9. Im Gebrauch ePortfolio
Der vielfältige Nutzen
ePortfolio von Fall zu Fall
Der häufigste Einsatzfall für ePortfolios ist
die Bildung, ohne Frage. Die Idee des
Portfolios wurde in diesem Umfeld
geboren und weiterentwickelt. Dabei spielt
es kaum eine Rolle, ob es Teenagern der
Mittelschule, StudentInnen oder
Erwachsenen in der Fortbildung zur
Verfügung gestellt wird.
Fall 1: Die Sammlung
Die Formen, die ePortfolios und besonders
ihre Nutzung dabei annehmen, sind
allerdings sehr vielfältig. Eine sehr
einfache Art und Weise diese Tools zu
nutzen ist es, einfach eine Art
chronologische Sammlung des Erreichten
anzubieten. Dazu legen die Nutzer ihre
Arbeitsergebnisse im ePortfolio ab und
ergänzen sie gegebenenfalls mit persön-
lichen Kommentaren.
Bild: ePortfolio als Aufbewahrungsort von
Resultaten.
Typische Arbeitsergebnisse sind Texte
(Geschichten, Aufsätze, Gedichte, Inter-
pretationen, Seminararbeiten, Zusammen-
fassungen), Audio-Dateien (Musikauf-
nahmen, Vorträge, Reportagen), Video-
Dateien (Kurzfilme, Präsentationen, Video-
berichte, Demonstrationen) und Bildmat-
erial (Kunstfotographie, Beweismittel,
ergänzendes Material eines Berichts etc.).
Weitere Inhalte einer „simplen“ Sammlung
könnten sein: Links zu Webseiten,
Resultate (Benotungen, Feedback) und
Literaturlisten.
Bild: das Bewerten von Arbeiten und
Leistungen kann auch auf Basis eines
ePortfolio vollzogen werden.
Der Vorteil dieses Verfahrens liegt auf der
Hand: es ist zentral und doch für die
Inhaber immer verfügbar. Sie können ihre
Ergebnisse betrachten, weiterverarbeiten
und präsentieren. Auch für den
Betreuenden birgt dies einen besseren
Überblick und Zugriff auf die Ergebnisse.
Fall 2: Die Bewertung
Es liegt auf der Hand, dass es nunmehr ein
kleiner Schritt ist von der puren Sammlung
zur Bewertung der Ergebnisse ist. Ich
meine damit, dass es für die Mentoren ein
leichtes ist, basierend auf den
Ergebnissen, die im ePortfolio verfügbar
sind, eine Bewertung („Assessment“)
durchzuführen.
Im Falle des Assessments werden aber
nicht nur die Ergebnisse selbst bewertet,
sondern sie können lediglich einen Teil
der Gesamtbewertung der Leistung eines
Schülers / Studenten darstellen. Ein Mix
15. Learn
streaming
Analyse:
Defragmentierung der
digitalen Lernumgebung
Sinn von Lifestreams
Mit der Vielzahl an interaktiven Web-
Diensten, welche jedem - ob Mann, Frau
oder Kind - die Möglichkeit zur Schaffung
von Content ermöglichen, ist nicht nur die
Anzahl an online Aktivitäten, sondern
auch die online Identitäten gewachsen.
Diese Spaltung der eigenen digital
Persönlichkeit ist nicht jedem recht - und
der Wunsch nach Synthese dieser
Identitäten vorhanden. Lifestreams sind
die logische (technische) Folge.
Lifestreams als Aggregatoren
von digitalen Quellen
Lifestreams werden auch als Profile
Aggregatoren bezeichnet. Und genau das
tun sie: die Vielfalt an eigenen Web-
Profilen (sprich Identitäten) aus den
diversen Diensten einfangen - Sie kennen
Facebook, Digg oder Diigo?
Das Einfangen bedeutet nichts anderes als
die Inhalte, die unter diesen Identitäten
produziert werden, auch zentral zu
sammeln und auf diese zu verweisen.
Lifestreams wachsen mit der Anzahl der
Web-Dienste und sind als eine Art Meta-
CMS oder Meta-Identity Dienst zu sehen.
Sie werden an Bedeutung an gewinnen, da
die Interoperabilität der einzelnen Web 2.0
Dienste beschränkt ist und die Übersicht
vielfach nicht mehr gegeben ist. Außerdem
lassen sich so viele soziale Netzwerke, die
von einer Person gepflegt werden, über
solche Lifestreams zusammenführen.
Lifestream Anwendungen
Lifestream Anwendungen können selbst
gehosten und gewartet oder als fremden
Online Dienst genutzt werden. Für die
erstere Kategorie empfehlen sich Plugins
für die Blogging-Software Wordpress oder
die Stand-alone Applikation Sweetcron.
Die fremdgehostete Variante ist technisch
vielfach leichter zu realisieren, allerdings
sind die Daten auch woanders. Tumblr ist
sicherlich so ein Beispiel, wo Anwender-
freundlichkeit und Syndizierung von
Inhalten verschiedenster Seiten gut gelöst
ist.
30. Abbildung: Überblick Software-Systeme mit E-Portfolio-Anteilen (Modell von Klaus Himpsl,
angelehnt an Erpenbeck&Sauter, 2007)
Literatur-Tipps zum Kapitel:
Baumgartner, P. (2008). Eine Taxonomie für E-Portfolios - Teil II des BMWF-
Abschlussberichts “E-Portfolio an Hochschulen”: GZ 51.700/0064-VII/10/2006.
Forschungsbericht, Krems: Department für Interaktive Medien und Bildungstechnologien,
Donau Universität Krems.
Himpsl, K., & Baumgartner, P. (2009). Evaluation von E-Portfolio-Software - Teil III des
BMWF-Abschlussberichts “E-Portfolio an Hochschulen”: GZ 51.700/0064-VII/10/2006 (S.
94). Forschungsbericht, Krems: Department für Interaktive Medien und
Bildungstechnologien, Donau Universität Krems. Abgerufen Juni 10, 2009, von
http://www.bildungstechnologie.net/blog/evaluation-von-e-portfolio-software-
abschlussbericht .
Himpsl, K. (2008). Beschreibung von Implementierungsstrategien und notwendigen
organisatorischen Rahmenbedingungen - Teil IV des BMWF-Abschlussberichts “E-Portfolio
an Hochschulen”: GZ 51.700/0064-VII/10/2006. Forschungsbericht, Krems: Department
für Interaktive Medien und Bildungstechnologien, Donau Universität Krems.
Linksammlung
Lehrgang "MA eEducation": http://www.donau-uni.ac.at/eeducation
E-Portfolio Austria Initiative: http://www.e-portfolio.at/
E-Portfolio-Blog des IMB: http://www.bildungstechnologie.net/blog/categories/e-portfolio
IMB-Mitarbeiterhomepage von Klaus Himpsl: http://www.donau-
uni.ac.at/de/universitaet/whois/10009/index.php