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Semelhante a 2013 06 19 energiekonzept südpfalz low[1] (8)
Mais de metropolsolar (20)
2013 06 19 energiekonzept südpfalz low[1]
- 2. 2
AbkürzungenundDefinitionen
CO2=Kohlendioxid
DOM=DigitalesOberflächen-Modell(hierzurEr-
mittlungdesDachflächen-PotenzialsfürPhoto-
voltaik-Nutzung).
EEG=Erneuerbare-Energien-Gesetz
EffizienzrichtlinieEU=DieRichtliniederEuropä-
ischenUniontratam1.Dezember2012inKraft.
DieMitgliedsstaatenhabenbisJuli2014Zeit,sie
innationalesRechtumzusetzen.Von2014anbis
2020müssenmindestensjährlicheEinsparungen
von1,5ProzentdesjährlichenEnergieabsatzes
allerEnergieunternehmenanEndkundenerzielt
werden.
Energiesteckbrief=DerEnergiesteckbriefzeigt
insehrkomprimierter,tabellarischerundgra-
phischerFormdasVerhältnisvonVerbrauchund
erneuerbarerEnergiegewinnungsowiedieCO2-
Bilanzeiner(Verbands-)Gemeinde.
Gebietskörperschaft=eineKörperschaftdes
öffentlichenRechts,dieeineGebietshoheitauf
einemräumlichabgegrenztenTeildesStaatsge-
bietesbesitzt.Hier:GemarkungeinerKommune.
Gestehungskosten=hier:Stromgestehungs-
kosten.DassinddieKosten,diefürdieEnergie-
umwandlungvoneineranderenEnergieformin
elektrischenStromnotwendigsind.
kV=Kilovolt(elektrischeSpannung)
kW=Kilowatt(Leistung)
kWh=Kilowattstunden(Arbeit)
kWh/a=KilowattstundenproJahr
kWh/m²=KilowattstundenproQuadratmeter
KWK=Kraft-Wärme-Kopplung
kWp=Kilowattpeak(NennleistungvonSolar-
modulenbeieinerEinstrahlungvon1.000W/m²).
Lastgang=zeigtdenzeitlichenVerlaufdesStrom-
bedarfseinesVerbrauchersodereinerRegionan.
DerLastgangkannalsTagesprofilfüreinenTag
gelten,aberesgibtauchzumBeispielJahres-
profile,diediejahreszeitlichenSchwankungen
zeigen.
Nennleistung=vomHerstellerangegebene
Leistung.
PV=Photovoltaik
SmartGrid=IntelligentesStromnetz.Esumfasst
diekommunikativeVernetzungundSteuerung
vonStromerzeugern,Speichern,elektrischen
VerbrauchernundNetzbetriebsmittelninEner-
gieübertragungs-und-verteilungsnetzender
Elektrizitätsversorgung.DieseVernetzungermög-
lichteineoptimaleSteuerungundÜberwachung
dermiteinanderverbundenenBestandteile.Ziel
istdieSicherstellungderEnergieversorgungauf
BasiseineseffizientenundzuverlässigenSystem-
betriebs.
Super-GAU=Der„GrößteanzunehmendeUnfall“
(GAU)istderschlimmstedenkbareStörfallbeim
BetriebeinesAtomkraftwerks,fürdendieSicher-
heitssystemederAnlageausgelegtseinmüssen.
EinSuper-GAUwirddaraus,wenneineReaktor-
katastrophenichtmehrbeherrschbarist.
Volllaststunde=DieVolllaststundeistein
rechnerischerWert.Ergibtan,wievieleStunden
einKraftwerkmitmaximalerLeistunglaufen
würde,umdieerzielteoderangestrebteJahres-
produktionzuerreichen.
Wertschöpfung=GesamtleistungminusVor-
leistung(hier:derTeil,dervondererbrachten
wirtschaftlichenLeistunginderRegionoderam
Ortbleibt).
WEA=Windenergieanlage
Impressum
Herausgeber:ArbeitsgruppeEnergiekonzeptSüdpfalz,v.i.S.d.P.UlrichMohr,Gartenstraße21,76879Hochstadt,
Redaktion:ArbeitsgruppeEnergiekonzeptSüdpfalz,Gestaltung:www.mondmilch.de,ElsaAscione,Erscheinungstermin:Juni2013.
- 3. 3
Vorwort
DieEnergiewendeistinunsererRegion,wie
überall,diegrößtegesellschaftlicheAufgabege-
worden.EinwichtigesZielistes,denregionalge-
brauchtenelektrischenStromzu100Prozentaus
regionalenerneuerbarenEnergiequellenzuerzeu-
gen.Damitbefasstsichdasvorliegende„Energie-
konzeptSüdpfalz“.
FürdenBereichLandau/LandkreisSüdlicheWein-
straßekanndiesesZielbis2020erreichtwerden,
wobeispätestensbis2016derBezugvonStrom
ausKernkraftzubeendenist–30Jahrenachdem
ersteneuropäischenSuper-GAUinTschernobyl
undfünfJahrenachderzweitenKatastropheim
japanischenFukushima.Mitunserenregionalen
erneuerbarenEnergienwerdenauchderCO2-Aus-
stoßundfolglichderKlimawandelgemindert.
DerWeg
DasEnergiekonzeptSüdpfalzzeigtauf,wieeinop-
timalerMixausverschiedenenerneuerbarenEner-
gienmachbaristundwelcheMitteldaserfordert.
DieWirklichkeitdesregionalenStromgeschehens
unddiekonkretnötigen,mitZahlenbelegten
regionalenMaßnahmensindderwesentlicheIn-
haltdesKonzepts.AlleArtendererneuerbaren
QuellenzurStromerzeugungsindeinbezogen:
Windenergie,woderenEinsatzaußerhalbderaus-
gewiesenenKern-undPflegezonenmöglichist,
Photovoltaikundandere.
DieMotivation
DasEnergiekonzeptSüdpfalzkannundsolldazu
beitragen,eineemotionalundinInteressenfest-
gehakteDiskussionzuversachlichenunddieEnt-
scheidungenvoranzubringen,diefüreinewirkli-
cheEnergiewendeunaufschiebbarsind.
DieAdressaten
DiesEnergiekonzeptSüdpfalzrichtetsichandie
gesamtestromverbrauchendeÖffentlichkeit,dar-
inbesonders:dieVorständeundRätederKommu-
nenundLandkreise,diebedeutendenStromver-
braucher,dieGeldgeber,dieanderEnergiewende
arbeitendenBürgergruppen,dieUmwelt-undNa-
turschutzverbände.
DieInitiatoren
DasEnergiekonzeptSüdpfalzwurdeangeregtin
dreiVeranstaltungenzurEnergiewendeinLandau,
dievonATTAc,BUNDundNaBuim2.Halbjahr
2012durchgeführtwordensindsowieineinerIn-
formationsreihederBürgerstiftungPfalzundPart-
nermitVorträgen,DiskussionenundExkursionen
zurEnergiewendeindenJahren2011und2012
(sieheauchSeiten50–51).Direktdarausentstand,
zusammenmitderEnergieSüdwestAG,dieAr-
beitsgruppefürdasEnergiekonzeptSüdpfalz.
- 8. 8
LeLebensququalalitätselbstgegestalten
EinwichtigesZielderEnergiewendeistes,den
Stromdezentralzuerzeugenunddamiteinebreite
BeteiligungderGemeindenundderBürgerschaft
zuerreichen.DieWertschöpfungdurchdieEner-
giewendebleibtinderRegion:Bürgerinnenund
Bürger,HandwerkundmittelständischeIndustrie,
regionaleEnergieversorgerundkommunaleGe-
bietskörperschaftensindanBauundBetriebder
Stromerzeugungbeteiligt.Strommuss,wiedieVer-
sorgungmitTrinkwassersowiedieEntsorgungvon
AbwasserundAbfällen,einBestandteilderkom-
munalenDaseinsvorsorgeseinundbleiben.
MitdemKonzeptfürdiekünftigeEnergieerzeu-
gungwollenwirdiekonstruktiveGestaltungder
EnergiewendeinderSüdpfalzanstoßen,indiesem
erstenSchrittfürLandauunddenLandkreisSüdli-
cheWeinstraße,imnächstenSchrittauchfürden
LandkreisGermersheim.
WirhabenausdenvorhandenenDatendenStrom-
verbrauch,diederzeitigeVersorgungmitStromer-
mittelt,diePotenzialedererneuerbarenEnergien
abgeschätztunddarausMaßnahmenfürdieSelbst-
versorgungunsererRegionentwickelt.
AnAnfangenen,umumvvoranzukokommen
NunwirddieRegion–wegendesnatürlichen
SchwankensvonWindundSonne–nichtgleich
ganzunabhängigvonvorhandenenzentralenKraft-
werken.Diesehaben(vorerstnoch)denLastgang
auszugleichen,wennkurzzeitig–alsoüberStun-
den–dieStrommengeauserneuerbarenEnergien
ausderRegionnichtausreicht.UminderStrom-
versorgungkomplettunabhängigzuwerden,sind
zudemnötig:weitereerneuerbareAnlagen(Klein-
oderRegel-)Kraftwerke,Speicher(verschiedener
Art),SmartGridsundandereKomponenten,diein
diesesKonzeptaber(noch)nichteinbezogensind.
MitdemVerfahrendes„Energiesteckbriefes“wer-
denVerbrauch,BestandundPotenzialebisaufdie
EbenederVerbandsgemeindenermittelt.Unddar-
auswerdendannMaßnahmenfürdieSelbstversor-
gungunsererRegionentwickelt.
Wasdafürunddannkonkretzutunist,findetsichin
denbeidenKapitelnamSchlussdiesesHeftes.
- 10. 10
VerbandsgemeindeGemeindenFläche[km²]EinwohnerStromverbrauch2011[kWh/a]
LandkreisSüdlicheWeinstraße75639,8108.875524.337.000
AnnweileramTrifels13129,916.568182.506.900
BadBergzabern21164,623.87374.822.000
Edenkoben16119,619.69985.296.670
Herxheim449,914.55350.553.000
Landau-Land1490,413.89940.400.000
Maikammer339,78.07134.947.430
OffenbachanderQueich445,612.21255.811.000
KreisfreieStädte83,043.810246.663.000
Landau10*)83,043.810246.663.000
Gesamt722,8152.685771.000.000
*)Ortsteile
StStromverbrbrauauchinderReReRegion
DerStromverbrauchimLandkreisSüdlicheWein-
straßeundinderStadtLandaubetrugimJahr2011
rund771MillionenkWh.DiefolgendenzweiTabel-
lenenthaltendenÜberblickmitdenwesentlichen
ZahlenzumStromverbrauchinjederVerbandsge-
meindeundinderStadtLandausowiezudenLiefe-
rungenderregionaltätigenEnergieversorger.
DiDieseVerbrbrauchszahlenenensindwewesentliche
GrGrundlagededesEnergiekekekononzepts.
Bild1:StromverbrauchjeVerbandsgemeindein2011,einschließlichgeschätztemVerbrauchauseigenerzeugtemStrom.
Quelle:AbrechnungenderKonzessionsabgabenderVerbandsgemeinden
StromverbrauchindenVerbandsgemeinden
- 11. 11
Bild2:StrommixderregionalenStromversorger
Quelle:StrommixundMengennachderenAngaben,Pfalzwerke:hochgerechnet
RegionalversorgerundStrommix
DieregionalenEnergieversorgerliefernetwa90
ProzentdesGesamtstrombedarfsinderRegion.
Diessind:PfalzwerkeAG,EnergieSüdwestAG,
Strommix2011in%
undAnteilam
GesamtverbrauchPfalzwerkeAGEnergieSüdwestAGGemeindewerkeStadtwerkeBadStadtwerkeSÜW-MixDeutschland
imLandkreisSÜWHerxheimBergzabernGmbHAnnweiler
undLandau
Kernkraft18,019,018,614,022,018,317,7
Kohle45,027,944,934,044,039,341,7
Erdgas10,08,69,614,09,09,714,2
sonstigefossile54,830,46,64,53,7
Energieträger3,02,62,82,03,02,85,4
erneuerbareEnergien,
gefördertnachEEG22,024,124,124,020,022,815,8
sonstigeerneuerbare
Energien2,017,80,012,02,07,15,2
*)AnteiledesjeweiligenVersorgersandergeliefertenStrommengeimLandkreisSÜWundLandau
Anteil[%]*)Anteil[%]*)Anteil[%]*)Anteil[%]*)Anteil[%]*)Anteil[%]Anteil[%]
StadtwerkeBadBergzabern,StadtwerkeAnnweiler
undGemeindewerkeHerxheim.Dierestlichen10
ProzentstammenvonüberregionalenLieferanten.
AlleEnergielieferantenweisengemäßParagraph 42
desEnergiewirtschaftsgesetzesihrenStrommixso-
wohlinderVerbraucherrechnungalsauchimInter-
netaus.
HerkunftdesStroms
- 20. 20
Solarstrtrom
DiePotenzialanalyse1)
fürdenSolarstrom2)
,dieun-
seremKonzeptzugrundeliegt,wurdeamCampus
LandauderUniversitätKoblenz-Landauerarbei-
tet.FürdenLandkreisSüdlicheWeinstraßewurde
diesolareEinstrahlungaufDachflächenmithoch
aufgelöstenLaserscandatenberechnetundzuei-
nemDigitalenOberflächenModell(DOM)weiter
bearbeitet.
AusdemDOMwurdendieDachflächenfürjedes
einzelneGebäudeentnommenunddieEinstrah-
lungswerteaufjedeDachflächeübertragen.Be-
rücksichtigtwurdendabeiauchdiemöglicheVer-
schattungderDächerwiebeispielsweisedurch
Bewuchs,benachbarteGebäudeoderDachauf-
bauten.
DieDachflächenhabenwirfürunserKonzeptdann
alsgeeignetfürdieNutzungderPhotovoltaikan-
gesetzt,wennsieeineMindesteinstrahlungvon
900kWh/m²undJahraufwiesen.Sohabenwir
fürjedealsgeeigneteingestufteDachflächedie
jeweiligeinstallierbareLeistungberechnet.In
unserKonzepteinbezogenhabenwirabernur
Dachflächen,aufdenenjeweilsAnlagenmiteiner
Leistungvonmindestens3kWpinstalliertwerden
können.Diesezusammengezähltergebendas
technischeDachflächenpotenzialunsererRegion.
DastechnischeDachflächenpotenzialhabenwir
ineinemzweitenSchrittnachdenimErneuerba-
re-Energien-GesetzvorgegebenenGrößenklas-
sengeordnet:
DiegrößtenDachflächenhabenIndustrie-und
Gewerbegebäude.HierkönnenauchgroßeAnla-
genmiteinemhohenStromertraginstalliertwer-
den.
Leistungng
DiefürjedeVerbandsgemeindeundLandauer-
mitteltenLeistungspotenziale(inkWp)sindin
derfolgendenTabelleangegeben.DerLandkreis
SüdlicheWeinstraßeunddieStadtLandauhaben
zusammeneinDachflächenpotenzialvonüber1,1
MillionenkWp,davoneinDrittelalleininderStadt
Landaumit345.000kWp.
1)DiePotenzialanalysefürdenSolarstromwurdeanderUniversitätKoblenz-Landau,CampusLandauindemEU-INTERREGProjekt„Plan-EEeinGIS-basiertesPlanungstoolfürErneuerbareEnergien“erarbeitet.Diefolgenden
ZahlenstellenersteErgebnissedesProjektsdar,mitdemweiteremZiel,integrativalleerneuerbarenEnergienundEnergieeffizienzstrategienfüreineRegionzubetrachten.
2)DasAusbauzielderrheinland-pfälzischenLandesregierungfürPhotovoltaikliegtbeimindestens2MilliardenkWh/afürdasgesamteLandbis2020.IndiesemEnergiekonzeptSüdpfalzwerdengerademal0,5Prozent
davonfürunsereRegionvorgeschlagen.
3.PotennzialedeererneeuerbarrenEnerrgien
- 23. 23
Verbandsgemeinde
Landkr.SüdlicheWeinstraße50.38949.381.220791.633775.800.8006,4471.903.300576.770.700164135
AnnweileramTrifels3.9163.837.680103.367101.300.0003,8164.256.210200.757.5906251
BadBergzabern9.4209.231.600158.571155.400.0005,967.339.80083.304.200231189
Edenkoben8.3088.141.840140.510137.700.0005,976.767.00393.826.337179147
Herxheim9.9569.756.880105.408103.300.0009,445.497.70055.608.300227186
Landau-Land8.0077.846.860115.204112.900.0007,036.360.00044.440.000311254
Maikammer2.6212.568.58051.02050.000.0005,131.452.68738.442.173159130
OffenbachanderQueich8.1617.997.780117.551115.200.0006,950.229.90061.392.100229188
KreisfreieStädte16.10515.782.900344.694337.800.0004,7221.996.700271.329.300152125
Landau16.10515.782.900344.694337.800.0004,7221.996.700271.329.300152125
Gesamt66.49465.164.1201.136.3271.113.600.0005,9693.900.000848.100.000161131
Strom
Verbrauch
Szenario1
[kWh/a]
heute
installiert/
techn.
Potenzial
[%]
Erzeugbare
Jahresarbeit
[kWh]
Leistung
[kWp]
Leistung
[kWp]
Erzeugte
Jahresmen-
ge[kWh]
Strom
Verbrauch
Szenario2
[kWh/a]
tech.
Potenzial
Jahresarbeit/
Verbrauch
Szenario1
[%]
tech.
Potenzial
Jahresarbeit/
Verbrauch
Szenario2
[%]
bisheuteinstallierttechnischesPotenzial
Bild9:MöglicherDeckungsgradvonPhotovoltaikanlagenimLandkreisSüdlicheWeinstraßeundLandauamGesamtstromverbrauch
Quelle:UniversitätKoblenz-Landau
MöglicherAnteilvonPhotovoltaikamGesamtstromverbrauch
- 24. 24
–AbstricheamPotenzialerfordern.Daheristeine
Einzelbetrachtungimmernötig.
DasErwartungspotenzial,dasdieseAbstrichebe-
rücksichtigt,istzeitabhängigundnurschwerquan-
tifizierbar.Wirhabendeshalbsehrzurückhaltend
einelangfristigeVerfügbarkeitvon50Pro-
zentdesvonunsermitteltentechnischen
Gesamtpotenzialsangenommenund
mittelfristiggarnur30Prozentbiszum
Jahr2020.
Umsetzbabarkeit
NunistmitdenZahlendestechnischen(Dach-
flächen-)PotenzialszwardasgesamtePotenzial
bekannt,dasinderRegionundnachderzeitigem
technischemStandaufgutgeeignetenDachflä-
chennutzbarist,dochkönnenimEinzelfalldie
wirtschaftlichen,baulichenundauchbaurechtli-
chenAspekte–wiebeispielsweisedieTragfähigkeit
einesDachesunddesBaukörpers,AlterundZu-
standvonDachundGebäude,Gebäudenutzung,
Brandschutz,Denkmalschutz,andereRechtslagen
Bild10:TechnischesDachflächenpotenzial,dargestelltmitderGrößederKreisflächenfürjede
Verbandsgemeinde,LandkreisSüdlicheWeinstraßeundStadtLandau.DerroteSektorbedeu-
tetjeweilsdiebereitsinstallierteLeistung,dergesamtegelbeentsprichtdemgesichertentech-
nischenPotenzial.GelbundRotzusammenergebenetwadasheutigelangfristigrealisierbare
Potenzialvoninsgesamtrund550.000kWp(sieheauchBild9).
Quelle:UniversitätKoblenz-Landau
- 27. 27
Windenerergie
DieimLandkreisSüdlicheWeinstraßebereitsste-
hendenWindparkskönnenergänztwerden.So
wärederStandortOffenbachanderQueich,wo
derzeit3Windenergieanlagen(WEA)stehen,um
6WEAzuerweitern.EsgibtbereitskonkretePläne
undeineingeleitetesGenehmigungsverfahren,für
dasbisJuni2013grünesLichterwartetwird.Dann
könntendieseAnlagenabEnde2013bereitsStrom
liefern.BeiHerxheimweyhergibtesderzeit9WEA,
davon3imKreisgebietSüdlicheWeinstraße.Dieser
Parkkannum7WEAerweitertwerden,davon2im
KreisgebietSüdlicheWeinstraße.
DiesebeidenbisherigenParkssinddarüberhinaus
nichtsinnvollerweiterbar,daneueWEAdieBe-
standsanlagenverschattenwürdenoderderLärm
störenkönnte.WEAsindinderEbenewegenderre-
lativgeringerenWindhöffigkeitnurdortwirtschaft-
lichbetreibbar,woschonWege,Einspeisemöglich-
keitenundanderenotwendigenInfrastrukturenfür
WindenergievorhandensindundsomitAnlagen
kostengünstigerrichtetwerdenkönnen.Auchgibt
esdortkaumnochStellen,dieweitgenugvon
Wohnbebauungen4)
entferntsind.
Erweiterernundneneubaueuen
EffizientersindneueAnla-
geninHöhenüber400Meter
überdemMeeresspiegel,wo
mit20ProzentmehrWind
gerechnetwerdenkannals
inderEbene,undwodieAn-
lagenweiterentferntvonSiedlungenstehenund
optischwenigerinderRegionerscheinen.
DasLandesentwicklungsprogramm5)
(LEPIV)gibt
HinweiseaufmöglicheWindstandorteimPfälzer-
wald.DemnachzeigtdiefolgendeKartedasSuch-
gebietfürmöglicheWEA-StandorteimKreisSüdli-
cheWeinstraße/GemarkungLandaualsFlächemit
blauerSchraffur.
4)Esistdurchausdenkbar,hiernochnichteinbezogene,kleinereWEAauchbeispielsweiseinderNähevon
gewerblichenGebäudenzuerrichten,umEinzelbetreiberndieStromerzeugungunddenVerbrauchan
derselbenStellezuermöglichen.
5)Lautrheinland-pfälzischerLandesverordnungzumLEPfürsLandfünfmalmehrWindenergieleistungbis2020,
Bild12:SuchgebietfürmöglicheWEA-StandorteimLandkreisSüdlicheWeinstraße/
GemarkungLandaualsFlächemitblauerSchraffur,nurimGebietwestlich(diefast
geradeNord-Süd-Linie)des6Kilometer-KorridorsvordemHardtrand,dernachLEP
freibleibensoll.
- 41. 41
Wirtschahaftlichkekeit
DasGesetzzurFörderungdererneuerbarenEner-
gien(EEG)garantiertderzeitüber20Jahrefeste
VergütungssätzefürdieEinspeisungvonStromaus
erneuerbarenQuellen.DasmachtdieNutzungvon
Photovoltaik-undWindenergieanlagenfürBetrei-
berwirtschaftlich.DieVergütungssätzeliegenin
derRegelüberdenPreisen,diefürdenÖkostrom
anderStrombörseerzieltwerden.Dortverkaufen
dieErzeugerdenStrom,derinihrNetzeingespeist
wirdunddensieauchaufnehmenmüssen.Den
DifferenzbetragzwischenEinspeisevergütungund
erzieltenEinnahmentragenalleStromverbraucher
anteiligüberdiesogenannteEEG-Umlage.Diese
UmlagebetrugimJahr2011inganzDeutschland
16,4MilliardenEuro.
Beispiel:StromauseinerPhotovoltaikanlagemit10
kWp,dieimMai2013inBetriebgegangenist,wird
mitrund15CentprokWhvergütet.FürdenBezug
vonÖkostromzahlenPrivatverbraucheraktuellbis
zu30CentprokWh.BetreibervonPhotovoltaikan-
lagenkönnenohnePufferspeicheroftzwischen15
und30ProzentihreserzeugtenStromsdirektselbst
verbrauchenundsoihrenStrombezugreduzieren.
DerMixausSelbstverbrauchundEinspeisungkann
denBetriebeinerneuenPhotovoltaikanlageheute
schonrentableralseinereineNetzeinspeisungma-
chen.
DieTechnikschreitetvoran,diePreisefürAnlagen
sinken:Wirrechnendamit,dassinzweibisdrei
JahrenWind-undSolarstrominderRegiongünsti-
gererzeugtwerdenkönnenalsinkonventionellen
Kraftwerken.DieserAnnahmeliegendieNetto-Kos-
ten9)
derErzeugungzugrunde.
9)InteressantistindiesemZusammenhang,wiesichdieStromgestehungskosteninZukunftentwickelnwerden.Entgegen
manchergezielter„Nachrichten“istdieerneuerbareStromerzeugungheuteschonbilligeralsdiederkonventionellenEner-
gieträger,daderengesamteBrutto-LangzeitkostenundRisikokostenverheimlichtundnieeinbezogenwerden.Aberauchim
VergleichzudenNettokosten(Investition,nurAbschreibungundBetrieb)derkonventionellenEnergien,daderenBrennstoffe
unabänderlichundständigteurerwerden,sinddieerneuerbarenEnergieninallernächsterZukunftpreiswerter.
- 42. 42
Handelnnistangegesagt
DasZielfürdieSüdpfalz,mitlokal-regionalerzeug-
tenerneuerbarenEnergiendenStrombezugaus
zentralenFossil-undKernkraftwerkenzu100Pro-
zentundinwenigenJahrenzuersetzen,istallseits
anerkannt:DieEnergiewendeistinderGesellschaft
breitangenommen.
EinBeispiel:IneinerlockeraufgezogenenSamm-
lungvonUnterschriften(sieheAnhang1baufSeite
46),diestattfandvorallemanfünfsamstäglichen
WerbeständenimZeitraumderdreiöffentlichen
Veranstaltungen(Juni-Dezember2012),habenfast
alleangesprochenen,wahlberechtigtenPersonen
Folgendesunterschrieben(AuszugausUnterschrif-
tenliste):
6.Akzzeptanz
DieseListevonUnterschriftenistdenVerantwort-
licheninStadt,RegionundVersorgernvorzulegen
alsderWillederBürgerschaft“.Dierund700Origi-
nal-Unterschriftenliegenunsvor.
MitAblaufundErgebnisdieserunforciertenAktion
istglaubhaftzuerwarten,dasseinesehrdeutliche
MehrheitderSüdpfälzerBevölkerungdieZieleund
DurchführungdesEnergiekonzeptesunterstützt.
ImBlickckfefeld
MitdervonunsgewünschtenEnergiewendewird
dieelektrischeEnergiebaldnichtmehrinzentra-
lenKraftwerkenerzeugt,derenKühltürmenurwe-
nigevorsichsehen.Stattdessen
wirdderStromdanninkleinem
Maßstabhergestellt,anvielen
Ortenundfürvielesichtbar.
DieseKleinteiligkeiterfordert
einenvielgestaltigenAblauf,
dendieBürger,Unterneh-
men,Kommunalpolitikund
Verwaltungenbeeinflussen
undannehmenkönnen.Die
Energiewendeverändertdie
gesellschaftlicheLandschaft
inderSüdpfalz.
HierinliegtauchdieChan-
cefürdieNutzerderEner-
gieselbst,dieWendemitzugestalten.AufdieFrage
undDiskussionnachdem„Wie“derEnergiewende
vorOrtmüssenAntwortenundschließlichgemein-
samgetrageneEntscheidungenfürdengemeinsa-
menRaumgefundenwerden.
NachdiesemKonzeptmüssenauchWEAaufHö-
hendesPfälzerwaldesbetrachtetwerden,woin
begrenztemBereichderEntwicklungszonendie
WindenergienutzungbeiEinhaltunghoherStan-
dardsmöglichist.SelbstverständlichsindKern-und
PflegezonenderBiosphärenreservate–entspre-
chendihrenEntwicklungszielen–vollständigvon
derWindenergienutzungfreizuhalten,auchBerei-
chederEntwicklungszonen,soweitesbesondere
rechtlicheVorgabengibt.
ZielderEntwicklungszonenistesvorrangig,die
nachhaltigeNutzungzumSchutz,zurPflegeund
zurEntwicklungderKulturlandschaftsowiedes
natur-undkulturraumtypischenLandschaftsbilds
voranzubringen.DabeisolleineWirtschaftsweise
etabliertwerden,dieMenschundNaturgleicher-
maßengerechtwird.Dazugehörenunterande-
remdienachhaltigeErzeugungundVermarktung
vonProduktenausBiosphärenreservatensowie
einenaturverträglicheErholungsnutzung.Mitder
erneuerbarenEnergieerzeugunginEntwicklungs-
zonenerfülltmanauchdieseZiele.
- 44. 44
Handelnnistangegesagt
Wasgetanwerdenmuss,umdiePotenzialederEner-
giewendewirksamzuerschließen:
1.DerbeidergroßenMehrheitderBürgerschaftvor-
handeneWillezurEnergiewendewirdzumpoli-
tischnachhaltigenWollenundHandeln.
2.AktiveAnsprachederBesitzervonGroßdächern,
umdasProgrammfürdenAusbauderPhotovol-
taikaufzustellenundzubeginnen.
3.AktiveEnergieberatungderBürgerundUnterneh-
men.
4.BürgerbeteiligunginEntscheidungenundzurBil-
dungvonlokalen/regionalenEnergiegenossen-
schaftenaktivbetreiben.
5.Wirksame–vorallemauchfinanzielle–Anreizefür
stromsparendeMaßnahmenschaffen.
6.AufEbenederVerbandsgemeindensämtlichePla-
nungenüberdasInternettransparentmachenmit
demVerfahrenderEnergiesteckbriefe.Umdiese
undweitereplanerischeAufgabenzubewälti-
gen,sindFachleuteheranzuziehen(„praktische
Fach-Arbeitsgruppe“11)
),derenFinanzierungmit
denregionalenVersorgern,Finanziers,Bürgerge-
nossenschaften,interessiertenFirmenundden
Fachleutenselbstaufzustellenist.Dringendistdie
EntwicklungundFestlegungderfürdieZielerrei-
chungnotwendigenWEA-Standortebisin2015.
7.Soweiterforderlich:BeschlüsseundZeitpläneder
zuständigenGremien,alsoderKreis-,Verbands-
gemeinde-undGemeinderäte,Aufsichtsräteund
GeschäftsführungderVersorgersowiederregio-
nalenFinanzierungsinstitutionen.
8.DasEnergiekonzeptistweiterzuentwickeln:regio-
nalmitundindenLandkreisGermersheimhinein.
EsistinhaltlichinfachlichenEinzelheitenzuverfei-
nernundaufdiewichtigen,großenBereicheder
Wärmenutzung,desVerkehrs,derenergetischen
Gebäudesanierung,derVerbrauchssenkungund
Stromtarifezuerweitern.
Wermachcht’s?
FürdieArbeitsgruppehabendieseachtPunkte
oberstePriorität.Dringendfestgelegtwerdenmuss
nun:Wermachtwas?
11)Esistauchdenkbar,einenTeildieserAufgabenmitsamtder„Punkte2-4“oben
einerregionalenEnergieagenturfürdieSüdpfalzaufzugeben.
- 46. 46
ZielundndWununschh
DasEnergiekonzeptSüdpfalzzeigtauf,wieein
optimalerMixausverschiedenenerneuerbaren
Energienmachbarist.Eskannundsolldazubeitra-
gen,eineemotionalundinInteressenfestgehakte
Diskussionzuversachlichen,umEntscheidungen
voranzubringen,dieindiesemJahrunaufschiebbar
sind,damitderLandkreisSüdlicheWeinstraßeund
dieStadtLandaubiszumJahr2020dieEnergie-
wendeschaffen.Dannwirdderregionalgebrauch-
teelektrischeStromzu100Prozentbilanziellaus
regionalenerneuerbarenEnergiequellenerzeugt,
undspätestensbis2016istderBezugvonAtom-
strombeendet.
DieAkAkzezeptananz
FürdasGelingenderEnergiewendeisteinebreite
BeteiligungderGemeindenundderBürgerschaft
nötig.DurchihreBeteiligungtragensiezumKlima-
schutzbeiundsichernnachhaltigdienatürlichen
LebensgrundlageninderSüdpfalz.
DerStrorombededararf
InderbetrachtetenRegionwurden2011rund771
MillionenkWhStromverbraucht;davonrund245
Millionen–alsoeinDrittel–inderStadtLandau.
DerVerbrauchdürftefür2012inetwavergleich-
barsein.AusKernkraftstammtenrechnerischum
die18Prozent,dochausregionalenerneuerbaren
Energiennur12Prozent.Dasistbeieinemdeutsch-
landweitenMittelvonüber20ProzenteinGrund
mehr,dasregionaleEnergiekonzeptmitbesonde-
remNachdruckzufordernundzufördern.
UnnötigerStromverbrauchundVerschwendung
sindmitNachdruckeinzuschränken.DieEU-Effi-
zienzrichtliniefordert–mäßige–1,5ProzentEin-
sparungproJahr.Daswärenbis2010gerademal
rund10Prozent.DochsindunsererEinschätzung
nachjährlicheherminus2bisminus2,5Prozent
möglich.AberessindumgekehrtauchEntwicklun-
genzumehrStrombedarfingewissenBereichen
sichtbar(Informationstechnik,Wärme,Verkehr).
Demnachrechnenwirab2013bis2020miteinem
schwankendenregionalenStrombedarfvon–/+10
Prozent,alsoeinemBedarfzwischen694bis848
MillionenkWh/a(Szenarien1und2),derdurchdie
StromerzeugungauserneuerbarenEnergieninder
Regionzudeckenist.
DasPotetenziaial
Derzeitkönnendievorhandenenerneuerbaren
Energiennurliefern:WEA21MillionenkWh/a,PV
65,2MillionenkWh/a,Tiefenwärme39,2Millionen
kWh/a.DasregionaletechnischePotenzialzurNut-
zungderSolarenergieaufausbauwürdigen,großen
als1,1MilliardenkWh/abringen,davonsindmin-
destensgeschätzte50Prozenttechnischundrecht-
lichunbeschränkt,wasrund550MillionenkWh/a
ergäbe.
JedenfallsgibtesinallenVerbandsgemeindenund
inLandau278Dachflächenmitjemehrals250kW
installierbarertechnischerLeistung,derentechni-
schesGesamtpotenzialbei180.000kWpliegt;al-
leinediegrößten70Dachflächenkönntenbeivol-
lerBelegungschonmehrals100MillionenkWh/a
Stromliefern.
DasregionalePotenzialzurNutzungderWind-
energiewirdmitzirka70WEAeingeschätzt.Das
entsprichteinemAnteilvon57Prozentdesaktu-
ellenStrombedarfs.SolltesicheingrößererBedarf
ergeben,kanndieWindkraftaucheinenhöheren
Beitragleisten,soferndieAkzeptanzvorhandenist.
ImBereichTiefenwärme(Geothermie)istbis2020
nichtmitneuenAnlagenzurechnen.
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InderPlanungsiehtdasEnergiekonzeptvor,den
künftigenStrombedarf(inSzenarien–oderineiner
Bandbreitevon694bis848MillionenkWh/a)bilan-
ziellzu100Prozentausregionalerzeugtenerneuer-
barenEnergienabzudecken.
Dafüfürsindndeerforordederlrlich:
1.ZubauanPhotovoltaiksteigertsichab2012bis
2020jährlichum5Prozentoder10Prozent.Hier-
zuistnotwendig,dassauchgewerblicheGroßflä-
chengenutztwerden.NachheutigemPreisstand
(spezifischeKostenrund1.400Euro/installiertes
kWp)sindrund320MillionenEurozuinvestieren.
EinegenauereAngabewirderstmöglich,wenn
dieBau-undAnschlussbedingungenderDächer
bekanntsind.DaheristderzeitkeinMittel-oder
Tendenzwertangebbar.
2.ZubauanWEAbis2020:Esisteinejährliche
Strommengevon442bis614MillionenkWh/azu
erreichen.DieKostenliegenbeizirka5Millionen
Eurofüreine2.300-kWp-Schwachwindanlage.
NachheutigemPreisstand(spezifischeKosten
rund2.200Euro/installierteskW)sindrund300
MillionenEuroneuzuinvestieren,davondergrö-
ßereTeilindenerstenJahrenab2013.
Aus1.und2.ergibtsichdierechnerischeAbde-
ckungderBandbreitedesStromverbrauchs:
222MillionenkWh/a(PV)+442MillionenkWh/a
(WEA)+39MillionenkWh/a(vorhandeneGeother-
mie)=703MillionenkWh/a>694MillionenkWh/a
(StromverbrauchSzenario1),
oder
262MillionenkWh/a(PV)+614MillionenkWh/a
(WEA)+39MillionenkWh/a(Geothermie)=915
MillionenkWh/a>848MillionenkWh/a(Stromver-
brauchSzenario2).
Eswirddamitauchdeutlich:SteigtderStrombedarf
tatsächlich–wieinSzenario2angenommen,müs-
sennochgrößereAnstrengungenunternommen
werden,umzu100Prozentbilanzielldieregionale
erneuerbareErzeugungzuverwirklichen.Dasweist
aufdenhohenStellenwerthin,dendasStromspa-
renhabenmuss.
3.EineintensiveBeratung,VorbereitungundSteue-
rungderAktivitätenfürdieEnergiewende.
4.Die–noch–ausstehendenGremienbeschlüsse
undgegebenenfallsrechtlichenRegelungen.
5.Finanzierungsprogramme,dieimGrundstockauf
regionalenBürgermitteln,Bürgergenossenschaf-
tenunddergleichenaufbauen.
Fürdiese5PunkteistdasPotenzialinTechnik,
Bau-undInstallationsbetrieben,Fachpersonalund
–kapazitäten,VorbereitungderRechtslagenund
anFinanzmittelnregionalvorhandensowieschnell
mobilisierbar.
DennochsindweiterhinFördermaßnahmenwie
durchdasErneuerbare-Energien-Gesetzerforder-
lich,ohnediegroßeAnlagennichtrealisiertwerden
könnten.DiesebrauchtesfürdenAusbauderPho-
tovoltaik,umdieangestrebteinstallierteLeistung
zuerreichen.
- 48. 48
EinhervorragenderAspektderEnergiewendeist
ihreWertschöpfunginundfürdieRegion.Heute
wirdStromfürrund70MillionenEurojährlichvon
KraftwerkenaußerhalbderRegionbezogen.Das
isteindauernder,erheblicherGeldabflussausder
Südpfalz,undesistimInteresseallerVerbraucher,
diesenKapitalabzugmitderEnergiewendezube-
enden.
DieregionaleWertschöpfungwirdinderSüdpfalzvor
allemdurchzweiEinnahmequellenerzielt:
1.AusInvestitionsnebenkosten.EinBeispiel:Wenn
UnternehmenausderSüdpfalz50Prozentder
Leistungenerbringen,diemitderPlanungundder
ErrichtungeinerWEAmit2.300kWpzusammen-
hängen,ergibtsichfürdieRegioneineeinmalige
Wertschöpfungvonrund80.000Euro.
2.AusdemAnlagenbetrieb.DieWertschöpfungaus
demBetriebder2.300kWp-WEAbeträgtüberihre
gesamteLaufzeitvon20Jahrenrund3Millionen
Euro.Diesesummierensichaus55Europroins-
talliertemkWpanGewinnen,EinkommenausBe-
schäftigungundSteuereinnahmenderGemeinden
sowiePachtfürGrundstückseigentümer.
BeiderPhotovoltaikkommtdieregionaleWertschöp-
fungebenfallsausInvestitionsnebenkostenundaus
demlaufendemBetrieb.FüreinePhotovoltaikanlage
aufeinemHausdachmiteinerGrößevon250kWper-
gibtsicheineeinmaligeWertschöpfungvon75.000
EuroausInvestitionsnebenkostenundvon550.000
EuroausdemBetriebüberdieGesamtlaufzeitvon20
Jahren.
JemehrStromausAnlageninderRegionerzeugt
wird,umsogeringeristderKapitalabfluss.Umeine
möglichsthoheWertschöpfungzuerzielen,sollten
dieBetreibergesellschaftenvonWindparksundgro-
ßenSolaranlageninderRegionansässigseinunddie
BürgerausderRegionandenAnlagenbeteiligtsein,
zumBeispielüberEnergiegenossenschaften.
MitdenfestenEinspeisevergütungenistdieErzeu-
gungerneuerbarenStromsinderRegelwirtschaftlich.
DieInvestitionmachtsichinwenigenJahrenbezahlt.
DieseGesetzeslagemussmindestenssolangeblei-
ben,bisinwenigen(wirrechnenmit2-3)Jahrendie
regionalenWindenergie-undPhotovoltaikanlagen
Strombilligererzeugenkönnenalsneuekonventio-
nelleKraftwerke(Netto-Kosten).
HeuteschonkönnenprivateVerbrauchermitPhoto-
voltaikanlagenaufihreneigenenHausdächernden
selbstverbrauchtenStromgünstigererzeugenalsaus
demNetzzubeziehen.DerPhotovoltaikstromwird
beiAnlagenbis10kWp,diezumBeispielimMai2013
ansNetzgingen,nachdemEEGmit15,35Cent/kWh
vergütet,wasdieAnlagenfürdieBetreiberbeiVoll-
einspeisunggeradewirtschaftlichmacht.DaPhoto-
voltaikanlagenaufDächernvonWohngebäudenoft
auchzwischen15und30Prozentdessonstbezoge-
nenStromesersetzenkönnen,fürdenheutebiszu30
ct/kWhzuzahlenist,wirdesrentabel,einePhotovol-
taikanlagezubetreiben.FürdieBetreibervon(auch
künftigen)PhotovoltaikanlagenaufGroßdächerngilt
dasebenso.
DieZuZukukunft
FüreinevollständigeEnergiewendeinderRegion
(dasheißt,dassnurnochregionalerzeugterStrom
verbrauchtwird)werdenaußerdemZubauvonAn-
lagennochnötig:SpeicherverschiedenerArt,Smart
GridsmitÄnderungenambestehendenVerteilungs-
netz,inderOrganisationundAusstattungderVersor-
ger.AucheinigeweitereerneuerbareAnlagensowie
eventuellauchKlein-(Regel-)Kraftwerke,derenBe-
darf,Größen,TechnikundKostenjetztnichtodernur
undeutlichangebbarsindunddiedeshalbindiesem
Energiekonzeptbis2020nichteingeschätztsind.
DiewesentlichenGrößenfürOrganisation,Bauund
InvestitionskostenderEnergiewendesindundblei-
benaufjedenFalldiehierbetrachtetenAnlagenfür
erneuerbareStromerzeugungausWind-undSonnen-
energie.
SosindmitdiesemEnerergiekekononzeptptSüdüdpfalalzbereits
diewichtigen,wesentlichenAktionenundKostengrö-
ßenfürdieJahrebis2020gegeben.
DieSüdpfalzmussesnursehen,wollenundtun.
Dafürsetzenwirunsein!
DasEnergiekonzeptwirdfortgeschrieben.