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LiPo Akku laden und pflegen
LiPo Akku pflegen und laden
In diesem Artikel bekommst du ein wenig Grundlagenwissen über das korrekte Laden und
Entladen deiner Lipo-Akkus an die Hand. Dieser Artikel wird nach und nach erweitert, also
lohnt es sich durchaus, öfter mal vorbeizuschauen. Für deine Fragen haben wir ebenfalls
jederzeit ein offenes Ohr, denn sie helfen uns dabei, unsere Inhalte kontinuierlich zu
verbessern.
LiPo – was ist das überhaupt?
„LiPo“ steht für Lithium-Polymer und bezeichnet in Verbindung mit dem
Wort Akkumulator eine Variante des Lithium-Ionen-Akkus. Im Gegensatz zu
herkömmlichen Akkus dieser Art enthalten LiPos aber keinen flüssigen Elektrolyten (die
chemische Verbindung, die für die Leitung von Ionen zuständig ist), sondern stattdessen einen
Elektrolyten, der auf Polymeren basiert. Dieser Elektrolyt besteht aus einer Folie, die mit
einem Lösungsmittel versetzt wurde und um die Elektroden des Akkumulators gefaltet wird.
Sie befindet sich zwischen weiteren Folien aus Aluminium und Kupfer.
Aufgrund der Tatsache, dass der Elektrolyt nicht in flüssigem Polymer gebunden ist, kann bei
Bedarf auch auf ein festes Gehäuse verzichtet werden. Dies ermöglicht die Produktion von
LiPos in zahlreichen Formen.
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Jede Zelle eines LiPo besitzt eine Nennspannung von 3,7 Volt sowie eine
Ladeschlussspannung von 4,2 Volt pro Zelle.
Verwendung im Modellbau
Der unschlagbare Vorteil eines LiPo-Akkus liegt in seinem exzellenten Leistungsgewicht.
Dieser Term bezeichnet das Verhältnis von Gewicht und Leistung des Akkus. Mit anderen
Worten: Seinem vergleichbar geringen Gewicht steht eine starke Leistungsfähigkeit entgegen,
was für die Verwendung in RC-Cars natürlich einen eklatanten Vorteil darstellt. Zum
Vergleich: Gegenüber Nickel-Metallhydrid-Zellen ist das Leistungsgewicht mehr als doppelt
so hoch. Mehr Gewicht verlangsamt aber auch das RC-Car und schafft somit einen
Wettbewerbsnachteil. Daher kommt heute kein Modellbauer mehr an der Verwendung von
Lipos vorbei, wenn es ihm (oder ihr) auf Geschwindigkeit ankommt. Auch die Belastbarkeit
dieser Akkus ist einem beständigen Verbesserungsprozess unterworfen.
Lipo Akku laden – Was ist zu beachten?
Trotz aller Vorteile ist ein vorsichtiger und schonender Umgang mit LiPo-Akkus unbedingt
zu empfehlen, da es sich bei ihnen um sensible Geräte handelt. Sie bringen eine erhöhte
Empfindlichkeit auf mechanischer, elektrischer und thermischer Ebene. Daher folgen in den
kommenden Abschnitten dieses Artikels Informationen und Tipps über den Lade- und
Entladevorgang von LiPo-Akkus, passendes Equipment, Vermeidung von Fehlern und eine
möglichst lange Lebensdauer der Akkus.
Allgemeines zum Ladevorgang
Bei Anschaffung neuer Lithium-Polymer-Akkumulatoren werden diese in einem
vorgeladenen Zustand ausgeliefert. Dadurch soll vermieden werden, dass es bis zur
Benutzung zu sogenannten Tiefentladungen kommt. Bevor ein LiPo erstmalig eingesetzt
wird, muss er jedoch vollständig aufgeladen werden. Hinzu kommt der unter Umständen
notwendige Ausgleich von auftretenden Spannungsdifferenzen.
Geeignetes Lipo-Ladegerät verwenden
Zunächst: Für das Aufladen eines Lithium-Polymer-Akkus dürfen nur Ladegeräte verwendet
werden, die über einen integrierten Balancer verfügen. Mit diesem werden bei Bedarf
Spannungsdifferenzen zwischen den einzelnen Zellen des Akkus ausgeglichen.
Sicherheitstipps: So ladet ihr euren Lipo sicher auf
Als Ladeverfahren darf für LiPos nur das „CC-CV“-Ladeverfahren angewandt werden. Dazu
solltest du den Ladestrom 1C verwenden (was einem Ladestrom entspricht, der für einen
2200MAh-Akku genügt).
Temperaturen beachten!
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Die Temperatur des Akkus wirkt sich auf die empfehlenswerte Ladung und Handhabung aus.
Ist der Akku beispielsweise unter 10 Grad Celsius kalt, ist es ratsam, für den Ladeprozess
Ladungsraten anzuwenden, die sich im Bereich unter 1C bewegen (0,2 bis 05C sind
typisch).Allerdings kann es nicht schaden, den Ladestrom schon ab 15 Grad deutlich zu
reduzieren, um keine abrupten, sondern fließende Übergänge zu erzeugen.
Ist der Akku hingegen aufgrund vorheriger Benutzung oder herrschender Außentemperaturen
auf deutlich über 40 Grad aufgeheizt, solltest du ihm zunächst eine gewisse Zeit zum
Abkühlen einräumen.
Überladen vermeiden!
Wie schon zuvor angedeutet, sollte eine Überladung des LiPos auf jeden Fall vermieden
werden. Denn wenn es zu einer solchen Überladung kommt, wird es wirklich gefährlich. Ein
Aufblähen bis hin zur Verpuffung und Brand kann die Folge sein, wenn das Überladen nicht
rechtzeitig bemerkt und gestoppt wird.
Was passieren kann, wenn du einen LiPo überlädst, siehst du in diesem Video.
Lipo entladen – Tipps und Hinweise
So viel schon vorab: Es ist dem Akku beziehungsweise seiner Lebensdauer nicht zuträglich,
wenn er vollständig entladen und dann in leerem Zustand gelagert wird. Dies sollte also
vermieden werden. Es empfiehlt sich, einen LiPo immer auf 50 – 70% zu lagern. Um dies zu
erreichen, brauchst du deinen Akku einfach nur auf die Nennspannung zu laden.
TIPP: Achte beim Transport immer darauf, die Akkus in einer LiPo-Tasche oder einem
Koffer zu transportieren. Ein sogenannter LiPo-Bag sollte aus feuerfestem Material bestehen,
um das Risiko von Verletzungen bei einem Aufblähen oder gar bei einer Entzündung im Falle
von Beschädigungen, Überhitzung oder Überladung möglichst gering zu halten.
Zellbalance von Lipo Akkus
Noch einmal: Das Ausbalancieren über ein geeignetes Ladegerät meint den Ausgleich der
Spannung innerhalb eines Akkupacks. Darüber hinaus kann es die Betriebssicherheit des
Ladevorgangs an sich erhöhen.
Ein gutes Ladegerät sollte selbstständig dazu in der Lage sein, zu erkennen, ab wann ein
Ausbalancieren der Spannung zwischen den Einzelzellen notwendig ist. Geräte, die über
einen solchen Qualitätsstandard verfügen, beginnen mit dem Balancierungsvorgang erst ab
einer bestimmten Spannungsschwelle.
Geschieht ein solcher Ausgleich durch den Balancer nicht, wird es bei Benutzung des Akkus
in der schwächer geladenen Zelle zu einer sogenannten Tiefenentladung kommen, während
die stärkste Zelle beim Laden stets überladen wird. Die damit einhergehenden Gefahren
wurden bereits erläutert.
www.modellbau.net
Lipo-Akku-Tiefentladung vermeiden
Um noch ein wenig genauer auf die Tiefentladung einzugehen: Dieser Begriff beschreibt die
fast vollständige Entladung eines Akkus beziehungsweise einer Zelle desselben. Eine
Tiefentladung kann bereits bei einmaligem Auftreten für eine Zerstörung des Akkumulators
sorgen. Da diese Tiefentladung bereits im Zuge der Selbstentladung erfolgen kann, solltest du
darauf achten, dass sich deine Akkus auch im eingelagerten Zustand nie vollständig entladen
können, sprich: regelmäßige Kontrollen vornehmen und bei Bedarf nachladen. Auch durch
Überalterung des Akkus, defekte oder unpassende Ladegeräte oder ein falsches Aufladen des
Akkumulators kann es zu einer Tiefentladung kommen.
Um eine Tiefentladung erfolgreich zu vermeiden, verfügen einige Geräte über einen
integrierten Tiefentladungsschutz, der es einfach abschaltet, wenn die Spannung des LiPos
einen bestimmten Wert unterschritten hat.
Lipo Akku: Pflege für lange Lebensdauer
Wenn du den Artikel aufmerksam gelesen hast, wirst du die wichtigsten Punkte, die es zu
beachten gilt, schon erfasst und verinnerlicht haben. Hier sind die wichtigsten Punkte noch
einmal zusammengefasst, mit denen du ein möglichst langes Leben für deine LiPos erreichen
kannst.
Lebensdauer beachten und im Auge behalten
So schade es ist: Die LiPo- Lebensdauer ist begrenzt und für Batterien beziehungsweise
Akkus vergleichsweise kurz. In der Regel beträgt die Lebenserwartung (also die Zeit, in
welcher der LiPo einwandfrei funktioniert) lediglich 100 Ladezyklen. Es ist natürlich
schwierig, darüber Buch zu führen. Aber du solltest im eigenen Interesse versuchen, eine
ungefähre Schätzung über die bereits erfolgten Ladungen vorzunehmen beziehungsweise
einen Überblick über die Lebensdauer deiner LiPos haben, um sie rechtzeitig austauschen und
so unangenehme Überraschungen vermeiden zu können.
LiPo nie vollständig aufladen beziehungsweise entladen
Die Lebensdauer wiederum ist auch stark von einem richtigen Ladeverhalten abhängig.
Neben deiner persönlichen Achtsamkeit solltest du auch die Ausgabe nicht scheuen und in ein
geeignetes Ladegerät investieren. Um ein Gerät mit Balancer kommst du so oder so nicht
herum. Vermeide die Tiefentladung deiner LiPos, nicht nur um der Akkus selber willen,
sondern auch um Beschädigungen an deinen RC-Cars zu vermeiden. Sollte dir der LiPo
während des Betriebs in deinem Modellauto explodieren, kannst du dich schlimmstenfalls
auch komplett vom RC-Car verabschieden.
Weiterhin solltest du folgende Hinweise beachten:
 Li-Po-Akkus sollten aus Sicherheitsgründen nur unter Aufsicht geladen werden
 Beim Laden immer einen feuerfesten Untergrund verwenden und keine brennbaren
Materialien in der unmittelbaren Umgebung aufbewahren
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 LiPo-Akkus dürfen nicht zusammen mit anderen Akkumulatoren verwendet werden
 Beschädigte (zum Beispiel teilentladene) Akkus dürfen nicht mehr verwendet werden.
 LiPos sollten stets vor Feuchtigkeit geschützt werden
 Mechanische Belastungen (Verdrehen, Ausüben von Druck) sowie Fallenlassen
sollten vermieden werden.

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  • 1. www.modellbau.net LiPo Akku laden und pflegen LiPo Akku pflegen und laden In diesem Artikel bekommst du ein wenig Grundlagenwissen über das korrekte Laden und Entladen deiner Lipo-Akkus an die Hand. Dieser Artikel wird nach und nach erweitert, also lohnt es sich durchaus, öfter mal vorbeizuschauen. Für deine Fragen haben wir ebenfalls jederzeit ein offenes Ohr, denn sie helfen uns dabei, unsere Inhalte kontinuierlich zu verbessern. LiPo – was ist das überhaupt? „LiPo“ steht für Lithium-Polymer und bezeichnet in Verbindung mit dem Wort Akkumulator eine Variante des Lithium-Ionen-Akkus. Im Gegensatz zu herkömmlichen Akkus dieser Art enthalten LiPos aber keinen flüssigen Elektrolyten (die chemische Verbindung, die für die Leitung von Ionen zuständig ist), sondern stattdessen einen Elektrolyten, der auf Polymeren basiert. Dieser Elektrolyt besteht aus einer Folie, die mit einem Lösungsmittel versetzt wurde und um die Elektroden des Akkumulators gefaltet wird. Sie befindet sich zwischen weiteren Folien aus Aluminium und Kupfer. Aufgrund der Tatsache, dass der Elektrolyt nicht in flüssigem Polymer gebunden ist, kann bei Bedarf auch auf ein festes Gehäuse verzichtet werden. Dies ermöglicht die Produktion von LiPos in zahlreichen Formen.
  • 2. www.modellbau.net Jede Zelle eines LiPo besitzt eine Nennspannung von 3,7 Volt sowie eine Ladeschlussspannung von 4,2 Volt pro Zelle. Verwendung im Modellbau Der unschlagbare Vorteil eines LiPo-Akkus liegt in seinem exzellenten Leistungsgewicht. Dieser Term bezeichnet das Verhältnis von Gewicht und Leistung des Akkus. Mit anderen Worten: Seinem vergleichbar geringen Gewicht steht eine starke Leistungsfähigkeit entgegen, was für die Verwendung in RC-Cars natürlich einen eklatanten Vorteil darstellt. Zum Vergleich: Gegenüber Nickel-Metallhydrid-Zellen ist das Leistungsgewicht mehr als doppelt so hoch. Mehr Gewicht verlangsamt aber auch das RC-Car und schafft somit einen Wettbewerbsnachteil. Daher kommt heute kein Modellbauer mehr an der Verwendung von Lipos vorbei, wenn es ihm (oder ihr) auf Geschwindigkeit ankommt. Auch die Belastbarkeit dieser Akkus ist einem beständigen Verbesserungsprozess unterworfen. Lipo Akku laden – Was ist zu beachten? Trotz aller Vorteile ist ein vorsichtiger und schonender Umgang mit LiPo-Akkus unbedingt zu empfehlen, da es sich bei ihnen um sensible Geräte handelt. Sie bringen eine erhöhte Empfindlichkeit auf mechanischer, elektrischer und thermischer Ebene. Daher folgen in den kommenden Abschnitten dieses Artikels Informationen und Tipps über den Lade- und Entladevorgang von LiPo-Akkus, passendes Equipment, Vermeidung von Fehlern und eine möglichst lange Lebensdauer der Akkus. Allgemeines zum Ladevorgang Bei Anschaffung neuer Lithium-Polymer-Akkumulatoren werden diese in einem vorgeladenen Zustand ausgeliefert. Dadurch soll vermieden werden, dass es bis zur Benutzung zu sogenannten Tiefentladungen kommt. Bevor ein LiPo erstmalig eingesetzt wird, muss er jedoch vollständig aufgeladen werden. Hinzu kommt der unter Umständen notwendige Ausgleich von auftretenden Spannungsdifferenzen. Geeignetes Lipo-Ladegerät verwenden Zunächst: Für das Aufladen eines Lithium-Polymer-Akkus dürfen nur Ladegeräte verwendet werden, die über einen integrierten Balancer verfügen. Mit diesem werden bei Bedarf Spannungsdifferenzen zwischen den einzelnen Zellen des Akkus ausgeglichen. Sicherheitstipps: So ladet ihr euren Lipo sicher auf Als Ladeverfahren darf für LiPos nur das „CC-CV“-Ladeverfahren angewandt werden. Dazu solltest du den Ladestrom 1C verwenden (was einem Ladestrom entspricht, der für einen 2200MAh-Akku genügt). Temperaturen beachten!
  • 3. www.modellbau.net Die Temperatur des Akkus wirkt sich auf die empfehlenswerte Ladung und Handhabung aus. Ist der Akku beispielsweise unter 10 Grad Celsius kalt, ist es ratsam, für den Ladeprozess Ladungsraten anzuwenden, die sich im Bereich unter 1C bewegen (0,2 bis 05C sind typisch).Allerdings kann es nicht schaden, den Ladestrom schon ab 15 Grad deutlich zu reduzieren, um keine abrupten, sondern fließende Übergänge zu erzeugen. Ist der Akku hingegen aufgrund vorheriger Benutzung oder herrschender Außentemperaturen auf deutlich über 40 Grad aufgeheizt, solltest du ihm zunächst eine gewisse Zeit zum Abkühlen einräumen. Überladen vermeiden! Wie schon zuvor angedeutet, sollte eine Überladung des LiPos auf jeden Fall vermieden werden. Denn wenn es zu einer solchen Überladung kommt, wird es wirklich gefährlich. Ein Aufblähen bis hin zur Verpuffung und Brand kann die Folge sein, wenn das Überladen nicht rechtzeitig bemerkt und gestoppt wird. Was passieren kann, wenn du einen LiPo überlädst, siehst du in diesem Video. Lipo entladen – Tipps und Hinweise So viel schon vorab: Es ist dem Akku beziehungsweise seiner Lebensdauer nicht zuträglich, wenn er vollständig entladen und dann in leerem Zustand gelagert wird. Dies sollte also vermieden werden. Es empfiehlt sich, einen LiPo immer auf 50 – 70% zu lagern. Um dies zu erreichen, brauchst du deinen Akku einfach nur auf die Nennspannung zu laden. TIPP: Achte beim Transport immer darauf, die Akkus in einer LiPo-Tasche oder einem Koffer zu transportieren. Ein sogenannter LiPo-Bag sollte aus feuerfestem Material bestehen, um das Risiko von Verletzungen bei einem Aufblähen oder gar bei einer Entzündung im Falle von Beschädigungen, Überhitzung oder Überladung möglichst gering zu halten. Zellbalance von Lipo Akkus Noch einmal: Das Ausbalancieren über ein geeignetes Ladegerät meint den Ausgleich der Spannung innerhalb eines Akkupacks. Darüber hinaus kann es die Betriebssicherheit des Ladevorgangs an sich erhöhen. Ein gutes Ladegerät sollte selbstständig dazu in der Lage sein, zu erkennen, ab wann ein Ausbalancieren der Spannung zwischen den Einzelzellen notwendig ist. Geräte, die über einen solchen Qualitätsstandard verfügen, beginnen mit dem Balancierungsvorgang erst ab einer bestimmten Spannungsschwelle. Geschieht ein solcher Ausgleich durch den Balancer nicht, wird es bei Benutzung des Akkus in der schwächer geladenen Zelle zu einer sogenannten Tiefenentladung kommen, während die stärkste Zelle beim Laden stets überladen wird. Die damit einhergehenden Gefahren wurden bereits erläutert.
  • 4. www.modellbau.net Lipo-Akku-Tiefentladung vermeiden Um noch ein wenig genauer auf die Tiefentladung einzugehen: Dieser Begriff beschreibt die fast vollständige Entladung eines Akkus beziehungsweise einer Zelle desselben. Eine Tiefentladung kann bereits bei einmaligem Auftreten für eine Zerstörung des Akkumulators sorgen. Da diese Tiefentladung bereits im Zuge der Selbstentladung erfolgen kann, solltest du darauf achten, dass sich deine Akkus auch im eingelagerten Zustand nie vollständig entladen können, sprich: regelmäßige Kontrollen vornehmen und bei Bedarf nachladen. Auch durch Überalterung des Akkus, defekte oder unpassende Ladegeräte oder ein falsches Aufladen des Akkumulators kann es zu einer Tiefentladung kommen. Um eine Tiefentladung erfolgreich zu vermeiden, verfügen einige Geräte über einen integrierten Tiefentladungsschutz, der es einfach abschaltet, wenn die Spannung des LiPos einen bestimmten Wert unterschritten hat. Lipo Akku: Pflege für lange Lebensdauer Wenn du den Artikel aufmerksam gelesen hast, wirst du die wichtigsten Punkte, die es zu beachten gilt, schon erfasst und verinnerlicht haben. Hier sind die wichtigsten Punkte noch einmal zusammengefasst, mit denen du ein möglichst langes Leben für deine LiPos erreichen kannst. Lebensdauer beachten und im Auge behalten So schade es ist: Die LiPo- Lebensdauer ist begrenzt und für Batterien beziehungsweise Akkus vergleichsweise kurz. In der Regel beträgt die Lebenserwartung (also die Zeit, in welcher der LiPo einwandfrei funktioniert) lediglich 100 Ladezyklen. Es ist natürlich schwierig, darüber Buch zu führen. Aber du solltest im eigenen Interesse versuchen, eine ungefähre Schätzung über die bereits erfolgten Ladungen vorzunehmen beziehungsweise einen Überblick über die Lebensdauer deiner LiPos haben, um sie rechtzeitig austauschen und so unangenehme Überraschungen vermeiden zu können. LiPo nie vollständig aufladen beziehungsweise entladen Die Lebensdauer wiederum ist auch stark von einem richtigen Ladeverhalten abhängig. Neben deiner persönlichen Achtsamkeit solltest du auch die Ausgabe nicht scheuen und in ein geeignetes Ladegerät investieren. Um ein Gerät mit Balancer kommst du so oder so nicht herum. Vermeide die Tiefentladung deiner LiPos, nicht nur um der Akkus selber willen, sondern auch um Beschädigungen an deinen RC-Cars zu vermeiden. Sollte dir der LiPo während des Betriebs in deinem Modellauto explodieren, kannst du dich schlimmstenfalls auch komplett vom RC-Car verabschieden. Weiterhin solltest du folgende Hinweise beachten:  Li-Po-Akkus sollten aus Sicherheitsgründen nur unter Aufsicht geladen werden  Beim Laden immer einen feuerfesten Untergrund verwenden und keine brennbaren Materialien in der unmittelbaren Umgebung aufbewahren
  • 5. www.modellbau.net  LiPo-Akkus dürfen nicht zusammen mit anderen Akkumulatoren verwendet werden  Beschädigte (zum Beispiel teilentladene) Akkus dürfen nicht mehr verwendet werden.  LiPos sollten stets vor Feuchtigkeit geschützt werden  Mechanische Belastungen (Verdrehen, Ausüben von Druck) sowie Fallenlassen sollten vermieden werden.