3. Unser Betriebssystem – Vorschlag
Sie brauchen nichts „mitschreiben“
Folien: slideshare.net/lisarosa
Vortragstext zum Kopieren im CommSy-Raum
stattdessen Fragen notieren
Verständnisfragen laufend reinrufen
Einwände und eigene Statements anschließend
Wenn die Unterscheidung nicht geht, macht es nichts
3
4. 2.0
2.0 ist eine Chiffre für alles, was schon im Modus
einer „neuen Kultur“ tickt, deren Herausbildung
durch Computer und Internet, insbesondere auf
der Stufe des interaktiven Web 2.0 in Gang gesetzt
wurde.
Web 2.0, Enterprise 2.0, Politik 2.0, Lernen 2.0 …
Hauptmerkmal dieser „neuen Kultur“ ist v.a.
erhöhte Partizipation der Teilnehmer in sozialen
Systemen, wo bisher ein Geber-Nehmer –
Dualismus bestand.
4
5. 1 2
Übersicht Intro: „Die Problem
1 Praxis“
3 4 5
Theorie- Medien- Lern-
Praxis- Begriff begriff
Begriff
6
Fazit
5
9. Bewertung in der Wissenschaft
Es geht nicht ohne.
Sie ist von Anfang an dabei.
Sie ist ok,
wenn sie reflektiert und eingerechnet wird;
offengelegt wird;
zur Verhandlung steht.
9
10. „Welche Medien nutzen Studierende tatsächlich?“
Gerd Gidion /
1. Google Websuche Michael Grosch
2. das externe E-Mailkonto 2012
3. Wikipedia (Daten von 2011)
4. Online-Wörterbücher
5. gedruckte & digitale Bücher sowie Skripte ihrer
Dozenten
---
E-Learn-Plattformen (mittlere bis niedrige Akzeptanz)
„Besonders schwach genutzt werden ANGEBOTE, DIE
EINE AKTIVE PARTIZIPATION DER STUDIERENDEN
ERFORDERN (Wikis, Blogs, interaktive Lernsoftware
etc.)“ 10
11. Besonders schwach genutzt werden
ANGEBOTE, DIE EINE AKTIVE
PARTIZIPATION DER STUDIERENDEN
ERFORDERN (Wikis, Blogs, interaktive
Lernsoftware etc.)“
*
* Verborgene Vorannahmen
11
12. „Code writing is not the 2
problem – understanding Problem
the problem is the
problem.“ D. G. Bobrow
Problemdefinition:
Eine weit verbreitete Begriffsunklarheit
verhindert ein adäquates Verständnis des
Rahmens,
in dem die Frage „Wunsch oder Wirklichkeit“
beantwortet werden muss.
Heute: verborgene Vorannahmen aufdecken,
Rahmen klären
12
13. Alltagsbegriff vs. Wissenschaftlicher Begriff
Erklärungszusammenhang
Instinkte
aus der
Steinzeit Gattung
ein Vernunftwesen
auch Indivi-
nur ein im
Tier Grunde duum
gut Natur
Gesell-
schaft
„menschlich“
13
18. Alltagsbegriffe
„Theorie“ „Praxis“
das Ausgedachte, Ideelle die Wirklichkeit, das Reale
das Erwünschte und das Tatsächliche
Geforderte
das Maximale das Machbare
die Welt, wie sie sein sollte die Welt, wie sie ist
entwickelt Konzepte als läuft anders
Handlungsanweisung
plant die Praxis und geht soll die Theorie „umsetzen“
ihr voraus
18
19. CC by fraencko / flickr.com
Geschäftsleitung:
Hohe Theorie
„runterbrechen“
ausführen
Mitarbeiter:
anwenden
Schmuddelige Praxis umsetzen
19
20. Alltagsbegriff Theorie-Praxis
dualistisch:
„Entweder ist es Praxis – oder es ist Theorie.“
normativ:
Die Theorie sagt: „So soll es sein!“
Die Praxis sagt: „So geht es aber (zur Zeit) nicht“.
20
22. Wissenschaftlicher Theorie-Praxis-Begriff
analytisch statt normativ:
Theorie erklärt Praxis
dialektisch statt dualistisch:
kümmert sich um das Verhältnis zwischen
Theorie und Praxis
Prozessverständnis statt statisches Stillbild
Theorie-Praxis-Prozesse selbst werden wieder in die
Erklärungsmodelle zurückgespeist.
22
23. Das Bewusstsein hinkt
der Tätigkeit immer
hinterher.
Die realisierte
Tätigkeit ist reicher,
wahrer als das sie
vorwegnehmende
Bewusstsein.
Alexej N. Leont‘ev (SU): Tätigkeit, Bewusstsein,
Persönlichkeit, 1981 / 2012 23
24. Theorie A
Praxis A beobachtet und erklärt
konkret
Praxis A
historisch
gesellschaftlich bildet
Begriffe, Modelle, Konzept
e, Philosophie- Rahmen
für „Praxis“
Theorie
und
Theorie A Praxis 1 Praxis B
wird normativ entwickelt sich
erklärt Praxis B für historisch
falsch und fordert neu, neben Praxis
Praxis A Theorie A A
scheitert zur
Erklärung von
Praxis B
Diskrepanz 24
25. Praxis B Theorie A
wird neue beobachtet und erklärt
herrschende Praxis Praxis A
bildet
Begriffe, Modelle, Konzep
te, Philosophierahmen für
„Praxis“
Theorie A Theorie
historisiert sich
und
bildet höheres Praxis 2 Praxis B
Abstraktionsniveau
entwickelt sich
rekonzeptualisiert historisch
sich neu, neben A
kann B erklären Theorie A
wird Theorie B und scheitert zur
entwertet Theorie Erklärung
A von Praxis B
Diskrepanz
25
26. Paradigmenwechsel =
Wandel des Erklärungsprinzips
Thomas Samuel Kuhn,
Die Struktur
wissenschaftlicher Revolutionen
1962
26
31. Michael Giesecke,
Von den Mythen der Buchkultur zu den Visionen
der Informationsgesellschaft
2003
Konzept einer Periodisierung der
Menschheitsgeschichte nach Leitmedien
Konzept des Übergangs von einer Epoche in die
nächste: Übergangsgesellschaft
31
36. alte Praxis in altes Verständnis
Schule/Studium vom Lernen
altes neue Praxis in
Verständnis „Freizeit“
vom Lernen
neue Praxis in neues Verständnis
„Freizeit“ vom Lernen
neues alte Regeln in
Verständnis Schule/Studium
vom Lernen
36
38. Lernen 2.0
ist Lernen mit digitalen Geräten und Web 2.0-
Mitteln/Methoden/Anwendungen/Tools
Praxis des Lernens ist kulturhistorisch geformt
Verständnis (Theorie) des Lernens ebenso
Lernen unter den Bedingungen des digitalen
Zeitalters
38
39. Web 2.0 is an attitude
not a technology.
This means there is no
technological revolution,
it is a social revolution.
CC BY Maria Leal
Stephen Downes, CA
39
45. Besonders schwach genutzt werden
ANGEBOTE, DIE EINE AKTIVE
PARTIZIPATION DER STUDIERENDEN
ERFORDERN (Wikis, Blogs, interaktive
Lernsoftware etc.)“
*
* Verborgene Vorannahmen
45
46. Warum suchst
du es denn da
drüben, wenn
es doch nur
Weil ich hier hier zu finden
besser sehen ist?
kann!
46
47. Lernst du auch
Nein Mama, wir
fleißig für den
erfinden grad für die
Sozialkundetest
Gilde in WoW ne
morgen früh,
Regelsammlung, die
Kevin?
wolln wir morgen
Abend diskutiern und
abstimmen.
Du sollt doch net
immer Computer
spielen! Lern
Oh menno!
endlich!
Lernen ist so doof.
47
48. Genügend Fragen stellen!
Alle (verborgenen) Rahmen zur Interpretation
von Datensammlungen (Studien)
berücksichtigen!
48
49. 1. Rahmen: Medien(begriff)
Sind die Web 2.0 –Teile für den Lernprozess
medienadäquat eingesetzt oder werden sie für
andere Zwecke instrumentalisiert? (z.B.
geschlossene Blogs und Wikis für Lerngruppen
im Industriekultur-Lernmodus)
Benutzen die Studierenden Web 2.0-
Anwendungen außerhalb der Uni? Wofür? Was
machen sie damit?
49
50. 2. Rahmen: Lernen + Lernbegriff
Was verstehen die Dozenten / die Studierenden
unter Lernen?
Erkennen sie Lernen überhaupt als Lernen,
wenn es außerhalb der formellen
Zusammenhänge stattfindet? Also die 3 anderen
Segmente aus „Hakims Lernwelten“?
50
51. 3. Rahmen: Partizipationsbegriff
Was verstehen die Dozenten / die Studierenden
jeweils unter Partizipation?
Passt der Lernbegriff zum Ziel Partizipation?
Ist Partizipation wirklich gedacht als
„Einmischung in die eigenen Angelegenheiten“ –
oder nur als Beteiligung an der Erarbeitung des
vorgegebenen Lernstoffs nach vorgegebener
Strategie und vorgegebenem Ergebnis?
„vergiftetes“ Partizipationsangebot
51