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Ist die Weitergabe von Bestellungen von
Verlags- zu Buchhandels-Webshops eine
sinnvolle Art der Kooperation?
Oder muss Kooperation auf anderen Wegen
laufen?
16. #MXSW-Treffen – 14.1.2015 - Norbert Retlich
16. #MXSW-Treffen - 14.1.2015 Kooperation Verlag Buchhandlung - Norbert
Retlich
2
1. Problembeschreibung
Der Markt ist ungleich verteilt.
Es gibt
 einen ganz Großen
 mehrere Große (und Grossisten)
 und ganz viele Kleine und Kleinste.
Wo liegt das Problem für die Verlage?
Die Verlage profitieren auch von einer Vielfalt der Händler.
16. #MXSW-Treffen - 14.1.2015 Kooperation Verlag Buchhandlung - Norbert
Retlich
3
2. Handlungsoptionen
1. Der Verlag kann selbst zum Verkäufer werden,
2. oder kann die Kleinen stärken durch Kooperation.
2.1 aus wirtschaftlicher Solidarität
2.2 aus eigenen, direkten Interessen
2.3 Es gibt vielfältige Formen der Kooperation
 Hilfe bei Marketing, Lesungsorganisation, Partnerbuchhandlungen
usw. (siehe unten 6.)
 Kooperation auf Ebene der Webshops – Weiterleitung von
Bestellungen an Buchhandels-Webshop → dies wird im Weiteren
betrachtet.
16. #MXSW-Treffen - 14.1.2015 Kooperation Verlag Buchhandlung - Norbert
Retlich
4
3. Schnittmengen – Gibt es Vorteile
durch Kooperation auf Basis von
Webshops?
 3.1 Für Verlage
Frage:
Warum sollte ein Verlag eine Bestellung von seinem Verlags-
Webshop auf Buchhandlungs-Webshops weiterleiten?
16. #MXSW-Treffen - 14.1.2015 Kooperation Verlag Buchhandlung - Norbert
Retlich
5
 3.1.1 Für Print-Bücher
Dem eigenen Kunden einen Zusatz-Service bieten,
indem man die Vorteile des Kaufs in der
Buchhandlung nutzt. (eine Art von „Multi-Channel“)
 Abholung in gewohnter Stamm-Buchhandlung
 Es gibt weniger Zustellschwierigkeiten
 Einfache Prüfung des Buchs. (Ohne Gang zur Post bei Rücksendung
usw.)
 Schnellere Lieferzeit: Buch ist evtl. in der Buchhandlung vorrätig
(sofort) oder über Grossist in einem Tag da (24-36 h). (Verlag hätte
fast Same-day-delivery)
In den Buchhandlungen gibt es evtl. noch Bücher, die im Verlag bereits
vergriffen oder gerade nicht lieferbar sind.
16. #MXSW-Treffen - 14.1.2015 Kooperation Verlag Buchhandlung - Norbert
Retlich
6
Kosteneinsparung oder mehr Gewinn
 Porto-Ersparnis für Verlag, wenn Lieferung an Buchhandel über
Grossistensystem
 Weniger Zustellverluste, Zahlungsausfälle
 Verlag erhält mehr Geld, als wenn ein Buch nur normal über die
Buchhandlung verkauft wird. Affiliate-Systeme
16. #MXSW-Treffen - 14.1.2015 Kooperation Verlag Buchhandlung - Norbert
Retlich
7
 3.1.2 Und was ist mit den E-Books?
16. #MXSW-Treffen - 14.1.2015 Kooperation Verlag Buchhandlung - Norbert
Retlich
8
3. Schnittmengen – Gibt es Vorteile
durch Kooperation auf Basis von
Webshops?
 3.2 Für Buchhandlungen
Frage:
Warum sollte eine Buchhandlung wollen, dass eine Bestellung
von einem Verlags-Webshop an den eigenen Buchhandlungs-
Webshop weitergeleitet wird?
 Mehr Bestellungen im eigenen Shop und Laden.
 Der eigene Buchhandels-Webshop wird außen sichtbarer.
 Der stationäre Buchhandel als Mitspieler im Online-Geschäft wird
überhaupt sichtbarer.
 StammkundInnen finden leichter die eigene Buchhandlung.
 Evtl. werden damit neue KundInnen in den Laden gebracht.
16. #MXSW-Treffen - 14.1.2015 Kooperation Verlag Buchhandlung - Norbert
Retlich
9
4. Anforderungen und
Interessenlagen bei Kooperationen
über Shops
 4.1 Für Verlage
 Es muss „flutschen“ – technische Abwicklung ohne Mühe für die
KundInnen (deep-link, ohne erneute Suche des Produkts, am besten
Übergabe kompletter Warenkorb) Aktuelle Mitteilung über Vorrätigkeit,
Lieferzeiten usw.
 Guter Service – der Verlag muss halbwegs sicher sein, dass „seine“
KundInnen gut betreut werden. Per E-Mail: Bestätigung des
Bestelleingangs (oder gar ggf. Mitteilung, dass vorrätig im Laden)
 Sehr viele Buchhandlungen müssen dabei sein – sonst gibt es Frust bei
KundInnen.
 Höherer Gewinn - Anteil am Umsatz muss über normalem Verlagsanteil
liegen. (Affiliate)
 Adressen – sollten auch/nur beim Verlag bleiben können (evtl.
Kommisionsmodel).
16. #MXSW-Treffen - 14.1.2015 Kooperation Verlag Buchhandlung - Norbert
Retlich
10
4. Anforderungen und
Interessenlagen bei Kooperationen
über Shops
 4.2 Für Buchhandlungen
 Es muss „flutschen“ – technische Abwicklung, Bestellung direkt ins
Buchhandelsbestellsystem (nur noch zu entscheiden: Buch vorrätig oder
schneller Bezug über Grossist nötig)
 Einfache Abrechnung mit Verlag (Affiliate)
 Einfache Ausfallsregelung, wenn Kunde/in doch nicht kauft.
16. #MXSW-Treffen - 14.1.2015 Kooperation Verlag Buchhandlung - Norbert
Retlich
11
5. Technische Systeme
5.1 Verlag macht es selbst
5.1.1 Einzelne Buchhandlungen einbinden
Affiliate-Programme von Buchhandlungen nutzen.
Aber das ginge dann auch nur wieder für wenige, d.h. letztlich die
größeren BuHas.
16. #MXSW-Treffen - 14.1.2015 Kooperation Verlag Buchhandlung - Norbert
Retlich
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5.1.2 Viele Buchhandlungen einbinden mit speziellem System
 Ch. Links Verlag – Partnerbuchhandlungsprogramm
 200 Buchhändler nutzen das Kommissionsmodell von Christoph Links.
 Aktuelle Bestandsmeldungen für Bücher
16. #MXSW-Treffen - 14.1.2015 Kooperation Verlag Buchhandlung - Norbert
Retlich
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16. #MXSW-Treffen - 14.1.2015 Kooperation Verlag Buchhandlung - Norbert
Retlich
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Nachteile
 Sehr begrenzte Zahl an Buchhandlungen;
 KundInnen sind für Verlag verloren.
Info:
http://www.christoph-links-verlag.de/index.cfm?view=10&inhalt=partner
http://www.boersenblatt.net/851695/
16. #MXSW-Treffen - 14.1.2015 Kooperation Verlag Buchhandlung - Norbert
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5.2 Plattform eines Großen: mybookshop.de
Gut
 Bei Libri-Whitelabel-Shops Übername des gesamten Warenkorbs.
 Durch Libri Lieferbarkeit deutlich, und Privatkundenversand wird
provessionell abgewickelt.
 KundInnen können im Bestellprozess auch Abholung in BuHa wählen.
Nachteile
 Nicht völlig neutral. Wird von einem Grossisten, nämlich Libri, betrieben.
V.a. für BuHas mit Libri-Whitelabel-Shop.
 Es sind nicht alle BuHas dabei.
16. #MXSW-Treffen - 14.1.2015 Kooperation Verlag Buchhandlung - Norbert
Retlich
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5.3 Gemeinschaftsplattformen mehrerer Buchhandlungen
Buchhandlungs-Finder-App Softlevel/Umbreit
Genialokal.de
 Zentrale Buchhandelsplattform und Buchhandlungs-Finder-App von
eBuch
 Genialokal.de soll auf die aktuellen Bestände zugreifen können. Bisher
erst bei 286 der 664 BuHas realisiert.
 Solche Systeme wären schon eine Basis, aber auch hier nur wieder ein
kleiner Teil der Buchhändler dabei, bei eBuch ca. 664 (anfangs die 500
Anabel-Teilnehmer).
 Bisher nur als Buchhandelsallianz gedacht.
16. #MXSW-Treffen - 14.1.2015 Kooperation Verlag Buchhandlung - Norbert
Retlich
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5.4 Branchenübergreifende Plattform: buchhandel.de
Vorteile
 Buchhandel.de ist als Branchenplattform neutral und behandelt alle
Buchhandlungen prinzipiell gleich. Theoretisch die ideale Plattform.
 Verbindet Bücher und E-Books (sofern die Verlage bei Libreka dabei
sind.)
 Anzeige der tatsächlichen Bestände der angeschlossenen
Buchhandlungen (d.h. Zugriff auf Warenwirtschaftssystem) erst in der
Zukunft – aber immerhin angedacht.
Nachteile
 Bisher nur 500 Partnerbuchhandlungen
 Übergabe eines kompletten Warenkorbes aus anderen Webshops muss
erst noch entwickelt werden.
16. #MXSW-Treffen - 14.1.2015 Kooperation Verlag Buchhandlung - Norbert
Retlich
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5.5 Fazit
 Die bisher realisierten Lösungen erfüllen viele der oben unter
3.1 und 4.1 angeführten Kriterien nicht.
 Eine Plattform, die das leisten würde, ist noch nicht in Sicht.
 Deshalb erscheint es zum jetzigen Zeitpunkt wirkungsvoller, die
bereits üblichen und gut eingespielten Kooperationsfelder zu
nutzen und ggf. zu optimieren (vgl. 6.).
16. #MXSW-Treffen - 14.1.2015 Kooperation Verlag Buchhandlung - Norbert
Retlich
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6. Bewährte Kooperationsformen
1. Unterstützung bei Lesungen/Veranstaltungen,
damit mehr Leute in die Buchhandlungen kommen (und die Bücher des Verlags
mehr Aufmerksamkeit bekommen).
2. Unterstützung im Marketing
durch fertige oder individuell erstellte Werbematerialien; oder Unterstützung
durch Social-Marketing
3. Partnerbuchhandlungs-Programme
auf der Website, mit Profilen der Buchhandlung und Landkartensuche usw.
Und Liste der vorrätigen Bücher in BuHa (vgl. Links-Verlag)
Im Gegenzug müsste die Buchhandlung dann auch die Bücher des Verlags breit
vorrätig haben.
4. Gute Metadaten-Pflege,
damit auch die kleinen Buchhandlungen die Bücher gut anbieten können. (Da
hier das wichtige Instrument „Empfehlungen“ mangels Masse nicht so stark zum
Zug kommen kann.)

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Ist die Weitergabe von Bestellungen von Verlags- zu Buchhandels-Webshops eine sinnvolle Art der Kooperation? Norbert Retlich #MXSW

  • 1. Ist die Weitergabe von Bestellungen von Verlags- zu Buchhandels-Webshops eine sinnvolle Art der Kooperation? Oder muss Kooperation auf anderen Wegen laufen? 16. #MXSW-Treffen – 14.1.2015 - Norbert Retlich
  • 2. 16. #MXSW-Treffen - 14.1.2015 Kooperation Verlag Buchhandlung - Norbert Retlich 2 1. Problembeschreibung Der Markt ist ungleich verteilt. Es gibt  einen ganz Großen  mehrere Große (und Grossisten)  und ganz viele Kleine und Kleinste. Wo liegt das Problem für die Verlage? Die Verlage profitieren auch von einer Vielfalt der Händler.
  • 3. 16. #MXSW-Treffen - 14.1.2015 Kooperation Verlag Buchhandlung - Norbert Retlich 3 2. Handlungsoptionen 1. Der Verlag kann selbst zum Verkäufer werden, 2. oder kann die Kleinen stärken durch Kooperation. 2.1 aus wirtschaftlicher Solidarität 2.2 aus eigenen, direkten Interessen 2.3 Es gibt vielfältige Formen der Kooperation  Hilfe bei Marketing, Lesungsorganisation, Partnerbuchhandlungen usw. (siehe unten 6.)  Kooperation auf Ebene der Webshops – Weiterleitung von Bestellungen an Buchhandels-Webshop → dies wird im Weiteren betrachtet.
  • 4. 16. #MXSW-Treffen - 14.1.2015 Kooperation Verlag Buchhandlung - Norbert Retlich 4 3. Schnittmengen – Gibt es Vorteile durch Kooperation auf Basis von Webshops?  3.1 Für Verlage Frage: Warum sollte ein Verlag eine Bestellung von seinem Verlags- Webshop auf Buchhandlungs-Webshops weiterleiten?
  • 5. 16. #MXSW-Treffen - 14.1.2015 Kooperation Verlag Buchhandlung - Norbert Retlich 5  3.1.1 Für Print-Bücher Dem eigenen Kunden einen Zusatz-Service bieten, indem man die Vorteile des Kaufs in der Buchhandlung nutzt. (eine Art von „Multi-Channel“)  Abholung in gewohnter Stamm-Buchhandlung  Es gibt weniger Zustellschwierigkeiten  Einfache Prüfung des Buchs. (Ohne Gang zur Post bei Rücksendung usw.)  Schnellere Lieferzeit: Buch ist evtl. in der Buchhandlung vorrätig (sofort) oder über Grossist in einem Tag da (24-36 h). (Verlag hätte fast Same-day-delivery) In den Buchhandlungen gibt es evtl. noch Bücher, die im Verlag bereits vergriffen oder gerade nicht lieferbar sind.
  • 6. 16. #MXSW-Treffen - 14.1.2015 Kooperation Verlag Buchhandlung - Norbert Retlich 6 Kosteneinsparung oder mehr Gewinn  Porto-Ersparnis für Verlag, wenn Lieferung an Buchhandel über Grossistensystem  Weniger Zustellverluste, Zahlungsausfälle  Verlag erhält mehr Geld, als wenn ein Buch nur normal über die Buchhandlung verkauft wird. Affiliate-Systeme
  • 7. 16. #MXSW-Treffen - 14.1.2015 Kooperation Verlag Buchhandlung - Norbert Retlich 7  3.1.2 Und was ist mit den E-Books?
  • 8. 16. #MXSW-Treffen - 14.1.2015 Kooperation Verlag Buchhandlung - Norbert Retlich 8 3. Schnittmengen – Gibt es Vorteile durch Kooperation auf Basis von Webshops?  3.2 Für Buchhandlungen Frage: Warum sollte eine Buchhandlung wollen, dass eine Bestellung von einem Verlags-Webshop an den eigenen Buchhandlungs- Webshop weitergeleitet wird?  Mehr Bestellungen im eigenen Shop und Laden.  Der eigene Buchhandels-Webshop wird außen sichtbarer.  Der stationäre Buchhandel als Mitspieler im Online-Geschäft wird überhaupt sichtbarer.  StammkundInnen finden leichter die eigene Buchhandlung.  Evtl. werden damit neue KundInnen in den Laden gebracht.
  • 9. 16. #MXSW-Treffen - 14.1.2015 Kooperation Verlag Buchhandlung - Norbert Retlich 9 4. Anforderungen und Interessenlagen bei Kooperationen über Shops  4.1 Für Verlage  Es muss „flutschen“ – technische Abwicklung ohne Mühe für die KundInnen (deep-link, ohne erneute Suche des Produkts, am besten Übergabe kompletter Warenkorb) Aktuelle Mitteilung über Vorrätigkeit, Lieferzeiten usw.  Guter Service – der Verlag muss halbwegs sicher sein, dass „seine“ KundInnen gut betreut werden. Per E-Mail: Bestätigung des Bestelleingangs (oder gar ggf. Mitteilung, dass vorrätig im Laden)  Sehr viele Buchhandlungen müssen dabei sein – sonst gibt es Frust bei KundInnen.  Höherer Gewinn - Anteil am Umsatz muss über normalem Verlagsanteil liegen. (Affiliate)  Adressen – sollten auch/nur beim Verlag bleiben können (evtl. Kommisionsmodel).
  • 10. 16. #MXSW-Treffen - 14.1.2015 Kooperation Verlag Buchhandlung - Norbert Retlich 10 4. Anforderungen und Interessenlagen bei Kooperationen über Shops  4.2 Für Buchhandlungen  Es muss „flutschen“ – technische Abwicklung, Bestellung direkt ins Buchhandelsbestellsystem (nur noch zu entscheiden: Buch vorrätig oder schneller Bezug über Grossist nötig)  Einfache Abrechnung mit Verlag (Affiliate)  Einfache Ausfallsregelung, wenn Kunde/in doch nicht kauft.
  • 11. 16. #MXSW-Treffen - 14.1.2015 Kooperation Verlag Buchhandlung - Norbert Retlich 11 5. Technische Systeme 5.1 Verlag macht es selbst 5.1.1 Einzelne Buchhandlungen einbinden Affiliate-Programme von Buchhandlungen nutzen. Aber das ginge dann auch nur wieder für wenige, d.h. letztlich die größeren BuHas.
  • 12. 16. #MXSW-Treffen - 14.1.2015 Kooperation Verlag Buchhandlung - Norbert Retlich 12 5.1.2 Viele Buchhandlungen einbinden mit speziellem System  Ch. Links Verlag – Partnerbuchhandlungsprogramm  200 Buchhändler nutzen das Kommissionsmodell von Christoph Links.  Aktuelle Bestandsmeldungen für Bücher
  • 13. 16. #MXSW-Treffen - 14.1.2015 Kooperation Verlag Buchhandlung - Norbert Retlich 13
  • 14. 16. #MXSW-Treffen - 14.1.2015 Kooperation Verlag Buchhandlung - Norbert Retlich 14 Nachteile  Sehr begrenzte Zahl an Buchhandlungen;  KundInnen sind für Verlag verloren. Info: http://www.christoph-links-verlag.de/index.cfm?view=10&inhalt=partner http://www.boersenblatt.net/851695/
  • 15. 16. #MXSW-Treffen - 14.1.2015 Kooperation Verlag Buchhandlung - Norbert Retlich 15 5.2 Plattform eines Großen: mybookshop.de Gut  Bei Libri-Whitelabel-Shops Übername des gesamten Warenkorbs.  Durch Libri Lieferbarkeit deutlich, und Privatkundenversand wird provessionell abgewickelt.  KundInnen können im Bestellprozess auch Abholung in BuHa wählen. Nachteile  Nicht völlig neutral. Wird von einem Grossisten, nämlich Libri, betrieben. V.a. für BuHas mit Libri-Whitelabel-Shop.  Es sind nicht alle BuHas dabei.
  • 16. 16. #MXSW-Treffen - 14.1.2015 Kooperation Verlag Buchhandlung - Norbert Retlich 16 5.3 Gemeinschaftsplattformen mehrerer Buchhandlungen Buchhandlungs-Finder-App Softlevel/Umbreit Genialokal.de  Zentrale Buchhandelsplattform und Buchhandlungs-Finder-App von eBuch  Genialokal.de soll auf die aktuellen Bestände zugreifen können. Bisher erst bei 286 der 664 BuHas realisiert.  Solche Systeme wären schon eine Basis, aber auch hier nur wieder ein kleiner Teil der Buchhändler dabei, bei eBuch ca. 664 (anfangs die 500 Anabel-Teilnehmer).  Bisher nur als Buchhandelsallianz gedacht.
  • 17. 16. #MXSW-Treffen - 14.1.2015 Kooperation Verlag Buchhandlung - Norbert Retlich 17 5.4 Branchenübergreifende Plattform: buchhandel.de Vorteile  Buchhandel.de ist als Branchenplattform neutral und behandelt alle Buchhandlungen prinzipiell gleich. Theoretisch die ideale Plattform.  Verbindet Bücher und E-Books (sofern die Verlage bei Libreka dabei sind.)  Anzeige der tatsächlichen Bestände der angeschlossenen Buchhandlungen (d.h. Zugriff auf Warenwirtschaftssystem) erst in der Zukunft – aber immerhin angedacht. Nachteile  Bisher nur 500 Partnerbuchhandlungen  Übergabe eines kompletten Warenkorbes aus anderen Webshops muss erst noch entwickelt werden.
  • 18. 16. #MXSW-Treffen - 14.1.2015 Kooperation Verlag Buchhandlung - Norbert Retlich 18 5.5 Fazit  Die bisher realisierten Lösungen erfüllen viele der oben unter 3.1 und 4.1 angeführten Kriterien nicht.  Eine Plattform, die das leisten würde, ist noch nicht in Sicht.  Deshalb erscheint es zum jetzigen Zeitpunkt wirkungsvoller, die bereits üblichen und gut eingespielten Kooperationsfelder zu nutzen und ggf. zu optimieren (vgl. 6.).
  • 19. 16. #MXSW-Treffen - 14.1.2015 Kooperation Verlag Buchhandlung - Norbert Retlich 19 6. Bewährte Kooperationsformen 1. Unterstützung bei Lesungen/Veranstaltungen, damit mehr Leute in die Buchhandlungen kommen (und die Bücher des Verlags mehr Aufmerksamkeit bekommen). 2. Unterstützung im Marketing durch fertige oder individuell erstellte Werbematerialien; oder Unterstützung durch Social-Marketing 3. Partnerbuchhandlungs-Programme auf der Website, mit Profilen der Buchhandlung und Landkartensuche usw. Und Liste der vorrätigen Bücher in BuHa (vgl. Links-Verlag) Im Gegenzug müsste die Buchhandlung dann auch die Bücher des Verlags breit vorrätig haben. 4. Gute Metadaten-Pflege, damit auch die kleinen Buchhandlungen die Bücher gut anbieten können. (Da hier das wichtige Instrument „Empfehlungen“ mangels Masse nicht so stark zum Zug kommen kann.)