1. Wirtschaftslagebericht der IHK Heilbronn-Franken für das 2. Quartal 2012
Euro-Krise belastet Konjunkturaussichten
Die Konjunktur in der Region Heilbronn-Franken hat Krise. Aus dem Euroraum bleiben die Aufträge aus. Zudem
sich im 2. Quartal 2012 verschlechtert. Die Lagebeurtei- wird die Weltkonjunktur langsamer, weil auch in den
lungen der heimischen Unternehmen haben zum vier- Schwellenländern wie China oder Brasilien der Schwung
ten Mal in Folge nachgegeben; sie befinden sich jedoch nachlässt. Nach wie vor hängt die europäische Staatsschul-
nach wie vor auf einem guten Niveau. Deutlich ungüns- denkrise wie ein Damoklesschwert über der weiteren Kon-
tiger als bisher werden hingegen die Geschäftserwar- junkturentwicklung. Positiv auf die Binnenkonjunktur wirkt
tungen eingeschätzt. Vor allem die europäische Finanz- sich dagegen die anhaltend günstige Entwicklung auf dem
krise sorgt für Unsicherheit bei den regionalen Unter- Arbeitsmarkt aus. Der private Verbrauch dürfte von dem
nehmen. Besonders die exportorientierte Wirtschaft ist Beschäftigtenzuwachs profitieren.
in einigen wichtigen Absatzländern der Eurozone mit
starken konjunkturellen Risiken konfrontiert. Vor die- Die Geschäftserwartungen für die kommenden zwölf
sem Hintergrund sind die weiterhin stabil auf Expansi- Monate haben sich bei den Unternehmen spürbar einge-
on ausgerichteten Beschäftigungspläne der Unterneh- trübt. 16 Prozent (Vorquartal 29 Prozent) der Betriebe bli-
men bemerkenswert. Dies zeigen die Ergebnisse der cken optimistisch in die Zukunft, 17 Prozent (Vorquartal
aktuellen Konjunkturumfrage der IHK Heilbronn- 13 Prozent) der Unternehmen gehen hingegen von einer
Franken, an der mehr als 340 Unternehmen mit 47.900 schlechteren Entwicklung aus. Seit drei Jahren überwiegen
Beschäftigten aus dem gesamten IHK-Bezirk teilge- damit erstmals wieder leicht die skeptischen Stimmen.
nommen haben.
Die Beschäftigungsplanungen der heimischen Unterneh-
men sind gegenüber dem Vorquartal per saldo unverändert
I. Gesamtkonjunktur geblieben. 21 Prozent (Vorquartal 23 Prozent) der Betriebe
sehen eine Erhöhung der Beschäftigtenzahl in den nächs-
Die aktuelle Geschäftslage wird von den regionalen Un- ten zwölf Monaten vor. 9 Prozent (Vorquartal 11 Prozent)
ternehmen zum vierten Mal in Folge ungünstiger als im der Unternehmen planen Stellenstreichungen.
Vorquartal beurteilt. Dennoch befindet sie sich weiter auf
einem guten Niveau. 42 Prozent (Vorquartal 47 Prozent)
der an der Umfrage teilnehmenden Unternehmen sprechen II. Industrie
von einer guten Geschäftslage, während 7 Prozent
(Vorquartal 6 Prozent) der Betriebe nicht mit dem Ge- Die Industrie, die maßgeblich die regionale Wirtschaftsent-
schäftsverlauf zufrieden sind. wicklung bestimmt, schätzt ihre aktuelle Geschäftslage per
saldo ungünstiger als im Vorquartal ein. Die Urteile geben
Trotz der insgesamt noch komfortablen Lage, belastet die mit einem Saldo von über 40 allerdings nach wie vor ein
Schwäche des südlichen Euroraums zunehmend die regio- positives Bild. Im Einzelnen melden 48 Prozent (Vorquartal
nale Konjunktur. Besonders die exportorientierte Wirtschaft 54 Prozent) der Unternehmen eine gute Geschäftslage, wie
befürchtet steigende Beeinträchtigungen durch die Euro- im Vorquartal berichten 7 Prozent der Industriebetriebe von
einem schlechten Geschäftsverlauf.
Gesamtkonjunktur 2/2007-2/2012
Im Vergleich zum Vorquartal hat sich
60
Aktuelle Geschäftslage 2/2012 die Zahl der Auftragseingänge aus
50
schlecht 6,8% gut 42,3% dem Ausland deutlich abgeschwächt.
40
35,5 Der Saldo aus positiven und negati-
30 ven Stimmen liegt nun wieder im
20 Minusbereich. 18 Prozent (Vorquartal
10 befriedigend 50,9% 34 Prozent) der Unternehmen mel-
0 den steigende Auslandsorders.
-1,0
-10 29 Prozent (Vorquartal 19 Prozent)
-20
Erwartete Geschäftslage 2/2012 der Betriebe klagen dagegen über
-30 schlechter 17,1% besser 16,1% Einbußen. Im Bereich der Inlandsor-
ders ist ebenfalls eine Verschlechte-
-40
Aktuelle Geschäftslage rung festzustellen. Auch hier über-
-50
Erwartete Geschäftslage wiegen nun die negativen Stimmen.
-60
Zwar verweist ein Fünftel der Betrie-
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gleichbleibend 66,8%
be (Vorquartal 29 Prozent) auf einen
Die Linien geben jeweils den Saldo der Prozentanteile positiver und negativer Zuwachs bei den Inlandsorders,
Urteile der Unternehmen aller Branchen zur aktuellen Geschäftslage sowie zur
erwarteten Geschäftslage an. jedoch klagen 28 Prozent (Vorquartal
21 Prozent) über einen Rückgang.
2. zent der Betriebe melden eine gute
Industrie 2/2007-2/2012
Ertragslage, 55 Prozent berichten
60
Aktuelle Geschäftslage 2/2012 von einer gestiegenen Bauprodukti-
50
schlecht 7,4% gut 47,8%
on. Die Entwicklung der Auftragsein-
40 40,4 gänge insgesamt hat sich weiter
30 verbessert. Im Einzelnen melden im
20 gewerblichen Hochbau 43 Prozent
10 der Betriebe steigende Auftragsein-
0
befriedigend 44,8% gänge, 14 Prozent mussten Einbu-
-10
-5,7 ßen hinnehmen. Im Wohnungsbau
verzeichnete ein Drittel der Unterneh-
-20 Erwartete Geschäftslage 2/2012
men einen Auftragszuwachs, ein
-30 schlechter 19,8% besser 14,1%
Fünftel klagt über einen Rückgang.
-40 Im Straßen- und Tiefbau melden alle
Aktuelle Geschäftslage
-50
Erwartete Geschäftslage
Betriebe eine gleichbleibende Auf-
-60 tragslage. Im öffentlichen Hochbau
berichtet jeweils ein Fünftel von einer
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gleichbleibend 66,1%
Die Linien geben jeweils den Saldo der Prozentanteile positiver und negativer
steigenden beziehungsweise sinken-
Urteile der Unternehmen der Industrie zur aktuellen Geschäftslage und zur den Ordertätigkeit. Die Auslastung
erwarteten Geschäftslage an.
von Maschinen und Geräten lag im
2. Quartal 2012 bei 80 Prozent
Die Kapazitätsauslastung der Industriebetriebe ist mit (Vorquartal 78 Prozent).
durchschnittlich 84 Prozent weiter gut. Die Umsatzentwick-
lung in den nächsten zwölf Monaten wird deutlich weniger Die Beurteilung der zukünftigen Geschäftsentwicklung ist
optimistisch als im Vorquartal eingeschätzt. Insgesamt geht zumindest per saldo gegenüber dem Vorquartal unverän-
ein Viertel der Betriebe (Vorquartal
43 Prozent) von einem Umsatzwachs- Baugewerbe 2/2007-2/2012
tum aus, 18 Prozent (Vorquartal 80
73,9 Aktuelle Geschäftslage 2/2012
15 Prozent) befürchten Umsatzeinbu- 70
ßen. 60 schlecht 0,0% gut 73,9%
50
40
Die Geschäftserwartungen für die
30
nächsten zwölf Monate haben sich 20
17,4
abgekühlt. 14 Prozent (Vorquartal 10
befriedigend 26,1%
29 Prozent) der Industrieunternehmen 0
erwarten eine günstigere Geschäfts- -10
Erwartete Geschäftslage 2/2012
entwicklung insgesamt, jeder fünfte -20
-30 schlechter 0,0%
Betrieb (Vorquartal 15 Prozent) geht besser 17,4%
-40
von einem schlechteren Verlauf aus.
-50
Damit überwiegen erstmals seit drei -60
Aktuelle Geschäftslage
Jahren wieder die skeptischen Stim- -70
Erwartete Geschäftslage
men. Die Personalplanungen wurden
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gleichbleibend 82,6%
leicht nach unten korrigiert. Während
Die Linien geben jeweils den Saldo der Prozentanteile positiver und negativer
22 Prozent (Vorquartal 21 Prozent) Urteile der Unternehmen des Baugewerbes zur aktuellen Geschäftslage und
der Unternehmen Neueinstellungen zur erwarteten Geschäftslage an.
planen, erwägt ein Zehntel (Vorquartal
8 Prozent) eine Reduzierung der Beschäftigtenzahl. dert geblieben. Während 17 Prozent (Vorquartal 25 Pro-
24 Prozent der Betriebe sehen einen Anstieg der Inlandsin- zent) der Unternehmen optimistisch in die Zukunft blicken,
vestitionen vor, 21 Prozent einen Rückgang. rechnet kein Betrieb (Vorquartal 8 Prozent) mit einer un-
günstigeren Entwicklung in den nächsten zwölf Monaten.
Die Personalplanungen im Baugewerbe fallen günstiger als
III. Baugewerbe im Vorquartal aus. 26 Prozent der Betriebe wollen den
Personalbestand erhöhen, während nur 9 Prozent eine
Eine starke Stütze für die Konjunktur ist gegenwärtig das Reduzierung der Beschäftigtenzahl planen.
Baugewerbe. Das Stimmungsbild hat sich im 2. Quartal
2012 nochmals deutlich verbessert. Die Lageurteile haben
ein neues Allzeithoch erreicht. Im Einzelnen bezeichnen IV. Handel
74 Prozent (Vorquartal 58 Prozent) der Betriebe den Ge-
schäftsverlauf als gut, wie im Vorquartal spricht kein Bau- Im Bereich des Großhandels fällt die aktuelle Lageein-
unternehmen von einer schlechten Geschäftslage. 57 Pro- schätzung nach wie vor mehrheitlich positiv aus. Gegen-
über dem Vorquartal sind die Unternehmen bei schwäche-
Anteile der Branchen im IHK-Bezirk in Bezug auf ren Umsätzen aber spürbar skeptischer geworden. Wäh-
sozialversicherungspflichtig Beschäftigte (zum 30.06.2011) rend 29 Prozent (Vorquartal 51 Prozent) der Betriebe eine
40 % Dienstleistungen (incl. Gastgewerbe und Verkehr)
gute Geschäftslage melden, sind 15 Prozent (Vorquartal
39 % Industrie (incl. Bergbau, Energie- und Wasserversorgung)
2 Prozent) der Großhändler mit dem Geschäftsverlauf un-
15 % Handel
zufrieden. Bei der Beurteilung des Kaufverhaltens überwie-
5 % Baugewerbe gen nun die negativen Stimmen. 19 Prozent der Großhänd-
1 % Sonstige ler sprechen von einem kauffreudigen Kaufverhalten der
Kunden. 27 Prozent der Betriebe bezeichnen das Kaufver-
Quelle: Statistisches Landesamt Baden-Württemberg halten dagegen als zurückhaltend. Auch die Geschäftser-
Wirtschaftslagebericht 2. Quartal 2012 Seite 2
3. wartungen für die nächsten zwölf
Einzelhandel * 2/2007-2/2012
Monate haben sich deutlich einge-
trübt. Erstmals seit drei Jahren liegt 40 Aktuelle Geschäftslage 2/2012
der Saldo aus optimistischen und 30
schlecht 14,6% gut 22,0%
pessimistischen Stimmen nun wieder
20
leicht im Minusbereich. 17 Prozent 17,0
der Großhändler rechnen mit einem 10
7,4
günstigen Geschäftsverlauf. Dagegen 0
blicken 19 Prozent skeptisch auf die befriedigend 63,4%
-10
weitere Geschäftsentwicklung. Ent-
sprechend signalisieren die Unterneh- -20
Erwartete Geschäftslage 2/2012
men einen geringeren Personalbedarf -30
schlechter 9,8% besser 26,8%
als im Vorquartal. Ein Viertel der
-40
Betriebe plant eine Erhöhung der
Beschäftigtenzahl, 4 Prozent wollen -50 Aktuelle Geschäftslage
Erwartete Geschäftslage
Personal abbauen. -60
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Das Stimmungsbild im regionalen * ohne Handel mit Kraftfahrzeugen
gleichbleibend 63,4%
Die Linien geben jeweils den Saldo der Prozentanteile positiver und negativer Urteile der
Einzelhandel hat sich gegenüber Unternehmen des Einzelhandels zur aktuellen Geschäftslage und zur Geschäftserwartung
dem Vorquartal verschlechtert. an.
22 Prozent (Vorquartal 31 Prozent)
der Einzelhändler halten den Geschäftsverlauf für gut. lung in den nächsten zwölf Monaten, wie im Vorquartal
15 Prozent (Vorquartal 14 Prozent) der Betriebe melden blickt ein Zehntel eher skeptisch in die Zukunft. Dagegen
eine schlechte Geschäftslage. Trotz der weiterhin guten fallen die Beschäftigungsplanungen positiver als im Vor-
Verfassung des Arbeitsmarktes machen sich die zuneh- quartal aus. 11 Prozent der Betriebe planen Neueinstellun-
menden Sorgen der Verbraucher über die Euro-Krise nega- gen, während 8 Prozent einen Personalabbau erwägen.
tiv bemerkbar. Die Einschätzung des Kaufverhaltens der
Kunden durch die Einzelhändler hat sich im Vergleich zum
Vorquartal verschlechtert. Nur zwei Prozent der Betriebe V. Dienstleistungsgewerbe
stufen das Kaufverhalten als kauffreudig ein. 56 Prozent
der Einzelhändler bezeichnen es als saisonüblich ange- Die Beurteilung der konjunkturellen Situation durch die
messen, rund 42 Prozent sprechen von einem zurückhal- Dienstleistungsunternehmen fällt bei einer deutlich verbes-
serten Umsatzentwicklung per saldo
Dienstleister * 2/2007-2/2012 günstiger als im Vorquartal aus. Nur
60 3 Prozent (Vorquartal 9 Prozent) der
50
Aktuelle Geschäftslage 2/2012 Dienstleister sind mit dem Geschäfts-
40
schlecht 3,3% gut 31,6% verlauf unzufrieden, 32 Prozent
30
(Vorquartal 33 Prozent) der Unterneh-
28,3
20
men bezeichnen die aktuelle Ge-
10
schäftslage als gut. 52 Prozent der
0
Betriebe melden steigende Umsätze
befriedigend 65,1%
-10
-4,4 gegenüber dem Vorjahresquartal.
-20
Beim Auftragsvolumen berichten
Erwartete Geschäftslage 2/2012
-30
18 Prozent der Betriebe von einem
schlechter 20,3% besser 15,9% Anstieg, dagegen verzeichneten
-40
21 Prozent ein rückläufiges Auftrags-
-50
Aktuelle Geschäftslage volumen. Vor dem Hintergrund der
-60
Erwartete Geschäftslage verschlechterten Auftragslage fällt die
-70
Einschätzung der zukünftigen Ge-
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gleichbleibend 63,8% schäftsentwicklung erstmals seit drei
* Dienstleistungen ohne Kreditgew erbe und Hotel- und Gaststättengewerbe
Die Linien geben jeweils den Saldo der Prozentanteile positiver und negativer Urteile
Jahren wieder überwiegend pessimis-
der Dienstleister zur aktuellen Geschäftslage und zur erwarteten Geschäftslage an. tisch aus. Während 16 Prozent der
Unternehmen mit einem günstigeren
tenden Kaufverhalten. Bei der zukünftigen Umsatzentwick- Verlauf rechnen, blickt ein Fünftel hingegen skeptisch in die
lung rechnen 32 Prozent der Einzelhändler mit steigenden Zukunft. Dennoch wollen 18 Prozent der Betriebe den Per-
Umsätzen, 12 Prozent kalkulieren mit Umsatzeinbußen. Die sonalstand erhöhen, nur 3 Prozent planen eine Reduzie-
Geschäftserwartungen insgesamt beurteilen die Einzel- rung.
händler weniger optimistisch als im Vorquartal. 27 Prozent
(Vorquartal 33 Prozent) erwarten eine günstigere Entwick-
HERAUSGEBER AKTUELLLES
IHK Heilbronn-Franken Informationen zur aktuellen konjunkturellen Lage können im Internet
Ferdinand-Braun-Str. 20 unter dem Stichwort „Konjunktur“ abgerufen werden unter:
74074 Heilbronn www.heilbronn.ihk.de/konjunkturbericht
Geschäftsbereich Wirtschaft und Politik
Juli 2012
KENNZAHLEN PER NEWSLETTER
KONTAKT Informationen zu aktuellen Wirtschaftszahlen, zur Konjunkturlage sowie
Dorothee Kienzle zu Daten aus der amtlichen Statistik enthält der IHK-Newsletter
Referentin Volkswirtschaft „Wirtschaft und Statistik“. Er kann kostenfrei auf der IHK-Homepage,
Tel. 07131 9677-135 Rubrik Newsletter abonniert werden:
Fax 07131 9677-119 www.heilbronn.ihk.de/newsletter
E-Mail: dorothee.kienzle@heilbronn.ihk.de
Wirtschaftslagebericht 2. Quartal 2012 Seite 3
4. Aktuelle Geschäftslage in ausgewählten Branchen
Fahrzeugbau Maschinenbau Elektrotechnik
75,0% Gut 52,6% Gut 43,2% Gut
25,0% Befriedigend 42,1% Befriedigend 48,7% Befriedigend
0,0% Schlecht 5,3% Schlecht 8,1% Schlecht
Die Lageeinschätzung im heimischen Der Maschinenbau beurteilt seine wirt- Im Bereich Elektrotechnik fällt die Beurtei-
Fahrzeugbau hat sich gegenüber dem schaftliche Lage per saldo ungünstiger als lung der wirtschaftlichen Situation bei einer
Vorquartal noch verbessert. Nach wie vor im 1. Quartal 2012. 53 (Vorquartal überwiegend positiven Ertragslage und
meldet kein Unternehmen einen schlechten 67 Prozent) der Unternehmen halten die guter Kapazitätsauslastung günstiger als
Geschäftsverlauf. Drei Viertel (Vorquartal aktuelle Geschäftslage für gut, 5 Prozent im Vorquartal aus. 43 Prozent melden
70 Prozent) der Betriebe bezeichnen die (Vorquartal 7 Prozent) der Maschinenbau- einen guten Geschäftsverlauf, 8 Prozent
aktuelle Geschäftslage als gut. Die Auf- er sprechen von einem schlechten der Betriebe bezeichnen die aktuelle Lage
tragseingänge aus dem In- und Ausland Geschäftsverlauf. Bei den Auftragseingän- als schlecht. Die Zahl der Auftragseingän-
sind allerdings stark zurückgegangen. Es gen aus dem Ausland melden 41 Prozent ge hat sich wieder verbessert. Ein Viertel
überwiegen nun die negativen Stimmen. einen Rückgang. 27 Prozent klagen über verbuchte steigende Inlandsorders,
43 Prozent der Fahrzeugbauer mussten Einbußen bei den Inlandsorders. 35 Prozent einen Zuwachs der Auslands-
Einbußen bei den Inlandsorders, 17 Prozent gehen von einem günstigeren orders. Die Geschäftserwartungen haben
71 Prozent bei den Auslandsorders zukünftigen Geschäftsverlauf aus. sich jedoch eingetrübt. 19 Prozent blicken
hinnehmen. Ein Viertel blickt optimistisch in 26 Prozent rechnen hingegen mit einer optimistisch in die Zukunft, 11 Prozent der
die Zukunft. Die Beschäftigungspläne schlechteren Entwicklung. Die Beschäfti- Betriebe erwarten einen ungünstigeren
haben sich deutlich verbessert. gungsperspektiven fallen ungünstiger aus. zukünftigen Geschäftsverlauf.
Metallerzeugnisse Glasindustrie/Steine- Chemische Industrie
verarbeitung
53,0% Gut 22,7% Gut 55,6% Gut
44,1% Befriedigend 68,2% Befriedigend 44,4% Befriedigend
2,9% Schlecht 9,1% Schlecht 0,0% Schlecht
Das Stimmungsbild im Bereich Metaller- Die Beurteilung der wirtschaftlichen Die Einschätzung der wirtschaftlichen Lage
zeugnisse ist im Vergleich zum Vorquartal Situation im Bereich Glasindust- in der chemischen Industrie hat sich
per saldo unverändert geblieben. rie/Steineverarbeitung fällt deutlich gegenüber dem Vorquartal per saldo leicht
53 Prozent der Betriebe sprechen von einer schlechter als im Vorquartal aus. Während verbessert. Kein Unternehmen spricht von
guten Geschäftslage, 3 Prozent sind mit 23 Prozent der Betriebe den Geschäftsver- einer schlechten Geschäftslage.
dem Geschäftsverlauf unzufrieden. Die lauf als gut bezeichnen, sind 9 Prozent der 56 Prozent der Betriebe halten den
Lage bei den In- und Auslandsorders hat Unternehmen mit der Geschäftslage Geschäftsverlauf für gut. Während die
sich allerdings erheblich verschlechtert. unzufrieden. Die Zahl der Auftragseingän- Auftragseingänge aus dem Inland etwa
47 Prozent klagen über rückläufige ge hat sich abgeschwächt. Jeweils ein stabil geblieben sind, haben sich die
Auftragseingänge aus dem Inland. Die Viertel meldet steigende beziehungsweise Auslandsorders positiver als im Vorquartal
weitere Geschäftsentwicklung insgesamt fallende Auslandsorders. 9 Prozent der entwickelt. 14 Prozent (Vorquartal
wird eher pessimistisch gesehen. 9 Prozent Betriebe gehen von einem besseren 0 Prozent) melden hier einen Anstieg.
gehen von einem günstigen Verlauf aus, zukünftigen Geschäftsverlauf aus. 11 Prozent der Unternehmen gehen von
44 Prozent der Betriebe blicken jedoch mit 27 Prozent blicken hingegen skeptisch in einem günstigeren zukünftigen Geschäfts-
Skepsis in die Zukunft. die Zukunft. verlauf aus, kein Betrieb ist skeptisch.
Ernährungsgewerbe Kreditgewerbe Hotel- und Gaststätten-
gewerbe
57,1% Gut 51,6% Gut 42,8% Gut
28,6% Befriedigend 48,4% Befriedigend 53,6% Befriedigend
14,3% Schlecht 0,0% Schlecht 3,6% Schlecht
Im heimischen Ernährungsgewerbe fällt Im regionalen Kreditgewerbe hat die Gegenüber dem 1. Quartal 2012 ist die
das Stimmungsbild nicht mehr ganz so Lagebeurteilung bei einer deutlichen wirtschaftliche Lage im Hotel- und Gast-
positiv wie im Vorquartal aus. 57 Prozent Verbesserung gegenüber Vorquartal einen stättengewerbe nahezu unverändert
der Betriebe melden eine gute Geschäfts- neuen Höchstwert erreicht. 52 Prozent der geblieben. Während 43 Prozent der
lage, 14 Prozent der Unternehmen spre- Kreditinstitute sprechen von einem guten Betriebe eine gute Geschäftslage melden,
chen von einem schlechten Geschäftsver- Geschäftsverlauf, kein Betrieb ist mit der bezeichnen nur 4 Prozent den Geschäfts-
lauf. Während bei den Inlandsorders nur aktuellen Lage unzufrieden. Bei 73 Prozent verlauf als schlecht. Trotz leichten Umsatz-
ein leichter Rückgang festzustellen ist, hat sind die Einlagen gestiegen. Von einer rückgängen ist eine Verbesserung der
sich die Lage bei den Auslandsorders per erhöhten Kreditnachfrage der Firmenkun- Ertragslage festzustellen. Die durchschnitt-
saldo spürbar verschlechtert. Kein Unter- den berichten 62 Prozent der Kreditinstitu- liche Zimmerauslastung lag bei
nehmen meldet einen Zuwachs. Alle te. Hinsichtlich der weiteren Geschäftsent- 61 Prozent. Die weitere Geschäftsentwick-
Betriebe berichten nun von gleichbleiben- wicklung blicken 16 Prozent optimistisch in lung wird überwiegend kritisch gesehen.
den Auftragseingängen aus dem Ausland. die Zukunft, 3 Prozent rechnen mit einem 30 Prozent der Betriebe blicken skeptisch
Jeweils 13 Prozent blicken optimistisch schlechteren Verlauf. in die Zukunft, 17 Prozent zeigen sich
oder skeptisch in die Zukunft. optimistisch.
Wirtschaftslagebericht 2. Quartal 2012 Seite 4