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Selbstorganisation
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•Definition

• Das CDE-Modell

 • Container

 • Unterschiede

 • Austausche

• Beispiele
“Selbstorganisation ist die
        spontane Entstehung von
     Ordnung in komplexen adaptiven
                Systemen.”
                                                                         Dr. Glenda Eoyang
Eoyang, G. H. (2001). Conditions For Self-Organizing In Human Systems. Unveröffentlicht.
Bild: Kevin Dooley, http://www.flickr.com/photos/pagedooley/3318546402/
Komplexe Adaptive
                                                                                                     Systeme
                                                                                                    Systeme die eine große Anzahl an
                                                                                                   Komponenten haben, häufig Aktoren
                                                                                                 genannt, die interagieren und adaptieren
                                                                                                                oder lernen.


Holland, J. H. (2006). Studying Complex Adaptive Systems
Bild: Krasnow Institute for Advanced Study, http://krasnow1.gmu.edu/decade/decade_speakers.htm
Stacey Matrix
Einordnung komplexer adaptiver Systeme
          in das Kontinuum.


                                         Bild: Brenda Zimmerman, http://www.plexusinstitute.com/edgeware/archive/think/main_aides3.html
Voraussetzungen für
        Selbstorganisation

• Container

• Bedeutende Unterschiede (Significant Differences)

• Verändernde Austausche (Transforming Exchanges)
Container

• Zweck: Zusammenhalten des Systems

• Ausprägungen:

 • Zaun-artig

 • Magnet-artig

 • Affinitäts-artig
Bild: http://files.rakuten.de/a5b158425f3295b443b562ef0e13e4cb/images/70487211_510228.jpg




Zaun-artige Container
Bild: http://www.bienenhut.de/schwarm01.jpg




Magnet-artige Container
Bild: http://www.spiegel.de/fotostrecke/deutschland-besiegt-portugal-bei-der-em-fotostrecke-83460-18.html




Affinitäts-artige Container
Bedeutende Unterschiede


• Unterscheidungen, die

 • Bewegung entstehen lassen

 • produktive Spannung aufbauen
Bedeutende Unterschiede


• Zu kleine Unterschiede: keine Dynamik

• Zu große Unterschiede: keine Verbindungen
Bedeutende Unterschiede


• Variation eines einzelnen Wertes kann den Anstoß geben

• Viele Parameter in komplexen Systemen

• Vorhersage von Mustern (fast) unmöglich
Verändernde Austausche


• Verbindungen zwischen Aktoren

• Austausch, Interaktion
Verändernde Austausche


• Austausche unterscheiden sich in Stärke und Anzahl

• viele schwache Austausche > wenige starke Austausche
Gegenseitige Beeinflussung
 der drei Voraussetzungen

• Unvorhersagbare gegenseitige Abhängigkeit

• Stehen in nicht-linearer Beziehung zueinander
Gegenseitige Beeinflussung
 der drei Voraussetzungen

• Kompensation fehlender Ausprägung möglich:

 • Großer Container + geringe Unterschiede

 • Großer Container + starke verändernde Austausche
Beispiel: Team
• Container
  • Mitgliedschaft
  • Zweck
  • Zeitplan
• Differences
  • Abteilungszugehörigkeit
  • Berufserfahrung
  • Fachsprache
• Exchanges
  • Meetingpläne
  • Protokolle
Beispiel: Abteilung
• Container
 • Grenzen der Organisation
• Differences
 • Arbeitsort
 • Verantwortung
• Exchanges
 • Memos
 • Informelle Gespräche
 • Reports
Vielen Dank!
Quellen
•   Coldewey, J. (18. März 2012). Human Systems Dynamics: Ein Modell zur
    Selbstorganisation. Abgerufen am 26. Mai 2012 von Jens Coldeweys Blog: http://
    blog.coldewey.com/agile/2012/03/18/human-systems-dynamics-ein-modell-zur-
    selbstorganisation/

•   Eoyang, G. H. (2001). Conditions For Self-Organizing In Human Systems. Unveröffentlicht.

•   Holland, J. H. (2006). Studying Complex Adaptive Systems. ohne Ort: Springer Science
    Business Media, Inc.

•   Human System Dynamics Institute. (2010). What is Human Systems Dynamics | Human
    Systems Dynamics Institute. Abgerufen am 04. Juni 2012 von Human Systems Dynamics
    Institute: http://www.hsdinstitute.org/about-hsd/what-is-hsd.html

•   Zimmerman, B. J. (2001). Aides for Complexity. Abgerufen am 02. Juni 2012 von
    Edgeware - Aides: http://www.plexusinstitute.com/edgeware/archive/think/
    main_aides3.html

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Organisation von Selbstorganisation

Notas do Editor

  1. \n
  2. \n
  3. \n
  4. Glenda Eoyang ist Gründerin des Human System Dynamics Institute.\nSie definiert Selbstorganisation mit der spontanen Entstehung von Ordnung in komplexen adaptiven Systemen.\n\n
  5. Wir müssen uns also als nächstes fragen: Was sind Komplexe Adaptive Systeme?\nKomplexe adaptive Systeme sind Systeme die eine große Anzahl an Komponenten haben, häufig Aktoren genannt, die interagieren und adaptieren oder lernen. Also zum Beispiel ein Unternehmen mit seinen Mitarbeitern.\n
  6. In Situationen, in denen das Unternehmensumfeld einen hohen Grad an Sicherheit aufweist und man in Bezug auf das zu erwartete Resultat übereinstimmt, lässt sich ein Unternehmen gut über Hierarchie und Programme steuern.\n\nIn der komplexen Zone sind die Mittel traditioneller Managementansätze nicht effektiv. Bei Unternehmen, die in diesem Bereich operieren bietet sich die Selbstorganisation als Instrument der Ablauforganisation an.\n\n
  7. Das CDE-Modell besteht aus drei Teilen, die nötig sind damit Selbstorganisation dauerhaft stattfinden kann, Containern, Significant Differences (Bedeutsame Unterschiede) und Transforming Exchanges (Verändernder Austausch).\n
  8. Der Zweck eines Containers ist es das System zusammenzuhalten, so dass Beziehungen zwischen und unter den Aktoren entstehen können.\nWenn es keine Beschränkungen für die Aktoren gibt, wenn es nichts gibt, was sie als Gruppe definiert, zerstreuen sich die Aktoren und es können sich keine systemweiten Strukturen formen.\nEs gibt drei Arten von Beziehungen oder Kräften, die ein menschliches System eingrenzen können:\n
  9. ZaEingrenzung durch äussere Grenze. Das können ein Zimmer oder ein Büroraum sein, Computer Hardware oder auch Mitgliedschaftskriterien. Sie beschränken Aktoren auf einen gemeinsamen Raum, in dem sie ihre Muster entwickeln können.\n
  10. Eine zentral anziehende Kraft. Das können ein charismatischer Anführer, eine klare und gemeinsame Vision oder eine erstrebenswerte Ressource sein.\nJede dieser Kräfte zieht die System Aktoren zusammen und erhöht die Wahrscheinlichkeit, dass die so miteinander interagieren, dass daraus selbstorganisierende Muster entstehen.\n
  11. Kraft der Attraktivität zwischen Aktoren. Beispiel hierfür sind das Geschlecht und Ethnische Identität, eine gemeinsame Sprache und Vertrauen.\n
  12. Unterschiede werden definiert als jedwede Unterscheidungen innerhalb des Systems, die Potenzial für Bewegung entstehen lassen.\nInnerhalb eines Containers bauen Unterschiede eine möglicherweise produktive Spannung auf, die das Potenzial für Veränderung ausmachen.\n
  13. Wenn alle Aktoren innerhalb eines Systems identisch sind, ist der Unterschied innerhalb des Systems unter dem minimalen Schwellenwert. Wenn der Unterschied zu groß ist, über dem maximalen Schwellenwert, wird das System es nicht schaffen Verbindungen zwischen den Aktoren aufrecht zu erhalten - es wird sich aufteilen.\n
  14. Die Variation eines einzelnen Parameters, einer einzelnen Dimension, kann einem System den Anstoß zur Selbstorganisation geben.\nEs wird mehr als ein Parameter benötigt, um den Status eines Systems zu einem beliebigen Zeitpunkt zu erfassen.\nDeshalb ist die Vorhersage von Mustern fast unmöglich.\n
  15. Die gegenseitige Abhängigkeit der Aktoren,heißt Verändernder Austausch. Jede Übergabe von Energie oder Material zwischen zwei Aktoren, kann ein Austausch sein.\n\nBeispiele: Gespräch in der Kaffeeküche, Meetings, E-Mails, Fluss von Geld\n
  16. Wenn Aktoren nicht in einer bedeutungsvollen und verändernden Art miteinander verbunden sind, wird das Potenzial der Unterschiede nicht realisiert und der Container weicht anderen Containern, die in Konkurrenz stehen.\n\nManchmal erzeugen zuviele Austausche Verwirrung, was dann auch als Rauschen im System verstanden werden kann.\n
  17. Zusätzlich zu den Auswirkungen auf das ganze System, beeinflusst jede Voraussetzung bei Änderungen die anderen beiden in unvorhersehbarer Weise.\nDie gegenseitigen Abhängigkeiten sind deshalb unberechenbar, da sie in einer nichtlinearen Beziehung zueinander stehen.\n\n
  18. Da alle Voraussetzungen den Selbstorganisationsprozess und sich gegenseitig beeinflussen, kann jede Voraussetzung eine andere kompensieren. Ein großer Container mit einer geringen Dichte von Aktoren kann sich trotzend relativ schnell selbst organisieren, wenn beispielsweise die erheblichen Unterschiede gering sind. \n\n
  19. \n
  20. \n
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  22. \n