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BTR 4/2011                          So n D eRD Ru c k



     Karin OcKer


      Vom Repertoiretheater zum Festspielhaus



     Das Haus
     Der Berliner Festspiele
     im sonderband 2010 berichteten wir über das pro-                        Haus der Berliner Festspiele, 10 Jahre intendanz von
     jekt der sanierung des Hauses der Berliner Festspiele.                  Dr. Joachim sartorius – wurde das projekt zwischen
     Der erste Bauabschnitt wurde letztes Jahr im Frühjahr                   den Festivals in mehreren phasen abgeschlossen.
     abgeschlossen. rechtzeitig zur großen Jubiläumsfeier                    Damit wurde die bauliche situation der realität an-
     am 27. august – 60 Jahre Berliner Festspiele, 10 Jahre                  gepasst: Das Haus ist jetzt fit für den Festivalbetrieb.




     D       as „Haus der Berliner Festspiele“, die   gestaltete die öffentlichen Bereiche im sin-   deren Materialien. Beispielsweise wurden
             1961 von Fritz Bornemann erbaute         ne der Vorbereitung des Zuschauers auf das     im Bestand fast alle abgehängten Decken in
             ehemalige „Freie Volksbühne“, ist        Bühnengeschehen, durchaus bewusst kont-        den Foyers wie die saaldecke als rabitzkons-
     seit 2001 Festspiel-institution des Bundes für   rastierend und unmittelbar aufeinander fol-    truktion ausgeführt. notwendige eingriffe in
     Musik, theater, tanz und literatur. es erhielt   gend – von der intimen Kassenhalle zu den      diese Decken führten zu der entscheidung,
     2009 aus dem Konjunkturpaket ii Mittel zu        Foyers als Orte der sammlung und des tref-     bei kleinen eingriffen die rabitzkonstrukti-
     einer längst fälligen sanierung und Moder-       fens bis hin zum saal, ausgerichtet auf die    on wiederherzustellen, bei kompletter Wie-
     nisierung. seit der erbauung hatte es keine      Bühne in der tradition Wagner – semper –       derherstellung die Konstruktion als gängige
     größeren Modernisierungsmaßnahmen ge-            antike. Diese unterschiedlichen räumlichen     Gipskartonkonstruktion auszuführen.
     geben, und so gab es dringenden Bedarf,          Qualitäten nutzt das Haus heutzutage und       notwendige sanierungs-Maßnahmen an
     die Bühnentechnik wie die Haustechnik zu         bespielt einzelne Bereiche als separate Ver-   der Gebäudehülle – vor allem in energeti-
     modernisieren und das Gebäude in teilbe-         anstaltungsorte – das rangfoyer, die Kas-      scher Hinsicht – wurden in der Vorplanung
     reichen zu sanieren, um es als zeitgemäße        senhalle, die seitenbühne. so galten einige    untersucht, konnten jedoch nicht ausgeführt
     Festspielstätte nutzen zu können.                der Maßnahmen der ertüchtigung dieser          werden, da die „Berliner Festspiele“ nicht
                                                      Orte, indem sie durch entsprechende ein-       eigentümerin des Hauses und mithin für das
                                                      bauten wie arbeitsgalerien, Beleuchtungs-      Gebäude selbst nicht verantwortlich sind.
     Das Haus und seine Struktur
                                                      logen oder den einbau eines Vordachs am
     Das theater zeichnet sich durch seine klare,     seitenbühneneingang strukturell verbessert
                                                                                                     Die Baumaßnahmen
     reduzierte und offene architektur mit einer      und mit ausreichender Veranstaltungstech-
     fein abgestimmten Materialität aus; Wasch-       nik und notwendiger Haus- und sicherheits-     Die arbeiten – eingepackt in zwei Bauan-
     betonfassaden im Wechsel mit stahl-Glas-         technik ausgestattet und akustisch optimiert   träge – wurden in vier Bauphasen (mini-
     Fassaden für lichte Foyers, die warmtönige       wurden.                                        mal zwei Monate, maximal sechs Monate)
     einfassung des saals mit Holzpaneelen, die       Das Gebäude war in konstruktiver und stati-    durchgeführt. Dazwischen fand voller spiel-
     vorgelagerte, verglaste Kassenhalle mit ei-      scher Hinsicht sehr einfach und auf das not-   betrieb an allen spielorten statt. Die Bau-
     nem Quarzschieferboden, das Ganze einge-         wendigste reduziert gebaut worden. Was         maßnahmen mussten so getaktet sein, dass
     bettet in eine parkähnliche umgebung. Das        damals häufig kostengünstig mit einfachen      sie sich jeweils in der zur Verfügung stehen-
     Gebäude steht wie der größere theater-           Materialien, aber größerem Zeitaufwand,        den Zeit ausführen ließen und das Haus da-
     bau Bornemanns in Berlin – die „Deutsche         hergestellt wurde, bedeutet heutzutage eine    nach wieder funktional und sicherheitstech-
     Oper“ – unter Denkmalschutz. Bornemann           teure Wiederherstellung oder ersatz mit an-    nisch voll einsatzfähig war. Die planungszeit




44   BTR 4/2011
Links: Erwartet großes Publi-
                                                                                                                                                                                     kum zur Jubiläumsfeier:




                                                                                                                                  Fotos: Kordula rüter; Foto Mitte: Frederic lezmi
                                                                                                                                                                                     Das Haus der Festspiele.
                                                                                                                                                                                     Rechts: Saalrenovierung zum
                                                                                                                                                                                     Theatertreffen




                 Links: Der Saal mit Decken-
                    öffnungen für erweiterte
                Ton- und Lichteinrichtungen




                     Rechts: Die Kassenhalle.
                Provisorische Technik wurde
                fest installiert und integriert.




war extrem kurz, gerade auch für die Berei-        farbenem polsterstoff bezogen und die
                                                                                                           pR oj e k TD aTen
che, in denen diverse Gewerke aufeinander          Wände mit esche furnierten Wandpaneelen
trafen und zu koordinieren waren. Dies ließ        verkleidet. Die Wandpaneele wurden über-         Bauherr: Kulturveranstaltungen des Bundes
sich alles nur in diesem Zeitrahmen ausfüh-        arbeitet, da sie gerade im laufbereich star-     in Berlin GmbH (nutzer: Berliner Festspiele)
ren, weil der Bauherr mit genauen Vorstel-         ke nutzungsspuren aufwiesen. Der tischler        planung, Koordination + Bauleitung:
lungen sehr entscheidungsfreudig war und es        musste dabei sehr behutsam vorgehen, da          eller + eller architekten mit flasche ocker
einen engen austausch mit den Fachplanern          die paneele aus einem nur 8 mm furnierten        architekten
gab. Der größte anteil der Baumaßnahmen            sperrholz auf einer lattenkonstruktion be-
betraf die erneuerung der Bühnentechnik –          standen.                                         Fachplaner:
die Bühnenmaschinerie, der Bühnenboden,            es fanden diverse eingriffe bezüglich der        Haustechnik     pin planende ingenieure
die Beleuchtungsanlagen sowie die audio-/          Bühnenbeleuchtungs- sowie audio-/Vi-             statik          Kunkel + partner
Video- und Kommunikationsanlagen (siehe            deo-/Kommunikationsanlagen statt, die            raumakustik     rahe-Kraft
artikel von Gerbrand Borgdorff). Die kom-          sehr sensibel in den raum integriert werden
plette erneuerung der Bühnemaschinerie             mussten. Die hintere Z-Brücke wurde für die      ausführende Firmen (nur die größeren)
und des Bühnenstahlbaus bedeuteten einige          Beleuchtung verbreitert, was sich trotz vor-     Bestuhlung      Fa. Mester & siekmann
größere eingriffe in die Gebäudestruktur, die      heriger Bedenken mit eingriffen in die ra-       tischler        Fa. Weisse
sich im Verlauf der planung teilweise als sehr     bitzdecke als leichter herstellbar erwies. Der
kompliziert herausstellten. Dies bezieht sich      Brüstung des rangs wurde eine durchlaufen-       Projektdaten:
unter anderem auf die flexible Vorbühnenge-        de scheinwerferkonsole vorgehängt, die bis       planungszeit sept. 2009 – Okt. 2010
staltung sowie die erhöhung der tragslasten        dato nur aus provisorischen einzelelementen      Bauzeit       Jan. 2010 – aug. 2011
des Bühnenbodens.                                  bestanden hatte, sodass die Verkabelung in                     (4 Bauphasen)
                                                   der regel sichtbar über die Brüstung verlegt
                                                                                                    Baukosten (netto) 11,2 Mio €
                                                   wurde. sämtliche Versätze für Beleuchtung,
Der Saal                                                                                            davon Bühnentech. 6,3 Mio €
                                                   audio und Video wurden nun in die Brüs-
Der saal besteht aus radialen sitzreihen mit       tung integriert. Für die Bass-lautsprecher       nF               8.500 m²
717 plätzen in einem ansteigenden parkett          im portalbereich mussten Öffnungen er-           BGF             11.050 m²
und 282 plätzen im stufenförmigen rang.            stellt werden. Dafür musste saalseitig in die    Bri             50.680 m³
Der Boden ist mit anthrazitfarbenem lino-          Wandpaneele eingegriffen und bühnenseitig
leum belegt, die sitze sind mit einem senf-        eine erweiterung der Brandwand geschaffen




                                                                                                                                  BTR 4/2011                                                                45
3D Rendering vom Saal mit Akustikaushang und                    Die Bühne nahe am Zuschauerraum.
     Projektionskabine für die Kinonutzung                           Blick auf die flexible Vorbühnenzone



               werden, die auch noch die Beleuchterbühne        narien zu reagieren. Der stuhl wurde unter      xen Bauteilen: Die Decke unter dem rang
               eingrenzten – beides nicht einfach. Zum saal     dieser Maßgabe nur leicht hinsichtlich der      musste abgesehen von ihrer dichten ausbil-
               hin wurden dafür neue paneele mit schlitzen      traverse verändert und mit einer geschick-      dung als Druckboden mit Zuluftöffnungen
               erstellt, zur Bühne wurde eine Mischkonst-       ten Fixierungsvorrichtung, sonst aber inklu-    in den rang zusätzliche diverse Funktionen
               ruktion aus stahlbetondecke und trocken-         sive nachwebung des polsterstoffs original-     vereinen: Verankerung der scheinwerfer-
               bau gebaut.                                      getreu hergestellt.                             konsolen mit integration aller notwendi-
               Die raumakustik sollte verbessert werden,        Weiterhin sollte der saal für die temporäre     gen Verkabelungen und Versätze, saalbe-
               da der saal in bestimmten Bereichen eine         Verwandlung zum Kino für die „Berlinale“,       leuchtung mit integrierter notbeleuchtung,
               schlechte sprachverständlichkeit aufwies.        die Berliner Filmfestspiele, ausgerüstet wer-   Delay-lautsprecher (zur akustischen unter-
               Dafür wurde ein Deckenfeld stärker ge-           den. Dies bedeutete akustisch die komplette     stützung der sitzreihen unter dem rang)
               neigt, und die rangbrüstung wurde eben-          Verhängung der für das theater notwendig        mit revisionierbaren, durchlässigen Feldern,
               falls mittels eines integrierten, vorgehängten   reflektierenden Wandpaneele mit einem           gleichzeitig aber auch Deckenabsorber für
               Brüstungselementes stärker geneigt. in der       akustisch wirksamen Vorhang und die Vor-        die saalakustik, Vorrüstung Kinotechnik in
               Decke unter dem rang im vorderen Bereich         richtung für eine projektionskabine im saal     Form von temporären Vorhangschienen und
               wurde ein absorberstreifen erstellt.             für projektoren (analog und digital), da die    integration des surround-systems.
               Die saalbestuhlung wurde im parkett kom-         rückseitige ton- und lichtregie nicht ausrei-
               plett erneuert. im Bestand als sitze mit Zu-     chend raum dafür bot. Für das surround-
                                                                                                                Die Foyers
               luftöffnung im Fuß auf einer durchlaufen-        sound-system wurden zur temporären
               den traverse montiert, sollte der stuhl jetzt    einrichtung anschlüsse und Halterungen          Die Foyers wurden generell hinsichtlich der
               einfach einzeln herausnehmbar sein, um           vorgesehen. Die summe der anforderungen         Haus- und sicherheitstechnik saniert und
               flexibel auf unterschiedliche Bespielungssze-    führte so in teilbereichen zu sehr komple-      modernisiert, der Bestand zum teil erneuert:




                  Neu!                                                                                                            Neu!
                            E.GO Compact PRO 24 (o. Abb.) und 48 mit integrierten Rechner
                            1024 oder 2048 Kreise oder anderer Prego Software-Level, mit und ohne Backup Option

                                   Lucifer GmbH Bühnenlicht Lindener Str. 15 38300 Wolfenbüttel Tel. 05331 99636
                                            info@Lucifer-GmbH.de www.Lucifer-Gmbh.de www.egocontrols.de



46             BTR 4/2011
Grundriss (rechts) und
                                                                         Längsschnitt (unten)




                                                Fotos: Kordula rüter




                                                                                                                                                                                pläne und rendering links: eller + eller architekten / flasche ocker architekten
Blick von der Bühne in den Saal




lüftungs-, sprinkler- und Brandmeldeanlage
sowie elektrotechnik. sichtbare einbauten
wie Garderobentheken und leuchten wur-
den den Originalen nachgebaut.
Das rangfoyer als separater Veranstaltungs-
ort sollte entsprechend ertüchtigt werden.
auch hier muss die Decke diverse Funktio-
nen integrieren und wurde entsprechend
eingerichtet: Hängepunkte für Bühnenein-
richtungen, Versätze Beleuchtung/audio/
Video, lüftungskanäle, Brandmelder in
Form eines rauchansaugsystems, sprinkler,
raumbeleuchtung mit integrierter notbe-
leuchtung. Die abgehängte Decke hatte
Bornemann materiell sehr einfach erstellt:
Der gängige putzträger der rabitzdecken –
das rippenstreckmetall – hatte er zweilagig                            geschlossene Bühnennische in dem sonst of-      höht durch die zusätzlichen anforderungen
(2. lage 90° verdreht) und mit oben auflie-                            fenen, verglasten raum geschaffen werden        für die weiteren Veranstaltungsorte, bilde-
genden Heraklitplatten für die akustik abge-                           sowie eine temporäre Verdunklung. Dies          ten eine Herausforderung für den statiker,
hängt. Die Wiederherstellung mit allen not-                            sollte nun alles inklusive aller zu erneuern-   große Durchbrüche in dem statisch recht
wendigen ausschnitten für einbauten war                                den Haustechnik gut in den raum integriert      ausgereizten tragwerk nachzuweisen und
vor allem zeitintensiv und verlangte große                             werden. in die Decke wurde ein Hängeras-        konstruktiv auszubilden. im Bestand waren
sensibilität im Detail.                                                ter mit diversen Versätzen für die Beleuch-     fast sämtliche lüftungskanäle als rabitzkon-
Zur barrierefreien erschließung des rang-                              tungs-, audio- und Videoanlagen eingefügt.      struktion erstellt. teilweise ließen sie sich ab-
foyers sollte ein aufzug eingebaut werden.                             Weiterhin wurde die Decke akustisch wirk-       brechen und durch neue Blechkanäle erset-
Da aus der struktur des Gebäudes ein frei                              sam mittels einer GK-lochdecke ausgeführt.      zen, teilweise wie in der saaldecke, wo sie in
in das Foyer gestellter aufzug nicht akzepta-                          Die Bestandsdecke – eine stahlbetonkasset-      direktem Verbund standen, musste eine an-
bel erschien, wurde alternativ der aufzug im                           tendecke – ließ allerdings an den engstellen    dere lösung gefunden werden. Die Kanäle
Übergang zum Bühnenhaus integriert. Die                                nur geringe aufbauhöhen von ca. 3 cm zu,        und schächte wurden dort speziell gereinigt
dort befindlichen sanitären anlagen wurden                             durch die sämtliche anschlüsse und unter-       und konnten dann in das ergänzende netz
umstrukturiert und in diesem Zuge erneuert.                            konstruktionen geführt werden mussten. ein      eingebunden werden.
Hier wurde gestalterisch an die 1960er-Jahre                           Bestandsbodenkanal wurde mit dem Zuluft-        nach Beendigung der dritten Bauphase im
angeknüpft.                                                            kanal belegt und gleichzeitig mit diversen      Mai waren die größten Baumaßnahmen
                                                                       anderen anschlüssen ausgereizt.                 durchgeführt und das diesjährige theater-
                                                                                                                       treffen bot einen ersten Belastungstest, der
Die kassenhalle
                                                                                                                       größtenteils zufriedenstellend durchgeführt
                                                                       Die Technische
Die Kassenhalle ist zugleich entrée des                                                                                wurde. nicht fertiggestellte Decken in den
Hauses wie auch eigene spielstätte. Der im
                                                                       Gebäudeausstattung (TGa)                        Foyers regten zwar gleich die Fantasie an,
Vergleich zu den Foyers kleine raum ist prä-                           Die Haus- und sicherheitstechnik wurde          diese in beliebter industriehallenästhetik zu
destiniert für kleinere lesungen oder Kon-                             fast komplett erneuert. neben den schon         belassen. unfraglich wird die ursprüngliche
zerte. Die raumakustik war wegen der stark                             beschriebenen schwierigkeiten, diese in die     und eigene charakteristik des Hauses in
reflektierenden Oberflächen – Quarzschie-                              öffentlichen und sichtbaren Bereiche einzu-     Gänze zur Jubiläumsfeier wieder hergestellt.
ferboden, stahl-Glas-Fassade, putzwände –                              fügen, galt es auch grundsätzlich, die heut-
nicht nur für Veranstaltungen schlecht. auch                           zutage sehr viel größere und umfangreiche-      Die Autorin: Karin Ocker ist Architektin
hatte sich im lauf der Zeit ein Konstrukt aus                          re technik durch das Gebäude zu führen.         und Co-Geschäftsführerin des Büros flasche
Kabelkanälen und Hilfskonstruktionen ge-                               Gerade die raumlufttechnischen anlagen          ocker Architekten und hat die Baumaßnah-
bildet. Für die Veranstaltungen sollte eine                            mit ihren großen Querschnitten, zumal er-       men als Projektleiterin betreut.


                                                                                                                                                         BTR 4/2011        47

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Vom repertoiretheater zum festspielhaus

  • 1. BTR 4/2011 So n D eRD Ru c k Karin OcKer Vom Repertoiretheater zum Festspielhaus Das Haus Der Berliner Festspiele im sonderband 2010 berichteten wir über das pro- Haus der Berliner Festspiele, 10 Jahre intendanz von jekt der sanierung des Hauses der Berliner Festspiele. Dr. Joachim sartorius – wurde das projekt zwischen Der erste Bauabschnitt wurde letztes Jahr im Frühjahr den Festivals in mehreren phasen abgeschlossen. abgeschlossen. rechtzeitig zur großen Jubiläumsfeier Damit wurde die bauliche situation der realität an- am 27. august – 60 Jahre Berliner Festspiele, 10 Jahre gepasst: Das Haus ist jetzt fit für den Festivalbetrieb. D as „Haus der Berliner Festspiele“, die gestaltete die öffentlichen Bereiche im sin- deren Materialien. Beispielsweise wurden 1961 von Fritz Bornemann erbaute ne der Vorbereitung des Zuschauers auf das im Bestand fast alle abgehängten Decken in ehemalige „Freie Volksbühne“, ist Bühnengeschehen, durchaus bewusst kont- den Foyers wie die saaldecke als rabitzkons- seit 2001 Festspiel-institution des Bundes für rastierend und unmittelbar aufeinander fol- truktion ausgeführt. notwendige eingriffe in Musik, theater, tanz und literatur. es erhielt gend – von der intimen Kassenhalle zu den diese Decken führten zu der entscheidung, 2009 aus dem Konjunkturpaket ii Mittel zu Foyers als Orte der sammlung und des tref- bei kleinen eingriffen die rabitzkonstrukti- einer längst fälligen sanierung und Moder- fens bis hin zum saal, ausgerichtet auf die on wiederherzustellen, bei kompletter Wie- nisierung. seit der erbauung hatte es keine Bühne in der tradition Wagner – semper – derherstellung die Konstruktion als gängige größeren Modernisierungsmaßnahmen ge- antike. Diese unterschiedlichen räumlichen Gipskartonkonstruktion auszuführen. geben, und so gab es dringenden Bedarf, Qualitäten nutzt das Haus heutzutage und notwendige sanierungs-Maßnahmen an die Bühnentechnik wie die Haustechnik zu bespielt einzelne Bereiche als separate Ver- der Gebäudehülle – vor allem in energeti- modernisieren und das Gebäude in teilbe- anstaltungsorte – das rangfoyer, die Kas- scher Hinsicht – wurden in der Vorplanung reichen zu sanieren, um es als zeitgemäße senhalle, die seitenbühne. so galten einige untersucht, konnten jedoch nicht ausgeführt Festspielstätte nutzen zu können. der Maßnahmen der ertüchtigung dieser werden, da die „Berliner Festspiele“ nicht Orte, indem sie durch entsprechende ein- eigentümerin des Hauses und mithin für das bauten wie arbeitsgalerien, Beleuchtungs- Gebäude selbst nicht verantwortlich sind. Das Haus und seine Struktur logen oder den einbau eines Vordachs am Das theater zeichnet sich durch seine klare, seitenbühneneingang strukturell verbessert Die Baumaßnahmen reduzierte und offene architektur mit einer und mit ausreichender Veranstaltungstech- fein abgestimmten Materialität aus; Wasch- nik und notwendiger Haus- und sicherheits- Die arbeiten – eingepackt in zwei Bauan- betonfassaden im Wechsel mit stahl-Glas- technik ausgestattet und akustisch optimiert träge – wurden in vier Bauphasen (mini- Fassaden für lichte Foyers, die warmtönige wurden. mal zwei Monate, maximal sechs Monate) einfassung des saals mit Holzpaneelen, die Das Gebäude war in konstruktiver und stati- durchgeführt. Dazwischen fand voller spiel- vorgelagerte, verglaste Kassenhalle mit ei- scher Hinsicht sehr einfach und auf das not- betrieb an allen spielorten statt. Die Bau- nem Quarzschieferboden, das Ganze einge- wendigste reduziert gebaut worden. Was maßnahmen mussten so getaktet sein, dass bettet in eine parkähnliche umgebung. Das damals häufig kostengünstig mit einfachen sie sich jeweils in der zur Verfügung stehen- Gebäude steht wie der größere theater- Materialien, aber größerem Zeitaufwand, den Zeit ausführen ließen und das Haus da- bau Bornemanns in Berlin – die „Deutsche hergestellt wurde, bedeutet heutzutage eine nach wieder funktional und sicherheitstech- Oper“ – unter Denkmalschutz. Bornemann teure Wiederherstellung oder ersatz mit an- nisch voll einsatzfähig war. Die planungszeit 44 BTR 4/2011
  • 2. Links: Erwartet großes Publi- kum zur Jubiläumsfeier: Fotos: Kordula rüter; Foto Mitte: Frederic lezmi Das Haus der Festspiele. Rechts: Saalrenovierung zum Theatertreffen Links: Der Saal mit Decken- öffnungen für erweiterte Ton- und Lichteinrichtungen Rechts: Die Kassenhalle. Provisorische Technik wurde fest installiert und integriert. war extrem kurz, gerade auch für die Berei- farbenem polsterstoff bezogen und die pR oj e k TD aTen che, in denen diverse Gewerke aufeinander Wände mit esche furnierten Wandpaneelen trafen und zu koordinieren waren. Dies ließ verkleidet. Die Wandpaneele wurden über- Bauherr: Kulturveranstaltungen des Bundes sich alles nur in diesem Zeitrahmen ausfüh- arbeitet, da sie gerade im laufbereich star- in Berlin GmbH (nutzer: Berliner Festspiele) ren, weil der Bauherr mit genauen Vorstel- ke nutzungsspuren aufwiesen. Der tischler planung, Koordination + Bauleitung: lungen sehr entscheidungsfreudig war und es musste dabei sehr behutsam vorgehen, da eller + eller architekten mit flasche ocker einen engen austausch mit den Fachplanern die paneele aus einem nur 8 mm furnierten architekten gab. Der größte anteil der Baumaßnahmen sperrholz auf einer lattenkonstruktion be- betraf die erneuerung der Bühnentechnik – standen. Fachplaner: die Bühnenmaschinerie, der Bühnenboden, es fanden diverse eingriffe bezüglich der Haustechnik pin planende ingenieure die Beleuchtungsanlagen sowie die audio-/ Bühnenbeleuchtungs- sowie audio-/Vi- statik Kunkel + partner Video- und Kommunikationsanlagen (siehe deo-/Kommunikationsanlagen statt, die raumakustik rahe-Kraft artikel von Gerbrand Borgdorff). Die kom- sehr sensibel in den raum integriert werden plette erneuerung der Bühnemaschinerie mussten. Die hintere Z-Brücke wurde für die ausführende Firmen (nur die größeren) und des Bühnenstahlbaus bedeuteten einige Beleuchtung verbreitert, was sich trotz vor- Bestuhlung Fa. Mester & siekmann größere eingriffe in die Gebäudestruktur, die heriger Bedenken mit eingriffen in die ra- tischler Fa. Weisse sich im Verlauf der planung teilweise als sehr bitzdecke als leichter herstellbar erwies. Der kompliziert herausstellten. Dies bezieht sich Brüstung des rangs wurde eine durchlaufen- Projektdaten: unter anderem auf die flexible Vorbühnenge- de scheinwerferkonsole vorgehängt, die bis planungszeit sept. 2009 – Okt. 2010 staltung sowie die erhöhung der tragslasten dato nur aus provisorischen einzelelementen Bauzeit Jan. 2010 – aug. 2011 des Bühnenbodens. bestanden hatte, sodass die Verkabelung in (4 Bauphasen) der regel sichtbar über die Brüstung verlegt Baukosten (netto) 11,2 Mio € wurde. sämtliche Versätze für Beleuchtung, Der Saal davon Bühnentech. 6,3 Mio € audio und Video wurden nun in die Brüs- Der saal besteht aus radialen sitzreihen mit tung integriert. Für die Bass-lautsprecher nF 8.500 m² 717 plätzen in einem ansteigenden parkett im portalbereich mussten Öffnungen er- BGF 11.050 m² und 282 plätzen im stufenförmigen rang. stellt werden. Dafür musste saalseitig in die Bri 50.680 m³ Der Boden ist mit anthrazitfarbenem lino- Wandpaneele eingegriffen und bühnenseitig leum belegt, die sitze sind mit einem senf- eine erweiterung der Brandwand geschaffen BTR 4/2011 45
  • 3. 3D Rendering vom Saal mit Akustikaushang und Die Bühne nahe am Zuschauerraum. Projektionskabine für die Kinonutzung Blick auf die flexible Vorbühnenzone werden, die auch noch die Beleuchterbühne narien zu reagieren. Der stuhl wurde unter xen Bauteilen: Die Decke unter dem rang eingrenzten – beides nicht einfach. Zum saal dieser Maßgabe nur leicht hinsichtlich der musste abgesehen von ihrer dichten ausbil- hin wurden dafür neue paneele mit schlitzen traverse verändert und mit einer geschick- dung als Druckboden mit Zuluftöffnungen erstellt, zur Bühne wurde eine Mischkonst- ten Fixierungsvorrichtung, sonst aber inklu- in den rang zusätzliche diverse Funktionen ruktion aus stahlbetondecke und trocken- sive nachwebung des polsterstoffs original- vereinen: Verankerung der scheinwerfer- bau gebaut. getreu hergestellt. konsolen mit integration aller notwendi- Die raumakustik sollte verbessert werden, Weiterhin sollte der saal für die temporäre gen Verkabelungen und Versätze, saalbe- da der saal in bestimmten Bereichen eine Verwandlung zum Kino für die „Berlinale“, leuchtung mit integrierter notbeleuchtung, schlechte sprachverständlichkeit aufwies. die Berliner Filmfestspiele, ausgerüstet wer- Delay-lautsprecher (zur akustischen unter- Dafür wurde ein Deckenfeld stärker ge- den. Dies bedeutete akustisch die komplette stützung der sitzreihen unter dem rang) neigt, und die rangbrüstung wurde eben- Verhängung der für das theater notwendig mit revisionierbaren, durchlässigen Feldern, falls mittels eines integrierten, vorgehängten reflektierenden Wandpaneele mit einem gleichzeitig aber auch Deckenabsorber für Brüstungselementes stärker geneigt. in der akustisch wirksamen Vorhang und die Vor- die saalakustik, Vorrüstung Kinotechnik in Decke unter dem rang im vorderen Bereich richtung für eine projektionskabine im saal Form von temporären Vorhangschienen und wurde ein absorberstreifen erstellt. für projektoren (analog und digital), da die integration des surround-systems. Die saalbestuhlung wurde im parkett kom- rückseitige ton- und lichtregie nicht ausrei- plett erneuert. im Bestand als sitze mit Zu- chend raum dafür bot. Für das surround- Die Foyers luftöffnung im Fuß auf einer durchlaufen- sound-system wurden zur temporären den traverse montiert, sollte der stuhl jetzt einrichtung anschlüsse und Halterungen Die Foyers wurden generell hinsichtlich der einfach einzeln herausnehmbar sein, um vorgesehen. Die summe der anforderungen Haus- und sicherheitstechnik saniert und flexibel auf unterschiedliche Bespielungssze- führte so in teilbereichen zu sehr komple- modernisiert, der Bestand zum teil erneuert: Neu! Neu! E.GO Compact PRO 24 (o. Abb.) und 48 mit integrierten Rechner 1024 oder 2048 Kreise oder anderer Prego Software-Level, mit und ohne Backup Option Lucifer GmbH Bühnenlicht Lindener Str. 15 38300 Wolfenbüttel Tel. 05331 99636 info@Lucifer-GmbH.de www.Lucifer-Gmbh.de www.egocontrols.de 46 BTR 4/2011
  • 4. Grundriss (rechts) und Längsschnitt (unten) Fotos: Kordula rüter pläne und rendering links: eller + eller architekten / flasche ocker architekten Blick von der Bühne in den Saal lüftungs-, sprinkler- und Brandmeldeanlage sowie elektrotechnik. sichtbare einbauten wie Garderobentheken und leuchten wur- den den Originalen nachgebaut. Das rangfoyer als separater Veranstaltungs- ort sollte entsprechend ertüchtigt werden. auch hier muss die Decke diverse Funktio- nen integrieren und wurde entsprechend eingerichtet: Hängepunkte für Bühnenein- richtungen, Versätze Beleuchtung/audio/ Video, lüftungskanäle, Brandmelder in Form eines rauchansaugsystems, sprinkler, raumbeleuchtung mit integrierter notbe- leuchtung. Die abgehängte Decke hatte Bornemann materiell sehr einfach erstellt: Der gängige putzträger der rabitzdecken – das rippenstreckmetall – hatte er zweilagig geschlossene Bühnennische in dem sonst of- höht durch die zusätzlichen anforderungen (2. lage 90° verdreht) und mit oben auflie- fenen, verglasten raum geschaffen werden für die weiteren Veranstaltungsorte, bilde- genden Heraklitplatten für die akustik abge- sowie eine temporäre Verdunklung. Dies ten eine Herausforderung für den statiker, hängt. Die Wiederherstellung mit allen not- sollte nun alles inklusive aller zu erneuern- große Durchbrüche in dem statisch recht wendigen ausschnitten für einbauten war den Haustechnik gut in den raum integriert ausgereizten tragwerk nachzuweisen und vor allem zeitintensiv und verlangte große werden. in die Decke wurde ein Hängeras- konstruktiv auszubilden. im Bestand waren sensibilität im Detail. ter mit diversen Versätzen für die Beleuch- fast sämtliche lüftungskanäle als rabitzkon- Zur barrierefreien erschließung des rang- tungs-, audio- und Videoanlagen eingefügt. struktion erstellt. teilweise ließen sie sich ab- foyers sollte ein aufzug eingebaut werden. Weiterhin wurde die Decke akustisch wirk- brechen und durch neue Blechkanäle erset- Da aus der struktur des Gebäudes ein frei sam mittels einer GK-lochdecke ausgeführt. zen, teilweise wie in der saaldecke, wo sie in in das Foyer gestellter aufzug nicht akzepta- Die Bestandsdecke – eine stahlbetonkasset- direktem Verbund standen, musste eine an- bel erschien, wurde alternativ der aufzug im tendecke – ließ allerdings an den engstellen dere lösung gefunden werden. Die Kanäle Übergang zum Bühnenhaus integriert. Die nur geringe aufbauhöhen von ca. 3 cm zu, und schächte wurden dort speziell gereinigt dort befindlichen sanitären anlagen wurden durch die sämtliche anschlüsse und unter- und konnten dann in das ergänzende netz umstrukturiert und in diesem Zuge erneuert. konstruktionen geführt werden mussten. ein eingebunden werden. Hier wurde gestalterisch an die 1960er-Jahre Bestandsbodenkanal wurde mit dem Zuluft- nach Beendigung der dritten Bauphase im angeknüpft. kanal belegt und gleichzeitig mit diversen Mai waren die größten Baumaßnahmen anderen anschlüssen ausgereizt. durchgeführt und das diesjährige theater- treffen bot einen ersten Belastungstest, der Die kassenhalle größtenteils zufriedenstellend durchgeführt Die Technische Die Kassenhalle ist zugleich entrée des wurde. nicht fertiggestellte Decken in den Hauses wie auch eigene spielstätte. Der im Gebäudeausstattung (TGa) Foyers regten zwar gleich die Fantasie an, Vergleich zu den Foyers kleine raum ist prä- Die Haus- und sicherheitstechnik wurde diese in beliebter industriehallenästhetik zu destiniert für kleinere lesungen oder Kon- fast komplett erneuert. neben den schon belassen. unfraglich wird die ursprüngliche zerte. Die raumakustik war wegen der stark beschriebenen schwierigkeiten, diese in die und eigene charakteristik des Hauses in reflektierenden Oberflächen – Quarzschie- öffentlichen und sichtbaren Bereiche einzu- Gänze zur Jubiläumsfeier wieder hergestellt. ferboden, stahl-Glas-Fassade, putzwände – fügen, galt es auch grundsätzlich, die heut- nicht nur für Veranstaltungen schlecht. auch zutage sehr viel größere und umfangreiche- Die Autorin: Karin Ocker ist Architektin hatte sich im lauf der Zeit ein Konstrukt aus re technik durch das Gebäude zu führen. und Co-Geschäftsführerin des Büros flasche Kabelkanälen und Hilfskonstruktionen ge- Gerade die raumlufttechnischen anlagen ocker Architekten und hat die Baumaßnah- bildet. Für die Veranstaltungen sollte eine mit ihren großen Querschnitten, zumal er- men als Projektleiterin betreut. BTR 4/2011 47