SlideShare uma empresa Scribd logo
1 de 7
Helaba Volkswirtschaft/Research



                                                   Wochenausblick                                                                   6. Juli 2012




                                                   Noch keine Sommerpause
                              Redaktion:
                                                   1     Die Woche im Überblick                                                                  1
            Dr. Stefan Mitropoulos
             Tel.: 0 69/91 32-46 19                      1.1        Chart der Woche                                                              1
              research@helaba.de                         1.2        Wochen-Quartals-Tangente                                                     2
                                                         1.3        Finanzmarktkalender KW 28 mit Prognosen                                      3
                                                   2     Im Fokus                                                                                4
                                                         2.1        Renten: Schattenseiten einer Zinssenkung                                     4
                                                         2.1        USA: Barack Obama – sein letzter Fall?                                       5
                          Herausgeber:
                                                   3     Charttechnik                                                                            6
               Dr. Gertrud R. Traud
                                                   4     Prognosetabelle                                                                         7
Chefvolkswirt/Leitung Research


Landesbank Hessen-Thüringen
                        MAIN TOWER
         Neue Mainzer Str. 52-58
        60311 Frankfurt am Main
       Telefon: 0 69/91 32-20 24                   1 Die Woche im Überblick
       Telefax: 0 69/91 32-22 44
                                                       1.1         Chart der Woche

                                                   Hat der Euro das Schlimmste bald überstanden?
                                                   Risk Reversal in %                                                                         USD




                                                   Quellen: Macrobond, Bloomberg, Helaba Volkswirtschaft/Research

        Die Publikation ist mit größter Sorgfalt
bearbeitet worden. Sie enthält jedoch lediglich    Die europäische Schuldenkrise bestimmt weiter den Euro-Dollar-Kurs. Die Euro-Erholung nach
  unverbindliche Analysen und Prognosen zu
                                                   dem EU-Gipfel ist wieder verpufft, die EZB-Zinssenkung belastete eher. Die Risk Reversals – eine
   den gegenwärtigen und zukünftigen Markt-
     verhältnissen. Die Angaben beruhen auf
                                                   Kombinationsstrategie aus Kauf- und Verkaufsoptionen – zeigen weiterhin eine Skepsis der Anle-
    Quellen, die wir für zuverlässig halten, für   ger gegenüber der Gemeinschaftswährung an. Allerdings lässt der Pessimismus nach, was in der
 deren Richtigkeit, Vollständigkeit oder Aktua-    Vergangenheit häufig spürbare Erholungen des Euro-Dollar-Kurses zur Folge hatte. Ähnliches gilt
 lität wir aber keine Gewähr übernehmen kön-
                                                   für die spekulativen Positionen an den Terminbörsen. Die fundamentale Bewertung spricht ohne-
 nen. Sämtliche in dieser Publikation getroffe-
     nen Angaben dienen der Information. Sie
                                                   hin gegen einen weiter fallenden Euro. Daher stehen beim Euro-Dollar-Kurs die Chancen auf eine
 dürfen nicht als Angebot oder Empfehlung für      Bodenbildung höher als auf einen Absturz. (Für weitere Kurzanalysen zu Währungen vgl. unsere
  Anlageentscheidungen verstanden werden.          neue Publikationsreihe Devisen kompakt).
Wochenausblick




       Claudia Windt       1.2               Wochen-Quartals-Tangente
Tel.: 0 69/91 32-25 00
                         Eine Woche mit heftigen Kursausschlägen an den Kapitalmärkten liegt hinter den Anlegern. Die
                         Beschlüsse des jüngsten EU-Gipfels in Brüssel sorgten zunächst für eine Erleichterungsrally an
                         den Aktienmärkten, der deutsche Leitindex DAX legte im Wochenvergleich immerhin über 6 %
                         zu. Das weitere Zusammenrücken der Europäischen Union in Richtung einer Haftungsgemein-
                         schaft konnte allerdings die gegenwärtigen Konjunktursorgen nicht dämpfen. Deshalb waren die
                         die Notenbanken am Zuge: Neben der EZB (S. 4) senkte die chinesische Notenbank überraschend
                         zum zweiten Mal innerhalb eines Monats ihren Leitzins. Auch die Bank of England versucht mit
                         einer Ausweitung ihres Anleihekaufprogramms ihren Expansionsgrad weiter zu erhöhen. Dennoch
                         konnten Bundesanleihen ihre zuvor erlittenen Kursverluste teilweise wieder wettmachen, während
                         sich US-Treasuries im Wochenvergleich nahezu unverändert zeigten.

                         In der Berichtswoche müssen die EU-Finanzminister die Gipfelbeschlüsse umsetzen. Als schwie-
                         rig dürften sich die Ausgestaltung der Rekapitalisierung von Banken und die Möglichkeit von
      Eurogruppe muss
                         Staatsanleihekäufen durch den ESM erweisen. Diese Beschlüsse müssen einstimmig getroffen
  Beschlüsse umsetzen
                         werden, wobei sich schon Finnland gegen Anleihekäufe ausgesprochen hat. Die Rentenmärkte wie
                         auch der Euro dürften im Wesentlichen von dem Ergebnis der Eurogruppe bestimmt werden. Je
                         mehr den Problemländern dabei entgegen gekommen und damit der Haftungsrahmen für die Ge-
                         berländer erhöht wird, umso eher dürften Bunds unter Druck geraten und der Euro profitieren.

                         Hingegen wird die Entwicklung an den Aktienmärkten mehr von den Konjunkturnachrichten –
                         insbesondere im Nachklang des US-Arbeitsmarktberichts – abhängen. In der kommenden Woche
                         sind zwar Daten aus den USA und dem Euroraum dünn gesät, zugleich stehen aber die maßgebli-
                         chen Indikatoren aus China zur Veröffentlichung an: Neben den Erzeuger- und Konsumentenprei-
                         sen – für die mit einem spürbaren Rückgang gerechnet wird – sind die Einzelhandelsumsätze, die
                         Industrieproduktion und das BIP für Q2 im Fokus. Aktien sollten davon profitieren, dass die Kon-
                         junkturabkühlung ausläuft: Die chinesische Wirtschaft dürfte im zweiten Quartal das Expansions-
                         niveau des Vorquartals in etwa gehalten haben. Zudem signalisieren die Preisdaten weiteren Zins-
                         senkungsspielraum, den die chinesische Notenbank u. E. auch nutzen wird. Dies wird Aktien auch
                         angesichts der günstigen Bewertung weiter befördern.

                         Finanzmarktrückblick und -prognosen
                                                         Veränderung seit...  aktueller
                                                        30.12.2011 28.06.2012 Stand*                           Q3/2012             Q4/2012                   Q1/2013
                                                        (in %)                          Index

                         DAX                                     10,8            6,3       6.536              7.000              7.200                     7.300
                                                        (in Bp)                         (in %)

                         3M Euribor                               -72            -1         0,64                0,5                  0,5                      0,7
                         3M USD Libor                             -12             0         0,46                0,4                  0,4                      0,4
                         10 jähr. Bundesanleihen                  -45            -13        1,38                1,8                  2,1                      2,3
                         10 jähr. Swapsatz                        -55            -12        1,84                2,3                  2,5                      2,7
                         10 jähr. US-Treasuries                   -28             2         1,60                2,1                  2,4                      2,7
                                                        (jew eils gg. Euro, %)          (jew eils gg. Euro)

                         US-Dollar                                4,6            0,3        1,24               1,30                1,35                      1,40
                         Japanischer Yen                          0,7            -0,4           99             104                  110                      115
                         Britisches Pfund                         4,7            0,5        0,80               0,85                0,88                      0,87
                         Schweizer Franken                        1,3            0,0        1,20               1,20                1,20                      1,25
                                                        (in %)

                         Brentöl $/B                             -7,6            9,2        100                 95                  100                      103
                         Gold $/U                                 2,6            3,4       1.605              1.600              1.650                     1.650
                         *Schlusskurse vom 05.07.2012                                                          Bei Prognoseänderungen sind die vorherigen Werte in Klammern gesetzt

                         Quellen: Bloomberg, Helaba Volkswirtschaft/Research




                         Helaba Volkswirtschaft/Research · 6. Juli 2012· © Helaba                                                                                                 2
Wochenausblick




  1.3            Finanzmarktkalender KW 28 mit Prognosen

                                                                               Helaba- Bloom berg
     Zeit        Land        Periode      Indikator                                               Vorperiode
                                                                              Prognose Consensus

  Montag, 09.07.2012
    06:00         US                      Chicago Fed Präsident Evans
    06:00         US                      Boston Fed Präsident Rosengren
                                          Handels-/Leistungsbilanz,
    08:00         DE            Mai                                             14,0    14,0 / k.A.   14,4 / 11,2
                                          Mrd. €, n.s.a.
                                          San Francisco Fed Präsident
    17:55         US
                                          Williams
  Dienstag, 10.07.2012
    12:05         US                      St. Louis Fed Präsident Bullard
  Mittw och, 11.07.2012
    14:30         US            Mai       Handelsbilanzsaldo, Mrd. $            -47,0     -48,4         -50,1
    20:00         US                      FOMC Minutes
  Donnerstag, 12.07.2012
                                          Industrieproduktion
    11:00         EZ            Mai       % m/m, s.a.                           -0,2       0,0           -0,8
                                          % y/y, s.a.                           -3,4       k.A.          -2,3
                                          Erstanträge auf
    14:30         US          07. Jul                                           380        k.A.          374
                                          Arbeitslosenunterstützung, Tsd
                                          San Francisco Fed Präsident
    21:40         US
                                          Williams
  Freitag, 13.07.2012
    14:30         US            Jun       PPI Erzeugerpreise, % m/m             -0,6       -0,6          -1,0
                                          PPI ohne Energie und
    14:30         US            Jun                                             0,2        0,2           0,2
                                          Nahrungsmittel, % m/m
                                          Verbrauchervertrauen (UoM); vorl.
    15:55         US            Jul                                             74,0       73,5          73,2
                                          Index
    19:20         US                      Atlanta Fed Präsident Lockhart
Quellen: Bloomberg, Helaba Volkswirtschaft/Research




Helaba Volkswirtschaft/Research · 6. Juli 2012· © Helaba                                                            3
Wochenausblick




                                         2 Im Fokus
                 Ulf Krauss                2.1            Renten: Schattenseiten einer Zinssenkung
    Tel.: 0 69/91 32-4728

                                            Die Notenbanken der Industrieländer stemmen sich gemeinsam mit den Zentralbanken aus
                                            den Schwellenländern gegen einen Abschwung der Weltkonjunktur. Während die EZB-
                                            Zinssenkung kaum etwas bringen wird, hat die erneute Zinssenkung in China wahrscheinlich
                                            deutlich stärkere Effekte. Für den deutschen Rentenmarkt bedeuten die Beschlüsse vermutlich
                                            eine tendenziell steilere Zinsstruktur.


                                         In Europa setzte die Bank von England ihr Kaufprogramm von Anleihen fort, während die EZB
                                         gerade ihr letztes konventionelles Pulver verschießt. Mit der Senkung des Leitzinses auf ein histo-
               Zinssenkung:
                                         risches Tief von 0,75 % sowie der Senkung des EZB-Einlagenzinssatzes auf null Prozent wird der
         Gut für Schuldner,
                                         Anlagenotstand der Investoren wieder ein Stück größer. Eine negative reale Verzinsung zehrt am
         schlecht für Sparer
                                         Vermögen der Kapitalsammelstellen, so u.a. für die Finanzierung von Betriebsrenten. Sollte die
                                         Niedrigzinsphase länger andauern, wovon derzeit auszugehen ist, dürften sich viele Berechnungen
                                         für die private Altersvorsorge als zu hoch erweisen.

Reale Vermögensverluste                                                                   Korrektur beim 30/10-Spread
%                                                                                         Laufzeitendifferenz deutscher Swapsätze, Prozentpunkte

    5                                                                               4      0.45                                                           0.45

                                                                                           0.40                   30/10-Spread Swapsätze                  0.40
    4                                          realer 3M-Geldmarktsatz              3
                                                                                           0.35                                                           0.35
    3
                                                                                    2
                                                                                           0.30                                                           0.30
    2
                                                                                    1      0.25                                                           0.25
    1
                                                                                           0.20                                                           0.20
                                                                                    0
    0
                                                                                           0.15                                                           0.15
    -1                                                                              -1
                                reale Rendite 5-jähriger Bundesanleihen                    0.10                                                           0.10

    -2                                                                              -2     0.05                                                           0.05
          99   00   01   02    03   04    05   06   07   08   09   10     11   12                   2010                 2011                      2012

Quellen: Datastream, Helaba Volkswirtschaft/Research                                      Quellen: Datastream, Helaba Volkswirtschaft/Research



                                         An den Finanzmärkten hat die Zinssenkung eher negativ zu Buche geschlagen. Der Rentenmarkt
                                         profitierte vielmehr von den jüngsten Kursrückgängen bei Aktien. Die Risikoaufschläge für Staats-
 Stößt Politik des billigen
                                         anleihen der Krisenländer reagierten kaum. So gesehen hatte die Zinssenkung einen weiteren
     Geldes an Grenzen?
                                         Renommeeverlust für die EZB zur Folge. Im Falle einer erneuten Zuspitzung der Krise kann sich
                                         dies doppelt negativ bemerkbar machen: der Zinssenkungsspielraum ist nur noch gering und Skep-
                                         sis herrscht bezüglich der Durchschlagskraft der Maßnahmen. Die Dreijahrestender gelten bei
                                         vielen Anlegern ohnehin als Rohrkrepierer.

                                         Vom Ansehen, das die Bundesbank hinsichtlich der Inflationsbekämpfung einmal genossen hat,
                                         entfernt sich die EZB ohnehin immer weiter. Zwar weist EZB-Präsident Draghi auf sinkende kurz-
                                         und mittelfristige Inflationserwartungen hin – dank sei dem Ölpreisrückgang. Die langfristigen
                                         Inflationserwartungen der Menschen dürften mittlerweile jedoch deutlich höher sein. In Deutsch-
                                         land macht sich dies u. a. in einer steigenden Nachfrage nach Immobilien bemerkbar. In diesem
                                         Zusammenhang passt auch die Warnung der Bank für Internationalen Zahlungsausgleich, die
                                         Grenzen der Geldpolitik zu beachten. Infolge der enormen Liquiditätsmaßnahmen der Notenban-
                                         ken drohen neue Preisblasen.




                                         Helaba Volkswirtschaft/Research · 6. Juli 2012· © Helaba                                                                4
Wochenausblick




             Patrick Franke             2.1          USA: Barack Obama – sein letzter Fall?
      Tel.: 0 69/91 32-4738


                                        Zum Jahreswechsel droht in den USA eine massive Straffung der Haushaltspolitik – das so
                                        genannte „fiscal cliff“. Greift die Politik nicht ein, so werden im Umfang von bis zu 3 % des
                                        US-BIP automatisch Ausgaben gekürzt und Steuern erhöht. Damit droht ein Absturz in die
                                        Rezession. Wie zwei Kämpfende am Abgrund ringen Präsident und oppositionelle Republi-
                                        kaner im Vorfeld der Wahlen im November um die richtige Finanzpolitik.


                                   In der Kurzgeschichte „Sein letzter Fall“ („The Final Problem“) von 1893 ließ Arthur Conan Doy-
                                   le seinen Helden Sherlock Holmes nach einem Ringkampf am Rande des Abgrunds gemeinsam
   Politischer Streit birgt
                                   mit seinem Widersacher Prof. Moriarty in die Reichenbachfälle stürzen. Ein ähnlicher Absturz
    substanzielle Risiken
                                   könnte der US-Wirtschaft 2013 drohen. Demokraten und Republikaner stehen sich in unbarmher-
                                   ziger Abneigung gegenüber und sehen keinen Spielraum für Kompromisse. Während die Republi-
                                   kaner den Haushalt rein über die Ausgabenseite – und insbesondere über Einschnitte in den sozia-
                                   len Sicherungssystemen – konsolidieren wollen, setzt Barack Obama, wenn nicht auf Klassen-
                                   kampf, dann doch auf einen klaren Schwerpunkt bei Steuererhöhungen für die Reichen. Aus heuti-
                                   ger Sicht ist angesichts des tiefen Grabens zwischen den beiden Seiten offen, wie ein Kompromiss
                                   genau aussehen könnte. Schlimmer noch: Der politische Fahrplan erschwert eine rechtzeitige Lö-
                                   sung des Problems. Vor den Wahlen hat keine Seite wirklich einen Anreiz nachzugeben. Nach den
                                   Wahlen haben möglicherweise weder Präsident Obama noch der Kongress ein Mandat für einen
                                   großen Wurf. Da ihre Amtszeit im Januar endet, wären sie ab November „lame ducks“. Der neue
                                   Kongress und/oder ein neuer Präsident würden aber zu spät kommen, um den Sturz vom „fiscal
                                   cliff“ noch verhindern zu können. Dieses drohende Desaster hat schon jetzt negative Auswirkun-
                                   gen, denn die resultierende Unsicherheit über Fiskalpolitik und Konjunktur dürfte bereits heute
                                   den Konsum und insbesondere die Investitionen negativ beeinflussen.

Fiskalpolitik: Ringen am Abgrund                                                    USA: In der „Spitzengruppe“ der Schuldenmacher
Potenzieller Effekt auf den Haushaltssaldo des Staates 2013, Mrd. $                 Haushaltsdefizit 2013, OECD-Prognose, % am BIP

                                                                                     12                                                                12
    Automatische Ausgabenkürzungen
                                                                                     10                                                                10
        Normalisierung Rentenbeiträge
                                                                                      8                                                                8
 Ende "Bush-Steuersenkung" und AMT-
             Indexierung
                                                                                      6                                                                6
                      Andere Steuern
                                                                                      4                                                                4
                           Insgesamt                         3 % am BIP
                                                                                      2                                                                2
          Wahrscheinlichstes Szenario                        1,5 % am BIP
                                                                                      0                                                                0
                                        0   100 200 300 400 500 600 700                   JAP   IRL   UK   USA   GR   PT    E        F   CA   D   IT

Quellen: CBO, Helaba Volkswirtschaft/Research                                       Quellen: OECD, Helaba Volkswirtschaft/Research


                                   Aber für Barack Obama bieten Analogien zu Sherlock Holmes auch Anlass zur Hoffnung. 1903
                                   konnte sich Conan Doyle den Forderungen nach einer Rückkehr seines Detektivs nicht mehr ent-
       Totgesagte leben
                                   ziehen und er erweckte Sherlock Holmes retroaktiv wieder zum Leben. Da die US-Wahlen bereits
                  länger?
                                   am 6. November stattfinden, könnte es sein, dass die Amerikaner Obama für vier weitere Jahre ins
                                   Weiße Haus wählen, ohne zu wissen, wie der Kampf um das „fiscal cliff“ zur Jahreswende letzt-
                                   lich ausgeht. Dann wäre dies zwar nicht Obamas „letzter Fall“ als Präsident gewesen. Der Aus-
                                   gang des Streits würde aber erheblichen Einfluss auf seine zweite Amtszeit haben – entweder weil
                                   sie (wie die erste) mit einer Rezession beginnen würde, oder weil fiskalpolitische Weichen gestellt
                                   würden, die den Handlungsspielraum der Regierung in den kommenden Jahren massiv einschrän-
                                   ken könnten. Auch besteht das Risiko, dass die Märkte die grundsätzliche Fähigkeit der US-
                                   Führung zur Konsolidierung ohne äußeren (Zins-)Druck in Frage stellen.




                                   Helaba Volkswirtschaft/Research · 6. Juli 2012· © Helaba                                                                 5
Wochenausblick




                                 3 Charttechnik
Bund-Future: Wird das 50 %-Retracement gebrochen?                                 Widerstände:              143,59      144,02 144,17
DMI                                                     Bund-Future (daily)       Unterstützungen:          142,87      142,47 142,14
                                                                                  Der Bund-Future konnte zuletzt einen kurzfristigen Auf-
                                                                                  wärtstrend in Form eines Trendkanals etablieren. In der
                                                                                  Folge haben auch die Trendfolger wie der DMI Kaufsignale
                                                                                  generiert. Aktuell notiert der Bund im Bereich des für den
                                                                                  weiteren Verlauf sehr wichtigen 50 %-Retracements. Ent-
                                                                                  sprechend wird sich zeigen müssen, ob der Bund über aus-
                                                                                  reichend Kraft verfügt, um dieses zu überwinden, oder aber
                                                                                  die laufende Impulsbewegung zunächst unterbrochen wird.
                                                                                  Die insgesamt zunehmende Bewegungsdynamik spricht für
                                                                                  eine höhere Wahrscheinlichkeit zu Gunsten des Ausbruchs.
Quellen: Reuters, Helaba Volkswirtschaft/Research                                 Christian Schmidt (Tel.: 069/9132-2388)



EUR-USD: Chartbild trübt sich deutlich ein                                        Widerstände:              1,2433      1,2461 1,2516
DMI                                                      EUR-USD (wekly)          Unterstützungen:          1,2322      1,2272 1,2231
                                                                                  In den vergangenen vier Tagen musste der Euro herbe
                                                                                  Kursverluste hinnehmen. Zunächst wurde eine Aufwärtsli-
                                                                                  nie im Bereich von 1,2433 unterschritten. Zudem wurde
                                                                                  auch die untere Range-Begrenzung bei 1.2403 durchbro-
                                                                                  chen, was die Abwärtsimpulsbewegung nochmals be-
                                                                                  schleunigte und beim DMI ein Verkaufssignal auslöste.
                                                                                  Entsprechend gilt es den Blick nach unten zu richten. Der
                                                                                  erste, nachhaltige Support lässt sich bei 1,2322 definieren.
                                                                                  Weitere Haltemarken finden sich bei 1.2272 und 1.2231.
                                                                                  Widerstand geht von der alten Ausbruchsmarke aus.
Quellen: Reuters, Helaba Volkswirtschaft/Research                                 Christian Schmidt (Tel.: 069/9132-2388)



DAX: Ist der Aufwärtstrend zu Ende?                                               Widerstände:              6.560       6.589   6.648
DMI                                                             DAX (daily)       Unterstützungen:          6.433       6.404   6.348
                                                                                  Erste Warnhinweise, dass der Aufwärtstrend des DAX zu
                                                                                  Ende gehen könnte, lieferte das sogenannte „bearish harami
                                                                                  cross“ vom Mittwoch. Auf dieses folgte eine weitere negati-
                                                                                  ve Kerze mit einem sehr ausgeprägten Docht, wodurch die
                                                                                  Wahrscheinlichkeit für eine obere Wendeformation groß
                                                                                  geworden ist. Entsprechend sollte es kurzfristig zu einer
                                                                                  Korrekturbewegung kommen, deren Potenzial im Bereich
                                                                                  von 6.404/6.348 Punkten zu definieren ist. Spätestens dann
                                                                                  wird sich zeigen, ob es sich lediglich um eine Konsolidie-
                                                                                  rung oder um eine neue Trendbewegung handelt.
Quellen: Reuters, Helaba Volkswirtschaft/Research                                Christian Schmidt (Tel.: 069/9132-2388)




                                 Die Ausführungen auf dieser Seite basieren ausschließlich auf einer charttechnischen Analyse.
                                 Unsere fundamentalen Analysen gehen in diese Betrachtung nicht ein.




                                 Helaba Volkswirtschaft/Research · 6. Juli 2012· © Helaba                                                        6
Wochenausblick




4 Prognosetabelle
                                 Bruttoinlandsprodukt                         Verbraucherpreise

                                                                               Veränderung gg.
                         reale Veränderung gg. Vorjahr in %
                                                                                 Vorjahr in %

                         2010        2011        2012p       2013p     2010     2011    2012p     2013p

Euroland                  1,9         1,5         0,2          1,3     1,6       2,7      2,4      2,1
  Frankreich              1,6         1,7         0,7          1,5     1,7       2,3      2,4      2,1

  Italien                 1,8         0,5         -1,1         0,7     1,6       2,9      3,0      2,2

  Spanien                 -0,1        0,7         -0,8         0,5     2,0       3,1      2,0      2,2

  Griechenland            -3,5        -6,9        -5,0         0,0     4,7       3,1      0,5      0,5

  Irland                  -0,4        0,7         0,5          1,5     -1,6      1,2      1,8      1,9

  Portugal                1,4         -1,6        -3,5        -1,0     1,4       3,6      2,5      1,5

  Deutschland*            3,6         3,1         1,2          1,7     1,1       2,3      2,0      2,0

Großbritannien            1,8         0,8         0,4          1,5     3,3       4,5      2,6      2,3
Schw eiz                  2,7         2,1         1,2          1,2     0,7       0,2      -0,6     0,8

Schw eden                 6,2         3,9         1,0          1,3     1,2       3,0      1,5      1,8

Polen                     3,9         4,3         2,7          3,0     2,7       4,2      4,0      3,3

Ungarn                    1,3         1,7         -0,5         1,0     4,9       3,9      5,7      4,0

Tschechien                2,7         1,7         0,5          1,7     1,5       1,9      3,4      2,5

Russland                  4,3         4,3         3,5          4,0     6,9       8,4      5,0      6,0

USA                       3,0         1,7         2,2          2,0     1,6       3,1      1,6      1,7

Japan                     4,4         -0,7        2,3          1,0     -0,7     -0,3      0,5     -0,2

Asien ohne Japan          8,4         6,5         6,0          6,5     5,1       6,0      5,0      5,0

  China                   10,4        9,2         8,4          8,8     3,3       5,3      4,0      4,4
  Indien                  9,6         7,0         6,5          7,0     12,0      8,9      7,5      7,5

Lateinamerika             6,0         4,3         3,0          4,0     5,9       6,5      6,5      6,0

  Brasilien               7,5         2,7         2,3          3,8     5,0       6,6      5,8      5,5

Welt                      4,9         3,4         3,2          3,6     2,9       3,9      3,1      3,0
s = Schätzung, p = Prognose; *Deutschland: arbeitstäglich bereinigt;
Quellen: EIU, EcoWin, Datastream, Helaba Volkswirtschaft/Research 




Helaba Volkswirtschaft/Research · 6. Juli 2012· © Helaba                                                  7

Mais conteúdo relacionado

Destaque

Destaque (7)

Calentamiento global
Calentamiento globalCalentamiento global
Calentamiento global
 
Segona Jornada d'Escacs
Segona Jornada d'EscacsSegona Jornada d'Escacs
Segona Jornada d'Escacs
 
130124_zoll_weltzolltag.pdf
130124_zoll_weltzolltag.pdf130124_zoll_weltzolltag.pdf
130124_zoll_weltzolltag.pdf
 
Jose Maria Orihuela; Concesiones una Política Pública Exitosa
Jose Maria Orihuela; Concesiones una Política Pública ExitosaJose Maria Orihuela; Concesiones una Política Pública Exitosa
Jose Maria Orihuela; Concesiones una Política Pública Exitosa
 
Edgar informe sistema de información
Edgar informe  sistema de informaciónEdgar informe  sistema de información
Edgar informe sistema de información
 
Presentación del Viñal de la 80
Presentación del Viñal de la 80Presentación del Viñal de la 80
Presentación del Viñal de la 80
 
Exc2 inf a-alonsodueñas
Exc2 inf a-alonsodueñasExc2 inf a-alonsodueñas
Exc2 inf a-alonsodueñas
 

Mais de unn | UNITED NEWS NETWORK GmbH

Presseinformation Honda Modelle auf der Motorradwelt Boden….pdf
Presseinformation Honda Modelle auf der Motorradwelt Boden….pdfPresseinformation Honda Modelle auf der Motorradwelt Boden….pdf
Presseinformation Honda Modelle auf der Motorradwelt Boden….pdfunn | UNITED NEWS NETWORK GmbH
 
Verkostungen bei der ProWein 2013 Gemeinschaftsstand Pfalz.pdf
Verkostungen bei der ProWein 2013 Gemeinschaftsstand Pfalz.pdfVerkostungen bei der ProWein 2013 Gemeinschaftsstand Pfalz.pdf
Verkostungen bei der ProWein 2013 Gemeinschaftsstand Pfalz.pdfunn | UNITED NEWS NETWORK GmbH
 
Presseinformation Honda Neue Führerscheinregularien 18-01-….pdf
Presseinformation Honda Neue Führerscheinregularien 18-01-….pdfPresseinformation Honda Neue Führerscheinregularien 18-01-….pdf
Presseinformation Honda Neue Führerscheinregularien 18-01-….pdfunn | UNITED NEWS NETWORK GmbH
 
01-10-MÜ-Abschlusskongress-Tourismusperspektiven_im_ländlichen_Raum-Flyer.pdf
01-10-MÜ-Abschlusskongress-Tourismusperspektiven_im_ländlichen_Raum-Flyer.pdf01-10-MÜ-Abschlusskongress-Tourismusperspektiven_im_ländlichen_Raum-Flyer.pdf
01-10-MÜ-Abschlusskongress-Tourismusperspektiven_im_ländlichen_Raum-Flyer.pdfunn | UNITED NEWS NETWORK GmbH
 

Mais de unn | UNITED NEWS NETWORK GmbH (20)

Über den Valentinstag.pdf
Über den Valentinstag.pdfÜber den Valentinstag.pdf
Über den Valentinstag.pdf
 
PM.pdf
PM.pdfPM.pdf
PM.pdf
 
AL-KO Pressemeldung Vertragsverlaengerung FCA.pdf
AL-KO Pressemeldung Vertragsverlaengerung FCA.pdfAL-KO Pressemeldung Vertragsverlaengerung FCA.pdf
AL-KO Pressemeldung Vertragsverlaengerung FCA.pdf
 
Presseinformation Honda Modelle auf der Motorradwelt Boden….pdf
Presseinformation Honda Modelle auf der Motorradwelt Boden….pdfPresseinformation Honda Modelle auf der Motorradwelt Boden….pdf
Presseinformation Honda Modelle auf der Motorradwelt Boden….pdf
 
Presseinformation MSX125 auf den HMT 23-01-13.pdf
Presseinformation MSX125 auf den HMT 23-01-13.pdfPresseinformation MSX125 auf den HMT 23-01-13.pdf
Presseinformation MSX125 auf den HMT 23-01-13.pdf
 
130121RettedeinenNächstenRotary.pdf
130121RettedeinenNächstenRotary.pdf130121RettedeinenNächstenRotary.pdf
130121RettedeinenNächstenRotary.pdf
 
Verkostungen bei der ProWein 2013 Gemeinschaftsstand Pfalz.pdf
Verkostungen bei der ProWein 2013 Gemeinschaftsstand Pfalz.pdfVerkostungen bei der ProWein 2013 Gemeinschaftsstand Pfalz.pdf
Verkostungen bei der ProWein 2013 Gemeinschaftsstand Pfalz.pdf
 
ZLB_PM_IsraellnachderWahl.pdf
ZLB_PM_IsraellnachderWahl.pdfZLB_PM_IsraellnachderWahl.pdf
ZLB_PM_IsraellnachderWahl.pdf
 
V.COM_PIAGET_MINUTE_REPEATER_DE-email.pdf
V.COM_PIAGET_MINUTE_REPEATER_DE-email.pdfV.COM_PIAGET_MINUTE_REPEATER_DE-email.pdf
V.COM_PIAGET_MINUTE_REPEATER_DE-email.pdf
 
V.COM_PIAGET_ALTIPLANO_SIHH_2013_DE-email.pdf
V.COM_PIAGET_ALTIPLANO_SIHH_2013_DE-email.pdfV.COM_PIAGET_ALTIPLANO_SIHH_2013_DE-email.pdf
V.COM_PIAGET_ALTIPLANO_SIHH_2013_DE-email.pdf
 
4549 - Pflanzenroller-Modellreihe.pdf
4549 - Pflanzenroller-Modellreihe.pdf4549 - Pflanzenroller-Modellreihe.pdf
4549 - Pflanzenroller-Modellreihe.pdf
 
Prinz_Charles_besucht_Halewood.pdf
Prinz_Charles_besucht_Halewood.pdfPrinz_Charles_besucht_Halewood.pdf
Prinz_Charles_besucht_Halewood.pdf
 
PI Daimler Mobility Services.pdf
PI Daimler Mobility Services.pdfPI Daimler Mobility Services.pdf
PI Daimler Mobility Services.pdf
 
PM.pdf
PM.pdfPM.pdf
PM.pdf
 
36_imm cologne_Schlussbericht.pdf
36_imm cologne_Schlussbericht.pdf36_imm cologne_Schlussbericht.pdf
36_imm cologne_Schlussbericht.pdf
 
01-21-AI-Graziano.pdf
01-21-AI-Graziano.pdf01-21-AI-Graziano.pdf
01-21-AI-Graziano.pdf
 
Presseinformation Honda Neue Führerscheinregularien 18-01-….pdf
Presseinformation Honda Neue Führerscheinregularien 18-01-….pdfPresseinformation Honda Neue Führerscheinregularien 18-01-….pdf
Presseinformation Honda Neue Führerscheinregularien 18-01-….pdf
 
Text EÖ-PK 2013 .pdf
Text EÖ-PK 2013 .pdfText EÖ-PK 2013 .pdf
Text EÖ-PK 2013 .pdf
 
PM4 INVENTA Garden.pdf
PM4 INVENTA Garden.pdfPM4 INVENTA Garden.pdf
PM4 INVENTA Garden.pdf
 
01-10-MÜ-Abschlusskongress-Tourismusperspektiven_im_ländlichen_Raum-Flyer.pdf
01-10-MÜ-Abschlusskongress-Tourismusperspektiven_im_ländlichen_Raum-Flyer.pdf01-10-MÜ-Abschlusskongress-Tourismusperspektiven_im_ländlichen_Raum-Flyer.pdf
01-10-MÜ-Abschlusskongress-Tourismusperspektiven_im_ländlichen_Raum-Flyer.pdf
 

Wochenausblick.pdf

  • 1. Helaba Volkswirtschaft/Research Wochenausblick 6. Juli 2012 Noch keine Sommerpause Redaktion: 1 Die Woche im Überblick 1 Dr. Stefan Mitropoulos Tel.: 0 69/91 32-46 19 1.1 Chart der Woche 1 research@helaba.de 1.2 Wochen-Quartals-Tangente 2 1.3 Finanzmarktkalender KW 28 mit Prognosen 3 2 Im Fokus 4 2.1 Renten: Schattenseiten einer Zinssenkung 4 2.1 USA: Barack Obama – sein letzter Fall? 5 Herausgeber: 3 Charttechnik 6 Dr. Gertrud R. Traud 4 Prognosetabelle 7 Chefvolkswirt/Leitung Research Landesbank Hessen-Thüringen MAIN TOWER Neue Mainzer Str. 52-58 60311 Frankfurt am Main Telefon: 0 69/91 32-20 24 1 Die Woche im Überblick Telefax: 0 69/91 32-22 44 1.1 Chart der Woche Hat der Euro das Schlimmste bald überstanden? Risk Reversal in % USD Quellen: Macrobond, Bloomberg, Helaba Volkswirtschaft/Research Die Publikation ist mit größter Sorgfalt bearbeitet worden. Sie enthält jedoch lediglich Die europäische Schuldenkrise bestimmt weiter den Euro-Dollar-Kurs. Die Euro-Erholung nach unverbindliche Analysen und Prognosen zu dem EU-Gipfel ist wieder verpufft, die EZB-Zinssenkung belastete eher. Die Risk Reversals – eine den gegenwärtigen und zukünftigen Markt- verhältnissen. Die Angaben beruhen auf Kombinationsstrategie aus Kauf- und Verkaufsoptionen – zeigen weiterhin eine Skepsis der Anle- Quellen, die wir für zuverlässig halten, für ger gegenüber der Gemeinschaftswährung an. Allerdings lässt der Pessimismus nach, was in der deren Richtigkeit, Vollständigkeit oder Aktua- Vergangenheit häufig spürbare Erholungen des Euro-Dollar-Kurses zur Folge hatte. Ähnliches gilt lität wir aber keine Gewähr übernehmen kön- für die spekulativen Positionen an den Terminbörsen. Die fundamentale Bewertung spricht ohne- nen. Sämtliche in dieser Publikation getroffe- nen Angaben dienen der Information. Sie hin gegen einen weiter fallenden Euro. Daher stehen beim Euro-Dollar-Kurs die Chancen auf eine dürfen nicht als Angebot oder Empfehlung für Bodenbildung höher als auf einen Absturz. (Für weitere Kurzanalysen zu Währungen vgl. unsere Anlageentscheidungen verstanden werden. neue Publikationsreihe Devisen kompakt).
  • 2. Wochenausblick Claudia Windt 1.2 Wochen-Quartals-Tangente Tel.: 0 69/91 32-25 00 Eine Woche mit heftigen Kursausschlägen an den Kapitalmärkten liegt hinter den Anlegern. Die Beschlüsse des jüngsten EU-Gipfels in Brüssel sorgten zunächst für eine Erleichterungsrally an den Aktienmärkten, der deutsche Leitindex DAX legte im Wochenvergleich immerhin über 6 % zu. Das weitere Zusammenrücken der Europäischen Union in Richtung einer Haftungsgemein- schaft konnte allerdings die gegenwärtigen Konjunktursorgen nicht dämpfen. Deshalb waren die die Notenbanken am Zuge: Neben der EZB (S. 4) senkte die chinesische Notenbank überraschend zum zweiten Mal innerhalb eines Monats ihren Leitzins. Auch die Bank of England versucht mit einer Ausweitung ihres Anleihekaufprogramms ihren Expansionsgrad weiter zu erhöhen. Dennoch konnten Bundesanleihen ihre zuvor erlittenen Kursverluste teilweise wieder wettmachen, während sich US-Treasuries im Wochenvergleich nahezu unverändert zeigten. In der Berichtswoche müssen die EU-Finanzminister die Gipfelbeschlüsse umsetzen. Als schwie- rig dürften sich die Ausgestaltung der Rekapitalisierung von Banken und die Möglichkeit von Eurogruppe muss Staatsanleihekäufen durch den ESM erweisen. Diese Beschlüsse müssen einstimmig getroffen Beschlüsse umsetzen werden, wobei sich schon Finnland gegen Anleihekäufe ausgesprochen hat. Die Rentenmärkte wie auch der Euro dürften im Wesentlichen von dem Ergebnis der Eurogruppe bestimmt werden. Je mehr den Problemländern dabei entgegen gekommen und damit der Haftungsrahmen für die Ge- berländer erhöht wird, umso eher dürften Bunds unter Druck geraten und der Euro profitieren. Hingegen wird die Entwicklung an den Aktienmärkten mehr von den Konjunkturnachrichten – insbesondere im Nachklang des US-Arbeitsmarktberichts – abhängen. In der kommenden Woche sind zwar Daten aus den USA und dem Euroraum dünn gesät, zugleich stehen aber die maßgebli- chen Indikatoren aus China zur Veröffentlichung an: Neben den Erzeuger- und Konsumentenprei- sen – für die mit einem spürbaren Rückgang gerechnet wird – sind die Einzelhandelsumsätze, die Industrieproduktion und das BIP für Q2 im Fokus. Aktien sollten davon profitieren, dass die Kon- junkturabkühlung ausläuft: Die chinesische Wirtschaft dürfte im zweiten Quartal das Expansions- niveau des Vorquartals in etwa gehalten haben. Zudem signalisieren die Preisdaten weiteren Zins- senkungsspielraum, den die chinesische Notenbank u. E. auch nutzen wird. Dies wird Aktien auch angesichts der günstigen Bewertung weiter befördern. Finanzmarktrückblick und -prognosen Veränderung seit... aktueller 30.12.2011 28.06.2012 Stand* Q3/2012 Q4/2012 Q1/2013 (in %) Index DAX 10,8 6,3 6.536 7.000 7.200 7.300 (in Bp) (in %) 3M Euribor -72 -1 0,64 0,5 0,5 0,7 3M USD Libor -12 0 0,46 0,4 0,4 0,4 10 jähr. Bundesanleihen -45 -13 1,38 1,8 2,1 2,3 10 jähr. Swapsatz -55 -12 1,84 2,3 2,5 2,7 10 jähr. US-Treasuries -28 2 1,60 2,1 2,4 2,7 (jew eils gg. Euro, %) (jew eils gg. Euro) US-Dollar 4,6 0,3 1,24 1,30 1,35 1,40 Japanischer Yen 0,7 -0,4 99 104 110 115 Britisches Pfund 4,7 0,5 0,80 0,85 0,88 0,87 Schweizer Franken 1,3 0,0 1,20 1,20 1,20 1,25 (in %) Brentöl $/B -7,6 9,2 100 95 100 103 Gold $/U 2,6 3,4 1.605 1.600 1.650 1.650 *Schlusskurse vom 05.07.2012 Bei Prognoseänderungen sind die vorherigen Werte in Klammern gesetzt Quellen: Bloomberg, Helaba Volkswirtschaft/Research Helaba Volkswirtschaft/Research · 6. Juli 2012· © Helaba 2
  • 3. Wochenausblick 1.3 Finanzmarktkalender KW 28 mit Prognosen Helaba- Bloom berg Zeit Land Periode Indikator Vorperiode Prognose Consensus Montag, 09.07.2012 06:00 US Chicago Fed Präsident Evans 06:00 US Boston Fed Präsident Rosengren Handels-/Leistungsbilanz, 08:00 DE Mai 14,0 14,0 / k.A. 14,4 / 11,2 Mrd. €, n.s.a. San Francisco Fed Präsident 17:55 US Williams Dienstag, 10.07.2012 12:05 US St. Louis Fed Präsident Bullard Mittw och, 11.07.2012 14:30 US Mai Handelsbilanzsaldo, Mrd. $ -47,0 -48,4 -50,1 20:00 US FOMC Minutes Donnerstag, 12.07.2012 Industrieproduktion 11:00 EZ Mai % m/m, s.a. -0,2 0,0 -0,8 % y/y, s.a. -3,4 k.A. -2,3 Erstanträge auf 14:30 US 07. Jul 380 k.A. 374 Arbeitslosenunterstützung, Tsd San Francisco Fed Präsident 21:40 US Williams Freitag, 13.07.2012 14:30 US Jun PPI Erzeugerpreise, % m/m -0,6 -0,6 -1,0 PPI ohne Energie und 14:30 US Jun 0,2 0,2 0,2 Nahrungsmittel, % m/m Verbrauchervertrauen (UoM); vorl. 15:55 US Jul 74,0 73,5 73,2 Index 19:20 US Atlanta Fed Präsident Lockhart Quellen: Bloomberg, Helaba Volkswirtschaft/Research Helaba Volkswirtschaft/Research · 6. Juli 2012· © Helaba 3
  • 4. Wochenausblick 2 Im Fokus Ulf Krauss 2.1 Renten: Schattenseiten einer Zinssenkung Tel.: 0 69/91 32-4728 Die Notenbanken der Industrieländer stemmen sich gemeinsam mit den Zentralbanken aus den Schwellenländern gegen einen Abschwung der Weltkonjunktur. Während die EZB- Zinssenkung kaum etwas bringen wird, hat die erneute Zinssenkung in China wahrscheinlich deutlich stärkere Effekte. Für den deutschen Rentenmarkt bedeuten die Beschlüsse vermutlich eine tendenziell steilere Zinsstruktur. In Europa setzte die Bank von England ihr Kaufprogramm von Anleihen fort, während die EZB gerade ihr letztes konventionelles Pulver verschießt. Mit der Senkung des Leitzinses auf ein histo- Zinssenkung: risches Tief von 0,75 % sowie der Senkung des EZB-Einlagenzinssatzes auf null Prozent wird der Gut für Schuldner, Anlagenotstand der Investoren wieder ein Stück größer. Eine negative reale Verzinsung zehrt am schlecht für Sparer Vermögen der Kapitalsammelstellen, so u.a. für die Finanzierung von Betriebsrenten. Sollte die Niedrigzinsphase länger andauern, wovon derzeit auszugehen ist, dürften sich viele Berechnungen für die private Altersvorsorge als zu hoch erweisen. Reale Vermögensverluste Korrektur beim 30/10-Spread % Laufzeitendifferenz deutscher Swapsätze, Prozentpunkte 5 4 0.45 0.45 0.40 30/10-Spread Swapsätze 0.40 4 realer 3M-Geldmarktsatz 3 0.35 0.35 3 2 0.30 0.30 2 1 0.25 0.25 1 0.20 0.20 0 0 0.15 0.15 -1 -1 reale Rendite 5-jähriger Bundesanleihen 0.10 0.10 -2 -2 0.05 0.05 99 00 01 02 03 04 05 06 07 08 09 10 11 12 2010 2011 2012 Quellen: Datastream, Helaba Volkswirtschaft/Research Quellen: Datastream, Helaba Volkswirtschaft/Research An den Finanzmärkten hat die Zinssenkung eher negativ zu Buche geschlagen. Der Rentenmarkt profitierte vielmehr von den jüngsten Kursrückgängen bei Aktien. Die Risikoaufschläge für Staats- Stößt Politik des billigen anleihen der Krisenländer reagierten kaum. So gesehen hatte die Zinssenkung einen weiteren Geldes an Grenzen? Renommeeverlust für die EZB zur Folge. Im Falle einer erneuten Zuspitzung der Krise kann sich dies doppelt negativ bemerkbar machen: der Zinssenkungsspielraum ist nur noch gering und Skep- sis herrscht bezüglich der Durchschlagskraft der Maßnahmen. Die Dreijahrestender gelten bei vielen Anlegern ohnehin als Rohrkrepierer. Vom Ansehen, das die Bundesbank hinsichtlich der Inflationsbekämpfung einmal genossen hat, entfernt sich die EZB ohnehin immer weiter. Zwar weist EZB-Präsident Draghi auf sinkende kurz- und mittelfristige Inflationserwartungen hin – dank sei dem Ölpreisrückgang. Die langfristigen Inflationserwartungen der Menschen dürften mittlerweile jedoch deutlich höher sein. In Deutsch- land macht sich dies u. a. in einer steigenden Nachfrage nach Immobilien bemerkbar. In diesem Zusammenhang passt auch die Warnung der Bank für Internationalen Zahlungsausgleich, die Grenzen der Geldpolitik zu beachten. Infolge der enormen Liquiditätsmaßnahmen der Notenban- ken drohen neue Preisblasen. Helaba Volkswirtschaft/Research · 6. Juli 2012· © Helaba 4
  • 5. Wochenausblick Patrick Franke 2.1 USA: Barack Obama – sein letzter Fall? Tel.: 0 69/91 32-4738 Zum Jahreswechsel droht in den USA eine massive Straffung der Haushaltspolitik – das so genannte „fiscal cliff“. Greift die Politik nicht ein, so werden im Umfang von bis zu 3 % des US-BIP automatisch Ausgaben gekürzt und Steuern erhöht. Damit droht ein Absturz in die Rezession. Wie zwei Kämpfende am Abgrund ringen Präsident und oppositionelle Republi- kaner im Vorfeld der Wahlen im November um die richtige Finanzpolitik. In der Kurzgeschichte „Sein letzter Fall“ („The Final Problem“) von 1893 ließ Arthur Conan Doy- le seinen Helden Sherlock Holmes nach einem Ringkampf am Rande des Abgrunds gemeinsam Politischer Streit birgt mit seinem Widersacher Prof. Moriarty in die Reichenbachfälle stürzen. Ein ähnlicher Absturz substanzielle Risiken könnte der US-Wirtschaft 2013 drohen. Demokraten und Republikaner stehen sich in unbarmher- ziger Abneigung gegenüber und sehen keinen Spielraum für Kompromisse. Während die Republi- kaner den Haushalt rein über die Ausgabenseite – und insbesondere über Einschnitte in den sozia- len Sicherungssystemen – konsolidieren wollen, setzt Barack Obama, wenn nicht auf Klassen- kampf, dann doch auf einen klaren Schwerpunkt bei Steuererhöhungen für die Reichen. Aus heuti- ger Sicht ist angesichts des tiefen Grabens zwischen den beiden Seiten offen, wie ein Kompromiss genau aussehen könnte. Schlimmer noch: Der politische Fahrplan erschwert eine rechtzeitige Lö- sung des Problems. Vor den Wahlen hat keine Seite wirklich einen Anreiz nachzugeben. Nach den Wahlen haben möglicherweise weder Präsident Obama noch der Kongress ein Mandat für einen großen Wurf. Da ihre Amtszeit im Januar endet, wären sie ab November „lame ducks“. Der neue Kongress und/oder ein neuer Präsident würden aber zu spät kommen, um den Sturz vom „fiscal cliff“ noch verhindern zu können. Dieses drohende Desaster hat schon jetzt negative Auswirkun- gen, denn die resultierende Unsicherheit über Fiskalpolitik und Konjunktur dürfte bereits heute den Konsum und insbesondere die Investitionen negativ beeinflussen. Fiskalpolitik: Ringen am Abgrund USA: In der „Spitzengruppe“ der Schuldenmacher Potenzieller Effekt auf den Haushaltssaldo des Staates 2013, Mrd. $ Haushaltsdefizit 2013, OECD-Prognose, % am BIP 12 12 Automatische Ausgabenkürzungen 10 10 Normalisierung Rentenbeiträge 8 8 Ende "Bush-Steuersenkung" und AMT- Indexierung 6 6 Andere Steuern 4 4 Insgesamt 3 % am BIP 2 2 Wahrscheinlichstes Szenario 1,5 % am BIP 0 0 0 100 200 300 400 500 600 700 JAP IRL UK USA GR PT E F CA D IT Quellen: CBO, Helaba Volkswirtschaft/Research Quellen: OECD, Helaba Volkswirtschaft/Research Aber für Barack Obama bieten Analogien zu Sherlock Holmes auch Anlass zur Hoffnung. 1903 konnte sich Conan Doyle den Forderungen nach einer Rückkehr seines Detektivs nicht mehr ent- Totgesagte leben ziehen und er erweckte Sherlock Holmes retroaktiv wieder zum Leben. Da die US-Wahlen bereits länger? am 6. November stattfinden, könnte es sein, dass die Amerikaner Obama für vier weitere Jahre ins Weiße Haus wählen, ohne zu wissen, wie der Kampf um das „fiscal cliff“ zur Jahreswende letzt- lich ausgeht. Dann wäre dies zwar nicht Obamas „letzter Fall“ als Präsident gewesen. Der Aus- gang des Streits würde aber erheblichen Einfluss auf seine zweite Amtszeit haben – entweder weil sie (wie die erste) mit einer Rezession beginnen würde, oder weil fiskalpolitische Weichen gestellt würden, die den Handlungsspielraum der Regierung in den kommenden Jahren massiv einschrän- ken könnten. Auch besteht das Risiko, dass die Märkte die grundsätzliche Fähigkeit der US- Führung zur Konsolidierung ohne äußeren (Zins-)Druck in Frage stellen. Helaba Volkswirtschaft/Research · 6. Juli 2012· © Helaba 5
  • 6. Wochenausblick 3 Charttechnik Bund-Future: Wird das 50 %-Retracement gebrochen? Widerstände: 143,59 144,02 144,17 DMI Bund-Future (daily) Unterstützungen: 142,87 142,47 142,14 Der Bund-Future konnte zuletzt einen kurzfristigen Auf- wärtstrend in Form eines Trendkanals etablieren. In der Folge haben auch die Trendfolger wie der DMI Kaufsignale generiert. Aktuell notiert der Bund im Bereich des für den weiteren Verlauf sehr wichtigen 50 %-Retracements. Ent- sprechend wird sich zeigen müssen, ob der Bund über aus- reichend Kraft verfügt, um dieses zu überwinden, oder aber die laufende Impulsbewegung zunächst unterbrochen wird. Die insgesamt zunehmende Bewegungsdynamik spricht für eine höhere Wahrscheinlichkeit zu Gunsten des Ausbruchs. Quellen: Reuters, Helaba Volkswirtschaft/Research Christian Schmidt (Tel.: 069/9132-2388) EUR-USD: Chartbild trübt sich deutlich ein Widerstände: 1,2433 1,2461 1,2516 DMI EUR-USD (wekly) Unterstützungen: 1,2322 1,2272 1,2231 In den vergangenen vier Tagen musste der Euro herbe Kursverluste hinnehmen. Zunächst wurde eine Aufwärtsli- nie im Bereich von 1,2433 unterschritten. Zudem wurde auch die untere Range-Begrenzung bei 1.2403 durchbro- chen, was die Abwärtsimpulsbewegung nochmals be- schleunigte und beim DMI ein Verkaufssignal auslöste. Entsprechend gilt es den Blick nach unten zu richten. Der erste, nachhaltige Support lässt sich bei 1,2322 definieren. Weitere Haltemarken finden sich bei 1.2272 und 1.2231. Widerstand geht von der alten Ausbruchsmarke aus. Quellen: Reuters, Helaba Volkswirtschaft/Research Christian Schmidt (Tel.: 069/9132-2388) DAX: Ist der Aufwärtstrend zu Ende? Widerstände: 6.560 6.589 6.648 DMI DAX (daily) Unterstützungen: 6.433 6.404 6.348 Erste Warnhinweise, dass der Aufwärtstrend des DAX zu Ende gehen könnte, lieferte das sogenannte „bearish harami cross“ vom Mittwoch. Auf dieses folgte eine weitere negati- ve Kerze mit einem sehr ausgeprägten Docht, wodurch die Wahrscheinlichkeit für eine obere Wendeformation groß geworden ist. Entsprechend sollte es kurzfristig zu einer Korrekturbewegung kommen, deren Potenzial im Bereich von 6.404/6.348 Punkten zu definieren ist. Spätestens dann wird sich zeigen, ob es sich lediglich um eine Konsolidie- rung oder um eine neue Trendbewegung handelt. Quellen: Reuters, Helaba Volkswirtschaft/Research Christian Schmidt (Tel.: 069/9132-2388) Die Ausführungen auf dieser Seite basieren ausschließlich auf einer charttechnischen Analyse. Unsere fundamentalen Analysen gehen in diese Betrachtung nicht ein. Helaba Volkswirtschaft/Research · 6. Juli 2012· © Helaba 6
  • 7. Wochenausblick 4 Prognosetabelle Bruttoinlandsprodukt Verbraucherpreise Veränderung gg. reale Veränderung gg. Vorjahr in % Vorjahr in % 2010 2011 2012p 2013p 2010 2011 2012p 2013p Euroland 1,9 1,5 0,2 1,3 1,6 2,7 2,4 2,1 Frankreich 1,6 1,7 0,7 1,5 1,7 2,3 2,4 2,1 Italien 1,8 0,5 -1,1 0,7 1,6 2,9 3,0 2,2 Spanien -0,1 0,7 -0,8 0,5 2,0 3,1 2,0 2,2 Griechenland -3,5 -6,9 -5,0 0,0 4,7 3,1 0,5 0,5 Irland -0,4 0,7 0,5 1,5 -1,6 1,2 1,8 1,9 Portugal 1,4 -1,6 -3,5 -1,0 1,4 3,6 2,5 1,5 Deutschland* 3,6 3,1 1,2 1,7 1,1 2,3 2,0 2,0 Großbritannien 1,8 0,8 0,4 1,5 3,3 4,5 2,6 2,3 Schw eiz 2,7 2,1 1,2 1,2 0,7 0,2 -0,6 0,8 Schw eden 6,2 3,9 1,0 1,3 1,2 3,0 1,5 1,8 Polen 3,9 4,3 2,7 3,0 2,7 4,2 4,0 3,3 Ungarn 1,3 1,7 -0,5 1,0 4,9 3,9 5,7 4,0 Tschechien 2,7 1,7 0,5 1,7 1,5 1,9 3,4 2,5 Russland 4,3 4,3 3,5 4,0 6,9 8,4 5,0 6,0 USA 3,0 1,7 2,2 2,0 1,6 3,1 1,6 1,7 Japan 4,4 -0,7 2,3 1,0 -0,7 -0,3 0,5 -0,2 Asien ohne Japan 8,4 6,5 6,0 6,5 5,1 6,0 5,0 5,0 China 10,4 9,2 8,4 8,8 3,3 5,3 4,0 4,4 Indien 9,6 7,0 6,5 7,0 12,0 8,9 7,5 7,5 Lateinamerika 6,0 4,3 3,0 4,0 5,9 6,5 6,5 6,0 Brasilien 7,5 2,7 2,3 3,8 5,0 6,6 5,8 5,5 Welt 4,9 3,4 3,2 3,6 2,9 3,9 3,1 3,0 s = Schätzung, p = Prognose; *Deutschland: arbeitstäglich bereinigt; Quellen: EIU, EcoWin, Datastream, Helaba Volkswirtschaft/Research  Helaba Volkswirtschaft/Research · 6. Juli 2012· © Helaba 7