1. 1
E-BOOK-READER FÜR STUDIUM UND
LEHRE
30.01.2015 1
E-Book-Reader für den Einsatz im
Hochschulbetrieb
Dr. Rudolf Mumenthaler, ETH-Bibliothek
2. 2
• E-Book-Reader
• E-Books und E-Book-Formate
• PDF, EPUB, MOBI
• Welches Format auf welchem Reader?
• Smartphones und Tablets
• Bibliotheksangebote
• Blick in die Zukunft
INHALT
30.01.2015 2
3. 3
2010: Jahr der E-Book-Reader
• Sony Reader
• Sony Touch
• iRex
• Kindle
• Kindle 1, 2, 3; Kindle DX
• Nook
• Cool-ER
• Kobo
• ….
E-BOOK-READER 2. GENERATION
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4. 4
• 1990: Elektrophorese (Firma E Ink/MIT)
• Elektrisch geladene weisse Teilchen in
gefärbtem Öl, gesteuert durch Stromfluss
• Gehört heute Firma PVI (Taiwan)
TECHNOLOGIE: E-INK
4
6. 6
• Verkaufszahlen zeigen
Durchbruch der E-
Books in 2009 in den
USA
- wirklich?
• Mitteilung von Amazon:
verkauft: in neun
Monaten 2010 drei Mal
mehr eBooks verkauft
als im ganzen 2009
0
20
40
60
80
100
120
140
160
180
2006 2007 2008 2009
Umsatz in Mio $
DURCHBRUCH DES E-BOOKS
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7. 7
• Nutzung in der ETH-
Bibliothek
• Zählweise: Zugriffe auf
Kapitel von E-Books
• Anstieg Bestand: ca.
60‘000 E-Books Ende
2009
0
200,000
400,000
600,000
800,000
1,000,000
1,200,000
20052006200720082009
Nutzung E-Books ETH-
Bibliothek
DURCHBRUCH DES E-BOOKS
30.01.2015 7
8. 8
• Aber: Umsatz entspricht nur 1% der
Buchverkäufe (2009)
• Amazon subventioniert E-Books
• Nur wenige Titel in nicht-englischer
Sprache erhältlich
• Deutschsprachige Verlage hinken der
Entwicklung hinterher
DURCHBRUCH DES E-BOOKS?
30.01.2015 8
9. 9
• 2009: 3 Mio. verkaufte E-Book-Reader
• 2010: 6 Mio erwartet
• Marktanteil (1/2010): 60% Kindle, 35%
Sony
• Kundengruppe: 70% über 40 Jahre
(Generation Lesebrillenträger)
• 2010: 3 Mio. iPads in drei Monaten
verkauft (10 Mio. erwartet für 2010)
• Massive Preisreduktionen bei Kindle 3
($139) und NOOK
DURCHBRUCH DER E-BOOK-
READER?
30.01.2015 9Fusszeile
10. 10
• Kindle-Experiment an der University of
Virginia (2009/10)
• E-Reader zu wenig flexibel für Einsatz im
Hörsaal
• Kein schneller Wechsel zwischen Seiten,
Dokumenten, Statistiken und Grafiken
möglich
• Würden Sie den Kindle DX einem neuen
Studenten empfehlen? 80% Nein.
EINSATZ IM AKADEMISCHEN
KONTEXT
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11. 11
• Test mit Sony E-Book-Reader 2009
• E-Reader mit Inhalt aufgeladen
• Versuch, ob Studenten die Reader als
Primärtext anwenden
• Studenten waren frustriert über die
Unmöglichkeit mit dem Text zu
interagieren
• Keine Notizen, keine Markierungen
• -> ist in neueren Modellen möglich, aber ans
Gerät gebunden
SONY READER AN DER PENN STATE
UNIVERSITY LIBRARY
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13. 13
• PDF etabliert bei e-Journals und im
Wissenschaftsbereich
• E-Journals und auch E-Books
(kapitelweise)
• Vorteil: fixes Layout
• Fester Zeilen- und Seitenumbruch
• Darstellung von Grafiken, Formeln etc.
• Wird theoretisch von allen PCs und
Readern unterstützt
• Mit oder ohne DRM (ADEPT von Adobe)
E-BOOKS ALS PDF
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15. 15
• Darstellung auf 6-Zoll-Bildschirm
schwierig
• Nur grössere Displays kommen in
Frage: Kindle DX, iRex Digital Reader
• iRex Digital Reader mit
Annotationsfunktion, aber technologisch
veraltet
• iPad mit hervorragender Darstellung
(Zoom),
• Applikationen GoodReader und Papers als
wichtige Tools
GEEIGNETE E-READER FÜR PDF
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16. 16
• Offener Standard
• Basiert auf XHTML und XML
• Flexibler Satzspiegel und
Seitenumbruch, passt sich dynamisch
an Bildschirm an
• Keine festen Seitenzahlen, Zitierung
erschwert
• Keine Fussnoten, allenfalls Endnoten
• Formatierungen wie HTML
• Problematische Darstellung von Formeln,
von Bildern, Tabellen
EPUB
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17. 17
• EPUB als Standard bei kommerziellen
Anbietern (mit DRM ADEPT), z.B. B&N,
Sony, www.books.ch, iBookstore (mit
DRM FairPlay von Apple) u.v.a.
• Projekt Gutenberg, Google Books: ältere
Literatur ohne DRM
• Primärer Einsatz bei Belletristik, auch
Sachbüchern
• EPUB kann aus Worddokument erstellt
(mit Software Calibre) oder direkt aus
InDesign oder Pages exportiert werden
EINSATZ VON EPUB
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19. 19
• Dokument wird in InDesign CS5 gesetzt
• Wenige Formatvorlagen
• Bilder in Textrahmen integriert
• Export des Dokuments als EPUB und als
PDF
• EPUB ohne Formatierung, mit
Inhaltsverzeichnis, mit verlinkten Endnoten
• PDF im gewünschten Layout, Schriften
vektorbasiert, Inhaltsverzeichnis integriert
• mit Kapitelüberschriften, Seitenzahlen,
verlinkten Fussnoten etc.
EPUB MIT INDESIGN CS 5
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23. 23
• Offener Open eBook Standard
• Ursprünglich für e-Texte auf Handhelds
entwickelt
• MOBI kann selbst hergestellt werden
(Software MobiPocket Creator, Calibre)
• Einsatz im iRex und Kindle
• Kindle mit eigener Version AZW (inkl.
eigenem DRM) – läuft nicht auf iRex…
• Kindle-Software für PC, Mac, iPhone, iPad
MOBIPOCKET
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25. 25
• Tablets und Co.
• Keine dedizierten E-Book-
Reader
• Multifunktionale Geräte
• Auch für eBooks…
• Multimedia-Inhalte
• Integrierter Webzugriff
(WLAN oder 3G)
• Beispiel und Vorbild für
viele: iPad
MULTIFUNKTIONALE GERÄTE:
TABLETS
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26. 26
• Multitouch wie beim iPhone
• Das iPad ist extrem schnell
• Einschalten in 2.5 Sekunden
• App Store mit zehntausenden Apps
• Kindle, B&N, Stanza für iPad etc.
• GoodReader, Papers, iAnnotate PDF für PDF-
Dokumente
• Pages, Keynote, Numbers, Quickoffice um
Texte, Tabellen, Präsentation zu bearbeiten
• Dropbox, ReaddleDocs, iDisk zum Verwalten
und Speichern von Dokumenten in der
„Wolke“
iPAD
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27. 27
• Fehlende USB-Schnittstelle
• Keine Unterstützung von Flash
• Wäre wichtig für Videos im Web
• Geschlossenes System
• Der Preis für die hohe Geschwindigkeit
und die Sicherheit
MÄNGEL DES IPAD
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29. 29
PDF E-BOOKS MIT GOODREADER
AUF IPAD
7/5/10 33
iPad nutzt Authentifizierung via VPN: direkter Zugriff
auf lizenzierte E-Books und E-Journals
30. 30
• Virtuelles Laufwerk für Speicherung
und Austausch von Dokumenten:
• Dropbox, GoogleDocs, iDisk
• Apps, die online Speicher unterstützen:
• Quickoffice, ReaddleDocs (alle genannten)
• Pages, Keynote (nur iDisk)
• Viele Apps unterstützen Sync via
iTunes
TOOLS ZUM ARBEITEN
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31. 31
DIE WICHTIGSTEN APPS FÜRS LESEN
UND STUDIEREN
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iBooks für EPUB
und PDF
GoodReader für
PDF
Dropbox als
virtueller Speicher
Pages für Texte,
Keynote für
Präsentationen
Kindle für eBooks
Quickoffice für
Office-Docs
33. 33
• Google Tablet
• Hard- oder nur Software?
• Samsung Galaxy Tab
• Erschienen im Herbst 2010
• Android 2.1
• WeTab
• Im September in D erschienen
• Basiert auf Android 2.0
• Nokia
• Basiert auf MeeGo
• ASUS Eee Pad EP101TC
• Windows CE7, Früjahr 2011
• MSI Wind Pad
• Auf Win7 oder Android
• HP Slate
• Auf Win7, 2011 auf WebOS angekündigt
• …und viele mehr…
WEITERE TABLETS (ANGEKÜNDIGT FÜR
2010/11)
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34. 34
• Netbooks mit Touchscreen
• Beispiel: Asus EEE PC Touch
• Klein, aber voller
Funktionsumfang
• Hohe Integration in
Arbeitsumgebung
• „normaler“ Windows-PC (Vor-
und Nachteil…)
TABLET PCS
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35. 35
• iPhone auch als eReader
• Nachteil: Bildschirmgrösse, Akku-Laufzeit
• Vorteil: immer dabei, keine Zusatzkosten
• Integration in PC und Mac-Umgebung
mit Calibre und Applikation Stanza
• iBooks, Kindle für iPhone, B&N Reader:
mehr Auswahl an E-Books als für jedes
andere Gerät
SMARTPHONES ALS E-READER
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37. 37
• E-Books im Format EPUB
• E-Books im Format PDF
• Onleihe oder E-Ausleihe
• Ausleihe von E-Book-Readern
BIBLIOTHEKSANGEBOTE
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38. 38
• Noch selten als Bibliotheksangebot
• EPUB hauptsächlich als kommerzielles
Angebot (Sony, Apple, B&N,
www.books.ch u.a.)
• Ältere Literatur (Projekt Gutenberg) als
EPUB frei verfügbar
• Eigene Publikationen als EPUB
• Publikationsservice für Forscher
• Konversion von PDF zu EPUB praktisch
unmöglich
• Probleme mit Tabellen, Grafiken und Formeln
E-BOOKS IM FORMAT EPUB
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39. 39
• Im Wissenschaftsbereich übliches
Lizenzmodell: Zugriff auf lizenzierte E-Books
via IP-Range, ohne DRM
• Verlagsangebote sind nicht kundenfreundlich
• Pro Kapitel ein PDF-Dokument
• Jedes PDF hat denselben Namen (fulltext.pdf)
• Benutzeranforderungen
• Download ganzer Bücher, nicht nur Kapitel
• E-Books mit integrierten Metadaten
• Modell ist bibliotheksfreundlich
• Modell wird vom iPad unterstützt
E-BOOKS IM FORMAT PDF
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40. 40
• Das gängige Modell passt nur für
Angehörige der Hochschule
• Zugangskontrolle via IP-Range
• Externe Benutzer haben keinen Zugriff
auf elektronische Ressourcen von
ausserhalb
• Ist für die Rolle als öffentliche
Bibliothek aber wichtig
• Neue Wege zur Vermittlung des Zugangs
sind nötig
E-BOOKS FÜR EXTERNE
BENUTZER
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41. 41
• Technischer Lösungsansatz
• Temporärer Zugriff auf elektronische
Dateien (entspricht quasi einer
Ausleihe)
• Spezielles DRM (Adobe ADEPT)
• PDF mit temporär beschränktem
Lesezugriff
• Auf PC mit Adobe Digital Reader lesbar
• Von Sony E-Book-Readern unterstützt
• Via Bluefire Reader oder txtr auch auf iPad
lesbar
ONLEIHE
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42. 42
• www.onleihe.net für öffentliche Bibliotheken
• NetLibrary von OCLC (jetzt EBSCO)
• www.netlibrary.com
• Kompatibel mit Sony, Nook, Cool-ER
• Overdrive Digital Library
• In OPAC integriert
• PDF, Mobi und Audiobooks
• Ebook Library
• www.eblib.com
• PDF basiert
• ….
BEISPIELE FÜR ONLEIHE
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46. 46
• Zeitungsverlage stehen unter sehr
grossem Druck
• Sinkende Einnahmen (Werbung)
• Konkurrenz durch Gratiszeitungen
• Hohe Kosten (Produktion, Vertrieb)
• ePaper als Rettung?
• Neue Geschäftsmodelle, neue Angebote
• iPad als Rettungsanker? iPad-Applikation
verschiedenster Medienhäuser
• Skiff Reader und QUE wurden zurückgezogen
eREADER UND ZEITUNGSMARKT
30.01.2015 46
48. 48
Wired: Computer Magazin mit interaktiven
Elementen und animierten Infografiken
ZUKUNFT DER E-ZEITUNGEN HAT
BEGONNEN
30.01.2015 48Fusszeile
49. 49
SOZIALE E-ZEITSCHRIFTEN:
FLIPBOARD FÜRS IPAD
30.01.2015 4954
Verbunden mit persön-
lichem Facebook Konto
Verbunden mit persön-
lichem Twitterfeed
Abonnements von Blogs
und News
Verbunden mit persön-
lichen Twitter-Listen
50. 50
• Werden sich die E-Books und E-Book-Reader
durchsetzen?
Zukunft eREADER
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51. 51
• Prognose: das E-Book wird sich im
wissenschaftlichen Bereich durchsetzen,
aber das gedruckte Buch nicht
verdrängen
• Für die Arbeit mit E-Texten sind E-Book-
Reader nicht geeignet, Tablets schon eher
• Tablets sind (noch) kein vollwertiger
Ersatz für Note- oder Netbook
• Die Bibliotheken werden künftig vermehrt
Inhalte so anbieten, dass sie auch auf
mobilen Endgeräten gelesen werden
können
FAZIT
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52. 52
Die Entwicklung geht weiter…
…wir bleiben dran…
Besten Dank für die Aufmerksamkeit!
Fragen?
http://blogs.ethz.ch/innovethbib
www.twitter.com/ETHBibliothek
www.facebook.com/ETHBibliothek
FAZIT
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53. 53
Rudolf Mumenthaler: E-Book-Reader und ihre Auswirkungen auf
Bibliotheken. In: Handbuch Bibliothek 2.0. Hrsg. von Julia Bergmann
und Patrick Danowski. Berlin, New York 2010, S. 207–222.
DOI: 10.1515/9783110232103.207
Rudolf Mumenthaler: E-book Readers and their Implications for Libraries.
Presentation at Ticer Digital Libraries à la Carte in Tilburg, 29. Juli
2010. http://www.slideshare.net/ruedi.mumenthaler/rudolf-
mumenthaler-ereaders-and
Rudolf Mumenthaler: Das iPhone als eReader. In: Trau keinem über 30?
Die TUB wird 30! Kolloquium über eBooks und die Zukunft der
Bibliothek anläßlich des 30-jährigen Bestehens der
Universitätsbibliothek der TU Hamburg-Harburg. Herausgegeben von
Thomas Hapke. Hamburg-Harburg 2010, S. 27–40. http://nbn-
resolving.de/urn/resolver.pl?urn=urn:nbn:de:gbv:830-tubdok-8459
EIGENE PUBLIKATIONEN
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