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Solvency II

Thomas Lengfeld*/ Dr. Hubert Sterner**

Solvency-II: Kombiniertes Rechenmodell erfüllt
EU-Pflichten und ermöglicht internes Risikomanagement
                                                                                      und Risikodaten sind für beide Mo-
 Trotz nahender Solvency-II-Einführung verhalten sich derzeit viele Versi-
                                                                                      dellansätze gleichermaßen zu eru-
 cherer abwartend und begnügen sich mit Kritik am neuen Regelwerk. Da-
                                                                                      ieren.
 bei riskieren sie nicht nur eine verspätete IT-Implementierung, sondern
 übersehen auch das Nutzenpotenzial für das Unternehmen jenseits der                  Nach wie vor liebäugeln viele Versi-
 aufsichtsrechtlichen Pflichten. Dabei bietet eine integrierte, zweigleisige          cherer mit dem Standardmodell, weil
 IT-Lösung die Chance, sowohl die Aufsicht zufrieden zu stellen als auch              sie sich damit einen geringeren IT-
 einen echten Mehrwert für das Unternehmen zu erzeugen. Im folgenden                  Aufwand und einfachere Bewälti-
 Zeigen die Autoren einen erprobten Weg, um mit einer dualen IT-Archi-                gung ihrer Aufsichtspflichten erhof-
 tektur die Solvency-Einführung vorzubereiten.                                        fen. Doch diese Haltung ist zu hinter-
                                                                                      fragen. Warum beispielsweise sollte
Ab Januar 2013 wird es ernst mit            meintlich risikofreie Staatsanlei-        ein Unternehmen sich mit der Stan-
der viel diskutierten Solvency-II-          hen. Katastrophenrisiken, die opti-       dard-Berechnung des Solvenzkapi-
Compliance, doch noch verhalten             mierte Rückversicherung und die           tals aus reiner Pflichterfüllung
sich Teile der Versicherungsbranche         Modellierung der Überschussbetei-         begnügen, wenn sich gleichzeitig un-
erstaunlich zurückhaltend. Als letz-        ligung fänden keine adäquate              ternehmensinterne Optimierungspo-
ter wichtiger Schritt galt die Auswir-      Berücksichtigung. Zudem sei das           tenziale eröffnen? Fraglich ist auch,
kungsstudie QIS5 (Quantitative              Standardmodell als Benchmark für          ob sich Versicherer bei der künftigen
Impact Study), mit der die EU-Kom-          Optimierungspotenziale ungeeig-           Kapitalanlagen- und Zeichnungsstra-
mission den Unternehmen Gele-               net. Für Unmut sorgt zudem der zu         tegie vom Standard abhängig ma-
genheit bot, die Solvenzkapitalan-          große Reporting-Aufwand.                  chen sollen.
forderungen zu testen und Er-
fahrungen zurückzuspielen. Die Er-          So berechtigt einige Kritikpunkte         Aus Sicht der Prozess- und Reporting-
gebnisse dieses sogenanten Stan-            auch sind, so sehr empfiehlt sich -       Verantwortlichen stellt sich die Frage,
dardmodells konnten die Versiche-           nicht zuletzt aufgrund der ablaufen-      ob es mit einem Standardmodell
rungsunternehmen mit einem eige-            den Frist – eine konstruktive Vorberei-   überhaupt möglich ist, das verpflich-
nen, internen Modell vergleichen.           tung auf eine Solvency-II-Lösung. So      tende Own Risk and Solvency Assess-
Doch statt der erwarteten konstruk-         gelingt es, einerseits die rechtzeitige   ment (ORSA), ein internes Kontroll-
tiven Vorschläge hagelt es derzeit          Umsetzung sicherstellen, auf der an-      system oder ein operatives Limitsys-
vorwiegend Kritik.                          deren Seite eröffnen sich bei richtiger   tem zu unterstützen. Es kristallisiert
                                            Vorgehensweise Mehrwerte im Risi-         sich zunehmend heraus, dass das
Standardmodell verschleiert                 komanagement und bei der wertori-         aufsichtsrechtliche Reporting und in-
tatsächliche Risikosituation                entierten Steuerung des Unterneh-         terne Berichte zu Großteilen eine un-
                                            mens.                                     ternehmensspezifische Modellierung
Zu den vielen ins Feld geführten Ge-                                                  verlangen.
genargumenten gehört zum einen,
dass das EU-Standardmodell zu               Kombiniertes Modell unterstützt           Unternehmen, die die angeführten
komplex und nicht risikogerecht sei.        wertorientierte Unternehmens-             Punkte adressiert haben, sind in Sa-
Die Risikominderung durch Rückver-          steuerung                                 chen Solvency II-Umsetzungspro-
sicherung und Überschussbeteili-                                                      jekt bereits auf einem guten Weg.
gung finde zu wenig Beachtung. Zu-          Der zu empfehlende Lösungsansatz          Versicherer, die hingegen noch
dem bedrohe das Standardmodell              greift die sich bietende aufsichts-       nicht aktiv wurden, sollten das
mit den Risikofaktoren für das Mark-        rechtliche Möglichkeit auf, mit einem     Thema Solvency-Compliance so
trisiko und risikofreie Zinskurve das       einzigen, kombinierten Modell so-         schnell wie möglich angehen. Im
Geschäftsmodell der Lebensversi-            wohl den Standardansatz als auch ei-      Zentrum sollte dabei das Risikoma-
cherer.                                     ne interne Risikoberechnung zu ver-       nagement stehen - als treibende
                                            einen. Das zweigleisige Modell setzt      Kraft für die nachhaltige Wertsteue-
Die pauschal hohen Standard-                dabei auf ein gemeinsames Daten-          rung im Unternehmen.
Worst-Case-Szenarien für Aktien             modell auf, da für das interne Modell
und Immobilien machten Invest-              nur wenig mehr Daten als für das
                                                                                      **Aktuar (DAV) metafinanz GmbH
ments unattraktiv und führten zu            Standardmodell benötigt werden.           ** Head of Business Consulting Insurance, me-
Portfolioumschichtungen in ver-             Viele Bilanz-, Plan-, Asset-, Schaden-       tafinanz GmbH


232     Zeitschrift für Versicherungswesen 7/2011
Solvency II

Der in der Grafik dargestellte Lö-
sungsansatz zeigt einen einfachen,
pragmatischen und mit geringem
Mehraufwand implementierbaren
Lösungsweg. Auf diese Weise lässt
sich ein Risikokapitalmodell auf der
Basis einer integrierten IT-Architektur
mit einheitlichem Datenmanagement
und umfassenden Reporting- und
Steuerungsmöglichkeiten schaffen.
Dieses Vorgehen hat sich bereits in
Solvency II-Projekten bewährt.

Lösungsbeispiel: Partialmodell
für versicherungstechnische
Risiken Nicht-Leben
Im Folgendem wird in einer Praxisrech-       Abbildung 1: Illustration einer IT-Landschaft, die beide Rechenmodelle auf
nung gezeigt, wie ein paralleler Betrieb     einer gemeinsamen Datenbasis und sinnvollen BI-Lösungen zugleich inte-
von internem und Standardmodell              griert
funktioniert und wie sich die Vorteile ei-
nes internen Modells darstellen. Das
                                               hend, benötigt man im internen         3. Die Abbildung der nicht-proportio-
folgende Beispiel beschränkt sich auf
                                               Modell durch Anwendung unter-             nalen Rückversicherungsverträge
das versicherungstechnische Risiko
                                               nehmensspezifischer Abhängigkei-          im PODRA zeigt enorme Auswir-
Nicht-Leben eines Komposit-Versicher-
                                               ten ein geringeres Solvenzkapital.        kung, das interne SCR verringert
ers, der in den Geschäftsfeldern Kraft,
                                               Nach den ersten drei Stufen ist das       sich drastisch bevor die Modelle
Sachversicherung und Unfall aktiv ist.
                                               Musterunternehmen komplett mo-            mit der proportionalen Rückversi-
Die Ergebnisse lassen sich auf Lebens-
                                               delliert.                                 cherung vervollständigt werden.
oder Krankenversicherungsrisiken und
weitere Risikokategorien übertragen.
                                             2. Die internen Modellierungsansätze     Fazit: Das interne (PODRA-)Modell
Prämien-, Reserve- und Katastro-                von PODRA werden mittels von          berechnet ein deutlich geringeres
phenrisiko werden sowohl mit dem                historischen Daten abgeleiteten       Solvenzkapital als das Standardmo-
Standardmodell basierend auf QIS                Basis-, Großschaden- und Kosten-      dell.
5 sowie auch mit der Kalibrierung               verteilungsfunktionen aktiviert.
PODRA in PillarOne.RiskAnalytics                                                      Das Kalibrierungsbeispiel zeigt
berechnet. Bei PillarOne.RiskAnaly-          2. Das Cat-Risiko – per Proxy im Stan-   (Abb. 2, S. 234), dass die unterneh-
tics handelt es sich um ein Open-               dardmodell und Event-basiert in       mensspezifischen Abhängigkeiten
Source-Programm, das von Aktua-                 PODRA wird integriert. Das PO-        eines internen Modells dabei hel-
ren entwickelt und in einer Commu-              DRA-SCR steigt nun deutlich an ge-    fen, die Diversifikationseffekte zwi-
nity permanent ausgebaut und                    genüber der QIS 5-Proxylösung.        schen einzelnen Geschäftsberei-
verbessert wird. Die Berechnung                                                       chen und Produkten zu realisieren.
des SCR erfolgt in folgenden auf-                                                     Die nicht-proportionale Rück-versi-
einander aufbauenden Kalibrie-               „Warum sollte ein Un-                    cherung und die exakte Berechnung
                                                                                      des Katastrophenrisikos im inter-
rungsschritten:                              ternehmen sich mit der                   nen Modell liefern einen entschei-
1. Brutto-Modellierung des Prämien-          Standard-Berechnung                      denden Beitrag zur Ermittlung der
   und Reserverisikos erst getrennt                                                   objektiven Risikosituation, wäh-
   für die Geschäftsfelder Kraft Haft
                                             des Solvenzkapitals be-                  rend das Standardmodell hier
   und Kasko, Sach und Unfall, dann          gnügen, wenn über ei-                    große Schwächen aufweist.
   zusammen erst pro Geschäftsfeld
   und zuletzt für die komplette Unter-
                                             nen neuen, innovativen                   Eine realitätsnahe Modellierung
   nehmung ohne Cat-Risiko und oh-           Ansatz ohne nenens-                      mit unternehmensinternen Para-
   ne Rückversicherungseinfluss.                                                      metern führt nicht zwangsläufig zu
                                             werte Mehrkosten un-                     einem niedrigeren Eigenmittelbe-
1. Von einem exakt gleichen Aus-             ternehmensinterne Op-                    darf. Eine derartige, aber in der
   gangsniveau für das Solvency Ca-                                                   Branche gängige Motivation, die
   pital Requirement (SCR) im PO-
                                             timierungspotenziale                     Kosten der Modelleinführung durch
   DRA- und QIS 5-Modell ausge-              eröffnet werden?“                        gezieltes  Ersetzen    bestimmter

                                                                              Zeitschrift für Versicherungswesen 7/2011   233
Solvency II

Standardmodellkomponenten und
damit das SCR zu „tunen“ wird von
                         ,
den Aufsichtsbehörden als „Cherry
Picking“ energisch bestraft werden
und ist aus Risikomanagementge-
sichtspunkten fragwürdig.

Die Zeit drängt, doch
die Branche zögert

Obwohl die Umsetzungsfrist für Sol-
vency II langsam aber sicher abläuft,
warten viele Versicherer noch ab. Als
gängige Begründungen dienen die
noch ausstehende Finalisierung des
Standardmodells und der EIOPA-
Guidelines. Kleinere und mittlere Versi-
                                            Abbildung 2: Kalibrierungsschritte zum Vergleich beider Modelle: Vor allem
cherer hoffen darüber hinaus auf Ver-
                                            die Berücksichtigung der nicht-proportionalen Rückversicherungsverträge
einfachungen durch das Proportiona-
                                            (Säule 6) wirkt sich drastisch senkend auf das Solvenzkapital aus.
litätsprinzip und Übergangsfristen.

Die aktuelle EU-Rahmenrichtlinie
lässt nur eine Interpretation zu: Nur       Versicherern zur Erkenntnis pro un-        dem das Kombi-Modell, die Da-
jene Unternehmen befinden sich auf          ternehmensspezifischer Risikomes-          teninfrastruktur und die BI-Lösun-
der sicheren Seite, die zweigleisig         sung und -steuerung führen. Ob für         gen für Transparenz und Reporting
fahren und frühzeitig sowohl ein in-        den geforderten Nachweis der Sol-          implementiert werden. Außerdem
ternes als auch ein Standardmodell          vabilität tatsächlich das (partiell) in-   ermöglicht es die effiziente Nutzung
vorhalten. Das obige Beispiel zeigt         terne Modell zum Zuge kommt,               der internen personellen Kapazitä-
dabei anschaulich, dass zwei paralle-       spielt eine untergeordnete Rolle.          ten in IT, Aktuariat, Risiko- und Kapi-
le Modelle nicht die Kosten für Be-         Nur in diesem Fall verlangt die Auf-       talmanagement.
trieb, Wartung und vor allem Datenhal-      sicht eine aufwendige Zertifizie-
tung und -management in die Höhe            rung. Ein internes Modell, das             Die Risikotragfähigkeit kann im Rah-
treiben müssen.                             gleichzeitig die Standardformel be-        men des Own Risk and Solvency As-
                                            dient, erweist sich als idealer Kom-       sessment (ORSA) und einer Risikoü-
Fazit                                       promiss, um den Zertifizierungs-           berwachung mittels operativ steuer-
                                            prozess hinauszuzögern. Auf diese          barer Limite leicht belegt werden. So
Die dargelegten Vorzüge eines in-           Weise benötigt das Unternehmen             wird die notwendige Voraussetzung
ternen Modells werden bei vielen            nur ein IT-Umsetzungsprojekt, bei          für die risiko- und wertorientierte
                                                                                       Steuerung des Unternehmens mit
                                                                                       Nachweis des Use Test geschaffen
                                                                                       und maximale Immunität gegen auf-
                                                                                       sichtsrechtliche Interventionen er-
                                                                                       reicht.

                                                                                       Versicherungsunternehmen sollten
                                                                                       konsequent an Ihrer eigenen Vor-
                                                                                       stellung von Risikomanagement
                                                                                       und wertorientierter Steuerung ar-
                                                                                       beiten und sich nicht vom Solvency-
                                                                                       II-Einfürungsprozess irritieren las-
                                                                                       sen. So wird die Organisation fit für
                                                                                       den künftigen Wettbewerb. Und kei-
                                                                                       nesfalls muss dabei die Solvency II-
                                                                                       Compliance als Zumu-
                                                                                       tung für die Organi-
                                                                                       sation     wahrgenom-
                                                                                       men werden.



234     Zeitschrift für Versicherungswesen 7/2011

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Solvency II: Kombiniertes Rechenmodell erfüllt EU-Pflichten und ermöglicht internes Risikomanagement

  • 1. Solvency II Thomas Lengfeld*/ Dr. Hubert Sterner** Solvency-II: Kombiniertes Rechenmodell erfüllt EU-Pflichten und ermöglicht internes Risikomanagement und Risikodaten sind für beide Mo- Trotz nahender Solvency-II-Einführung verhalten sich derzeit viele Versi- dellansätze gleichermaßen zu eru- cherer abwartend und begnügen sich mit Kritik am neuen Regelwerk. Da- ieren. bei riskieren sie nicht nur eine verspätete IT-Implementierung, sondern übersehen auch das Nutzenpotenzial für das Unternehmen jenseits der Nach wie vor liebäugeln viele Versi- aufsichtsrechtlichen Pflichten. Dabei bietet eine integrierte, zweigleisige cherer mit dem Standardmodell, weil IT-Lösung die Chance, sowohl die Aufsicht zufrieden zu stellen als auch sie sich damit einen geringeren IT- einen echten Mehrwert für das Unternehmen zu erzeugen. Im folgenden Aufwand und einfachere Bewälti- Zeigen die Autoren einen erprobten Weg, um mit einer dualen IT-Archi- gung ihrer Aufsichtspflichten erhof- tektur die Solvency-Einführung vorzubereiten. fen. Doch diese Haltung ist zu hinter- fragen. Warum beispielsweise sollte Ab Januar 2013 wird es ernst mit meintlich risikofreie Staatsanlei- ein Unternehmen sich mit der Stan- der viel diskutierten Solvency-II- hen. Katastrophenrisiken, die opti- dard-Berechnung des Solvenzkapi- Compliance, doch noch verhalten mierte Rückversicherung und die tals aus reiner Pflichterfüllung sich Teile der Versicherungsbranche Modellierung der Überschussbetei- begnügen, wenn sich gleichzeitig un- erstaunlich zurückhaltend. Als letz- ligung fänden keine adäquate ternehmensinterne Optimierungspo- ter wichtiger Schritt galt die Auswir- Berücksichtigung. Zudem sei das tenziale eröffnen? Fraglich ist auch, kungsstudie QIS5 (Quantitative Standardmodell als Benchmark für ob sich Versicherer bei der künftigen Impact Study), mit der die EU-Kom- Optimierungspotenziale ungeeig- Kapitalanlagen- und Zeichnungsstra- mission den Unternehmen Gele- net. Für Unmut sorgt zudem der zu tegie vom Standard abhängig ma- genheit bot, die Solvenzkapitalan- große Reporting-Aufwand. chen sollen. forderungen zu testen und Er- fahrungen zurückzuspielen. Die Er- So berechtigt einige Kritikpunkte Aus Sicht der Prozess- und Reporting- gebnisse dieses sogenanten Stan- auch sind, so sehr empfiehlt sich - Verantwortlichen stellt sich die Frage, dardmodells konnten die Versiche- nicht zuletzt aufgrund der ablaufen- ob es mit einem Standardmodell rungsunternehmen mit einem eige- den Frist – eine konstruktive Vorberei- überhaupt möglich ist, das verpflich- nen, internen Modell vergleichen. tung auf eine Solvency-II-Lösung. So tende Own Risk and Solvency Assess- Doch statt der erwarteten konstruk- gelingt es, einerseits die rechtzeitige ment (ORSA), ein internes Kontroll- tiven Vorschläge hagelt es derzeit Umsetzung sicherstellen, auf der an- system oder ein operatives Limitsys- vorwiegend Kritik. deren Seite eröffnen sich bei richtiger tem zu unterstützen. Es kristallisiert Vorgehensweise Mehrwerte im Risi- sich zunehmend heraus, dass das Standardmodell verschleiert komanagement und bei der wertori- aufsichtsrechtliche Reporting und in- tatsächliche Risikosituation entierten Steuerung des Unterneh- terne Berichte zu Großteilen eine un- mens. ternehmensspezifische Modellierung Zu den vielen ins Feld geführten Ge- verlangen. genargumenten gehört zum einen, dass das EU-Standardmodell zu Kombiniertes Modell unterstützt Unternehmen, die die angeführten komplex und nicht risikogerecht sei. wertorientierte Unternehmens- Punkte adressiert haben, sind in Sa- Die Risikominderung durch Rückver- steuerung chen Solvency II-Umsetzungspro- sicherung und Überschussbeteili- jekt bereits auf einem guten Weg. gung finde zu wenig Beachtung. Zu- Der zu empfehlende Lösungsansatz Versicherer, die hingegen noch dem bedrohe das Standardmodell greift die sich bietende aufsichts- nicht aktiv wurden, sollten das mit den Risikofaktoren für das Mark- rechtliche Möglichkeit auf, mit einem Thema Solvency-Compliance so trisiko und risikofreie Zinskurve das einzigen, kombinierten Modell so- schnell wie möglich angehen. Im Geschäftsmodell der Lebensversi- wohl den Standardansatz als auch ei- Zentrum sollte dabei das Risikoma- cherer. ne interne Risikoberechnung zu ver- nagement stehen - als treibende einen. Das zweigleisige Modell setzt Kraft für die nachhaltige Wertsteue- Die pauschal hohen Standard- dabei auf ein gemeinsames Daten- rung im Unternehmen. Worst-Case-Szenarien für Aktien modell auf, da für das interne Modell und Immobilien machten Invest- nur wenig mehr Daten als für das **Aktuar (DAV) metafinanz GmbH ments unattraktiv und führten zu Standardmodell benötigt werden. ** Head of Business Consulting Insurance, me- Portfolioumschichtungen in ver- Viele Bilanz-, Plan-, Asset-, Schaden- tafinanz GmbH 232 Zeitschrift für Versicherungswesen 7/2011
  • 2. Solvency II Der in der Grafik dargestellte Lö- sungsansatz zeigt einen einfachen, pragmatischen und mit geringem Mehraufwand implementierbaren Lösungsweg. Auf diese Weise lässt sich ein Risikokapitalmodell auf der Basis einer integrierten IT-Architektur mit einheitlichem Datenmanagement und umfassenden Reporting- und Steuerungsmöglichkeiten schaffen. Dieses Vorgehen hat sich bereits in Solvency II-Projekten bewährt. Lösungsbeispiel: Partialmodell für versicherungstechnische Risiken Nicht-Leben Im Folgendem wird in einer Praxisrech- Abbildung 1: Illustration einer IT-Landschaft, die beide Rechenmodelle auf nung gezeigt, wie ein paralleler Betrieb einer gemeinsamen Datenbasis und sinnvollen BI-Lösungen zugleich inte- von internem und Standardmodell griert funktioniert und wie sich die Vorteile ei- nes internen Modells darstellen. Das hend, benötigt man im internen 3. Die Abbildung der nicht-proportio- folgende Beispiel beschränkt sich auf Modell durch Anwendung unter- nalen Rückversicherungsverträge das versicherungstechnische Risiko nehmensspezifischer Abhängigkei- im PODRA zeigt enorme Auswir- Nicht-Leben eines Komposit-Versicher- ten ein geringeres Solvenzkapital. kung, das interne SCR verringert ers, der in den Geschäftsfeldern Kraft, Nach den ersten drei Stufen ist das sich drastisch bevor die Modelle Sachversicherung und Unfall aktiv ist. Musterunternehmen komplett mo- mit der proportionalen Rückversi- Die Ergebnisse lassen sich auf Lebens- delliert. cherung vervollständigt werden. oder Krankenversicherungsrisiken und weitere Risikokategorien übertragen. 2. Die internen Modellierungsansätze Fazit: Das interne (PODRA-)Modell Prämien-, Reserve- und Katastro- von PODRA werden mittels von berechnet ein deutlich geringeres phenrisiko werden sowohl mit dem historischen Daten abgeleiteten Solvenzkapital als das Standardmo- Standardmodell basierend auf QIS Basis-, Großschaden- und Kosten- dell. 5 sowie auch mit der Kalibrierung verteilungsfunktionen aktiviert. PODRA in PillarOne.RiskAnalytics Das Kalibrierungsbeispiel zeigt berechnet. Bei PillarOne.RiskAnaly- 2. Das Cat-Risiko – per Proxy im Stan- (Abb. 2, S. 234), dass die unterneh- tics handelt es sich um ein Open- dardmodell und Event-basiert in mensspezifischen Abhängigkeiten Source-Programm, das von Aktua- PODRA wird integriert. Das PO- eines internen Modells dabei hel- ren entwickelt und in einer Commu- DRA-SCR steigt nun deutlich an ge- fen, die Diversifikationseffekte zwi- nity permanent ausgebaut und genüber der QIS 5-Proxylösung. schen einzelnen Geschäftsberei- verbessert wird. Die Berechnung chen und Produkten zu realisieren. des SCR erfolgt in folgenden auf- Die nicht-proportionale Rück-versi- einander aufbauenden Kalibrie- „Warum sollte ein Un- cherung und die exakte Berechnung des Katastrophenrisikos im inter- rungsschritten: ternehmen sich mit der nen Modell liefern einen entschei- 1. Brutto-Modellierung des Prämien- Standard-Berechnung denden Beitrag zur Ermittlung der und Reserverisikos erst getrennt objektiven Risikosituation, wäh- für die Geschäftsfelder Kraft Haft des Solvenzkapitals be- rend das Standardmodell hier und Kasko, Sach und Unfall, dann gnügen, wenn über ei- große Schwächen aufweist. zusammen erst pro Geschäftsfeld und zuletzt für die komplette Unter- nen neuen, innovativen Eine realitätsnahe Modellierung nehmung ohne Cat-Risiko und oh- Ansatz ohne nenens- mit unternehmensinternen Para- ne Rückversicherungseinfluss. metern führt nicht zwangsläufig zu werte Mehrkosten un- einem niedrigeren Eigenmittelbe- 1. Von einem exakt gleichen Aus- ternehmensinterne Op- darf. Eine derartige, aber in der gangsniveau für das Solvency Ca- Branche gängige Motivation, die pital Requirement (SCR) im PO- timierungspotenziale Kosten der Modelleinführung durch DRA- und QIS 5-Modell ausge- eröffnet werden?“ gezieltes Ersetzen bestimmter Zeitschrift für Versicherungswesen 7/2011 233
  • 3. Solvency II Standardmodellkomponenten und damit das SCR zu „tunen“ wird von , den Aufsichtsbehörden als „Cherry Picking“ energisch bestraft werden und ist aus Risikomanagementge- sichtspunkten fragwürdig. Die Zeit drängt, doch die Branche zögert Obwohl die Umsetzungsfrist für Sol- vency II langsam aber sicher abläuft, warten viele Versicherer noch ab. Als gängige Begründungen dienen die noch ausstehende Finalisierung des Standardmodells und der EIOPA- Guidelines. Kleinere und mittlere Versi- Abbildung 2: Kalibrierungsschritte zum Vergleich beider Modelle: Vor allem cherer hoffen darüber hinaus auf Ver- die Berücksichtigung der nicht-proportionalen Rückversicherungsverträge einfachungen durch das Proportiona- (Säule 6) wirkt sich drastisch senkend auf das Solvenzkapital aus. litätsprinzip und Übergangsfristen. Die aktuelle EU-Rahmenrichtlinie lässt nur eine Interpretation zu: Nur Versicherern zur Erkenntnis pro un- dem das Kombi-Modell, die Da- jene Unternehmen befinden sich auf ternehmensspezifischer Risikomes- teninfrastruktur und die BI-Lösun- der sicheren Seite, die zweigleisig sung und -steuerung führen. Ob für gen für Transparenz und Reporting fahren und frühzeitig sowohl ein in- den geforderten Nachweis der Sol- implementiert werden. Außerdem ternes als auch ein Standardmodell vabilität tatsächlich das (partiell) in- ermöglicht es die effiziente Nutzung vorhalten. Das obige Beispiel zeigt terne Modell zum Zuge kommt, der internen personellen Kapazitä- dabei anschaulich, dass zwei paralle- spielt eine untergeordnete Rolle. ten in IT, Aktuariat, Risiko- und Kapi- le Modelle nicht die Kosten für Be- Nur in diesem Fall verlangt die Auf- talmanagement. trieb, Wartung und vor allem Datenhal- sicht eine aufwendige Zertifizie- tung und -management in die Höhe rung. Ein internes Modell, das Die Risikotragfähigkeit kann im Rah- treiben müssen. gleichzeitig die Standardformel be- men des Own Risk and Solvency As- dient, erweist sich als idealer Kom- sessment (ORSA) und einer Risikoü- Fazit promiss, um den Zertifizierungs- berwachung mittels operativ steuer- prozess hinauszuzögern. Auf diese barer Limite leicht belegt werden. So Die dargelegten Vorzüge eines in- Weise benötigt das Unternehmen wird die notwendige Voraussetzung ternen Modells werden bei vielen nur ein IT-Umsetzungsprojekt, bei für die risiko- und wertorientierte Steuerung des Unternehmens mit Nachweis des Use Test geschaffen und maximale Immunität gegen auf- sichtsrechtliche Interventionen er- reicht. Versicherungsunternehmen sollten konsequent an Ihrer eigenen Vor- stellung von Risikomanagement und wertorientierter Steuerung ar- beiten und sich nicht vom Solvency- II-Einfürungsprozess irritieren las- sen. So wird die Organisation fit für den künftigen Wettbewerb. Und kei- nesfalls muss dabei die Solvency II- Compliance als Zumu- tung für die Organi- sation wahrgenom- men werden. 234 Zeitschrift für Versicherungswesen 7/2011