Autark sich und sein Gebäude mit Strom zu versorgen ist ein Traum, der realisierbar geworden ist. Was, wenn man nicht an das öffentliche Stromnetz und damit an die Kraftwerke der Atomwirtschaft angeschlossen werden möchte? Welche Möglichkeiten bestehen? Diese Fragen sind aktuell und werden aus Sicht Energietechnik und Umwelt diskutiert. Pionier für autarke Versorgung, Idee und Umsetzung für das autarke Eigenheim.
Zukunft gestern: Autarke Hausstromversorgung durch Erneuerbare Energie
1. Zukunft gestern: Autarke Hausstromversorgung durch Erneuerbare
Energie
Mit Sonne und Wind autark sich selbst versorgen – ein Traum?
Autarke Stromversorgung von Wohnhäusern mit Sonnenenergie ist
überall dort interessant, wo die Bedingungen genau stimmen.
Seminarbeitrag der Netsearch AG, Buchenweg 6, 9490 Vaduz,
Fürstentum Liechtenstein
zu einer Weiterbildungsveranstaltung und Inhouse-Schulung – Autark
mit Photovoltaik, Solar, Wind?
Die Netsearch AG, geleitet von Andreas Federkeil begrüßt alle
Teilnehmer in den Liechtensteiner Netsearch AG Räumlichkeiten.
„Nicht nur das Ereignis im Atomreaktor von Tschernobyl im Jahr 1986
gab den Anlass, um über eine autarke Versorgung bzw. unabhängige
Versorgung von Kernkraftwerken nachzudenken, sondern auch
Fukushima verstärkte diesen Wunsch vieler noch einmal. Ein
Umdenken ist notwendig, dessen ist sich auf der Welt die Bevölkerung
einig“, so Herr Federkeil einführend. Was, wenn man nicht an das
öffentliche Stromnetz und damit an die Kraftwerke der Atomwirtschaft
angeschlossen werden möchte? Welche Möglichkeiten bestehen?
Diese Fragen sind aktuell und werden mit den eingeladenen
Referenten und Experten für Energietechnik und Umwelt diskutiert.
Pionier für autarke Versorgung – Idee und Umsetzung
Der Referent erläutert, dass eine Photovoltaikanlage die
Stromversorgung sicherstellen könnte. Die gewonnene Solarenergie
sollte ausreichen, um den Betrieb einer Waschmaschine, einer
Geschirrspülmaschine sowie den PC, den Kopierer, starke Lampen und
zum Beispiel auch den Arbeitsplatz zu versorgen. Aber zur Umsetzung
eines Zieles benötigt einen genauen Plan, eine intensive
Informationsphase, Partnerschaften und technische Partner, die die
neuen Ideen umsetzen. Ein Pionierbeispiel aus dem Jahr 1988, eine
Familie wollte den Neubau ihres Eigenheims als autarke
Hausstromversorgung umsetzen.
Idee – Plan – Systemaufbau für ein autarkes Eigenheim 1988
Der Referent hierzu: „Zur Energieerzeugung errechnete man, dass die
erneuerbaren Energiequellen Sonne und Wind für eine bestmögliche
Nutzung in Frage kamen. Ein Solar- und Windgenerator sollten ihren
Energieertrag über einen Laderegeler in einen Akkumulator einspeisen
bzw. die angeschlossenen Verbraucher direkt versorgen.
Berechnungen ergaben, dass im jahreszeitlichen Verlauf der
Energieproduktion sich die beiden Quellen gut ergänzen würden, da im
Sommer der Beitrag der Sonnenenergie und im Winter die
Windenergie jeweils überwiegt. Durch die Nutzung zweier
unabhängiger Quellen erhöht sich zudem die Versorgungssicherheit.
Net Search AG
Buchenweg 6
FL-9490 Vaduz
Tel.: +423 230 1400
Fax : +423 230 1401
E-Mail: info@netsearch.li
http://netsearch-energy.li
Ansprechpartner:
Andreas Federkeil
Firmenbeschreibung:
Die net search AG wurde im Jahr 1997
gegründet und ist ein international
ausgerichtetes Vertriebsunternehmen
von Solarmodulen und innovativer
Energiegewinnung im Bereich der
Erneuerbaren Energien. Die
intelligente Verknüpfung von am
Markt verfügbaren Möglichkeiten
schafft neue innovative Lösungen. Die
net search AG hat mit Ihren
Partnerunternehmen ein Konzept
entwickelt, dass die Innovation von
Erneuerbaren Energien mit der
Werthaltigkeit von Edelmetallen und
Rohstoffen verbindet. Biomasse ist
bisher der wichtigste und vielseitigste
erneuerbare Energieträger in
Deutschland. Biomasse wird in fester,
flüssiger und gasförmiger Form zur
Strom- und Wärmeerzeugung und zur
Herstellung von Biokraftstoffen
genutzt. Die net search AG hat mit
Ihren Partnerunternehmen eine
Lösung entwickelt, die Kuhmist/gülle
und waldfrische Holzabfälle
verstromen kann.
Weitere Informationen unter
www.netsearch.li
2. Wenn eines der Systeme durch einen Defekt ausfallen sollte, ist das
andere weiterhin betriebsbereit. Für den Fall einer Unterversorgung
durch die beiden erneuerbaren Energiequellen Sonne und Wind steht
zusätzlich ein Gasgenerator zur Verfügung. Er wird mit Flüssiggas aus
einem Tank versorgt, der auch das Gas für die Gebäudeheizung
bereitstellt. Falls der Akku beispielsweise im Winter entladen sein
sollte, wird ein zusätzlicher Gasgenerator Nutzstromaggregat durch
einen Elektrostarter in Betrieb gesetzt. Der Wechselstrom aus dem
Gasgenerator wird von einem Ladegerät gleichgerichtet, das auch der
Lademagnet des Akkus übernimmt.“
Wie konnte die Energiespeicherung und Überwachung effektiv
genutzt werden?
Die Teilnehmer der Netsearch AG werden in die Vergangenheit, der
Anfänge der Energiespeicherung zur Pionierzeit bildlich vom
Referenten mitgenommen. „Die Energie aus Sonne und Wind wird in
einem Bleiakkumulator gespeichert, dessen Kapazität für 14
Autonomietage bemessen ist. Als Akku-Typ wird wegen seiner langen
Haltbarkeit ein Panzerplatten-Akku eingesetzt, dessen Lebensdauer bei
der Planung mit 15 Jahren angesetzt wurde. Zur Erfassung des
Betriebszustands der Anlage ist ein Messcomputer für alle Benutzer gut
sichtbar in der Küche installiert. Das Gerät misst die Last-, Lade- und
Entladeströme zum und vom Akku und errechnet daraus eine
Energiebilanz, die als Ladezustand des Akkus angezeigt wird. Auf
Wunsch können auch aktuelle Lade- oder Entladeströme angezeigt
werden“, so die weiteren Erläuterungen und Erfahrungen.
Energieverbrauch: Gleichstrom – Wechselstrom?
Als Energieverbraucher kommen im Haus Gleichstrom- als auch
Wechselstromverbraucher zum Einsatz. „Unter energetischen
Gesichtspunkten sind die Gleichstromverbraucher den
Wechselstromverbrauchern vorzuziehen, da sie direkt vom
Akkumulator gespeist werden können und dadurch effizienter
arbeiten“, gibt der Experte die Erfahrungswerte weiter. Aus dem
Gleichspannungsnetz lassen sich z.B. folgende Verbraucher versorgen:
Beleuchtung, Stereoanlage, Fernseher. Verbraucher mit größerer
Leistungsaufnahme können aus technischen Gründen oftmals nicht mit
Gleichspannung betrieben werden. Zur Erzeugung von netzkonformer
Wechselspannung wird aber ein Wechselrichter eingesetzt, wobei
diese Umwandlung mit gewissen Energieverlusten verbunden ist.
Folgende Verbraucher werden mit Wechselspannung betrieben:
Waschmaschine, Geschirrspülmaschine, Kühlschrank, Staubsauger,
Personal-Computer, Küchengeräte, Heizungssteuerung,
Umwälzpumpen, Werkzeugmaschinen. „Durch die parallele
Verwendung von Gleich- und Wechselstromverbrauchern im selben
Gebäude ist es notwendig, gut unterscheidbare Versorgungsleitungen
und Steckdosensysteme zu installieren, und die Netzleistung
entsprechend zu kennzeichnen. Die Stecker des einen Netzes dürfen
3. auf keinen Fall in die Steckdose des anderen Netzes passen und
umgekehrt“, der Experte zu den Umständen der damaligen Zeit. Die
Netsearch AG Teilnehmer sollten auch bedenken, dass damals zur
Lebensmittelkühlung bei dieser Hausanlage kein hocheffizienter
Gleichstrom-Kühlschrank eingesetzt werden konnte, sondern ein
handelsübliches sparsames Modell, weil im Sommer, wenn die größere
Kühlleistung zu erbringen ist, das System Energie im Überfluss erzeugt.
Im Winter hingegen ist der Energiebedarf des Kühlschranks deutlich
niedriger als im Sommer, deshalb lag die Berechnung im anderen
Fokus.
Pionierleistung: Praktische Umsetzung
Hierzu muss bedacht werden, dass der Bau dieser Photovoltaikanlage
zur autonomen Stromversorgung von staatlicher Seite nicht gefördert
wurde. „Die Behörden zeigten Ende der 1980er-Jahre noch wenig
Interesse an einer derartigen Nutzung von Solarenergie. Die Auslegung
der Komponenten erfolgte mit sehr einfachen Mitteln. Das Ergebnis ist
vorzeigbar. Die Gesamtkosten für die solare Hausstromversorgung
beliefen sich in diesem Beispiel auf 46.000,00 DM. Da die Anlage nicht
an das Stromnetz angeschlossen wurde, konnten im Gegenzug
Anschlussgebühren in Höhe von 5.000,00 DM eingespart werden. Die
größten Kostenanteile verursachten der Solargenerator und der
Akkumulator mit jeweils ca. 25 % des Gesamtbetrages“, so die
Experten und damaligen Erfahrungen.
Wie funktioniert die Praxis? – Betriebserfahrung autarke
Hausstromversorgung?
Hierzu der Referent: „Der Betrieb im ersten Winter zeigte, dass Solar-
und Windenergie zusammen den Energiebedarf zum großen Teil
decken können. Ab Dezember war der Akku bis auf 40 % Restkapazität
entladen, sodass durch den Gasgenerator nachgeladen werden musste.
Im Dezember lief der Generator etwa 60 Stunden, im Januar 40
Stunden. Während dieser Laufzeit wurde eine Energiemenge von 55
kW in den Akku eingelagert. Entsprechend 200%ige Ladung des Akkus.
Der Gasgenerator verbrauchte für die Erzeugung dieser Energiemenge
8 Kubik Gas entsprechend 200 kW Brennstoffenergie. Im Februar
überschritt der Ladezustand des Akkus im Mittel wieder die 90-
Prozent-Marke und lag bis zum folgenden Oktober dauerhaft zwischen
90 und 100 %. Danach sank der mittlere Ladezustand des Akkus erneut
ab.“
Fazit: Ende der achtziger – Projekt autarke Solarstromversorgung
läuft!
„Mit den neuen Erfahrungen bei der Anlagendimension und gestützt
durch Computerprogramme zur Simulation des Anlagenverhaltens
wäre es heute möglich, mit vergleichbarem Aufwand eine 100%ige
Bedarfsdeckung durch erneuerbare Energien zu erreichen“, so die
4. Meinung und Berechnung der Experten und Energiespezialisten zu
diesem Pioniergeistprojekt.
Netsearch AG Verantwortlicher Andreas Federkeil über das damalige
Interesse: „Die autarke Solarstromversorgung fand sogar überregional
großes öffentliches Interesse. Die Bewohner zählten allein im ersten
Betriebsjahr 5.000 interessierte Besucher. Häufig kamen ganze
Gruppen mit Bussen zur Besichtigung. Den Betreibern war es wichtig zu
zeigen, dass ein moderner Privathaushalt auch netzunabhängig mit
Solarstrom versorgt werden kann.“ Zusammenfassung der Netsearch
AG Veranstaltung: „Das Beispiel zeigt, dass die autarke
Stromversorgung von Wohnhäusern durch Sonne und Wind auch in
unseren Breiten möglich ist, wenn die Nutzer bereit sind, ihre
Verbrauchsgewohnheiten etwas dem schwankenden Energieangebot
der Sonne anzupassen. Die autonome Stromversorgung funktioniert
also nicht nur mit teuren Hightech-Anlagen im Bereich der Forschung,
sondern auch mit einfachen ausgebauten Anlagen für den alltäglichen
Gebrauch und zu überschaubaren Kosten.“
V.i.S.d.P.:
Andreas Federkeil
Verwaltungsrat
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