1. Helaba Floor Research
Equity Daily 17. April 2012
Indikation Unterstützungen Widerstände Handelsbreite
DAX 6.630 6.580 / 6.560 6.749 / 6.760 6.560 / 6.740
Autor:
EuroStoxx 50 2.306 2.280 / 2.253 2.330 / 2.352 2.265 / 2.335
Christian Schmidt
Technischer Analyst
Tel.: 0 69/91 32-2388 Aktienmärkte: Unsicherheit hält an – US-Berichtssaison nimmt Fahrt auf
research@helaba.de Euro wieder über 1.31er-Marke
Die Nervosität an den Finanzmärkten ist vor dem Hintergrund der neu entflammten EWU-
Schuldenkrise groß und die heute anstehenden Konjunkturzahlen dürften kaum in der Lage sein,
Sales:
die hohe Risikoaversion einzufangen. Mit Spannung erwarten die Marktauguren zunächst die
Aktien- und Anlageprodukte ZEW-Salden zu den Konjunkturerwartungen und zu den Lageeinschätzungen. Von Dezember bis
0 69/91 32-31 49 März war insbesondere der Erwartungssaldo deutlich gestiegen und hatte mit 22,3 Punkten den
Eurex Futures Options Desk höchsten Wert seit Juni 2010 erreicht. Die Grafik verdeutlicht, dass mit dem Ansteigen des ZEW-
0 69/91 32-18 33 Indikators (Mittelwert aus Erwartungs- und Lagesaldo) ein deutlich aufgehelltes Konjunkturszena-
rio für Deutschland verbunden war. Die Vorgaben für den April sind allerdings getrübt. So verrin-
gerten sich die Werte für die Wirtschaftserwartungen und die aktuellen Lageeinschätzungen in der
Sentix-Befragung. Eine Verbesserung des ZEW-Saldos der Konjunkturerwartungen ist daher nicht
wahrscheinlich. Letztlich kann sogar eine leichte Enttäuschung gegenüber der Konsensschätzung
nicht ausgeschlossen werden, wodurch die Risikobereitschaft der Marktteilnehmer tendenziell
nachlassen würde.
In den USA steht die Industrieproduktion im Fokus, und auch hier gibt es ein gewisses Enttäu-
Vortag % schungspotenzial. Zwar hat sich die Produktionskomponente des ISM-Industrieindexes im März
DAX 6.625,19 0,63% verbessert und er liegt mit 58,3 Punkten deutlich in der Expansionszone, allerdings mahnt der
DAX L. 6.652,63 0,68% Index der geleisteten Arbeitsstunden zur Vorsicht und auch der Versorger-Output dürfte aufgrund
der milden Witterung schwach ausfallen. Vor diesem Hintergrund erscheint uns die bei 0,3 %
Stoxx 50 2.380,28 0,47%
liegende Konsensschätzung zu optimistisch. Die Zahlen zu den Baubeginnen- und Genehmigun-
Dow 12.921,41 0,56% gen werden unseres Erachtens keine größeren Verbesserungen anzeigen und insofern ebenfalls
Nasdaq 2.988,40 -0,76% nicht in der Lage sein, Konjunkturoptimismus zu schüren. Damit wird wohl die Diskussion über
ein weiteres Stimulierungsprogramm der US-Notenbank (QE3) fortgesetzt.
S&P 500 1.369,57 -0,05%
Nikkei 9.456,48 -0,15% Aktienmärkte: Nach einem schwächeren Start, gelang es dem Dax im weiteren Verlauf sukzessi-
Öl (Brent) 118,63 -2,02% ve Gewinne zu etablieren. Zunächst stand einmal mehr die Angst vor einer Ausweitung der euro-
päischen Schuldenkrise, nicht zuletzt nachdem die Rendite für die zehnjährigen Bonds Spaniens
EUR-USD 1,3138 0,48%
wieder über die kritische 6%-Marke kletterte, im Fokus. Heute und am Donnerstag stehen weitere
spanische Emissionen auf der Agenda, welche ebenfalls die Aufmerksamkeit auf sich ziehen wer-
den. Insbesondere hatten unter diesen „Rahmenbedingungen“ Aktien aus dem Finanzsektor zu
leiden. Am Nachmittag hellte sich die Stimmung insgesamt auf, was wesentlich auf die besser als
erwartet ausgefallenen US-Einzelhandelsdaten zurückzuführen war. Ein in der Folge einsetzender
„short-squeeze“ beschleunigte die Erholungsbewegung zudem. Die Vorgaben für den heutigen
Handelstag deuten auf eine leicht freundliche Eröffnung hin. Im weiteren Verlauf wird zunächst
der ZEW-Indikator die Richtung vorgeben. Auch die Aktien von Siemens könnten im Fokus ste-
hen. Laut der „FTD“ könnte der Konzern seine Gewinnprognose für das laufende Jahr kippen.
Auch die US-Quartalsberichtssaison ist weiter von großem Interesse. Im Durchschnitt wird mit
einem Gewinnwachstum in Höhe von 3,2 % gerechnet. Würde man jedoch das Ergebnis von App-
le insgesamt heraus rechnen, würde der Durchschnittswert lediglich 1,8 % betragen. Bisher hat die
überwiegende Anzahl von Unternehmen Zahlen über den Erwartungen präsentiert. Allerdings
muss festgestellt werden, dass davon bisher noch keine nennenswerten Marktimpulse ausgingen.
Man darf gespannt sein, ob sich dies in dieser Woche ändern wird. Heute stehen die Zahlen u.a.
Herausgeber: Helaba Volkswirtschaft/Research, verantwortlich: Dr. G. R. Traud, Chefvolkswirt/Leitung Research, Neue Mainzer Straße 52-58, 60311
Frankfurt am Main, Telefon: 069/9132-2024, Internet: http://www.helaba.de. Die Publikation ist mit größter Sorgfalt bearbeitet worden. Sie enthält jedoch
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