2. Inhalt
A. Einführung
B. Wer sind „die Mongolen“?
Mongolischer Kulturkontext
C. Do‘s & Don‘ts in der Mongolei
Im multikulturellen Umfeld gilt:
„Passe Dich an oder gehe unter“
4. Referentin
Name: GERELCHIMEG Chuluunbaatar-Trede
• 8 Jahre Tätigkeit am Institut für Finanzen und Ökonomie der Mongolei
als Dozentin für Management und Marketing
• 3 Jahre Leitung des Mongoleibüro der deutschen Spedition M&M
• Seit 2002 Leiterin der Asienabteilung der APPLICATIO Training &
Management GmbH (Fortbildung von Managementpersonal aus dem
asiatischen Raum)
Mongolen haben keine Nachnamen!
In der Mongolei:
Frau GERELCHIMEG
In Deutschland:
Frau Chuluunbaatar-Trede
5. Was andere sagen!
Einführung
„Es ist ein Luxus, wenn man verstanden wird.“
(Ralph Waldo Emerson)
Fremde sind Freunde,
die man nur noch nicht kennen gelernt hat.
(Anonymus)
Mongolen sagen:
„Wessen Wasser du trinkst,
dessen Sitten sollst Du folgen“.
7. Mongolische Geschäftsprofile
Mongolen gelten als:
• gastfreundlich
• offen
• selbstbewusst
• sehr flexible
• eigenständig
• förmlich
• anpassungsfähig
• „anderes“ Zeitverständnis
• haben guten Geschäftssinn
Klischee über Mongolen
Fotos:
Mr. J.Odjargal(CEO MCS Group)
Mrs. B.Undarmaa (CEO Bishrelt Holding)
Mr. B. Davaanyam (Innovator Prieisträger, Orkhon)
Mr. A: Chuluunbat (Start-up Pelzfabrik, Zavkhan)
Mr: B. Narankhuu (CEO Mon-Uran LLC, Abgeordnete)
8. Mongolischer Kulturkontext
Mongolei - Kontextreiche Kultur vs. Kontextarme Kultur
Mongolen haben eine Jahrhundertealte,
tiefgehende, traditionsbewusste Kultur.
Sie sind stolz auf ihre ruhmreiche
Geschichte!
Tipp:
Man muss den Geschäftspartner persönlich treffen, bevor man
ein Geschäft abschließen kann. Es lohnt sich, eine Fact-Finding Mission
zu machen, bevor man dort einsteigt.
• Die Kommunikationen ist im allgemeinen
ungenau oder nicht direkt.
• Der Person, die die Botschaft liefert, wird die
gleiche Aufmerksamkeit geschenkt, wie der
Botschaft selbst.
• Die Verhandlungspartner brauchen so viel
Zusatzinformationen wie möglich.
• Sie schenken dem Umfeld mehr Beachtung:
Wie der Geschäftspartner gekleidet oder frisiert
ist, wie die Verhandlungsatmosphäre ist,
Körpersprache und Veränderungen
• Das Umfeld der Besprechung oder eines
Geschäftsessens ist genauso wichtig, wie der
Inhalt der Besprechung.
9. Mongolei – eher Beziehungsorientierte Kultur vs. Leistungsorientiert
Mongolischer Kulturkontext
Leistungsorientiert
(Aufgaben):
• Zielstrebigkeit
hat Vorrang vor
Lebensqualität
• Groß und
schnell ist
schön
• Bewunderung der
Starken
Beziehungsorientiert:
• Lebensqualität hat
Vorrang vor
Zielstrebigkeit
• Tugenden der
Mäßigung,
Solidarität und
Hilfsbereitschaft
• Geschlechterrollen
überschneiden
sich.
• Im Geschäftsleben sind Beziehungen
sehr wichtig. (Einladungen nach Hause
Ausflüge, Essen)
• Es dauert lange, ein Geschäft
abzuschließen.
Tipp:
Investoren sollten enge Beziehungen mit mongolischen Partnern und
relevanten Regierungsbeamten aufbauen und pflegen.
10. Traditionell messen Mongolen
die Zeit nach der Sonnenuhr
in der Ger.
„Mongolen tanzen gerne auf vielen Hochzeiten
gleichzeitig“
Termine werden häufig nicht eingehalten… da noch
eiligere Sachen zu erledigen sind.
Mongolen – Polychrone Gesellschaft vs. monochrone
• die Zeit hat weniger
Wert als in Deutschland
• die Effizienz ist nicht so
wichtig wie der
Prozess
• Bei polychronen
Gesellschaften werden
unterschiedliche
Aktionen gleichzeitig
getan
Tipp:
Wenn möglich, den Termin kurz vor nochmal bestätigen lassen.
Mongolischer Kulturkontext
11. Mongolischer Kulturkontext
Mongolei – Kollektivismus Individualismus
Individuell
• „Ich“-Bewusstsein: Sorge für
sich selbst und unmittelbare
Angehörige/Familie
• Eigeninteressen kommen
vor den Interessen der
Gruppe
• Privates und berufliches Leben
sind voneinander getrennt
• Konkurrenz untereinander
Gruppe
• „Wir“-Bewusstsein: Sorge für
Verwandte und nahe
Bezugspersonen im Austausch
für Loyalität
• Interessen der Gruppe haben
Vorrang vor Eigeninteressen
• Emotionale Bindung des
Einzelnen an eine Organisation
• Kooperation und Harmonie
• Loyalität geht vor Effizienz
Bemerkung:
Wenn man diese „gemischte“ kulturelle Einstellung kennt, kann man eine
wirksame Verhandlungsstrategie entwickeln.
12. Mongolischer Kulturkontext
Mongolei - Risikofreudige Gesellschaft vs. risikoscheu
Risikofreudige Gesellschaften, wie die
mongolische, verzeichnen auch
• eine hohe Fluktuation im
Unternehmen
• Arbeitnehmer müssen größere
Mobilität haben
Bemerkung:
Risikofreudige Geschäftspartner, wie Mongolen, interessieren sich für Themen
wie
• innovative Produkte und
• aggressives Marketing
Risikoorientierte Kulturen:
• hohe Flexibilität. Je nach Situation
können Regeln angepasst und daher
auch umgangen werden
• Leistung im allgemeinen höher als
Sicherheit
• hohe Risikobereitschaft
• wenige Arbeitsvorschriften
• Pragmatische, praktische Prinzipien
13. Mongolischer Kulturkontext
Mongolei – ungleiche Machtverteilung Partizipativ
Hierarchisch
• Hierarchische „top-down“
Haltung
• Formell, reserviert
• Privilegien für Mächtige sind
selbstverständlich
• Abhängigkeit und
Folgsamkeit
Tipp:
Bei Verhandlungen sollte man daher seinen Titel erwähnen und seine
Funktionen im Unternehmen erläutern.
Partizipativ
• Partizipative, konsultierende
Haltung
• Latente Harmonie zwischen
Mächtigen und weniger
Mächtigen
• Gleichbehandlungsgrundsatz
• Initiativ und unabhängig
14. Mongolei – Weibliche vs. männlichen Werte
Mongolischer Kulturkontext
Kulturen mit weiblichen Werten:
• im allgemeinen wird langsamer
gearbeitet
• Geschäfte hängen stärker von
persönlichen Beziehungen ab
als von reiner Wirtschaftlichkeit
und schriftlichen Beiträgen
• Geschäftsleute sind häufig
reservierter
• stehen weniger unter
Zeitdruck
Gesellschaft mit männlichen
Werten schätzen:
• Bestimmtheit und Aggressivität und
respektieren das Erwerbsstreben
• Der schnelle Abschluss von
Geschäften und
Quartalsergebnisse sind wichtiger
als ein langfristiger
Geschäftsbeziehungen
• Hier ist Erfolg Ergebnis des
Einzelnen
• die Gesellschaft besteht aus
Führungskräften und Mitläufern
Bemerkung:
Man braucht viel Geduld und Flexibilität. „Morgen, Morgen - nur nicht heute…
Sagen alle… … Mongolen“
15. Frauen in der Gesellschaft
Mongolischer Kulturkontext
Die Frauen in der Mongolei
• 50.4% Bevölkerung
• 49 &% Erwerbstätigen
• 51 % Uni Absolventen
20% Führungspositionen
• 14% der Parlamentssitzen
• 9,5 % weniger
Durchschnittsgehalt als
Männer.
(http://society.time.mn; National
Statistik Amt)
Bemerkung:
Sie werden mit mehr Männern verhandeln, aber arbeiten mehr mit Frauen.
• Geschlecht spielt kaum eine Rolle im
Geschäftsleben.
• Frauen sind respektiert (in Öffentlichkeit)
und geschätzt.
• Man findet sie öfter in mittel und
unteren Positionen, obwohl sie meist
solide Bildungen und Kompetenzen
verfügen.
16. Mongolische Kultur Dimensionen
Mongolische Kultur nach Hofstedte bezeichnen sich als eine:
• kontextreiche
• beziehungsorientierte
• polychrone
• eine Kollektivismus dominierende
• risikofreudige Kultur.
Sie hat eine:
• ungleiche Machtverteilung (Chefs sind öfter autoritär)
• eher hierarchische Organisationsform und
• legt höher Wert an formliche Ausbildung
Eine Gesellschaft mit
• gemischten weiblichen und männlichen Werten (soziale Sicherung,
persönliche Beziehungen)
• geringen kulturell bedingten Rollenkonflikte
Mongolischer Kulturkontext
18. Persönliche Beziehungen
• Mongolen mögen am liebsten mit alten Freunden arbeiten.
• Familienmitglieder und Schulfreundschaften spielen eine starke
Rolle.
Tipp:
Wenn Sie eine Geschäftsbeziehung aufbauen wollen, finden Sie
heraus:
• Wer mit wem verwandt ist.
• Wer mit wem, wo zusammen studiert oder zur Schule
gegangen ist.
• Wer in welcher Familie eingeheiratet hat?
Do‘s & Don‘ts in der Mongolei
19. Begrüßung
Beim Geschäftstreffen:
• ein starker Händedruck ist gefragt
• ein eher direkter Blickkontakt ist angesagt
Do‘s & Don‘ts in der Mongolei
Tipp:
• Visitenkarten immer höflich – mit beiden Händen -
reichen
Mongolische traditionelle
Begrüßung auf dem Land:
• Man ruft: „binde Deinen
Hund an?“ (Wachhund)
20. Kleidungsvorschriften
Mongolen sagen: "Gäste begrüßt man mit
deren Kleidung, verabschiedet sie mit deren
Klugheit“
Ein gepflegtes Erscheinungsbild ist sehr
wichtig.
Do‘s & Don‘ts in der Mongolei
Tipp:
Immer standesgemäß, eher zu förmlich kleiden.
21. Verhalten am Telefon
• Beachten der Ortszeit (im Winter 6 Stunden, im
Sommer 7 Stunden Unterschied zu Deutschland)
• Häufig werden die Namen am Telefon nicht gesagt,
daher danach fragen
• Handys werden sehr intensiv genutzt, am Tisch,
während eines Gesprächs - überall wird telefoniert
(Foto: chuhal.mn)
Tipp:
Ein Telefonat ist immer besser als 100 E-Mails.
Do‘s & Don‘ts in der Mongolei
22. Geschäftsessen
• Je teurer, außergewöhnlicher und
umfangreicher desto besser
• Die Mongolen sind Teetrinker (es gibt selten
guten Kaffee auf dem Land)
• Öfter Ausfluge und Picknick unternehmen.
Essen auf dem Land ist gewöhnungs-
bedürftig.
.
Do‘s & Don‘ts in der Mongolei
Tipp:
• alles höflich probieren, reicht aus
• negative Gefühle nicht zu direkt ausdrücken
• Getränke immer mit der rechten Hand – mit Unterstützung des Ellbogens
durch die linke Hand - reichen
23. Geschenke
Mongolei
• Geschenke werden später geöffnet
• Großzügigkeit wird geschätzt
• Mongolen neigen zu teuren, großen
Geschenken… die aber nicht immer passend
sind
Do‘s & Don‘ts in der Mongolei
Tipp:
• immer zwei Geschenke
• immer mit der rechten Hand überreichen oder entgegennehmen
24. Körpersprache
Do‘s & Don‘ts in der Mongolei
Mongolen mögen
• gepflegte, förmliche Erscheinung
• direkten Blickkontakt
• respektvolles, distanziertes Benehmen
Mongolen mögen nicht:
• ungepflegte Erscheinung
• ausweichende Blicke und nach unten
gerichtete Blicke
Tipp:
• Nicht Visitenkarten einfach auf den Tisch legen
• Kein „falsches“ Daumendrücken
• Keine Fußsohlen direkt zeigen
25. Kommunikation
Geschäftssprache - Die Mongolen sind
allgemein sprachtalentiert, viele sprechen
verschiedene Fremdsprachen in sehr
unterschiedlichem Nivea.
Hauptgeschäftssprachen sind Mongolisch
und English, es gibt ca. 30.000
deutschsprachige Mongolen.
Do‘s & Don‘ts in der Mongolei
Kontextreiche Kulturen wie
Mongolei erwarten:
• Hinweise auf die Persönlichkeit
des Absenders,
• äußere Form der
Geschäftskorrespondenz wird
interpretiert, wie Qualität,
Größe, und Farbe.
• die äußere schriftliche oder
gestalterische Darstellung
kann genauso wichtig sein wie
Inhalt.
Tipp:
• möglichst greifbare, bildliche Muster, Zeichnungen und Exponaten für neue
Produkten, Technologien oder Projekte mitbringen
• Immer jemanden, der deutsche Arbeitskultur kennt als Vermittler nehmen
27. Herausforderungen mongolischer Geschäftsleute
Do‘s & Don‘ts in der Mongolei
Was ist das
Schwierigste
bei einem
ausländischen
(z.B. deutschen)
Partner?
(Ergebnisse der Fragebogenaktion zwischen 20.10. und 10.11.2014)
28. Hilfe für mongolische Geschäftspartner
Do‘s & Don‘ts in der Mongolei
Was vereinfacht
für Mongolen
Verhandlungen mit
Ausländern?
(Ergebnisse der Fragebogenaktion zwischen 20.10. und 10.11.2014)
29. Erwartungen der mongolischen Geschäftspartner
Do‘s & Don‘ts in der Mongolei
Was muss ein
deutscher Partner
für eine erfolgreiche
Partnerschaft
berücksichtigen?
(Ergebnisse der Fragebogenaktion zwischen 20.10. und10.11.2014)