Open Source: Aktuelle Situation und Entwicklungen in der Schweiz und Internat...
Roundtable zwischen Kaderpersonen der öffentlichen Verwaltung und der Parlamentarischen Gruppe Digitale Nachhaltigkeit
1. Roundtable zwischen
Kaderpersonen der öffentlichen Verwaltung und der
Parlamentarischen Gruppe Digitale Nachhaltigkeit
Donnerstag, 23. September 2010
Bundesamt für Informatik und Telekommunikation BIT
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2. Agenda
15.00 Uhr Begrüssung und Vorstellungsrunde
15.15 Uhr Matthias Stürmer: Ausgangslage, Zusammenfassung der bisherigen
Vorstösse, künftige Tätigkeiten der Parlamentarischen Gruppe
15.30 Uhr Peter Fischer: Grundsätze zum Einsatz von Open Source Software
in der Bundesverwaltung
15.45 Uhr Offenes Gespräch, anschliessend Festlegung konkreter Schritte zur
Förderung von Open Source Software durch die öffentliche Hand
16.30 Uhr Führung durch das Rechenzentrum des BIT, anschliessend Apéro
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3. Teilnehmer Roundtable
Daniel Büchel, persönlicher Mitarbeiter von Bundespräsidentin Doris Leuthard
Alain Buogo, Koordination Geo-Information und Services (KOGIS)
Peter Fischer, Delegierter für die Informatikstrategie des Bundes ISB
Matthias Günter, Informatikleiter Eidgenössisches Institut für Geistiges Eigentum IGE
Daniel Heinzmann, Direktor Organisation und Informatik der Stadt Zürich
Marius Redli, Direktor des Bundesamtes für Informatik und Telekommunikation BIT
Rudolf Spiess, Präsident SIK Arbeitsgruppe Städte- und Gemeindeinformatik und
Informatikverantwortlicher Stadt Biel
Matthias Stürmer, Geschäftsleiter der Parlamentarischen Gruppe Digitale Nachhaltigkeit
und Senior Advisor Ernst & Young
Christian Wasserfallen, Nationalrat FDP.Die Liberalen Kt. Bern und Ko-Präsident der
Parlamentarischen Gruppe Digitale Nachhaltigkeit
Thomas Weibel, Nationalrat Grünliberale Kt. Zürich und Gründungsmitglied der
Parlamentarischen Gruppe Digitale Nachhaltigkeit
Silvan Zemp, Assistent Swiss Open Systems User Group /ch/open
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5. OSOR – Open Source Observation Repository
www.osor.eu
Europäische Informations- und Entwicklungs-Plattform
für Open Source Projekte der öffentlichen Verwaltung
Hosting-Kollaborationsplattform
für nationale und internationale Open Source Projekte
Verlinkt alle europäischen OSS-Kollaborationsplattformen
aktuell 2331 Open Source Projekte aus der öffentlichen Verwaltung
Publiziert
fundierte Fallstudien zu Open Source Einsatz in Behörden
gut recherchierte News zu Open Source aus ganz Europa
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6. Nationale Open Source-Plattformen auf OSOR.EU
Adullact (France)
OpenSource Plattform des Digitalen Österreich (Austria)
Guadalinex forge (Andalucia, Spain)
Software Repository of the Junta de Andalucía (Andalucia, Span)
The Free Knowledge Forge of the RedIRIS Community (Spain)
forja.linex.org (Extremadura, Spain)
Morfeo Free Software Community Forge
lafarga.cat (Catalonia, Spain)
ASC - Ambiente di Sviluppo Cooperativo (Italy)
Mancomún forge (Galicia, Spain)
Technology Transfer Centre (Spain)
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7. Beispiele wie andere Länder Open Source fördern
Deutschland
Migrations-Leitfaden: PDF mit 547 Seiten
Publikation des Bundesministerium des Innern, April 2008
http://www.kbst.bund.de/migrationsleitfaden
Frankreich
Open World Forum 2010: Open Innovation, Open Enterprise, Open Society
http://www.openworldforum.org
Niederlande
Informationsportal „Nederland Open in Verbinding“
An action plan for the use of Open Standards and
Open Source Software in the public and semi-public sector
https://noiv.nl/files/2009/12/Action_plan_english.pdf
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8. Action Plan with 17 Lines of Action
Manifesto of the Open Government
Organisations
Forty-seven government organisations,
including a large number of local authorities,
have already signed the ‘Manifesto of the
Open Government Organisations’ to achieve
increased openness in their ICT systems in
the following areas:
supplier-independence
transparency, controllability and
manageability
interoperability
digital sustainability
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9. Open Source Software Verbreitung Schweiz
CH: in der Wirtschaft top (Rang 9), in der Verwaltung flop (Rang 34)
OSS Aktivität in der CH-Verwaltung international auf vorletztem Platz!
Quelle: http://www.digitale-nachhaltigkeit.ch/2009/05/oss-potential-index 9
11. Open Source in IT-Strategien des Bundes
Grundsatz 5 der E-Government Strategie Schweiz*
„Einsparungen durch Mehrfachnutzung und offene Standards: Dank dem
Prinzip 'Einmal entwickeln – mehrfach anwenden', offenen Standards und
gegenseitigem Austausch werden die Investitionen optimal genutzt.“
Open Source Strategie Bund**
„Die wichtigste Rahmenbedingung für einen erfolgreichen Einsatz von OSS
in der Bundesverwaltung ist, dass sie in der Beschaffung und beim Einsatz
mit "gleich langen Spiessen" gegen CSS antreten kann.“
* E-Government Strategie Schweiz: http://www.isb.admin.ch/themen/egovernment/00067
** Open Source Strategie Bund: http://www.isb.admin.ch/themen/strategien/00745/00750/index.html
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12. Gleich lange Spiesse, aber ungleiche Voraussetzungen
Bestehende Abhängigkeiten von Software-Herstellern
Kern des Geschäftsmodells von Microsoft, Oracle, SAP etc.
Bestehende Software upgraden kurzfristig billiger als Migration zu OSS
Open Source hat keine Marketing-Abteilung
Firmen geben Milliarden aus für Marketing von proprietärer Software
Dezentrale Communities, oft kleine Dienstleistungs-Firmen
Wissen und Erfahrung notwendig für Zusammenarbeit mit Communities
OSS-Firmen haben hochkarätige Software-Experten, sind aber oft klein und lokal
Problem des kollektiven Handelns (collective action)
Herstellung/Schutz von öffentlichen Gütern schwierig
Open Source Software ist ein öffentliches Gut
Fazit: Um tatsächlich gleichlange Spiesse zu schaffen ist aktive Förderung von Open
Source Software Einsatz und Entwicklung notwendig
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14. Parlamentarische Gruppe Digitale Nachhaltigkeit
35 National- und Ständeräte aus Weitere Mitglieder
CVP, EVP, FDP, GLP, Grüne, SP und SVP Evi Allemann
Hans Altherr
Ignazio Cassis
Sep Cathomas
Ko-Präsidium Raphaël Comte
Sylvia Flückiger-Bäni
Edith Graf-Litscher, SP Bruno Frick
Lieni Füglistaller
Yvonne Gilli
Christian Wasserfallen, FDP Felix Gutzwiller
Brigitte Häberli-Koller
Hugues Hiltpold
Claude Janiak
Kerngruppe Francine John-Calame
Marianne Kleiner
J. Alexander Baumann, SVP Ricardo Lumengo
Peter Malama
Liliane Maury Pasquier
Kathy Riklin, CVP Geri Müller
Roger Nordmann
Alec von Graffenried, Grüne Luc Recordon
Jean-Charles Rielle
Thomas Weibel, GLP Maria Roth-Bernasconi
Louis Schelbert
Barbara Schmid-Federer
Carlo Sommaruga
Christian van Singer
Simonetta Sommaruga
Marie-Thérèse Weber-Gobet
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16. Tätigkeiten der Parlamentarischen Gruppe
Förderung von
Open Source Software
Open Standards
Open Government Data
Open Content
Open Access
Nächstes Parlamentarier-Dinner am 8. Dezember 2010
„Open Source ist keine Glaubensfrage –
Pragmatische Umsetzung der Kantone“
Es referieren Regierungsräte Dr. Eva Herzog (Kt. Basel-Stadt),
Peter Hegglin (Kt. Zug) und François Marthaler (Kt. Waadt)
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17. 13 Vorstösse seit der Sommer 2009
1. Software-Alternativen für den standardisierten Arbeitsplatz in der Bundesverwaltung
2. Wurden weitere grosse Informatikbeschaffungen des Bundes nicht ausgeschrieben?
3. E-Government Vorhaben und der Einsatz von Open Source Software
4. Studie über Open Source. Alternativen für die öffentliche Verwaltung
5. Offene Informatikstandards in der Bundesverwaltung
6. Mehr öffentliche Ausschreibungen von grossen Informatikaufträgen
7. Open-Source-Kompetenzzentrum
8. Willkür bei der Vergabe öffentlicher Aufträge. Massnahmen des Bundesrates
9. Fragwürdige Vista-Migration der Bundesverwaltung
10. Freie Veröffentlichung von digitalen Kartografiedaten der swisstopo
11. Mehr digitale Nachhaltigkeit in der Informatik des VBS
12. Beschaffung von Open Source Software. Anpassung der AGB
13. Open source. Auch für Meteodaten
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18. Fazit: wenig Interesse an Digitaler Nachhaltigkeit
Alle Vorstösse weitgehend negativ beantwortet
„Schutz der bisherigen Investitionen“
„Anpassung der IT-Beschaffungspraxis ist nicht notwendig“
„freihändige Vergaben sind die Ausnahme“
„Reduktion der Anbieterabhängigkeiten wird praktiziert“
Konstruktive, einfache Vorschläge vorhanden
Studie über Auswirkungen von Open Source Software
Open Source Kompetenz-Stelle
Eigenentwicklungen künftig unter der GPL der SIK freigeben
Weiterbildungen für OSS fördern
Pilotprojekte mit OSS lancieren
Open Source Förderstrategie Schweiz
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20. Strategie-Matrix Parlamentarische Gruppe
Open Source Förderungsstrategie Schweiz einführen
IT Governance
Klarere Strukturen und Verantwortlichkeiten schaffen
Umsetzung bestehender Strategien fordern (E-Gov Grundsätze, OSS Strategie)
Finanzielle Anreize
Zentrales Budget für IT-Projekte einrichten, die OSS einsetzen
Kennzahlen betreffend OSS-Anteil schaffen
IT-Beschaffung
Ausschliesslich Produkte- und Hersteller-neutrale Ausschreibungen
Switching/Exit Costs und Abhängigkeiten bei Beschaffungen berücksichtigen
IT-Wissensstandort Schweiz
Förderung von OSS-Fachkräften in Wirtschaft und Verwaltung 20
21. Wie weiter?
Politischer Wille ist vorhanden
Notwendigkeit für Hersteller-Abhängigkeiten zu senken ist dringend
Zentrale Akteure sind am Roundtable
Konkreter Vorschlag
Lancierung eines Open Source Advocacy Board mit Schlüsselpersonen aus
dem IT-Verwaltungskader, Politik, Wirtschaft, Software-Hersteller etc.
Board verfasst Open Source Förderstrategie Schweiz
Gemeinsame Finanzierung (Bund und Kantone) einer Stelle für
Open Source Advocacy in der öffentlichen Verwaltung
Person erhält Ressourcen um neuen OSS-Strategie umzusetzen, Studien
durchführen zu lassen, Erfahrungen zu bündeln, Anlässe zu veranstalten,
Fachgruppen zu betreuen, internationale Kontakte zu pflegen etc.
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