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Game oder Game Over?
Rechte und Pflichten des Game-Developers
und -Publishers auf Plattformen
Stephan Dreyer, Hans-Bredow-Institut
Ringvorlesung Games
HAW Hamburg, 17. Mai 2010
Plattformbegriff
Infrastruktur
Hard
ware
Software
Betriebs-
system
Anwendungs-
software
Programmier-
sprachen&
Engines
Services
Hosting
APIs
Content
Aggregation/
Portale
Distribution
Marken
Rechtliche Beziehungen
Plattform-
Anbieter
Spieler
Developer
Plattform-
Anbieter
Spieler
Developer
Rechte & Pflichten
aus Gesetz & Vertrag
Plattformen als
mehrseitige Märkte
Plattform-
Anbieter
Spieler
Developer
Urheberschaft,
Patente und Marken
Urheberrecht
Zweck: Schutz ideeller und materieller Interessen an einem Werk
Wirkungen: Tragweite der gesetzlichen Garantie absoluter Rechte des
Urhebers: Inhalt, Umfang, Übertragbarkeit, Schranken, Folgen
bei Rechtsverletzungen
Rechte
Entstehung durch Schaffungsakt; kein
staatliche Verleihungsakt
Urheberpersönlichkeitsrechte
Übertragung von Nutzungs- und
Verwertungsrechten an Dritte (gegen
entsprechendes Entgelt)
Ansprüche gegen Rechtsverletzer
Pflichten
Beachtung des Urheberrechts Dritter
Akzeptanz urheberrechtlicher Schranken
Patentrecht
Zweck: Schutz von Erfindungen (neu erfundener technischer Lehren)
Wirkungen: Ausschließlichkeitsrecht, d.h. absolutes Recht, Dritten die
Benutzung der Erfindung zu untersagen
Rechte
Entstehung durch Verleihungsakt
(Patenterteilung)
Übertragung von Benutzungsrechten an
Dritte
Ansprüche gegen Patentverletzer
Pflichten
Beachtung der Patentrechte Dritter
(Sonderfall: abhängige Patente)
Akzeptanz patentrechtlicher Schranken
Achtung, Softwarepatente!
Markenrecht
Zweck: Schutz von Marken, Herkunftsbezeichnungen und
Geschäftsbeziehungen
Wirkungen: Ausschließliches Recht des Markeninhabers, die Marke zu
nutzen
Rechte
Entstehung durch Markeneintrag,
faktische Benutzung oder Bekanntheit
Übertragung von Benutzungsrechten an
Dritte
Ansprüche gegen unerlaubte
Markennutzung
Pflichten
Beachtung des Markenrechts Dritter
Akzeptanz markenrechtlicher Schranken
Vertrag kommt von
Vertragen
Zweck: Vorteile für beide (alle) Vertragsparteien
Wirkungen: Begründung von Verpflichtungen (relative Rechte),
Herbeiführung von Rechtsänderungen (absolute Rechte)
Rechte
Grundsatz der Vertragsfreiheit (aber:
gesetzliche Begrenzungen)
Freiwilligkeit des Abschlusses (aber: teils
unterschiedliche Machtverhältnisse bei
Vertragsverhandlungen)
Pflichten
pacta sunt servanda (sonst: Ärger)
Lizenzvertrag
Zweck: Übertragung von konkret definierten Nutzungs- und
Verwertungsrechten urheberrechtlicher, patentrechtlicher
oder markenrechtlicher Art an einen Dritten durch einen
Vertrag
Wirkungen: Tragweite der gesetzlichen Garantie absoluter Rechte des
Urhebers: Inhalt, Umfang, Übertragbarkeit, Schranken, Folgen
bei Rechtsverletzungen
Rechte
Vertragsfreiheit bei der Übertragung
eigener Rechte (freie Lizenzwahl)
Exklusivität, Umfang, Dauer, Form, Art
der Verwendung, Gebiet, Qualität usw.
Ansprüche aus Lizenzvertragsverstößen
Pflichten
Rechteklärung bei Inhalten bzw. bei der
Nutzung von Software/Hardware Dritter
Lizenzverträge mit Dritten für das eigene
Produkt (z. B: Plattformlizenz)
Beachtung gesetzlicher
Lizenzbeschränkungen (z.B. Privatkopie)
Plattform-
Anbieter
Spieler
Developer
Wettbewerbsrecht
Wettbewerbsrecht
Zweck: Schutz des freien Wettbewerbs, d.h. Wettbewerbsregulierung
in einem unlautere Wettbewerbshandlungen ausschließenden
Sinne
Wirkungen: Möglichkeit, rechtlich gegen „unfaire“ Wettbewerber
vorzugehen
Rechte
Marktbeobachtung und
wettbewerbsrechtliches Vorgehen bei
Verstößen
Abmahnungen, yeaahh
Pflichten
Vorgaben gegen unlautere
Wettbewerbshandlungen beachten,
insb. bei PR-Texten und Werbung, z.B.
- Vergleiche
- Superlative
- kurzfristige Rabattaktionen
Kartellrecht
Zweck: Schutz vor Wettbewerbsbeschränkungen durch
marktbeherrschende oder marktzugangsrelevante
Unternehmen
Wirkungen: Möglichkeit, rechtlich gegen Marktzugangshindernisse
vorzugehen (Preisabsprachen, Ausnutzung
marktbeherrschender Stellung, Diskriminierung, Fusionen
Rechte
Antragsrechte Bundeskartellamt
Plattform-Fragen
Wann liegt eine marktbeherrschende
Stellung vor?
Räumliche Marktabgrenzung
Sachliche Marktabgrenzung
Medienordnungs- und
Verbraucherschutzrecht
Ordnungsrecht
Beispiele
- Allgemeine Verbote beachten (Strafrecht)
- Identifizierung des für das eigene Produkt
geltenden Rechtsrahmens, abhängig
davon
- Impressumspflichten
- Verantwortlichkeit für Inhalte Dritter
- Aufsichtspflichten
- Transparenzpflichten (kommerzielle
Kommunikationen, insb.
In-Game-Ads)
Jugendschutzrecht
Beispiele
- Unzulässige Inhalte beachten
- Identifikation des Rechtsrahmens
(JuSchG vs, JMStV), abhängig davon
- Kennzeichenpflicht
- Jugendschutzinstrumente
- Altersverifikation /
Abgabebeschränkungen
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Alterskennzeichen,
Freigaben
Datenschutzrecht
Beispiele
- Identifizierung des für das eigene Produkt
geltenden Rechtsrahmens, abhängig
davon
- erlaubte von unerlaubter
Datenverarbeitung unterscheiden
- ggf. Einwilligung einholen;
Einwilligungsvoraussetzungen
beachten!
- insb. auf Datenweitergabe und
Auftragsdatenverarbeitung/
Datenverarbeitung durch Dritte achten
Verbraucherschutzrecht
Beispiele
- Widerrufsrechte
- Gewinnspiele & Verlosungen
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Beispiele
- Allgemeine Verbote beachten (Strafrecht)
- Identifizierung des für das eigene Produkt
geltenden Rechtsrahmens, abhängig davon
- Impressumspflichten
- Verantwortlichkeit für Inhalte Dritter
- Aufsichtspflichten
- Transparenzpflichten (kommerzielle
Kommunikationen, insb. In-Game-Ads)
Sorry.
Quelle: http://www.motivatedphotos.com/?id=42595
Danke für‘s Zuhören.
Fragen?
Stephan Dreyer
Hans-Bredow-Institut
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Game oder Game Over - Rechte und Pflichten des Game-Developers und -Publishers auf Plattformen

  • 1. Game oder Game Over? Rechte und Pflichten des Game-Developers und -Publishers auf Plattformen Stephan Dreyer, Hans-Bredow-Institut Ringvorlesung Games HAW Hamburg, 17. Mai 2010
  • 10. Urheberrecht Zweck: Schutz ideeller und materieller Interessen an einem Werk Wirkungen: Tragweite der gesetzlichen Garantie absoluter Rechte des Urhebers: Inhalt, Umfang, Übertragbarkeit, Schranken, Folgen bei Rechtsverletzungen Rechte Entstehung durch Schaffungsakt; kein staatliche Verleihungsakt Urheberpersönlichkeitsrechte Übertragung von Nutzungs- und Verwertungsrechten an Dritte (gegen entsprechendes Entgelt) Ansprüche gegen Rechtsverletzer Pflichten Beachtung des Urheberrechts Dritter Akzeptanz urheberrechtlicher Schranken
  • 11. Patentrecht Zweck: Schutz von Erfindungen (neu erfundener technischer Lehren) Wirkungen: Ausschließlichkeitsrecht, d.h. absolutes Recht, Dritten die Benutzung der Erfindung zu untersagen Rechte Entstehung durch Verleihungsakt (Patenterteilung) Übertragung von Benutzungsrechten an Dritte Ansprüche gegen Patentverletzer Pflichten Beachtung der Patentrechte Dritter (Sonderfall: abhängige Patente) Akzeptanz patentrechtlicher Schranken Achtung, Softwarepatente!
  • 12.
  • 13. Markenrecht Zweck: Schutz von Marken, Herkunftsbezeichnungen und Geschäftsbeziehungen Wirkungen: Ausschließliches Recht des Markeninhabers, die Marke zu nutzen Rechte Entstehung durch Markeneintrag, faktische Benutzung oder Bekanntheit Übertragung von Benutzungsrechten an Dritte Ansprüche gegen unerlaubte Markennutzung Pflichten Beachtung des Markenrechts Dritter Akzeptanz markenrechtlicher Schranken
  • 15. Zweck: Vorteile für beide (alle) Vertragsparteien Wirkungen: Begründung von Verpflichtungen (relative Rechte), Herbeiführung von Rechtsänderungen (absolute Rechte) Rechte Grundsatz der Vertragsfreiheit (aber: gesetzliche Begrenzungen) Freiwilligkeit des Abschlusses (aber: teils unterschiedliche Machtverhältnisse bei Vertragsverhandlungen) Pflichten pacta sunt servanda (sonst: Ärger)
  • 16. Lizenzvertrag Zweck: Übertragung von konkret definierten Nutzungs- und Verwertungsrechten urheberrechtlicher, patentrechtlicher oder markenrechtlicher Art an einen Dritten durch einen Vertrag Wirkungen: Tragweite der gesetzlichen Garantie absoluter Rechte des Urhebers: Inhalt, Umfang, Übertragbarkeit, Schranken, Folgen bei Rechtsverletzungen Rechte Vertragsfreiheit bei der Übertragung eigener Rechte (freie Lizenzwahl) Exklusivität, Umfang, Dauer, Form, Art der Verwendung, Gebiet, Qualität usw. Ansprüche aus Lizenzvertragsverstößen Pflichten Rechteklärung bei Inhalten bzw. bei der Nutzung von Software/Hardware Dritter Lizenzverträge mit Dritten für das eigene Produkt (z. B: Plattformlizenz) Beachtung gesetzlicher Lizenzbeschränkungen (z.B. Privatkopie)
  • 19. Wettbewerbsrecht Zweck: Schutz des freien Wettbewerbs, d.h. Wettbewerbsregulierung in einem unlautere Wettbewerbshandlungen ausschließenden Sinne Wirkungen: Möglichkeit, rechtlich gegen „unfaire“ Wettbewerber vorzugehen Rechte Marktbeobachtung und wettbewerbsrechtliches Vorgehen bei Verstößen Abmahnungen, yeaahh Pflichten Vorgaben gegen unlautere Wettbewerbshandlungen beachten, insb. bei PR-Texten und Werbung, z.B. - Vergleiche - Superlative - kurzfristige Rabattaktionen
  • 20. Kartellrecht Zweck: Schutz vor Wettbewerbsbeschränkungen durch marktbeherrschende oder marktzugangsrelevante Unternehmen Wirkungen: Möglichkeit, rechtlich gegen Marktzugangshindernisse vorzugehen (Preisabsprachen, Ausnutzung marktbeherrschender Stellung, Diskriminierung, Fusionen Rechte Antragsrechte Bundeskartellamt Plattform-Fragen Wann liegt eine marktbeherrschende Stellung vor? Räumliche Marktabgrenzung Sachliche Marktabgrenzung
  • 22. Ordnungsrecht Beispiele - Allgemeine Verbote beachten (Strafrecht) - Identifizierung des für das eigene Produkt geltenden Rechtsrahmens, abhängig davon - Impressumspflichten - Verantwortlichkeit für Inhalte Dritter - Aufsichtspflichten - Transparenzpflichten (kommerzielle Kommunikationen, insb. In-Game-Ads)
  • 23. Jugendschutzrecht Beispiele - Unzulässige Inhalte beachten - Identifikation des Rechtsrahmens (JuSchG vs, JMStV), abhängig davon - Kennzeichenpflicht - Jugendschutzinstrumente - Altersverifikation / Abgabebeschränkungen - Technische Mittel / Alterskennzeichen, Freigaben
  • 24. Datenschutzrecht Beispiele - Identifizierung des für das eigene Produkt geltenden Rechtsrahmens, abhängig davon - erlaubte von unerlaubter Datenverarbeitung unterscheiden - ggf. Einwilligung einholen; Einwilligungsvoraussetzungen beachten! - insb. auf Datenweitergabe und Auftragsdatenverarbeitung/ Datenverarbeitung durch Dritte achten
  • 25. Verbraucherschutzrecht Beispiele - Widerrufsrechte - Gewinnspiele & Verlosungen - Bezahlmodelle - Bezahlsysteme
  • 26. Werberecht Beispiele - Allgemeine Verbote beachten (Strafrecht) - Identifizierung des für das eigene Produkt geltenden Rechtsrahmens, abhängig davon - Impressumspflichten - Verantwortlichkeit für Inhalte Dritter - Aufsichtspflichten - Transparenzpflichten (kommerzielle Kommunikationen, insb. In-Game-Ads)
  • 28. Danke für‘s Zuhören. Fragen? Stephan Dreyer Hans-Bredow-Institut www.hans-bredow-institut.de s.dreyer@hans-bredow-institut.de