Informationen zu Naturpark Nordschwarzwald statt Nationalpark.pdf
1. Information des
VdAW Fachverband Forstunternehmen Baden Württemberg
Der Nordschwarzwald ist bisher ein bedeutender Naturpark er soll
umgestaltet werden in einen „Nutzlosen Nationalpark“
Der Naturpark Nordschwarzwald ist in seiner jetzigen Form ein sehr be-
liebtes Urlaubs- und Erholungsgebiet, ist bestens erschlossen, von einem
guten Wege- und Wandernetz, charakteristisch ist die vielfältige Baumar-
tenmischung wie dem mehrstufigen Plenderwald und gekennzeichnet von
hoher Biodiversität.
Der Umbau der von der Bevölkerung und den Touristen hoch geschätzten
Naturpark-Schwarzwaldlandschaft in einen forstwirtschaftlich ungenutzten
Nationalpark bedeutet eine große Verschlechterung durch die festen Vor-
gaben, wie ein Nationalpark auszusehen hat.
Der Nationalpark soll am Ende nicht mehr wirtschaftlich genutzt werden,
d.h. jährlich werden über 50.000 Festmeter Holz der Verrottung überlas-
sen. Ein Widerspruch zur politischen Aussage, nachwachsende Rohstoffe
im Zuge der Energiewende zu fördern. Der Rohstoff Holz als bedeutender
wirtschaftlicher Faktor im Nordschwarzwald fällt zum großen Teil weg. Es
findet eine nachwachsende Rohstoffvernichtung großen Ausmaßes statt.
Aus Erfahrung von anderen Nationalparks verwüstet der Borkenkäfer tau-
sende von Hektar natürlich gewachsener Wald, das Landschaftsbild
gleicht weitläufig einer Todholzwüste. Eine Neuanpflanzung findet nicht
mehr statt. Angrenzende Wälder der Kommunen und Privatwaldbesitzer
sind vom Borkenkäferbefall stark gefährdet. Durch die Umwandlung des
Naturparks in einen Nationalpark ohne forstwirtschaftliche Nutzung verlie-
ren viele mittelständische Unternehmen in der Holzwirtschaft wie Forstun-
ternehmen in der Holzernte, Rückung und Aufbereitung, Sägewerke aber
auch Teile der Holzindustrie in der Region ihre wirtschaftliche Existenz-
grundlage. Die Holzindustrie im Nordschwarzwald verliert den Rohstoff
Holz aus nächster Nähe, es muss Holz überregional mit hohem Transport-
kostenaufwand zugeführt werden. Wo bleibt hier die Ökobilanz?
Die Umwandlung des Naturparks Nordschwarzwald in einen Nationalpark
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kostet den Steuerzahler jährlich über 5 Mio. Euro. Zugleich dürfte zusätz-
lich jährlich ein Verlust durch die Nichtnutzung des qualitativ hochwertigen
Stammholzes aus dem Nordschwarzwald über 5 Mio. Euro bedeuten.
Statt eines bisher bedeutenden wirtschaftlichen Überschusses hätte künf-
tig der Steuerzahler über 10 Mio. Euro jährlich zusätzlich für die Vernich-
tung von Volksvermögen aufzubringen.
Darüber hinaus ist mit einer hohen Arbeitsplatzverlustquote in der Region
zu rechnen.
Mit einem Ausbau des Tourismus ist nicht zu rechnen. Der Nordschwarz-
wald ist in seiner heutigen Form und seinem recht natürlichen Land-
schaftsbild und vielfältige Lebensräume für Flora und Fauna hoch ge-
schätzt. Die Touristen werden das künftig „verwilderte Waldgebiet“ mei-
den. Negative Erfahrungen aus dem Bayerischen Nationalpark beweisen
dies durch rückläufige Übernachtungszahlen in der Region.
Der Nationalpark gefährdet die hervorragenden Wasserquellen. Abgestor-
bene Wälder können die Schutzfunktion des Schadstofffilterns von Grund-
wasser nicht oder nur deutlich schlechter leisten.
Laut wissenschaftlicher Untersuchungen ist der Holzzuwachs in einem
bewirtschafteten Wald wesentlich höher als in naturbelassenen Wäldern.
Durch den engen Bewuchs in Naturwäldern kommt es zu einer Konkur-
renzsituation um Licht, Wasser, Nährstoffe usw. Dies hemmt Wachstum.
Wenig Zuwachs bedeutet jedoch auch weniger CO2-Bindung.
Der bisherige Nordschwarzwald ist ein optimaler CO2 Speicher, die
Todholzbildung setzt zum Nachteil der Umwelt deutliche Mengen von CO2
frei.
Es gäbe noch viele Möglichkeiten und Ansätze der weiteren naturgemä-
ßen Umgestaltung/Anpassung des jetzigen Naturparks bei gleichzeitiger
umweltschonender und nachhaltiger Bewirtschaftung des Nordschwarz-
walds. Die Holznutzung als nachwachsender Rohstoff ist ein wichtiger
Faktor mit hoher Bedeutung für die Energiewende und sollte nicht durch
ideologische Vorstellungen für einen Nationalpark zum Opfer fallen.
Stuttgart, 24.09.2011
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