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Länderfokus 24. Juli 2012
China: Wachstumsunterstützung hat Priorität
Autor:
Viola Julien
Die globale Wachstumsschwäche hat auch China erreicht – sehr zur Besorgnis seiner interna-
Telefon: 0 69/91 32-47 30
tionalen Handelspartner. Auch wenn die politischen Stimulierungsmaßnahmen nicht das glei-
research@helaba.de
che Ausmaß wie zu Zeiten der globalen Finanzkrise 2008/2009 erreichen dürften, zeigt sich
die chinesische Regierung inzwischen entschlossen, einem wirtschaftlichen Einbruch entge-
genzuwirken. Für China ist die derzeitige Phase zwar auch eine Möglichkeit, die Zielsetzun-
Redaktion: gen des neuesten Fünfjahresplanes anzusteuern. Kontrollierte Wachstumsabkühlung und ein
Ralf Umlauf
nachhaltigeres Wirtschaftsmodell werden darin angestrebt. Aktuell steht aber die Unterstüt-
zung der Konjunktur klar im Fokus.
Herausgeber:
China hat in den vergangenen Jahrzehnten eine beeindruckende Entwicklung vollzogen. Jährliche
Dr. Gertrud R. Traud Wachstumsraten deutlich oberhalb der 10 %-Marke waren keine Seltenheit. Längst hat China
Chefvolkswirt/Leitung Research Japan als zweitgrößte Volkswirtschaft der Welt abgelöst, und in diesem Jahr wird der chinesische
Landesbank Hessen-Thüringen Anteil am globalen Bruttoinlandsprodukt (gemessen in Kaufkraftparitäten) voraussichtlich sogar
MAIN TOWER größer ausfallen als der der Eurozone. Aufgrund der starken internationalen Handelsverflechtun-
Neue Mainzer Str. 52-58 gen ist China zum Motor der globalen Konjunktur avanciert. Kommt dieser Motor ins Stottern,
60311 Frankfurt am Main spürt die Weltwirtschaft die Auswirkungen. Aus diesem Grund richten sich die Blicke zunehmend
Telefon: 0 69/91 32-20 24 sorgenvoll nach China, denn das Wirtschaftswachstum hat sich in den vergangenen Quartalen
Telefax: 0 69/91 32-22 44 sukzessive abgeschwächt. In den ersten drei Monaten des laufenden Jahres sank das BIP-
Wachstum auf 8,1 % gegenüber Vorjahr und für das zweite Quartal steht mit einer Wachstumsrate
des BIPs von 7,6 % der niedrigste Wert seit drei Jahren zu Buche. Die rückläufige Jahreszuwachs-
rate verdeckt jedoch den Blick für die leichte Beschleunigung des Wachstums im Quartalsver-
gleich von rev. 1,6 % im ersten Vierteljahr auf 1,8 % im zweiten Quartal.
Anteil am Welt-BIP
% %
20 20
18 Prognosen 2012 18
16 16
14 14
12 12
10 10
8 8
6 6
4 4
Die Publikation ist mit größter Sorgfalt 2 2
bearbeitet worden. Sie enthält jedoch lediglich 0 0
unverbindliche Analysen und Prognosen zu USA China EWU Indien Japan Russland Brasilien
den gegenwärtigen und zukünftigen Markt-
verhältnissen. Die Angaben beruhen auf
Quellen: EIU, Helaba Volkswirtschaft/Research
Quellen, die wir für zuverlässig halten, für
deren Richtigkeit, Vollständigkeit oder Aktua-
lität wir aber keine Gewähr übernehmen kön-
Angesichts der Zielsetzungen im aktuellen Fünfjahresplan (2011-2015) sind niedrigere Wachs-
nen. Sämtliche in dieser Publikation getroffe- tumsraten aber durchaus als Schritt in die richtige Richtung zu sehen. Die Regierung ist bestrebt,
nen Angaben dienen der Information. Sie ein nachhaltigeres Wachstumsmodell zu schaffen. Die bisherige Strategie, die dem Land in den
dürfen nicht als Angebot oder Empfehlung für
vergangenen Jahren immer wieder Zuwachsraten im zweistelligen Bereich bescherte, gründet sich
Anlageentscheidungen verstanden werden.
2. Länderfokus: China
maßgeblich auf Exporte und Investitionen. Dies hat sich zwar als äußerst effektiv herausgestellt,
birgt aber gleichzeitig die Gefahr einer wirtschaftlichen Überhitzung.
Dieses Problem ist auch der chinesischen Regierung bewusst. Premierminister Wen Jiabao be-
zeichnete das Wachstumstempo der Vorjahre jüngst als unausgewogen und nicht aufrechtzuerhal-
Binnenkonsum soll
ten. Qualität, nicht Quantität müsse künftig im Vordergrund stehen, so der Regierungschef. Der
Wachstum antreiben
private Verbrauch, dessen Anteil am BIP in den vergangenen Jahren zurückgegangen war, soll
einen größeren Stellenwert erhalten und zu einem wichtigen Pfeiler des Wachstums werden. Eine
gleichmäßigere Wohlstandsverteilung sei hierfür unerlässlich. Der bereits beobachtbare Anstieg
des Lohnniveaus, aber auch die Erleichterung der Kreditvergabe für kleine und mittelständische
Unternehmen sowie Privatpersonen sind unseres Erachtens wichtige Schritte, um das Ziel eines
stärker binnenwirtschaftlich getriebenen Wachstums zu erreichen. Gleichzeitig wurde im aktuellen
Fünfjahresplan die durchschnittliche Wachstumsrate für die Jahre 2011 bis 2015 mit 7,0 % bezif-
fert. Die Anfang dieses Jahres für 2012 vorgegebene Zielmarke beträgt 7,5 %. In der Vergangen-
heit zeigte sich aber, dass die jährlichen Zielvorgaben meist als absolute Untergrenze anzusehen
waren und die tatsächlichen Zuwächse des BIPs oft deutlich darüber lagen.
Zielvorgaben in Vorjahren stets übertroffen Beachtliche Steigerung bei Reallöhnen
Reales BIP, % gg. VJ % gg. VJ
16 16
Tatsächlicher Wert (2012: Helaba-Prognose)
14 14
12 jährl. Zielvorgaben 12
10 10
8 8
6 6
4 4
2 2
0 0
2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012
Quellen: Bloomberg, Helaba Volkswirtschaft/Research Quellen: Macrobond, Helaba Volkswirtschaft/Research
Das aktuelle konjunkturelle Umfeld ist geprägt von im Trend nachgebenden Stimmungs- und
Frühindikatoren. An erster Stelle sind hier die Einkaufsmanagerindizes (PMI) im Verarbeitenden
Gewerbe zu nennen, die bereits im vergangenen Jahr von den hohen Niveaus deutlich sanken und
inzwischen die 50er Marke erreicht oder unterschritten haben. Dramatische Einbrüche wie 2008
aber sind bislang nicht zu konstatieren, und der jüngste Anstieg des vorläufigen Markit/HSBC-
PMIs im Juli von 48,2 auf 49,5 Punkte lässt hoffen, dass die Talsohle durchschritten ist. Im
Dienstleistungsgewerbe zeigen die Einkaufsmanagerindizes weiterhin ein uneinheitliches Stim-
mungsbild. Der Blick auf die Verbraucherumfrage oder das Unternehmensvertrauen bringt eben-
falls keine Klarheit. Vor allem die Verbrauchstimmung schwankt deutlich, ohne einen Trend auf-
zuweisen. Moderate Zuwächse für die chinesische Wirtschaft in den kommenden Monaten signali-
siert aber der OECD-Frühindikator für China.
Vor dem Hintergrund der nachlassenden konjunkturellen Dynamik hat in den letzten Monaten ein
Umdenken bei der politischen Führung stattgefunden, hin zu Unterstützungs- und Lockerungs-
PBC und Regierung:
maßnahmen. Ein umfangreicher Stimulus wie vor drei Jahren – zur Bekämpfung der globalen
Inzwischen mehr als nur
Wirtschaftskrise 2008/09 – ist diesmal allerdings nicht zu erwarten, denn der starke Anstieg der
Feinsteuerung
Kreditvergabe und die hohen BIP-Wachstumsraten sorgten seinerzeit für eine Zunahme der Infla-
tionsrate, die im Sommer 2011 bei 6,5 % den Höhepunkt erreichte.
Seit Mitte 2011 beschränkte sich die Wirtschaftsstützung durch die Regierung – auch vor dem
Hintergrund der hohen Inflationsrate – auf fiskalpolitische Feinsteuerung. Seit Ende des Jahres hat
Helaba Volkswirtschaft/Research · 24. Juli 2012· © Helaba 2
3. Länderfokus: China
die chinesische Zentralbank (PBC) dann zusätzlich die Mindestreserveanforderungen für Kreditin-
stitute dreimal gesenkt und begann Anfang Juni 2012 schließlich mit Leitzinssenkungen von
6,56 % auf aktuell 6,00 %. Die inzwischen signifikant gesunkene Teuerungsrate lässt der PBC
Spielraum für geldpolitische Schritte dieser Art. Dass inzwischen aggressiver gegen die wirtschaft-
liche Abschwächung angegangen wird, liegt wohl auch daran, dass ab dem Herbst dieses Jahres
der politische Führungswechsel beginnt und man diesen bevorzugt in einem stabilen konjunkturel-
len Umfeld stattfinden lassen will.
Neben geldpolitischen Schritten sollen Projekte im Industrie-, Transport- und Bausektor sowie im
Ausbau der Infrastruktur zudem die Wirtschaft stützen. Die staatliche Kommission für Entwick-
lung und Reform bewilligte in den ersten Monaten des Jahres erheblich mehr Projekte als im Vor-
jahreszeitraum. Offenbar sollen vor allem Investitionsvorhaben, die im Rahmen des Fünfjahres-
plans ursprünglich für 2013 vorgesehen waren, vorgezogen werden. Positiv anzumerken ist je-
doch, dass sich die Projekte verstärkt auf Regionen in West- und Zentralchina konzentrieren sol-
len. Bislang ballt sich die Wirtschaftskraft des Landes an der Ostküste.
Erste Erfolge der geldpolitischen Lockerung sind bereits in der Zunahme der Neukreditvergabe zu
erkennen. Auch die robuste Entwicklung bei den Pkw-Absatzzahlen ist ein Indiz für eine Stabili-
sierung der wirtschaftlichen Dynamik. Zudem haben sich im Verlauf der letzten Monate die Ex-
porte in Richtung Europa wieder stabilisiert, und die Exporte in die USA legen unter Schwankun-
gen weiter zweistellig zu. Im Juni endete der Trend zu niedrigeren Wachstumsraten bei der Inves-
titionstätigkeit. Auch dies ist ein Zeichen für eine anhaltende Expansion – und es zeigt sich, dass
die Regierung angesichts des schwierigen Umfelds den Fokus derzeit klar auf die Stützung der
Konjunktur setzt, anstatt die Neuausrichtung des Wachstumsmodells zu forcieren. Wir rechnen in
den nächsten Monaten mit weiteren Maßnahmen, denn der Inflationsausblick lässt weitere Sen-
kungen des Leitzinses zu. Auch die Mindestreserveanforderungen dürften im zweiten Halbjahr
noch mehrfach gelockert werden.
Inflationsausblick lässt Raum für weitere Zinssenkungen Kreditvergabe stabilisiert sich
% gg. VJ, gleitender 6M-Durchschnitt % gg. VJ % gg VQ % gg. VQ
80 12 16 9
14 8
Verbraucherpreise (r.S.) 10
60 CRB Grain Index in Yuan, Vorlauf 2M 12
8 6
10
40 Kreditvergabe, Vorlauf 2M
6 8
4
20 4 6
2 4
2
0 2
0
0 0
-20 -2 BIP (r.S.)
-2
-35 -4 -4 -2
00 01 02 03 04 05 06 07 08 09 10 11 12 2007 2008 2009 2010 2011 2012
Quellen: Datastream, Helaba Volkswirtschaft/Research Quellen: Datastream, Helaba Volkswirtschaft/Research
Chinas Immobilienmarkt hat eine ausgeprägte Stärkephase hinter sich. In den vergangenen Jahren
stiegen die Hauspreise teilweise erheblich, vor allem aufgrund der Nachfrage infolge des Urbani-
Immobilienmarkt: Nor- sierungsprozesses. Das milliardenschwere Konjunkturprogramm im Kampf gegen die weltweite
malisierung setzt ein Finanzkrise befeuerte den Immobilienboom zusätzlich. Unzählige Bauprojekte wurden durchge-
führt, Spekulationen auf Wertsteigerungen trieben die Preise weiter in die Höhe, die
Leerstandsquote nahm zu. Für die mittelständische Bevölkerung wurde Wohneigentum in Städten
praktisch unerschwinglich.
Um der Überhitzung und potenziellen sozialen Unruhen entgegenzuwirken, hat die Regierung im
Jahr 2010 verschiedene Maßnahmen eingeleitet. Unter anderem wurden die Eigenkapitalanforde-
Helaba Volkswirtschaft/Research · 24. Juli 2012· © Helaba 3
4. Länderfokus: China
rungen zum Hauskauf auf bis zu 50 % erhöht, Subventionen gestrichen und strenge Restriktionen
bezüglich des Erwerbs von Zweitwohnungen eingeführt. Auch die geldpolitischen Straffungsmaß-
nahmen 2010/11 zeigten Wirkung, indem sie die Kreditvergabe erschwerten. Seit einem Jahr wer-
den zudem Sondersteuern für Luxusimmobilen in den Metropolen Shanghai und Chongqing erho-
ben. Gleichzeitig treibt die Regierung den Bau von bezahlbarem Wohnraum weiter voran – bis
zum Jahr 2015 sollen 36 Millionen Sozialwohnungen entstehen.
Inzwischen hat eine Trendwende am Immobilienmarkt eingesetzt und die Preise sinken. Neben
den dämpfenden Effekten der Regierungsmaßnahmen dürfte es sich vor allem auch um eine Kor-
rektur der vorangegangenen Aufblähung handeln. Der Preisrückgang verläuft bislang kontrolliert
und es mehren sich die Zeichen, dass die Talsohle bald erreicht ist. So sind die Preise für Neubau-
ten im Juni zum ersten Mal seit zehn Monaten wieder leicht gestiegen, und auch die jüngsten Leit-
zinssenkungen dürften zur Stabilisierung beitragen. Bestätigt sich dies in den kommenden Mona-
ten, wäre es gelungen, die Immobilienblase zu entschärfen, ohne eine wichtige Wirtschaftsstütze
lahmzulegen. Damit Preisspekulationen weiterhin eingedämmt bleiben, dürften immobilienspezifi-
sche Restriktionen – wie zum Beispiel beim Erwerb von Zweit- und Drittwohnungen –allerdings
nicht zu schnell gelockert werden.
Da China eine immer wichtigere Rolle im Welthandel innehat, besteht auch für die Währungspoli-
tik Reformbedarf. Eine unterbewertete Landeswährung hat China in der Vergangenheit hohe Leis-
Yuan-Reform in
tungsbilanzüberschüsse beschert und das Wirtschaftswachstum unterstützt. Internationale Han-
kleinen Schritten
delspartner – allen voran die USA – kritisieren diese Export- und Wettbewerbsvorteile schon lange
und fordern eine Aufwertung des Yuans. Die fixe Kopplung an den US-Dollar ist zwar seit 2005
gelöst, vor allem in Krisenzeiten werden aber noch immer Wechselkursinterventionen durchge-
führt, um die Wirtschaft über die Exporterleichterungen zu stützen. So hielt die chinesische Zent-
ralbank den USD-CNY-Wechselkurs während der weltweiten Finanzkrise stabil um 6,80. Ab Juni
2010 setzte sich dann die graduelle Aufwertung fort, und bis zum Jahresende 2011 legte der Yuan
in diesem Zeitraum um fast 8 % zu. Seit Jahresbeginn hat USD-CNY wieder von 6,30 auf 6,37
abgewertet.
Yuan-Aufwertung derzeit ausgesetzt – Zentralbank stellt sich starkem US-Dollar nicht entgegen
Yuan in USD Euro in USD (invertiert)
8.50 1.15
CNY-USD EUR-USD (r.S.)
1.20
8.00 1.25
1.30
7.50
1.35
1.40
7.00
1.45
6.50 1.50
1.55
6.00 1.60
2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011
Quellen: Datastream, Helaba Volkswirtschaft/Research
Allerdings hat China den Yuan zuletzt weiter flexibilisiert, indem er nunmehr statt um ±0,5 % in
einer Spanne von ±1,0 % um einen Währungskorb schwanken darf. Den Referenzkurs setzt die
PBC allerdings noch immer täglich gegenüber dem US-Dollar fest. Auch nach der jüngsten Maß-
nahme bleibt der Yuan damit nicht frei konvertierbar. Ihn stärker den Marktkräften auszusetzen ist
für China aber ein weiterer Schritt hin zum selbst gesetzten Ziel, bis 2015 eine frei handelbare
Währung zu besitzen und diese als Reservewährung zu etablieren. Der Weg dorthin ist jedoch
noch weit. Für die Reform des Wachstumsmodells, das die Stimulierung der Binnennachfrage
beinhaltet, ist eine starke Landeswährung unerlässlich. Die Aufwertungstendenz des Yuans dürfte
Helaba Volkswirtschaft/Research · 24. Juli 2012· © Helaba 4
5. Länderfokus: China
sich daher mittelfristig fortsetzen, wenngleich weitaus weniger dynamisch als 2011. Am Jahresen-
de halten wir einen Kurs von 6,25 USD-CNY für möglich.
Es bleibt festzuhalten, dass China bereits wichtige Schritte unternommen hat, eine wirtschaftliche
Neuausrichtung zu vollziehen. Das aktuell schwierige wirtschaftliche Umfeld hat diesen Prozess
Prognoseanpassung allerdings verlangsamt und den Fokus der Regierung auf die Stützung der Konjunktur gelenkt. Wir
2012 und 2013 gehen davon aus, dass im zweiten Halbjahr des laufenden Jahres weitere wachstumsfördernde
Maßnahmen ergriffen werden. Die chinesische Konjunktur sollte sich daher stabilisieren und in
den nächsten Monaten wieder an Dynamik gewinnen. Angesichts der Abschwächung in der ersten
Jahreshälfte senken wir unsere BIP-Prognose für das Gesamtjahr 2012 auf 7,9 % (zuvor 8,4 %)
und für 2013 auf 8,4 % (zuvor 8,8 %). Die Inflationsrate dürfte 2012 und 2013 ebenfalls niedriger
ausfallen als ursprünglich von uns erwartet, denn die Teuerung hat in den letzten Monaten auf-
grund der Konjunkturabkühlung und sich beruhigender Nahrungsmittelpreise unerwartet deutlich
nachgegeben.
Um die ambitionierten Ziele des Fünfjahresplans zu erreichen und einen nachhaltigeren Wachs-
tumspfad einzuschlagen, von dem eine breitere Bevölkerungsschicht profitiert, sind weitere struk-
turelle Reformen notwendig. Diesen Weg fortzuführen wird Aufgabe des neuen politischen Füh-
rungsstabs sein, der im Frühjahr des kommenden Jahres sein Amt aufnimmt.
Wirtschaftsdaten China
2010 2011 2012p 2013p
Bruttoinlandsprodukt % gg. Vj., real 10,4 9,2 7,9 8,4
Bevölkerung Mio. 1.341,0 1.348,0 1.354,0 1.360,0
Arbeitslosenquote % 6,1 6,5 6,6 6,5
Budgetsaldo % des BIP -1,6 -1,8 -3,1 -2,6
Inflationsrate % 3,3 5,3 3,0 3,5
Leistungsbilanzsaldo % des BIP 5,2 4,0 3,3 2,8
Quellen: EIU, OECD, Helaba Volkswirtschaft/Research
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