1. Sperrfrist: 09.55 Uhr
Pressemitteilung
Nr. 045/2011 – 28. Juli 2011
Der Potsdamer Arbeitsmarkt im Juli:
Mit 8,1% leicht erhöhte Arbeitslosigkeit zum Ferienbeginn
Saisonüblich ist die Arbeitslosigkeit im Bezirk der Agentur für Arbeit Potsdam im
Juli leicht gestiegen. Mit insgesamt 30.719 Menschen waren 982 mehr von Ar-
beitslosigkeit betroffen als im Juni. Im Vorjahresvergleich ging die Zahl jedoch
um 1430 Personen zurück.
Die Arbeitslosenquote stieg gegenüber Juni um 0,3 Prozentpunkte auf 8,1%. Ge-
genüber Juli 2010 (8,5%) reduzierte sie sich um 0,4 Prozentpunkte.
„Der Anstieg in diesem Monat ist insbesondere auf die Personengruppe der Un-
ter-25-Jährigen zurück zu führen“, erklärt Edelgard Woythe, Leiterin der Potsda-
mer Arbeitsagentur. „Zu Beginn der Sommerferien melden sich regelmäßig
Schulabgänger bei uns, die noch keinen Ausbildungs- oder Studienplatz sicher
haben. Dazu kommen Jugendliche, deren Ausbildungsbetrieb sie nach den Ab-
schlussprüfungen nicht übernehmen konnte oder die nach Abschluss der schuli-
schen Ausbildung nun den ersten Job suchen“, fügt sie hinzu. „Angesichts des
aktuellen Fachkräftebedarfs arbeiten wir mit Nachdruck daran, dieses Potenzial
zu heben und die frisch gebackenen Fachkräfte schnell in ein anderes Unterneh-
men zu vermitteln“, unterstreicht die Agenturchefin.
Die Arbeitslosigkeit im Detail
7.723 Menschen meldeten sich im Juli neu arbeitslos. Dies waren 898 mehr als im Juni
und 1.065 weniger als im Vorjahresmonat. 3.026 dieser Personen kamen direkt aus ei-
ner Erwerbstätigkeit und 2.512 aus einer Ausbildung oder sonstigen Maßnahme. Seit
Jahresbeginn meldeten sich rund 9 Prozent weniger Personen arbeitslos als im Vorjah-
reszeitraum.
6.785 Personen konnten im Juli ihre Arbeitslosigkeit beenden. Dies waren 695 weniger
als im Juni und 1.075 weniger als im Juli 2010. 2.888 davon fanden einen neuen Ar-
beitsplatz und etwa 1.163 begannen eine Ausbildung oder Qualifizierung.
Die Zahl der jugendlichen Arbeitslosen unter 25 lag im Juli bei 3.703 (+766 zum Juni
und -690 zum Juli 2010).
2. Rechtskreisübergreifend ist die Zahl der Arbeitslosen gestiegen. 8.599 Personen wurden
im Juli von der Agentur für Arbeit Potsdam betreut, 637 mehr als im Juni und 1.191 we-
niger als vor Jahresfrist. Die Jobcenter im Bezirk waren für 22.120 Arbeitslose zuständig,
345 mehr als im Juni und 239 weniger als im Juli 2010.
Der Stellenmarkt
Im Juli wurden vom Arbeitgeberservice 3.205 offene Stellen betreut (-258 zum Juni und
+527 zum Vorjahr). Davon waren 3.027 sozialversicherungspflichtig. 1.762 Jobangebote
wurden im Juli neu gemeldet, 57 mehr als im Monat zuvor und 107 mehr als im Juli 2010.
Seit Anfang des Jahres wurden mit 11.505 Stellen 557 mehr neu gemeldet als im Vorjah-
reszeitraum. Bei den sozialversicherungspflichtigen Stellen belief sich die Steigerung so-
gar auf 6,2%.
Der Personalbedarf zieht sich durch fast alle Branchen. „Gesundheitsberufe sind und
bleiben ein großes Thema“, erläutert Edelgard Woythe, „Altenpfleger, medizinische
Fachangestellte und Ärzte sind stark nachgefragt.“ Auch auf dem Bau wird für fast alle
Gewerke gesucht. Außerdem haben Kraftfahrer, Bürokräfte und Reinigungskräfte oder
im gewerblich-technischen Bereich etwa Elektroniker für Energie- und Gebäudetechnik
sehr gute Karten. „Nur im Hotel- und Gaststättengewerbe geht die Nachfrage etwas zu-
rück. Hier macht sich eben bemerkbar, dass der Sommer seinen Zenit schon fast über-
schritten hat“, erklärt Edelgard Woythe.
Arbeitsmarktpolitische Instrumente
Um arbeitslose Personen wieder in den Arbeitsmarkt zu integrieren oder Arbeitslosigkeit
von vornherein zu verhindern, werden arbeitsmarktpolitische Instrumente eingesetzt. Im
Juli wurden insgesamt 8.159 Teilnehmer gefördert (-671 zum Vormonat und -3.862 zum
Vorjahr). Allein für 1.740 Personen wurden Eingliederungszuschüsse zur Aufnahme einer
sozialversicherungspflichtigen Beschäftigung gezahlt. Mitte des Monats wurden 1.182
Existenzgründer finanziell unterstützt.
2.599 Personen fanden im Berichtsmonat durch Arbeitsgelegenheiten eine vorüberge-
hende Beschäftigung. Das waren 208 Teilnehmer weniger als im Vormonat und 2.309
weniger als vor einem Jahr. 1.700 Personen profitierten im Juli zudem von Qualifizie-
rungsmaßnahmen (-360 zum Juni und -421 zum Juli 2010).
Der Ausbildungsmarkt
Mit Beginn der Sommerferien rückt die Vermittlung noch unversorgter Lehrstellenbewerber
besonders in den Fokus. Durch verschiedene „Last Minute“-Aktionen konnte der Ausgleich
auf dem regionalen Ausbildungsmarkt im Juli ein gutes Stück vorangetrieben werden. Allein
die Zahl der nicht vermittelten Bewerber hat sich gegenüber Juni um 377 auf 1.074 gesenkt.
Die Zahl der vakanten Lehrstellen ging im gleichen Zeitraum um 367 auf 1.457 zurück. Da-
mit kommen auf jeden unversorgten Bewerber 1,4 vakante Lehrstellen.
Seit Beginn des Berufsberatungsjahres im Oktober haben sich 3.163 ausbildungsinteres-
sierte Jugendliche bei der Berufsberatung gemeldet, 144 weniger als im gleichen Zeitraum
des Vorjahres. Auf der anderen Seite wurden 3.553 regionale Ausbildungsplätze gemeldet,
136 mehr als ein Jahr zuvor. Damit fielen 1,1 Lehrstellen auf einen Bewerber.
3. Arbeitsmarkt in Zahlen
Sperrfrist: 28.07.2011, 09:55 Uhr
Arbeitsmarktreport
Agentur für Arbeit Potsdam
Juli 2011
5. Arbeitsmarktreport
Abkürzungen und Zeichenerklärung
AA Agentur für Arbeit
ABM Arbeitsbeschaffungsmaßnahmen
AGH Arbeitsgelegenheiten
BA Bundesagentur für Arbeit
BSI Beschäftigung schaffende Infrastrukturmaßnahmen
dar. darunter
dav. davon
GSt Geschäftsstelle
HA Hauptagentur
IT Informationstechnologie
PSA Personal-Service-Agentur
SGB Sozialgesetzbuch
zkT zugelassene kommunale Träger
I insgesamt
M Männer
F Frauen
MD Monatsdurchschnitt
ME Monatsende
MS Monatssumme
MM Monatsmitte
MA Monatsanfang
JA Jahresanfang
JD Jahresdurchschnitt
JE Jahresende
JS Jahressumme
r berichtigte Zahl
s geschätzte Zahl
u unzuverlässige oder ungewisse Daten
0 mehr als nichts, aber weniger als die Hälfte der
kleinsten Einheit, die in der Tabelle zur Darstellung
gebracht werden kann
- nichts vorhanden
. kein Nachweis vorhanden
… Angaben fallen später an
* Zahlenwerte kleiner 3 und korrespondierende
Werte werden aus Datenschutzgründen nicht ausgewiesen
x Nachweis nicht sinnvoll
Abweichungen in den Summen ergeben sich durch Runden der Zahlen.
6. Arbeitsmarktreport
Inhaltsverzeichnis
Arbeitsmarktreport
Agentur für Arbeit Potsdam
Juli 2011
Seite
Eckwerte des Arbeitsmarktes 5
Eckwerte des Arbeitsmarktes im Rechtskreis SGB III 6
Eckwerte des Arbeitsmarktes im Rechtskreis SGB II 7
Bestand an Arbeitslosen nach Rechtskreisen 8
Bestand an Arbeitslosen nach Personengruppen 9
Zugang in und Abgang aus Arbeitslosigkeit 10
Gemeldete Arbeitsstellen 11
Arbeitsmarktpolitische Maßnahmen 12
Ausbildungsstellenmarkt 13
Der Arbeitsmarkt in den Dienststellen des Agenturbezirks 14
Hauptagentur Potsdam 15
Geschäftsstelle Bad Belzig 18
Geschäftsstelle Brandenburg 21
Geschäftsstelle Königs Wusterhausen 24
Geschäftsstelle Luckenwalde 27
Geschäftsstelle Zossen 30
Die Unterbeschäftigung und ihre Komponenten wurden im Mai 2011 auf ein verbessertes Messkonzept
umgestellt und die Daten rückwirkend bis 2008 revidiert. Zudem wurde aufgrund eines geänderten
Datenaufbereitungsverfahrens die zweckgebundene erweiterte Bezugsgröße zur Berechnung der
Unterbeschäftigungsquote rückwirkend ab Mai 2010 revidiert. Vergleiche mit früheren Zeiträumen sind
deshalb eingeschränkt.
11. Arbeitsmarktreport
zurück zum Inhalt
Bestand an Arbeitslosen nach Personengruppen
Agentur für Arbeit Potsdam
Juli 2011
Nach Personengruppen entwickelte sich die Arbeitslosigkeit im Agenturbezirk unterschiedlich. Die Veränderungsspanne reicht
im Juli von -16% bei 15- bis unter 25-Jährigen bis +5% bei 50- bis unter 65-Jährigen. Auch der Anteil der ausgewählten
Personengruppen am Arbeitslosenbestand ist unterschiedlich groß. Bei der Interpretation der Daten ist zu berücksichtigen,
dass Mehrfachzählungen möglich sind, da ein Arbeitsloser in der Regel mehreren der hier abgebildeten Personengruppen
angehört. Somit kann die individuelle Situation von Arbeitslosen von der Entwicklung der jeweiligen Personengruppe
abweichen.
Veränderung der Arbeitslosigkeit ausgewählter Personengruppen gegenüber dem Vorjahresmonat
Arbeitslose insgesamt -4,4%
Männer -5,5%
Frauen -3,2%
15 bis unter 25 Jahre -15,7%
25 bis unter 50 Jahre -6,8%
50 bis unter 65 Jahre +4,9%
Deutsche -4,3%
Ausländer -7,5%
Anteil ausgewählter Personengruppen an allen Arbeitslosen nach Rechtskreisen
Männer Frauen
Insgesamt 54,4% 45,6%
SGB III 51,1% 48,9%
SGB II 55,7% 44,3%
Deutsche Ausländer
Insgesamt 95,8% 4,1%
SGB III 98,1% 1,9%
SGB II 95,0% 5,0%
15 bis unter 25 Jahre 25 bis unter 50 Jahre 50 bis unter 65 Jahre
Insgesamt 12,1% 54,8% 33,2%
SGB III 16,5% 41,2% 42,2%
SGB II 10,3% 60,0% 29,6%
9
16. Arbeitsmarktreport
zurück zum Inhalt
Der Arbeitsmarkt in den Dienststellen des Agenturbezirks
Agentur für Arbeit Potsdam
Juli 2011
Im Agenturbezirk Potsdam stellt sich der Arbeitsmarkt im Juli recht unterschiedlich dar. Vergleichsweise günstig entwickelte
sich die Arbeitslosigkeit in Zossen; dort sank der Bestand an Arbeitslosen gegenüber dem Vorjahresmonat um 11%. Dem
gegenüber steht die Entwicklung in Brandenburg mit einer Zunahme von 1%.
Veränderung des Bestandes an Arbeitslosen gegenüber dem Vorjahresmonat
GSt Zossen -11,2%
GSt Königs Wusterhausen -5,9%
HA Potsdam -5,8%
AA Potsdam -4,4%
GSt Luckenwalde -4,0%
GSt Bad Belzig -3,0%
GSt Brandenburg 1,1%
Dementsprechend änderten sich auch die Arbeitslosenquoten in den Dienststellen des Agenturbezirks. Die Spanne reichte im
Juli von 6,3% in Zossen bis 12,5% in Brandenburg.
Arbeitslosenquoten1) im Agenturbezirk aufsteigend sortiert
Juli 2011 Juli 2010
6,3%
GSt Zossen
6,9%
6,7%
HA Potsdam
7,1%
7,1%
GSt Königs Wusterhausen
7,6%
8,1%
AA Potsdam
8,5%
9,4%
GSt Bad Belzig
9,6%
10,4%
GSt Luckenwalde
11,0%
12,5%
GSt Brandenburg
12,3%
1) Arbeitslose bezogen auf alle zivilen Erwerbspersonen (abhängige zivile Erwerbspersonen plus Selbständige und mithelfende Familienangehörige).
14