2. Definition:
Lernstrategien sind jene Verhaltensweisen und
Kognitionen, die von Lernenden aktiv zum Zweck des
Wissenserwerbs eingesetzt werden.
Konzepte basierend auf Kognitionspsychologisch
empirischen Untersuchungen: geprägte Konzepte:
Marton, Pask, Entwistle, Biggs Weinstein & Mayer, Pintrich & Garcia
3. Frühe Studien:
Marton & Säljö (1984)
Lernen von Texten mit anschließenden Interviews
surface-level approach: Auswendiglernen für spätere Befragung
deep level approach: um Verständnis der „Botschaft“ eines Textes
bemüht
Pask (1976)
relativ spezifische Lernanweisungen
operation learner: seriell, Detail
comprehension learner: holistischer Ansatz,
umfassende Beschreibung, vorausschauend,
weiter Aufmerksambereich
Diese Studien hatten nur geringe empirische Basis und waren nur wenig
in die damals aktuelle Lern- und Motivationsforschung eingebettet.
4. Arbeitsgruppen:
Entwistle (GB) und Biggs (AUS)
Itempools (= Sammlungen einzelner Einheiten der Datenerhebung, die sich auf Lernhandlungen beziehen, z.B.
Interviews) wurden mit faktorenanalytischen Methoden untersucht und ergaben eine 10- bzw. 12-teilige
Gliederung. Diese wurde als unbefriedigend betrachtet. Deshalb wurde eine weitere Faktorenanalyse (zweiter
Ordnung) durchgeführt, die schließlich zu einem einfachen Schema mit jeweils 3 Lernorientierungen führte.
Entwistle & Ramsden (1983)
meaning orientation: intrinsisch motiviert, autonom und unabhängig
reproducing orientation: extrinsisch orientiert (durch Angst vor Scheitern)
(achieving orientation): extrinsisch motiviert (durch Hoffnung auf Erfolg)
Biggs (1979, 1993)
deep approach
surface approach
(achieving approach)
5. Kognitionspsychologisch
geprägte Konzepte
Weinstein & Mayer (1986)
Wissenserwerb
1 Selektion: Aufmerksamkeitszuwendung zu Umweltreizen
2 Speicherung: Transfer von Arbeitsgedächtnis in das Langzeitgedächtnis
3 Konstruktion: Aufbau von Verbindungen zwischen neuen Informationen
4 Integration: Verknüpfung von vorhandenem und neuem Wissen
Positive Beeinflussung durch
1 Wiederholungsstrategien: Wiederholen, Herausschreiben, Unterstreichen
2 Elaborationsstrategien: Bildung mentaler Bilder, sinnvoller Sätze,
Paraphrasen und Analogien
3 Organisationsstrategien: wichtige Gedanken, Fakten und Zusammenhänge
werden in Tabellen oder Diagrammen dargestellt
6. Pintrich & Garcia (1994)
Grobkategorien selbstgesteuerten Lernens
Kognitive Lernstrategien: Wiederholungs-, Elaborations- und
Organisationsstrategien (vgl. Weinstein & Mayer, 1986)
zusätzlich „Kritisches Denken“
Metakognitive Lernstrategien: Selbststeuerung des Lernverhaltens
(eigene Lernziele planen, Lernfortschritt überprüfen, Lernverhalten
regulieren)
Ressourcenmanagement: Lernaktivitäten, die die Informations-
verarbeitung indirekt unterstützen (Planung der Arbeitszeit, geeignete
Studienumgebung, Lernen in Arbeitsgruppen)