Bodensee-Forum 2010: Dr. Dr. Cay von Fournier - Führungsqualität als Schlüsse...
Bodensee-Forum 2012: Dr. Thomas Fent
1. Generationen Y und Z
Arbeit in der Zukunft
Dr. Thomas Fent
Wittgenstein Centre for Demography and Global Human Capital
(IIASA, VID/ÖAW, WU)
Institut für Demographie
Österreichische Akademie der Wissenschaften
20. Bodensee-Forum Personalmanagement
Festspielhaus Bregenz, 10. und 11. Mai 2012
2. Inhalt
• Demografische Entwicklung
• Bevölkerungsstruktur und Produktivität
• Bevölkerungsstruktur und
Wirtschaftswachstum
• Bevölkerungsstruktur und Karrierepfade
• Gesellschaftliche & politische Auswirkungen
7. Demografische Trends
• Gruppe der Älteren nimmt zu
• Gruppe der Jüngeren nimmt ab
• Belegschaften:
– Durchschnittsalter steigt
– Heterogenität bzgl. Alter und Ethnizität steigt
• Lokale Entwicklung der Bevölkerung
ausschlaggebend
• Zunahme der Bevölkerung in städtischen
Ballungsräumen
• Schrumpfen und Alterung der Bevölkerung in
ländlichen Regionen
10. Komponenten der Intelligenz
• Fluide Intelligenz
schnelles Verarbeiten von neuen Informationen,
Fähigkeit sich auf neue Situationen und
Probleme einzustellen, kulturübergreifend
• Kristalline Intelligenz
aus früheren Lernprozessen angehäuftes
Wissen, Erfahrung, kulturelle Entwicklung, hilft in
komplexen Situationen den Überblick zu
bewahren, kulturspezifisch
11. Komponenten der Intelligenz
• Fluide Intelligenz und die entsprechenden
Lernangebote sind notwendig um kristalline
Intelligenz zu entwickeln (Humankapital-
akkumulation).
• Lebenslanges und lebensphasengerechtes
Lernen
• Zusammenarbeit der Generationen, um beide
Komponenten der Intelligenz zu verbinden
12. <29
30-39
40-49
50+
prim ary education
secondary education
tertiary education
-0.15
-0.10
-0.05
0.00
0.05
0.10
0.15
Quelle: Prskawetz, Lindh (2006). The Impact of Ageing on Innovation and
Productivity Growth in Europe.
Bevölkerungsstruktur und Produktivität
13. Quelle: Börsch-Supan und Weiss (2009). Productivity and the age
composition of work teams: Evidence from the assembly line.
Bevölkerungsstruktur und Produktivität
• Montageband eines Autoherstellers (Mercedes-
Benz)
• Unterschiedliche Zusammensetzung von Teams
• Daten über 3824 Arbeitskräfte in 100 Teams an
50 Arbeitsplätzen und 973 Arbeitstagen
• Häufigkeit und Schweregrad von Fehlern als
Produktivitätsmaß
14. Quelle: Börsch-Supan und Weiss (2009). Productivity and the age
composition of work teams: Evidence from the assembly line.
Bevölkerungsstruktur und Produktivität
• Gewichtete Summe von Fehlern steigt bis zum Alter
von ca. 30 Jahren, bleibt bis ca. 45 stabil und nimmt
dann leicht ab.
• Bei gleich langer Berufserfahrung machen ältere
Arbeitnehmer mehr Fehler.
• Bei gleichem Alter machen Arbeiter mit längerer
Berufserfahrung weniger Fehler.
• Berufserfahrung kompensiert den reinen
Alterseffekt, sodass Fehlerhäufigkeit im
Altersverlauf weitgehend konstant.
15. Quelle: Börsch-Supan und Weiss (2009). Productivity and the age
composition of work teams: Evidence from the assembly line.
Bevölkerungsstruktur und Produktivität
19. Bevölkerungsstruktur und
Wirtschaftswachstum
• Wachstumsregressionen für 5-Jahres Intervalle im
Zeitraum 1970-2000
• 110 Länder
• 2 Altersgruppen 15-40, 40-65
• 4 Bildungsgruppen: keine, primär, sekundär, tertiär
• Bevölkerung und deren Humankapital fließt
sowohl über das Arbeitsangebot ein, als auch über
die Fähigkeit zu technischem Fortschritt.
Lutz, Crespo Cuaresma und Sanderson (2008). The Demography of Educational
Attainment and Economic Growth. Science 319, 1047-1048.
20. Bevölkerungsstruktur und
Wirtschaftswachstum
Ergebnisse
• OECD Länder: Bevölkerung mit tertiärer Ausbildung
hat größten Einfluss auf Wirtschaftswachstum;
davon Jüngere stärker als Ältere
• Ältere mit sekundärer Bildung und Jüngere mit
tertiärer Bildung haben größten Einfluss auf techn.
Fortschritt
• Interpretation:
Innovation durch Jünger mit tertiärer Bildung
Imitation durch Ältere mit sekundärer Bildung
Lutz, Crespo Cuaresma und Sanderson (2008). The Demography of Educational
Attainment and Economic Growth. Science 319, 1047-1048.
26. Gesellschaftliche Auswirkungen
• weniger Kinder, mehr Ältere
• Ältere stellen die Mehrheit der
Bevölkerung
• Kinder werden als Ausnahmeerscheinung
(Störfaktor) empfunden
• Akzeptanz von Einrichtungen für Kinder
(Spielplätze, Kindergärten, familien-
freundliche Wohngegenden)
27. Politische Auswirkungen
• weniger Kinder, mehr Ältere
• Ältere stellen die Mehrheit der
Wahlberechtigten
• Familienfreundliche Politik nicht
mehrheitsfähig
• Pensionsreformen nicht mehrheitsfähig