2. Manifest - ‚handgreiflich gemachtʻ - öffentliche Erklärung von Zielen und Absichten, oftmals politischer
Natur - Kunst- und Literaturgeschichte: ästhetische Programme seit 1900
Design - verfolgt verschiedene Zwecke, z.B. technisch-praktisch, formal-ästhetisch, symbolische
Funktion
symbolische Funktion soziale und psychologische Auswirkung eines Designobjekts auf sein
Umfeld
Diskussion ethische Grundsätze
Designer Verbindungsglied von Wirtschaft und Gesellschaft
Sender von Botschaften - kommunikative Prozesse visuell mit Werten zu beladen
Gesellschaft - Kommunikation gesellschaftliche Prozesse
Unterscheidung Bedürfnisse der Benutzer in der Gesellschaft oder Einzelinteressen
Instrument Förderung der pluralistischen Meinungsbildung
Vielfältigkeit, freie Selbstbestimmung, gesellschaftliche Mitbestimmung
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6. schon 1960er wachsende Werbeindustrie
Kritik- Designer weniger Wohl der Gemeinschaft - als für Wünsche der Wirtschaft
Ken Garland „First Things First“Manifest von 1964
die manifestierenden: Grafikdesigner, Fotografen, Studenten
gesellschaftliche Verantwortungdes Kommunikationsdesigners
kritische Unterscheidung von Design als Kommunikation(Menschen notwendige Informationen geben) oder
Design als Überredung(sie dazu zu bringen, etwas zu kaufen)
überflüssige Bedürfnisse kreieren - einseitigem Wohlergehen der wirtschaftlichen Interessen
Brancheeinen stark kommerziellen Charakter(Handel) verleiht - Mehrheit der Grafikprojekte
Bedürfnissen von Firmen nach
provokative Sprache Traktat(Abhandlung mit lehrhaftem Charakter)? gegen das etablierte politische und ökonomische System?
aufmerksam machen auf beeinflussende Werbestrategien, Medienkontrolle
durch Passivität und Verantwortungslosigkeitin der gängigen Designpraxis entstanden
nicht länger Rolle „Handlangers des Kapitals“
würdigere Dinge wie Bildung, Kultur und unser Weltverständnis sein Handwerk und seine Erfahrung
anpreisen
mit diesem Manifest bieten sie an, ihre Erfahrungen und Meinungen teilen;sie Kollegen, Studenten
und anderen Interessierten zur Verfügung zu stellen
Veröffentlichung des Manifests in 6 Zeitschriften erreichte wenig Aufmerksamkeit und deshalb auch in der Designbranche wenige
Sympathisanten
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9. das Hacker-Manifest 1986
"Hacker" (hacken = tippen) - "eine Person, die schnell Text in einen Computer eingeben kann"
veröffentlicht unter Pseudonym The Mentor im Phrack Magazine (freak und hack),
bekanntestes Untergrund-Hacker-Magazin der USA
große Verbreitung innerhalb Hackerkultur- Autor Leitfigur
bildet bis heute die Grundlage der Hacker-Ethik
verteidigt ethische Grundsätzeund vermittelt Aufbruchstimmung, damals unter jungen Computerenthusiasten
und Hackern
Artikel kritisiert die Gesellschaft, die versucht bestehende Machtverhältnissezu erhalten durch Kontrolle
und wirtschaftliche Ausbeutung von Information und Wissen
Offenheit - erstrebenswert freier gleichberechtigter Zugriffauf Informationen
Das ist nun unsere Welt... Die Welt der Elektronen und der Schalter, die Schönheit der Baud. Wir nutzen ein System, das bereits existiert,
ohne dafür zu bezahlen, was seinen Preis sowieso nicht wert ist, wenn es nicht in den Händen von Profitgeiern wäre. Und gerade ihr nennt
uns Kriminelle?
Wir erforschen... und ihr nennt uns Kriminelle.
Wir ersuchen das Wissen... und ihr nennt uns Kriminelle.
Wir existieren ohne Hautfarbe, ohne Nationalität, ohne religiöse Vorurteile... und ihr nennt uns Kriminelle.
Ihr baut Atombomben, ihr führt Kriege, ihr mordet, betrügt und lügt uns an, und lasst uns glauben, es wäre zu unserem Wohl... und wir
sollen die Kriminellen sein.
Ja, ich bin ein Krimineller. Mein Verbrechen ist Neugier. Mein Verbrechen ist, dass ich Menschen nach dem beurteile, was sie denken und
sagen, und nicht nach dem, wie sie aussehen. Mein Verbrechen ist, dass ich über euch stehe, etwas, was ihr mir nie vergeben werdet.
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12. Be Imperfect! Manifest, Bruce Mau 1998 (kanadischer Designer)
seit Veröffentlichung weite Verbreitung im Netz
soll Designern und kreativ Schaffenden helfen, über ihren Gestaltungsprozess nachzudenken
äußert seine Vorstellungen, Strategien und Motivationen, legt seinen
Gestaltungsprozess offen (in ca. 43 Punkten)
6. Halte Unfälle fest - Die falsche Antwort ist die richtige Antwort bei einer anderen Frage. Sammle falsche
Antworten als Teil des Prozesses. Stell andere Fragen.
14. Sei nicht cool - Cool ist konservative Angst, in schwarz gekleidet. Befreie dich von derartigen Grenzen.
16. Collaborate - Der Raum zwischen miteinander arbeitenden Menschen ist voll von Konflikt, Spannung,
Streit, Erheiterung, Vergnügen und einem gewaltigen kreativen Potential
18. Bleib lange auf. Abgefahrene Dinge passieren wenn du zu weit gegangen bist, zu lange wach bist, zu hart
gearbeitet hast und du vom Rest der Welt abgeschieden bist.
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15. Free Font Manifesto Ellen Lupton, 2006
kleine aber wachsende Zahl Unternehmen Schriften für den allgemeinen Besitzentwirft
Gestalter Teil Open Source und Copyleft Bewegung (gleiche Lizenzbedingungen, Nutzungseinschränkungen beim weitergeben
verhindern)
Anregung der weltweiten Kreativitätan über eine kollektive Informationsteilung
Idee der Free Fonts - Gefahren und Notwendigkeit
nicht alle Schriften sollen frei zu Verfügung stehen, Typograf ist immernoch ein Beruf, der durch das öffnen jeglicher Schriften aussterben
könnte
die meisten Schriften dienen kleinen oder seltenen sprachlichen Gemeinschaften
explizites sozailes Ziel,es geht nicht um einen luxuriösen Erguss typographischer Variationen, sondern darum
Bildung und Austausch in einer Gesellschaft zu unterstützen
z.B. wenn in Entwicklungsländern Grafikdesigner in ihrer Region eine Typografische Kultur aufbauen wollen, benötigen sie mehr als ein
minimales Typografisches Vokabuar. Häufig wird dort auf Raubkopien zurückgegriffen. Frei zur Verfügung stehende Schriften sollen auf
einem bildenden Wegsollen Respekt und Verständnis für kommerzielle Nutzung aufbauen
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18. Guerilla Gardening Manualfesto, David Tracey, 2007
guerrilla für „kleiner Krieg“ – und engl. gardening für „Gärtnern“
Interesses am „wilden Grün der Städte“ - „die Straßen zurückzuerobern“
heimliche Aussaat von Pflanzen als subtiles Mittel politischen Protests und zivilen Ungehorsams im öffentlichen
Raum
www.guerillagardening.org virtueller Treffpunkt für diese internationale
Community von Botanik-Aktivisten, die sich darüber auch zu gemeinsamen Begrünungsaktionen
verabreden
politische/soziale/künstlerische Phänomen
Kapiteln zu Taktik, Öffentlichkeitsarbeit und natürlich praktischer Beratung im
Umgang mit den botanischen Waffen
Gabelungsfähigkeit neue Form des Guerilla Gardening entwickelt, bei der klassische Ansätze
von moralischer Ökonomie mit dem Wunsch nach urbaner Selbstversorgung und mit einem Protest gegen die
Agrar-Industrie verbunden werden
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21. Self-RepairManifesto, 2010
Baut auf zwei Manifeste, The Makers Bill of Rights 2005 und Repair Manifesto 2009
Vorteileder Selbst-Reparatur aufweisen
den Nutzer auf seine Rechtehinweisen
wirtschaftsbedingte Werteverschiebungzurecht rücken
hat sich zu einer online-Plattformwww.ifixit.com entwickelt
Reparaturanleitungen, shop zum Verkauf von Einzelteilen
The free repair guide for everything, written by everyone.
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25. Fazit
Bewusstsein schaffen für eigene Verantwortung
Sensibilisieren für eigene Eingriffmöglichkeiten in
bestehende Prozesse
autoritäre Herrschaftsstrukturen und Machtbündelungen
durch Formen der Herrschaftskontrolle von „unten“ ersetzen