen und analytischen Fähigkeiten,
gleichgültig durch welchen Unterrichtsgegenstand
dies geschehen mag.9
Die Bildungsräume selbst (Klassenzimmer, Vorle-
sungssaal etc.) werden durch die Digitalisierung
zunehmend in Frage gestellt, wenn von jedem Ort
aus Zugriff auf das Internet möglich ist, wenn
Lernapplikationen, Online-Unterricht und -Vorle-
sungen, Bildungs-Games u.v.m. sich weiter rasant
vermehren und Kinder bereits im Vorschulalter den
Umgang mit smarten und mobilen Endgeräten
gewohnt sind. Am Ende bedarf es, wie Sugata Mitra
in seinen Experimenten zum 'Self-Teaching"
aufzeigt, nur eines öffentlich zugänglichen und
internetfähigen Computers, damit Menschen
beginnen, in den Ozean des verfügbaren Wissens
einzutauchen.10
Bildungsinhalte werden zunehmend
virtualisiert und damit vielleicht auch weiter demo-
kratisiert werden. In Zukunft lernen wir ortlos, frei
von festgelegten Stundenplänen und mit anderen
vernetzt. Wir lernen immer öfter 'on demand' – und
das ein Leben lang. Grundsätzlich wird uns
verstärkt die Frage umtreiben, welche Fähigkeiten
in Zukunft hoch im Kurs stehen werden, die nicht
ohne Weiteres von Maschinen übernommen werden
können, und wie uns umgekehrt künstliche
Intelligenz beim Lernen unterstützen kann.
Einführung
In Zukunft lernen wir 'on-demand' von jedem Ort aus
und werden dabei von innovativen Endgeräten und
Interfaces sowie künstlicher Intelligenz unterstützt.
www.FutureManagementGroup.com 7
01
7
Zukünftige Wissens-
vermittlung und -aneignung
www.FutureManagementGroup.com 8
Welche Trends beeinflussen den Bildungsmarkt der Zukunft?
8
Robotisierung Big Data AnalyticsAutomatisierung
Veränderte Lebens-
und Arbeitsverhältnisse
Wissenswachstum Zunehmende Komplexität Informatisierung
Künstliche Intelligenz
Automatisierung
der Wissensarbeit
Herausforderung StaatsfinanzenKnappheit
qualifizierter Arbeitskräfte
Zunehmende Arbeitslosigkeit
gering Qualifizierter
www.FutureManagementGroup.com
Zukünftige Wissensvermittlung und -aneignung
9
Das Schulsystem ist immer auch ein Spiegelbild
dessen, was eine Epoche prägt. Als König Friedrich
Wilhelm I. im Jahr 1717 das Edikt zur allgemeinen
Schulpflicht hoheitlich erließ, war es das Ziel der
schulischen Ausbildung, brave Untertanen und gute
Soldaten hervorzubringen. Im Industriezeitalter
sollte die Schule Arbeiter hervorbringen, die die
grundlegenden Fähigkeiten des Lesens, Schreibens
und Rechnens beherrschten und dadurch auf die
Arbeit in den Fabriken vorbereitet wurden. Die
neuhumanistische Bildungsreform des 19. Jahr-
hunderts zielte darauf ab, den Erfordernissen des
Welthandels zu entsprechen, indem man begann,
sich den lebendigen Fremdsprachen und den Natur-
wissenschaften zuzuwenden. Das neuhumanis-
tische Bildungssystem ist jenes, das bis in die Ge-
genwart vorherrschend ist und im Wesentlichen
unser Verständnis von Bildung prägt.11
Bis zum Jahr 2030 dürfte sich dieses Bildungsver-
ständnis radikal geändert haben. Auch im digitalen
Zeitalter steht das Erlernen von Fremdsprachen im
Zentrum. Diese Sprachen heißen aber C, Java,
Objective-C, C++, PHP, Python oder Swift, um nur
einige zu nennen. Digitale Kompetenzen gewinnen
massiv an Bedeutung. Alle Wissenschaften, die
direkt oder indirekt Auswirkungen auf die Infor-
mations- und Kommunikationstechnologien haben,
werden gebraucht und damit auch gefördert, insbe-
sondere Mathematik und Physik. In dem Maße, wie
sich die Digitalisierung zu einem immer wichtigeren
Faktor zukünftigen Wirtschaftswachstums ent-
wickelt, steigt der Fachkräfte- und damit der Ausbil-
dungsbedarf in den betreffenden Berufsfeldern.
Gleichzeitig profitiert eine steigende Zahl von
Menschen in den Entwicklungs- und Schwellen-
ländern von der Digitalisierung, da ihnen der
Zugang zum Internet erstmals auch den Zugang zu
Wissen und Bildung ermöglicht oder zumindest
erleichtert. Damit erhöhen sich auch die individuel-
len sozialen und wirtschaftlichen Entwicklungs- und
Aufstiegschancen. Vor allem die rasant wachsenden
Mittelschichten in diesen Ländern werden in Zu-
kunft verstärkt Bildungsangebote nachfragen. Beim
Auf- und Ausbau öffentlicher Bildungssysteme
müssen die entsprechenden technologischen Infra-
strukturen geschaffen werden. Die Ausbildungs-
dauer nimmt gerade in den bislang benachteiligten
Regionen der Erde deutlich zu. Für den Mittleren
Osten und Nordafrika wird ein Anstieg der durch-
schnittlichen Ausbildungsdauer von 7,1 Jahren
Bis zum Jahr 2030 wird sich unser Bildungsverständnis
radikal verändert haben. Digitale Kompetenzen
gewinnen signifikant an Bedeutung.
www.FutureManagementGroup.com 10
im Jahr 2012 auf etwa 8,7 Jahre im Jahr 2030
prognostiziert.12
Bis zum Jahr 2030 wird die Weltbevölkerung von
heute 7,3 Milliarden auf 8,5 Milliarden Menschen
wachsen.13
Davon werden dann rund fünf Milliarden
Menschen der Mittelschicht angehören.14
Die Zahl
vermittelt einen Eindruck vom zukünftigen Potenzial
des Bildungsmarktes. Er ist zugleich Motor und
Gewinner der global wachsenden und wissenshung-
rigen Mittelschichten.
Bildung und Wissensvermittlung fand zu allen
Zeiten dort statt, wo umfassendes Wissen und
Hilfeleistung in der Wissensanwendung in konzen-
trierter Form vorzufinden war. In schriftlosen
Gesellschaften ging man zu den Weisen, um von
diesen Rat und Erkenntnis zu erhalten. Sobald eine
Kultur der Schrift mächtig war, wurden Bibliotheken
und Archive angelegt, um Informationen und
Wissen zu bewahren und den kommenden Genera-
tionen zu überliefern. Die so gespeicherten Infor-
mationen wurden durch Beamte und Schriftkundige
katalogisiert und systematisiert, damit das Wissen
zugänglich und abrufbar blieb. Um diese Archive
Zukünftige Wissensvermittlung und -aneignung
www.FutureManagementGroup.com 11
und Bibliotheken bildeten sich die ersten Schulen.
Die privaten Schulen des antiken Griechenlands, die
Grammatik- und Rhetorikschulen Roms, die
Klosterschulen und Universitäten des Mittelalters,
die Konfessionsschulen während Reformation und
Aufklärung, die Grundschulen bis hin zum Schul-
und Universitätswesen der Gegenwart sind Erben
dieser Jahrtausende alten Tradition. Wissen galt als
etwas Exklusives und manchmal auch Heiliges, was
sich nicht zuletzt auch in der Architektur der
Gebäude äußerte, die der Wissensbewahrung und –
vermittlung dienten.
Das heutige und zukünftige Zentrum des gesam-
melten Wissens ist das Internet. Mit dem Internet
und der Digitalisierung sämtlicher Informationen
werden physische Bibliotheken und Archive, ja
selbst die Publikation physischer Informationsträger
wie Bücher oder Zeitschriften zunehmend über-
flüssig. Wissen ist damit theoretisch jederzeit, über-
all und für jeden zugänglich, der über ein internet-
fähiges Endgerät und einen Internetzugang ver-
fügt. Weltweit werden Milliarden in den Ausbau der
Netze investiert. Zunehmend sollen auch entlege-
nere und schwach entwickelte Regionen an das In-
ternet angeschlossen werden. An entsprechenden
Konzepten und Projekten arbeiten Konzerne wie
Google, Facebook, Virgin oder SpaceX.15/16/17
Um das
Ziel einer vernetzten Dritten Welt zu erreichen,
sollen zum Beispiel kostenlose Angebote geschaf-
fen, Satelliten in die Erdumlaufbahn gebracht sowie
Drohnen und umfunktionierte Wetterballons einge-
setzt werden. Laut 'Internet.org', einem Zusam-
menschluss von Facebook, Ericsson und Qualcomm,
wird das globale Internet zwischen 2018 und 2023
soweit ausgebaut sein, dass mit jedem Smartphone
darauf zugegriffen werden kann.18
Andere Studien
gehen davon aus, dass 2020 mindestens die Hälfte
der Weltbevölkerung mobilen Internetzugriff hat.19
Wenn das Bildungswesen immer verknüpft ist mit
jenen Orten, an welchen Wissen bewahrt,
zugänglich gehalten und ausgetauscht wird, dann
wird die Zukunft der Wissensvermittlung untrennbar
mit dem Internet verbunden sein, ebenso wie der
darauf gründende Bildungsmarkt. Die Prognosen
sprechen eine eindeutige Sprache: Das Volumen
der pro Jahr generierten digitalen Datenmenge wird
sich bis zum Jahr 2020 auf mehr als 40.000
Exabyte gegenüber 2013 verzehnfachen. Ein
Gespür dafür was diese Zahl bedeutet, bekommt
man, wenn man bedenkt, dass die Gesamtheit
30
59
25
50
71
45
Weltweit Entwickelte Länder Entwicklungsländer
in Prozent
Zugang zum mobilen Internet20
2013 2020
Zukünftige Wissensvermittlung und -aneignung
www.FutureManagementGroup.com 12
aller gedruckten Werke in digitaler Form auf 0,2
Exabyte geschätzt wird.21
Aufgrund der von den modernen Informations- und
Kommunikationstechnologien hervorgebrachten
unüberschaubaren Menge an neuen, redundanten
und oftmals auch wertlosen Informationen bedarf
es einer zunehmenden Koppelung von Wissen und
Systemen. Semantische Technologien und Wissens-
systeme, die der Filterung, der Erzeugung, Verar-
beitung, Strukturierung und Speicherung von
Wissen dienen, gewinnen in zunehmendem Maße
an Bedeutung.
Bei den auf Künstlicher Intelligenz (KI) basierenden
Expertensystemen wird sich der weltweite Umsatz
von rund drei Milliarden US-Dollar im Jahr 2013 auf
mehr als zwölf Milliarden US-Dollar im Jahr 2024
mehr als vervierfachen. Der Markt für künstliche
neuronale Netze wird im gleichen Zeitraum von 330
Millionen US-Dollar auf 4,6 Milliarden US-Dollar
wachsen.22
Eine Unterstützung durch KI wird für all
diejenigen Unternehmen notwendig sein, die geord-
netes und für den Unterricht bestimmtes Wissen
anbieten oder Lehrmittel zur Verfügung stellen und
aktuell halten wollen. Doch nicht nur Unternehmen
greifen auf KI zurück, um diejenigen Informationen
herauszufiltern, die für die Bildung relevant sein
könnten. Durch einen sogenannten 'Intelligent
Personal Assistant' werden die Besitzer von smarten
Endgeräten auf Anfrage mit den von ihnen gesuch-
ten Informationen versorgt werden. Dies gilt nicht
nur für die Suche nach dem nächstgelegenen italie-
nischen Restaurant, sondern auch für spezielle
Wissensfragen zur persönlichen Weiterbildung.
Beispiele solcher Intelligent Personal Assistants sind
Apples 'Siri', Googles 'Google Now' und Samsungs
'S Voice'. Dem Markt für intelligente persönliche
Assistenzsysteme wird eine vielversprechende
Zukunft vorhergesagt. Nach Schätzungen wird der
globale Markt von 352 Millionen US-Dollar im Jahr
2012 auf etwa drei Milliarden US-Dollar im Jahr
2020 wachsen.23
Intelligente persönliche Assistenten werden uns in
Zukunft auch im Bereich der individuellen Bildung
unterstützen. Unser Einkaufs-, Ernährungs- und
Bewegungsverhalten wird bereits heute von Sen-
soren und Algorithmen gemessen, analysiert und
ausgewertet. Entsprechend werden uns Vorschläge
gemacht, welches weitere Produkt für uns interes-
Zukünftige Wissensvermittlung und -aneignung
Künstliche Intelligenz und Big Data Analytics:
Intelligente persönliche Assistenten werden uns in
Zukunft im Bereich der individuellen Bildung
unterstützen.
www.FutureManagementGroup.com
sant sein könnte, welches Lebensmittel wir auf-
grund seiner Inhaltsstoffe oder seines hohen
Kalorienwertes vielleicht besser nicht konsumieren
oder wie viele Schritte wir noch machen sollten, um
einen gesundheitsfördernden Tagesdurchschnitt zu
erreichen. Ähnliches wird sich zukünftig auch im
Bildungsbereich zutragen. Algorithmen werden die
Lehrmethoden und -inhalte sowie den Fortschritt im
Lehrstoff individuell an den einzelnen Lernenden
anpassen. Mithilfe von Big Data-Analytics können
Lernfortschritte überwacht, verglichen, vorher-
gesagt und optimiert werden. Beispiele sind das
Bildungsprogramm des Start-ups Knewton und
Carnegie Learning.24/25
Die Digitalisierung wird das gesamte Bildungswesen
in naher Zukunft komplett transformieren und
damit auch die Rolle der verschiedenen Institutio-
nen und Funktionsträger in der Bildungslandschaft.
Von dieser Transformation profitieren werden vor
allem die neuen Hüter des Wissens. Hier ist allen
voran Google zu nennen. Mit vielen Initiativen hat
der Internet-Gigant Wissen gesammelt, digitalisiert
und online zugänglich gemacht. Neben der Suchma-
schine selbst ist Google Books eines von vielen
Beispielen, mit denen das Unternehmen sich für
Zukünftige Wissensvermittlung und -aneignung 13
www.FutureManagementGroup.com 14
Der weltweite Markt für digital unterstütztes Lernen (Hardware,
Software, Services und Content) wird sich bis 2020 auf rund 450
Milliarden US-Dollar vervierfachen.
26
Zukünftige Wissensvermittlung und -aneignung
www.FutureManagementGroup.com 15
den Bildungsbereich relevant gemacht hat und es
auch zukünftig bleiben wird.
Neben jenen Unternehmen, die Wissensinhalte
digitalisieren und digitalisiert zur Verfügung stellen,
werden in Zukunft vor allem Anbieter erfolgreich
sein, die dabei helfen, die Wissensflut zu managen
und für den individuellen Bildungsbedarf zugänglich
zu machen. Neben zahlreichen Start-ups sind in
diesem Bereich auch große Konzerne wie Apple und
Google tätig. In ihren App-Stores für iOS und
Android stellen sie unzählige Bildungs- und Lern-
applikationen zur Verfügung, die die Lernenden,
egal welcher Altersgruppe sie angehören, dabei
unterstützen, sich Lerninhalte auf möglichst intui-
tive und spielerische Art und Weise anzueignen.
Der Marktanteil von Bildungsapplikationen für
Smartphones liegt bei sieben Prozent, das ist Rang
vier nach den Applikationen für Spiele, Unterhaltung
und Dienstprogramme.27
Der weltweite Markt für
mobiles Lernen wird sich zwischen 2015 und 2020
auf rund 38 Milliarden US-Dollar nahezu verfünf-
fachen.28
Ein weiterer Wachstumsbereich sind die
sogenannten 'Serious Games', also digitale Spiele,
die die Lücke zwischen Bildung und der Anwendung
von Wissen zu schließen versuchen. Die spielhaften
Elemente sollen den Spaß am Lernen erhöhen. Bis
2020 wird sich der Markt für entsprechende Bil-
dungsspiele auf 5,4 Milliarden US-Dollar mehr als
verdoppeln.29
Den Entwicklern von Bildungsapplikationen und
digitalen Lernangeboten kommt in Zukunft verstärkt
eine Rolle zu, die bislang fast ausschließlich den
Lehrpersonen zugesprochen wurde: Sie sind
wesentlich für die Vermittlung von Bildungsinhalten
zuständig. Einen innovativen Ansatz verfolgt
Curriculet. Bildungseinrichtungen können über die
Plattform für einen bestimmten Zeitraum E-Books
ausleihen und ihren Schülern zur Verfügung stellen.
Die Anschaffung der meist teureren physischen
Bücher entfällt. Zudem können die Lehrer die
elektronischen Bücher mit zusätzlichen interaktiven
Elementen anreichern, wie zum Beispiel Quizfragen
zum Inhalt. Ziel ist es, das Leseverständnis zu
fördern.30
Neben E-Books, Apps & Co. bietet das Internet
auch die Möglichkeit, Vorlesungen und Unterrichts-
einheiten der renommiertesten Bildungseinrich-
tungen der Welt von überall aus zu verfolgen. Die
Zukünftige Wissensvermittlung und -aneignung
E-Books, Apps und Gamification: Ubiquitäres und
mobiles Lernen gewinnt weiter an Bedeutung.
www.FutureManagementGroup.com 16
Lehrinhalte können kostenlos und zu jeder Zeit
angezeigt werden. Die beispielsweise von Udacity
und Coursera angebotenen 'Massively Open Online
Courses' oder kurz MOOCs werden sich als ein Bil-
dungsinstrument der Zukunft durchsetzen, sofern
es sich nicht nur um ins Netz gestellte Vorlesungen
handelt, sondern sie mit innovativen Komponenten
des E-Learnings zu einem neuen Lernerlebnis ver-
knüpft sind. Die Expertenkommission Forschung
und Innovation (EFI) betrachtet MOOCs als Chance
auch für die deutsche Hochschullandschaft.31
Der
rasante Wissenszuwachs, komplexe Biographien
und die Notwendigkeit, sich immer wieder neue
Fähigkeiten und Fertigkeiten anzueignen, sprechen
für Lösungen wie die MOOCs, die Bildung 'on-
demand' bieten.32
Vergleichbare Angebote gibt es
auch für andere Bildungsabschlüsse und -bedarfe,
etwa die Lernplattform Sofatutor für Schüler oder
die unzähligen Lehr- und Lernvideos auf YouTube.
Die Korrektur von schriftlichen Arbeiten und Prü-
fungsaufgaben könnte, sofern diese in elektro-
nischer Form vorliegen, in Zukunft in einem weitaus
stärkeren Maße automatisiert erfolgen. Multiple-
Choice-Aufgaben werden unmittelbar bewertet
sowie Haus- und Abschlussarbeiten durch einen
Online-Abgleich standardisiert auf mögliche Plagiate
hin überprüft.33
Im Jahr 2030 dürfte ein digital unterstützter Lehrer
deutlich mehr Schüler und Studenten erreichen als
heute. Vielleicht werden Wissenschaftler auch zu
reinen Content-Lieferanten für professionell von
spezialisierten Dienstleistern produzierte Kurse.34
Das heißt: Lehrpersonal könnte weiter reduziert und
teilweise durch intelligente Software ersetzt werden
– oder aber es bliebe mehr Zeit für die Forschung,
den Erwerb von Drittmitteln etc. Ohnehin werden
mehr Risikokapitalgeber und Unternehmen in den
Bildungsbereich einsteigen. Ursachen dieser Ent-
wicklung sind die Finanzprobleme vieler Staaten
und der zunehmende Konkurrenzdruck aus den
aufstrebenden Ländern. Das Schul- und Bildungs-
wesen der Zukunft dürfte deutlich wirtschaftsorien-
tierter sein als heute. Gefördert werden alle Fächer,
Unterrichtsgegenstände und Fähigkeiten, von
denen der Wirtschaftsstandort Deutschland mittel-
bis langfristig profitieren wird. Für andere Disziplin-
en werden die Ressourcen knapper ausfallen. Die
neuen Förderer und Träger werden die Bildungsein-
richtungen zudem weniger nach den Prinzipien der
Pädagogik als denen des Managements führen.35
Zukünftige Wissensvermittlung und -aneignung
Präsenz oder Abwesenheit? Teile der Lehre werden sich
in virtuelle Bildungsräume verlagern.
www.FutureManagementGroup.com 17
02
7
Bedrohte Bildung
www.FutureManagementGroup.com 18
Die Entwicklung des Bildungswesens hin zum Bil-
dungsmarkt hat vielfältige Implikationen. Auch
wenn davon auszugehen ist, dass es zu keiner voll-
ständigen Virtualisierung des Bildungswesens kom-
men wird – was die komplette Auflösung der ge-
genwärtigen Bildungsinfrastruktur zur Folge hätte –
und Einrichtungen wie Schulen und Universitäten
auch in Zukunft ihre Bedeutung haben werden, so
wird sich doch das Berufsbild derer, welche an
diesen Einrichtungen tätig sind, radikal wandeln.
Die Wissensvermittlung wird zunehmende digital
unterstützt erfolgen und sich teilweise in den
virtuellen Raum verlagern. Die eigentliche Lehre
könnte medientauglichen Experten anvertraut
werden, die nicht mehr dem Lehrpersonal einer
einzelnen Bildungseinrichtung angehören müssen.
Der Beruf des klassischen Lehrers wird sich damit
zunehmend zum Tutor, pädagogischen Unterstützer
und Coach/Motivator beim Vorgang der Wissensan-
eignung wandeln. Die Digitalisierung der Bildungs-
räume, also zum Beispiel der Einsatz von Smart
Boards, Augmented-Reality-Brillen etc. im Klassen-
zimmer, dürfte zudem einen Teil des Lehrpersonals
vor die Herausforderung stellen, sich die notwen-
dige Soft-, Hardware- und Medienkompetenzen an-
Bedrohte Bildung
19
eignen zu müssen. Doch nicht nur die Wissensver-
mittlung durch klassische Lehrpersonen ist in Frage
gestellt, sondern auch die Wissensaneignung selbst.
Wenn es in Zukunft möglich sein wird, zu jeder Zeit
und von jedem Ort aus Künstliche Intelligenz über
unterschiedliche mobile Endgeräte zu konsultieren
und Wissen abzurufen, dann wird der Erwerb von
Wissen im Prinzip überflüssig und verfällt zu einer
reinen Gedächtnisübung. Einen Schritt weiter gehen
intelligente Assistenzsysteme, wenn sie mit Aug-
mented-Reality-Anwendungen verknüpft werden.
Entsprechende Lösungen könnten sogar das Erlern-
en praktischer und handwerklicher Fähigkeiten
teilweise obsolet machen.
Im 1999 erschienen Science-Fiction-Film 'The
Matrix' konnten sich die Helden der Trilogie über
eine Gehirn-Maschine-Schnittstelle Informationen
und Fähigkeiten direkt ins Gehirn einspeisen lassen.
Die so gewonnenen Erkenntnisse konnten, sofern
es sich um reine Wissensinhalte handelte, direkt
angewendet werden. An einer derartigen, gegen-
wärtig vielleicht noch als utopisch zu bezeichnenden
technologischen Lösung des Wissenserwerbs wird
seitens verschiedener Einrichtungen geforscht.
Sollten wir uns Wissen eines Tages tatsächlich über
neuronale Schnittstellen direkt ins Gehirn 'down-
loaden' können, würde das Lernen im herkömm-
lichen Sinne gänzlich entfallen.
Eine nicht zu unterschätzende Gefahr liegt darin, im
Bildungsbereich den Fokus auf abfragbares oder
aus wirtschaftlicher Perspektive kurzfristig 'nütz-
liches' Wissen zu legen, das ohnehin zunehmend
outgesourct wird. In den nächsten zwei Jahrzehn-
ten können durch die Digitalisierung auch im Be-
reich der Wissensarbeit zahlreiche Funktionen
automatisiert werden, was zu Arbeitsplatzverlusten
führen wird.36
Im Jahr 2025 werden intelligente
Systeme im Bereich der Wissensarbeit weltweit ein
zusätzliche Arbeitsproduktivität leisten, die 100 bis
140 Millionen Vollzeitstellen entspricht.37
Die ent-
scheidende Frage ist also, was müssen wir heute
lernen, um morgen nicht durch eine intelligente
Maschine ersetzt zu werden? Fähigkeiten wie Krea-
tivität, Flexibilität, Team-, Problemlösungs- und
Lernfähigkeit sowie interkulturelle Kompetenz
werden gegenüber reinen Wissensinhalten in der
Bildung weiter an Bedeutung gewinnen.38/39
Unter
Umständen werden auch diejenigen Disziplinen
aufgewertet, die auf den ersten Blick einen gerin-
geren unmittelbaren wirtschaftlichen Nutzen haben:
Bedrohte Bildung
Was müssen wir heute lernen, um morgen nicht durch
eine intelligente Maschine ersetzt zu werden?
Fähigkeiten gewinnen gegenüber Wissensinhalten
weiter an Relevanz.
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Digitale Spaltung: Wenn die Kompetenzen zur Nutzung neuer
Bildungsformen fehlen oder ungleich verteilt sind, könnten
Bildungsdisparitäten entstehen oder sich verstärken.
40
20Bedrohte Bildung
21
die Geistes- und Sozialwissenschaften. Das
Innovative, Geniale oder Disruptive, nach dem
beständig gesucht wird und von dem Gesellschaft
und Wirtschaft nachhaltig leben, entsteht oftmals
erst durch die Interaktion verschiedener Disziplinen
und Wissenschaften. Ein Beispiel dafür ist das
mittlerweile legendäre Interesse Steve Jobs für
Kalligrafie, das sich entscheidend auf die Typogra-
fien von Computern ausgewirkt hat. Der Blick auf
den kurzfristigen Gewinn läuft Gefahr den Blick auf
den langfristigen und nachhaltigen Erfolg zu
versperren und kann zu einer Reduktion der
Wirklichkeitswahrnehmung führen.
Die Digitalisierung der Bildung ist mit Sicherheit ein
wirksamer Hebel, den Zugang zu Wissen weltweit
weiter zu demokratisieren. Die zunehmende
Privatisierung von Bildung wirft aber auch die Frage
auf, welche Institutionen und Gremien in Zukunft in
der Verantwortung stehen, das, was wissenswert
ist, zu filtern, zu kanonisieren, zu zertifizieren etc.
Ein gute digitale (Aus- und Weiter-)Bildung wird
sich nicht jeder leisten können. Es droht eine
Polarisierung zwischen Low-Cost- und Premium-
Angeboten. Der Zugang zu hochwertiger Bildung
könnte noch stärker als heute vom Einkommen ab-
hängen, mit erheblichen volkswirtschaftlichen Kon-
sequenzen für die zukünftigen Wissensgesellschaf-
ten. Anbieter müssen sich stark an den Bedarfen
von Unternehmen orientieren, Standards schaffen
und qualitativ hochwertige, wissenschaftlich fun-
dierte Angebote am Markt platzieren. Im Bereich
der schulischen Bildung ist die interdisziplinäre Zu-
sammenarbeit von Software-Entwicklern, Content-
Lieferanten und den verantwortlichen politischen
Gremien und Entscheidungsträgern unumgänglich,
um sinnvolle und dem Anspruch der Chancengleich-
heit gerecht werdende Lösungen zu entwickeln.
Berücksichtigt werden muss, dass Technologie nicht
notwendigerweise die Antwort auf das Problem der
zukünftigen Teilhabe an Bildung ist.41
Eine weitere Gefahr besteht darin, dass große In-
ternetkonzerne zu Besitzern und Verwaltern des
menschlichen Wissens werden und ihre Hoheit über
Daten für macht- und interessengeleitete Zwecke
missbrauchen. Die Chance, die Monopole der Fach-
verlage durch den Aufbau digitaler Wissensplattfor-
men zu umgehen, könnte sich mittel- bis langfristig
als Trugschluss herausstellen. Hier bedarf es ent-
sprechender gesetzlicher Regulierungen hinsichtlich
Datenschutz sowie Autoren- und Urheberrechte.
Bedrohte Bildung
Im Bereich digitaler (Aus- und Weiter-)Bildung droht
eine Polarisierung zwischen Low-Cost- und Premium-
Angeboten.
22
03
7
Chancen im Zukunfts-
markt 'Digitale Bildung'
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Der Zukunftsmarkt 'Digitale Bildung' birgt zahlreiche
Chancen für Unternehmen, die bereits im Bildungs-
bereich tätig sind oder dort neue Geschäftsfelder
erschließen wollen.
Die exponentiell steigende Menge an Informationen
verlangt nach Lösungen, die es ermöglichen, rele-
vante Wissensinhalte bedarfsorientiert zu filtern, zu
interpretieren, aufzubereiten und zeitnah global zur
Verfügung zu stellen. Vorsprung durch Wissen
bleibt auch in Zukunft in Forschung und Entwick-
lung sowohl im wissenschaftlichen Bereich als auch
in den Innovationsabteilungen der Unternehmen die
Maxime. Semantische Technologien, Big-Data-Ana-
lysen und Wissensmanagement-Systeme müssen
speziell für den Bildungsbereich entwickelt werden,
um eine möglichst hohe Daten- und Informations-
qualität zu gewährleisten sowie Lernende und Leh-
rende optimal zu unterstützen. Die Vernetzung der
verschiedenen Akteure im Bildungsbereich gewinnt
weiter an Bedeutung.
Der Einsatz von Big-Data-Technologien, also die
Möglichkeit große, auch unstrukturierte Datenmen-
gen in Echtzeit auszuwerten, wird es ermöglichen,
Lern- und Lehrverhalten zu analysieren, kontinuier-
Chancen im Zukunftsmarkt 'Digitale Bildung'
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lich zu verbessern und stärker zu individualisieren.
Die Analyse erfolgt nicht mehr allein durch Auswer-
tung der Testergebnisse aufgrund der Parameter
'richtig-falsch' und 'Zeit', sondern auch durch Eye-
Tracking, Überwachung von Vitalparametern,
Messung von Gehirnströmen oder den Einsatz von
Bildverarbeitungssoftware, die Emotionen und Er-
müdungserscheinungen des Lernenden erkennt
und darauf reagiert. Entsprechende adaptive Lern-
systeme dürften in Zukunft deutlich besser auf
individuelle Lernbedürfnisse und -stile eingehen, als
menschliche Lehrer und Trainer. 'Learning
Analytics', die lehrbezogenen Analyse von
Massendaten, birgt die Chance, motivierendere
Lernformen und Lehrmethoden zu entwickeln.42
Für
diese Aufgabe bedarf es der Interaktion zwischen
Fachexperten, Pädagogen, Mediengestaltern und
Softwareentwicklern. In diesen Markt vorstoßende
Unternehmen sind die Nachfolger der traditionellen
Schulbuchverlage. Die Herausforderungen sind
ungleich höher, da Lehrinhalte immer auch multi-
medial, sowie online und offline gedacht werden
müssen. Adaptive und modular aufgebaute digitale
Angebote bieten nicht nur Vorteile hinsichtlich ihrer
Flexibilität (Aktualisierung des Wissens, inhaltliche
und methodische Individualisierung etc.), sondern
können auch global gedacht und vertrieben werden.
Mit steigendem Wohlstand werden Eltern in den
Entwicklungsländern mehr Geld in die eigene
Weiterbildung und in die Ausbildung ihrer Kinder
investieren. In den letzten fünf Jahren hat sich die
Zahl der Internetnutzer in den Entwicklungsländern
verdoppelt.43
Gerade weil digitale Medien Ort und
Zeit des Lernens entkoppeln, eröffnet sich für
Anbieter von Bildungs-Apps ein schnell wachsender
globaler Markt, insbesondere in Regionen, die über
ein mangelhaftes oder kein flächendeckendes
Schulsystem verfügen. Innovative Konzepte zum
Ausbau des mobilen Breitband-Internets sowie die
Entwicklung weniger strom- und datenintensiver
Hard- bzw. Software bieten Chancen für Unterneh-
men der Elektronik- und Telekommunikations-
branche. Entscheidend ist es hier, Geschäftsmodelle
zu entwickeln, die die Lebenssituation, insbeson-
dere die finanziellen Möglichkeiten der Bevölkerung
berücksichtigen. Ein Beispiel ist die kenianische App
Kytabu, über die digitalisierte Schulbücher für einige
Tage oder Wochen auch auszugsweise ausgeliehen
werden können. Die App ist auf einem kosten-
günstigen, in Raten finanzierbaren Tablet vorinstal-
24Chancen im Zukunftsmarkt 'Digitale Bildung'
In Entwicklungsländern eröffnet sich Anbietern von
Bildungsapps und -software, digitalem Content sowie
kostengünstigen Endgeräten mit den richtigen
Geschäftsmodellen ein Zukunftsmarkt.
www.FutureManagementGroup.com
liert und macht Lehrmaterialen erstmals zugänglich
für Kinder aus unteren Einkommensschichten, die
sich dies bislang nicht leisten konnten.44
Während in den ärmeren Regionen der Welt digitale
Medien eine Bildungsinfrastruktur teilweise erst
ermöglichen, wird ihr Einsatz die gut ausgebauten
Bildungssysteme der Industrieländer in den nächs-
ten zehn bis 20 Jahren nachhaltig transformieren.
Die Klassenzimmer der Zukunft sind digital, ausge-
rüstet mit PCs, Tablets, digitalen Whiteboards, 3D-
Beamern etc. Lernumgebungen erweitern sich zu
virtuellen Erlebniswelten, in denen Lerninhalte
durch Virtualisierung, Augmented-Reality-Techno-
logien und Sensorik multisensual erfahrbar werden
und so eine pädagogisch-didaktische Neugestaltung
des Unterrichts ermöglichen. Dabei kommen neue
mobile Endgeräte wie zum Beispiel Smart Watches,
Datenbrillen, falt- und rollbare Displays, vielleicht
sogar auch intelligente Kleidung zum Einsatz.
Gleichzeitig werden Schüler und Lernende mit proji-
zierten Inhalten, Hologrammen etc. über neue
Mensch-Maschine-Schnittstellen intuitiver interagie-
ren können. Die digitalen Klassenzimmer und vir-
tuellen Lernumgebungen der Zukunft eröffnen Her-
stellern und Anbietern in den Bereichen Hardware,
Chancen im Zukunftsmarkt 'Digitale Bildung' 25
www.FutureManagementGroup.com 26Chancen im Zukunftsmarkt 'Digitale Bildung'
Zwei Drittel der deutschen Schüler lernen in der Freizeit mit digitalen
Medien. Lernvideos sind am beliebtesten (41 Prozent), gefolgt von
Online-Kursen (15 Prozent) und Lernspielen (12 Prozent).
45
www.FutureManagementGroup.com 27Chancen im Zukunftsmarkt 'Digitale Bildung'
Software, Services und Content zahlreiche Zu-
kunftsmarktchancen.
Bildungseinrichtungen müssen mit einer entspre-
chend leistungsfähigen IT-und Cloud-Infrastruktur
ausgestattet werden. Offene Standards dürften hier
gegenüber proprietären Lösungen bevorzugt wer-
den, um einerseits die Vernetzung im Bildungswe-
sen zu fördern und andererseits die notwendige
Flexibilität der Systeme sicherzustellen, sich den
durch den technologischen Fortschritt bedingten
Veränderungen anpassen zu können. Entsprechen-
de Systeme und Plattformen benötigen einen pro-
fessionellen 24/7-Remote-Support. Eine besondere
Bedeutung kommt den Themen IT-Sicherheit, Da-
tenschutz sowie Access und Identity Management
zu. Dabei ist der verantwortungsvolle Umgang und
der Schutz der Daten vor Diebstahl, Missbrauch und
Manipulation ebenso wichtig wie die Möglichkeit
eines eindeutigen Identitätsnachweises von Schü-
lern, Auszubildenden und Studierenden in zuneh-
mend virtuellen Lernumgebungen. Der Bereich
Authentifizierung bietet vor allem Anbietern bio-
metrischer Sicherheitstechnologien (via Fingerab-
druck, Iris-Scan, Herzschlagmuster etc.) Potenzial.
Authentifiziert!
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Der weltweite Markt für intelligente Bildungsräume (Hardware, Systeme,
Technologien) wird sich zwischen 2015 und 2020 auf fast 94 Milliarden
US-Dollar mehr als verdoppeln.
46
Chancen im Zukunftsmarkt 'Digitale Bildung' 28
www.FutureManagementGroup.com 29
Services
Menschen Software
Ökosystem: Digitale Bildung
Hardware
Content
Daten Infrastruktur
Bezahlfunktionen
Geschäftsmodell
Das Ökosystem 'Digitale Bildung' umfasst das Schul-
und Hochschulsystem, alle privaten und öffentlichen
Anbieter beruflicher oder persönlicher Aus-, Fort-
und Weiterbildung sowie alle Anbieter der dafür be-
nötigten materiellen und immateriellen Ressourcen.
In den nächsten zehn bis 20 Jahren werden hier
durch Digitalisierung, Virtualisierung und Vernet-
zung zahlreiche neue Finanzierungs- und Geschäfts-
modelle entstehen.
Chancen im Zukunftsmarkt 'Digitale Bildung'
Beispiel Universitäten:
o Kooperationen, um Synergien zu nutzen
und Kosten zu sparen
o Angebot digitaler Lernprodukte auf dem
außeruniversitären Markt
o Unternehmen
o Privatpersonen
o (Private) Bildungsanbieter in anderen
Ländern
o Big Data-basierte Services
o Validierung und Zertifizierung von E-
Wissen
o Werbefinanzierte Angebote
o …
30
Digitalisierung und Virtualisierung werden es er-
möglichen, die besten Talente aus der ganzen Welt
zu rekrutieren, weil eine Bildungseinrichtung in
Zukunft nicht notwendigerweise ein physischer Ort
sein muss. Die mithilfe von Learning-Analytics-
Technologien gewonnenen Daten können Auf-
schluss darüber geben, welche Kandidaten am
besten für das eigene Unternehmen geeignet sind.
Darüber hinaus ließen sich Geschäftsmodelle auch
auf dem Matchen entsprechender Datenprofile mit
den Anforderungen anderer Unternehmen oder des
Arbeitsmarktes allgemein gründen.
Die Digitalisierung wird verändern, was wir wie, wo
und wann lernen. Gleichzeitig wird sie genau das
uns und anderen transparent machen. Und mit
hoher Wahrscheinlichkeit erfahren wir so mehr über
unsere Lernstrategien, Fähigkeiten und Potenziale
als durch das reine Abfragen von Wissen.
Private Bildungseinrichtungen erfreuen sich zuneh-
mender Beliebtheit. In Deutschland liegt der Anteil
der Bildungsausgaben der öffentlichen Hand am
Bruttoinlandsprodukt immer noch unter dem OECD-
und EU-Durchschnitt.47
Gleichzeitig steigen die An-
sprüche der Eltern an die Qualität der Ausbildung
ihres Nachwuchses. Zwischen den Schuljahren
1992/93 und 2012/13 ist die Zahl der Privatschulen
in Deutschland um rund 75 Prozent gestiegen.48
Der sich vor allem in den USA abzeichnende Trend,
dass Risikokapitalgeber oder Unternehmen Träger
von Bildungseinrichtungen werden, könnte Schule
machen und in Zukunft auch in Deutschland und
anderen Ländern die Privatisierung der Bildung
vorantreiben. Dass Forschung und Lehre dann
stärker an wirtschaftlichen Interessen ausgerichtet
würden, muss kein Nachteil sein. So kann eine
Bildungseinrichtung spezifische Schwerpunkte
setzen und Schüler und Studierende im Kompetenz-
oder Aufmerksamkeitsbereich des Trägers gezielt
ausbilden und fördern. Die Unternehmen profitieren
davon, dass sie im 'War for Talents' schon zu einem
sehr frühen Zeitpunkt zukünftige Leistungsträger
identifizieren, mit der eigenen Unternehmenskultur
vertraut machen und an sich binden können.
Chancen im Zukunftsmarkt 'Digitale Bildung'
Digitalisierung und Privatisierung ermöglichen eine
stärker an den Bedürfnissen des Arbeitsmarktes
orientierte Ausbildung sowie eine gezieltere Mitarbeiter-
rekrutierung der Unternehmen im 'War for Talents'.
www.FutureManagementGroup.com 31
Chancen im Zukunftsmarkt 'Digitale Bildung'
Der Einsatz von Big Data und Learning Analytics
bietet Chancen für zahlreiche Geschäftsmodell-
Innovationen. Daten sind eine Schlüsselressource
im Zukunftsmarkt 'Digitale Bildung'.
Durch hohe IT-Sicherheit, Schutz der Privatsphäre
sowie Transparenz und Entscheidungsgewalt über
die Datenverwendung können Unternehmen die
Kundenakzeptanz von Learning Analytics erhöhen
und ihre Wettbewerbsposition verbessern.
Kostenpflichtige Apps und Subskriptionsmodelle in
den Bereichen Zugang zu Wissen und Wissens-
erwerb eröffnen sowohl Bildungs- als auch Dritt-
Anbietern kontinuierliche Umsatzchancen.
Durch Individualisierung, zeitliche Flexibilisierung
und weltweiten Zugriff können mit digitalen
Bildungsangeboten neue Zielgruppen erschlossen
werden (Ältere, Berufstätige, Menschen in
Entwicklungsländern etc.).
Virtualisierungstechnologien sowie innovative
Kommunikations- und Mensch-Maschine-Schnitt-
stellen verändern die Form, wie wir lernen, und
stellen ein attraktives Segment im Zukunftsmarkt
'Digitale Bildung' dar.
Internet-Plattformen bieten die Möglichkeit,
verschiedene Bildungsangebote und -dienst-
leistungen zu bündeln und intelligent miteinander
zu verzahnen.
Die Validierung und Zertifizierung von E-Wissen
eröffnet Bildungsanbietern, Verlagen, Berufsver-
bänden etc. die Chance, sich durch Qualitäts-
sicherung Wettbewerbsvorteile im Zukunftsmarkt
'Digitale Bildung' zu verschaffen.
Digitale Angebote, die den Schwerpunkt auf die
Vermittlung von Kompetenzen und den Nachweis
des Kompetenzerwerbes legen, gewinnen
gegenüber rein wissensorientierten Lösungen an
Bedeutung.
Die Nachfrage nach Implementierung, Integration,
Betrieb und Support von IT- und Cloud-Infrastruk-
turen sowie elektronischen Geräten und Medien
wird mit der Digitalisierung von Lernumgebungen
stark ansteigen.
Kooperationen und Standards bilden die Voraus-
setzung für die Entwicklung zukunftssicherer
Geschäftsmodelle (Open-Source-Ansatz anstatt
proprietärer Lösungen).
www.FutureManagementGroup.com 32
 Welche Chancen und Bedrohungen ergeben
sich durch die Digitalisierung von Wissen und
Methoden des Wissenserwerbs für Ihr
Unternehmen?
 Welche neuen Wettbewerber und Start-ups
treten mit innovativen Produkten und
Lösungen in Ihren Markt ein?
 Mit welchen neuen oder bestehenden
Produkten, Dienstleistungen und Lösungen
können Sie am Zukunftsmarkt 'Digitale
Bildung' partizipieren?
 Mit welchen Unternehmen und Bildungsein-
richtungen können Sie Partnerschaften ein-
gehen, um innovative Geschäftsmodelle zu
entwickeln?
 Welche neuen Zielgruppen können Sie mit
digitalisierten Bildungsangeboten erschließen?
 Wie können Sie digitalisierte Bildungsange-
bote nutzen, um High Potentials für Ihr
Unternehmen zu rekrutieren oder Ihre
Mitarbeiter besser aus- und weiterzubilden?
Sind Sie ausreichend auf den
Bildungsmarkt der Zukunft vorbereitet?
www.FutureManagementGroup.com 33
Machen Sie Ihre Vision und
Strategie zukunftsrobuster!
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Zukunftsmarkt 'Digitale Bildung'
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Nächste Schritte:
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erarbeiteten Ergebnisse bieten Orientierung und motivieren.
Abschluss:
Wir lassen den Tag im angenehmen Miteinander ausklingen.
Kontakt
Quellen
35
1
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Trillion, Analysis Shows, Link, Veröffentlichungsdatum:
07.01.2013, Abrufdatum: 12.02.2015
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Veröffentlichungsdatum: 25.09.2014, Abrufdatum:
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21.02.2014, Abrufdatum: 10.02.2015
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Applications, User Type, Region - Global Forecast to 2020,
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Foresight Zyklus II, Düsseldorf (Link)
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RAND Corporation (2015): Education, technology and
connectedness. Global societal trends to 2030: Thematic
report 2, Santa Monica/Cambridge (Link)
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Veröffentlichungsdatum: 02.12.2014, Abrufdatum:
21.08.2015
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Veröffentlichungsdatum: 2015, Abrufdatum: 21.08.2015
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Berlin (Link)
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Tech) and Smart Classrooms Market worth 93.76 Billion
USD by 2020, Link, Veröffentlichungsdatum: 14.08.2015,
Abrufdatum: 14.08.2015
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Statistisches Bundesamt (2014): Bildung und Kultur.
Private Schulen. Fachserie 11. Reihe 1.1, Wiesbaden (Link)
www.FutureManagementGroup.com
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  • 2. www.FutureManagementGroup.com 2 Inhalt Einführung Seite 3-6 01 Zukünftige Wissensver- mittlung und -aneignung Individualisierung der Wissensaneignung Neue Player im Geschäft mit dem Wissen Künstliche Intelligenz als persönliche Assistenz E-Learning und neue Bildungsplattformen Automatisierung Seite 7-16 02 Bedrohte Bildung Ende der klassischen Lehre Outsourcing von Wissen Intelligente Maschinen Digitale Spaltung Demokratisierung vs. Privatisierung der Bildung Wissensmonopole Seite 17-21 03 Chancen im Zukunfts- markt 'Digitale Bildung' Learning Analytics und adaptive Lernsysteme Entwicklungsländer Digitale Klassenzimmer und virtuelle Lernumgebungen Biometrie und Datenschutz Private Bildungsreinrichtungen und 'War for Talents' Seite 22-34 Quellen Seite 35-36
  • 3. Der vorliegende Market Foresights beschäftigt sich mit einem der umsatzstärksten Zukunftsmärkte: dem Bildungsmarkt. Es wird prognostiziert, dass im Jahr 2017 weltweit 6,3 Billionen US-Dollar im Bildungsmarkt ausgegeben werden. Zwischen 2012 und 2017 wird der Markt um 7,4 Prozent pro Jahr wachsen.1 Ein Markt mit so hohen Umsätzen und einer derar- tigen Wachstumsrate verspricht, dass Bildung ein lukratives Geschäftsfeld bleiben wird, das zahlreiche Zukunftsmarktchancen birgt. Dabei wird der entstehende Bildungsmarkt nur mehr wenig mit dem klassischen Bildungswesen zu tun haben. Das grundsätzliche Ziel des Bildungssystems ist es, gebildete Menschen hervorzubringen. Das deutsche Wort "Bildung" bezeichnet vor allem jene Personen und Institutionen, die den Bildungsauftrag inne haben, um eine neue Generation von Schülern, Studenten oder Auszubildenden mit jenem Wissen zu versorgen, das für die Zukunft benötigt wird. Das Lehren und Erziehen sind ihre vornehmsten Aufgaben. Die Lehre zielt dabei auf die Implemen- tierung des Wissens und Erziehung auf die Formung der Persönlichkeit des Auszubildenden. Einführung 3
  • 4. www.FutureManagementGroup.com 4 Bewunderte man in vergangenen Zeiten voller Ehrfurcht Universalgelehrte wie Albertus Magnus oder Gottfried Wilhelm Leibniz, denen nachgesagt wurde, das Wissen ihrer Zeit zu überblicken und in sich zu vereinen, so hätte man heute im gleichen Maße Zweifel an einer Person, die dieses von sich behaupten würde. Der Informations- und Wissens- zuwachs in den vergangenen Jahren verlief nicht linear, sondern exponentiell, und wir benötigen heute Rechenzentren von enormer Kapazität sowie ausgefeilte Algorithmen, um das zu wissende Wissen irgendwie noch für den Menschen über- schaubar und zugänglich zu halten. Das Wissen verdoppelt sich mittlerweile innerhalb nur weniger Jahre – mit weiter ansteigender Geschwindigkeit. Durch die Wissensexplosion sowie die buchstäbliche Allgegenwart dieses Wissens via internetfähiger Geräte in den Händen von Milliarden Menschen steht die Rolle der Wissensvermittler und der Bildungseinrichtungen vor einem dramatischen Wandel. Was ist wie lange überhaupt wissenswert? Den veränderten Rahmenbedingungen müssen auch die Lehrpläne und Lehrmittel Rechnung tra- gen, um nicht ständig vom rasanten Wandel über- holt zu werden, teilweise noch, bevor sie überhaupt in Kraft getreten sind oder im Unterricht Anwen- dung gefunden haben. Agiles Lernen dürfte vor dem Hintergrund von Beschleunigung, Wissens- wachstum und zunehmender Komplexität ein wesentlicher Bestandteil zukünftiger Bildungskon- zepte sein. Hand in Hand mit dem wissenschaft- lichen und technologischen Fortschritt und der Wissensexplosion geht, dass Kinder und Jugend- liche heute für Berufe ausgebildet werden, die es in absehbarer Zeit aufgrund der fortschreitenden Automatisierung im Bereich der Wissensarbeit nicht mehr geben wird.2 Andererseits werden nach einer bereits 1999 abgegebenen Einschätzung des U.S. Department of Labor 65 Prozent der gegenwärtigen Schüler in Berufen tätig sein, die zur Stunde noch gar nicht existieren.3 Auch in Bezug auf die Trägerschaft des Bildungs- systems deuten sich Veränderungen an. Der Staat, bislang hoheitlicher Verwalter des Bildungssystems, könnte aufgrund der steigenden Staatsverschul- dung und zunehmender Finanzierungsprobleme das Schul- und Bildungswesen in Zukunft nicht mehr in jenem Umfang unterstützen und fördern, wie dies noch zum Beginn des 21. Jahrhunderts der Fall war. In zunehmendem Maße werden Unternehmen, Einführung Ein großer Teil der heutigen Schüler wird später in Berufen arbeiten, die es heute noch gar nicht gibt, stattdessen aber auf Tätigkeiten vorbereitet, die zunehmend der Automatisierung zum Opfer fallen.
  • 5. www.FutureManagementGroup.com 5 4,4 44 0 10 20 30 40 50 2013 2020 Einführung Das Volumen der weltweit jährlich erzeugten Datenmenge wird sich zwischen 2013 und 2020 verzehnfachen. 4 in Zettabyte
  • 6. www.FutureManagementGroup.com 6 Investoren oder gemeinnützige Organisationen im Bildungsbereich aktiv und beginnen damit, diesen unter oftmals betriebswirtschaftlichen Gesichts- punkten zu einem lukrativen Markt zu transfor- mieren.5/6 Während Lehrpersonen wünschen, noch mehr Einfluss auf die pädagogischen Modelle und Konzepte zu haben7 , geht ein möglicher Trend dahin, dass die Pädagogik zusehends abgelöst wird durch die Prinzipien der Mitarbeiterführung in Unternehmen. Die Lehrinhalte werden nach den Maßstäben der Brauchbarkeit für die wirtschaft- lichen Belange und die Sicherstellung der interna- tionalen Wettbewerbsfähigkeit ausgewählt. Die Klassenzimmer und Ausbildungsstätten werden so zum teilweise ideologischen Austragungsort des Kampfes zwischen einem Festhalten am alther- gebrachten und seit Jahrhunderten kaum verän- derten Konzept der Allgemeinbildung8 und dem durch (volks-)wirtschaftliche Interessen geleiteten Blick auf die potenzielle spätere Nützlichkeit. Einen dritten Weg markiert die Forderung nach der För- derung der kreativen und analytischen Fähigkeiten, gleichgültig durch welchen Unterrichtsgegenstand dies geschehen mag.9 Die Bildungsräume selbst (Klassenzimmer, Vorle- sungssaal etc.) werden durch die Digitalisierung zunehmend in Frage gestellt, wenn von jedem Ort aus Zugriff auf das Internet möglich ist, wenn Lernapplikationen, Online-Unterricht und -Vorle- sungen, Bildungs-Games u.v.m. sich weiter rasant vermehren und Kinder bereits im Vorschulalter den Umgang mit smarten und mobilen Endgeräten gewohnt sind. Am Ende bedarf es, wie Sugata Mitra in seinen Experimenten zum 'Self-Teaching" aufzeigt, nur eines öffentlich zugänglichen und internetfähigen Computers, damit Menschen beginnen, in den Ozean des verfügbaren Wissens einzutauchen.10 Bildungsinhalte werden zunehmend virtualisiert und damit vielleicht auch weiter demo- kratisiert werden. In Zukunft lernen wir ortlos, frei von festgelegten Stundenplänen und mit anderen vernetzt. Wir lernen immer öfter 'on demand' – und das ein Leben lang. Grundsätzlich wird uns verstärkt die Frage umtreiben, welche Fähigkeiten in Zukunft hoch im Kurs stehen werden, die nicht ohne Weiteres von Maschinen übernommen werden können, und wie uns umgekehrt künstliche Intelligenz beim Lernen unterstützen kann. Einführung In Zukunft lernen wir 'on-demand' von jedem Ort aus und werden dabei von innovativen Endgeräten und Interfaces sowie künstlicher Intelligenz unterstützt.
  • 8. www.FutureManagementGroup.com 8 Welche Trends beeinflussen den Bildungsmarkt der Zukunft? 8 Robotisierung Big Data AnalyticsAutomatisierung Veränderte Lebens- und Arbeitsverhältnisse Wissenswachstum Zunehmende Komplexität Informatisierung Künstliche Intelligenz Automatisierung der Wissensarbeit Herausforderung StaatsfinanzenKnappheit qualifizierter Arbeitskräfte Zunehmende Arbeitslosigkeit gering Qualifizierter
  • 9. www.FutureManagementGroup.com Zukünftige Wissensvermittlung und -aneignung 9 Das Schulsystem ist immer auch ein Spiegelbild dessen, was eine Epoche prägt. Als König Friedrich Wilhelm I. im Jahr 1717 das Edikt zur allgemeinen Schulpflicht hoheitlich erließ, war es das Ziel der schulischen Ausbildung, brave Untertanen und gute Soldaten hervorzubringen. Im Industriezeitalter sollte die Schule Arbeiter hervorbringen, die die grundlegenden Fähigkeiten des Lesens, Schreibens und Rechnens beherrschten und dadurch auf die Arbeit in den Fabriken vorbereitet wurden. Die neuhumanistische Bildungsreform des 19. Jahr- hunderts zielte darauf ab, den Erfordernissen des Welthandels zu entsprechen, indem man begann, sich den lebendigen Fremdsprachen und den Natur- wissenschaften zuzuwenden. Das neuhumanis- tische Bildungssystem ist jenes, das bis in die Ge- genwart vorherrschend ist und im Wesentlichen unser Verständnis von Bildung prägt.11 Bis zum Jahr 2030 dürfte sich dieses Bildungsver- ständnis radikal geändert haben. Auch im digitalen Zeitalter steht das Erlernen von Fremdsprachen im Zentrum. Diese Sprachen heißen aber C, Java, Objective-C, C++, PHP, Python oder Swift, um nur einige zu nennen. Digitale Kompetenzen gewinnen massiv an Bedeutung. Alle Wissenschaften, die direkt oder indirekt Auswirkungen auf die Infor- mations- und Kommunikationstechnologien haben, werden gebraucht und damit auch gefördert, insbe- sondere Mathematik und Physik. In dem Maße, wie sich die Digitalisierung zu einem immer wichtigeren Faktor zukünftigen Wirtschaftswachstums ent- wickelt, steigt der Fachkräfte- und damit der Ausbil- dungsbedarf in den betreffenden Berufsfeldern. Gleichzeitig profitiert eine steigende Zahl von Menschen in den Entwicklungs- und Schwellen- ländern von der Digitalisierung, da ihnen der Zugang zum Internet erstmals auch den Zugang zu Wissen und Bildung ermöglicht oder zumindest erleichtert. Damit erhöhen sich auch die individuel- len sozialen und wirtschaftlichen Entwicklungs- und Aufstiegschancen. Vor allem die rasant wachsenden Mittelschichten in diesen Ländern werden in Zu- kunft verstärkt Bildungsangebote nachfragen. Beim Auf- und Ausbau öffentlicher Bildungssysteme müssen die entsprechenden technologischen Infra- strukturen geschaffen werden. Die Ausbildungs- dauer nimmt gerade in den bislang benachteiligten Regionen der Erde deutlich zu. Für den Mittleren Osten und Nordafrika wird ein Anstieg der durch- schnittlichen Ausbildungsdauer von 7,1 Jahren Bis zum Jahr 2030 wird sich unser Bildungsverständnis radikal verändert haben. Digitale Kompetenzen gewinnen signifikant an Bedeutung.
  • 10. www.FutureManagementGroup.com 10 im Jahr 2012 auf etwa 8,7 Jahre im Jahr 2030 prognostiziert.12 Bis zum Jahr 2030 wird die Weltbevölkerung von heute 7,3 Milliarden auf 8,5 Milliarden Menschen wachsen.13 Davon werden dann rund fünf Milliarden Menschen der Mittelschicht angehören.14 Die Zahl vermittelt einen Eindruck vom zukünftigen Potenzial des Bildungsmarktes. Er ist zugleich Motor und Gewinner der global wachsenden und wissenshung- rigen Mittelschichten. Bildung und Wissensvermittlung fand zu allen Zeiten dort statt, wo umfassendes Wissen und Hilfeleistung in der Wissensanwendung in konzen- trierter Form vorzufinden war. In schriftlosen Gesellschaften ging man zu den Weisen, um von diesen Rat und Erkenntnis zu erhalten. Sobald eine Kultur der Schrift mächtig war, wurden Bibliotheken und Archive angelegt, um Informationen und Wissen zu bewahren und den kommenden Genera- tionen zu überliefern. Die so gespeicherten Infor- mationen wurden durch Beamte und Schriftkundige katalogisiert und systematisiert, damit das Wissen zugänglich und abrufbar blieb. Um diese Archive Zukünftige Wissensvermittlung und -aneignung
  • 11. www.FutureManagementGroup.com 11 und Bibliotheken bildeten sich die ersten Schulen. Die privaten Schulen des antiken Griechenlands, die Grammatik- und Rhetorikschulen Roms, die Klosterschulen und Universitäten des Mittelalters, die Konfessionsschulen während Reformation und Aufklärung, die Grundschulen bis hin zum Schul- und Universitätswesen der Gegenwart sind Erben dieser Jahrtausende alten Tradition. Wissen galt als etwas Exklusives und manchmal auch Heiliges, was sich nicht zuletzt auch in der Architektur der Gebäude äußerte, die der Wissensbewahrung und – vermittlung dienten. Das heutige und zukünftige Zentrum des gesam- melten Wissens ist das Internet. Mit dem Internet und der Digitalisierung sämtlicher Informationen werden physische Bibliotheken und Archive, ja selbst die Publikation physischer Informationsträger wie Bücher oder Zeitschriften zunehmend über- flüssig. Wissen ist damit theoretisch jederzeit, über- all und für jeden zugänglich, der über ein internet- fähiges Endgerät und einen Internetzugang ver- fügt. Weltweit werden Milliarden in den Ausbau der Netze investiert. Zunehmend sollen auch entlege- nere und schwach entwickelte Regionen an das In- ternet angeschlossen werden. An entsprechenden Konzepten und Projekten arbeiten Konzerne wie Google, Facebook, Virgin oder SpaceX.15/16/17 Um das Ziel einer vernetzten Dritten Welt zu erreichen, sollen zum Beispiel kostenlose Angebote geschaf- fen, Satelliten in die Erdumlaufbahn gebracht sowie Drohnen und umfunktionierte Wetterballons einge- setzt werden. Laut 'Internet.org', einem Zusam- menschluss von Facebook, Ericsson und Qualcomm, wird das globale Internet zwischen 2018 und 2023 soweit ausgebaut sein, dass mit jedem Smartphone darauf zugegriffen werden kann.18 Andere Studien gehen davon aus, dass 2020 mindestens die Hälfte der Weltbevölkerung mobilen Internetzugriff hat.19 Wenn das Bildungswesen immer verknüpft ist mit jenen Orten, an welchen Wissen bewahrt, zugänglich gehalten und ausgetauscht wird, dann wird die Zukunft der Wissensvermittlung untrennbar mit dem Internet verbunden sein, ebenso wie der darauf gründende Bildungsmarkt. Die Prognosen sprechen eine eindeutige Sprache: Das Volumen der pro Jahr generierten digitalen Datenmenge wird sich bis zum Jahr 2020 auf mehr als 40.000 Exabyte gegenüber 2013 verzehnfachen. Ein Gespür dafür was diese Zahl bedeutet, bekommt man, wenn man bedenkt, dass die Gesamtheit 30 59 25 50 71 45 Weltweit Entwickelte Länder Entwicklungsländer in Prozent Zugang zum mobilen Internet20 2013 2020 Zukünftige Wissensvermittlung und -aneignung
  • 12. www.FutureManagementGroup.com 12 aller gedruckten Werke in digitaler Form auf 0,2 Exabyte geschätzt wird.21 Aufgrund der von den modernen Informations- und Kommunikationstechnologien hervorgebrachten unüberschaubaren Menge an neuen, redundanten und oftmals auch wertlosen Informationen bedarf es einer zunehmenden Koppelung von Wissen und Systemen. Semantische Technologien und Wissens- systeme, die der Filterung, der Erzeugung, Verar- beitung, Strukturierung und Speicherung von Wissen dienen, gewinnen in zunehmendem Maße an Bedeutung. Bei den auf Künstlicher Intelligenz (KI) basierenden Expertensystemen wird sich der weltweite Umsatz von rund drei Milliarden US-Dollar im Jahr 2013 auf mehr als zwölf Milliarden US-Dollar im Jahr 2024 mehr als vervierfachen. Der Markt für künstliche neuronale Netze wird im gleichen Zeitraum von 330 Millionen US-Dollar auf 4,6 Milliarden US-Dollar wachsen.22 Eine Unterstützung durch KI wird für all diejenigen Unternehmen notwendig sein, die geord- netes und für den Unterricht bestimmtes Wissen anbieten oder Lehrmittel zur Verfügung stellen und aktuell halten wollen. Doch nicht nur Unternehmen greifen auf KI zurück, um diejenigen Informationen herauszufiltern, die für die Bildung relevant sein könnten. Durch einen sogenannten 'Intelligent Personal Assistant' werden die Besitzer von smarten Endgeräten auf Anfrage mit den von ihnen gesuch- ten Informationen versorgt werden. Dies gilt nicht nur für die Suche nach dem nächstgelegenen italie- nischen Restaurant, sondern auch für spezielle Wissensfragen zur persönlichen Weiterbildung. Beispiele solcher Intelligent Personal Assistants sind Apples 'Siri', Googles 'Google Now' und Samsungs 'S Voice'. Dem Markt für intelligente persönliche Assistenzsysteme wird eine vielversprechende Zukunft vorhergesagt. Nach Schätzungen wird der globale Markt von 352 Millionen US-Dollar im Jahr 2012 auf etwa drei Milliarden US-Dollar im Jahr 2020 wachsen.23 Intelligente persönliche Assistenten werden uns in Zukunft auch im Bereich der individuellen Bildung unterstützen. Unser Einkaufs-, Ernährungs- und Bewegungsverhalten wird bereits heute von Sen- soren und Algorithmen gemessen, analysiert und ausgewertet. Entsprechend werden uns Vorschläge gemacht, welches weitere Produkt für uns interes- Zukünftige Wissensvermittlung und -aneignung Künstliche Intelligenz und Big Data Analytics: Intelligente persönliche Assistenten werden uns in Zukunft im Bereich der individuellen Bildung unterstützen.
  • 13. www.FutureManagementGroup.com sant sein könnte, welches Lebensmittel wir auf- grund seiner Inhaltsstoffe oder seines hohen Kalorienwertes vielleicht besser nicht konsumieren oder wie viele Schritte wir noch machen sollten, um einen gesundheitsfördernden Tagesdurchschnitt zu erreichen. Ähnliches wird sich zukünftig auch im Bildungsbereich zutragen. Algorithmen werden die Lehrmethoden und -inhalte sowie den Fortschritt im Lehrstoff individuell an den einzelnen Lernenden anpassen. Mithilfe von Big Data-Analytics können Lernfortschritte überwacht, verglichen, vorher- gesagt und optimiert werden. Beispiele sind das Bildungsprogramm des Start-ups Knewton und Carnegie Learning.24/25 Die Digitalisierung wird das gesamte Bildungswesen in naher Zukunft komplett transformieren und damit auch die Rolle der verschiedenen Institutio- nen und Funktionsträger in der Bildungslandschaft. Von dieser Transformation profitieren werden vor allem die neuen Hüter des Wissens. Hier ist allen voran Google zu nennen. Mit vielen Initiativen hat der Internet-Gigant Wissen gesammelt, digitalisiert und online zugänglich gemacht. Neben der Suchma- schine selbst ist Google Books eines von vielen Beispielen, mit denen das Unternehmen sich für Zukünftige Wissensvermittlung und -aneignung 13
  • 14. www.FutureManagementGroup.com 14 Der weltweite Markt für digital unterstütztes Lernen (Hardware, Software, Services und Content) wird sich bis 2020 auf rund 450 Milliarden US-Dollar vervierfachen. 26 Zukünftige Wissensvermittlung und -aneignung
  • 15. www.FutureManagementGroup.com 15 den Bildungsbereich relevant gemacht hat und es auch zukünftig bleiben wird. Neben jenen Unternehmen, die Wissensinhalte digitalisieren und digitalisiert zur Verfügung stellen, werden in Zukunft vor allem Anbieter erfolgreich sein, die dabei helfen, die Wissensflut zu managen und für den individuellen Bildungsbedarf zugänglich zu machen. Neben zahlreichen Start-ups sind in diesem Bereich auch große Konzerne wie Apple und Google tätig. In ihren App-Stores für iOS und Android stellen sie unzählige Bildungs- und Lern- applikationen zur Verfügung, die die Lernenden, egal welcher Altersgruppe sie angehören, dabei unterstützen, sich Lerninhalte auf möglichst intui- tive und spielerische Art und Weise anzueignen. Der Marktanteil von Bildungsapplikationen für Smartphones liegt bei sieben Prozent, das ist Rang vier nach den Applikationen für Spiele, Unterhaltung und Dienstprogramme.27 Der weltweite Markt für mobiles Lernen wird sich zwischen 2015 und 2020 auf rund 38 Milliarden US-Dollar nahezu verfünf- fachen.28 Ein weiterer Wachstumsbereich sind die sogenannten 'Serious Games', also digitale Spiele, die die Lücke zwischen Bildung und der Anwendung von Wissen zu schließen versuchen. Die spielhaften Elemente sollen den Spaß am Lernen erhöhen. Bis 2020 wird sich der Markt für entsprechende Bil- dungsspiele auf 5,4 Milliarden US-Dollar mehr als verdoppeln.29 Den Entwicklern von Bildungsapplikationen und digitalen Lernangeboten kommt in Zukunft verstärkt eine Rolle zu, die bislang fast ausschließlich den Lehrpersonen zugesprochen wurde: Sie sind wesentlich für die Vermittlung von Bildungsinhalten zuständig. Einen innovativen Ansatz verfolgt Curriculet. Bildungseinrichtungen können über die Plattform für einen bestimmten Zeitraum E-Books ausleihen und ihren Schülern zur Verfügung stellen. Die Anschaffung der meist teureren physischen Bücher entfällt. Zudem können die Lehrer die elektronischen Bücher mit zusätzlichen interaktiven Elementen anreichern, wie zum Beispiel Quizfragen zum Inhalt. Ziel ist es, das Leseverständnis zu fördern.30 Neben E-Books, Apps & Co. bietet das Internet auch die Möglichkeit, Vorlesungen und Unterrichts- einheiten der renommiertesten Bildungseinrich- tungen der Welt von überall aus zu verfolgen. Die Zukünftige Wissensvermittlung und -aneignung E-Books, Apps und Gamification: Ubiquitäres und mobiles Lernen gewinnt weiter an Bedeutung.
  • 16. www.FutureManagementGroup.com 16 Lehrinhalte können kostenlos und zu jeder Zeit angezeigt werden. Die beispielsweise von Udacity und Coursera angebotenen 'Massively Open Online Courses' oder kurz MOOCs werden sich als ein Bil- dungsinstrument der Zukunft durchsetzen, sofern es sich nicht nur um ins Netz gestellte Vorlesungen handelt, sondern sie mit innovativen Komponenten des E-Learnings zu einem neuen Lernerlebnis ver- knüpft sind. Die Expertenkommission Forschung und Innovation (EFI) betrachtet MOOCs als Chance auch für die deutsche Hochschullandschaft.31 Der rasante Wissenszuwachs, komplexe Biographien und die Notwendigkeit, sich immer wieder neue Fähigkeiten und Fertigkeiten anzueignen, sprechen für Lösungen wie die MOOCs, die Bildung 'on- demand' bieten.32 Vergleichbare Angebote gibt es auch für andere Bildungsabschlüsse und -bedarfe, etwa die Lernplattform Sofatutor für Schüler oder die unzähligen Lehr- und Lernvideos auf YouTube. Die Korrektur von schriftlichen Arbeiten und Prü- fungsaufgaben könnte, sofern diese in elektro- nischer Form vorliegen, in Zukunft in einem weitaus stärkeren Maße automatisiert erfolgen. Multiple- Choice-Aufgaben werden unmittelbar bewertet sowie Haus- und Abschlussarbeiten durch einen Online-Abgleich standardisiert auf mögliche Plagiate hin überprüft.33 Im Jahr 2030 dürfte ein digital unterstützter Lehrer deutlich mehr Schüler und Studenten erreichen als heute. Vielleicht werden Wissenschaftler auch zu reinen Content-Lieferanten für professionell von spezialisierten Dienstleistern produzierte Kurse.34 Das heißt: Lehrpersonal könnte weiter reduziert und teilweise durch intelligente Software ersetzt werden – oder aber es bliebe mehr Zeit für die Forschung, den Erwerb von Drittmitteln etc. Ohnehin werden mehr Risikokapitalgeber und Unternehmen in den Bildungsbereich einsteigen. Ursachen dieser Ent- wicklung sind die Finanzprobleme vieler Staaten und der zunehmende Konkurrenzdruck aus den aufstrebenden Ländern. Das Schul- und Bildungs- wesen der Zukunft dürfte deutlich wirtschaftsorien- tierter sein als heute. Gefördert werden alle Fächer, Unterrichtsgegenstände und Fähigkeiten, von denen der Wirtschaftsstandort Deutschland mittel- bis langfristig profitieren wird. Für andere Disziplin- en werden die Ressourcen knapper ausfallen. Die neuen Förderer und Träger werden die Bildungsein- richtungen zudem weniger nach den Prinzipien der Pädagogik als denen des Managements führen.35 Zukünftige Wissensvermittlung und -aneignung Präsenz oder Abwesenheit? Teile der Lehre werden sich in virtuelle Bildungsräume verlagern.
  • 18. www.FutureManagementGroup.com 18 Die Entwicklung des Bildungswesens hin zum Bil- dungsmarkt hat vielfältige Implikationen. Auch wenn davon auszugehen ist, dass es zu keiner voll- ständigen Virtualisierung des Bildungswesens kom- men wird – was die komplette Auflösung der ge- genwärtigen Bildungsinfrastruktur zur Folge hätte – und Einrichtungen wie Schulen und Universitäten auch in Zukunft ihre Bedeutung haben werden, so wird sich doch das Berufsbild derer, welche an diesen Einrichtungen tätig sind, radikal wandeln. Die Wissensvermittlung wird zunehmende digital unterstützt erfolgen und sich teilweise in den virtuellen Raum verlagern. Die eigentliche Lehre könnte medientauglichen Experten anvertraut werden, die nicht mehr dem Lehrpersonal einer einzelnen Bildungseinrichtung angehören müssen. Der Beruf des klassischen Lehrers wird sich damit zunehmend zum Tutor, pädagogischen Unterstützer und Coach/Motivator beim Vorgang der Wissensan- eignung wandeln. Die Digitalisierung der Bildungs- räume, also zum Beispiel der Einsatz von Smart Boards, Augmented-Reality-Brillen etc. im Klassen- zimmer, dürfte zudem einen Teil des Lehrpersonals vor die Herausforderung stellen, sich die notwen- dige Soft-, Hardware- und Medienkompetenzen an- Bedrohte Bildung
  • 19. 19 eignen zu müssen. Doch nicht nur die Wissensver- mittlung durch klassische Lehrpersonen ist in Frage gestellt, sondern auch die Wissensaneignung selbst. Wenn es in Zukunft möglich sein wird, zu jeder Zeit und von jedem Ort aus Künstliche Intelligenz über unterschiedliche mobile Endgeräte zu konsultieren und Wissen abzurufen, dann wird der Erwerb von Wissen im Prinzip überflüssig und verfällt zu einer reinen Gedächtnisübung. Einen Schritt weiter gehen intelligente Assistenzsysteme, wenn sie mit Aug- mented-Reality-Anwendungen verknüpft werden. Entsprechende Lösungen könnten sogar das Erlern- en praktischer und handwerklicher Fähigkeiten teilweise obsolet machen. Im 1999 erschienen Science-Fiction-Film 'The Matrix' konnten sich die Helden der Trilogie über eine Gehirn-Maschine-Schnittstelle Informationen und Fähigkeiten direkt ins Gehirn einspeisen lassen. Die so gewonnenen Erkenntnisse konnten, sofern es sich um reine Wissensinhalte handelte, direkt angewendet werden. An einer derartigen, gegen- wärtig vielleicht noch als utopisch zu bezeichnenden technologischen Lösung des Wissenserwerbs wird seitens verschiedener Einrichtungen geforscht. Sollten wir uns Wissen eines Tages tatsächlich über neuronale Schnittstellen direkt ins Gehirn 'down- loaden' können, würde das Lernen im herkömm- lichen Sinne gänzlich entfallen. Eine nicht zu unterschätzende Gefahr liegt darin, im Bildungsbereich den Fokus auf abfragbares oder aus wirtschaftlicher Perspektive kurzfristig 'nütz- liches' Wissen zu legen, das ohnehin zunehmend outgesourct wird. In den nächsten zwei Jahrzehn- ten können durch die Digitalisierung auch im Be- reich der Wissensarbeit zahlreiche Funktionen automatisiert werden, was zu Arbeitsplatzverlusten führen wird.36 Im Jahr 2025 werden intelligente Systeme im Bereich der Wissensarbeit weltweit ein zusätzliche Arbeitsproduktivität leisten, die 100 bis 140 Millionen Vollzeitstellen entspricht.37 Die ent- scheidende Frage ist also, was müssen wir heute lernen, um morgen nicht durch eine intelligente Maschine ersetzt zu werden? Fähigkeiten wie Krea- tivität, Flexibilität, Team-, Problemlösungs- und Lernfähigkeit sowie interkulturelle Kompetenz werden gegenüber reinen Wissensinhalten in der Bildung weiter an Bedeutung gewinnen.38/39 Unter Umständen werden auch diejenigen Disziplinen aufgewertet, die auf den ersten Blick einen gerin- geren unmittelbaren wirtschaftlichen Nutzen haben: Bedrohte Bildung Was müssen wir heute lernen, um morgen nicht durch eine intelligente Maschine ersetzt zu werden? Fähigkeiten gewinnen gegenüber Wissensinhalten weiter an Relevanz.
  • 20. www.FutureManagementGroup.com Digitale Spaltung: Wenn die Kompetenzen zur Nutzung neuer Bildungsformen fehlen oder ungleich verteilt sind, könnten Bildungsdisparitäten entstehen oder sich verstärken. 40 20Bedrohte Bildung
  • 21. 21 die Geistes- und Sozialwissenschaften. Das Innovative, Geniale oder Disruptive, nach dem beständig gesucht wird und von dem Gesellschaft und Wirtschaft nachhaltig leben, entsteht oftmals erst durch die Interaktion verschiedener Disziplinen und Wissenschaften. Ein Beispiel dafür ist das mittlerweile legendäre Interesse Steve Jobs für Kalligrafie, das sich entscheidend auf die Typogra- fien von Computern ausgewirkt hat. Der Blick auf den kurzfristigen Gewinn läuft Gefahr den Blick auf den langfristigen und nachhaltigen Erfolg zu versperren und kann zu einer Reduktion der Wirklichkeitswahrnehmung führen. Die Digitalisierung der Bildung ist mit Sicherheit ein wirksamer Hebel, den Zugang zu Wissen weltweit weiter zu demokratisieren. Die zunehmende Privatisierung von Bildung wirft aber auch die Frage auf, welche Institutionen und Gremien in Zukunft in der Verantwortung stehen, das, was wissenswert ist, zu filtern, zu kanonisieren, zu zertifizieren etc. Ein gute digitale (Aus- und Weiter-)Bildung wird sich nicht jeder leisten können. Es droht eine Polarisierung zwischen Low-Cost- und Premium- Angeboten. Der Zugang zu hochwertiger Bildung könnte noch stärker als heute vom Einkommen ab- hängen, mit erheblichen volkswirtschaftlichen Kon- sequenzen für die zukünftigen Wissensgesellschaf- ten. Anbieter müssen sich stark an den Bedarfen von Unternehmen orientieren, Standards schaffen und qualitativ hochwertige, wissenschaftlich fun- dierte Angebote am Markt platzieren. Im Bereich der schulischen Bildung ist die interdisziplinäre Zu- sammenarbeit von Software-Entwicklern, Content- Lieferanten und den verantwortlichen politischen Gremien und Entscheidungsträgern unumgänglich, um sinnvolle und dem Anspruch der Chancengleich- heit gerecht werdende Lösungen zu entwickeln. Berücksichtigt werden muss, dass Technologie nicht notwendigerweise die Antwort auf das Problem der zukünftigen Teilhabe an Bildung ist.41 Eine weitere Gefahr besteht darin, dass große In- ternetkonzerne zu Besitzern und Verwaltern des menschlichen Wissens werden und ihre Hoheit über Daten für macht- und interessengeleitete Zwecke missbrauchen. Die Chance, die Monopole der Fach- verlage durch den Aufbau digitaler Wissensplattfor- men zu umgehen, könnte sich mittel- bis langfristig als Trugschluss herausstellen. Hier bedarf es ent- sprechender gesetzlicher Regulierungen hinsichtlich Datenschutz sowie Autoren- und Urheberrechte. Bedrohte Bildung Im Bereich digitaler (Aus- und Weiter-)Bildung droht eine Polarisierung zwischen Low-Cost- und Premium- Angeboten.
  • 23. www.FutureManagementGroup.com 23 Der Zukunftsmarkt 'Digitale Bildung' birgt zahlreiche Chancen für Unternehmen, die bereits im Bildungs- bereich tätig sind oder dort neue Geschäftsfelder erschließen wollen. Die exponentiell steigende Menge an Informationen verlangt nach Lösungen, die es ermöglichen, rele- vante Wissensinhalte bedarfsorientiert zu filtern, zu interpretieren, aufzubereiten und zeitnah global zur Verfügung zu stellen. Vorsprung durch Wissen bleibt auch in Zukunft in Forschung und Entwick- lung sowohl im wissenschaftlichen Bereich als auch in den Innovationsabteilungen der Unternehmen die Maxime. Semantische Technologien, Big-Data-Ana- lysen und Wissensmanagement-Systeme müssen speziell für den Bildungsbereich entwickelt werden, um eine möglichst hohe Daten- und Informations- qualität zu gewährleisten sowie Lernende und Leh- rende optimal zu unterstützen. Die Vernetzung der verschiedenen Akteure im Bildungsbereich gewinnt weiter an Bedeutung. Der Einsatz von Big-Data-Technologien, also die Möglichkeit große, auch unstrukturierte Datenmen- gen in Echtzeit auszuwerten, wird es ermöglichen, Lern- und Lehrverhalten zu analysieren, kontinuier- Chancen im Zukunftsmarkt 'Digitale Bildung'
  • 24. www.FutureManagementGroup.com lich zu verbessern und stärker zu individualisieren. Die Analyse erfolgt nicht mehr allein durch Auswer- tung der Testergebnisse aufgrund der Parameter 'richtig-falsch' und 'Zeit', sondern auch durch Eye- Tracking, Überwachung von Vitalparametern, Messung von Gehirnströmen oder den Einsatz von Bildverarbeitungssoftware, die Emotionen und Er- müdungserscheinungen des Lernenden erkennt und darauf reagiert. Entsprechende adaptive Lern- systeme dürften in Zukunft deutlich besser auf individuelle Lernbedürfnisse und -stile eingehen, als menschliche Lehrer und Trainer. 'Learning Analytics', die lehrbezogenen Analyse von Massendaten, birgt die Chance, motivierendere Lernformen und Lehrmethoden zu entwickeln.42 Für diese Aufgabe bedarf es der Interaktion zwischen Fachexperten, Pädagogen, Mediengestaltern und Softwareentwicklern. In diesen Markt vorstoßende Unternehmen sind die Nachfolger der traditionellen Schulbuchverlage. Die Herausforderungen sind ungleich höher, da Lehrinhalte immer auch multi- medial, sowie online und offline gedacht werden müssen. Adaptive und modular aufgebaute digitale Angebote bieten nicht nur Vorteile hinsichtlich ihrer Flexibilität (Aktualisierung des Wissens, inhaltliche und methodische Individualisierung etc.), sondern können auch global gedacht und vertrieben werden. Mit steigendem Wohlstand werden Eltern in den Entwicklungsländern mehr Geld in die eigene Weiterbildung und in die Ausbildung ihrer Kinder investieren. In den letzten fünf Jahren hat sich die Zahl der Internetnutzer in den Entwicklungsländern verdoppelt.43 Gerade weil digitale Medien Ort und Zeit des Lernens entkoppeln, eröffnet sich für Anbieter von Bildungs-Apps ein schnell wachsender globaler Markt, insbesondere in Regionen, die über ein mangelhaftes oder kein flächendeckendes Schulsystem verfügen. Innovative Konzepte zum Ausbau des mobilen Breitband-Internets sowie die Entwicklung weniger strom- und datenintensiver Hard- bzw. Software bieten Chancen für Unterneh- men der Elektronik- und Telekommunikations- branche. Entscheidend ist es hier, Geschäftsmodelle zu entwickeln, die die Lebenssituation, insbeson- dere die finanziellen Möglichkeiten der Bevölkerung berücksichtigen. Ein Beispiel ist die kenianische App Kytabu, über die digitalisierte Schulbücher für einige Tage oder Wochen auch auszugsweise ausgeliehen werden können. Die App ist auf einem kosten- günstigen, in Raten finanzierbaren Tablet vorinstal- 24Chancen im Zukunftsmarkt 'Digitale Bildung' In Entwicklungsländern eröffnet sich Anbietern von Bildungsapps und -software, digitalem Content sowie kostengünstigen Endgeräten mit den richtigen Geschäftsmodellen ein Zukunftsmarkt.
  • 25. www.FutureManagementGroup.com liert und macht Lehrmaterialen erstmals zugänglich für Kinder aus unteren Einkommensschichten, die sich dies bislang nicht leisten konnten.44 Während in den ärmeren Regionen der Welt digitale Medien eine Bildungsinfrastruktur teilweise erst ermöglichen, wird ihr Einsatz die gut ausgebauten Bildungssysteme der Industrieländer in den nächs- ten zehn bis 20 Jahren nachhaltig transformieren. Die Klassenzimmer der Zukunft sind digital, ausge- rüstet mit PCs, Tablets, digitalen Whiteboards, 3D- Beamern etc. Lernumgebungen erweitern sich zu virtuellen Erlebniswelten, in denen Lerninhalte durch Virtualisierung, Augmented-Reality-Techno- logien und Sensorik multisensual erfahrbar werden und so eine pädagogisch-didaktische Neugestaltung des Unterrichts ermöglichen. Dabei kommen neue mobile Endgeräte wie zum Beispiel Smart Watches, Datenbrillen, falt- und rollbare Displays, vielleicht sogar auch intelligente Kleidung zum Einsatz. Gleichzeitig werden Schüler und Lernende mit proji- zierten Inhalten, Hologrammen etc. über neue Mensch-Maschine-Schnittstellen intuitiver interagie- ren können. Die digitalen Klassenzimmer und vir- tuellen Lernumgebungen der Zukunft eröffnen Her- stellern und Anbietern in den Bereichen Hardware, Chancen im Zukunftsmarkt 'Digitale Bildung' 25
  • 26. www.FutureManagementGroup.com 26Chancen im Zukunftsmarkt 'Digitale Bildung' Zwei Drittel der deutschen Schüler lernen in der Freizeit mit digitalen Medien. Lernvideos sind am beliebtesten (41 Prozent), gefolgt von Online-Kursen (15 Prozent) und Lernspielen (12 Prozent). 45
  • 27. www.FutureManagementGroup.com 27Chancen im Zukunftsmarkt 'Digitale Bildung' Software, Services und Content zahlreiche Zu- kunftsmarktchancen. Bildungseinrichtungen müssen mit einer entspre- chend leistungsfähigen IT-und Cloud-Infrastruktur ausgestattet werden. Offene Standards dürften hier gegenüber proprietären Lösungen bevorzugt wer- den, um einerseits die Vernetzung im Bildungswe- sen zu fördern und andererseits die notwendige Flexibilität der Systeme sicherzustellen, sich den durch den technologischen Fortschritt bedingten Veränderungen anpassen zu können. Entsprechen- de Systeme und Plattformen benötigen einen pro- fessionellen 24/7-Remote-Support. Eine besondere Bedeutung kommt den Themen IT-Sicherheit, Da- tenschutz sowie Access und Identity Management zu. Dabei ist der verantwortungsvolle Umgang und der Schutz der Daten vor Diebstahl, Missbrauch und Manipulation ebenso wichtig wie die Möglichkeit eines eindeutigen Identitätsnachweises von Schü- lern, Auszubildenden und Studierenden in zuneh- mend virtuellen Lernumgebungen. Der Bereich Authentifizierung bietet vor allem Anbietern bio- metrischer Sicherheitstechnologien (via Fingerab- druck, Iris-Scan, Herzschlagmuster etc.) Potenzial. Authentifiziert! Login Online-Seminar Student
  • 28. www.FutureManagementGroup.com Der weltweite Markt für intelligente Bildungsräume (Hardware, Systeme, Technologien) wird sich zwischen 2015 und 2020 auf fast 94 Milliarden US-Dollar mehr als verdoppeln. 46 Chancen im Zukunftsmarkt 'Digitale Bildung' 28
  • 29. www.FutureManagementGroup.com 29 Services Menschen Software Ökosystem: Digitale Bildung Hardware Content Daten Infrastruktur Bezahlfunktionen Geschäftsmodell Das Ökosystem 'Digitale Bildung' umfasst das Schul- und Hochschulsystem, alle privaten und öffentlichen Anbieter beruflicher oder persönlicher Aus-, Fort- und Weiterbildung sowie alle Anbieter der dafür be- nötigten materiellen und immateriellen Ressourcen. In den nächsten zehn bis 20 Jahren werden hier durch Digitalisierung, Virtualisierung und Vernet- zung zahlreiche neue Finanzierungs- und Geschäfts- modelle entstehen. Chancen im Zukunftsmarkt 'Digitale Bildung' Beispiel Universitäten: o Kooperationen, um Synergien zu nutzen und Kosten zu sparen o Angebot digitaler Lernprodukte auf dem außeruniversitären Markt o Unternehmen o Privatpersonen o (Private) Bildungsanbieter in anderen Ländern o Big Data-basierte Services o Validierung und Zertifizierung von E- Wissen o Werbefinanzierte Angebote o …
  • 30. 30 Digitalisierung und Virtualisierung werden es er- möglichen, die besten Talente aus der ganzen Welt zu rekrutieren, weil eine Bildungseinrichtung in Zukunft nicht notwendigerweise ein physischer Ort sein muss. Die mithilfe von Learning-Analytics- Technologien gewonnenen Daten können Auf- schluss darüber geben, welche Kandidaten am besten für das eigene Unternehmen geeignet sind. Darüber hinaus ließen sich Geschäftsmodelle auch auf dem Matchen entsprechender Datenprofile mit den Anforderungen anderer Unternehmen oder des Arbeitsmarktes allgemein gründen. Die Digitalisierung wird verändern, was wir wie, wo und wann lernen. Gleichzeitig wird sie genau das uns und anderen transparent machen. Und mit hoher Wahrscheinlichkeit erfahren wir so mehr über unsere Lernstrategien, Fähigkeiten und Potenziale als durch das reine Abfragen von Wissen. Private Bildungseinrichtungen erfreuen sich zuneh- mender Beliebtheit. In Deutschland liegt der Anteil der Bildungsausgaben der öffentlichen Hand am Bruttoinlandsprodukt immer noch unter dem OECD- und EU-Durchschnitt.47 Gleichzeitig steigen die An- sprüche der Eltern an die Qualität der Ausbildung ihres Nachwuchses. Zwischen den Schuljahren 1992/93 und 2012/13 ist die Zahl der Privatschulen in Deutschland um rund 75 Prozent gestiegen.48 Der sich vor allem in den USA abzeichnende Trend, dass Risikokapitalgeber oder Unternehmen Träger von Bildungseinrichtungen werden, könnte Schule machen und in Zukunft auch in Deutschland und anderen Ländern die Privatisierung der Bildung vorantreiben. Dass Forschung und Lehre dann stärker an wirtschaftlichen Interessen ausgerichtet würden, muss kein Nachteil sein. So kann eine Bildungseinrichtung spezifische Schwerpunkte setzen und Schüler und Studierende im Kompetenz- oder Aufmerksamkeitsbereich des Trägers gezielt ausbilden und fördern. Die Unternehmen profitieren davon, dass sie im 'War for Talents' schon zu einem sehr frühen Zeitpunkt zukünftige Leistungsträger identifizieren, mit der eigenen Unternehmenskultur vertraut machen und an sich binden können. Chancen im Zukunftsmarkt 'Digitale Bildung' Digitalisierung und Privatisierung ermöglichen eine stärker an den Bedürfnissen des Arbeitsmarktes orientierte Ausbildung sowie eine gezieltere Mitarbeiter- rekrutierung der Unternehmen im 'War for Talents'.
  • 31. www.FutureManagementGroup.com 31 Chancen im Zukunftsmarkt 'Digitale Bildung' Der Einsatz von Big Data und Learning Analytics bietet Chancen für zahlreiche Geschäftsmodell- Innovationen. Daten sind eine Schlüsselressource im Zukunftsmarkt 'Digitale Bildung'. Durch hohe IT-Sicherheit, Schutz der Privatsphäre sowie Transparenz und Entscheidungsgewalt über die Datenverwendung können Unternehmen die Kundenakzeptanz von Learning Analytics erhöhen und ihre Wettbewerbsposition verbessern. Kostenpflichtige Apps und Subskriptionsmodelle in den Bereichen Zugang zu Wissen und Wissens- erwerb eröffnen sowohl Bildungs- als auch Dritt- Anbietern kontinuierliche Umsatzchancen. Durch Individualisierung, zeitliche Flexibilisierung und weltweiten Zugriff können mit digitalen Bildungsangeboten neue Zielgruppen erschlossen werden (Ältere, Berufstätige, Menschen in Entwicklungsländern etc.). Virtualisierungstechnologien sowie innovative Kommunikations- und Mensch-Maschine-Schnitt- stellen verändern die Form, wie wir lernen, und stellen ein attraktives Segment im Zukunftsmarkt 'Digitale Bildung' dar. Internet-Plattformen bieten die Möglichkeit, verschiedene Bildungsangebote und -dienst- leistungen zu bündeln und intelligent miteinander zu verzahnen. Die Validierung und Zertifizierung von E-Wissen eröffnet Bildungsanbietern, Verlagen, Berufsver- bänden etc. die Chance, sich durch Qualitäts- sicherung Wettbewerbsvorteile im Zukunftsmarkt 'Digitale Bildung' zu verschaffen. Digitale Angebote, die den Schwerpunkt auf die Vermittlung von Kompetenzen und den Nachweis des Kompetenzerwerbes legen, gewinnen gegenüber rein wissensorientierten Lösungen an Bedeutung. Die Nachfrage nach Implementierung, Integration, Betrieb und Support von IT- und Cloud-Infrastruk- turen sowie elektronischen Geräten und Medien wird mit der Digitalisierung von Lernumgebungen stark ansteigen. Kooperationen und Standards bilden die Voraus- setzung für die Entwicklung zukunftssicherer Geschäftsmodelle (Open-Source-Ansatz anstatt proprietärer Lösungen).
  • 32. www.FutureManagementGroup.com 32  Welche Chancen und Bedrohungen ergeben sich durch die Digitalisierung von Wissen und Methoden des Wissenserwerbs für Ihr Unternehmen?  Welche neuen Wettbewerber und Start-ups treten mit innovativen Produkten und Lösungen in Ihren Markt ein?  Mit welchen neuen oder bestehenden Produkten, Dienstleistungen und Lösungen können Sie am Zukunftsmarkt 'Digitale Bildung' partizipieren?  Mit welchen Unternehmen und Bildungsein- richtungen können Sie Partnerschaften ein- gehen, um innovative Geschäftsmodelle zu entwickeln?  Welche neuen Zielgruppen können Sie mit digitalisierten Bildungsangeboten erschließen?  Wie können Sie digitalisierte Bildungsange- bote nutzen, um High Potentials für Ihr Unternehmen zu rekrutieren oder Ihre Mitarbeiter besser aus- und weiterzubilden? Sind Sie ausreichend auf den Bildungsmarkt der Zukunft vorbereitet?
  • 33. www.FutureManagementGroup.com 33 Machen Sie Ihre Vision und Strategie zukunftsrobuster!
  • 34. www.FutureManagementGroup.com 34 Inhouse-Workshop Zukunftsmarkt 'Digitale Bildung' Impulsvortrag: Ein Impulsvortrag zum Thema "Zukunftsmarkt Digitale Bildung" inspiriert Ihr Zukunftsteam. Umfeld-Entwicklungen: Wir analysieren gemeinsam, welche konkreten Auswirkungen die Marktentwicklungen auf Ihr aktuelles Geschäft haben. Ihre strategischen Handlungsoptionen: Wir entwickeln gemeinsam vorteilhafte Handlungsmöglichkeiten für Ihr Geschäft. Nächste Schritte: Konkrete Schritte zur Umsetzung und weiteren Verwendung der erarbeiteten Ergebnisse bieten Orientierung und motivieren. Abschluss: Wir lassen den Tag im angenehmen Miteinander ausklingen. Kontakt
  • 35. Quellen 35 1 Cavanagh, Sean (2013): Global Education Market Tops $4 Trillion, Analysis Shows, Link, Veröffentlichungsdatum: 07.01.2013, Abrufdatum: 12.02.2015 2 Frey, Carl Benedikt; Osborne, Michael A. (2013): The Future of Employment: How Susceptible are Jobs to Computerization? (Link) 3 United States Department of Labor (1999): Futurework – Trends and Challenges for Work in the 21st Century, Link, Veröffentlichungsjahr: 1999, Abrufdatum: 10.02.2015 4 EMC (2014): EMC Digital Universe Study (Link) 5/35 Fang, Lee (2014): Venture Capitalists Are Poised to 'Disrupt' Everything About the Education Market, Link, Veröffentlichungsdatum: 25.09.2014, Abrufdatum: 10.02.2015 6 Schuler, Thomas (2012): Big Business. Der Bildungsmarkt ist zum Eldorado privater Unternehmen geworden – aber Vorsicht ist geboten, Link, Veröffentlichungsdatum: 25.06.2012, Abrufdatum: 12.02.2015 7 Hajek, Peter; Siegl, Alexandra: PädagogInnenbefragung zum Thema Schulautonomie, Wien (Link) 8 Riesser, Manfred (2014).: Allgemeinbildung – vom Aussterben bedroht, Link, Veröffentlichungsdatum: 21.02.2014, Abrufdatum: 10.02.2015 9 Mounk, Yascha (2015): Allgemeinbildung ist überschätzt, Link, Veröffentlichungsdatum: 29.01.2015, Abrufdatum: 10.02.2015 10 TED Talks (2010): Sugata Mitra's new experiments in self-teaching, Link, Veröffentlichungsdatum: 07.09.2010, Abrufdatum: 12.02.2015 11 Förster, A.; Kreuz, P. (2013): Hört auf zu arbeiten!, München, S. 45 ff. 12 National Intelligence Council (2012): Global Trends 2030 – Alternative Worlds, Link, Veröffentlichungsdatum: 01.12.2012, Abrufdatum: 12.02.2015 13 UN DESA (2015): World Population Prospects, the 2015 Revision, Link, Veröffentlichungsdatum: 2015, Abrufdatum: 13.08.2015 14 Deutsches Institut für Entwicklungspolitik (2012): Ein Blick auf die neue globale Mittelschicht, Link, Veröffentlichungsdatum: 27.02.2012, Abrufdatum: 12.02.2015 15 Barr, Alistair; Pasztor, Andy (2014): Google Invests in Satellites to Spread Internet Access, Link, Veröffentlichungsdatum: 01.06.2014, Abrufdatum: 17.08.2015 16 Berkman, Fran (2013): Facebook Spearheads Effort for Global Internet Access, Link, Veröffentlichungsdatum: 17.09.2013, Abrufdatum: 13.02.2015 17 Mogg, Trevor (2013): And another one!, Link, Veröffentlichungsdatum: 19.01.2015, Abrufdatum: 13.02.2015 18 Internet.org (2013): A Focus on Efficiency, Link, Veröffentlichungsdatum: 16.09.2013, Abrufdatum: 13.02.2015 19/20 GSMA (2014): Half of the world's population connected to the mobile, Link, Veröffentlichungsdatum: 06.11.2014, Abrufdatum: 07.11.2014 21 Wikipedia (2015): Datenmenge, Link, Veröffentlichungsdatum: 2015, Abrufdatum: 13.02.2015 22 Rohling, Gitta (2014): Fakten und Prognosen – Selbst ist die Maschine, Link, Veröffentlichungsdatum: 01.10.2014, Abrufdatum: 13.02.2015 23 Grand View Research (2014): Global Intelligent Virtual Assistant Market to Reach USD 3,071.9 Million by 2020, Link, Veröffentlichungsdatum: 22.01.2014, Abrufdatum: 13.02.2015 24/32 O'Brien, James (2014): The Modern Classroom – Students, Teachers and Data-Driven Education, Link, Veröffentlichungsdatum: 20.08.2014, Abrufdatum: 07.04.2015
  • 36. Quellen 36 25 Fischer, Ben (2015): A leader in education tech, Knewton eyes low-tech schools with HP deal, Link, Veröffentlichungsdatum: 02.04.2015, Abrufdatum: 07.04.2015 26 Markets and Markets (2015): Smart Education & Learning Market worth $446.85 Billion by 2020, Link, Veröffentlichungsdatum: 17.06.2015, Abrufdatum: 01.07.2015 27 Statistic Brain: Mobile Phone App Store Statistics, Link, Veröffentlichungsdatum: 17.03.2015, Abrufdatum: 07.04.2015 28 Markets and Markets (2015): Mobile Learning Market Solution (Mobile Content Authoring, E-books, Portable LMS, Mobile and Video-based Courseware, Interactive Assessments, Content Development, M-Enablement), Applications, User Type, Region - Global Forecast to 2020, Link. Veröffentlichungsdatum: 08.04.2015, Abrufdatum: 09.04.2015 29 Markets and Markets (2015): Serious Games Market worth $5,448.82 Million by 2020, Link, Veröffentlichungsdatum: 27.05.2014, Abrufdatum: 01.07.2015 30 Curriculet (2015) Website des Unternehmens, Link, Veröffentlichungsdatum: 2015, Abrufdatum: 17.08.2015 31 Expertenkommission Forschung und Innovation (2015): Gutachten zu Forschung, Innovation und technologischer Leistungsfähigkeit 2015, Berlin 32 Lapowsky, Issie: Why free online classes are still the future of education, Link, Veröffentlichungsdatum: 26.09.2014, Abrufdatum: 07.04.2015 34 Lankau, Ralf (2014): Ohne Dozenten geht es nicht, Link, Veröffentlichungsdatum: 20.01.2014, Abrufdatum: 18.08.2015 36 FutureManagementGroup AG (2015): Die digitale Jobvernichtung. Wovon wir morgen leben werden, wenn intelligente Maschinen und Algorithmen unsere Arbeit machen, Eltville 37 McKinsey & Company (2013): Disruptive technologies: Advances that will transform life, business, and the global economy (Link) 38 Birk, Stefan (2015): Fähigkeiten der Zukunft, Link, Veröffentlichungsdatum: 26.06.2015, Abrufdatum: 18.08.2015 39 World Economic Forum (2015): New Vision for Education. Unlocking the Potential of Technology, Cologny/Geneva (Link) 40/42 VDI Technologiezentrum (2015): Geschichten aus der Zukunft 2030. Ergebnisband 3 zur Suchphase von BMBF- Foresight Zyklus II, Düsseldorf (Link) 41 RAND Corporation (2015): Education, technology and connectedness. Global societal trends to 2030: Thematic report 2, Santa Monica/Cambridge (Link) 43 EurActiv (2014): Schluss mit der digitalen Kluft, Link, Veröffentlichungsdatum: 02.12.2014, Abrufdatum: 21.08.2015 44 Kytabu: Website des Unternehmens, Link, Veröffentlichungsdatum: 2015, Abrufdatum: 21.08.2015 45 BITKOM (2015): Digitale Schule – vernetztes Lernen, Berlin (Link) 46 Markets and Markets (2015): Education Technology (Ed Tech) and Smart Classrooms Market worth 93.76 Billion USD by 2020, Link, Veröffentlichungsdatum: 14.08.2015, Abrufdatum: 14.08.2015 47 OECD (2014): Education at a Glance 2014, Paris (Link) 48 Statistisches Bundesamt (2014): Bildung und Kultur. Private Schulen. Fachserie 11. Reihe 1.1, Wiesbaden (Link)
  • 37. www.FutureManagementGroup.com Hier Promoter-Bild einfügen Hier Promoter-Teaser einfügen und an jeweiligen Senior anpassen Hier Impressum-Block einfügen und ISSN-Nr. anpassen Impressum © FutureManagementGroup AG, 2015 Wallufer Straße 3a D-65343 Eltville Telefon: +49 (0)6123 60109 – 0 Telefax: +49 (0)6123 60109 - 29 office@futuremanagementgroup.com www.FutureManagementGroup.com Vorstand: Dr. Pero Mićić (Vorsitzender), Martin Ruesch Aufsichtsratsvorsitzender: Prof. Dr. Peter Mettler Registergericht: Amtsgericht Wiesbaden Eintragungsnummer: HRB 17918 Umsatzsteuer-Ident.-Nr: DE 227 644 650 Bilder und Grafiken © iStock FutureManagementGroup AG Die Bilder und Grafiken in diesem Dokument sind urheberrechtlich geschützt. Bei weiterer Verwendung dieser Materialien setzen Sie sich bitte mit dem Rechteinhaber in Verbindung. ISSN: 2363-6734 Dr. Philipp Reisinger FutureAnalyst und Verantwortlicher für das Kompetenzfeld 'Spiritualität & Erfolg' bei der FutureManagementGroup AG Kontakt: PR@FutureManagementGroup.com +49 - (0)6123 – 60 109 22 Über die FutureManagementGroup AG Die FutureManagementGroup AG unterstützt seit 1991 Führungsteams internationaler Unternehmen dabei, Chancen in Zukunftsmärkten zu erkennen und eine motivierende und zukunftsrobuste Ausrichtung, Vision und Strategie zu entwickeln und zu implementieren. So schafft sie die wichtigste Grundlage für Wettbewerbs- vorteile, wirksame Führung und großen nachhaltigen Erfolg für Unternehmen und Mitarbeiter.