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Ernährungsmedizin                                                                                                                                                         1



Hypokalorische Ernährung mit
Einsatz eines Proteinkonzentrats
(SEP®)
Konstanz der Körpermagermasse von der 2. bis zur 12.
Woche bei fortlaufendem Abbau von Körperfett
Prof. Dr. E. Holm1; Dr. B. Herberger2; Dr. M. Koch3; Dr. K. Schwenke4
1 2.Medizinische Klink, Universitätsklinik Mannheim
2 Musenhof Klinik Deidesheim
3 LVIM Bad Dürkheim
4 Chirurgische Klinik, Universitätsmedizin Mannheim                                                         Unter dem Einfluss einer hypokalorischen
                                                                                                            E rn ä h ru n g mi t vi el P ro tei n u n d we nig
    Schlüsselwörter                                     Keywords                                            Kohlenhydraten wird mehr Körperfett und
    Hypokalorische Ernährung, Proteinkonzen-            Hypokaloric nutrition, protein concentrate,         we n i g e r M a g e rm a s s e a b g e b a u t a l s b e i
    trat, Körperzusammensetzung                         body composition                                    „konventioneller“ Reduktionskost (3, 5,
                                                                                                            12–14, 17, 20, 25). Freie verzweigtkettige
    Zusammenfassung                                     Summary                                             Aminosäuren sollen in der gleichen Rich-
    41 Probanden mit Übergewicht oder Adiposi-          41 obese and overweight subjects partici-           tung wirksam sein (9, 14). Zur zeitlichen
    tas beteiligten sich an einer 6– bis 12-wöchi-      pated in a 6 to 12 weeks study on the tem-          Dynamik der Reaktionen von Körperfett
    gen Studie zur zeitlichen Dynamik der Ver-          poral dynamics of changes in body fat mass          und Magermasse auf ein proteinreiches hy-
    änderungen des Körperfetts und der Körper-          and fat-free mass occurring with a hypo-            pokalorisches Ernährungsregime gibt es
    magermasse bei hypokalorischer proteinrei-          caloric protein-enriched nutrition regimen.         noch keine Mitteilungen. In unserer Studie
    cher Ernährung. Sie erhielten ein Mischkost-        Subjects received a breakfast of a mixed mac-       wurden diese Reaktionen beim Einsatz ei-
    Frühstück (500 kcal) und zwei Mal täglich ein       ronutrient composition (500 kcal) and twice         nes Protein-Aminosäuren-Gemisches im-
    Konzentrat hydrolysierter Molkenproteiniso-         daily a concentrate of hydrolyzed whey pro-         pedanzanalytisch verfolgt.
    late mit hohem Gehalt an freien verzweigtket-       tein isolates containing high amounts of free
    tigen Aminosäuren (SEP Proteinkonzentrat,           branched-chain amino acids. Energy con-
    Musenhof Kliniken, Deidesheim). Die pro             sumption amounted to 930 kcal per day with
    Tag zugeführte Energie betrug 930 kcal. Daran       43% as protein, 40% as carbohydrates, and
                                                                                                            Probanden und Methodik
    waren Proteine mit 43%, Kohlenhydrate mit           17% as fat. Bioelectrical impedance analyses        An der Studie, deren Fragestellung keine
    40% und Fette mit 17% beteiligt. In Abständen       were performed every 7 to 14 days. Total body       Kontrollgruppe erforderte, beteiligten sich
    von 7–14 Tagen erfolgten bioelektrische             water was obtained as proposed by Kotler et         41 Probanden mit Adipositas oder einem
    Impedanzanalysen. Das Ganzkörperwasser              al. At week 12, median losses in body weight        geringerem Übergewicht. Es handelte sich
    wurden nach Kotler et al. berechnet. Die Verluste   and bodyfatwere 7.3 and 5.0 kg, respectively.       um 5 Männer und 36 Frauen im Alter von
    an Körpergewicht und Körperfett erreichten bis      Fat-free mass had decreased by 1.1 kg after         25 bis 65 Jahren mit einem mittleren BMI
    zur 12. Woche 7,3 bzw. 5,0 kg (Mediane). Die        24 days and then remained constant. This            von 33,8+/-5,1 (s). Alle Studienteilnehmer
    Mager-masse nahm bis zum Tag 24 um 1,1 kg           maintenance of lean mass was most likely due        waren von ihren Hausärzten als frei von or-
    ab      und     blieb     dann     unverändert.     to (1) the composition of the protein concen-       ganischen Krankheiten eingestuft worden.
    Wahrscheinliche Erklärungen für diese               trate administered, (2) the effects of exogen-      Ausschlusskriterien waren Diabetes melli-
    Konstanz der Magermasse sind 1. die                 ous, protein-bound, and free amino acids on         tus und andere endokrine Störungen bzw.
    Zusammensetzung des zugeführten Proteins,           protein kinetics and (3) to protein sparing as      Behandlungen, ferner Leberzirrhose, Nie-
    2. Einflüsse der exogenen, proteingebundenen        the result of the provision of gluconeogenic        reninsuffizienz und Schwangerschaft. Die
    und freien Aminosäuren auf die Proteinkinetik       precursors.                                         Probanden unterzogen sich zum Zweck ei-
    und 3. eine Einsparung von Protein durch                                                                ner Gewichtsreduktion für die Dauer von
    Bereitstellung von Vorläufersubstanzen der                                                              24 bis 86 oder 114 Tagen (maximal also 16
    Glukoneogenese.                                                                                         Wochen) einem niedrig-energetischen (1,
                                                                                                            16), proteinreichen Ernährungspro -
                                                                                                            gramm. Dieses bestand aus einem Misch-
    Korrespondenzadresse                                Hypocaloric nutrition using a protein concentrate
                                                                                                            kost-Frühstück (500 kcal) und dem zwei -
    Prof. Dr. Eggert Holm                               – maintenance of fat-free body mass from the
    Bergstrasse 161                                     second to the twelfth week parallel to a continu-   mal täglich eingenommenen „SEP-Protein-
    69121 Heidelberg                                    ous decrease in body fat                            konzentrat“, einem Proteinkonzentrat
    Tel.: 0 62 21 /40 02 47                             Med Welt 2010; 61:
    E-Mail: eggert.holm@urz.uni-heidelberg.de                                                               der Musenhof Klinik . Das Konzentrat
                                                                                                            enthielt



    Med Welt 4/2010                                                                                                                              © Schattauer 2010
2     E. Holm et al.: Hypokalorische Ernährung mit Einsatz eines Proteinkonzentrats




                                                                                      hydrolysierte Molkenproteinisolate
                                                                                      und charakteristisch hohe Anteile an
                                                                                      verzweigtkettigen Aminosäuren in
                                                                                      speziellen Mengenverhältnissen mit
                                                                                      Betonung des Leuzins. Die pro Tag
                                                                                      insgesamt zugeführte Energie betrug 930
                                                                                      Kilokalorien. Daran waren Proteine mit
                                                                                      43%, Kohlenhydrate mit 40% und Fette
                                                                                      mit 17% beteiligt. Das Proteinkonzentrat
                                                                                      enthielt    des     weiteren      Mineralien,
                                                                                      Spurenelemente und Vitamine          gemäß
                                                                                      allgemeinen        Anforderungen.        Die
                                                                                      Teilnehmer erhielten ausführliche Infor -
                                                                                      mationen über das Ernährungsprogramm
                                                                                      und erklärten hierzu ihr Einverständnis.
                                                                                      Die Probanden wurden vor Beginn der
                                                                                      Studie un d da nn i n Zeitabst änden v on
         a)                                                                           7–14 Tagen untersucht. Der Ermittlung des
                                                                                      K ö rp e rg e wic h ts mi t ei ne m m a xi mal e n
                                                                                      Fehler von 0, 1 kg diente eine geeichte Wage.
                                                                                      Di e K ö rp e rk o m p a rt i m e n t e w u rd e n m i t
                                                                                      dem tetrapolaren Impedanzplethysmogra-
                                                                                      phen Model BIA 10 1 der Firma RJL/Akern
                                                                                      SrL, Pontassieve, Italien, bestimmt, wobei
                                                                                      die Stromstärke 800 µA und die Sinusfre-
                                                                                      quenz 50 kHz zur Anwendung kamen. Die
                                                                                      Untersuchungen erfolgten bei Nüchtern -
                                                                                      heit gegen 8.00 Uhr morgens ohne voraus-
                                                                                      gehende körperliche Belastung. Gemessen
                                                                                      wurde in einem konstant klimatisierten
                                                                                      Raum nach 15 Minuten Rückenlage an der
                                                                                      rechten Körperseite. Wir benutzten zwei
                                                                                      Elektrodenpaare (Kendall Q -Trace Gold
                                                                                      5500) der Firma Tyco Healthcare, USA. Die
                                                                                      Elektrodenpaare wurden an der dorsalen
                                                                                      Seite der Hand bzw. des Fußes angebracht,
                                                                                      die beiden äußeren Elektroden zur App -
         c)                                                                           likation des Wechselstroms und die beiden
                                                                                      inneren zur Messung der Impedanz. Dabei
                                                                                      separierte der Plethysmograph aus dem
                                                                                      Impedanzwert Z die Resistanz R und die
                                                                                      Reaktanz Xc. Die Variationskoeffizienten
                                                                                      von R und Xc betrugen 11% bzw. 2,7%.
                                                                                          Z u r E rm i t t l u n g d e r K o m p a rt i m e n t e
                                                                                      Ganzkörper-Wasser, fettfreie Masse (Ma-



                                                                                      Abb. 1 Aus Parallelvergleichen berechnete Ab-
                                                                                      weichungen des Körpergewichts (a), des Körper-
                                                                                      fetts (b) und der Magermasse (c) von den jeweili-
                                                                                      gen Ausgangswerten. An den Studientagen 14,
                                                                                      24,44 und 86 wurden – als nur partiell verbundene
                                                                                      Stichproben – 34 bzw. 41 bzw. 29 bzw. 15 Pro-
         e)                                                                           banden untersucht. Boxplotdiagramme mit Me-
                                                                                      dianen, oberen und unteren Quartilen sowie Ex-
                                                                                      tremwerten. Angaben der Signifkanzen im Text.




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E. Holm et al.: Hypokalorische Ernährung mit Einsatz eines Proteinkonzentrats   3



germasse) und Fettmasse bedienten wir
uns einer Software der Fa. Akern SrL, Pon-
tassieve, Italien. Das Ganzkörperwasser
wurde aus den von Kotler u.a. publizierten
exponentiellen Gleichungen erhalten (11)
und die fettfreie Masse als Ganzkörperwas-
ser/0,73 berechnet. Die Fettmasse war dann
der Differenzbetrag Körpergewicht minus
fettfreie Masse.
    Die Ergebnisse werden in Boxplot-Dia-
grammen mit den Medianen, oberen und
unteren Quartilen sowie den Extremwer ten
dargestellt. Teilweise werden zusätzlich
Prozentwerte angegeben. Der Bestimmung
von Irrtumswahrscheinlichkeiten für Ab -
weichungen von den Ausgangsdaten diente
der T-Test für Paardifferenzen.



Ergebnisse
Abb.1 stellt für die Tage 14, 24, 44 und 86
die aus Paarvergleichen berechneten Ab-
weichungen des Körpergewichts, des Kör-
perfetts und der Körpermagermasse von
den Ausgangswerten dar. Die vier Zeit -
punkte wurden so gewählt, dass sie jeweils
die Erfassung einer relativ großen Zahl von
Studienteilnehmern ermöglichten. Dabei
erfolgten die betreffenden Messungen ent-
weder genau zum angegebenen Zieldatum
oder bis zu vier Tagen vorher. Für die vier
Zeitpunkte resultierten unterschiedlich
große Kollektive, sodass die vier Gruppen
von Daten aus Stichproben stammten, die
nur partiell korreliert waren. Um für die
Zeit bis zum Tag 86 auch Ergebnisse aus ei-
ner korrelierten Stichprobe vorstellen zu
können, sind in  Abb. 2 die entsprechen-
den Werte von 12 Probanden wiederge -
geben. Die aus den  Abbildungen 1 und 2
ersichtlichen Befunde stimmen im Wesent-
lichen miteinander überein. Die Irrtums -
wahrscheinlichkeiten für Abweichungen



Abb. 2 Aus Parallelvergleichen berechnete Ab-
weichungen des Körpergewichts (a), des Körper-
fetts (b) und der Magermasse (c) von den jeweili-
gen Ausgangswerten. An den Studientagen 14,
24,44 und 86 wurden – als verbundene Stichpro-
ben – jeweils dieselben Probanden untersucht (n
= 12). Boxplotdiagramme mit Medianen, oberen
und unteren Quartilen sowie Extremwerten. An-
gaben der Signifkanzen im Text.



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4 E. Holm et al.: Hypokalorische Ernährung mit Einsatz eines Proteinkonzentrats


                                                                                                                dabei kohlenhydrat- sowie fettreduzierten
                                                                                                                Ernährung erhalten worden sind. Vielmehr
                                                                                                                soll vor allem der Befund hervorgehoben
                                                                                                                werden, dass die Körpermagermasse der
                                                                                                                Probanden zwar initial leicht abgenommen
                                                                                                                hat, von der 2. bis zur 12. Woche aber trotz
                                                                                                                des fortdauernden Energiedefizits konstant
                                                                                                                blieb.
                                                                                                                Ein gleicher oder ähnlicher Befund ist
                                                                                                                unseres Wissens bislang noch nicht
                                                                                                                beschrieben worden.


                                                                                                                Proteinzufuhr und
                                                                                                                Körpermagermasse

                                                                                                                Für hypokalorische Ernährungen (800 bis
                                                                                                                1500 kcal/Tag) standen im Hinblick auf die
                                                                                                                zu wählenden Anteile der Hauptnährstoffe
                                                                                                                vorübergehend Vorteile der Kohlenhydrate
                                                                                                                gegenüber den Fetten, danach aber Vorteile
                                                                                                                der Proteine gegenüber den Kohlenhydra-
                                                                                                                ten im Vordergrund der Diskussion
                                                                                                                (12–14, 20). Dass ein hoher Proteinanteil
                                                                                                                (1,0 bis 1,5 g/Tag und mehr) – beispielswei-
                                                                                                                se durch rasche Sättigung (1, 26) und ge-
    Abb.3         ProzentualeAnteilederVerlusteanKörpergewicht,diedurchAbnahmevonKörperfett(aus -
                                                                                                                steigerte Thermogenese (14) – einem ange-
    gefüllte Kreise) und von Körpermagermasse (Dreiecke) zustande kamen. An den angegebenen Studien-
    tagen wurden – als nur partiell verbundene Stichproben – jeweils 9 bis 23 Probanden untersucht.             strebten Gewichtsverlust zugute kommt,
                                                                                                                wird nur von wenigen Autoren angenom -
                                                                                                                men (26) und von anderen nicht bestätigt
                                                                                                                (3, 5, 12, 13, 17, 20, 22, 25). Gesichert ist
    des Körpergewichts, des Körperfetts und
                                                     fetts zustande. Dementsprechend war die                    aber, dass der Organismus unter dem Ein-
    der Magermasse von den Ausgangsbefun-
    den lagen in Abb. 1 jeweils bei p<0,001         Abnahme der Magermasse an diesen                           fluss von relativ viel Protein Magermasse
    und in Abb. 2 bei p <0,01–0,001, wenn           Tagen zu 36% bzw. 28% bzw. 24% bzw.                        einspart (3, 5, 13, 14, 20). Dies ergab sich
    man von der nicht-signifikanten Abwei -          23% für den Gewichtsverlust verantwort -                   besonders aus einer Metaanalyse von 87 Er-
    chung der Magermasse am Tag 44 inAbb.2          lich. 23 Probanden, deren Verläufe bis zum                 nährungsstudien, in denen die Probanden
    absieht.                                         Tag 114, also über einen Zeitraum von                      bei vierwöchiger und längerer Anwendung
       Die Verluste an Körpergewicht und Kör-        m e h r a l s 1 6 W o c h e n v e rf o l g t w u rd e n    von Reduktionsdiäten umso weniger Kör-
    perfett pro ZeiteinheitAbb. 1 und 2) wa-        (Abb. 3), zeigten eindeutig eine Fortset-                  permagermasse verloren, je mehr Protein
    ren nach ihren Medianwerten bis zum Tag
    14 am ausgeprägtesten. Sie setzten sich          zung dieser Aufwärts- bzw. Abwärtstrends,                  ihnen angeboten wurde (12).
    dann mäßig verlangsamt und parallel zuei-        indem der Gewichtsverlust immer mehr                           Für die bessere Erhaltung des Körper-
    nander fort und zeigten bis zum Tag 86           durch Fettabbau und immer weniger durch                    proteins durch eiweißreiche Kostformen
    mindestens eine Verdoppelung (Abb. 1),          die nur initial eingetretene, geringe Ver-                 hat man mehrere Faktoren verantwortlich
    nämlich von –3,5 auf –7,3 kg (Körper -           minderung der Magermasse zu erklären                       gemacht. Zum Ersten geht es einfach nur
    gewicht) bzw. von –2,1 auf –5,0 kg (Kör-         war.                                                       um die Verfügbarkeit von Aminosäuren für
    perfett). Die Körpermagermasse nahm bis
                                                                                                                die Proteinsynthese. Dabei wird die Pro-
    zum Tag 14 oder 24 ebenfalls ab, aber weni-
    ger deutlich als das Körperfett, nämlich um      Diskussion                                                 teinsynthese umso ef fiziente r und die
    1,0 bzw. 1,1 kg. Von da an blieb jedoch die                                                                 Stickstoffbilanz umso besser, je mehr sich
    Magermasse bis zum Tag 86 nahezu unver-          In dieser Studie geht es nicht primär da -                 das Aminosäurenmuster des angebotenen
    ändert.                                          ru m , d i e V e rä n d e ru n g e n d e s K ö r p e r -   Proteins dem der Muskulatur annähert (8).
    Der Gewichtsverlust kam bis zu den Tagen         gewichts und der Körperkompartimente                           Hy d ro l y s i e rt e M o l k e n p ro t e i n i s o l a t e
    14,24,44 und 86 zu 64% bzw. 72% bzw. 76%
                                                     unter dem gewählten Ernährungsregime                       si n d i n di es e r Be zie h u ng , d. h. m it i h re r
    bzw. 77% durch Abnahme des Körper -
                                                     mit Ergebnissen zu vergleichen, die mit an-                „biologischen Wertigkeit“ hoch einzustu -
                                                     deren Formen einer proteinreichen und                      fen (23). Ein zweiter Aspekt ist der stimula-
                                                                                                                torische Einfluss freier Aminosäuren auf




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E. Holm et al.: Hypokalorische Ernährung mit Einsatz eines Proteinkonzentrats                5


die muskuläre Proteinbildung (10, 19, 21,      Verzögerung erreicht, nämlich nach 2 bis 3       der Energie in Form von Protein) und einer
23), nicht nur bei intravenöser, sondern       1/2 Wochen. Das Angebot von viel Protein         proteinärmeren (20% der Energie) nach 21
auch bei oraler Zufuhr (10, 19), ferner        und verzweigtkettiger Aminosäuren konn-          Tagen jeweils ein Verlust an Körperfett ge-
nicht nur im Rahmen eines Krafttrainings       te diese Verzögerung der maximalen meta-         messen.     Der    initiale  Verlust     an
(10), sondern auch unabhängig davon (6,        bolischen Sparstellung nicht verhindern.         Magermasse fiel mit der proteinreichen
19). Zusätzlich zur Proteinsynthese wird       Spätestens vom Tag 24 an bestand jedoch          Kost ähnlich aus wie bei unserer
durch exogenes Eiweiß der Proteinabbau         zwischen dem Abbau und Aufbau von Ma-            Untersuchung, war aber signifikant
beeinflusst, nämlich gehemmt (10, 20).         germasse offensichtlich ein Gleichgewicht.       geringer als unter dem proteinärme ren
Diese Hemmung fällt aber weniger ins           Dafür dürfte ein zusätzlicher, wenn auch         Regime (20). Layman et al. beschrieben,
Gewicht      als    die     Zunahme      der   nur geringer antikataboler Effekt der Ke -       dass eine hypokalorische Diät mit 125 g
Proteinsynthese (21, 23). Es gibt drittens     tonkörper mitursächlich gewesen sein.            Protein/Tag im Vergleich zu einer mit 68 g
einen indirekten Effekt des Nahrungsproteins       Da das Ernährungsregime zirka 90 g           Protein/Tag im Mittel schon nach zwei und
auf den Muskelstoffwechsel. Dieser wird        Kohlenhydrate pro Tag vorsah und mit             signifikant nach vier Wochen einen
bei     gleichzeitigem       Glukosemangel     dem Proteinkonzentrat in 0,3%iger Milch          höheren      Quotienten     „Verlust     an
wirksam und besteht darin, dass die der        nur 24% der Energie in Form von Kohlen-          Fettmasse/Verlust an Magermasse“ zu
Glukoneogenese dienenden Aminosäuren           hydraten zugeführt wurden, trat bei herab-       Folge hatte (13).
bereitgestellt werden und folglich nicht       gesetzten Insulinkonzentrationen (3, 17,
aus dem Abbau körpereigener, vor allem         20, 22) und gesteigerter Lipolyse überein-       Freie verzweigtkettige Aminosäu-
muskulärer Proteine bezogen werden             stimmend mit der Literatur (12) ein erheb-       ren (VAS) und Körpermagermasse
müssen (14).                                   licher Verlust an Fettmasse ein. Bezüglich
   Von allen hier aufgeführten Mechanis -      der Ketonkörperspiegel in dieser Situation       In das Konzept - viel Protein, wenig Kohlen-
men der Einsparung von Körperprotein           kann auf eine Studie von Piatti et al. verwie-   hydrate“ passt die zusätzliche Bereitstel -
durch proteinreiche Ernährung ist zu er -      sen werden (20). Die Autoren wandten zwei        lung von Valin, Leuzin und Isoleuzin. Diese
warten, dass sie ohne Verzögerung wirksam      Reduktionsdiäten (800 kcal/Tag) mit zirka        verzweigtkettigen Aminosäuren unter-
werden. Demnach muss die „Latenzzeit“,         70 g bzw. rund 120 g Kohlenhydraten/Tag          stützen nämlich die Zielsetzung, den
die bis zum Gleichgewicht zwischen dem         an und stellten nach drei Wochen jeweils ei-     Abbau von Körpermagermasse, also be-
Auf- und Abbau des Körperproteins, also        ne mäßige, aber signifikante Ketose fest,        sonders von Muskulatur, möglichst g e -
bis zur Konstanterhaltung der Körper -         nämlich eine Verdoppelung der Konzentra-         ring zu halten oder gar zu vermeiden (9,
magermasse vergeht, durch andere meta-         tion von beta-Hydroxybutyrat im Vollblut         14). Die VAS werden nach ihrer Aufnahme
bolische Prozesse erklärt bzw. miterklärt      (20).                                            ins Blut von der Leber nur wenig
werden.                                            Bei unseren Patienten dürfte beta-Hy-        einbehalten und stehen deshalb der
                                               droxybutyrat infolge der Kohlenhydratein-        Muskulatur weitgehend proportional zum
                                               schränkung ähnliche Werte erreicht haben.        oralen Angebot zur Verfügung.
Kohlenhydratzufuhr, Körperfett                 Eine Verdoppelung der Ketonkörperspiegel            Die Rolle der VAS im muskulären Pro-
und Ketose, Dynamik des                        wirkt sich bereits auf den Aminosäuren -         teinstoffwechsel hat mindestens drei
Proteinstoffwechsels                           und Proteinstoffwechsel aus, was beispiels-      wesentliche Aspekte. Erstens sind die VAS
                                               weise an der Plasmakonzentration des Ala-        Eiweißbausteine und machen etwa 20% des
Bei totalem Nahrungsentzug spielen sich        nins erkennbar ist (18). Dabei kommen an-        Muskelproteins aus (2). Zweitens wird
die stickstoffsparenden Mechanismen im         tikatabole Effekte zunächst dadurch zu -         durch die VAS, vorzugsweise durch Leuzin,
Laufe der ersten 3–4 Wochen nach und           stande, dass die Ketonkörper glukoneoge-         die muskuläre Proteinsynthese angeregt (6,
nach ein. Diese Zeit wird wegen der Stärke     netisch gelieferte Glukose als Energieliefe-     7, 9, 10, 14) und der Proteinabbau verrin -
der katabolen Stimuli benötigt. Am besten      ranten partiell ersetzen. Des weiteren wir-      gert (10, 15). Leuzin setzt das „anabole
erkennbar ist die allmähliche„Adaptation“      ken die Ketonkörper durch eine Hemmung           Signal“     durch      Einflussnahme       auf
des Stickstoffhaushalts bis zur vierten Wo-    der Oxidation von Glukose stickstoffspa -        Initiator- und Hemmsubstanzen der sog.
che an der Abnahme der täglichen renalen       rend (24). Hinzu kommt schließlich noch          Translation, d.h. der Eiweißherstellung
Stickstoffausscheidung von zirka 13 g auf      ein direkter inhibitorischer Einfluss der Ke-    nach Maßgabe vorher kopierter genetischer
3–5 g (4). Die Verringerung des Proteinab-     tonkörper auf den Proteinabbau (24).             Informationen (6, 9, 14). Einer der heute
baus soll durch die Ketonkörper begünstigt         Ein nahezu völliges Konstanthalten der       bekannten,      von      Leuzin   aktivierten
werden (4, 24). Deren Blutspiegel steigen      Körpermagermasse ließ sich zwar erst ab          Signalwege wird nach dem Protein mTOR
bis zur fünften Woche des Hungerstoff -        dem 14. oder 24. Tag erreichen. Dennoch ist      benannt (6, 9, 14). Die Wirkung von
wechsels von ungefähr 0,2 auf 6,0 –7,0         auch für die Zeit bis ungefähr zur dritten       Leuzin auf die Proteinsynthese ist nicht nur
mmol/l an (4).                                 Woche ein hemmender Einfluss zumindest           in vitro (7,9) und tierexperimentell i n v i v o
   Bei den partiell fastenden Probanden        des zugeführten Proteins auf den Abbau           (7, 9), sondern auch beim Menschen
dieser Studie wurde die Minimierung der        der Magermasse erwiesen. In der oben zi-         gezeigt worden, zunächst für die Situation
Verluste an Körpermagermasse – ähnlich         tierten Studie von Piatti et al. wurde mit ei-   des Krafttrainings
wie bei totalem Fasten – ebenfalls erst mit    ner proteinreichen Reduktionsdiät (45%



  © Schattauer 2010                                                                                                              Med Welt 4/2010
6 E. Holm et al.: Hypokalorische Ernährung mit Einsatz eines Proteinkonzentrats


   (10) und dann unabhängig davon (6). Die                                                                                   17. Noakes M et al. Effect of an energy-restricted, high-
                                                               5. Frestedt JL et al. A whey-protein supplement in-               protein, low-fat diet relative to a conventional high-
   Bedeutung der VAS für den muskulären                            creases fat loss and spares lean muscle in obese sub-         carbohydrate, low-fat diet on weight loss, body
   Proteinstoffwechsel liegt drittens darin,                       jects: a randomized human clinical study. Nutr                composition, nutritional status, and markers of car-
   dass diese Aminosäuren entscheidend dazu                        Metab (Lond) 2008; 5: 8.                                      diovascular health in obese women.Am J Clin Nutr
                                                               6. Fujita S et al. Nutrient signalling in the regulation of       2005; 81: 1298–1306.
   beitragen, die bei Kohlenhydratknappheit
                                                                   human muscle protein synthesis. J Physiol 2007;           18. Nosadini R et al. The relationship between alanine
   unvermeidliche Glukoneogenese zu spei -                         582: 813–823.                                                 and ketone body in vivo. Metabolism 1982; 31:
   sen und dadurch den Abbau von Muskel-                       7. Garlick PJ. The role of leucine in the regulation of           1175–1178.
   protein zu verringern bzw. zu vermeiden                         protein metabolism. J Nutr 2005; 135:                     19. Paddon-Jones D et al. Amino acid ingestion im -
                                                                   1553S-1556S.                                                  proves muscle protein synthesis in the young and
   (9). Vorläufersubstanzen der Glukose sind                   8. Harper AE, Yoshimura NN. Protein quality, amino                elderly. Am J Physiol Endocrinol Metab 2004; 286:
   dabei entweder die Kohlenstoffgerüste der                       acid balance, utilization, and evaluation of diets            E321-E328.
   VAS selbst oder Aminosäuren wie Alanin,                         containing amino acids as therapeutic agents. Nu-         20. Piatti PM et al. Hypocaloric high-protein diet im-
                                                                   trition 1993; 9: 460–469.                                     proves glucose oxidation and spares lean body
   die beim Stoffwechsel der VAS entstehen
                                                               9. Jitomir J, Willoughby DS. Leucine for retention of             mass: comparison to hypocaloric high -carbohy-
   (14).                                                           lean mass on a hypocaloric diet. J Med Food 2008;             drate diet. Metabolism 1994; 43: 1481–1487.
       Weitere Untersuchungen sollten die Ef-                      11: 606–609.                                              21. Rennie MJ et al. Latency, duration and dose re-
   fekte des gewählten Ernährungsregimes auf                   10. Koopman R et al. Combined ingestion of protein                sponse r elati ons hips of amino acid effects on
                                                                   and free leucine with carbohydrate increases post-            human muscle protein synthesis. J Nutr 2002;132:
   die Körperkompartimente mit denen übli -                        exercise muscle protein synthesis in vivo in male             3225S-3227S.
   cher diätetischer Maßnahmen vergleichen                         subjects.Am J Physiol Endocrinol Metab 2005; 288:         22. Sacks FM et al. Comparison of weight -loss diets
   und außerdem durch Messungen metabo-                            E645-E653.                                                    with different compositions of fat, protein, and
   lischer Parameter zur weiteren Abklärung                    11. KotlerDPetal.Predictionofbodycell mass, fat-free              carbohydrates. N Engl J Med 2009; 360: 859–873.
                                                                   mass, and total body water with bioelectrical im -        23. Tang JE, Phillips SM. Maximizing muscle protein
   der jeweiligen Wirkungsmechanismen bei-                         pedance analysis: effects of race, sex, and disease.          anabolism: the role of protein quality. Curr Opin
   tragen.                                                         Am J Clin Nutr 1996; 64: 489S-497S.                           Clin Nutr Metab Care 2009;12: 66 –71.
                                                               12. Krieger JW et al. Effects of variation in protein and     24. Thompson JR, Wu G. The effect of ketone bodies on
                                                                   carbohydrate intake on body mass and composi -
   Literatur                                                       tion during energy restriction: a meta-regression.
                                                                                                                                 nitrogen metabolism in skeletal muscle. Comp Bio-
                                                                                                                                 chem Physiol B 1991;100: 209–216.
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    2. Clowes GH et al. Effects of parenteral alimentation
                                                                   women. J Nutr 2003; 133: 411–417.                             tained reductions in appetite, ad libitum caloric in -
       on amino acid metabolism in septic patients. Sur-
                                                               14. Layman DK, Walker DA. Potential importance of                 take, and body weight despite com pens atory
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                                                                   syndrome. J Nutr 2006;136: 319S-323S.                         centrations. Am J Clin Nutr 2005; 82: 41–48.
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                                                                   positas – Gegenwart und Zukunft. Med Welt 2009;
       spective. 3. Aufl. Chichester, UK: John Wiley & Sons
                                                                   60: 257–261.
       2010.




Med Welt 4/2010                                                                                                                                           © Schattauer 2010

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  • 1. Ernährungsmedizin 1 Hypokalorische Ernährung mit Einsatz eines Proteinkonzentrats (SEP®) Konstanz der Körpermagermasse von der 2. bis zur 12. Woche bei fortlaufendem Abbau von Körperfett Prof. Dr. E. Holm1; Dr. B. Herberger2; Dr. M. Koch3; Dr. K. Schwenke4 1 2.Medizinische Klink, Universitätsklinik Mannheim 2 Musenhof Klinik Deidesheim 3 LVIM Bad Dürkheim 4 Chirurgische Klinik, Universitätsmedizin Mannheim Unter dem Einfluss einer hypokalorischen E rn ä h ru n g mi t vi el P ro tei n u n d we nig Schlüsselwörter Keywords Kohlenhydraten wird mehr Körperfett und Hypokalorische Ernährung, Proteinkonzen- Hypokaloric nutrition, protein concentrate, we n i g e r M a g e rm a s s e a b g e b a u t a l s b e i trat, Körperzusammensetzung body composition „konventioneller“ Reduktionskost (3, 5, 12–14, 17, 20, 25). Freie verzweigtkettige Zusammenfassung Summary Aminosäuren sollen in der gleichen Rich- 41 Probanden mit Übergewicht oder Adiposi- 41 obese and overweight subjects partici- tung wirksam sein (9, 14). Zur zeitlichen tas beteiligten sich an einer 6– bis 12-wöchi- pated in a 6 to 12 weeks study on the tem- Dynamik der Reaktionen von Körperfett gen Studie zur zeitlichen Dynamik der Ver- poral dynamics of changes in body fat mass und Magermasse auf ein proteinreiches hy- änderungen des Körperfetts und der Körper- and fat-free mass occurring with a hypo- pokalorisches Ernährungsregime gibt es magermasse bei hypokalorischer proteinrei- caloric protein-enriched nutrition regimen. noch keine Mitteilungen. In unserer Studie cher Ernährung. Sie erhielten ein Mischkost- Subjects received a breakfast of a mixed mac- wurden diese Reaktionen beim Einsatz ei- Frühstück (500 kcal) und zwei Mal täglich ein ronutrient composition (500 kcal) and twice nes Protein-Aminosäuren-Gemisches im- Konzentrat hydrolysierter Molkenproteiniso- daily a concentrate of hydrolyzed whey pro- pedanzanalytisch verfolgt. late mit hohem Gehalt an freien verzweigtket- tein isolates containing high amounts of free tigen Aminosäuren (SEP Proteinkonzentrat, branched-chain amino acids. Energy con- Musenhof Kliniken, Deidesheim). Die pro sumption amounted to 930 kcal per day with Tag zugeführte Energie betrug 930 kcal. Daran 43% as protein, 40% as carbohydrates, and Probanden und Methodik waren Proteine mit 43%, Kohlenhydrate mit 17% as fat. Bioelectrical impedance analyses An der Studie, deren Fragestellung keine 40% und Fette mit 17% beteiligt. In Abständen were performed every 7 to 14 days. Total body Kontrollgruppe erforderte, beteiligten sich von 7–14 Tagen erfolgten bioelektrische water was obtained as proposed by Kotler et 41 Probanden mit Adipositas oder einem Impedanzanalysen. Das Ganzkörperwasser al. At week 12, median losses in body weight geringerem Übergewicht. Es handelte sich wurden nach Kotler et al. berechnet. Die Verluste and bodyfatwere 7.3 and 5.0 kg, respectively. um 5 Männer und 36 Frauen im Alter von an Körpergewicht und Körperfett erreichten bis Fat-free mass had decreased by 1.1 kg after 25 bis 65 Jahren mit einem mittleren BMI zur 12. Woche 7,3 bzw. 5,0 kg (Mediane). Die 24 days and then remained constant. This von 33,8+/-5,1 (s). Alle Studienteilnehmer Mager-masse nahm bis zum Tag 24 um 1,1 kg maintenance of lean mass was most likely due waren von ihren Hausärzten als frei von or- ab und blieb dann unverändert. to (1) the composition of the protein concen- ganischen Krankheiten eingestuft worden. Wahrscheinliche Erklärungen für diese trate administered, (2) the effects of exogen- Ausschlusskriterien waren Diabetes melli- Konstanz der Magermasse sind 1. die ous, protein-bound, and free amino acids on tus und andere endokrine Störungen bzw. Zusammensetzung des zugeführten Proteins, protein kinetics and (3) to protein sparing as Behandlungen, ferner Leberzirrhose, Nie- 2. Einflüsse der exogenen, proteingebundenen the result of the provision of gluconeogenic reninsuffizienz und Schwangerschaft. Die und freien Aminosäuren auf die Proteinkinetik precursors. Probanden unterzogen sich zum Zweck ei- und 3. eine Einsparung von Protein durch ner Gewichtsreduktion für die Dauer von Bereitstellung von Vorläufersubstanzen der 24 bis 86 oder 114 Tagen (maximal also 16 Glukoneogenese. Wochen) einem niedrig-energetischen (1, 16), proteinreichen Ernährungspro - gramm. Dieses bestand aus einem Misch- Korrespondenzadresse Hypocaloric nutrition using a protein concentrate kost-Frühstück (500 kcal) und dem zwei - Prof. Dr. Eggert Holm – maintenance of fat-free body mass from the Bergstrasse 161 second to the twelfth week parallel to a continu- mal täglich eingenommenen „SEP-Protein- 69121 Heidelberg ous decrease in body fat konzentrat“, einem Proteinkonzentrat Tel.: 0 62 21 /40 02 47 Med Welt 2010; 61: E-Mail: eggert.holm@urz.uni-heidelberg.de der Musenhof Klinik . Das Konzentrat enthielt Med Welt 4/2010 © Schattauer 2010
  • 2. 2 E. Holm et al.: Hypokalorische Ernährung mit Einsatz eines Proteinkonzentrats hydrolysierte Molkenproteinisolate und charakteristisch hohe Anteile an verzweigtkettigen Aminosäuren in speziellen Mengenverhältnissen mit Betonung des Leuzins. Die pro Tag insgesamt zugeführte Energie betrug 930 Kilokalorien. Daran waren Proteine mit 43%, Kohlenhydrate mit 40% und Fette mit 17% beteiligt. Das Proteinkonzentrat enthielt des weiteren Mineralien, Spurenelemente und Vitamine gemäß allgemeinen Anforderungen. Die Teilnehmer erhielten ausführliche Infor - mationen über das Ernährungsprogramm und erklärten hierzu ihr Einverständnis. Die Probanden wurden vor Beginn der Studie un d da nn i n Zeitabst änden v on a) 7–14 Tagen untersucht. Der Ermittlung des K ö rp e rg e wic h ts mi t ei ne m m a xi mal e n Fehler von 0, 1 kg diente eine geeichte Wage. Di e K ö rp e rk o m p a rt i m e n t e w u rd e n m i t dem tetrapolaren Impedanzplethysmogra- phen Model BIA 10 1 der Firma RJL/Akern SrL, Pontassieve, Italien, bestimmt, wobei die Stromstärke 800 µA und die Sinusfre- quenz 50 kHz zur Anwendung kamen. Die Untersuchungen erfolgten bei Nüchtern - heit gegen 8.00 Uhr morgens ohne voraus- gehende körperliche Belastung. Gemessen wurde in einem konstant klimatisierten Raum nach 15 Minuten Rückenlage an der rechten Körperseite. Wir benutzten zwei Elektrodenpaare (Kendall Q -Trace Gold 5500) der Firma Tyco Healthcare, USA. Die Elektrodenpaare wurden an der dorsalen Seite der Hand bzw. des Fußes angebracht, die beiden äußeren Elektroden zur App - c) likation des Wechselstroms und die beiden inneren zur Messung der Impedanz. Dabei separierte der Plethysmograph aus dem Impedanzwert Z die Resistanz R und die Reaktanz Xc. Die Variationskoeffizienten von R und Xc betrugen 11% bzw. 2,7%. Z u r E rm i t t l u n g d e r K o m p a rt i m e n t e Ganzkörper-Wasser, fettfreie Masse (Ma- Abb. 1 Aus Parallelvergleichen berechnete Ab- weichungen des Körpergewichts (a), des Körper- fetts (b) und der Magermasse (c) von den jeweili- gen Ausgangswerten. An den Studientagen 14, 24,44 und 86 wurden – als nur partiell verbundene Stichproben – 34 bzw. 41 bzw. 29 bzw. 15 Pro- e) banden untersucht. Boxplotdiagramme mit Me- dianen, oberen und unteren Quartilen sowie Ex- tremwerten. Angaben der Signifkanzen im Text. Med Welt 4/2010 © Schattauer 2010
  • 3. E. Holm et al.: Hypokalorische Ernährung mit Einsatz eines Proteinkonzentrats 3 germasse) und Fettmasse bedienten wir uns einer Software der Fa. Akern SrL, Pon- tassieve, Italien. Das Ganzkörperwasser wurde aus den von Kotler u.a. publizierten exponentiellen Gleichungen erhalten (11) und die fettfreie Masse als Ganzkörperwas- ser/0,73 berechnet. Die Fettmasse war dann der Differenzbetrag Körpergewicht minus fettfreie Masse. Die Ergebnisse werden in Boxplot-Dia- grammen mit den Medianen, oberen und unteren Quartilen sowie den Extremwer ten dargestellt. Teilweise werden zusätzlich Prozentwerte angegeben. Der Bestimmung von Irrtumswahrscheinlichkeiten für Ab - weichungen von den Ausgangsdaten diente der T-Test für Paardifferenzen. Ergebnisse Abb.1 stellt für die Tage 14, 24, 44 und 86 die aus Paarvergleichen berechneten Ab- weichungen des Körpergewichts, des Kör- perfetts und der Körpermagermasse von den Ausgangswerten dar. Die vier Zeit - punkte wurden so gewählt, dass sie jeweils die Erfassung einer relativ großen Zahl von Studienteilnehmern ermöglichten. Dabei erfolgten die betreffenden Messungen ent- weder genau zum angegebenen Zieldatum oder bis zu vier Tagen vorher. Für die vier Zeitpunkte resultierten unterschiedlich große Kollektive, sodass die vier Gruppen von Daten aus Stichproben stammten, die nur partiell korreliert waren. Um für die Zeit bis zum Tag 86 auch Ergebnisse aus ei- ner korrelierten Stichprobe vorstellen zu können, sind in  Abb. 2 die entsprechen- den Werte von 12 Probanden wiederge - geben. Die aus den  Abbildungen 1 und 2 ersichtlichen Befunde stimmen im Wesent- lichen miteinander überein. Die Irrtums - wahrscheinlichkeiten für Abweichungen Abb. 2 Aus Parallelvergleichen berechnete Ab- weichungen des Körpergewichts (a), des Körper- fetts (b) und der Magermasse (c) von den jeweili- gen Ausgangswerten. An den Studientagen 14, 24,44 und 86 wurden – als verbundene Stichpro- ben – jeweils dieselben Probanden untersucht (n = 12). Boxplotdiagramme mit Medianen, oberen und unteren Quartilen sowie Extremwerten. An- gaben der Signifkanzen im Text. Med Welt 4/2010 © Schattauer 2010
  • 4. 4 E. Holm et al.: Hypokalorische Ernährung mit Einsatz eines Proteinkonzentrats dabei kohlenhydrat- sowie fettreduzierten Ernährung erhalten worden sind. Vielmehr soll vor allem der Befund hervorgehoben werden, dass die Körpermagermasse der Probanden zwar initial leicht abgenommen hat, von der 2. bis zur 12. Woche aber trotz des fortdauernden Energiedefizits konstant blieb. Ein gleicher oder ähnlicher Befund ist unseres Wissens bislang noch nicht beschrieben worden. Proteinzufuhr und Körpermagermasse Für hypokalorische Ernährungen (800 bis 1500 kcal/Tag) standen im Hinblick auf die zu wählenden Anteile der Hauptnährstoffe vorübergehend Vorteile der Kohlenhydrate gegenüber den Fetten, danach aber Vorteile der Proteine gegenüber den Kohlenhydra- ten im Vordergrund der Diskussion (12–14, 20). Dass ein hoher Proteinanteil (1,0 bis 1,5 g/Tag und mehr) – beispielswei- se durch rasche Sättigung (1, 26) und ge- Abb.3 ProzentualeAnteilederVerlusteanKörpergewicht,diedurchAbnahmevonKörperfett(aus - steigerte Thermogenese (14) – einem ange- gefüllte Kreise) und von Körpermagermasse (Dreiecke) zustande kamen. An den angegebenen Studien- tagen wurden – als nur partiell verbundene Stichproben – jeweils 9 bis 23 Probanden untersucht. strebten Gewichtsverlust zugute kommt, wird nur von wenigen Autoren angenom - men (26) und von anderen nicht bestätigt (3, 5, 12, 13, 17, 20, 22, 25). Gesichert ist des Körpergewichts, des Körperfetts und fetts zustande. Dementsprechend war die aber, dass der Organismus unter dem Ein- der Magermasse von den Ausgangsbefun- den lagen in Abb. 1 jeweils bei p<0,001 Abnahme der Magermasse an diesen fluss von relativ viel Protein Magermasse und in Abb. 2 bei p <0,01–0,001, wenn Tagen zu 36% bzw. 28% bzw. 24% bzw. einspart (3, 5, 13, 14, 20). Dies ergab sich man von der nicht-signifikanten Abwei - 23% für den Gewichtsverlust verantwort - besonders aus einer Metaanalyse von 87 Er- chung der Magermasse am Tag 44 inAbb.2 lich. 23 Probanden, deren Verläufe bis zum nährungsstudien, in denen die Probanden absieht. Tag 114, also über einen Zeitraum von bei vierwöchiger und längerer Anwendung Die Verluste an Körpergewicht und Kör- m e h r a l s 1 6 W o c h e n v e rf o l g t w u rd e n von Reduktionsdiäten umso weniger Kör- perfett pro ZeiteinheitAbb. 1 und 2) wa- (Abb. 3), zeigten eindeutig eine Fortset- permagermasse verloren, je mehr Protein ren nach ihren Medianwerten bis zum Tag 14 am ausgeprägtesten. Sie setzten sich zung dieser Aufwärts- bzw. Abwärtstrends, ihnen angeboten wurde (12). dann mäßig verlangsamt und parallel zuei- indem der Gewichtsverlust immer mehr Für die bessere Erhaltung des Körper- nander fort und zeigten bis zum Tag 86 durch Fettabbau und immer weniger durch proteins durch eiweißreiche Kostformen mindestens eine Verdoppelung (Abb. 1), die nur initial eingetretene, geringe Ver- hat man mehrere Faktoren verantwortlich nämlich von –3,5 auf –7,3 kg (Körper - minderung der Magermasse zu erklären gemacht. Zum Ersten geht es einfach nur gewicht) bzw. von –2,1 auf –5,0 kg (Kör- war. um die Verfügbarkeit von Aminosäuren für perfett). Die Körpermagermasse nahm bis die Proteinsynthese. Dabei wird die Pro- zum Tag 14 oder 24 ebenfalls ab, aber weni- ger deutlich als das Körperfett, nämlich um Diskussion teinsynthese umso ef fiziente r und die 1,0 bzw. 1,1 kg. Von da an blieb jedoch die Stickstoffbilanz umso besser, je mehr sich Magermasse bis zum Tag 86 nahezu unver- In dieser Studie geht es nicht primär da - das Aminosäurenmuster des angebotenen ändert. ru m , d i e V e rä n d e ru n g e n d e s K ö r p e r - Proteins dem der Muskulatur annähert (8). Der Gewichtsverlust kam bis zu den Tagen gewichts und der Körperkompartimente Hy d ro l y s i e rt e M o l k e n p ro t e i n i s o l a t e 14,24,44 und 86 zu 64% bzw. 72% bzw. 76% unter dem gewählten Ernährungsregime si n d i n di es e r Be zie h u ng , d. h. m it i h re r bzw. 77% durch Abnahme des Körper - mit Ergebnissen zu vergleichen, die mit an- „biologischen Wertigkeit“ hoch einzustu - deren Formen einer proteinreichen und fen (23). Ein zweiter Aspekt ist der stimula- torische Einfluss freier Aminosäuren auf Med Welt 4/2010 © Schattauer 2010
  • 5. E. Holm et al.: Hypokalorische Ernährung mit Einsatz eines Proteinkonzentrats 5 die muskuläre Proteinbildung (10, 19, 21, Verzögerung erreicht, nämlich nach 2 bis 3 der Energie in Form von Protein) und einer 23), nicht nur bei intravenöser, sondern 1/2 Wochen. Das Angebot von viel Protein proteinärmeren (20% der Energie) nach 21 auch bei oraler Zufuhr (10, 19), ferner und verzweigtkettiger Aminosäuren konn- Tagen jeweils ein Verlust an Körperfett ge- nicht nur im Rahmen eines Krafttrainings te diese Verzögerung der maximalen meta- messen. Der initiale Verlust an (10), sondern auch unabhängig davon (6, bolischen Sparstellung nicht verhindern. Magermasse fiel mit der proteinreichen 19). Zusätzlich zur Proteinsynthese wird Spätestens vom Tag 24 an bestand jedoch Kost ähnlich aus wie bei unserer durch exogenes Eiweiß der Proteinabbau zwischen dem Abbau und Aufbau von Ma- Untersuchung, war aber signifikant beeinflusst, nämlich gehemmt (10, 20). germasse offensichtlich ein Gleichgewicht. geringer als unter dem proteinärme ren Diese Hemmung fällt aber weniger ins Dafür dürfte ein zusätzlicher, wenn auch Regime (20). Layman et al. beschrieben, Gewicht als die Zunahme der nur geringer antikataboler Effekt der Ke - dass eine hypokalorische Diät mit 125 g Proteinsynthese (21, 23). Es gibt drittens tonkörper mitursächlich gewesen sein. Protein/Tag im Vergleich zu einer mit 68 g einen indirekten Effekt des Nahrungsproteins Da das Ernährungsregime zirka 90 g Protein/Tag im Mittel schon nach zwei und auf den Muskelstoffwechsel. Dieser wird Kohlenhydrate pro Tag vorsah und mit signifikant nach vier Wochen einen bei gleichzeitigem Glukosemangel dem Proteinkonzentrat in 0,3%iger Milch höheren Quotienten „Verlust an wirksam und besteht darin, dass die der nur 24% der Energie in Form von Kohlen- Fettmasse/Verlust an Magermasse“ zu Glukoneogenese dienenden Aminosäuren hydraten zugeführt wurden, trat bei herab- Folge hatte (13). bereitgestellt werden und folglich nicht gesetzten Insulinkonzentrationen (3, 17, aus dem Abbau körpereigener, vor allem 20, 22) und gesteigerter Lipolyse überein- Freie verzweigtkettige Aminosäu- muskulärer Proteine bezogen werden stimmend mit der Literatur (12) ein erheb- ren (VAS) und Körpermagermasse müssen (14). licher Verlust an Fettmasse ein. Bezüglich Von allen hier aufgeführten Mechanis - der Ketonkörperspiegel in dieser Situation In das Konzept - viel Protein, wenig Kohlen- men der Einsparung von Körperprotein kann auf eine Studie von Piatti et al. verwie- hydrate“ passt die zusätzliche Bereitstel - durch proteinreiche Ernährung ist zu er - sen werden (20). Die Autoren wandten zwei lung von Valin, Leuzin und Isoleuzin. Diese warten, dass sie ohne Verzögerung wirksam Reduktionsdiäten (800 kcal/Tag) mit zirka verzweigtkettigen Aminosäuren unter- werden. Demnach muss die „Latenzzeit“, 70 g bzw. rund 120 g Kohlenhydraten/Tag stützen nämlich die Zielsetzung, den die bis zum Gleichgewicht zwischen dem an und stellten nach drei Wochen jeweils ei- Abbau von Körpermagermasse, also be- Auf- und Abbau des Körperproteins, also ne mäßige, aber signifikante Ketose fest, sonders von Muskulatur, möglichst g e - bis zur Konstanterhaltung der Körper - nämlich eine Verdoppelung der Konzentra- ring zu halten oder gar zu vermeiden (9, magermasse vergeht, durch andere meta- tion von beta-Hydroxybutyrat im Vollblut 14). Die VAS werden nach ihrer Aufnahme bolische Prozesse erklärt bzw. miterklärt (20). ins Blut von der Leber nur wenig werden. Bei unseren Patienten dürfte beta-Hy- einbehalten und stehen deshalb der droxybutyrat infolge der Kohlenhydratein- Muskulatur weitgehend proportional zum schränkung ähnliche Werte erreicht haben. oralen Angebot zur Verfügung. Kohlenhydratzufuhr, Körperfett Eine Verdoppelung der Ketonkörperspiegel Die Rolle der VAS im muskulären Pro- und Ketose, Dynamik des wirkt sich bereits auf den Aminosäuren - teinstoffwechsel hat mindestens drei Proteinstoffwechsels und Proteinstoffwechsel aus, was beispiels- wesentliche Aspekte. Erstens sind die VAS weise an der Plasmakonzentration des Ala- Eiweißbausteine und machen etwa 20% des Bei totalem Nahrungsentzug spielen sich nins erkennbar ist (18). Dabei kommen an- Muskelproteins aus (2). Zweitens wird die stickstoffsparenden Mechanismen im tikatabole Effekte zunächst dadurch zu - durch die VAS, vorzugsweise durch Leuzin, Laufe der ersten 3–4 Wochen nach und stande, dass die Ketonkörper glukoneoge- die muskuläre Proteinsynthese angeregt (6, nach ein. Diese Zeit wird wegen der Stärke netisch gelieferte Glukose als Energieliefe- 7, 9, 10, 14) und der Proteinabbau verrin - der katabolen Stimuli benötigt. Am besten ranten partiell ersetzen. Des weiteren wir- gert (10, 15). Leuzin setzt das „anabole erkennbar ist die allmähliche„Adaptation“ ken die Ketonkörper durch eine Hemmung Signal“ durch Einflussnahme auf des Stickstoffhaushalts bis zur vierten Wo- der Oxidation von Glukose stickstoffspa - Initiator- und Hemmsubstanzen der sog. che an der Abnahme der täglichen renalen rend (24). Hinzu kommt schließlich noch Translation, d.h. der Eiweißherstellung Stickstoffausscheidung von zirka 13 g auf ein direkter inhibitorischer Einfluss der Ke- nach Maßgabe vorher kopierter genetischer 3–5 g (4). Die Verringerung des Proteinab- tonkörper auf den Proteinabbau (24). Informationen (6, 9, 14). Einer der heute baus soll durch die Ketonkörper begünstigt Ein nahezu völliges Konstanthalten der bekannten, von Leuzin aktivierten werden (4, 24). Deren Blutspiegel steigen Körpermagermasse ließ sich zwar erst ab Signalwege wird nach dem Protein mTOR bis zur fünften Woche des Hungerstoff - dem 14. oder 24. Tag erreichen. Dennoch ist benannt (6, 9, 14). Die Wirkung von wechsels von ungefähr 0,2 auf 6,0 –7,0 auch für die Zeit bis ungefähr zur dritten Leuzin auf die Proteinsynthese ist nicht nur mmol/l an (4). Woche ein hemmender Einfluss zumindest in vitro (7,9) und tierexperimentell i n v i v o Bei den partiell fastenden Probanden des zugeführten Proteins auf den Abbau (7, 9), sondern auch beim Menschen dieser Studie wurde die Minimierung der der Magermasse erwiesen. In der oben zi- gezeigt worden, zunächst für die Situation Verluste an Körpermagermasse – ähnlich tierten Studie von Piatti et al. wurde mit ei- des Krafttrainings wie bei totalem Fasten – ebenfalls erst mit ner proteinreichen Reduktionsdiät (45% © Schattauer 2010 Med Welt 4/2010
  • 6. 6 E. Holm et al.: Hypokalorische Ernährung mit Einsatz eines Proteinkonzentrats (10) und dann unabhängig davon (6). Die 17. Noakes M et al. Effect of an energy-restricted, high- 5. Frestedt JL et al. A whey-protein supplement in- protein, low-fat diet relative to a conventional high- Bedeutung der VAS für den muskulären creases fat loss and spares lean muscle in obese sub- carbohydrate, low-fat diet on weight loss, body Proteinstoffwechsel liegt drittens darin, jects: a randomized human clinical study. Nutr composition, nutritional status, and markers of car- dass diese Aminosäuren entscheidend dazu Metab (Lond) 2008; 5: 8. diovascular health in obese women.Am J Clin Nutr 6. Fujita S et al. Nutrient signalling in the regulation of 2005; 81: 1298–1306. beitragen, die bei Kohlenhydratknappheit human muscle protein synthesis. J Physiol 2007; 18. Nosadini R et al. The relationship between alanine unvermeidliche Glukoneogenese zu spei - 582: 813–823. and ketone body in vivo. 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Metabolism 1994; 43: 1481–1487. Weitere Untersuchungen sollten die Ef- 11: 606–609. 21. Rennie MJ et al. Latency, duration and dose re- fekte des gewählten Ernährungsregimes auf 10. Koopman R et al. Combined ingestion of protein sponse r elati ons hips of amino acid effects on and free leucine with carbohydrate increases post- human muscle protein synthesis. J Nutr 2002;132: die Körperkompartimente mit denen übli - exercise muscle protein synthesis in vivo in male 3225S-3227S. cher diätetischer Maßnahmen vergleichen subjects.Am J Physiol Endocrinol Metab 2005; 288: 22. Sacks FM et al. Comparison of weight -loss diets und außerdem durch Messungen metabo- E645-E653. with different compositions of fat, protein, and lischer Parameter zur weiteren Abklärung 11. KotlerDPetal.Predictionofbodycell mass, fat-free carbohydrates. N Engl J Med 2009; 360: 859–873. mass, and total body water with bioelectrical im - 23. Tang JE, Phillips SM. 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