1. AUWALD / Nationalpark Donauauen Donau / „Einfahrt“ in den Spittelauer Altarm, Exkursion am 03.05.2006
2. Die Donau bei Wien vor der Regulierung (1830 - 1846) -> ursprünglicher Zustand + reiche Gliederung, starke Wasserstandsfluktuationen Regelmäßige Überschwemmungen gehören zu einem Flusslauf. Sie bedingen spezielle flussbegleitende Pflanzengesellschaften, die unabhängig von der Höhenstufe auftreten ( azonale Vegetation ) - Au(en)wälder . Donau heute: „Auf den ersten 1000 Donaukilometern gibt es 58 größere Wasserkraftwerke, aber nur noch 3 nennenswerte freie Fließstrecken. Intakte großflächige Auen existieren nur mehr östlich von Wien. Das sind ganze 4 Prozent der Donaustrecke!“ aus: Schiemer Fritz, Jungwirth Mathias, Imhof Gerhard, Die Fische der Donau - Gefährdung und Schutz, Bundesministerium für Umwelt, Jugend und Familie, Wien 1994; Verlag: styria medienservice, Graz 1994, Buchdeckel Innenseite Quelle der Abb. oben: http:// www.hydro.tuwien.ac.at /lehre/ wawisem /02-Gruppe10/3-Dateien/image002.jpg Abb. unten aus: Schiemer Fritz, Jungwirth Mathias, Imhof Gerhard, Die Fische der Donau - Gefährdung und Schutz, Bundesministerium für Umwelt, Jugend und Familie, Wien 1994; Verlag: styria medienservice, Graz 1994, Seite 14
3. Als eine der vielen Folgen sind heute in der Donau selbst solche Fischarten gefährdet, die früher massenweise vorkamen. Hauptursachen dafür sind der konventionelle Flussbau und die Wasserkraftwerke, da sie Lebensräume zerstören und Fischwanderungen gänzlich verhindern. Die letzten drei freien Fließstrecken sind der bayrische Abschnitt bei Deggendorf, die Wachau und allen voran die letzte große Aulandschaft Mitteleuropas östlich von Wien – der Nationalpark Donauauen. Quelle der Abb.: Schiemer Fritz, Jungwirth Mathias, Imhof Gerhard, Die Fische der Donau - Gefährdung und Schutz, Bundesministerium für Umwelt, Jugend und Familie, Wien 1994; Verlag: styria medienservice, Graz 1994, Buchdeckel Innenseite Als Beispiel sei hier ein kleiner, unbekannter Fisch, der Streber (Zingel streber ) genannt. Er ist heute sowohl in Österreich, als auch in ganz Europa vom Aussterben bedroht! Foto von Pechlaner, Quelle wie Abb. oben, S. 75
4. Die Schwalbeninsel – ein Juwel im Nationalpark Donauauen, einem wertvollen Stück geretteter, freier Fließstrecke. (Foto PA-Exkursion 030506) AUWÄLDER Das Wort „Au“ ist indogermanischen Ursprungs und bezeichnet Land im / am Wasser (schwedisch: ö=Insel, å = Wasser; althochdeutsch: aha = Wasser; lateinisch: aqua = Wasser). Die zeitweisen Überflutungen bringen viel fruchtbares Material und bedingen das „Atmen der Au“: Durch das Kommunizieren von Fluss und Grundwasser werden bei Wasseranstieg verbrauchte und giftige Gase aus dem Boden gedrängt, während bei Absenkung des Grundwasserspiegels sauerstoffreiche Außenluft mit eingezogen wird. „ So blieb der Auwald bis heute Reservat einer Urlandschaft, eine urwaldartige Wildnis im europäischen Raum ....“ (WENDELBERGER Elfrune, Grüne Wildnis am großen Strom, Niederösterreichisches Pressehaus, St. Pölten, 1976, Seite 52)
5. Naturnahe Waldgesellschaften vom Donauufer bis zum landseitigen Teil der Aue bei Wien. (aus: ELLENBERG Heinz, Vegetation Mitteleuropas mit den Alpen, Verlag Eugen Ulmer GmbH&Co., Stuttgart, 1982, Seite 343) WEICHE AU Quelle der Fotos (außer Traubenkirsche): http://www.donauauen.at/html/frameset.html
8. Die Begriffe „Weichholz-Auenwald “ und „Hartholzaue “ beziehen sich auf die Nutzbarkeit des Holzes der dort vorkommenden Baumarten. Der Weichholz-Auenwald fehlt in keiner natürlichen Flussaue. Dort wachsen raschwüchsige Arten mit leichtem, wenig haltbarem Holz: Purpurweiden (Salix purpurea), Korbweiden (Salix viminalis), Silberweide (Salix alba), Silberpappel (Populus alba) - Zusammensetzung je nach Boden (meist sandig bis schluffig), Feuchte usw. Die Hartholz-Auenwälder („Harte Au“) sind je nach Bodenfeuchte verschieden zusammengesetzt: Feldulme (Ulmus minor), Esche (Fraxinus excelsior), Traubenkirsche (Prunus padus), Silberpappel (Populus alba),und Eiche (Quercus). Sie werden nur von außergewöhnlichen Hochwässern überflutet, ihr Boden ist sehr fruchtbar. Die (im Gebirge häufige) Grauerle (Alnus incana) ist in Wien selten, da sie Flachwurzlerin ist und im regenarmen Tiefland kiesige Auenböden meidet. Quelle der Abb. links = Winterlinde / Tilia cordata http://bfw.ac.at/700/2092_1_30.html Abb. rechts: http://www.donauauen.at/html/frameset.html
9. Als „Heißländ “ werden hoch aufgeworfene Kiesbänke bezeichnet. Sie sind mit einer dünnen Schicht Feinerde bedeckt. Auf ihnen erreichen die Bäume das Grundwasser meist nicht mehr. Quelle der Abb. Gottesanbeterin: Imamori Mitsuhiko, Das Leben der Insekten, Ravensburger Buchverlag Otto Maier GmbH, Ravensburg, 1992, S. 28; Sanddorn + Grafik www.donauauen.at ; Helmknabenkraut http://www.muehlhausen.de/scripts/bilder/picture.php?id=320798&js=0 - Foto: Ralf Weise
10. AUWALD – ein ständiger Wechsel Flussauen und ihre Vegetation (aus ELLENBERG Heinz, Vegetation Mitteleuropas mit den Alpen, Verlag Eugen Ulmer GmbH&Co., Stuttgart , 1982, Seite 335)
11. HOCHWASSER ist nicht gleich Hochwasser Skizze von Gabriele Weigelhofer Einjähriges Hochwasser: Wasserstand 1 m Überflutung der Weichen Au Zehnjähriges Hochwasser: Wasserstand 5 m Überflutung der harten Au Altarm Hauptfluss (z. B. Donau)
12. ALTARME Sie waren ursprünglich Seitenarme des Flusses. Durch die Regulierung der Donau wurden sie abgeschnitten und zu Stillgewässern. Im Nationalpark Donauauen zählen sie zu den artenreichsten Sumpfpflanzengesellschaften Europas)