SlideShare uma empresa Scribd logo
1 de 9
Helaba Volkswirtschaft/Research




                                                  WOCHENAUSBLICK                                                                                                    18. Januar 2013




                                                  Die Letzten werden die Ersten sein

             REDAKTION                            1 Die Woche im Überblick............................................................................................................. 1
   Dr. Stefan Mitropoulos
                                                      1.1 Chart der Woche .................................................................................................................... 1
   Tel.: 0 69/91 32-46 19
    research@helaba.de                                1.2 Wochen-Quartals-Tangente ................................................................................................... 2
         HERAUSGEBER                                  1.3 Finanzmarktkalender KW 04 mit Prognosen .......................................................................... 3
     Dr. Gertrud R. Traud                         2 Im Fokus...................................................................................................................................... 4
            Chefvolkswirt/
        Leitung Research                              2.1 Devisen: Es lebe der Euro, der Yen ist tot!............................................................................. 4
              Landesbank                              2.2 Deutschland: Deutlicher BIP-Rückgang in Q4........................................................................ 5
       Hessen-Thüringen                           3 Charttechnik ............................................................................................................................... 6
           MAIN TOWER
 Neue Mainzer Str. 52-58                          4 Helaba Kapitalmarktszenarien .................................................................................................. 7
60311 Frankfurt am Main
Telefon: 0 69/91 32-20 24
                                                  5 Helaba Basisszenario mit Prognosetabelle ............................................................................. 8
Telefax: 0 69/91 32-22 44




                                                  1          Die Woche im Überblick
                                                  1.1 Chart der Woche

                                                 Wohnungsbau: Je größer der Boom, desto tiefer der Fall
                                                 Wohnungsbau, Anteil am Bruttoinlandsprodukt in % (Jahreswerte für 1995 bis 2011 und Q3 2012)

                                                   14                                                                                                                                           14

                                                   12                                                                                                       Spanien                             12

                                                   10                                                                                                                                           10
                                                                                                                        Irland
                                                     8                                                                                                                                          8

                                                     6                                                                                                                                          6

                                                     4                                                            USA                                                                           4

                                                     2                                                                                                                                          2

                                                     0                                                                                                                                          0
                                                          1995            1997            1999           2001       2003           2005           2007           2009           2011

Die Publikation ist mit größter                  Quellen: Macrobond, Helaba Volkswirtschaft/Research
Sorgfalt bearbeitet worden.
Sie enthält jedoch lediglich
unverbindliche Analysen und                       In den USA sind gute Zahlen zum Wohnungsbau inzwischen wieder Standard. Davon können
Prognosen zu den gegen-
wärtigen und zukünftigen
                                                  einige der europäischen Krisenländer bisher nur träumen. Verglichen mit der Entwicklung in Irland
Marktverhältnissen. Die An-                       und Spanien war der Bauboom in den USA recht verhalten. Auch wurde dort der Gipfel früher
gaben beruhen auf Quellen,
die wir für zuverlässig halten,                   erreicht. Es überrascht daher nicht, dass der Markt für Wohnimmobilien jenseits des Atlantiks be-
für deren Richtigkeit, Voll-                      reits wieder nach oben gedreht hat, während er sich in den beiden europäischen Ländern noch im
ständigkeit oder Aktualität wir
aber keine Gewähr überneh-                        Abwärtstrend befindet. Bei den Preisen sieht es ganz ähnlich aus wie bei der Bauaktivität: In den
men können. Sämtliche in
dieser Publikation getroffe-
                                                  USA ist die Wende geschafft, in Spanien und Irland ist bestenfalls eine Stabilisierung zu beobach-
nen Angaben dienen der In-                        ten. Aufgrund des vorangegangenen Crashs sind die Anteile des Wohnungsbaus an der Gesamt-
formation. Sie dürfen nicht
als Angebot oder Empfeh-                          wirtschaft weit zurückgegangen. Damit dürfte dieser Sektor in der Euro-Peripherie keine große
lung für Anlageentscheidun-                       Wachstumsbremse mehr sein. In den USA wird er allerdings auch keinen nennenswerten Wachs-
gen verstanden werden.
                                                  tumsbeitrag leisten können.




H E L A B A V O L K SW I R T S C H A F T / R E S E A R C H · 1 8 . J A N U A R 2 0 1 3 · © H E L A B A                                                                                               1
W OCHENAUSBLICK




           Claudia Windt
   Tel.: 069-91 32-25 00
                                                  1.2 Wochen-Quartals-Tangente

                                                  Die Partylaune an den Kapitalmärkten hält an. Die Erwartung auf ein Anspringen des globalen
                                                  Konjunkturzuges wurde durch günstige Konjunkturdaten aus den USA und China beflügelt, so
                                                  dass der Risikoappetit der Anleger weiter zunimmt. Folglich waren Aktien gesucht, und zwar vor
                                                  allem dort, wo Hoffnungen auf die größten zyklischen Effekte ruhen. Dazu zählen die USA: Positi-
                                                  ve Nachrichten vom Arbeits- und Immobilienmarkt sowie die Meldung, dass sich die Republikaner
                                                  mit einer kurzfristigen Anhebung der Schuldenobergrenze im US-Haushaltsstreit anfreunden könn-
                                                  ten, gaben der Wall Street Auftrieb. Seit Jahresbeginn weisen die amerikanischen Aktienmärkte
                                                  ein Plus von rund 4 % (USD) vor. Noch beachtlicher – wenn auch nur auf den ersten Blick – liest
                                                  sich die Jahresperformance am japanischen Aktienmarkt. Der Nikkei führt den asiatischen Raum
                                                  mit einem Zugewinn von rund 5 % (Yen) an. Die positive Bewertung Japans wird zum einen durch
                                                  Chinas Wachstumsperspektiven getragen, zum anderen durch die aggressive Geld- und Fiskalpo-
                                                  litik seit dem Regierungswechsel. In der Berichtswoche könnte die japanische Notenbank dies
                                                  erneut befeuern. Indes dürfte sich die Freude des europäischen Investors in Grenzen halten, da
                                                  Gewinne durch die Abwertung des Yen (S. 4) gegenüber dem Euro aufgezehrt werden.

                                                  Dann doch lieber im Euroraum investieren, denn auch hier scheint derzeit alles in bester Ordnung.
                                                  Der Euro wertet auf breiter Front auf, besonders augenfällig ist der Gewinn gegenüber dem
                                                  Schweizer Franken. Das Vertrauen der Anleger in die Eurozone kehrt zurück: Spanien ist am
                                                  Emissionsmarkt aktiv, wenn auch der Lackmustest mit einer langlaufenden Anleihe noch aussteht.
                                                  Dies ist jedoch Italien mit der erfolgreichen Platzierung einer 15-jährigen Staatsanleihe geglückt.
                                                  Insgesamt schichten Anleger aus Bundesanleihen in die Peripherie um. Im internationalen Ver-
                                                  gleich geraten deshalb Bunds relativ stärker unter Abgabedruck als US-Treasuries. Doch auch am
                                                  Aktienmarkt ist Deutschland etwas abgeschlagen: Mit einer Jahresperformance von 1,6 % kann
                                                  der DAX weder mit der Wall Street noch mit dem EURO STOXX 50 (3 %) mithalten. Tabellenführer
                                                  im noch jungen Aktienjahr ist Italien (8 %) gefolgt von Spanien (6 %). In der Berichtswoche stehen
                                                  mit den EU-Einkaufsmanagerindizes und dem ifo-Geschäftsklima wichtige Umfragen an (S. 5).
                                                  Zwar ist nicht mit negativen Überraschungen zu rechnen, ob sie aber dem DAX einen kräftigen
                                                  Schub verleihen können sei dahingestellt. Gemäß dem sportlichen Motto, die Letzten werden die
                                                  Ersten sein, sind es zu Jahresbeginn 2013 die Underperformer aus 2012, die nun profitieren. Bei
                                                  ausbleibendem Störfeuer dürfte sich diese Tendenz in der Berichtswoche fortsetzen.

                                                  Finanzmarktrückblick und -prognosen
                                                                                          Veränderung seit...  aktueller
                                                                                         31.12.2012 10.01.2013 Stand*                            Q1/2013    Q2/2013           Q3/2013
                                                                                        (in %)                            Index

                                                   DAX                                            1,6            0,4         7.735              7.500      7.700             8.000
                                                                                        (in Bp)                           (in %)

                                                   3M Euribor                                     2               1           0,20                0,2        0,3                0,3
                                                   3M USD Libor                                   0               0           0,30                0,4        0,4                0,4
                                                   10 jähr. Bundesanleihen                        29              5           1,61                1,7        1,9                2,0
                                                   10 jähr. Swapsatz                              22              2           1,79                2,0        2,2                2,3
                                                   10 jähr. US-Treasuries                         12             -2           1,88                1,9        2,1                2,2
                                                                                        (jew eils gg. Euro, %)            (jew eils gg. Euro)

                                                   US-Dollar                                     -1,3            -0,8         1,34               1,30       1,35              1,40
                                                   Japanischer Yen                               -4,5            -2,4         120                107         110               114
                                                   Britisches Pfund                              -2,8            -1,8         0,84               0,81       0,83              0,85
                                                   Schweizer Franken                             -3,3            -3,0         1,25               1,20       1,20              1,25
                                                                                        (in %)

                                                   Brentöl $/B                                    0,0            -0,2         113                100         103               105
                                                   Gold $/U                                       0,7            0,7         1.688              1.750      1.850             1.900
                                                   *Schlusskurse vom 17.01.2013                                         Bei Prognoseänderungen sind die vorherigen Werte in Klammern gesetzt




H E L A B A V O L K SW I R T S C H A F T / R E S E A R C H · 1 8 . J A N U A R 2 0 1 3 · © H E L A B A                                                                                     2
W OCHENAUSBLICK




                                                  1.3 Finanzmarktkalender KW 04 mit Prognosen

                                                                                                                                             Helaba- Bloom berg
                                                         Zeit          Land            Periode           Indikator                                              Vorperiode
                                                                                                                                            Prognose Consensus

                                                     Montag, 21.01.2013
                                                                                                         Martin Luther King Day - Märkte
                                                                         US
                                                                                                         geschlossen
                                                                                                         Erzeugerpreise
                                                        08:00            DE               Dez            % m/m                                0,3        0,0       -0,1
                                                                                                         % y/y                                2,1        1,8        1,4
                                                     Dienstag, 22.01.2013
                                                                          JP                             Bank of Japan Zinsentscheid; %        0,1       0,1        0,1
                                                        11:00            DE                Jan           ZEW-Indikator                        12,0       11,3       6,9
                                                                                                         Verkauf bestehender Häuser, Mio.
                                                        16:00            US               Dez                                                 5,1        5,1        5,0
                                                                                                         (JR)

                                                     Mittw och, 23.01.2013

                                                                                                         EU-Kommission; Indizes:
                                                        11:00            EZ                Jan                                                -26,0     -25,8      -26,5
                                                                                                         Konsumentenvertrauen

                                                     Donnerstag, 24.01.2013

                                                                                                         Einkaufsmanagerindex (Verarb.
                                                        09:30            DE                Jan                                                46,5       46,5      46,0
                                                                                                         Gew erbe, Vorabschätzung)
                                                                                                         Einkaufsmanagerindex (Dienst-
                                                        09:30            DE                Jan                                                51,8       51,8      52,0
                                                                                                         leistungen, Vorabschätzung)
                                                                                                         Einkaufsmanagerindex (Verarb.
                                                        10:00            EZ                Jan                                                46,5       46,8      46,1
                                                                                                         Gew erbe, Vorabschätzung)
                                                                                                         Einkaufsmanagerindex (Dienst-
                                                        10:00            EZ                Jan                                                47,8       48,0      47,8
                                                                                                         leistungen, Vorabschätzung)
                                                                                                         Erstanträge auf
                                                        14:30            US             20. Jan                                               350        360       335
                                                                                                         Arbeitslosenunterstützung, Tsd
                                                        16:00            US               Dez            Frühindikatoren, % m/m               0,3        0,3       -0,2
                                                     Freitag, 25.01.2013
                                                        10:00            DE                Jan           ifo-Geschäftsklima                   102,7      103       102,4
                                                        16:00            US               Dez            Neubauverkäufe, Tsd. (JR)            385        382       377
                                                     im Laufe der Woche
                                                                                                         Importpreise
                                                        08:00            DE               Dez            % m/m                                0,4        k.A.       0,0
                                                                                                         % y/y                                1,3        k.A.       1,1
                                                   Quellen: Bloomberg, Helaba Volkswirtschaft/Research




H E L A B A V O L K SW I R T S C H A F T / R E S E A R C H · 1 8 . J A N U A R 2 0 1 3 · © H E L A B A                                                                       3
W OCHENAUSBLICK




     Christian Apelt, CFA
    Tel.: 069-91 32-47 26
                                                  2          Im Fokus
                                                  2.1 Devisen: Es lebe der Euro, der Yen ist tot!

                                                  Am Devisenmarkt wird das Thema europäische Schuldenkrise vorerst zu den Akten gelegt. Das
                                                  Heer der Spekulanten wendet sich dem Japanischen Yen zu, dessen Notenbank Vollgas gibt.



  Fulminanter Euro-Start                          Die Euro-Krise ist beendet! Zumindest erwecken die Kursreaktionen den Anschein, denn seit Jah-
          ins neue Jahr                           resanfang wertet die Gemeinschaftswährung auf breiter Front auf. Das Plus gegenüber dem US-
                                                  Dollar ist recht unspektakulär, eher fallen die deutlichen Zuwächse gegenüber Britischem Pfund,
                                                  Schweizer Franken und vor allem dem Japanischen Yen auf. Insgesamt ist am Devisenmarkt Risi-
                                                  ko wieder Trumpf, sichere Anlagehäfen werden verkauft. Die gegen den Euro wettenden spekula-
                                                  tiv orientierten Investoren haben weitgehend kapituliert und ihre Positionen glattgestrichen.

                                                  Selbstverständlich sind noch längst nicht alle Probleme in der Währungsunion behoben, von der
                                                  aktuell schwachen Konjunktur bis hin zu den politischen Risiken. Rückschläge wird es geben, aber
                                                  der Krisenzenit ist vermutlich überschritten. Der Euro-Dollar-Kurs wird im Trend noch weiter an-
                                                  steigen, alte Höhen von 1,50 bis 1,60 sind jedoch bis auf Weiteres unwahrscheinlich. Denn eine
                                                  dafür wohl erforderliche Zinswende der EZB liegt doch in ferner Zukunft.

      Kapitulation der Euro-Spekulanten                                                                  Löst sich der Yen diesmal von den Renditen?
      USD                                                        Kontrakte in % am open interest         JPY                                                           %-Punkte




      Quellen: Macrobond, Helaba Volkswirtschaft/Research                                                Quellen: Macrobond, Helaba Volkswirtschaft/Research




    Keine Einbahnstraße                           Wesentlich turbulenter geht es beim Japanischen Yen zu. Dessen Tiefflug ließ den Euro-Yen-Kurs
              beim Yen                            seit Mitte November von 101 auf 120 ansteigen. Der mittlerweile gewählte neue Regierungschef
                                                  Abe fordert von der Bank of Japan (BoJ) ein höheres Inflationsziel – 2 % statt 1 %. Damit soll dann
                                                  eine deutlich expansivere Geldpolitik verbunden sein, im vorauseilenden Gehorsam weitete die
                                                  japanische Notenbank im Dezember bereits ihr Kaufprogramm aus. In der kommenden Woche
                                                  steht nun der nächste Zins- oder besser Gelddruckentscheid an. Eine Anhebung des Inflationsziels
                                                  sowie erneute Ausweitung ihres Kaufprogramms erscheinen sicher. Die mit einer expansiveren
                                                  Geldpolitik tendenziell einhergehende Währungsabwertung ist bestimmt kein unerwünschter Ne-
                                                  beneffekt. Ob der langjährige, eher erfolglose Kampf gegen die Deflation in Japan allein durch die
                                                  neue Politik wirklich mehr Früchte trägt, kann jedoch bezweifelt werden. Und selbst wenn könnte
                                                  ein mit höherer Inflation möglicherweise einhergehender Renditeanstieg mehr Schaden als Nutzen
                                                  anrichten. Zumindest kurzfristig erscheinen die Erwartungen an die BoJ äußerst hoch. Der Yen ist
                                                  stark überverkauft, die Spekulanten wetten bereits im hohen Ausmaß gegen den Yen. Eine spür-
                                                  bare Gegenbewegung zu Gunsten des Yen erscheint daher realistisch, zumal die Yen-Abwertung
                                                  z.T. auch in Japan kritisch gesehen wird. Grundsätzlich sprechen auch die expansive Geldpolitik
                                                  bzw. die niedrigen Renditen in den USA und Europa gegen eine massive Yen-Schwäche. Daher
                                                  könnte der Absturz des Yen wieder einmal verschoben werden, selbst wenn die sich unter Abe
                                                  noch weiter auftürmenden staatlichen Schuldenberge langfristig sehr beunruhigend sind.




H E L A B A V O L K SW I R T S C H A F T / R E S E A R C H · 1 8 . J A N U A R 2 0 1 3 · © H E L A B A                                                                        4
W OCHENAUSBLICK




         Dr. Stefan Mütze                         2.2 Deutschland: Deutlicher BIP-Rückgang in Q4
    Tel.: 069-91 32-38 50

                                                  Das vierte Quartal verlief in Deutschland schlechter als erwartet. Damit steigen die Abwärtsrisiken
                                                  für unsere Prognose für das Wachstum des Bruttoinlandsproduktes (BIP). Die industriellen Früh-
                                                  indikatoren sollten jedoch die in Gang gekommene konjunkturelle Trendwende bestätigen. Hinge-
                                                  gen dürfte das Konsumentenklima in der Eurozone weiterhin auf pessimistischem Niveau verhar-
                                                  ren.


           Deutsches BIP:                         Deutschland hat das vergangene Jahr mit einem BIP-Zuwachs von kalenderbereinigt 0,9 % zwar
           Prognoserisiko                         deutlich besser abgeschlossen als die Eurozone, deren gesamtwirtschaftliche Leistung deutlich
                gestiegen
                                                  gesunken ist. Die genauen Werte für den Währungsraum werden erst am 14. Februar veröffent-
                                                  licht. In Deutschland war jedoch das vierte Quartal mit einem Rückgang von schätzungsweise
                                                  0,5 % gegenüber dem Vorquartal schwächer als erwartet. Damit ist das Ausgangsniveau für 2013
                                                  niedriger als bislang angenommen. Rein rechnerisch würde damit der BIP-Zuwachs für 2013 et-
                                                  was niedriger ausfallen als bislang mit 1,2 % von uns angenommen. Allerdings ist nicht ausge-
                                                  schlossen, dass es im Verlauf von 2013 eine stärkere Gegenbewegung zu dem schwachen vierten
                                                  Quartal gibt. Zudem werden die deutschen Daten für das Schlussquartal ebenfalls erst am
                                                  14. Februar veröffentlicht. Bis dahin sind Modifikationen möglich. Wir werden deswegen unsere
                                                  Prognose für das BIP in Deutschland 2013 erst dann eventuell anpassen.

      Stabilisierung in der deutschen Industie                                                           Eurozone: Konsumentenvertrauen noch gering
      Saldo                                                                                  Saldo       Klimaindizes der EU-Kommission, Saldo




      Quellen: Macrobond, Helaba Volkswirtschaft/Research                                                Quellen: Macrobond, Helaba Volkswirtschaft/Research




  Allmähliche Besserung                           Die Berichtswoche ist geprägt von Frühindikatoren, die in der Tendenz eine konjunkturelle Besse-
                                                  rung signalisieren sollten. Nach dem deutlichen Anstieg sowohl der SENTIX-Erwartungen als auch
                                                  der Einschätzung der aktuellen Lage dürfte die ZEW-Umfrage für Januar ebenfalls positiver ausfal-
                                                  len. Die entscheidende Frage ist, ob auch die Akteure in den Unternehmen den gleichen Optimis-
                                                  mus wie die Finanzmarktanalysten teilen. Sollte der ifo-Geschäftsklimaindex im Januar ansteigen,
                                                  wäre es das dritte Mal in Folge, was ein Indiz für eine Trendwende zum Besseren darstellt.

                                                  Positiv für die Unternehmen ist das zumindest temporär umschiffte fiskalische Kliff in den USA.
                                                  Zudem sind die Konjunkturdaten vor allem aus China zuletzt wieder besser ausgefallen. Weniger
                                                  bedeutsam für die hiesige Volkswirtschaft ist das japanische Konjunkturprogramm in einer Grö-
                                                  ßenordnung von immerhin rund 4 % des dortigen BIP. Seit November hat allerdings der Euro von
                                                  1,27 US$ auf aktuell 1,33 US$ aufgewertet, was die Exportchancen eher belastet. Beim Ölpreis
                                                  sind keine wesentlichen Änderungen festzustellen. Damit dürften die Einkaufsmanagerindizes der
                                                  Industrie sowie der ifo-Geschäftsklimaindex leicht zulegen. Beim deutschen Einkaufsmanagerin-
                                                  dex für das Dienstleistungsgewerbe ist dagegen nach dem starken Anstieg im Dezember ein
                                                  Rückgang nicht ausgeschlossen.




H E L A B A V O L K SW I R T S C H A F T / R E S E A R C H · 1 8 . J A N U A R 2 0 1 3 · © H E L A B A                                                                       5
W OCHENAUSBLICK




                                                  3          Charttechnik
      Renten: Seitwärts – Risiken bleiben bestehen                                                       Widerstände:                  143,71      144,90      145,82
      MACD                                                                      Bund-Future (daily)      Unterstützungen:              142,19      141,40      140,95

                                                                                                         Der Bund-Future hat sich in der Woche stabilisiert und per
                                                                                                         saldo wurde das 61,8 %-Retracement bei 142,19 nicht
                                                                                                         unterschritten. Auf der Oberseite gelang aber gleichfalls
                                                                                                         kein Durchbruch und Erholungen konnten nicht über 143,71
                                                                                                         hinausgehen (38,2 %-Retracement). Der Blick auf die tech-
                                                                                                         nischen Indikatoren sowohl im Tages- als auch im Wochen-
                                                                                                         chart zeigt zudem, dass die Kursrisiken weiterhin dominie-
                                                                                                         ren. So sind die Trendfolger MACD und DMI im Verkauf.
                                                                                                         Ein erneuter Test der Unterstützung 142,19/05 sollte daher
                                                                                                         ins Kalkül gezogen werden.
      Quellen: Reuters, Helaba Volkswirtschaft/Research                                                  Ralf Umlauf (Tel.: 069/9132-1891)




      Euro: Weiter unterstützt                                                                           Widerstände:                  1,3404      1,3487      1,3500
      MACD                                                                       EUR-USD (daily)         Unterstützungen:              1,3309      1,3257      1,2998

                                                                                                         Dem Euro ist es in der Berichtswoche gelungen, die Hürde
                                                                                                         bei 1,3309 zu überwinden, und er konnte im Hoch bei
                                                                                                         1,3404 notieren. Damit hat sich Raum eröffnet für weitere
                                                                                                         Befestigungen, deren Ziel das Hoch bei 1,3487 sein dürfte.
                                                                                                         Zwar hat sich die Marke von 1,3404 als schwierig zu über-
                                                                                                         winden herausgestellt, das Kaufsignal des MACD sowie die
                                                                                                         freundliche Wochentechnik, lassen jedoch Erwartungen
                                                                                                         weiterer Befestigungen als gerechtfertigt erscheinen. Unter-
                                                                                                         stützungen finden sich bei 1,3309 sowie bei 1,3257, dem
                                                                                                         jüngsten Wochentief.
      Quellen: Reuters, Helaba Volkswirtschaft/Research                                                  Ralf Umlauf (Tel.: 069/9132-1891)




      Aktien: Kurzfristig fallende Hochpunkte                                                            Widerstände:                  7.839       7.875       7.950
      DMI                                                                             DAX (weekly)       Unterstützungen:              7.635       7.595       7.538

                                                                                                         Wie in der Vorwoche ist es dem DAX wiederholt nicht ge-
                                                                                                         lungen, den Widerstand bei 7.789 Zählern zu überwinden.
                                                                                                         Dies und die derzeit zu beobachtenden, fallenden Hoch-
                                                                                                         punkte, gepaart mit nach unten zeigenden Indikatoren und
                                                                                                         einem tendenziell schwachen Momentum, lassen die Ge-
                                                                                                         fahr eines Rücksetzers größer werden. Die untere Begren-
                                                                                                         zung der etablierten Handelsrange findet sich bei 7.635
                                                                                                         Zählern. Wird diese nachhaltig unterschritten, besteht Kor-
                                                                                                         rekturpotenzial bis in den Bereich von 7.460 Punkten.
                                                                                                         Übergeordnet ist der Aufwärtstrend jedoch intakt.
      Quellen: Reuters, Helaba Volkswirtschaft/Research                                                  Christian Schmidt (Tel.: 069/9132-2388)




                                                  Die Ausführungen auf dieser Seite basieren ausschließlich auf einer charttechnischen Analyse.
                                                  Unsere fundamentalen Analysen gehen in diese Betrachtung nicht ein.




H E L A B A V O L K SW I R T S C H A F T / R E S E A R C H · 1 8 . J A N U A R 2 0 1 3 · © H E L A B A                                                                    6
W OCHENAUSBLICK




                                                  4          Helaba Kapitalmarktszenarien
            Hauptszenario:                        In unserem Kapitalmarktausblick 2013 haben wir unsere Szenarien mit Beatles Songs unterlegt.
          With a Little Help                      Im Hauptszenario „With a Little Help from My Friends“ (Eintrittswahrscheinlichkeit: 75 %) ge-
          from My Friends
                                                  lingt die von der Geld- und Finanzpolitik angelegte konjunkturelle Wende der Weltwirtschaft. Die
                                                  zum Teil kräftigen Zinssenkungen in den Schwellenländern setzen dort den Investitionszyklus in
                                                  Gang. Gleichzeitig haben die Notenbanken der Industrieländer mit ihren unkonventionellen Maß-
                                                  nahmen – allen voran den Anleihekäufen – zu einer Stabilisierung der Finanzmärkte und zu einer
                                                  Rückkehr des Vertrauens beigetragen. Das Auseinanderbrechen des Eurosystems bzw. ein Kol-
                                                  laps des globalen Finanzsystems ist unwahrscheinlicher geworden.

                                                  2013 werden insbesondere die EZB und die Fed in ihren Bemühungen nicht nachlassen und die
                                                  Rentenmärkte mit weiteren Anleihekäufen verzerren. Dies sorgt zusammen mit einer Belebung der
                                                  Weltwirtschaft für nachlassende Risikoprämien. Insgesamt zeichnet sich für das Jahr 2013 ange-
                                                  führt von China und Brasilien ein klassischer Aufschwung ab. Das globale BIP-Wachstum dürfte
                                                  moderat von 3 % (2012) auf 3,3 % ansteigen. Der Risikoappetit der Anleger wird 2013 zunehmen.
                                                  So dürften sich Aktien als attraktivste Anlageklasse erweisen, während Bundesanleihen die Gunst
                                                  der Anleger verlieren. Die sinkenden Risikoprämien auf Peripherieanleihen befördern die Gemein-
                                                  schaftswährung.

        Alternativszenario:                       In unserem negativen Szenario „Yesterday“ (15 %) springt der Investitionszyklus nicht an. Zu sehr
                 Yesterday                        sind Unternehmen über die hohe Staatsverschuldung verunsichert und scheuen sich, Risiken
                                                  einzugehen. Die Notenbanken scheitern in ihren Bemühungen, die Risikoprämien nachhaltig zu
                                                  drücken. Die Fehler der Vergangenheit lassen sich doch nicht einfach ganz wegmonetisieren.
                                                  Folglich kommt die Weltwirtschaft nicht in Schwung. Die Industrieländer geraten in ein deflationä-
                                                  res Umfeld. Geopolitische Risiken könnten zudem die Konjunktur zusätzlich belasten. Anleger
                                                  suchen Sicherheit, wovon der US-Dollar und Anleihen mit höchster Bonität profitieren, während die
                                                  Aktienmärkte unter Druck geraten.

      Alternativszenario:                         In unserem positiven Szenario „Here Comes the Sun“ (10 %) schießen die Notenbanken übers
    Here Comes the Sun                            Ziel hinaus: Der von der Geldpolitik weit geöffnete Kreditkanal sorgt dafür, dass der globale Investi-
                                                  tionszyklus rasch an Breite und Tiefe gewinnt. Die üppige Liquiditätsausstattung befeuert nicht nur
                                                  die Kapitalmärkte, sondern treibt sukzessive auch die Teuerung in der Realwirtschaft. Im Euro-
                                                  raum wird die Krise damit schneller als erwartet überwunden, zumal weitere Konsolidierungsschrit-
                                                  te in die Zukunft verschoben werden. Aktien und auch der Euro strahlen heller denn je, während
                                                  deutsche Renten im Dunkeln bleiben.



                                                  Investmentszenarien 2013



                                                                                     Wahrschein-                                 Renten
                                                      Szenarien 2013                                     Wachstum   Inflation                 Euro     Aktien
                                                                                       lichkeit                                 Deutschland



                                                    With a Little Help
                                                                                            75%
                                                    from My Friends


                                                          Yesterday                         15%


                                                     Here Comes the
                                                                                            10%
                                                           Sun

                                                   Quelle: Helaba Volkswirtschaft/Research




H E L A B A V O L K SW I R T S C H A F T / R E S E A R C H · 1 8 . J A N U A R 2 0 1 3 · © H E L A B A                                                          7
W OCHENAUSBLICK




                                                  5          Helaba Basisszenario mit Prognosetabelle
Klassischer Aufschwung                            In unserem Hauptszenario „With a Little Help from My Friends“ gelingt 2013 die von der Geld-
 dank Investitionszyklus                          und Fiskalpolitik angelegte konjunkturelle Wende der Weltwirtschaft. Angeführt von China und
                                                  Brasilien zeichnet sich für 2013 ein klassischer globaler Aufschwung ab: Der einsetzende Lager-
                                                  zyklus führt zur Belebung der Industriekonjunktur. Die expansive Geldpolitik befördert den globalen
                                                  Investitionszyklus, so dass das globale BIP-Wachstum moderat von 3 % (2012) auf 3,3 % zulegen
                                                  dürfte. In den USA nimmt der konjunkturelle Gegenwind von der Fiskalpolitik zwar zu, dennoch
                                                  sollte ein BIP-Wachstum von rund 2 % realisiert werden. Im Gegensatz zu den USA ist das kon-
                                                  junkturbereinigte Defizit in der Eurozone bereits 2012 kräftig zurückgeführt worden, so dass die
                                                  Sparpolitik nun weniger restriktiv wirkt. Für die gesamte Eurozone ergibt sich nach einer Schrump-
                                                  fung von 0,4 % im zurückliegenden Jahr endlich wieder etwas Wachstum in Höhe von 0,4 % 2013.
                                                  Die Wirtschaft in Deutschland wird vom niedrigen Ausgangsniveau zum Jahreswechsel
                                                  2013wieder stärker expandieren.

                                                  Inflation: Vor dem Hintergrund des insgesamt moderaten Wachstumsausblicks bleiben die Inflati-
                                                  onsrisiken verhalten. Zwar baut sich in den Schwellenländern ein gewisser Druck auf, der jedoch
                                                  durch die Entwicklung in den Industrieländern mehr als ausgeglichen wird. Global werden die Ver-
                                                  braucherpreise 2013 nicht stärker zulegen als im Vorjahr. Die Inflation in der Eurozone dürfte auf
                                                  2,2 % zurückgehen und damit in etwa dem Ziel der EZB von rund 2 % entsprechen. In den USA
                                                  wird sich die Teuerung auf 1,7 % verlangsamen.

     Geldpolitik dominiert                        Rentenmärkte: Der geringe Inflationsdruck erlaubt es den Notenbanken, ihre Geldpolitik fortzuset-
          Kapitalmärkte                           zen. Die EZB wird den Leitzins bei 0,75 % festzurren und sich auf das Aufkaufprogramm von
                                                  Staatsanleihen konzentrieren: Die Risikoaufschläge bei Staatsanleihen in den europäischen Kri-
                                                  senländern sinken im Jahresverlauf, bleiben aber von Rückschlägen begleitet. Die Luft für Bun-
                                                  desanleihen wird dünner. Bei einer zu erwartenden Entspannung der Euro-Schuldenkrise ist mit
                                                  einer rückläufigen Nachfrage nach vermeintlich sicheren, aber extrem teuren deutschen Staatsan-
                                                  leihen zu rechnen. Der Konjunkturpessimismus nimmt ebenso ab wie der Rückenwind vom US-
                                                  Rentenmarkt. Die Verzinsung 10-jähriger Staatsanleihen wird 2013 in Deutschland zwischen 1,3 %
                                                  und 2,3 % schwanken, in den USA zwischen 1,5 % und 2,5 %.

                                                  Euro: Die EZB nimmt mit ihrer Geldpolitik Unsicherheit aus dem Markt und reduziert die Angst vor
                                                  dem Währungszerfall. Die sinkenden Risikoprämien auf Peripherieanleihen stützen die Gemein-
                                                  schaftswährung. Auch wird sich im Jahresverlauf der Wachstumsvorsprung der USA gegenüber
                                                  der Eurozone verringern, da letztere ihre Rezession überwindet. Die sehr expansive Geldpolitik der
                                                  Fed in Form von Wertpapierkaufprogrammen sollte sich negativ auf den US-Dollar auswirken,
                                                  zumal die Notenbank ihre quantitativen Maßnahmen womöglich noch ausweitet. Der Euro-Dollar-
                                                  Kurs dürfte sich 2013 im Bereich von 1,25 bis 1,40 bewegen.

              Risikopapiere                       Aktienmärkte: Aktien haben mit ihrem Anstieg in der zweiten Jahreshälfte 2012 zwar bereits einen
               mit Vorteilen                      Teil der zuvor massiven Unterbewertung abgebaut. Gemessen an der eigenen Historie wie auch
                                                  im Vergleich zu den gängigen Anlagealternativen erscheinen gerade deutsche und europäische
                                                  Dividendentitel noch immer günstig. Zudem dürften die negativen Gewinnrevisionen ihren Höhe-
                                                  punkt erreicht haben. Mit einer Wende der konjunkturellen Frühindikatoren hellen sich auch die
                                                  Ertragsperspektiven der Unternehmen wieder auf. Zwar spricht die verhaltene Wachstumsdynamik
                                                  lediglich für einen Anstieg der Nettoergebnisse im einstelligen Bereich. In Verbindung mit einer
                                                  moderaten Bewertungsexpansion dürfte dies aber für ansehnliche Kurszuwächse ausreichen.
                                                  Neben fundamentalen Gründen spricht auch der weiter vorherrschende Anlagenotstand für stei-
                                                  gende Notierungen. So haben sich die Aktienquoten in den Portfolios privater und institutioneller
                                                  Anleger bislang lediglich auf dem Durchschnittsniveau der letzten zehn Jahre eingependelt. Hier
                                                  besteht somit Nachholpotenzial. Der DAX dürfte in diesem Umfeld die zyklischen Höchststände
                                                  aus den Jahren 2000 und 2007 in Angriff nehmen (Spanne 2013: 6.800 bis 8.200 Punkte).




H E L A B A V O L K SW I R T S C H A F T / R E S E A R C H · 1 8 . J A N U A R 2 0 1 3 · © H E L A B A                                              8
W OCHENAUSBLICK




                                                  Prognoseübersicht


                                                                                          Bruttoinlandsprodukt                          Verbraucherpreise

                                                                                                                                         Veränderung gg.
                                                                                 reale Veränderung gg. Vorjahr in %
                                                                                                                                           Vorjahr in %

                                                                                  2011         2012s      2013p          2014p   2011     2012s   2013p     2014p

                                                   Euroland                        1,5           -0,4       0,4           1,3    2,7       2,5      2,2      2,3
                                                      Frankreich                   1,7            0,1       0,7           1,5    2,3       2,2      2,0      2,4

                                                      Italien                      0,6           -2,0       -0,5          0,8    2,9       3,3      2,4      2,2

                                                      Spanien                      0,4           -1,3       -1,0          0,8    3,1       2,4      2,3      2,0
                                                      Griechenland                 -7,1          -6,5       -4,0          0,5    3,1       1,1      0,0      0,5
                                                      Irland                       1,4            0,5       1,5           2,0    1,2       2,0      1,9      1,3
                                                      Portugal                     -1,7          -3,5       -2,5          0,5    3,6       2,8      1,0      1,0

                                                      Deutschland*                 3,1            0,9       1,2           1,7    2,3       2,0      2,0      2,3

                                                   Großbritannien                   0,9           0,0       1,0           1,5    4,5       2,8      2,6      2,3
                                                   Schw eiz                         1,9           1,0       1,2           1,7    0,2       -0,7     0,5      0,8
                                                   Schw eden                        3,9           1,1       1,9           2,3    3,0       1,0      1,1      2,0
                                                   Polen                            4,3           2,3       2,0           2,4    4,2       3,8      3,0      3,0

                                                   Ungarn                           1,6          -1,2       0,5           1,2    3,9       5,8      5,0      4,0
                                                   Tschechien                       1,9          -1,1       0,7           2,0    1,9       3,4      2,7      2,5
                                                   Russland                         4,3           3,5       3,7           3,8    8,4       5,1      6,5      6,6

                                                   USA                              1,8           2,3       2,0           2,7    3,1       2,1      1,7      2,0

                                                   Japan                           -0,7           1,8       0,7           1,0    -0,3      0,1      -0,2     2,0
                                                   Asien ohne Japan                 6,5           5,7       6,2           6,2    5,9       4,5      5,2      5,0

                                                     China                          9,3           7,9       8,4           8,1    5,4       2,5      3,0      2,8
                                                     Indien                         6,9           5,8       6,5           7,3    8,9       9,2      8,2      8,0

                                                   Lateinamerika                    4,3           3,0       3,9           4,0    6,5       6,0      6,4      6,0

                                                      Brasilien                     2,7           1,5       3,8           4,0    6,6       5,3      5,7      5,4

                                                   Welt                             3,5           3,0       3,3           3,7    3,9       3,0      3,1      3,3
                                                  s = Schätzung, p = Prognose; *Deutschland: arbeitstäglich bereinigt;
                                                  Quellen: EIU, Macrobond, Datastream, Helaba Volkswirtschaft/Research 




H E L A B A V O L K SW I R T S C H A F T / R E S E A R C H · 1 8 . J A N U A R 2 0 1 3 · © H E L A B A                                                                   9

Mais conteúdo relacionado

Destaque

Destaque (13)

Fragebogen_2012 Lisa Gabel.pdf
Fragebogen_2012 Lisa Gabel.pdfFragebogen_2012 Lisa Gabel.pdf
Fragebogen_2012 Lisa Gabel.pdf
 
Chancen 2013 - Seminare und Trainings - TUI Consulting und Services.pdf
Chancen 2013 - Seminare und Trainings - TUI Consulting und Services.pdfChancen 2013 - Seminare und Trainings - TUI Consulting und Services.pdf
Chancen 2013 - Seminare und Trainings - TUI Consulting und Services.pdf
 
Sistemas ganaderos ecologicos
Sistemas ganaderos ecologicosSistemas ganaderos ecologicos
Sistemas ganaderos ecologicos
 
PI_Schalke 04 gewinnt 23. Mercedes-Benz Junior Cup.pdf
PI_Schalke 04 gewinnt 23. Mercedes-Benz Junior Cup.pdfPI_Schalke 04 gewinnt 23. Mercedes-Benz Junior Cup.pdf
PI_Schalke 04 gewinnt 23. Mercedes-Benz Junior Cup.pdf
 
BBS-Broschüre2013.pdf
BBS-Broschüre2013.pdfBBS-Broschüre2013.pdf
BBS-Broschüre2013.pdf
 
Veranstaltungshinweis_Women Days_Mai 2012.pdf
Veranstaltungshinweis_Women Days_Mai 2012.pdfVeranstaltungshinweis_Women Days_Mai 2012.pdf
Veranstaltungshinweis_Women Days_Mai 2012.pdf
 
Power.
Power. Power.
Power.
 
Great Lengths_Jung, frech und bezaubernd_Bonnie Strange.pdf
Great Lengths_Jung, frech und bezaubernd_Bonnie Strange.pdfGreat Lengths_Jung, frech und bezaubernd_Bonnie Strange.pdf
Great Lengths_Jung, frech und bezaubernd_Bonnie Strange.pdf
 
PI_28CitarofürFlughafenFrankfurt.pdf
PI_28CitarofürFlughafenFrankfurt.pdfPI_28CitarofürFlughafenFrankfurt.pdf
PI_28CitarofürFlughafenFrankfurt.pdf
 
Übergabe von zwölf Elektro-Transportern in Finnland_final.pdf
Übergabe von zwölf Elektro-Transportern in Finnland_final.pdfÜbergabe von zwölf Elektro-Transportern in Finnland_final.pdf
Übergabe von zwölf Elektro-Transportern in Finnland_final.pdf
 
Presentacion LIBRE OFFICE EXT. ODP moodle
Presentacion LIBRE OFFICE   EXT. ODP moodlePresentacion LIBRE OFFICE   EXT. ODP moodle
Presentacion LIBRE OFFICE EXT. ODP moodle
 
Pasado, presente y futuro
Pasado, presente y futuroPasado, presente y futuro
Pasado, presente y futuro
 
Juan Eduardo Saldivia; Sesión Inaugural COPSA 2015
Juan Eduardo Saldivia; Sesión Inaugural COPSA 2015Juan Eduardo Saldivia; Sesión Inaugural COPSA 2015
Juan Eduardo Saldivia; Sesión Inaugural COPSA 2015
 

Mais de unn | UNITED NEWS NETWORK GmbH

Presseinformation Honda Modelle auf der Motorradwelt Boden….pdf
Presseinformation Honda Modelle auf der Motorradwelt Boden….pdfPresseinformation Honda Modelle auf der Motorradwelt Boden….pdf
Presseinformation Honda Modelle auf der Motorradwelt Boden….pdfunn | UNITED NEWS NETWORK GmbH
 
Verkostungen bei der ProWein 2013 Gemeinschaftsstand Pfalz.pdf
Verkostungen bei der ProWein 2013 Gemeinschaftsstand Pfalz.pdfVerkostungen bei der ProWein 2013 Gemeinschaftsstand Pfalz.pdf
Verkostungen bei der ProWein 2013 Gemeinschaftsstand Pfalz.pdfunn | UNITED NEWS NETWORK GmbH
 
Presseinformation Honda Neue Führerscheinregularien 18-01-….pdf
Presseinformation Honda Neue Führerscheinregularien 18-01-….pdfPresseinformation Honda Neue Führerscheinregularien 18-01-….pdf
Presseinformation Honda Neue Führerscheinregularien 18-01-….pdfunn | UNITED NEWS NETWORK GmbH
 

Mais de unn | UNITED NEWS NETWORK GmbH (20)

Über den Valentinstag.pdf
Über den Valentinstag.pdfÜber den Valentinstag.pdf
Über den Valentinstag.pdf
 
PM.pdf
PM.pdfPM.pdf
PM.pdf
 
130124_zoll_weltzolltag.pdf
130124_zoll_weltzolltag.pdf130124_zoll_weltzolltag.pdf
130124_zoll_weltzolltag.pdf
 
AL-KO Pressemeldung Vertragsverlaengerung FCA.pdf
AL-KO Pressemeldung Vertragsverlaengerung FCA.pdfAL-KO Pressemeldung Vertragsverlaengerung FCA.pdf
AL-KO Pressemeldung Vertragsverlaengerung FCA.pdf
 
Presseinformation Honda Modelle auf der Motorradwelt Boden….pdf
Presseinformation Honda Modelle auf der Motorradwelt Boden….pdfPresseinformation Honda Modelle auf der Motorradwelt Boden….pdf
Presseinformation Honda Modelle auf der Motorradwelt Boden….pdf
 
Presseinformation MSX125 auf den HMT 23-01-13.pdf
Presseinformation MSX125 auf den HMT 23-01-13.pdfPresseinformation MSX125 auf den HMT 23-01-13.pdf
Presseinformation MSX125 auf den HMT 23-01-13.pdf
 
130121RettedeinenNächstenRotary.pdf
130121RettedeinenNächstenRotary.pdf130121RettedeinenNächstenRotary.pdf
130121RettedeinenNächstenRotary.pdf
 
Verkostungen bei der ProWein 2013 Gemeinschaftsstand Pfalz.pdf
Verkostungen bei der ProWein 2013 Gemeinschaftsstand Pfalz.pdfVerkostungen bei der ProWein 2013 Gemeinschaftsstand Pfalz.pdf
Verkostungen bei der ProWein 2013 Gemeinschaftsstand Pfalz.pdf
 
ZLB_PM_IsraellnachderWahl.pdf
ZLB_PM_IsraellnachderWahl.pdfZLB_PM_IsraellnachderWahl.pdf
ZLB_PM_IsraellnachderWahl.pdf
 
V.COM_PIAGET_MINUTE_REPEATER_DE-email.pdf
V.COM_PIAGET_MINUTE_REPEATER_DE-email.pdfV.COM_PIAGET_MINUTE_REPEATER_DE-email.pdf
V.COM_PIAGET_MINUTE_REPEATER_DE-email.pdf
 
V.COM_PIAGET_ALTIPLANO_SIHH_2013_DE-email.pdf
V.COM_PIAGET_ALTIPLANO_SIHH_2013_DE-email.pdfV.COM_PIAGET_ALTIPLANO_SIHH_2013_DE-email.pdf
V.COM_PIAGET_ALTIPLANO_SIHH_2013_DE-email.pdf
 
4549 - Pflanzenroller-Modellreihe.pdf
4549 - Pflanzenroller-Modellreihe.pdf4549 - Pflanzenroller-Modellreihe.pdf
4549 - Pflanzenroller-Modellreihe.pdf
 
Prinz_Charles_besucht_Halewood.pdf
Prinz_Charles_besucht_Halewood.pdfPrinz_Charles_besucht_Halewood.pdf
Prinz_Charles_besucht_Halewood.pdf
 
PI Daimler Mobility Services.pdf
PI Daimler Mobility Services.pdfPI Daimler Mobility Services.pdf
PI Daimler Mobility Services.pdf
 
PM.pdf
PM.pdfPM.pdf
PM.pdf
 
36_imm cologne_Schlussbericht.pdf
36_imm cologne_Schlussbericht.pdf36_imm cologne_Schlussbericht.pdf
36_imm cologne_Schlussbericht.pdf
 
01-21-AI-Graziano.pdf
01-21-AI-Graziano.pdf01-21-AI-Graziano.pdf
01-21-AI-Graziano.pdf
 
Presseinformation Honda Neue Führerscheinregularien 18-01-….pdf
Presseinformation Honda Neue Führerscheinregularien 18-01-….pdfPresseinformation Honda Neue Führerscheinregularien 18-01-….pdf
Presseinformation Honda Neue Führerscheinregularien 18-01-….pdf
 
Text EÖ-PK 2013 .pdf
Text EÖ-PK 2013 .pdfText EÖ-PK 2013 .pdf
Text EÖ-PK 2013 .pdf
 
PM4 INVENTA Garden.pdf
PM4 INVENTA Garden.pdfPM4 INVENTA Garden.pdf
PM4 INVENTA Garden.pdf
 

Wochenausblick.pdf

  • 1. Helaba Volkswirtschaft/Research WOCHENAUSBLICK 18. Januar 2013 Die Letzten werden die Ersten sein REDAKTION 1 Die Woche im Überblick............................................................................................................. 1 Dr. Stefan Mitropoulos 1.1 Chart der Woche .................................................................................................................... 1 Tel.: 0 69/91 32-46 19 research@helaba.de 1.2 Wochen-Quartals-Tangente ................................................................................................... 2 HERAUSGEBER 1.3 Finanzmarktkalender KW 04 mit Prognosen .......................................................................... 3 Dr. Gertrud R. Traud 2 Im Fokus...................................................................................................................................... 4 Chefvolkswirt/ Leitung Research 2.1 Devisen: Es lebe der Euro, der Yen ist tot!............................................................................. 4 Landesbank 2.2 Deutschland: Deutlicher BIP-Rückgang in Q4........................................................................ 5 Hessen-Thüringen 3 Charttechnik ............................................................................................................................... 6 MAIN TOWER Neue Mainzer Str. 52-58 4 Helaba Kapitalmarktszenarien .................................................................................................. 7 60311 Frankfurt am Main Telefon: 0 69/91 32-20 24 5 Helaba Basisszenario mit Prognosetabelle ............................................................................. 8 Telefax: 0 69/91 32-22 44 1 Die Woche im Überblick 1.1 Chart der Woche Wohnungsbau: Je größer der Boom, desto tiefer der Fall Wohnungsbau, Anteil am Bruttoinlandsprodukt in % (Jahreswerte für 1995 bis 2011 und Q3 2012) 14 14 12 Spanien 12 10 10 Irland 8 8 6 6 4 USA 4 2 2 0 0 1995 1997 1999 2001 2003 2005 2007 2009 2011 Die Publikation ist mit größter Quellen: Macrobond, Helaba Volkswirtschaft/Research Sorgfalt bearbeitet worden. Sie enthält jedoch lediglich unverbindliche Analysen und In den USA sind gute Zahlen zum Wohnungsbau inzwischen wieder Standard. Davon können Prognosen zu den gegen- wärtigen und zukünftigen einige der europäischen Krisenländer bisher nur träumen. Verglichen mit der Entwicklung in Irland Marktverhältnissen. Die An- und Spanien war der Bauboom in den USA recht verhalten. Auch wurde dort der Gipfel früher gaben beruhen auf Quellen, die wir für zuverlässig halten, erreicht. Es überrascht daher nicht, dass der Markt für Wohnimmobilien jenseits des Atlantiks be- für deren Richtigkeit, Voll- reits wieder nach oben gedreht hat, während er sich in den beiden europäischen Ländern noch im ständigkeit oder Aktualität wir aber keine Gewähr überneh- Abwärtstrend befindet. Bei den Preisen sieht es ganz ähnlich aus wie bei der Bauaktivität: In den men können. Sämtliche in dieser Publikation getroffe- USA ist die Wende geschafft, in Spanien und Irland ist bestenfalls eine Stabilisierung zu beobach- nen Angaben dienen der In- ten. Aufgrund des vorangegangenen Crashs sind die Anteile des Wohnungsbaus an der Gesamt- formation. Sie dürfen nicht als Angebot oder Empfeh- wirtschaft weit zurückgegangen. Damit dürfte dieser Sektor in der Euro-Peripherie keine große lung für Anlageentscheidun- Wachstumsbremse mehr sein. In den USA wird er allerdings auch keinen nennenswerten Wachs- gen verstanden werden. tumsbeitrag leisten können. H E L A B A V O L K SW I R T S C H A F T / R E S E A R C H · 1 8 . J A N U A R 2 0 1 3 · © H E L A B A 1
  • 2. W OCHENAUSBLICK Claudia Windt Tel.: 069-91 32-25 00 1.2 Wochen-Quartals-Tangente Die Partylaune an den Kapitalmärkten hält an. Die Erwartung auf ein Anspringen des globalen Konjunkturzuges wurde durch günstige Konjunkturdaten aus den USA und China beflügelt, so dass der Risikoappetit der Anleger weiter zunimmt. Folglich waren Aktien gesucht, und zwar vor allem dort, wo Hoffnungen auf die größten zyklischen Effekte ruhen. Dazu zählen die USA: Positi- ve Nachrichten vom Arbeits- und Immobilienmarkt sowie die Meldung, dass sich die Republikaner mit einer kurzfristigen Anhebung der Schuldenobergrenze im US-Haushaltsstreit anfreunden könn- ten, gaben der Wall Street Auftrieb. Seit Jahresbeginn weisen die amerikanischen Aktienmärkte ein Plus von rund 4 % (USD) vor. Noch beachtlicher – wenn auch nur auf den ersten Blick – liest sich die Jahresperformance am japanischen Aktienmarkt. Der Nikkei führt den asiatischen Raum mit einem Zugewinn von rund 5 % (Yen) an. Die positive Bewertung Japans wird zum einen durch Chinas Wachstumsperspektiven getragen, zum anderen durch die aggressive Geld- und Fiskalpo- litik seit dem Regierungswechsel. In der Berichtswoche könnte die japanische Notenbank dies erneut befeuern. Indes dürfte sich die Freude des europäischen Investors in Grenzen halten, da Gewinne durch die Abwertung des Yen (S. 4) gegenüber dem Euro aufgezehrt werden. Dann doch lieber im Euroraum investieren, denn auch hier scheint derzeit alles in bester Ordnung. Der Euro wertet auf breiter Front auf, besonders augenfällig ist der Gewinn gegenüber dem Schweizer Franken. Das Vertrauen der Anleger in die Eurozone kehrt zurück: Spanien ist am Emissionsmarkt aktiv, wenn auch der Lackmustest mit einer langlaufenden Anleihe noch aussteht. Dies ist jedoch Italien mit der erfolgreichen Platzierung einer 15-jährigen Staatsanleihe geglückt. Insgesamt schichten Anleger aus Bundesanleihen in die Peripherie um. Im internationalen Ver- gleich geraten deshalb Bunds relativ stärker unter Abgabedruck als US-Treasuries. Doch auch am Aktienmarkt ist Deutschland etwas abgeschlagen: Mit einer Jahresperformance von 1,6 % kann der DAX weder mit der Wall Street noch mit dem EURO STOXX 50 (3 %) mithalten. Tabellenführer im noch jungen Aktienjahr ist Italien (8 %) gefolgt von Spanien (6 %). In der Berichtswoche stehen mit den EU-Einkaufsmanagerindizes und dem ifo-Geschäftsklima wichtige Umfragen an (S. 5). Zwar ist nicht mit negativen Überraschungen zu rechnen, ob sie aber dem DAX einen kräftigen Schub verleihen können sei dahingestellt. Gemäß dem sportlichen Motto, die Letzten werden die Ersten sein, sind es zu Jahresbeginn 2013 die Underperformer aus 2012, die nun profitieren. Bei ausbleibendem Störfeuer dürfte sich diese Tendenz in der Berichtswoche fortsetzen. Finanzmarktrückblick und -prognosen Veränderung seit... aktueller 31.12.2012 10.01.2013 Stand* Q1/2013 Q2/2013 Q3/2013 (in %) Index DAX 1,6 0,4 7.735 7.500 7.700 8.000 (in Bp) (in %) 3M Euribor 2 1 0,20 0,2 0,3 0,3 3M USD Libor 0 0 0,30 0,4 0,4 0,4 10 jähr. Bundesanleihen 29 5 1,61 1,7 1,9 2,0 10 jähr. Swapsatz 22 2 1,79 2,0 2,2 2,3 10 jähr. US-Treasuries 12 -2 1,88 1,9 2,1 2,2 (jew eils gg. Euro, %) (jew eils gg. Euro) US-Dollar -1,3 -0,8 1,34 1,30 1,35 1,40 Japanischer Yen -4,5 -2,4 120 107 110 114 Britisches Pfund -2,8 -1,8 0,84 0,81 0,83 0,85 Schweizer Franken -3,3 -3,0 1,25 1,20 1,20 1,25 (in %) Brentöl $/B 0,0 -0,2 113 100 103 105 Gold $/U 0,7 0,7 1.688 1.750 1.850 1.900 *Schlusskurse vom 17.01.2013 Bei Prognoseänderungen sind die vorherigen Werte in Klammern gesetzt H E L A B A V O L K SW I R T S C H A F T / R E S E A R C H · 1 8 . J A N U A R 2 0 1 3 · © H E L A B A 2
  • 3. W OCHENAUSBLICK 1.3 Finanzmarktkalender KW 04 mit Prognosen Helaba- Bloom berg Zeit Land Periode Indikator Vorperiode Prognose Consensus Montag, 21.01.2013 Martin Luther King Day - Märkte US geschlossen Erzeugerpreise 08:00 DE Dez % m/m 0,3 0,0 -0,1 % y/y 2,1 1,8 1,4 Dienstag, 22.01.2013 JP Bank of Japan Zinsentscheid; % 0,1 0,1 0,1 11:00 DE Jan ZEW-Indikator 12,0 11,3 6,9 Verkauf bestehender Häuser, Mio. 16:00 US Dez 5,1 5,1 5,0 (JR) Mittw och, 23.01.2013 EU-Kommission; Indizes: 11:00 EZ Jan -26,0 -25,8 -26,5 Konsumentenvertrauen Donnerstag, 24.01.2013 Einkaufsmanagerindex (Verarb. 09:30 DE Jan 46,5 46,5 46,0 Gew erbe, Vorabschätzung) Einkaufsmanagerindex (Dienst- 09:30 DE Jan 51,8 51,8 52,0 leistungen, Vorabschätzung) Einkaufsmanagerindex (Verarb. 10:00 EZ Jan 46,5 46,8 46,1 Gew erbe, Vorabschätzung) Einkaufsmanagerindex (Dienst- 10:00 EZ Jan 47,8 48,0 47,8 leistungen, Vorabschätzung) Erstanträge auf 14:30 US 20. Jan 350 360 335 Arbeitslosenunterstützung, Tsd 16:00 US Dez Frühindikatoren, % m/m 0,3 0,3 -0,2 Freitag, 25.01.2013 10:00 DE Jan ifo-Geschäftsklima 102,7 103 102,4 16:00 US Dez Neubauverkäufe, Tsd. (JR) 385 382 377 im Laufe der Woche Importpreise 08:00 DE Dez % m/m 0,4 k.A. 0,0 % y/y 1,3 k.A. 1,1 Quellen: Bloomberg, Helaba Volkswirtschaft/Research H E L A B A V O L K SW I R T S C H A F T / R E S E A R C H · 1 8 . J A N U A R 2 0 1 3 · © H E L A B A 3
  • 4. W OCHENAUSBLICK Christian Apelt, CFA Tel.: 069-91 32-47 26 2 Im Fokus 2.1 Devisen: Es lebe der Euro, der Yen ist tot! Am Devisenmarkt wird das Thema europäische Schuldenkrise vorerst zu den Akten gelegt. Das Heer der Spekulanten wendet sich dem Japanischen Yen zu, dessen Notenbank Vollgas gibt. Fulminanter Euro-Start Die Euro-Krise ist beendet! Zumindest erwecken die Kursreaktionen den Anschein, denn seit Jah- ins neue Jahr resanfang wertet die Gemeinschaftswährung auf breiter Front auf. Das Plus gegenüber dem US- Dollar ist recht unspektakulär, eher fallen die deutlichen Zuwächse gegenüber Britischem Pfund, Schweizer Franken und vor allem dem Japanischen Yen auf. Insgesamt ist am Devisenmarkt Risi- ko wieder Trumpf, sichere Anlagehäfen werden verkauft. Die gegen den Euro wettenden spekula- tiv orientierten Investoren haben weitgehend kapituliert und ihre Positionen glattgestrichen. Selbstverständlich sind noch längst nicht alle Probleme in der Währungsunion behoben, von der aktuell schwachen Konjunktur bis hin zu den politischen Risiken. Rückschläge wird es geben, aber der Krisenzenit ist vermutlich überschritten. Der Euro-Dollar-Kurs wird im Trend noch weiter an- steigen, alte Höhen von 1,50 bis 1,60 sind jedoch bis auf Weiteres unwahrscheinlich. Denn eine dafür wohl erforderliche Zinswende der EZB liegt doch in ferner Zukunft. Kapitulation der Euro-Spekulanten Löst sich der Yen diesmal von den Renditen? USD Kontrakte in % am open interest JPY %-Punkte Quellen: Macrobond, Helaba Volkswirtschaft/Research Quellen: Macrobond, Helaba Volkswirtschaft/Research Keine Einbahnstraße Wesentlich turbulenter geht es beim Japanischen Yen zu. Dessen Tiefflug ließ den Euro-Yen-Kurs beim Yen seit Mitte November von 101 auf 120 ansteigen. Der mittlerweile gewählte neue Regierungschef Abe fordert von der Bank of Japan (BoJ) ein höheres Inflationsziel – 2 % statt 1 %. Damit soll dann eine deutlich expansivere Geldpolitik verbunden sein, im vorauseilenden Gehorsam weitete die japanische Notenbank im Dezember bereits ihr Kaufprogramm aus. In der kommenden Woche steht nun der nächste Zins- oder besser Gelddruckentscheid an. Eine Anhebung des Inflationsziels sowie erneute Ausweitung ihres Kaufprogramms erscheinen sicher. Die mit einer expansiveren Geldpolitik tendenziell einhergehende Währungsabwertung ist bestimmt kein unerwünschter Ne- beneffekt. Ob der langjährige, eher erfolglose Kampf gegen die Deflation in Japan allein durch die neue Politik wirklich mehr Früchte trägt, kann jedoch bezweifelt werden. Und selbst wenn könnte ein mit höherer Inflation möglicherweise einhergehender Renditeanstieg mehr Schaden als Nutzen anrichten. Zumindest kurzfristig erscheinen die Erwartungen an die BoJ äußerst hoch. Der Yen ist stark überverkauft, die Spekulanten wetten bereits im hohen Ausmaß gegen den Yen. Eine spür- bare Gegenbewegung zu Gunsten des Yen erscheint daher realistisch, zumal die Yen-Abwertung z.T. auch in Japan kritisch gesehen wird. Grundsätzlich sprechen auch die expansive Geldpolitik bzw. die niedrigen Renditen in den USA und Europa gegen eine massive Yen-Schwäche. Daher könnte der Absturz des Yen wieder einmal verschoben werden, selbst wenn die sich unter Abe noch weiter auftürmenden staatlichen Schuldenberge langfristig sehr beunruhigend sind. H E L A B A V O L K SW I R T S C H A F T / R E S E A R C H · 1 8 . J A N U A R 2 0 1 3 · © H E L A B A 4
  • 5. W OCHENAUSBLICK Dr. Stefan Mütze 2.2 Deutschland: Deutlicher BIP-Rückgang in Q4 Tel.: 069-91 32-38 50 Das vierte Quartal verlief in Deutschland schlechter als erwartet. Damit steigen die Abwärtsrisiken für unsere Prognose für das Wachstum des Bruttoinlandsproduktes (BIP). Die industriellen Früh- indikatoren sollten jedoch die in Gang gekommene konjunkturelle Trendwende bestätigen. Hinge- gen dürfte das Konsumentenklima in der Eurozone weiterhin auf pessimistischem Niveau verhar- ren. Deutsches BIP: Deutschland hat das vergangene Jahr mit einem BIP-Zuwachs von kalenderbereinigt 0,9 % zwar Prognoserisiko deutlich besser abgeschlossen als die Eurozone, deren gesamtwirtschaftliche Leistung deutlich gestiegen gesunken ist. Die genauen Werte für den Währungsraum werden erst am 14. Februar veröffent- licht. In Deutschland war jedoch das vierte Quartal mit einem Rückgang von schätzungsweise 0,5 % gegenüber dem Vorquartal schwächer als erwartet. Damit ist das Ausgangsniveau für 2013 niedriger als bislang angenommen. Rein rechnerisch würde damit der BIP-Zuwachs für 2013 et- was niedriger ausfallen als bislang mit 1,2 % von uns angenommen. Allerdings ist nicht ausge- schlossen, dass es im Verlauf von 2013 eine stärkere Gegenbewegung zu dem schwachen vierten Quartal gibt. Zudem werden die deutschen Daten für das Schlussquartal ebenfalls erst am 14. Februar veröffentlicht. Bis dahin sind Modifikationen möglich. Wir werden deswegen unsere Prognose für das BIP in Deutschland 2013 erst dann eventuell anpassen. Stabilisierung in der deutschen Industie Eurozone: Konsumentenvertrauen noch gering Saldo Saldo Klimaindizes der EU-Kommission, Saldo Quellen: Macrobond, Helaba Volkswirtschaft/Research Quellen: Macrobond, Helaba Volkswirtschaft/Research Allmähliche Besserung Die Berichtswoche ist geprägt von Frühindikatoren, die in der Tendenz eine konjunkturelle Besse- rung signalisieren sollten. Nach dem deutlichen Anstieg sowohl der SENTIX-Erwartungen als auch der Einschätzung der aktuellen Lage dürfte die ZEW-Umfrage für Januar ebenfalls positiver ausfal- len. Die entscheidende Frage ist, ob auch die Akteure in den Unternehmen den gleichen Optimis- mus wie die Finanzmarktanalysten teilen. Sollte der ifo-Geschäftsklimaindex im Januar ansteigen, wäre es das dritte Mal in Folge, was ein Indiz für eine Trendwende zum Besseren darstellt. Positiv für die Unternehmen ist das zumindest temporär umschiffte fiskalische Kliff in den USA. Zudem sind die Konjunkturdaten vor allem aus China zuletzt wieder besser ausgefallen. Weniger bedeutsam für die hiesige Volkswirtschaft ist das japanische Konjunkturprogramm in einer Grö- ßenordnung von immerhin rund 4 % des dortigen BIP. Seit November hat allerdings der Euro von 1,27 US$ auf aktuell 1,33 US$ aufgewertet, was die Exportchancen eher belastet. Beim Ölpreis sind keine wesentlichen Änderungen festzustellen. Damit dürften die Einkaufsmanagerindizes der Industrie sowie der ifo-Geschäftsklimaindex leicht zulegen. Beim deutschen Einkaufsmanagerin- dex für das Dienstleistungsgewerbe ist dagegen nach dem starken Anstieg im Dezember ein Rückgang nicht ausgeschlossen. H E L A B A V O L K SW I R T S C H A F T / R E S E A R C H · 1 8 . J A N U A R 2 0 1 3 · © H E L A B A 5
  • 6. W OCHENAUSBLICK 3 Charttechnik Renten: Seitwärts – Risiken bleiben bestehen Widerstände: 143,71 144,90 145,82 MACD Bund-Future (daily) Unterstützungen: 142,19 141,40 140,95 Der Bund-Future hat sich in der Woche stabilisiert und per saldo wurde das 61,8 %-Retracement bei 142,19 nicht unterschritten. Auf der Oberseite gelang aber gleichfalls kein Durchbruch und Erholungen konnten nicht über 143,71 hinausgehen (38,2 %-Retracement). Der Blick auf die tech- nischen Indikatoren sowohl im Tages- als auch im Wochen- chart zeigt zudem, dass die Kursrisiken weiterhin dominie- ren. So sind die Trendfolger MACD und DMI im Verkauf. Ein erneuter Test der Unterstützung 142,19/05 sollte daher ins Kalkül gezogen werden. Quellen: Reuters, Helaba Volkswirtschaft/Research Ralf Umlauf (Tel.: 069/9132-1891) Euro: Weiter unterstützt Widerstände: 1,3404 1,3487 1,3500 MACD EUR-USD (daily) Unterstützungen: 1,3309 1,3257 1,2998 Dem Euro ist es in der Berichtswoche gelungen, die Hürde bei 1,3309 zu überwinden, und er konnte im Hoch bei 1,3404 notieren. Damit hat sich Raum eröffnet für weitere Befestigungen, deren Ziel das Hoch bei 1,3487 sein dürfte. Zwar hat sich die Marke von 1,3404 als schwierig zu über- winden herausgestellt, das Kaufsignal des MACD sowie die freundliche Wochentechnik, lassen jedoch Erwartungen weiterer Befestigungen als gerechtfertigt erscheinen. Unter- stützungen finden sich bei 1,3309 sowie bei 1,3257, dem jüngsten Wochentief. Quellen: Reuters, Helaba Volkswirtschaft/Research Ralf Umlauf (Tel.: 069/9132-1891) Aktien: Kurzfristig fallende Hochpunkte Widerstände: 7.839 7.875 7.950 DMI DAX (weekly) Unterstützungen: 7.635 7.595 7.538 Wie in der Vorwoche ist es dem DAX wiederholt nicht ge- lungen, den Widerstand bei 7.789 Zählern zu überwinden. Dies und die derzeit zu beobachtenden, fallenden Hoch- punkte, gepaart mit nach unten zeigenden Indikatoren und einem tendenziell schwachen Momentum, lassen die Ge- fahr eines Rücksetzers größer werden. Die untere Begren- zung der etablierten Handelsrange findet sich bei 7.635 Zählern. Wird diese nachhaltig unterschritten, besteht Kor- rekturpotenzial bis in den Bereich von 7.460 Punkten. Übergeordnet ist der Aufwärtstrend jedoch intakt. Quellen: Reuters, Helaba Volkswirtschaft/Research Christian Schmidt (Tel.: 069/9132-2388) Die Ausführungen auf dieser Seite basieren ausschließlich auf einer charttechnischen Analyse. Unsere fundamentalen Analysen gehen in diese Betrachtung nicht ein. H E L A B A V O L K SW I R T S C H A F T / R E S E A R C H · 1 8 . J A N U A R 2 0 1 3 · © H E L A B A 6
  • 7. W OCHENAUSBLICK 4 Helaba Kapitalmarktszenarien Hauptszenario: In unserem Kapitalmarktausblick 2013 haben wir unsere Szenarien mit Beatles Songs unterlegt. With a Little Help Im Hauptszenario „With a Little Help from My Friends“ (Eintrittswahrscheinlichkeit: 75 %) ge- from My Friends lingt die von der Geld- und Finanzpolitik angelegte konjunkturelle Wende der Weltwirtschaft. Die zum Teil kräftigen Zinssenkungen in den Schwellenländern setzen dort den Investitionszyklus in Gang. Gleichzeitig haben die Notenbanken der Industrieländer mit ihren unkonventionellen Maß- nahmen – allen voran den Anleihekäufen – zu einer Stabilisierung der Finanzmärkte und zu einer Rückkehr des Vertrauens beigetragen. Das Auseinanderbrechen des Eurosystems bzw. ein Kol- laps des globalen Finanzsystems ist unwahrscheinlicher geworden. 2013 werden insbesondere die EZB und die Fed in ihren Bemühungen nicht nachlassen und die Rentenmärkte mit weiteren Anleihekäufen verzerren. Dies sorgt zusammen mit einer Belebung der Weltwirtschaft für nachlassende Risikoprämien. Insgesamt zeichnet sich für das Jahr 2013 ange- führt von China und Brasilien ein klassischer Aufschwung ab. Das globale BIP-Wachstum dürfte moderat von 3 % (2012) auf 3,3 % ansteigen. Der Risikoappetit der Anleger wird 2013 zunehmen. So dürften sich Aktien als attraktivste Anlageklasse erweisen, während Bundesanleihen die Gunst der Anleger verlieren. Die sinkenden Risikoprämien auf Peripherieanleihen befördern die Gemein- schaftswährung. Alternativszenario: In unserem negativen Szenario „Yesterday“ (15 %) springt der Investitionszyklus nicht an. Zu sehr Yesterday sind Unternehmen über die hohe Staatsverschuldung verunsichert und scheuen sich, Risiken einzugehen. Die Notenbanken scheitern in ihren Bemühungen, die Risikoprämien nachhaltig zu drücken. Die Fehler der Vergangenheit lassen sich doch nicht einfach ganz wegmonetisieren. Folglich kommt die Weltwirtschaft nicht in Schwung. Die Industrieländer geraten in ein deflationä- res Umfeld. Geopolitische Risiken könnten zudem die Konjunktur zusätzlich belasten. Anleger suchen Sicherheit, wovon der US-Dollar und Anleihen mit höchster Bonität profitieren, während die Aktienmärkte unter Druck geraten. Alternativszenario: In unserem positiven Szenario „Here Comes the Sun“ (10 %) schießen die Notenbanken übers Here Comes the Sun Ziel hinaus: Der von der Geldpolitik weit geöffnete Kreditkanal sorgt dafür, dass der globale Investi- tionszyklus rasch an Breite und Tiefe gewinnt. Die üppige Liquiditätsausstattung befeuert nicht nur die Kapitalmärkte, sondern treibt sukzessive auch die Teuerung in der Realwirtschaft. Im Euro- raum wird die Krise damit schneller als erwartet überwunden, zumal weitere Konsolidierungsschrit- te in die Zukunft verschoben werden. Aktien und auch der Euro strahlen heller denn je, während deutsche Renten im Dunkeln bleiben. Investmentszenarien 2013 Wahrschein- Renten Szenarien 2013 Wachstum Inflation Euro Aktien lichkeit Deutschland With a Little Help 75% from My Friends Yesterday 15% Here Comes the 10% Sun Quelle: Helaba Volkswirtschaft/Research H E L A B A V O L K SW I R T S C H A F T / R E S E A R C H · 1 8 . J A N U A R 2 0 1 3 · © H E L A B A 7
  • 8. W OCHENAUSBLICK 5 Helaba Basisszenario mit Prognosetabelle Klassischer Aufschwung In unserem Hauptszenario „With a Little Help from My Friends“ gelingt 2013 die von der Geld- dank Investitionszyklus und Fiskalpolitik angelegte konjunkturelle Wende der Weltwirtschaft. Angeführt von China und Brasilien zeichnet sich für 2013 ein klassischer globaler Aufschwung ab: Der einsetzende Lager- zyklus führt zur Belebung der Industriekonjunktur. Die expansive Geldpolitik befördert den globalen Investitionszyklus, so dass das globale BIP-Wachstum moderat von 3 % (2012) auf 3,3 % zulegen dürfte. In den USA nimmt der konjunkturelle Gegenwind von der Fiskalpolitik zwar zu, dennoch sollte ein BIP-Wachstum von rund 2 % realisiert werden. Im Gegensatz zu den USA ist das kon- junkturbereinigte Defizit in der Eurozone bereits 2012 kräftig zurückgeführt worden, so dass die Sparpolitik nun weniger restriktiv wirkt. Für die gesamte Eurozone ergibt sich nach einer Schrump- fung von 0,4 % im zurückliegenden Jahr endlich wieder etwas Wachstum in Höhe von 0,4 % 2013. Die Wirtschaft in Deutschland wird vom niedrigen Ausgangsniveau zum Jahreswechsel 2013wieder stärker expandieren. Inflation: Vor dem Hintergrund des insgesamt moderaten Wachstumsausblicks bleiben die Inflati- onsrisiken verhalten. Zwar baut sich in den Schwellenländern ein gewisser Druck auf, der jedoch durch die Entwicklung in den Industrieländern mehr als ausgeglichen wird. Global werden die Ver- braucherpreise 2013 nicht stärker zulegen als im Vorjahr. Die Inflation in der Eurozone dürfte auf 2,2 % zurückgehen und damit in etwa dem Ziel der EZB von rund 2 % entsprechen. In den USA wird sich die Teuerung auf 1,7 % verlangsamen. Geldpolitik dominiert Rentenmärkte: Der geringe Inflationsdruck erlaubt es den Notenbanken, ihre Geldpolitik fortzuset- Kapitalmärkte zen. Die EZB wird den Leitzins bei 0,75 % festzurren und sich auf das Aufkaufprogramm von Staatsanleihen konzentrieren: Die Risikoaufschläge bei Staatsanleihen in den europäischen Kri- senländern sinken im Jahresverlauf, bleiben aber von Rückschlägen begleitet. Die Luft für Bun- desanleihen wird dünner. Bei einer zu erwartenden Entspannung der Euro-Schuldenkrise ist mit einer rückläufigen Nachfrage nach vermeintlich sicheren, aber extrem teuren deutschen Staatsan- leihen zu rechnen. Der Konjunkturpessimismus nimmt ebenso ab wie der Rückenwind vom US- Rentenmarkt. Die Verzinsung 10-jähriger Staatsanleihen wird 2013 in Deutschland zwischen 1,3 % und 2,3 % schwanken, in den USA zwischen 1,5 % und 2,5 %. Euro: Die EZB nimmt mit ihrer Geldpolitik Unsicherheit aus dem Markt und reduziert die Angst vor dem Währungszerfall. Die sinkenden Risikoprämien auf Peripherieanleihen stützen die Gemein- schaftswährung. Auch wird sich im Jahresverlauf der Wachstumsvorsprung der USA gegenüber der Eurozone verringern, da letztere ihre Rezession überwindet. Die sehr expansive Geldpolitik der Fed in Form von Wertpapierkaufprogrammen sollte sich negativ auf den US-Dollar auswirken, zumal die Notenbank ihre quantitativen Maßnahmen womöglich noch ausweitet. Der Euro-Dollar- Kurs dürfte sich 2013 im Bereich von 1,25 bis 1,40 bewegen. Risikopapiere Aktienmärkte: Aktien haben mit ihrem Anstieg in der zweiten Jahreshälfte 2012 zwar bereits einen mit Vorteilen Teil der zuvor massiven Unterbewertung abgebaut. Gemessen an der eigenen Historie wie auch im Vergleich zu den gängigen Anlagealternativen erscheinen gerade deutsche und europäische Dividendentitel noch immer günstig. Zudem dürften die negativen Gewinnrevisionen ihren Höhe- punkt erreicht haben. Mit einer Wende der konjunkturellen Frühindikatoren hellen sich auch die Ertragsperspektiven der Unternehmen wieder auf. Zwar spricht die verhaltene Wachstumsdynamik lediglich für einen Anstieg der Nettoergebnisse im einstelligen Bereich. In Verbindung mit einer moderaten Bewertungsexpansion dürfte dies aber für ansehnliche Kurszuwächse ausreichen. Neben fundamentalen Gründen spricht auch der weiter vorherrschende Anlagenotstand für stei- gende Notierungen. So haben sich die Aktienquoten in den Portfolios privater und institutioneller Anleger bislang lediglich auf dem Durchschnittsniveau der letzten zehn Jahre eingependelt. Hier besteht somit Nachholpotenzial. Der DAX dürfte in diesem Umfeld die zyklischen Höchststände aus den Jahren 2000 und 2007 in Angriff nehmen (Spanne 2013: 6.800 bis 8.200 Punkte). H E L A B A V O L K SW I R T S C H A F T / R E S E A R C H · 1 8 . J A N U A R 2 0 1 3 · © H E L A B A 8
  • 9. W OCHENAUSBLICK Prognoseübersicht Bruttoinlandsprodukt Verbraucherpreise Veränderung gg. reale Veränderung gg. Vorjahr in % Vorjahr in % 2011 2012s 2013p 2014p 2011 2012s 2013p 2014p Euroland 1,5 -0,4 0,4 1,3 2,7 2,5 2,2 2,3 Frankreich 1,7 0,1 0,7 1,5 2,3 2,2 2,0 2,4 Italien 0,6 -2,0 -0,5 0,8 2,9 3,3 2,4 2,2 Spanien 0,4 -1,3 -1,0 0,8 3,1 2,4 2,3 2,0 Griechenland -7,1 -6,5 -4,0 0,5 3,1 1,1 0,0 0,5 Irland 1,4 0,5 1,5 2,0 1,2 2,0 1,9 1,3 Portugal -1,7 -3,5 -2,5 0,5 3,6 2,8 1,0 1,0 Deutschland* 3,1 0,9 1,2 1,7 2,3 2,0 2,0 2,3 Großbritannien 0,9 0,0 1,0 1,5 4,5 2,8 2,6 2,3 Schw eiz 1,9 1,0 1,2 1,7 0,2 -0,7 0,5 0,8 Schw eden 3,9 1,1 1,9 2,3 3,0 1,0 1,1 2,0 Polen 4,3 2,3 2,0 2,4 4,2 3,8 3,0 3,0 Ungarn 1,6 -1,2 0,5 1,2 3,9 5,8 5,0 4,0 Tschechien 1,9 -1,1 0,7 2,0 1,9 3,4 2,7 2,5 Russland 4,3 3,5 3,7 3,8 8,4 5,1 6,5 6,6 USA 1,8 2,3 2,0 2,7 3,1 2,1 1,7 2,0 Japan -0,7 1,8 0,7 1,0 -0,3 0,1 -0,2 2,0 Asien ohne Japan 6,5 5,7 6,2 6,2 5,9 4,5 5,2 5,0 China 9,3 7,9 8,4 8,1 5,4 2,5 3,0 2,8 Indien 6,9 5,8 6,5 7,3 8,9 9,2 8,2 8,0 Lateinamerika 4,3 3,0 3,9 4,0 6,5 6,0 6,4 6,0 Brasilien 2,7 1,5 3,8 4,0 6,6 5,3 5,7 5,4 Welt 3,5 3,0 3,3 3,7 3,9 3,0 3,1 3,3 s = Schätzung, p = Prognose; *Deutschland: arbeitstäglich bereinigt; Quellen: EIU, Macrobond, Datastream, Helaba Volkswirtschaft/Research  H E L A B A V O L K SW I R T S C H A F T / R E S E A R C H · 1 8 . J A N U A R 2 0 1 3 · © H E L A B A 9