1. Sperrfrist: 09.55 Uhr
Pressemitteilung
Nr. 028/2010 – 1. Juni 2010
Der Potsdamer Arbeitsmarkt im Mai:
Arbeitslosenquote sinkt auf Rekordtief
Der Trend, der sich im Bezirk der Agentur für Arbeit Potsdam schon im April ab-
gezeichnet hat, setzte sich auch im Mai fort: Die Arbeitslosigkeit ging weiter zu-
rück. Insgesamt 31.987 Menschen waren von Arbeitslosigkeit betroffen, 2.257
weniger als im April und 3.271 weniger als ein Jahr zuvor.
„Dies lässt sich damit erklären, dass im Mai über 3.200 Menschen einen neuen
Job auf dem ersten Arbeitsmarkt aufnehmen konnten, rund 2.000 Personen
mussten sich auf der anderen Seite aufgrund einer Kündigung oder eines auslau-
fenden Arbeitsvertrages arbeitslos melden. Durch diesen positiven Saldo senkte
sich die Arbeitslosenquote auf 8,5 Prozent – ein Rekord-Maiwert für unsere Regi-
on“, unterstreicht Manfred Pollnow, Geschäftsführer operativ der Agentur für
Arbeit Potsdam.
Die Arbeitslosigkeit im Detail
7.377 Menschen meldeten sich im Mai insgesamt arbeitslos. Dies waren 954 weniger
als im April und 220 weniger als im Vorjahresmonat. Mit 2.858 Personen kamen 39 Pro-
zent direkt aus einer Erwerbstätigkeit.
9.603 Personen konnten im Mai ihre Arbeitslosigkeit beenden. Dies waren 1.101 weni-
ger als im April und 323 mehr als im Mai 2009. Rund 46 Prozent davon fanden einen
neuen Arbeitsplatz und etwa 21 Prozent begannen eine Ausbildung oder Qualifizierung.
In beiden Rechtskreisen ist die Zahl der Arbeitslosen gesunken. 9.602 Personen wurden
im Mai von der Agentur für Arbeit Potsdam betreut, 1.300 weniger als im April und 1.347
weniger als vor Jahresfrist. Die Arbeitsgemeinschaften im Bezirk waren für 22.385 Ar-
beitslose zuständig, 957 weniger als im April und 1.924 weniger als im Mai 2009.
Der Stellenmarkt
Mit 5.401 offenen Stellen waren es 1240 weniger als im April und 3.875 weniger als im
Mai 2009. Dieser Rückgang ist auf den geförderten zweiten Arbeitsmarkt zurückzufüh-
2
Agentur für Arbeit Potsdam , Pressestelle Tel: 0331 880 4410
14462 Potsdam Fax: 0331 880 4444
www.arbeitsagentur.de/potsdam
2. -2-
ren: 2.701 der 5.401 Stellen waren Vakanzen auf dem ersten Arbeitsmarkt (-222 zum
April und +154 zum Vorjahresmonat).
2.892 Angebote wurden im Mai neu gemeldet. 1.695 davon waren ungeförderte Stellen-
angebote des ersten Arbeitsmarktes, 74 weniger als im April und 245 mehr als im Mai
2009.
„Derzeit werden insbesondere im Baugewerbe, im Gesundheitswesen und in der Logistik
Mitarbeiter gesucht“, fasst Pollnow zusammen. Ein zurückhaltendes Einstellungsverhal-
ten sei weiterhin in der Metallverarbeitung festzustellen. Das Hotel- und Gaststättenge-
werbe suche zwar Mitarbeiter, oft allerdings auf für viele Arbeitnehmer unattraktiver Mini-
job- oder Teilzeitbasis.
Ein weiterer Trend setze sich laut Pollnow in Branchen durch, die sich schon seit gerau-
mer Zeit einem Fachkräftemangel ausgesetzt sehen: Firmen, die über externe Suchwege
keine Fachkräfte oder Spezialisten gefunden haben, würden verstärkt vorhandenen Mit-
arbeitern eine Chance geben und ihnen einen unternehmensinternen Aufstieg ermögli-
chen. Die Vermittler des Arbeitgeberservices würden hierzu auch gezielt beraten.
„Über das Sonderprogramm WeGebAU hat die Arbeitsagentur Potsdam allein in den ers-
ten fünf Monaten des Jahres 2010 knapp 200 Qualifizierungen beschäftigter Arbeitneh-
mer ermöglicht. Im vergangen Jahr wurde das Angebot im gleichen Zeitraum nur rund
vierzigmal nachgefragt.“
Die Kurzarbeit
Im April – dies sind die derzeit aktuellen Zahlen – zeigten 31 Betriebe für 273 Arbeit-
nehmer neu Kurzarbeit an. Im März hatten noch 78 Unternehmen für 789 Beschäftigte
gemeldet.
Ende März, die Bestandszahlen werden mit zeitlicher Verzögerung quartalsweise erho-
ben, haben im Bezirk der Agentur für Arbeit Potsdam 7.392 Menschen in 742 Unter-
nehmen Kurzarbeitergeld bezogen. Die absolute Spitze lag im Mai 2009. Hier waren
7.890 Menschen von Kurzarbeit betroffen.
„Kurzarbeit wird noch immer intensiv in Anspruch genommen. Das zeigt, wie differen-
ziert der regionale Arbeitsmarkt betrachtet werden muss. Während Ende März in eini-
gen Branchen ein reges Einstellungsverhalten festgestellt werden konnte, waren andere
Branchen noch immer intensiv von Kurzarbeit betroffen“, unterstreicht Manfred Pollnow.
Mehr als die Hälfte der Kurzarbeiter war im verarbeitenden Gewerbe tätig, rund ein
Viertel – Ende März konnte aufgrund der Witterung in den Außenberufen nur sehr ein-
geschränkt gearbeitet werden – zudem auf dem Bau.
Knapp neunzig Prozent aller Kurzarbeiter waren Männer. Der durchschnittliche Ar-
beitsausfall in der Region Potsdam lag bei 38,8 Prozent, das Vollzeitäquivalent somit
bei 2.869.
Arbeitsmarktpolitische Instrumente
Auch über die Kurzarbeit hinaus leisteten die arbeitsmarktpolitischen Instrumente einen
wirksamen Beitrag zur Begrenzung der Arbeitslosigkeit. Insgesamt wurden 12.861 Teil-
nehmer gefördert (+354 zum Vormonat und +1.858 zum Vorjahr). Allein für 2.172 Perso-
nen wurden Eingliederungszuschüsse zur Aufnahme einer sozialversicherungspflichtigen
Beschäftigung gezahlt. Mitte des Monats wurden 1.541 Existenzgründer finanziell unter-
stützt.
3
3. -3-
4.941 Personen fanden im Berichtsmonat durch Arbeitsgelegenheiten eine vorüberge-
hende Beschäftigung. Das waren 307 Teilnehmer mehr als im Vormonat und 506 mehr
als vor einem Jahr. 2.503 Personen profitierten im Mai zudem von Qualifizierungsmaß-
nahmen (16 mehr als im April und 226 mehr als im Mai 2009).
Der Ausbildungsmarkt
Die Mai-Zahlen zum regionalen Ausbildungsmarkt sind für Manfred Pollnow „Fluch und Se-
gen zugleich“: „Zum einen verdeutlichen sie, dass für jeden ausbildungsfähigen Jugendli-
chen auch eine Lehrstelle und somit eine Perspektive hier in der Region vorhanden ist.
Zum anderen zeigen die Zahlen, dass der Nachwuchsbedarf in einigen Branchen mit dem
vorhandenen Bewerberpotential nicht gedeckt werden kann.“
Seit Beginn des Berufsberatungsjahres im Oktober haben sich 2.812 ausbildungsinteres-
sierte Jugendliche bei der Berufsberatung gemeldet, 468 weniger als im gleichen Zeitraum
des vorangegangenen Beratungsjahres. 1.584 Bewerber suchten Mitte Mai weiterhin nach
einer Lehrstelle, 293 weniger als im Mai 2009.
Auf der anderen Seite wurden im gleichen Zeitraum 3.001 regionale Ausbildungsplätze ge-
meldet, 311 weniger als ein Jahr zuvor. 1.665 Angebote für den Ausbildungsstart im Herbst
2010 sind weiter zu haben.
Damit fielen Mitte Mai 1,05 vakante Lehrstellen auf einen unversorgten Bewerber.
4. Arbeitsmarkt in Zahlen
Sperrfrist: 01.06.2010, 09:55 Uhr
Arbeitsmarktreport
Agentur für Arbeit Potsdam
Mai 2010
6. Arbeitsmarktreport
Abkürzungen und Zeichenerklärung
AA Agentur für Arbeit
ABM Arbeitsbeschaffungsmaßnahmen
AGH Arbeitsgelegenheiten
BA Bundesagentur für Arbeit
BSI Beschäftigung schaffende Infrastrukturmaßnahmen
dar. darunter
dav. davon
GSt Geschäftsstelle
HA Hauptagentur
IT Informationstechnologie
PSA Personal-Service-Agentur
SGB Sozialgesetzbuch
zkT zugelassene kommunale Träger
I insgesamt
M Männer
F Frauen
MD Monatsdurchschnitt
ME Monatsende
MS Monatssumme
MM Monatsmitte
MA Monatsanfang
JA Jahresanfang
JD Jahresdurchschnitt
JE Jahresende
JS Jahressumme
r berichtigte Zahl
s geschätzte Zahl
u unzuverlässige oder ungewisse Daten
0 mehr als nichts, aber weniger als die Hälfte der
kleinsten Einheit, die in der Tabelle zur Darstellung
gebracht werden kann
- nichts vorhanden
. kein Nachweis vorhanden
… Angaben fallen später an
* Zahlenwerte kleiner 3 und korrespondierende
Werte werden aus Datenschutzgründen nicht ausgewiesen
x Nachweis nicht sinnvoll
Abweichungen in den Summen ergeben sich durch Runden der Zahlen.
7. Arbeitsmarktreport
Inhaltsverzeichnis
Arbeitsmarktreport
Agentur für Arbeit Potsdam
Mai 2010
Seite
Eckwerte des Arbeitsmarktes 5
Eckwerte des Arbeitsmarktes im Rechtskreis SGB III 6
Eckwerte des Arbeitsmarktes im Rechtskreis SGB II 7
Bestand an Arbeitslosen nach Rechtskreisen 8
Bestand an Arbeitslosen nach Personengruppen 9
Zugang in und Abgang aus Arbeitslosigkeit 10
Gemeldete Stellen 11
Arbeitsmarktpolitische Maßnahmen 12
Ausbildungsstellenmarkt 13
Der Arbeitsmarkt in den Dienststellen des Agenturbezirks 14
Hauptagentur Potsdam 15
Geschäftsstelle Belzig 18
Geschäftsstelle Brandenburg 21
Geschäftsstelle Königs Wusterhausen 24
Geschäftsstelle Luckenwalde 27
Geschäftsstelle Zossen 30
12. Arbeitsmarktreport
zurück zum Inhalt
Bestand an Arbeitslosen nach Personengruppen
Agentur für Arbeit Potsdam
Mai 2010
Nach Personengruppen entwickelte sich die Arbeitslosigkeit im Agenturbezirk unterschiedlich. Die Veränderungsspanne reicht
im Mai von -13% bei 15- bis unter 25-Jährigen bis -5% bei 50- bis unter 65-Jährigen. Auch der Anteil der ausgewählten
Personengruppen am Arbeitslosenbestand ist unterschiedlich groß. Bei der Interpretation der Daten ist zu berücksichtigen, dass
Mehrfachzählungen möglich sind, da ein Arbeitsloser in der Regel mehreren der hier abgebildeten Personengruppen angehört.
Somit kann die individuelle Situation von Arbeitslosen von der Entwicklung der jeweiligen Personengruppe abweichen.
Veränderung der Arbeitslosigkeit ausgewählter Personengruppen gegenüber dem Vorjahresmonat
Arbeitslose insgesamt -9,3%
Männer -9,3%
Frauen -9,3%
15 bis unter 25 Jahre -12,6%
25 bis unter 50 Jahre -10,6%
50 bis unter 65 Jahre -5,4%
Deutsche -9,4%
Ausländer -6,4%
Anteil ausgewählter Personengruppen an allen Arbeitslosen nach Rechtskreisen
Männer Frauen
Insgesamt 57,1% 42,9%
SGB III 54,8% 45,2%
SGB II 58,1% 41,9%
Deutsche Ausländer
Insgesamt 95,7% 4,3%
SGB III 97,8% 2,1%
SGB II 94,8% 5,2%
15 bis unter 25 Jahre 25 bis unter 50 Jahre 50 bis unter 65 Jahre
Insgesamt 10,9% 58,2% 31,0%
SGB III 13,3% 43,5% 43,2%
SGB II 9,8% 64,5% 25,7%
9
17. Arbeitsmarktreport
zurück zum Inhalt
Der Arbeitsmarkt in den Dienststellen des Agenturbezirks
Agentur für Arbeit Potsdam
Mai 2010
Im Agenturbezirk Potsdam stellt sich der Arbeitsmarkt im Mai recht unterschiedlich dar. Vergleichsweise günstig entwickelte
sich die Arbeitslosigkeit in Zossen; dort sank der Bestand an Arbeitslosen gegenüber dem Vorjahresmonat um 16%. Dem
gegenüber steht die Entwicklung in Potsdam mit einer Abnahme von 2%.
Veränderung des Bestandes an Arbeitslosen gegenüber dem Vorjahresmonat
GSt Zossen -15,8%
GSt Luckenwalde -15,6%
GSt Belzig -14,5%
GSt Brandenburg -11,8%
AA Potsdam -9,3%
GSt Königs Wusterhausen -4,6%
HA Potsdam -2,3%
Dementsprechend änderten sich auch die Arbeitslosenquoten in den Dienststellen des Agenturbezirks. Die Spanne reichte im
Mai von 6,9% in Potsdam bis 12,4% in Brandenburg.
Arbeitslosenquoten1) im Agenturbezirk aufsteigend sortiert
Mai 2010 Mai 2009
6,9%
HA Potsdam
7,2%
7,2%
GSt Zossen
8,6%
7,4%
GSt Königs Wusterhausen
7,9%
8,5%
AA Potsdam
9,4%
9,3%
GSt Belzig
11,0%
11,5%
GSt Luckenwalde
13,5%
12,4%
GSt Brandenburg
14,1%
1) Arbeitslose bezogen auf alle zivilen Erwerbspersonen (abhängige zivile Erwerbspersonen plus Selbständige und mithelfende Familienangehörige
14