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Stuttgart, 17. Juni 2015
von Michael Beck
Die Marktmeinung aus Stuttgart
Geduldsfaden gerissen
Europa verliert die Geduld mit dem Sorgenkind Griechenland.
Das Wahlergebnis, das zu einem extrem ausgerichteten Links-
rechts-Bündnis geführt hat, wurde nach langem Fremdeln noch
mehr oder weniger akzeptiert. Dann aber wurde die Erwartung,
dass die vielen wilden Wahlversprechen der neuen Regierung
zur Seite gelegt werden, um ernsthaft nach einem Kompromiss
im Schuldenstreit zu suchen, Woche um Woche enttäuscht. Die
aus vielen Krimis bekannte und von der griechischen Regierung
offensichtlich praktizierte Good Guy (Ministerpräsident
Tsipras)/Bad Guy (Finanzminister Varoufakis) Taktik geht vielen
europäischen Verantwortlichen zunehmend auf die Nerven. In
der gleichen Sekunde werden die Forderungen der Gläubiger-
Institutionen als „absurd“ abgelehnt, um dann sofort zu
vermelden, eine Einigung stünde so nah wie nie zuvor bevor.
Dieses Spielchen geht seit Wochen so und die griechische
Regierung setzt offensichtlich auf den Erpressungsfaktor
„Vermeidung Euro-Krise II“. Nun, die griechische Regierung
könnte sich verrechnet haben, denn nicht nur der sehr geringe
Anteil der Wirtschaftskraft Griechenlands im Verhältnis zur Euro-
Zone (circa zwei Prozent) deutet darauf hin, dass sich
Griechenland für zu bedeutend hält. Das Anleihenkaufprogramm
der EZB, das noch mindestens bis September 2016 andauert
und gestern vom europäischen Gerichtshof genehmigt und mit
sehr viel Rückenwind versehen wurde, ist bestens geeignet,
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Ansteckungseffekten in der südeuropäischen Peripherie
entgegenzuwirken. Der Vertrauensvorschuss, den EZB-Präsident
Draghi genießt, dürfte im Verbund mit einem konzertierten
europäischen Finanzminister-Krisenmanagement dazu führen,
dass die Finanzmarkt-Schockwellen im Falle einer griechischen
Staatspleite gedämpft bleiben dürften. Ministerpräsident Tsipras
dürfte im Moment der Pleite erkennen, dass er lieber etwas mehr
Kompromissbereitschaft gezeigt hätte. Denn es steht zu
erwarten, dass die Belastungen der griechischen Bürger im Falle
einer Staatspleite sehr viel höher sein werden als im Falle einer
Erfüllung der immer wieder abgelehnten Forderungen der
internationalen Gläubiger-Institutionen.
Die Aktien-, Renten- und Devisenmärkte haben sich in einer Art
„Abwarte-Seitwärtshaltung“ eingenistet. Um größere
Schwankungen und Ausschläge zu vermeiden, steht zu hoffen,
dass realistische Wahrnehmungen der Gesamtsituation Einzug
halten.
Sie finden die Marktmeinung ebenfalls unter folgendem Link:
www.privatbank.de/presse
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Michael Beck
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  • 1. Presseinformation . . Stuttgart, 17. Juni 2015 von Michael Beck Die Marktmeinung aus Stuttgart Geduldsfaden gerissen Europa verliert die Geduld mit dem Sorgenkind Griechenland. Das Wahlergebnis, das zu einem extrem ausgerichteten Links- rechts-Bündnis geführt hat, wurde nach langem Fremdeln noch mehr oder weniger akzeptiert. Dann aber wurde die Erwartung, dass die vielen wilden Wahlversprechen der neuen Regierung zur Seite gelegt werden, um ernsthaft nach einem Kompromiss im Schuldenstreit zu suchen, Woche um Woche enttäuscht. Die aus vielen Krimis bekannte und von der griechischen Regierung offensichtlich praktizierte Good Guy (Ministerpräsident Tsipras)/Bad Guy (Finanzminister Varoufakis) Taktik geht vielen europäischen Verantwortlichen zunehmend auf die Nerven. In der gleichen Sekunde werden die Forderungen der Gläubiger- Institutionen als „absurd“ abgelehnt, um dann sofort zu vermelden, eine Einigung stünde so nah wie nie zuvor bevor. Dieses Spielchen geht seit Wochen so und die griechische Regierung setzt offensichtlich auf den Erpressungsfaktor „Vermeidung Euro-Krise II“. Nun, die griechische Regierung könnte sich verrechnet haben, denn nicht nur der sehr geringe Anteil der Wirtschaftskraft Griechenlands im Verhältnis zur Euro- Zone (circa zwei Prozent) deutet darauf hin, dass sich Griechenland für zu bedeutend hält. Das Anleihenkaufprogramm der EZB, das noch mindestens bis September 2016 andauert und gestern vom europäischen Gerichtshof genehmigt und mit sehr viel Rückenwind versehen wurde, ist bestens geeignet,
  • 2. 2 Ansteckungseffekten in der südeuropäischen Peripherie entgegenzuwirken. Der Vertrauensvorschuss, den EZB-Präsident Draghi genießt, dürfte im Verbund mit einem konzertierten europäischen Finanzminister-Krisenmanagement dazu führen, dass die Finanzmarkt-Schockwellen im Falle einer griechischen Staatspleite gedämpft bleiben dürften. Ministerpräsident Tsipras dürfte im Moment der Pleite erkennen, dass er lieber etwas mehr Kompromissbereitschaft gezeigt hätte. Denn es steht zu erwarten, dass die Belastungen der griechischen Bürger im Falle einer Staatspleite sehr viel höher sein werden als im Falle einer Erfüllung der immer wieder abgelehnten Forderungen der internationalen Gläubiger-Institutionen. Die Aktien-, Renten- und Devisenmärkte haben sich in einer Art „Abwarte-Seitwärtshaltung“ eingenistet. Um größere Schwankungen und Ausschläge zu vermeiden, steht zu hoffen, dass realistische Wahrnehmungen der Gesamtsituation Einzug halten. Sie finden die Marktmeinung ebenfalls unter folgendem Link: www.privatbank.de/presse Aktuelle Pressenews: www.privatbank.de/presse Kontakt für den Leser: Bankhaus ELLWANGER & GEIGER KG Michael Beck Leiter Asset Management Börsenplatz 1 70174 Stuttgart Telefon +49 711-21 48-242 Telefax +49 711-21 48-250 natalie.maier@privatbank.de www.privatbank.de
  • 3. 3 Die vorliegenden Informationen sind keine Finanzanalyse im Sinne des Wertpapierhandelsgesetzes und genügen nicht allen gesetzlichen Anforderungen zur Gewährleistung der Unvoreingenommenheit von Finanzanalysen und unterliegen nicht einem Verbot des Handels vor der Veröffentlichung von Finanzanalysen. Die Darstellungen geben die aktuellen Meinungen und Einschätzungen zum Zeitpunkt der Erstellung dieses Dokuments wieder. Sie können ohne Vorankündigung angepasst oder geändert werden. Die enthaltenen Informationen wurden sorgfältig geprüft und zusammengestellt. Eine Gewähr für Richtigkeit und Vollständigkeit kann nicht übernommen werden. Die Informationen sind keine Anlageberatung oder Empfehlung. Für individuelle Anlageempfehlungen und umfassende Beratungen stehen Ihnen die Berater unseres Hauses gerne zur Verfügung. Die Urheberrechte für die gesamte inhaltliche und graphische Gestaltung liegen bei der Bankhaus Ellwanger & Geiger KG und dürfen gerne, jedoch nur mit schriftlicher Genehmigung, verwendet werden. Angaben zur steuerlichen Situation sind nur allgemeiner Art. Für eine individuelle Beurteilung der für Sie steuerlich relevanten Aspekte und ggf. abweichende Bewertungen sollten Sie Ihren Steuerberater hinzuziehen. Wertentwicklungen in der Vergangenheit sind kein zuverlässiger Indikator für zukünftige Entwicklungen. Finanzinstrumente oder Indizes können in Fremdwährungen notiert sein. Deren Renditen können daher auch aufgrund von Währungsschwankungen steigen oder fallen.