3. Essen treibt das Kraftwerk des Körpers an
Um gesund zu bleiben, braucht der Körper rund 50 Nährstoffe in ausreichender
Menge, darunter Kohlenhydrate, Fett und Eiweiß sowie Vitamine, Mineralstoffe
und Spurenelemente. Sonst drohen Beschwerden.
http://www.stern.de/
3-4Min. ohne Sauerstoff
Tage ohne Wasser
Wochen ohne Nahrung
ÜBERLEBEN
8. Welthunger-Index
Der Welthunger-Index (Abkürzung WHI) ist ein
jährlich im Oktober erscheinender Bericht, der
die Entwicklung des Hungers auf globaler, re-
gionaler und nationaler Ebene darstellt. Im
engeren Sinne ist der Welthunger-Index ein
Zahlenwert, der auf drei gleichgewichteten In-
dikatoren beruht:
dem Anteil der Unterernährten an der Bevölke-
rung, dem Anteil von untergewichtigen Kindern
unter fünf Jahren und dem Anteil von verstor-
benen Kindern unter fünf Jahren.
Zwei Milliarden Menschen leiden an Mangelernährung
Nach Definition der Welternährungsorganisation (FAO)
ist Hunger ein quantitativer Begriff: Hunger tritt ein,
wenn die tägliche Energiezufuhr für einen längeren
Zeitraum unter dem Bedarf liegt, der für einen gesun-
den Körper und ein aktives Leben benötigt wird.
Als Schwellenwert gibt die FAO 1.800 Kilokalorien täg-
lich an. Doch nicht nur eine ausreichende Energiezu-
fuhr ist für ein gesundes Leben entscheidend, sondern
auch eine ausgewogene Ernährung. Nahezu zwei Mil-
liarden Menschen leiden aufgrund von Vitamin- und
Mineralstoffmangel an Mangelernährung. Der Welthun-
ger-Index berücksichtigt in der Bemessung von Hun-
ger auch diesen „versteckten Hunger“.
we
FA
th
W
Food and Agriculture
Organization
WAS IST HUNGER?
Chronische Unterernährung ist häufig nicht auf den
ersten Blick sichtbar, denn viele betroffene Menschen
sind dünn, wirken aber nicht abgemagert. Die Folgen
sind dennoch dramatisch: Der Körper gleicht unzu-
reichende Ernährung dadurch aus, dass er körperli-
che und geistige Aktivitäten einschränkt, dadurch den
Menschen ihre Initiative und Konzentrationsfähigkeit
raubt und sie apathisch werden lässt. Bei Kleinkindern
wird durch chronische Unterernährung die geistige und
körperliche Entwicklung unumkehrbar beeinträchtigt.
12. Hunger - Zahlen und Fakten
98% der weltweit hun-
gernden Menschen leben in
Entwicklungsländern.
60%desWelthungersverteiltsichaufdie
Länder Äthiopien, Tansania, China, Bangla-
desch, Indien, Pakistan und Indonesien.
Hunger ist fast immer das Resultat von Margi-
nalisierung und Diskriminierung – von Politikent-
scheidungen gegen diese Gruppen. Hungernden
werden oft vielfach diskriminiert - politisch, gesell-
schaftlich, ökonomisch und geografisch
(Quelle: State of Food Insecurity in
the World, FAO, 2013)
wirtschaftliche Benachteiligung,
Beispiel:
10.12.2013
Essen oder Agrosprit tanken? Das Menschenrecht auf Nahrung geht vor! EU-Rats-
entscheidung über Agrosprit [...]
Mit einer Aktion vor dem Bundesumweltministerium haben Nichtregierungsorga-
nisationen am Tag der Menschenrechte gegen die Förderung von Agrosprit aus
Nahrungsmitteln protestiert.
Aktive des Kampagnennetzwerkes Campact, die Entwicklungsorganisation Oxfam,
der Bund für Umwelt und Naturschutz (BUND), das Food First Informations- und
Aktionsnetzwerk (FIAN) sowie Rettet den Regenwald e. V. fordern „Essen statt E10
- Hungersprit verbannen“ und „No food for fuel“.
In einer durchschnittlichen Tankfüllung E10 steckt die Energie von Nahrungsmit-
teln, die einen Erwachsenen 15 Tage ernähren könnte.
>>>
13. Oxfam Deutschland e.V. ist eine unabhängige
Nothilfe- und Entwicklungsorganisation.
FoodFirst Informations- und Aktions-Netzwerk,
Menschenrechtsorganisation gegen Hunger
Das UN World Food Programme (WFP)
ist die größte humanitäre Organisati-
on der Welt und bekämpft den Hunger
weltweit.
WFP ist Teil der Vereinten Nationen
und finanziert sich ausschließlich aus
freiwilligen Beiträgen von Regierungen,
Unternehmen und Privatpersonen.
Seit seiner Gründung 1961 [...] gemein-
sam mit den anderen für Ernährungs-
fragen zuständigen UN-Organisationen,
der Ernährungs- und Landwirtschaftsorga-
nisation der Vereinten Nationen (Food and
Agriculture Organization; FAO) und dem
International Fund for Agricultural Develop-
ment (IFAD), deren Zentralen ebenfalls in
Rom sind. Regierungen, weitere UN-Orga-
nisationen und Nichtregierungsorganisati-
onen wie die Deutsche Welthungerhilfe,
Malteser International, CARE und World
Vision sind unsere Partner.
16. Wer ernährt die Welt?
„Optische Täuschung‘
ein moderner Supermarkt führt
bis zu 47.000 Produkte, die aber
nur von einer Handvoll Unterneh-
men vertrieben werden.
USA, 1970er: Tausende Schlachthöfe,
heute sind es 13.
Die größten fünf Fleisch-Vertriebe kon-
trollierten damals 25% des Marktes,
heute sind es 80%.
Nahrungsmittelkontrollen, USA:
1972 gab es 50.000 inspektionen,
2006 weniger als 10.000
Schätzungen der Supermarkt-Initiati-
ve die sechs führenden Supermärkte
90 Prozent des Marktes.
Wahlmöglichkeit der Kon-
sumenten zwischen den
Anbietern und Herstellern
von Produkten zunehmend
geringer
Die gesamte Agrar-Nahrungsmittel-
kette beinhaltet neben dem Super-
markt auch den Produzenten, den
Händler, den Zulieferer der Rohstoffe
bis hin zum Anbieter von Samengut
und von chemischen Düngemitteln
Die Marktkonzentration im Bereich Samen, Agro-
chemie/Pestizide oder Düngemitteln ist auf globaler
Ebene bei weitem größer, als im Bereich der Nah-
rungsmittelproduktion oder im Lebensmittelhandel.
Nach einer Untersuchung der action group on Eros-
ion, Technology and Concentration (ETC) vom Jahr
2008 dominieren Monsanto mit 23 Prozent und Du-
Pont mit 15 Prozent Marktanteil den globalen Markt
für patentrechtlich geschütztes Samengut.
In Peru dominiert Néstle bereits
heute 80 Prozent der Milch-
produktion. In Mexiko kontrol-
liert Wal Mart 40 Prozent des
Einzelhandels. Unilever, der
größte Teeproduzent weltweit
dominiert schon heute mit
zwei weiteren Produzenten 85
Prozent des Tee-Marktes welt-
weit. Chiquita und Dole Foods
kontrollieren 50 Prozent des
weltweiten Bananenhandels
17. We feed the world
http://www.movie4k.to/
We-feed-the-World-Essen-
global-online-film-1967191.
html
Food Inc.
http://www.movie4k.
to/Food-Inc-Was-es-
sen-wir-wirklich-online-
film-2452211.html
How to feed the world ?
http://vimeo.com/8812686
Politik mit dem Einkaufskorb
„Einer der wichtigsten Kämpfe der Verbraucher
ist der Kampf um das Wissen, was in unserem
Essen ist und wie es hergestellt wurde.“ So lau-
tet ein Zitat aus dem Film Food Inc. von Robert
Kenner. Food Inc. thematisiert die Gewinnmaxi-
mierung der Lebensmittelkonzerne auf Kosten
der Gesundheit der Verbraucher, die zunehmen-
de Industrialisierung der Nahrungsmittelproduk-
tion, die Irreleitung der Verbraucher bis hin zur
Vertuschung der Produktionsweise von Nah-
rungsmitteln in den USA.
Marktmacht führt - branchenunabhän-
gig zu einer Machtverschiebung und
einem Transfer finanzieller Ressourcen
vom Konsumenten, Steuerzahler und
Kleinunternehmer hin zu einer kleinen
Geschäftselite.
18. https://www.foodwatch.nl/foodwatch/
http://www.zs-l.de/fileadmin/landwirtschaft/file/
zsl_dokumente/EvB_Agropoly_D_1-12_v02.pdf
Gentechnik
In Europa werden rund 80 Prozent al-
ler gentechnisch veränderten Pflanzen
nicht direkt vom Menschen verzehrt,
sondern an Nutztiere verfüttert.
In Europa lehnen die Menschen gen-
technisch veränderte Lebensmittel
mehrheitlich ab. Doch die Gesetze
zur Kennzeichnung von Gentechnik
in Lebensmitteln sind lückenhaft. So
erfahren Verbraucher beim Einkauf
nicht, ob Fleisch, Milch oder Eier von
Tieren stammen, die mit gentechnisch
veränderten Futterpflanzen gefüttert
wurden.
über 70% der angebotenen Nahruns-
mittel enthalten genetisch verändertes
Material
19.
20.
21.
22.
23.
24.
25. Fleisch?
Pro Sekunde betreten 700 Menschen eines der 32.000
McDonalds®-Restaurants, die unseren Planeten besiedeln, das
sind insgesamt 60 Millionen Kunden täglich.
Pro Sekunde
26.
27.
28. http://www.proplanta.de/
Lebensmittelverschwendung
Ein Drittel aller weltweit produ-
zierten Lebensmittel wird ver-
schwendet oder geht verloren,
in Industrieländern sogar etwa
die Hälfte aller Produkte.
Ein Viertel des weltweiten Wasser-
verbrauchs wird für den Anbau von
Lebensmitteln verwendet, die spä-
ter auf den Müll geworfen werden.
Pro Tag wird für jeden Erdbewohner
Nahrung mit dem Energiegehalt von
4.600 Kilokalorien geerntet. Davon
werden nur ungefähr 2.000 Kilokalo-
rien durchschnittlich auch verzehrt.
In Europa landen jedes Jahr fast 90
Millionen Tonnen auf dem Müll.
Jeder EU-Bürger wirft pro Jahr durch-
schnittlich 179 Kilogramm Obst, Ge-
müse, Fleisch und andere Nahrungs-
mittel in die Tonne.
Einer Studie der Welternährungsorgani-
sation zufolge werden in Europa sogar
jährlich 280 Kilogramm Lebensmittel pro
Einwohner weggeworfen, obwohl häufig
noch nicht einmal das Haltbarkeitsda-
tum erreicht worden ist.
1,9 Millionen Tonnen Lebensmit-
tel gehen im Jahr bei Großver-
brauchern wie Restaurants oder
Kantinen verloren.