4. In der 1. Hälfte des 19. Jh. tauchten die ersten Nachrichten über die
römischen Münzenfunde auf.
In der 2. Hälfte wurden einige wissenschaftliche Schriften
veröffentlicht. 1878 erschien die Arbeit von dem polnischen Forscher
J. Sadovski über griechische und römische Handelsstraßen, die zu
Ufern der Ostsee führten. Sadovski erwähnte unter seinen Funden
Bronzefigur- Rehkopf, gefunden in Ožkabaliai( Vilkaviškis-
Kreiß).
7. • D. Samokvasov hebt in seiner
Arbeit einen grundsätzlich richtigen
Gedanken, dass römischer Handel
mit „ Bernsteinland“ per
Mittelsmenschen verlief. Das
waren Nachbarn von Aisčiai:
Skifen, Weneden, und
germanische Stämme. Die
direkte Beziehung der Römer mit
dem Ostseeufer wird völlig
abgewiesen, obwohl davon die
Schriften von Plinius dem Älteren
zeugen.
8. • Ende des 19., Anfang des 20. Jh. werden die ersten großen archäologischen
Forschungen durchgeführt. Immer mehr römische Importwaren werden in
Westlitauen herausgegraben( besonders in den Grabstätten der ersten
Jahrhunderte u. Z.). Erwähnt werden auch die Zufallsfunde aus den römischen
Provinzen auf dem litauischen Boden),z.B. römische Flügelbrosche ( Artikel
von J.Dioria, 1883) , gefunden in dem Burgwall von Adakava. Es gibt auch
einige Karten mit den markierten Fundorten der römischen Münzen. Diese
Funde sind auf der archäologischen Karte Ostpreußens von Holakes
aufgezählt.In Litauen sind 13 Münzen- Schatzfundorte registriert
worden. Zwei von ihnen enthielten auch andere Gegenstände. Die Münzen sind
in Nikea ( Kleinasien)- einer der damaligen Romprovinzen geschmiedet
worden, die spätesten- zur Zeit von Mark Aurel, Krispina, Komod...
9. • Im 2. Jh. Beginnt man mit der Produktion
der hiesigen Bronzeschmuckstücke und
im 3. mit dem Emailleschmuck. Das sollte den
Bedarf an römischen Produkten vermindern
und der „Import “ist zurückgegangen.
Bronzestäbchen-Rohstoff- Schatz ist Beweis
für Rohstoff- Import schon in der Bronzezeit
( 16. Jh. V. Ch.). Importketten wurden
zusammen mit hiesigen Bronze-, Lehm-,
Bernsteinketten getragen.
12. • Von den Forschern dieser Zeit sind Archäologen A.
Bezzenberger und O. Tischler zu erwähnen. In ihren Schriften
hat z.B. A. Bezzenberger Analyse der Funde angegeben.Er kam
auch zur Schlussfolgerung, dass Kupfer/ Bronze- Münzen aus
Rom in baltische Länder als Rohstoff gebracht wurden.
• O. Tischler informierte uns über die Gegenstände aus der
Aukškiemiai- Grabstätte: eine emaillierte Platte aus der Provinz
Rom, viele römische Münzen, Halsketten mit Emaille und Glas.
13. • Nicht alle Forscher verstanden Sinn und Wert dieser Gegenstände .
Nach dem 1. Weltkrieg ändert sich die Situation, indem einige
archäologische Forschungsarbeiten entdeckt werden.
• Die meisten Tauschplätze der Handelsleute befanden sich in der Gegend
von Palanga und Kretinga ( jetzt das Territorium von Klaip ėda).
Vielleicht hat die römische Expedition in der Zeit von Nero eben einen
Teil dieser Marktflecken besucht. Bemerkenswert ist auch das
Territorium der heutigen Stadt Kaunas als Ort der römischen
Fundgegenstände . Am Zusammenfluss von Neris und
Nemunas(Memel)lag wohl seit den ersten Jahrhunderten nach Christus
einer der größten Marktflecken.
16. Glasperlen, Waffen und andere Funde zeugen
davon, dass man sich am Anfang (besonders
im 5. Jh.) Mühe gab, intensive
Handelsbeziehungen mit ehemaligen Rom-
Provinzen zu unterhalten. Aber bei großen
Änderungen in dieser Periode verstärkten sich
immer mehr Beziehungen zu Ungarn ,
seinen Nachbarländern und
Deutschland.