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Scrum but, ... agil, aber...

                                                                                        Stefan Roock
                                                                             stefan.roock@it-agile.de
                                                                                Twitter: StefanRoock

Montag, 3. Mai 2010                                                                                                                          1
Der ganze Vortrag ist eigentlich nicht Scrum-spezifisch, sondern funktioniert auch, wenn man überall „Scrum“ durch „agil“ ersetzt. Aber der
feststehende Begriff, der den Anker für den Vortrag bildet, lautet halt „Scrum-But“.
Mika
                                                                                      entdeckt
                                                                                      Karate

     >> Titel der Präsentation

Montag, 3. Mai 2010                                                                                                                           2
Das hier ist mein vierjähriger Sohn Mika. Er hat neulich meine alten Karate-Utensilien entdeckt. Und mir damit die Basis für diesen Vortrag
geliefert.
Mein Ex-Hobby: Karate

                                                                      Lernen
                                                                      durch
                                                                 wiederholen


Montag, 3. Mai 2010                                                                                                                   3
Ich habe einige Jahre lang Karate trainiert. Aufgrund meiner Reiserei, habe ich es aber nicht geschafft, das auf Dauer durchzuhalten.
An ein paar Dinge kann ich mich aber noch erinnern.
Zu Beginn stehen die sogenannten Kata im Vordergrund des Trainings. Man führt eine streng festgelegte Abfolge von Bewegungen aus. Und
das immer und immer wieder. Dabei versucht man, die Kata jedes mal ein kleines Stückchen genauer auszuführen.
Kyu-Grade
                                         Kyu - Schülergrade




Montag, 3. Mai 2010                                                                                                                       4
Im Laufe der Zeit steigt man in den Kyu-Graden auf, die durch Gürtelfarben symbolisiert werden. Dazu muss man Prüfungen absolvieren. In den
Prüfungen muss man vor allem zeigen, dass man die Kata sehr genau ausführen kann. Man lernt anfangs also das exakte Einhalten der
Vorgaben.
Man beginnt mit dem 9. Kyu, der Weißgurt. Danach kommen gelb, orange, grün, 2x blau und 3x braun. Am Ende der Kyu-Skala steht der
Schwarzgurt, der gleichbedeutend ist mit dem ersten Dan.
Kyu-Grade
                                           Kyu - Schülergrade




              Unterstufe                                          Mittelstufe Oberstufe
Montag, 3. Mai 2010                                                                                  5
Unterstufe ist weiß bis orange, Mittelstufe ist grün und blau und Oberstufe ist braun und schwarz.
Dan-Grade




                                                                                                               Dan



Montag, 3. Mai 2010                                                                                                                        6
Danach werden die Dan-Grade hochgezählt. Das ist mein Bruder Arne. Der hat gerade seinen zweiten Dan erworben.
Erst ab dem ersten Dan zählt man wirklich als Karateka. Wenn man als Karateka in den Dan-Graden unterwegs ist, spielen die Kata immer
noch eine große Rolle. Allerdings muss man jetzt auch beweisen, dass man ein tiefes Verständnis der Kata im speziellen und des Karate im
allgemeinen erworben hat. Das Abweichen von der Norm wird hier sogar erwartet.
Und bis dahin braucht man eine Weile. Wenn man sehr schnell ist, kann man den ersten Dan im Karate nach 6 Jahren erwerben. Arne hatte
seinen nach 9 Jahren. Ganz selten wird der 10. Dan verliehen. Ein Träger des 10. Dan war Taiji Kase, der 2004 gestorben ist.
Mein Stil ist, keinen Stil zu haben
 Jenseits der Dan-Grade




Montag, 3. Mai 2010                                                                                                                             7
Offensichtlich ist man mit dem Steigen in den Dan-Graden sein Leben sein beschäftigt und muss sich nicht die Frage stellen, was nach dem
zehnten Dan kommt.
Die Älteren unter uns haben bereits erkannt, wer der Kerl auf dem Foto ist:Bruce Lee. Der hat kein Karate gemacht, sondern Kung-Fu. Für
meine Geschichte spielt das aber keine Rolle.
Er ist ein exzellentes Beispiel für jemanden, der so gut in seinem Kampfsport war, dass er sich von den Vorgaben vollständig gelöst hat. Er hat
intuitiv gekämpft und so einen vollkommen neuen Stil begründet.
Ein anderes Beispiel ist natürlich Mister Miage auf den Karate-Kid-Filmen :-)
Shu                                                  Ha                                      Ri




Montag, 3. Mai 2010                                                                                                                        8
Diese drei Stufen finden sich in den japanischen Kampfsportarten unter dem Begriff ShuHaRi wieder.
Zuerst trainiert man auf Shu-Ebene. Man erlernt die Fundamente und hält sich dazu sehr genau an die Vorgaben. Die Idee hier besteht darin,
dass man durch das tausendfache Ausführung derselben Bewegung tiefes Verständnis erwirbt. Auch wenn ich persönlich nicht über den
orangen Gürtel hinausgekommen bin, habe ich ansatzweise erfahren, dass das tatsächlich funktioniert.
Danach lernt man auf der Ha-Ebene, also ab dem ersten Dan. Man ist jetzt bereit, wirklich zu lernen und darf jetzt auch mit der Tradition
brechen. Da man auf der Shu-Ebene die Vorgaben sehr genau eingehalten hat und erfahren hat, wie man damit erfolgreich ist, kann man jetzt
seriöse Entscheidungen darüber treffen, wo man vom Standard abweichen sollte. Dieses Abweichen wird auch erwartet.
Auf der Ri-Ebene gibt es keine Regeln und Techniken mehr. Man folgt einer natürlichen Bewegung und agiert im Flow. Kreativ Handeln ohne
Denken. Man macht dann im Kampf keine Karate-Techniken mehr.
Karate?




Montag, 3. Mai 2010                                                                                                                           9
Wenden wir uns nochmal Mika zu. Als er meine Karate-Utensilien entdeckt hat, hat er sie natürlich auch gleich ausprobiert.
Ist er ein Karateka?
Zur Sicherheit trägt er zwei Gürtel (Obi) - gelb und orange. Er trägt nur einen Faustschützer. Er trägt seinen Schlafanzug statt des üblichen
weißen Gi (Karate-Anzug) und die Haltung ist eher so naja...
Mika ist gerade im Besserwisser-Alter. Er spricht alle möglichen Sprachen und weiß auch sonst einfach alles. Wenn man ihn fragt, ist er
natürlich ein Karateka. Die Abweichungen zum Standard würde Mika wahrscheinlich damit begründen, dass er eine neue Stilrichtung erfunden
hat: Mikarate.
Karate-Experten würden aber wohl eher sagen, dass das Foto irgendwie entfernt nach Karate aussieht, aber Karate ist es dann doch nicht.
Karate-
                                                                                     But


     >> Titel der Präsentation

Montag, 3. Mai 2010                                                                              10
Es ist Karate, but
Mika, wenn Du das hier später mal irgendwo im Internet findest: ich habʻ Dich trotzdem lieb :-)

Von Karate-But zu Scrum-But ist es nur ein kurzer Weg.
75% aller
                                                                           Unternehmen, die
                                                                          behaupten, Scrum
                                                                         anzuwenden, machen
                                                                             kein Scrum.




     >> Titel der Präsentation

Montag, 3. Mai 2010                                                                                                     11
Ken Schwaber schätzt ein, dass 75% der Unternehmen, die sich für Scrum-Anwender halten, gar kein echtes Scrum machen.
Andere Scrum-Coaches halten das für viel zu optimistisch.
Scrumbut




     >> Titel der Präsentation

Montag, 3. Mai 2010
                                                           ScrumBut(t)                                                                   12
Unternehmen, die behaupten Scrum zu praktizieren, dies aber nicht wirklich tun, nennt man Scrum-But. Der Begriff wurde wahrscheinlich von
Ken Schwaber geprägt.
Dabei ist Scrum tatsächlich zunächst By-the-Book zu praktizieren. Scrum ist diesbezüglich Low-Tolerance.
War das Scrum?


  Allgemeine Syntax für ScrumBut:
  (ScrumBut) (Reason) (Workaround)

  Bsp.: Die Daily-Scrums sind bei uns Overhead,
  weil sich unsere Entwickler nicht so häufig abstimmen
  müssen. Sie treffen sich wöchentlich.




Montag, 3. Mai 2010                                                                                                                        13
Ken Schwaber hat eine wiederkehrende Syntax für Scrum-Buts entdeckt.

Anderes Beispiel: Der PO steht dem Produkt nicht fulltime zur Verfügung und kann nicht an jedem Sprint-Planning teilnehmen, weil er noch
andere Produkte betreuen muss. Er schreibt daher die Anforderungen so detailliert auf, dass er im Sprint-Planning nicht notwendig ist.
Quick-Fixes

                                                                           ScrumBut
                                                                           ==
                                                                           Quick
                                                                           Fixes

Montag, 3. Mai 2010                                                                                                                        14
Das Problem an ScrumBut ist, dass an den betreffenden Stellen i.d.R. Probleme existieren, die beseitigt werden sollten. Stattdessen macht
man mit ScrumBut Quick-Fixes im Prozess. Und damit nutzt man ein wesentliches Verbesserungspotenzial von Scrum gar nicht aus. Mitunter
wird das Problem nicht nur nicht gelöst, sondern sogar noch verschleiert, so dass es auch später nicht mehr ohne weiteres beseitigt werden
kann.
Shu
      War das Scrum?




     >> Titel der Präsentation

Montag, 3. Mai 2010                                                                                                                         15
Zuerst ist es tatsächlich meistens sinnvoll, mit Scrum by the Book zu beginnen (Shu-Level). So kann man Scrum einüben und erfahren, wie es
sich anfühlt. Auf dieser Basis kann man anschließend informiert Anpassungen vornehmen.
Es sind natürlich Unternehmen denkbar, bei denen Scrum by the Book nicht passt. Das dürften aber extrem wenige sein. Persönlich habe ich
noch keins getroffen, wo es nicht gegangen wäre. Allenfalls haben Unternehmen entschieden, dass sie bestimmte Dinge nicht ändern wollen.
Aber damit haben sie sich auch gleich für eine andere Sportart entschieden. Sie haben dann für sich die Entscheidung gefällt, kein Scrum zu
machen.
Transition                                            Einüben Anpassen
Montag, 3. Mai 2010                                                                                                                          16
Es ist erstmal kein Problem, wenn man es nicht schafft, gleich von Beginn an, Scrum komplett zu praktizieren. Entscheidend ist die Frage, ob
man den aktuellen Zustand als Transition zu Scrum begreift oder einfach beim Status-Quo stehen bleibt.
Überträgt man ShuHaRi wäre folgendes Bild passend:
1. An erster Stelle steht die Transition zu Scrum. Das ist vergleichbar mit der Unterstufe im Karata - weißer bis oranger Gürtel.
2. Danach kommt das Einüben. Man wendet Scrum an und wird dabei immer besser. Und in diesem Zuge beseitigt man Probleme und
Dysfunktionen im Unternehmen. Das entspräche der Mittelstufe.
3. Wenn man Scrum wirklich sehr gut beherrscht, kommt das Äquivalent des ersten Dans. Jetzt hat man Scrum soweit eingeübt, dass man
sinnvoll und informiert Anpassungen vornehmen kann. Dies entspricht der Oberstufe.
4. Noch viel später käme Ri. Hier würde ein Team rein intuitiv das jeweils sinnvolle Vorgehen wählen, komplett ohne Regeln und vordefinierte
Techniken.

Ein Team auf Ri-Ebene könnte auch in chaotischen Umgebungen/Märkten Geschäftswert liefern.
Welchen Rahmen akzeptieren?




Montag, 3. Mai 2010                                                                                                                       17
Aus meiner Erfahrung ist eines der größten Hindernisse bei der Transition zu Scrum, dass die beteiligten Personen existierende Grenzen und
Regeln als unveränderbar hinnehmen und nicht hinterfragen.
Die Frage ist aus meiner Frage letztlich, was wir als unveränderlichen Rahmen begreifen.
Die Kollegen? Die Vorgesetzen? Die Organisation? Unsere Kunden? Der Markt?
Grenzen hinterfragen!




Montag, 3. Mai 2010                                                                                                     18
Scrum stellt uns vor die Herausforderung, alle existierenden Grenzen immer wieder zu hinterfragen.

Diese Aussage von Herman Hesse passt: Wie müssen immer wieder das Unmögliche versuchen, um das Mögliche zu erreichen.
Raus aus den Boxen
      Prozess anpassen




Montag, 3. Mai 2010                                                                                                                         19
Die meisten Grenzen sind nämlich keine Naturgesetze, sondern Regeln, die wir selbst geschaffen oder uns ausgesucht haben.
Wenn wir nie unsere Boxen verlassen, können wir auch nie substanziell weiterkommen.

Beispiele für solche Regeln:
Teamebene: „Unsere Entwickler sind zu schlecht, als dass wir sie selbstorganisiert selbst die Entwürfe bestimmen lassen könnten.“ Scrum
würde raten: Bildet die Entwickler passend aus, besorgt ggf. Coaches oder verstärkt das Team mit ausreichend qualifizierten Entwicklern.
Oder ...
Organisationsebene: „Einkauf und Controlling zwingen uns, vor Projektbeginn vollständige Lastenhefte zu erstellen, damit sie auf dieser Basis
Budgets allokieren und Anbieter auswählen können.“ Scrum würde raten: Findet heraus, welche Bedürfnisse bei Einkauf und Controlling mit
dem Lastenheft befriedigt werden und findet zusammen mit Einkauf und Controlling andere Wege der Bedürfnisbefriedigung.
Marktebene: „Unsere Kunden schreiben nun mal nach Festpreis zu einem Lastenheft aus.“ Scrum würde raten: Klärt mit den Kunden, ob und
wie alternative Vertragsmodelle aussehen könnten. Gibt es evtl. andere Kundengruppen, die andere Vertragsmodelle akzeptieren würden?
Nutzen ohne 100%-Scrum?
  Nutzen?




Montag, 3. Mai 2010                                                                                                                 20
Nun können Unternehmen natürlich bewusst entscheiden, Scrum nicht zu 100% zu machen. Sie wären dann ScrumBut. Trotzdem ist in der
Regel ein Nutzen da - laut Jeff Sutherland maximal 35%. Also kann es für die Unternehmen durchaus valide sein, in diesem Zustand zu
bleiben. Solange diese Entscheidung bewusst gefällt wird und man sich über die Konsequenzen im Klaren ist, ist das vollkommen OK.
Ehrlicherweise sollte man es dann nicht Scrum nennen.
Montag, 3. Mai 2010                                                                                                               21
Den „Not my Job“-Award könnte man in vielen Unternehmen auch monatlich vergeben. Um wirklichen Nutzen aus Scrum ziehen zu können,
muss man sich von dieser Haltung verabschieden.
Jeder ist verantwortlich,
                                                                                         für das, was er denkt,
                                                                                         für das, was er tut,
                                                                                         für das, was mit ihm
                                                                                         geschieht.




Montag, 3. Mai 2010                                                                                                                                22
Jeder ist verantwortlich, für das, was er denkt, für das, was er tat, für das, was mit ihm geschieht.
Diese Aussage ist vielleicht inhaltlich falsch. Aber die dahinterstehende Haltung ist nützlich, weil sie es nicht mehr erlaubt, es sich in einer
Opferrolle bequem zu machen. Wir sind keine Opfer der Umstände. Wir sind verantwortlich. Wir können etwas ändern.
Mehr? it-agile auf Stand 26



                                                                                       Karate




         Scrum
Montag, 3. Mai 2010                                                                                                                 23
Wenn Sie mehr zu Scrum erfahren wollen, kommen Sie zu unserem Stand und sprechen mich an oder einen meiner Kollegen.
Wenn Sie mehr zu Karate erfahren wollen, kommen Sie auch zu unserem Stand, aber sprechen Sie nicht mich an, sondern meinen Bruder
Arne.
Montag, 3. Mai 2010   24

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  • 1. Scrum but, ... agil, aber... Stefan Roock stefan.roock@it-agile.de Twitter: StefanRoock Montag, 3. Mai 2010 1 Der ganze Vortrag ist eigentlich nicht Scrum-spezifisch, sondern funktioniert auch, wenn man überall „Scrum“ durch „agil“ ersetzt. Aber der feststehende Begriff, der den Anker für den Vortrag bildet, lautet halt „Scrum-But“.
  • 2. Mika entdeckt Karate >> Titel der Präsentation Montag, 3. Mai 2010 2 Das hier ist mein vierjähriger Sohn Mika. Er hat neulich meine alten Karate-Utensilien entdeckt. Und mir damit die Basis für diesen Vortrag geliefert.
  • 3. Mein Ex-Hobby: Karate Lernen durch wiederholen Montag, 3. Mai 2010 3 Ich habe einige Jahre lang Karate trainiert. Aufgrund meiner Reiserei, habe ich es aber nicht geschafft, das auf Dauer durchzuhalten. An ein paar Dinge kann ich mich aber noch erinnern. Zu Beginn stehen die sogenannten Kata im Vordergrund des Trainings. Man führt eine streng festgelegte Abfolge von Bewegungen aus. Und das immer und immer wieder. Dabei versucht man, die Kata jedes mal ein kleines Stückchen genauer auszuführen.
  • 4. Kyu-Grade Kyu - Schülergrade Montag, 3. Mai 2010 4 Im Laufe der Zeit steigt man in den Kyu-Graden auf, die durch Gürtelfarben symbolisiert werden. Dazu muss man Prüfungen absolvieren. In den Prüfungen muss man vor allem zeigen, dass man die Kata sehr genau ausführen kann. Man lernt anfangs also das exakte Einhalten der Vorgaben. Man beginnt mit dem 9. Kyu, der Weißgurt. Danach kommen gelb, orange, grün, 2x blau und 3x braun. Am Ende der Kyu-Skala steht der Schwarzgurt, der gleichbedeutend ist mit dem ersten Dan.
  • 5. Kyu-Grade Kyu - Schülergrade Unterstufe Mittelstufe Oberstufe Montag, 3. Mai 2010 5 Unterstufe ist weiß bis orange, Mittelstufe ist grün und blau und Oberstufe ist braun und schwarz.
  • 6. Dan-Grade Dan Montag, 3. Mai 2010 6 Danach werden die Dan-Grade hochgezählt. Das ist mein Bruder Arne. Der hat gerade seinen zweiten Dan erworben. Erst ab dem ersten Dan zählt man wirklich als Karateka. Wenn man als Karateka in den Dan-Graden unterwegs ist, spielen die Kata immer noch eine große Rolle. Allerdings muss man jetzt auch beweisen, dass man ein tiefes Verständnis der Kata im speziellen und des Karate im allgemeinen erworben hat. Das Abweichen von der Norm wird hier sogar erwartet. Und bis dahin braucht man eine Weile. Wenn man sehr schnell ist, kann man den ersten Dan im Karate nach 6 Jahren erwerben. Arne hatte seinen nach 9 Jahren. Ganz selten wird der 10. Dan verliehen. Ein Träger des 10. Dan war Taiji Kase, der 2004 gestorben ist.
  • 7. Mein Stil ist, keinen Stil zu haben Jenseits der Dan-Grade Montag, 3. Mai 2010 7 Offensichtlich ist man mit dem Steigen in den Dan-Graden sein Leben sein beschäftigt und muss sich nicht die Frage stellen, was nach dem zehnten Dan kommt. Die Älteren unter uns haben bereits erkannt, wer der Kerl auf dem Foto ist:Bruce Lee. Der hat kein Karate gemacht, sondern Kung-Fu. Für meine Geschichte spielt das aber keine Rolle. Er ist ein exzellentes Beispiel für jemanden, der so gut in seinem Kampfsport war, dass er sich von den Vorgaben vollständig gelöst hat. Er hat intuitiv gekämpft und so einen vollkommen neuen Stil begründet. Ein anderes Beispiel ist natürlich Mister Miage auf den Karate-Kid-Filmen :-)
  • 8. Shu Ha Ri Montag, 3. Mai 2010 8 Diese drei Stufen finden sich in den japanischen Kampfsportarten unter dem Begriff ShuHaRi wieder. Zuerst trainiert man auf Shu-Ebene. Man erlernt die Fundamente und hält sich dazu sehr genau an die Vorgaben. Die Idee hier besteht darin, dass man durch das tausendfache Ausführung derselben Bewegung tiefes Verständnis erwirbt. Auch wenn ich persönlich nicht über den orangen Gürtel hinausgekommen bin, habe ich ansatzweise erfahren, dass das tatsächlich funktioniert. Danach lernt man auf der Ha-Ebene, also ab dem ersten Dan. Man ist jetzt bereit, wirklich zu lernen und darf jetzt auch mit der Tradition brechen. Da man auf der Shu-Ebene die Vorgaben sehr genau eingehalten hat und erfahren hat, wie man damit erfolgreich ist, kann man jetzt seriöse Entscheidungen darüber treffen, wo man vom Standard abweichen sollte. Dieses Abweichen wird auch erwartet. Auf der Ri-Ebene gibt es keine Regeln und Techniken mehr. Man folgt einer natürlichen Bewegung und agiert im Flow. Kreativ Handeln ohne Denken. Man macht dann im Kampf keine Karate-Techniken mehr.
  • 9. Karate? Montag, 3. Mai 2010 9 Wenden wir uns nochmal Mika zu. Als er meine Karate-Utensilien entdeckt hat, hat er sie natürlich auch gleich ausprobiert. Ist er ein Karateka? Zur Sicherheit trägt er zwei Gürtel (Obi) - gelb und orange. Er trägt nur einen Faustschützer. Er trägt seinen Schlafanzug statt des üblichen weißen Gi (Karate-Anzug) und die Haltung ist eher so naja... Mika ist gerade im Besserwisser-Alter. Er spricht alle möglichen Sprachen und weiß auch sonst einfach alles. Wenn man ihn fragt, ist er natürlich ein Karateka. Die Abweichungen zum Standard würde Mika wahrscheinlich damit begründen, dass er eine neue Stilrichtung erfunden hat: Mikarate. Karate-Experten würden aber wohl eher sagen, dass das Foto irgendwie entfernt nach Karate aussieht, aber Karate ist es dann doch nicht.
  • 10. Karate- But >> Titel der Präsentation Montag, 3. Mai 2010 10 Es ist Karate, but Mika, wenn Du das hier später mal irgendwo im Internet findest: ich habʻ Dich trotzdem lieb :-) Von Karate-But zu Scrum-But ist es nur ein kurzer Weg.
  • 11. 75% aller Unternehmen, die behaupten, Scrum anzuwenden, machen kein Scrum. >> Titel der Präsentation Montag, 3. Mai 2010 11 Ken Schwaber schätzt ein, dass 75% der Unternehmen, die sich für Scrum-Anwender halten, gar kein echtes Scrum machen. Andere Scrum-Coaches halten das für viel zu optimistisch.
  • 12. Scrumbut >> Titel der Präsentation Montag, 3. Mai 2010 ScrumBut(t) 12 Unternehmen, die behaupten Scrum zu praktizieren, dies aber nicht wirklich tun, nennt man Scrum-But. Der Begriff wurde wahrscheinlich von Ken Schwaber geprägt. Dabei ist Scrum tatsächlich zunächst By-the-Book zu praktizieren. Scrum ist diesbezüglich Low-Tolerance.
  • 13. War das Scrum? Allgemeine Syntax für ScrumBut: (ScrumBut) (Reason) (Workaround) Bsp.: Die Daily-Scrums sind bei uns Overhead, weil sich unsere Entwickler nicht so häufig abstimmen müssen. Sie treffen sich wöchentlich. Montag, 3. Mai 2010 13 Ken Schwaber hat eine wiederkehrende Syntax für Scrum-Buts entdeckt. Anderes Beispiel: Der PO steht dem Produkt nicht fulltime zur Verfügung und kann nicht an jedem Sprint-Planning teilnehmen, weil er noch andere Produkte betreuen muss. Er schreibt daher die Anforderungen so detailliert auf, dass er im Sprint-Planning nicht notwendig ist.
  • 14. Quick-Fixes ScrumBut == Quick Fixes Montag, 3. Mai 2010 14 Das Problem an ScrumBut ist, dass an den betreffenden Stellen i.d.R. Probleme existieren, die beseitigt werden sollten. Stattdessen macht man mit ScrumBut Quick-Fixes im Prozess. Und damit nutzt man ein wesentliches Verbesserungspotenzial von Scrum gar nicht aus. Mitunter wird das Problem nicht nur nicht gelöst, sondern sogar noch verschleiert, so dass es auch später nicht mehr ohne weiteres beseitigt werden kann.
  • 15. Shu War das Scrum? >> Titel der Präsentation Montag, 3. Mai 2010 15 Zuerst ist es tatsächlich meistens sinnvoll, mit Scrum by the Book zu beginnen (Shu-Level). So kann man Scrum einüben und erfahren, wie es sich anfühlt. Auf dieser Basis kann man anschließend informiert Anpassungen vornehmen. Es sind natürlich Unternehmen denkbar, bei denen Scrum by the Book nicht passt. Das dürften aber extrem wenige sein. Persönlich habe ich noch keins getroffen, wo es nicht gegangen wäre. Allenfalls haben Unternehmen entschieden, dass sie bestimmte Dinge nicht ändern wollen. Aber damit haben sie sich auch gleich für eine andere Sportart entschieden. Sie haben dann für sich die Entscheidung gefällt, kein Scrum zu machen.
  • 16. Transition Einüben Anpassen Montag, 3. Mai 2010 16 Es ist erstmal kein Problem, wenn man es nicht schafft, gleich von Beginn an, Scrum komplett zu praktizieren. Entscheidend ist die Frage, ob man den aktuellen Zustand als Transition zu Scrum begreift oder einfach beim Status-Quo stehen bleibt. Überträgt man ShuHaRi wäre folgendes Bild passend: 1. An erster Stelle steht die Transition zu Scrum. Das ist vergleichbar mit der Unterstufe im Karata - weißer bis oranger Gürtel. 2. Danach kommt das Einüben. Man wendet Scrum an und wird dabei immer besser. Und in diesem Zuge beseitigt man Probleme und Dysfunktionen im Unternehmen. Das entspräche der Mittelstufe. 3. Wenn man Scrum wirklich sehr gut beherrscht, kommt das Äquivalent des ersten Dans. Jetzt hat man Scrum soweit eingeübt, dass man sinnvoll und informiert Anpassungen vornehmen kann. Dies entspricht der Oberstufe. 4. Noch viel später käme Ri. Hier würde ein Team rein intuitiv das jeweils sinnvolle Vorgehen wählen, komplett ohne Regeln und vordefinierte Techniken. Ein Team auf Ri-Ebene könnte auch in chaotischen Umgebungen/Märkten Geschäftswert liefern.
  • 17. Welchen Rahmen akzeptieren? Montag, 3. Mai 2010 17 Aus meiner Erfahrung ist eines der größten Hindernisse bei der Transition zu Scrum, dass die beteiligten Personen existierende Grenzen und Regeln als unveränderbar hinnehmen und nicht hinterfragen. Die Frage ist aus meiner Frage letztlich, was wir als unveränderlichen Rahmen begreifen. Die Kollegen? Die Vorgesetzen? Die Organisation? Unsere Kunden? Der Markt?
  • 18. Grenzen hinterfragen! Montag, 3. Mai 2010 18 Scrum stellt uns vor die Herausforderung, alle existierenden Grenzen immer wieder zu hinterfragen. Diese Aussage von Herman Hesse passt: Wie müssen immer wieder das Unmögliche versuchen, um das Mögliche zu erreichen.
  • 19. Raus aus den Boxen Prozess anpassen Montag, 3. Mai 2010 19 Die meisten Grenzen sind nämlich keine Naturgesetze, sondern Regeln, die wir selbst geschaffen oder uns ausgesucht haben. Wenn wir nie unsere Boxen verlassen, können wir auch nie substanziell weiterkommen. Beispiele für solche Regeln: Teamebene: „Unsere Entwickler sind zu schlecht, als dass wir sie selbstorganisiert selbst die Entwürfe bestimmen lassen könnten.“ Scrum würde raten: Bildet die Entwickler passend aus, besorgt ggf. Coaches oder verstärkt das Team mit ausreichend qualifizierten Entwicklern. Oder ... Organisationsebene: „Einkauf und Controlling zwingen uns, vor Projektbeginn vollständige Lastenhefte zu erstellen, damit sie auf dieser Basis Budgets allokieren und Anbieter auswählen können.“ Scrum würde raten: Findet heraus, welche Bedürfnisse bei Einkauf und Controlling mit dem Lastenheft befriedigt werden und findet zusammen mit Einkauf und Controlling andere Wege der Bedürfnisbefriedigung. Marktebene: „Unsere Kunden schreiben nun mal nach Festpreis zu einem Lastenheft aus.“ Scrum würde raten: Klärt mit den Kunden, ob und wie alternative Vertragsmodelle aussehen könnten. Gibt es evtl. andere Kundengruppen, die andere Vertragsmodelle akzeptieren würden?
  • 20. Nutzen ohne 100%-Scrum? Nutzen? Montag, 3. Mai 2010 20 Nun können Unternehmen natürlich bewusst entscheiden, Scrum nicht zu 100% zu machen. Sie wären dann ScrumBut. Trotzdem ist in der Regel ein Nutzen da - laut Jeff Sutherland maximal 35%. Also kann es für die Unternehmen durchaus valide sein, in diesem Zustand zu bleiben. Solange diese Entscheidung bewusst gefällt wird und man sich über die Konsequenzen im Klaren ist, ist das vollkommen OK. Ehrlicherweise sollte man es dann nicht Scrum nennen.
  • 21. Montag, 3. Mai 2010 21 Den „Not my Job“-Award könnte man in vielen Unternehmen auch monatlich vergeben. Um wirklichen Nutzen aus Scrum ziehen zu können, muss man sich von dieser Haltung verabschieden.
  • 22. Jeder ist verantwortlich, für das, was er denkt, für das, was er tut, für das, was mit ihm geschieht. Montag, 3. Mai 2010 22 Jeder ist verantwortlich, für das, was er denkt, für das, was er tat, für das, was mit ihm geschieht. Diese Aussage ist vielleicht inhaltlich falsch. Aber die dahinterstehende Haltung ist nützlich, weil sie es nicht mehr erlaubt, es sich in einer Opferrolle bequem zu machen. Wir sind keine Opfer der Umstände. Wir sind verantwortlich. Wir können etwas ändern.
  • 23. Mehr? it-agile auf Stand 26 Karate Scrum Montag, 3. Mai 2010 23 Wenn Sie mehr zu Scrum erfahren wollen, kommen Sie zu unserem Stand und sprechen mich an oder einen meiner Kollegen. Wenn Sie mehr zu Karate erfahren wollen, kommen Sie auch zu unserem Stand, aber sprechen Sie nicht mich an, sondern meinen Bruder Arne.
  • 24. Montag, 3. Mai 2010 24