Lehre ESL Lernenden: Unterschied zwischen Grundschule, Sekundarschule und Erw...
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1. Kundenseminar 1 | 2009 Besser texten Wolfgang Jung team digital GmbH, 36341 Lauterbach
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3. Besser texten - Einleitung Privat und geschäftlich gibt es immer wieder Situationen, in denen Sie Texte schreiben müssen. Von wenigen Ausnahmen abgesehen sollen diese Texte immer eine gewisse Wirkung erzielen. Einfache Regeln und die Vermeidung grundlegender Fehler tragen bereits erheblich dazu bei den Erfolg Ihrer Nachricht zu steigern. Wenn Sie diese einfachen Verhaltensweisen annehmen und die Fehler vermeiden gehört Ihre Nachricht bereits zu dem besten, was Ihrem Kunden täglich an Informationen angeboten wird. Die Chance, dass Ihre Information wahrgenommen wird ist somit deutlich größer, Ihr Erfolg entsprechend besser. Beginnen wir nun mit den Grundlagen. Anschließend zeige ich Ihnen die wichtigsten Textfehler. Lernen Sie wie Sie diese künftig vermeiden können…
4. Besser texten - Grundlagen 1 - Texterstellung 2 - Textdarstellung 3 – Medium Die Grundregeln sollten beherrscht, und die häufigsten Fehler vermieden werden. Wesentliche Gestaltungsrichtlinien für Typografie und Farbe müssen beachtet werden. Überlegen Sie genau in welchem Medium Ihre Nachricht transportiert wird. E-Mail-Texte unterscheiden sich z.B. von Briefen. Damit Ihr Text den gewünschten Erfolg erzielt, müssen mehrere Merkmale beachtet werden: Lernen wir nun die häufigsten Fehler beim Erstellen von Texten kennen…
5. Besser texten – Die wichtigsten Fehler – und wie Sie vermieden werden Fehler Nr. 1 – Zu lange Sätze Beispiel: „ Dies war und ist auch der Hauptgrund, warum ich mich dort nicht mehr aufhalten werde, weil ich zum einen nicht zu den selben Methoden und Vorgehensweisen greifen würde und werde und zum anderen auch nicht einsehe, dass man auch von mir solche Methoden verlangt und mich damit in irgend eine Ecke stellen will, ... “. Dieser Satz hat im Original 93 Worte . Ist ein Satz zu lang oder zu verschachtelt, muss er geteilt werden! Kontrollieren Sie Ihre Sätze. Wissenschaftler haben herausgefunden dass wir im gesprochenen Text mühelos 14 Worte behalten können. Mehr als 14 Worte sollte also kein guter Satz haben! Entsprechend sollten Sie nach maximal 14 Worten Ihren Satz trennen. TIPP: Schreiben Sie niemals sofort „final“. Legen Sie wichtige Texte zur Seite und redigieren Sie mit etwas zeitlichem Abstand. Sie erreichen damit: Schachtel- und andere Langsätze führen zu Chaos, Langatmigkeit, Langeweile, Ödnis und vielem anderen. Der Leser ermüdet und erfasst die Inhalte nicht, Ihr Ziel wird nicht erreicht.
6. Besser texten – Die wichtigsten Fehler – und wie Sie vermieden werden Fehler Nr. 2 – „Technokratensprache oder auch Fachgebabbel“ Beispiele: „Web 2.0 kompatible Engine als e-Commerce-Plattform mit ASP oder PHP-Integration für führende CRM oder ERP Systeme…“. „ Afili-Programm welches sowohl Publishern als auch Developern von Adklicks über Sky-Scraper bis zu linked Text alle Optionen bietet…“ „… quantitatve Produktivität der Erzeugnisse der argrativen Bevölkerung ist disproportional zur intellektuellen Befähigung seiner Erzeuger. …“ Sie erreichen damit: Der Leser fühlt sich ausgegrenzt, kann den Inhalten nicht folgen, verliert die Argumentationslinie , wird vom weiteren lesen abgelenkt. Die Inhalte werden nicht vermittelt. Ausnahme: Der Empfänger ist Teil einer elitären Gruppe, bspw. Wissenschaftler etc. In Medien für diese speziellen Zielgruppen sind lange, verschachtelte Sätze oft gang und gäbe.
7. Besser texten – Die wichtigsten Fehler – und wie Sie vermieden werden Fehler Nr. 3 – Nichtssagende Phrasen Beispiele: „In diesen Zeiten, da wir uns Alle der globale Herausforderung stellen müssen…“. „ Die, sich verändernden Märkte erfordern ökonomische Entscheidungsprozesse und mehr Dynamik und Flexibilität denn je…“ „… die Prozesse unterliegen dem stetigen Wandel und entwickeln eine unheimlich starke Komplexität…“ Tipp: Machen Sie komplexe Inhalte immer an Beispielen fest. Menschen erfassen Inhalte leichter, wenn bildhaft eine Brücke gebaut wird. Sie erreichen damit: Dass Ihre Leser die Texte nur sehr schwer verstehen können und keinen Zugang zu deren Inhalte finden. Der Text wirkt langweilig, nichtssagend, ohne konkreten Informations-wert. Der Text wird nicht wahrgenommen, das Ziel verfehlt.
8. Besser texten – Die wichtigsten Fehler – und wie Sie vermieden werden Fehler Nr. 4 – Falsche Bezüge „ Die Teilnahmegebühr beträgt 100 Euro und ist auf 15 Teilnehmer beschränkt.“ Super – dann melde ich mich als 16. an. Die Leser verstehen den Satz zwar – wahrscheinlich – richtig, er bleibt aber mißverständlich. „… exklusive MwSt und freundlichem, kompetenen Service.“ Hier überlege ich, bei falschem Veständnis der Bezüge, zweimal ob ich geschäftlich aktiv werde. Sie erreichen damit: Der Leser hat das Gefühle das hier etwas nicht stimmt. Unterschwellig interpretiert er die Bezüge nach seinem individuellen Anspruch. Der Text wirkt unreif, unfertig, nicht wirklich zu Ende gestaltet. Durch diese unprofessionelle Art verfehlt der Text sein Ziel.
9. Besser texten – Die wichtigsten Fehler – und wie Sie vermieden werden Fehler Nr. 5 – Zu viele „Füllwörter“ „ Ich vermute mal , das Spiel geht in die Verlängerung“ „ Ich hoffe, Sie sind nicht etwa krank?“ „ Es ist nun mal so, wie es ist.“ „ Wie viel Zeit bleibt uns denn eigentlich ?“ „ Na, denn, so, doch, ja, etwa, nun.“ Bei diesen Worten handelt es sich um sogenannte „Abtönungspartikel“. Diese tönen den Satz ab, sollen zum Beispiel etwas Ironie vermitteln oder eine gewisse Spitze in die Aussage packen. Zu viel des Guten schadet jedoch und macht den Text unleserlich. Nutzen Sie diese Modal-, oder Abtönungspartikel nur sehr sparsam. Sie erreichen damit: Ein - wohl dossierter – Einsatz dieser Worte ermöglicht es Ihnen Texte akzentuierter darzustellen. Sie vermittlen Freundlichkeit, Stärke, Enttäuschung, Ungeduld . Sie bringen die gesamte Bandbreite an Emotionen dezent zum Ausdruck. So verwendet unterstützen sie das Ziel, Information zu übermitteln.
10. Besser texten – Die wichtigsten Fehler – und wie Sie vermieden werden Fehler Nr. 6 – Gehäufte Partizipalkonstruktionen „ bezugnehmend auf “ „ ausgehend von “ „ in Anspruch nehmend “ „ zurückblickend würdigend “. Der Einsatz dieser Partizipalkonstruktionen wirkt auf den Leser befremdend. Es entsteht sofort eine Distanz zum Text, eine negative Einstellung zu den Inhalten. Sie erreichen damit: Der Text ließt sich nicht flüssig, Partizipalkonstruktionen wirken passiv. Der Text bekommt schnell einen behördlichen Unterton und wirkt dadurch steif und distanziert. Ausnahmen: Öffentlichen Schreiben und Schriftverkehr im Forderungsmanagement verleihen diese Begriffe den gleichen – und in diesen Fällen gewünschten – „Touch“. Sie erhalten dadurch mehr Nachdruck.
11. Besser texten – Die wichtigsten Fehler – und wie Sie vermieden werden Die wichtigsten Fehler nochmal in der Übersicht: Fehler Nr. 1 – Zu lange Sätze Fehler Nr. 2 – „Technokratensprache“ oder auch „Fachgebabbel“ Fehler Nr. 3 – Nichtssagende Phrasen Fehler Nr. 4 – Falsche Bezüge Fehler Nr. 5 – Zu viele „Füllwörter“ Fehler Nr. 6 – Gehäufte Partizipalkonstruktionen Diese Fehler zu vermeiden ist kein erheblicher Zusatzaufwand. Die Qualität Ihrer Texte wird dadurch jedoch erheblich besser. Nun möchte ich Ihnen noch einige Tipps für bessere Texte an die Hand geben…
12. Besser texten – Tipps für bessere Texte Tipp Nr. 1 – Sie brauchen ein Konzept! Sie haben alle Informationen zusammen, nun geht es ans schreiben der Texte. Und schwups – da ist sie, die berüchtigte Schreibschwelle. Gehen Sie strukturiert vor. Machen Sie – insbesondere bei längeren Texten – ruhig einmal eine Handskizze. Was soll wo stehen? Wo sollen Überschriften platziert werden? Sie sehen so von Begin an wie Ihr Text später aussehen soll. Bleiben Sie entspannt, orientieren Sie sich beim schreiben am Sprechstil und schreiben Sie zunächst einfach los. Texten ist ein mehrstufiger Prozess und führt über den Rohtext zum Reintext. Versuchen Sie niemals, sofort druckreif zu schreiben. Ein guter Text wird selten in einem Arbeitsgang erstellt. Wer sofort druckreif sein will, blockiert sich selbst. Im ersten Rohtext geht es nur darum, Ihre Information inhaltlich festzuhalten. Er muss nicht perfekt sein, aber vollständig!
13. Besser texten – Tipps für bessere Texte Tipp Nr. 2 – Kürzen Sie lange Sätze Bei der Erläuterung der häufigsten Fehler haben Sie es gelernt: Ein guter Satz sollte nicht mehr als 14 Worte beinhalten. Ist ein Satz zu lang oder verschachtelt – teilen Sie ihn! In der Praxis hat sich bewährt, die langen Sätze einfach mit einem Rotstift zu unterstreichen. Überlegen Sie anschließend ob und wie Sie den Satz teilen können. Im Zweifel bilden Sie zwei separate Sätze aus der Aussage. Für sehr umfangreiche Texte können einige Ausnahmen gemacht werden, dort können Sie die Sätze ab und zu stehen lassen. Grundsätzlich sollten aber die kurzen, leicht erfassbaren Sätze den Text dominieren.
14. Besser texten – Tipps für bessere Texte Tipp Nr. 3 – Schreiben Sie kurze Wortlängen Kontrollieren Sie die Länge Ihrer Wörter. Die sogenannten „Vierköpfigen Wort-Ungeheuer“ sollten vermieden werden. Machen Sie aus „Eröffnungsgutschein“ einen „Eröffnungs-Gutschein“ oder noch besser einen „Gutschein zur Eröffnung“. Für Sie ist es nur ein Bindestrich, für Ihre Leser aber eine sehr wichtige Stütze für das Auge. Etwa fünf bis sechs Silben können wir bei einer Schriftgröße von 12 Punkten mit einem Augenhaltepunkt aufnehmen. Deshalb ist nun der Farbstift wieder im Einsatz… Markieren Sie alle 6-silbigen oder längeren Begriffe mit kleinen Pfeilchen. Umschreiben Sie diese Begriffe mit Hilfe des Genitivs („Oberfläche des Schreibtisches“) oder trennen Sie diese durch den Bindestrich (Schreibtisch-Oberfläche).
15. Besser texten – Tipps für bessere Texte Tipp Nr. 4 – Schreiben Sie im Verbalstil Nach dieser langjährigen, nicht immer einfachen, jedoch immer überraschenden und ergebnisorientierten Zusammenarbeit möchte ich Ihnen heute als Ergebnis unserer mehrtägigen, spannenden und anregenden Klausurtagung in Lauterbach… Ja was denn – die Kündigung überreichen? Nach 26 Wörtern weiß man immer noch nicht, was eigentlich gemeint ist. Der Grund: ohne Verb wissen wir nicht, was geschieht! Und das suchen wir vergeblich. Schuld daran ist das Wort „möchten“. „ Können, müssen, möchten, dürfen, wollen oder sollen und würden“ sind Hilfswerben. Und die verbannen den lebendigen Teil Ihrer Information an das Satzende! Vor allem in der Werbung sind Hilfswerben ein absolutes Tabu! Sagen Sie was Ihr Produkt kann. Sagen Sie was es leistet und nicht, was es leisten könnte! Sagen Sie „ich meine“ und nicht „ich würde meinen“.
16. Besser texten – Tipps für bessere Texte Tipp Nr. 5 – Verben nach vorn! Wie jetzt? – Hier gleich die Ausnahme von der Regel: Sie müssen nicht auf alle Hilfswerben verzichten. Erlaubt sind sie, um besonders höflich zu sein (Darf ich bitten) oder um eine Aussage zu relativieren. Banken zum Beispiel bieten niemals 10% Rendite, sonder ein Produkt mit dem Sie 10% Rendite erreichen können. Im Sinne von „die Fähigkeit haben“ ist das Hilfswerb „können“ durchaus geeignet und ein probates Mittel zum Zweck. TIPP: Markieren Sie „können“, „müssen“, „möchten“, „dürfen“ durch ein X.
17. Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit Als Seminarteilnehmer erhalten Sie die Seminarunterlagen in den nächsten Tagen automatisch per Mail zugesendet. team digital GmbH Wolfgang Jung Hopfmannsfelder Str. 7 36341 Lauterbach Tel: 0 66 41 | 911 65 11 Fax: 0 66 41 | 911 65 20 [email_address] Quellenangaben: Stefan Gottschling – einfach besser texten, ISBN 9783897495906 Gerold Braun - www.geroldbraun.de