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MarktkommentarRenten.pdf
- 1. Marktkommentar Renten
Freitag, 6. Januar 2012
Trading – Range: 137.90–139.33
Tendenz: freundlich
Die erste Börsenwoche des Jahres ist noch nicht zu Ende, da macht sich schon wieder Angst und
Nervosität bei Investoren breit. Nachrichten über stockende Verhandlungen der Privatbeteiligung bei der
Umschuldung Griechenlands, die Gefahr eines Bankrotts Ungarns und zusätzlicher Kapitalbedarf
spanischer Banken (50 Mrd. Euro) mahnen Anleger zur Zurückhaltung. Kaum war die Versteigerung
französischer OATs überstanden, richtet sich das Augenmerk der Investoren schon auf die Emissionen
der beiden Krisenländer Italien und Spanien in der kommenden Woche. Zwar konnten sich die Franzosen
die anvisierten 8 Mrd. Euro beschaffen, mussten aber für Fälligkeiten von 2021 bis 2041 höhere Renditen
als Anfang Dezember akzeptieren. Bundesanleihen profitierten nach anfänglicher Schwäche bei
zunehmender Risikoaversion von einem sehr schwachen Euro, nachgebenden Aktienkursen und
steigenden Risikoaufschlägen für Anleihen der EU- Peripherie. Die Abstände 10-jähriger spanischer
(5.56 %/+27 BP), italienischer (7.03 %/+21 BP), portugiesischer (12.39 %/+13 BP) und griechischer
Bonds (28.93 %/+14 BP) weiteten sich gegenüber vergleichbaren deutschen Staatsanleihen teilweise
kräftig aus. In den Kernländern standen Belgier (4.49 %/+26 BP), Franzosen (3.33 %/ +12 BP) und
Österreicher (3.29 %/+17 BP) ebenfalls erheblich unter Druck.
In den Vereinigten Staaten hielten sich Sorgen über die europäische Schuldenkrise und positive
Konjunkturdaten die Waage. Die Renditen von US- Staatsanleihen sind nach dem unerwartet hohen
Stellenaufbau in der Privatwirtschaft (+325K) und einem geringeren Anstieg der Erstanträge auf
Arbeitslosenhilfe (372K) nur geringfügig gestiegen, geben aber im fernöstlichen Handel mit Blick auf die
schwachen Aktiennotierungen in Tokio und Hongkong bereits wieder nach.
Bund- (138.59) und Bobl- Kontrakt (127.91) schlossen 66 bzw. 23 Stellen fester, der Schatz (130.325)
ging 2 Ticks höher aus dem Markt. Die Rendite der 10-jährigen Bundesanleihe fiel auf 1.88 %, der
Renditeabstand zwischen 2- und 10-jährigen Bundesanleihen weitete sich auf 170 BP aus. 10-jährige
US- Treasuries rentieren einen BP höher bei 1.98 %, der JGB- Future (142.43) notiert unverändert. Der
Euro fällt mit 1.277 Dollar auf ein 15- Monatstief, der Preis für das Barrel Öl gibt auf 101.3 Dollar nach.
Zum Wochenschluss rückt der US- Arbeitsmarktbericht ins Blickfeld der Marktteilnehmer. Trotz positiver
Vorgaben aus der Privatwirtschaft und den anhaltend sinkenden Zahlen in den Wochenstatistiken wird mit
einem leichten Anstieg der Arbeitslosenquote auf 8.7 % und einem Anstieg der neu geschaffenen Stellen
außerhalb der Landwirtschaft um „nur“ 155.000 gerechnet.
Für die Eurozone laufen zuvor noch Stimmungsindikatoren, Einzelhandelsumsätze (-0.4 %/-0.9 %) und
die Arbeitslosenquote (10.3 %) über die Ticker. Konjunkturklima (-0.48), Verbraucher- (-21.2),
Wirtschafts- (93.3) und Industrievertrauen (-7.5) dürften sich im Dezember gegenüber dem Vormonat
nur wenig geändert haben. Ein besonderes Augenmerk gilt den deutschen Auftragseingängen (-1.8 %/-
1.2 %) im November.
Am Primärmarkt bereiten sich die Investoren jetzt bereits auf die in der kommenden Woche anstehenden
Versteigerungen italienischer (5-7 Mrd. BTP) und spanischer Staatsanleihen (3-4 Mrd. 3 Jahre Bonos)
vor.
Der EFSF begab einen 3-jährigen Bond im Volumen von 3 Mrd. Euro bei Midswap +40 BP, das
Ordervolumen von 4.5 Mrd. Euro enttäuschte jedoch. Das Land Hessen platzierte unter Mitführung der
Helaba eine 5-jährige Anleihe (10. Februar 2017) im Volumen von 1 Mrd. Euro bei Midswap +7 BP. Die
Societe Generale SFH emittierte 10-jährige Covered Bonds im Volumen von 1.25 Mrd. Euro bei Midswap
+170 BP.
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Genehmigung. © Landesbank Hessen-Thüringen Girozentrale, Frankfurt am Main und Erfurt
- 2. Marktkommentar Renten, Freitag, 06.01.2012 Seite 2/4
Technik :
Der Bund- Future unterschritt das Vortagstief nur kurz, setzte dann jedoch bei steigenden Umsätzen zu
einer imposanten Rallye an und schloss (138.59) 66 Stellen über Vortagsniveau. Der Ausblick hat sich
wieder aufgehellt, die Indikatoren zeigen Stabilisierungsansätze. Auf Wochensicht deutet sich beim
MACD ein Kaufsignal an. Widerstände liegen bei 138.98 (Hoch v. 05.01.), 139.13 (Hoch v. 30.12.),
139.32/33 (Hoch v. 02.01./15.11.), 139.50 (Trendlinie) und 139.65 (Allzeithoch v. 10.11.). Unterstützung
sehen wir bei 138.48 (Hoch v. 03./04.01.), 138.19 (61.8 %- Fibonacci von 137.70 bis 138.98), 137.90
(Trendlinie), 137.70 (Tief v.05.01.) 137.50 (Tief v. 27.12.) und 137.15 (Tief v. 22.12.).
Unterstützungen: 138.48 138.19 137.90
Widerstand: 138.98 139.19 139.33
Tageschart:
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- 3. Marktkommentar Renten, Freitag, 06.01.2012 Seite 3/4
Wochenchart:
Autor
Thomas Weidmann
Handel Wertpapiere, Devisen, Derivate
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