M. v. Othegraven Ein Maler im 19./20. Jahrhundert mit Berliner Wohnsitz Mos...
Presseinformation will mc_bride
1. C/O Berlin Foundation . Amerika Haus . Hardenbergstraße 22–24 . 10623 Berlin
Tel +49.30.284 44 16-0 . Fax +49.30.284 44 16-19 . info@co-berlin.org . www.co-berlin.org
Pressemitteilung
Berlin . 3. September 2014
„Wie jede Stadt, so ist auch Berlin eine geschlossene Welt. Aber die Probleme Ber-lins
sind vitaler, zumindest konzentrierter als irgendwo anders.“ Will McBride
C/O Berlin präsentiert vom 31. Oktober 2014 bis 16. Januar 2015 die Ausstel-lung
Will McBride . Ich war verliebt in diese Stadt. Die Eröffnung findet am
Donnerstag, den 30. Oktober 2014, ab 16 Uhr im Amerika Haus in der Harden-bergstraße
22-24, 10623 Berlin, statt.
Zwischen urbanen Ruinen brodelt das Leben, inmitten bleiernder Nachkriegszeit
blüht erster wirtschaftlicher Aufschwung, trotz radikaler, ideologischer Auseinan-dersetzungen
weht ein jugendliches Freiheitsgefühl in der Frontstadt des kalten
Krieges. Ein Jahrzehnt nach der Kapitulation befindet sich Berlin noch immer in ei-nem
Ausnahmezustand zwischen Schuttbergen und Milchbars, Kriegsversehrten
und Halbstarken, politischen Kundgebungen und Bootspartys, Panzern und Ves-pas.
Und in diesen tagtäglichen Gegensätzen wandelt selbstsicher ein junger Ame-rikaner,
der mit unerhörter Neugier und frischem Blick die Menschen und ihre Le-benslust
fotografisch einfängt – Will McBride. Seine Schwarz-Weiß-Bilder früher
Trümmerlandschaften bis zum Mauerbau faszinieren durch ihre Authentizität, Intimi-tät
und Dynamik jenseits der bisher bekannten Tristesse der rauen Nachkriegswirk-lichkeit.
Als Chronist der Jugend liegt der Fokus von Will McBride vielmehr auf den
neu gewonnen Freiräumen und Lebenstilen, auf Neubeginn und Experiment – so-wohl
im West- als auch im Ostteil der Stadt.
Berlin Ende der 1950er Jahre ist für Will McBride ein anregender, fabelhafter Ort
und in seinen Grautönen kompletter Gegensatz zu seiner Heimat. Die Stadt ist
Quelle seiner Inspiration, die ihn in eine fiebrige Spannung versetzt. Während in sei-nen
frühen Fotografien ein gewisses Staunen und Befremden über diese „wahnsin-nige“
Stadt und deren surealen Kriegsfolgen zu spüren ist, weicht seine Distanz in
den kommenden Jahren einer unmittelbaren Nähe, die emotionale, vitale Porträts
und Reportagen hervorbringt. Als Außenseiter und junger Beatnik wird er langsam
Teil der Stadt und deren Bewohner, deren Treiben er mit seiner Leica aus nächster
Nähe beobachtet – konventionslos und nonkonform. Gerade diese radikale Subjek-tivität
führt zu der einzigartigen Authenzität seiner Bilder – näher am Objekt, tiefer in
einer Situation kann ein Fotograf nicht sein. Mit dieser Unmittelbarkeit einer „Perso-nal
Documentary“ ist Will McBride früher Wegbereiter für Künstler wie Nan Goldin,
Antoine d‘Agata und Wolfgang Tillmans.
Das Werk von Will McBride ist ein intimes Tagebuch – spontan und autonom ent-standen,
unbewusst gegen alle möglichen Trends und Moden. Wichtiger als das
Einzelbild ist dem Fotografen die jeweilig vorgefundene Atmosphäre, die er in gro-ßen
fotografischen Essays publiziert. Seine Fotografien haben eine hohe ästetische
Will McBride . Ich war verliebt in diese Stadt
Fotografien 1956 bis 1963
2. C/O Berlin Foundation . Amerika Haus . Hardenbergstraße 22–24 . 10623 Berlin
Tel +49.30.284 44 16-0 . Fax +49.30.284 44 16-19 . info@co-berlin.org . www.co-berlin.org
Pressemitteilung
Qualität und expressive Ausdruckskraft und passen mit ihren Sujets und den unge-wöhnlichen
Perspektiven nicht in das Gesellschaftsbild der späten 1950er Jahre.
Vielmehr sprengt Will McBride starre Bild- und Wahrnehmungsmuster auf: Seine
Fotos sind grobkörnig mit schroffen Hell-Dunkelkontrasten, betont subjektiv und
formal-ästhtisch kühn. Auch künstlerisch bewegt er sich zwischen allen Gattungen
– von Fotografie über Malerei bis hin zur Bildhauerei. Er versteht sich nicht nur als
strenger Dokumentarist seiner Zeit oder neutraler Bildjournalist, sondern als eigen-ständig
gestaltender Künstler. „Ein Fotograf sollte in seinen Bildern nur eine Sache
ausdrücken: sein ganzes Selbst“, so Will McBride.
Will McBride war der erste Fotograf, dessen Werke 1957 im Amerika Haus gezeigt
wurden. Aus diesem Grund eröffnet C/O Berlin das Gebäude im Herbst 2014 mit
seinen Bildern und präsentiert erstmals ca. 100 zum Teil nie ausgestellte Fotografi-en
aus seinem Gesamtwerk mit dem Schwerpunkt auf Berlin nach dem Zweiten
Weltkrieg. Die Ausstellung wurde von Felix Hoffmann kuratiert. Im Lehmstedt Verlag
ist ein Katalog erschienen. Mit der Ausstellung von Will McBride setzte C/O Berlin
seine Serie zeithistorischer Fotografien fort, in der schon die Lebenswerke von Ro-ger
Melis und Fritz Eschen gezeigt wurden.
Will McBride, geboren 1931 in St. Louis, Missouri/USA, studierte Malerei, Illustration
und Kunstgeschichte in New York und Philologie in Berlin. Er war als Reportagefo-tograf
von Weltruf für deutsche und internationale Magazine tätig und veröffentlichte
zahlreiche Fotobücher, darunter das legendäre Aufklärungsbuch „Zeig mal“. Seit
Mitte der 1970er Jahre ist er überwiegend als Maler und Bildhauer tätig. Er lebt und
arbeitet in Berlin.
Will McBride . Ich war verliebt in diese Stadt
Fotografien 1956 bis 1963
Ausstellung 31. Oktober 2014 bis 16. Januar 2015
Eröffnung 30. Oktober 2014 . 19 Uhr
Öffnungszeiten täglich . 11 bis 20 Uhr
Eintritt 10 Euro . ermäßigt 5 Euro
Ort C/O Berlin . Amerika Haus
Hardenbergstraße 22-24 . 10623 Berlin
www.co-berlin.org
Veranstalter C/O Berlin Foundation
Pressekontakt Mirko Nowak
Telefon 030.28 44 41 60 . nowak@co-berlin.org
3. C/O Berlin Foundation . Amerika Haus . Hardenbergstraße 22–24 . 10623 Berlin
Tel +49.30.284 44 16-0 . Fax +49.30.284 44 16-19 . info@co-berlin.org . www.co-berlin.org
Pressemitteilung
Will McBride . Ich war verliebt in diese Stadt
Fotografien 1956 bis 1963
Ausstellung 31. Oktober 2014 bis 16. Januar 2015
Eröffnung 30. Oktober . ab 16 Uhr
Öffnungsziten täglich . 11 bis 20 Uhr
Eintritt 10 Euro . ermäßigt 5 Euro
Ort C/O Berlin . Amerika Haus
Hardenbergstraße 22-24 . 10623 Berlin
www.co-berlin.org
Veranstalter C/O Berlin Foundation
Pressekontakt Mirko Nowak
Telefon 030.28 44 41 60 . nowak@co-berlin.org
Unterstützer
Galerie argus fotokunst